Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie

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Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Das Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP) betreibt
Grundlagenforschung, wie alle 80 der zur
Max-Planck-Gesellschaft gehörenden Institute.
Foto: Lox oder Bergmann Fotodesign Berlin
Direktorium
Prof. Dr. Dr. h.c. Mark Stitt
Prof. Dr. Ralph Bock
Prof. Dr. Lothar Willmitzer (v.l.)
Mitarbeiter
370,
davon Wissenschaftler 262
147 Drittmittelstellen
Institut der
Der Anwendung muss das
Erkennen voraus gehen
Anders als die Anwendungsforschung, die
darauf ausgerichtet ist Anwendungen zu
ermöglichen oder vorhandene Verfahren zu
verbessern, dient Grundlagenforschung
dem grundlegenden Verständnis von Abläufen und Zusammenhängen. Dieses
(Grundlagen-)Verständnis ist die Voraussetzung für mögliche spätere Anwendungen und technologische Innovationen.
Max-Planck formulierte dazu: „Der Anwendung muss das Erkennen voraus gehen.“
In der Regel sind längere Zeiträume notwendig, um Forschungsergebnisse aus der
Grundlagenforschung in die Praxis umzusetzen. Dass Grundlagenforschung in Anwendung übergehen kann, hat das Institut
auf eindrucksvolle Weise unter Beweis gestellt. Zwei Firmen sind aus dem Institut
ausgegründet worden, PlantTec und Meta-
nomics, die sich in Berlin-Brandenburg angesiedelt haben. Mittlerweile sind sie als
Teile größerer Firmen erfolgreich und beschäftigen insgesamt 170 Mitarbeiter.
MPI-MP im
Wissenschaftspark Golm
Das Institut wurde 1994 gegründet und
nahm in einem Interims-Gebäude auf dem
Gelände der Universität Potsdam 1995
seine wissenschaftliche Arbeit auf. 1999
wurde der Neubau für das Forschungsinstitut zusammen mit den Max-PlanckInstituten für Gravitationsphysik und für
Kolloid- und Grenzflächenforschung auf
einem gemeinsamen Max-Planck-Campus fertig gestellt.
In der Folgezeit wurde der Golmer Standort
der Universität Potsdam weiter ausgebaut,
und es kamen zwei Fraunhoferinstitute (für
angewandte Polymerforschung und biomedizinische Technik) dazu sowie das
Gründerzentrum Golm Innovation (Go:In).
Mit diesem Ausbau hat sich der Wissenschaftspark zum größten Forschungsstandort Brandenburgs entwickelt.
Max-Planck-Campus, Golm
www.mpg.de
Max-Planck-Institut
für Molekulare
Pflanzenphysiologie
Am Mühlenberg 1
14476 Potsdam
Tel.: +49 (0)331 567-80
Fax: +49 (0)331 567-8408
[email protected]
www.mpimp-golm.mpg.de
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Forschen für den ländlichen Raum
Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Direktor der Abteilung
Organellbiologie,
Biotechnologie und
molekulare Ökophysiologie
Prof. Dr. Ralph Bock
Geschäftsführender Direktor
bis Januar 2010
Arbeitsgruppen
der Abteilung
• Organellenbiologie und
Biotechnologie
(Prof. Dr. Ralph Bock)
• Energiestoffwechsel
(Dr. Joost van Dongen)
• Photosyntheseforschung
(Dr. Mark Aurel Schöttler)
Hauptnutzfläche
4.500 Quadratmeter
Gewächshausfläche
2.000 Quadratmeter
Klimakammerfläche
200 Quadratmeter
Gewächshaus des MPI-MP
Organisation
Seit 1995 ist die Anzahl der Mitarbeiter von
24 auf aktuell 370 angestiegen. Das Institut gliedert sich in drei Abteilungen, zwei
unabhängige Max Planck Nachwuchsgruppen und zwei kooperative Forschungsgruppen der Universität Potsdam.
Leiter der Abteilung Molekulare Physiologie Höherer Pflanzen ist Prof. Dr. Lothar
Willmitzer, der auch der Gründungsdirektor
des Instituts ist. Die Abteilung Metabolische Netzwerke wird von Prof. Dr. Dr. h.c.
