Vortrag - Betriebliches Gesundheitsmanagement an der Universität

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Die erschöpfte Organisation - 18. Oktober 2011
Bekämpfung psychischer
Störungen durch ein
leistungsfähiges BGM
Dr. Uwe Gerecke
Ltd. Betriebsarzt
© 2011
Dr. med. Uwe Gerecke
> Arbeitsmedizin
> Umweltmedizin
> Notfallmedizin
> Betriebsmedizin
> Sportmedizin
> Suchtmedizin
> Ärztliches Qualitätsmanagement
> Certified Disability Management Professional
> Fachkraft für Arbeitssicherheit
> Ltd. Betriebsarzt enercity - Stadtwerke Hannover AG
> Lehrbeauftragter Arbeitsmedizin der Medizinische Hochschule Hannover
> Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen und
Präsidiumsmitglied des Verbandes Dt. Betriebs- und Werksärzte e.V.
BGM und psychische Gesundheit
Dr. Uwe Gerecke
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enercity® Dienstleistungen
Die Stadtwerke Hannover AG ist ein bundesweit
agierendes Energiedienstleistungsunternehmen.
Sie versorgt ihre Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Wasser
und bietet dazu umfassende Leistungen an.
2500 Mitarbeiter erzielen einen Umsatz von 3 Mrd. Euro.
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www.faz.net
Müde, erschöpft, leer - krank ?
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Selbstmordserie erschüttert France Télécom
http://nachrichten.t-online.de
Erschienen am 13. September 2009
Eine Serie von Selbstmorden erschüttert den
französischen Telekommunikationskonzern France
Télécom. In den vergangenen 18 Monaten nahmen
sich nach Gewerkschaftsangaben 23 Beschäftigte
das Leben. Zuletzt stürzte sich am Freitag eine 32Jährige während der Arbeit aus dem Fenster. "Ich
bin tief getroffen, das ist schrecklich", sagte
Personalchef Olivier Barberot der Sonntagszeitung
"Journal du Dimanche". Er habe noch am Samstag
alle Betriebsärzte angeschrieben und sie um Mithilfe
gebeten.
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N. Erazo: Bahnsuizidstudie, 2006
Suizid
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Todesursachen im Vergleich, BRD 2007
9.402
Suizid
Drogen
1.394
Verkehr
5.011
Mord /
Totschlag
Aids
734
461
Daten des Bundesamtes für Statistik/Gesundheitsberichterstattung des Bundes
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5
1
Ja
hr
J
5- ah
1 0 re
10 Ja
-1 h r
e
5
15 Ja
-2 h r
0
e
20 Ja
-2 h r
5
e
25 Ja
-3 h r
0
e
30 Ja
-3 h r
5
e
35 Ja
-4 h r
0
e
40 Ja
-4 h r
5
e
45 Ja
-5 h r
0
e
50 Ja
-5 h r
5
e
55 Ja
-6 h r
0
e
60 Ja
-6 h r
5
e
65 Ja
-7 h r
0
e
70 Ja
-7 h r
5
e
75 Ja
-8 h r
0
e
80 Ja
-8 h r
5
e
85 Ja
-9 h r
0
e
90 Jah
J a re
hr
e
+
1-
<
Anzahl der Suizide
Suizide in Deutschland 2007
800
700
Männlich
Weiblich
600
500
400
300
200
100
0
Todesursachenstatistik, Statistisches Bundesamt
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Sven Hannawald
Sebastian Deisler
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Depression in Deutschland
Vincent Willem van Gogh
ca.
5%
>
Rund 5% der Bevölkerung
leiden gegenwärtig unter einer
depressiven Erkrankung
>
Frauen sind doppelt so häufig
betroffen wie Männer
>
Erkrankung betrifft alle
Altersgruppen
Jeder 6. erkrankt im Laufe des Lebens an einer Depression
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Körperliche Symptome der Depression
Deutlicher Verlust von
Freude und Interesse bei früher
angenehmen Aktivitäten
Suizidgedanken /
Suizidale
Handlungen
Morgentief
Negative und
pessimistische
Zukunftsperspektiven
Mangelnde
Fähigkeit
emotional zu
reagieren
Gefühl von
Schuld und
Wertlosigkeit
Verlust von
Interesse u.