Mark Stitt und die Abteilung Organellenbiologie, Biotechnologie und molekulare Ökophysiologie von Prof. Dr. Ralph Bock geleitet. Die unabhängige Nachwuchsgruppe
von Dr. Franziska Krajinski beschäftigt sich
mit der Interaktion zwischen Pflanzen und
Mikroben, die Gruppe um Dr. Staffan Persson mit der Zellwandphysiologie. Die Vielfalt der Forschungsansätze wird verstärkt
durch die beiden Universitätsgastgruppen
von Prof. Dr. Bernd Müller-Röber zu Signalnetzwerken in Pflanzen und Prof. Dr. Joachim Selbig zur Bioinformatik, die EmmyNöther-Gruppe von Dr. Waltraud Schulze
Forschen für den ländlichen Raum
zur Signaltransduktion und Proteomik und
zwei systembiologische Gruppen innerhalb
des Programms zur Systembiologie GoFORSYS. Gastwissenschaftler und intensive nationale und internationale Kooperationen runden die Forschung ab.
Forschung
Seit der Institutsgründung liegt der
Schwerpunkt der Forschungsarbeiten auf
der Untersuchung pflanzlicher Prozesse
zur Stoffaufnahme, zum Stoffaufbau, zur
Verteilung und zum Transport von Stoffen.
In diesem Zusammenhang interessieren
selbstverständlich auch Fragen nach deren Regulation, der Signalfunktion von Inhaltsstoffen und danach wie die „Kommunikation“ zwischen den verschiedenen
Organen einer Pflanze funktioniert.
Zur Bearbeitung dieser Themenschwerpunkte ist eine detaillierte Analyse der
Stoffwechselwege von Stoffen wie Zuckern, Stärke, Aminosäuren, Nukleotiden,
Fetten und Zellulose notwendig. Von großer Wichtigkeit sind aber auch Fragen
nach der Reaktion von Pflanzen auf wech-
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Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Direktor der Abteilung
Metabolische Netzwerke
Prof. Dr. Mark Stitt
Arbeitsgruppen
der Abteilung
• Systemregulation
(Prof. Dr. Mark Stitt)
• Stoffwechsel der
Kohlenstoffspeicherung
(Dr. Peter Geigenberger)
• Genfunktion
(Dr. Wolfgang Lein)
• Molekulare Genomik
(Dr. Wolf-Rüdiger Scheible)
• Signaltransduktion und
Proteomik
(Dr. Waltraud Schulze)
• Integrative Carbon Biology
(Dr. Björn Usadel)
• Nukleotide und Zucker
(Dr. Rita Zrenner)
selnde Angebotsmengen an Stickstoff,
Phosphat, Schwefel, CO2 und Sauerstoff
oder ihre Reaktion auf abiotischen Stress
wie hohe oder niedrige Temperaturen oder
hoher Salzgehalt. Ergänzend beschäftigt
sich das Institut seit der Berufung von Prof.
Dr. Ralph Bock als Leiter der dritten Abteilung im Jahre 2004 verstärkt mit energetischen Prozessen wie Photosynthese und
Atmung, sowie auch mit der Plastiden- und
Mitochondrienbiologie inklusive der Technik zur Plastidentransformation und Fragen
zur Evolution von Pflanzen.
Forschungsentwicklung
Aus der Entstehung der Molekularbiologie
im 20. Jahrhundert, resultierte eine neue
Herangehensweise an die Untersuchung
von Lebensvorgängen in Pflanzen. Es wurden eine Reihe neuer Techniken hervorgebracht, die die Erforschung des genetischen Informationsflusses und seiner molekularen Details beinhaltet. Während zuvor Reaktionen von Pflanzen auf experimentelle Bedingungen nur auf der Ebene
der Merkmalsausprägungen, dem Phänotyp, beschrieben werden konnten, ermögMitarbeiterin am Pipettierroboter
Foto: Lox oder Bergmann Fotodesign Berlin
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Grafik: MPI-MP
Pflanzenschema
lichten diese neuen molekularbiologischen
Techniken Untersuchungen und Analysen
auf der Ebene der genetischen Ausstattung – des Genotyps. Es konnten seither
völlig neue Wege in der Pflanzenforschung
beschritten werden.