Freude
Depressive
Stimmung
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Vermindertes
Selbstwertgefühl
und Selbstvertrauen
Appetitminderung
Erhöhte
Ermüdbarkeit
Verminderte
Konzentration und
Aufmerksamkeit
Schlafstörungen
Starker Appetitverlust
Früherwachen
Psychomotorische
Hemmung oder
Agitiertheit
Deutlicher
Libidoverlust
Gewichtsverlust > 5%
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Beschwerdeprofil in der Hausarztpraxis
69%
körperliche
Beschwerden
69% der Patienten mit Depression
suchen ihren Hausarzt
ausschließlich aufgrund von
körperlichen Beschwerden im
Rahmen der Depression auf
31%
andere
Kopfschmerz
Rückenschmerz
Nackenverspannungen
Erschöpfung
Herzklopfen
Beklemmungen in der Brust
Abdominelle Beschwerden
Magenbeschwerden
Schwindel
Simon et al. (1999)
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Depression
Der
DerGrossteil
Grossteilder
derErkrankten
Erkranktenbleibt
bleibt
ohne
ohneausreichende
ausreichendeBehandlung
Behandlung
Depression bleibt oft unerkannt
>
Viele Betroffene erkennen die eigene Depression nicht
>
Körperliche Symptomatik überdeckt häufig die Depression
Depression wird unzureichend behandelt
>
Viele Betroffene haben Angst, sich in psychiatrische oder psychologische
Behandlung zu begeben
>
Auch bei „geeigneter“ Therapie viele Anwendungsfehler:
9
unzureichende Aufklärung,
9
zu niedrige Dosierung,
9
frühzeitiger Therapieabbruch.
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Diagnostisches und therapeutisches Defizit
Gesamtzahl
therapiebedürftiger
depressiver
Menschen:
ca. 4 Mio.
Davon
in hausärztl.
Behandlung:
Davon
als depressiv
diagnostiziert:
Davon
ausreichend
behandelt:
2.4-2.8 Mio.
1.2-1.4 Mio.
400 Tsd.
100%
60-70%
30-35%
10%
Kompetenznetz Depression, 2001; aus: Laux G. (Hrsg.), Springer 2002
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Dr. Uwe Gerecke
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Depression
Depressionist
istkeine
keinekurzfristige
kurzfristige„Fehlanpassung“!
„Fehlanpassung“!
>
Die Veränderungen sind nicht nur eine nachvollziehbare
vorübergehende Reaktion auf eine äußere Belastung
(z.B. Arbeitsstress).
>
Die Beschwerden bestehen über Wochen und Monate,
ohne dass es zu einer „Anpassung“ an die Situation kommt.
>
Der äußere Anlass allein erklärt nicht die depressive Symptomatik
(häufig reichen „kleine“ Auslöser).
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Dr. Uwe Gerecke
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Ursachen der Depression
Ursachen:
Frühkindliche Erfahrungen
(Persönlichkeitsentwicklung)
Biologisch / genetische
Faktoren (Hirnstoffwechsel,
Stresshormone)
Auslöser:
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Lerngeschichtliche Aspekte
z.B. Erfahrung von
Selbstwirksamkeit
Situative Auslöser: kritische
Lebensereignisse,
systemische Aspekte, Stress
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www.buendnis-depression.de
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Psychiatrische Erkrankungen
> Angst- und Panikstörungen
> Platzangst
> Soziale Phobie
> Somatoforme Störungen
> Psychosen / Schizophrenie
Edvard Munch, Der Schrei, 1893
> Persönlichkeitsstörungen
BGM und psychische Gesundheit
> Essstörungen
> Abhängigkeit und Sucht
>…
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Krankheitsarten
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Veränderung der Belastungsstrukturen
26
Arbeiten im Stehen
40
Nicht Erlerntes /Beherrschtes wird verlangt
51
52
54
Arbeiten unter Zwangshaltung
Heben / Tragen schwerer Lasten
Arbeiten unter Lärm
55
57
57
Starke Erschütterungen, Stöße, Schwingungen
Grelles Licht, schlechte Beleuchtung
Rauch, Staub, Gase, Dämpfe
Starker Termin- und Leistungsdruck
60
Bei der Arbeit gestört, unterbrochen
60
69
Arbeiten an der Grenze der Leistungsfähigkeit
0
10
20
30
40
50
60
Wahrgenommene
WahrgenommeneBelastung
Belastunginin%%*
*
70
80
1
Frage - nur wenn mit „häufig“ geantwortet wurde: Belastet Sie das?