Zur Anwendung kommen seither zwei verschiedene genetische Ansätze, die auch als
„Vorwärtsgenetik“ (forward genetics, vom
Phänotyp zum Gen) und „Rückwärtsgenetik“ (reverse genetics, vom Gen zum Phänotyp) bezeichnet werden. Bei der klassischen „Vorwärtsgenetik“ bei Pflanzen werden durch Strahlung oder Chemikalien zufällige Veränderungen des Erbguts (Mutationen) ausgelöst. Daraus resultieren Pflanzen mit geänderter Merkmalszusammensetzung (Phänotyp). Aus diesen Pflanzen
werden diejenigen Individuen ausgesucht,
die eine für die Forschung interessante Eigenschaft besitzen. Ausgehend von dieser
Eigenschaft untersucht der Wissenschaftler
anschließend das Erbgut dieser Pflanze
und sucht nach dem speziellen Gen, das im
Vergleich zu dem entsprechenden Gen der
Kontrollpflanzen verändert ist und die Eigenschaftsveränderung bewirkt hat.
Forschen für den ländlichen Raum
Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Bei der „Rückwärtsgenetik“ wird der Genotyp durch die Einbringung
oder
Stummschaltung eines Gens verändert
(Gentechnik). In den sich anschließenden
Untersuchungen des Phänotyps der
Pflanze, werden die Konsequenzen ermittelt, die diese Genveränderung auf die
Pflanze hat. Forward und reverse Genetics und Mischungen beider Methoden
werden nicht nur im MPI-MP eingesetzt,
sondern haben sich weltweit als unerlässliche Verfahren der experimentellen Pflanzenforschung durchgesetzt.
Linkliste:
www.mpg.de
www.wpgolm.uni-potsdam.de
www.mpimp-golm.mpg.de
www.goforsys.de
www.komm-ins-beet.mpg.de
www.aei.mpg.de
www.mpikg-golm.mpg.de
www.uni-potsdam.de
www.unipotsdam.de/fakultaeten/
matnat.html
www.iap.fhg.de
www.ibmt.fraunhofer.de
Möglich wurden diese Untersuchungsansätze durch Techniken, die eine Isolierung,
Identifizierung und Sequenzierung von Genen gestatten oder auch Techniken zur Vervielfältigung der DNA. Ziel solcher Untersuchungen ist es, Gen-Funktionsbeziehungen herzustellen, d.h. die Funktion von
Genen zu bestimmen und darüber Stoffwechselabläufe, pflanzliches Wachstum
und pflanzliche Entwicklung zu verstehen.
www.goin-potsdam.de
Gewebekulturen
Im Rahmen der Forschungen am MPI-MP
sind zur Untersuchung des Phänotyps eine
ganze Reihe neuer Technologien eingeführt
und weiterentwickelt worden, wie die Untersuchung von Transskipten (Abschriften
der DNA, die zur Bildung von Proteinen
führen), die Identifizierung und Messung
von Proteinen und Stoffwechselprodukten
(Metabolite), Enzymaktivitäten, Einzelzelluntersuchungen mit Lasertechniken. Zur
Erhöhung der Effektivität dieser Messungen wurden Verfahren entwickelt, die es ermöglichen eine große Menge von Stoffen
parallel zu messen und zu untersuchen.
Durch diese Verfahren hat sich das Institut
weltweit einen Namen gemacht und kann
diese Werkzeuge in einer Reihe internationaler Kooperationen einbringen.
Während bei Eingriffen in das Erbgut
durch Einbringung oder Stummschaltung
einzelner Gene oder durch Mutation nur
begrenzte Änderungen im Geno- und
Phänotyp ausgelöst werden, können sich
Pflanzen desselben Typs je nach Lebensraum und Züchtungsstand erheblich in ihren Eigenschaften und ihrem Erbgut unterscheiden (natürliche Diversität). Um
diese vielfältigen Eigenschaftsunterschie-
Forschen für den ländlichen Raum
de zu erfassen und zu analysieren, sind
multiparallele Untersuchungen gepaart
mit molekularbiologischen Methoden notwendig. Erst dieses neue Methodenspektrum macht die Einbeziehung der natürlichen Diversität in Forschung und Züchtung möglich. Für die Auswertung und
Modellierung der Vielzahl der gemessenen Daten in der Forschung ist eine hochqualifizierte Bioinformatik Voraussetzung.
Forschungsausblick
Durch gentechnische Forschungsansätze
und die Nutzung natürlicher Diversität unter Einsatz einer weiten Spannbreite von
Techniken verfolgt das Institut das Ziel,
nicht nur einzelne Stoffwechselkreisläufe
zu verstehen, sondern gleichfalls ihre Regulation und ihre Vernetzung untereinander. Durch einen interdisziplinären Ansatz
sollen die in Pflanzen ablaufenden komplexen biologischen Prozesse aufgeklärt
werden und mathematische Modelle zu
diesen Prozessen entwickelt werden. Als
besonders wichtig erscheint es, bei den
Herausforderungen der Zukunft zur umweltverträglichen Produktion einer ausrei-
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Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Direktor der Abteilung
Molekulare Physiologie
höherer Pflanzen
Prof. Dr. Lothar Willmitzer
Arbeitsgruppen
der Abteilung
• Gene und kleine Moleküle
(Prof. Dr. Lothar Willmitzer)
• Pflanzliche Lipide
(Dr. Peter Dörmann)
• Zentraler Metabolismus
(Dr. Alisdair Fernie)
• Aminosäure- und
Schwefel-Stoffwechsel
(Dr. Rainer Höfgen)
• Mikro- und Proteinanalyse
(Dr. Julia Kehr)
• Angewandte MetabolomAnalyse/ Wurzelmetabolismus
(Dr. Joachim Kopka)
• System-Integration
(Dr. Viktoria Nikiforova/
Prof. Dr. Lothar Willmitzer)
chenden Menge an Nahrungsmitteln bei
gleichzeitiger Nutzung von Pflanzen als
nachwachsenden Rohstoff mehr über das
Wachstum und den Zuwachs an Biomasse zu verstehen. Biomasseproduktion ist
ein sehr komplexer Prozess verschiedener
miteinander verknüpfter Abläufe, die von
einer Reihe äußerer und innerer Faktoren
beeinflusst werden, einschließlich Nährstoffverfügbarkeit, der Aktivität von Stoffwechselwegen, Verteilung und Speicherung von Stoffen, sowie einer Reihe abiotischer Faktoren wie Licht, Temperatur und
Wasserverfügbarkeit. Zu vielen dieser Themen gibt es arbeitsgruppenübergreifende
Forschungsprojekte am Institut.
Welcher Forschungsansatz für welche
Fragestellung gewählt wird, richtet sich
danach, welche Methodik den größten Erfolg verspricht.
Forschungsbeispiele
Pflanzen mit hohem Biomasseertrag
frühzeitig erkennen
Pflanzen bieten sich zur Energiegewinnung an, da sie in der Lage sind, das Son-
nenlicht zur Bildung energiereicher organischer Stoffe zu nutzen unter Festlegung
von Kohlendioxid. Für die Züchtung solcher „Energiepflanzen“ wäre es von entscheidender Bedeutung, bereits frühzeitig
ihr Ertragspotenzial zu erkennen.
Im Zuge von Untersuchungen zur Regulation von Wachstumsprozessen ist es Wissenschaftlern des Instituts zusammen mit
Wissenschaftlern der Universität Potsdam
gelungen bei der Modellpflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) eine
Reihe von Inhaltsstoffen zu identifizieren,
die in einem engen Zusammenhang zum
Biomasseertrag der Pflanzen stehen. Die
Wissenschaftler gingen in ihrem Versuch
der Frage nach, wie und wodurch die
Pflanze das Wachstum steuert. Zur Beantwortung dieser Frage nutzten sie eine
große Zahl genetisch gut charakterisierter
Linien der Ackerschmalwand (natürliche
Diversität), die sich durch große Unterschiede im Wachstum auszeichneten.
Bekannt war bereits, dass die in Pflanzen
gebildeten Inhaltsstoffe, wie z.B. Zucker,
als Signale für Wachstumsänderungen
wirken können. Deshalb lag die Vermu-
Probenentnahme bei der Modellpflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana)
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Forschen für den ländlichen Raum
Max-Planck-Institut für Molekulare
Pflanzenphysiologie (MPI-MP)
Becher, Hanna Witucka-Wall, Ottó Törjék,
Oliver Fiehn, Änne Eckhardt, Lothar Willmitzer, Joachim Selbig, Thomas Altmann
The metabolic signature related to high
plant growth rate in Arabidospsis thaliana
PNAS, 5. März 2007
Forschungskoordinator
Dr. Rainer Höfgen
Nährwertveränderung bei Reis
Dipl. Biologe
Joachim Rinder
Anmeldung zu
Führungen
Tel. +49 (0)331-567 82 75
[email protected]
Untersuchungsgegenstand eines großen
Gemeinschaftsprojektes zwischen dem
MPI-MP und dem Institute of Biotechnology in Hanoi, Vietnam, war die Aminosäurenzusammensetzung in Reis. Besondere
Aufmerksamkeit wurde der essentiellen
Aminosäure Methionin gewidmet.
Reisversuche
tung nahe, dass es einen Zusammenhang
zwischen der Art und Menge von Inhaltsstoffen und dem Wachstum von Pflanzen
gibt. Die Forscher ernteten die oberirischen Pflanzenteile und trennten die Proben nach ihren Bestandteilen auf und bestimmten Art und Menge der Stoffe. Diese
Inhaltsstoffzusammensetzung wurde in
Beziehung zum Biomasseertrag der jeweiligen Pflanzen gesetzt. Es zeigte sich,
dass zwischen der Inhaltsstoffzusammensetzung und der Biomasse eine enge Beziehung besteht, die es ermöglichte, den
Biomasseertrag vorauszusagen.
Sollte sich auch in anderen Pflanzenbeständen ein Zusammenhang zwischen der
Inhaltsstoffzusammensetzung
junger
Pflanzen und ihrem späteren Biomasseertrag zeigen, so hätte man mit diesem Analyseverfahren, dem sogenannten Metabolitenprofiling, eine hochwirksame Methode gefunden, um bereits im frühen Stadium der Pflanzenentwicklung Voraussagen
über die Biomasseproduktion einer Pflanze zu treffen.
Originalveröffentlichung: Rhonda C. Meyer, Matthias Steinfath, Jan Lisec, Martina
Forschen für den ländlichen Raum
Öffentlichkeitsarbeit
Dipl.Ing.agr.
Ursula Roß-Stitt
Tel. +49 (0)331-567 83 10
[email protected]
Essentielle Aminosäuren sind Aminosäuren, die der menschliche Körper benötigt,
aber nicht selber aus elementaren Bestandteilen der Nahrung aufbauen kann.
Eine ausreichende Zufuhr an essentiellen
Aminosäuren ist wichtig, da Aminosäuren
die Bausteine für den Aufbau von Eiweiß
(Protein) darstellen. Eine zu geringe Aufnahme von Aminosäuren führt dazu, dass
auch bereits aufgenommene Aminosäuren
nicht zum Proteinaufbau genutzt werden
können, sondern zu Fetten und Zuckern
umgebaut oder ausgeschieden werden.
Innerhalb des Gemeinschaftsprojektes mit
Vietnam gelang es durch gentechnische
Veränderung des Reises, den Gehalt der
essentiellen Aminosäure Methionin zu verdoppeln. Zusätzlich konnten die Gehalte
der schwefelhaltigen Vorläufer des Methionin, Cystein und Gluthation, die für die
Stressresistenz der Pflanze von entscheidender Bedeutung sind, gleichfalls nahezu
verdoppelt werden. Damit ist es gelungen,
den normalerweise Methionin-armen Reis
in einer wertvollen Nähstoffkomponente zu
verbessern. In diesem Falle war eine gentechnische Veränderung das Mittel der
Wahl, weil das für die Methioninbildung
zuständige Enzym durch diese Methode
vermehrt wird und daraus ein erhöhter Gehalt an Methionin resultiert. Eine Nutzung
der natürlichen Diversität bei Reis war in
diesem Falle nicht möglich, da in parallel
durchgeführten Untersuchungen verschiedenster Reissorten keine konventionellen
Zuchtlinien mit erhöhtem Methioningehalt
identifiziert werden konnten.
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