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2007): Erwerbstätigenbefragung 2005/2006 an 20.000 Erwerbstätigen in Deutschland
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Schlagzeilen
> 75% der Arbeitnehmer/innen
fühlen sich übermäßig belastet
Gfk, 2008
> über 50% der Deutschen zwischen
18 und 35 Jahren leiden unter
Schlafstörungen
Forsa, 2008
> jede/r dritte Deutsche leidet stark
unter Zeit- und Termindruck
TK, 2009
> 10% glauben wegen des
Stresspegels irgendwann
umzukippen
BGM und psychische Gesundheit
Burisch, 2010
Dr. Uwe Gerecke
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Entstehungsbedingungen psychischer Erkrankungen
Psychische Gesundheit im Betrieb, VDBW, 2008
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Burnout
nach Dr. Mansmann, 2008
Herbert Freudenberger, deutschstämmige
Psychoanalytiker, prägte 1974 in einem
Aufsatz in den USA den Begriff: Burnout
18:55
BGM
und psychische Gesundheit
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Burnout bei Prominenten
> Miriam Meckel
> Tim Mälzer
> Hanka Kupfernagel
> Ralf Rangnick
> Matthias Platzeck
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> Frank Schätzing
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www.spiegel-online.de
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Viele Unternehmen kennen das Problem
Mitarbeiter plötzlich am Ende Ihrer Kräfte:
•
Körperlicher und mentaler Energieverlust
•
Konzentrationsprobleme
•
Motivationsverlust
•
Dünnhäutigkeit
•
Reizbarkeit
•
sozialer Rückzug etc.
Persönliches Leid der
Betroffenen und
der Angehörigen
Folgen
wirtschaftliche Kosten
für die Unternehmen
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Burnout oder Depression
Von Burnout spricht man meist, wenn
>
die Veränderungen vor allem im Arbeitskontext auffallen
>
es sehr engagierte Menschen trifft
>
man die Veränderungen vor allem für eine Reaktion auf andauernden
Stress hält
>
man betonen will, dass sich jemand übernommen hat
>
man das Wort „Depression“ vermeiden möchte
Tatsächlich liegt in vielen Fällen eine depressive Erkrankung vor!
Egal ob „Burnout“ oder „Depression“:
In jedem Fall braucht die betroffene Person Hilfe
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Dr. Uwe Gerecke
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Was können Kollegen / Vorgesetzte tun?
>
Wenn eine längerfristige und deutliche Veränderung im Verhalten des
Mitarbeiters festzustellen ist, sollten sie alarmiert sein.
>
Anzeichen sind z.B. Leistungseinbrüche, Konzentrationsstörungen, sozialer
Rückzug, ständige Gereiztheit, häufige Traurigkeit, suizidale Äußerungen
>
Kollegen oder Vorgesetzte müssen keine Diagnose stellen!
>
Ihr Eindruck einer Veränderung ist jedoch ein wichtiger Hinweis
>
Sollte sich über längere Zeit hinweg der Verdacht einer psychischen Störung
verstärken, dann kann Unterstützung und die Vermittlung weiterer Hilfe
notwendig sein
>
Die Kollegen oder Vorgesetzten selbst müssen und sollen
keine therapeutischen Aufgaben übernehmen!
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Die Veränderung ansprechen !
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Leitfaden Psychische Gesundheit
www.vdbw.de
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Arbeit = Stress ?
Nein!
Was macht Arbeit zu Stress?
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Stress am Arbeitsplatz
„Die Situation ist bedrohlich,
und ich kann sie wahrscheinlich
nicht bewältigen“
STRESS entsteht aus:
+ Arbeitsbelastungen und -anforderungen
+ Persönlichkeit (Risikofaktoren, Resilienz)
+ Bewältigungsmöglichkeiten, Ressourcen
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Entscheidungsspielraum/
Kontrolle
Sozialer
Support
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gering
hoch
Job Demand-Control Model n. Karasek & Theorell
Niedriger
Distress
aktiv
passiv
Hoher
Distress
gering
hoch
quantitative Anforderungen
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Effort-Reward Imbalance Model n. Siegrist
Extrinsische Komponente
- Anforderungen
- Verpflichtungen
- Lohn, Gehalt
- Aufstiegsmöglichkeiten
Arbeitsplatzsicherheit
- Wertschätzung
Belohnung
Verausgabung
Erwartung
(‘übersteigerte
Verausgabungsneigung‘)
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Erwartung
(‘übersteigerte
Verausgabungsneigung‘)
Intrinsische Komponente
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Risikofaktoren am Arbeitsplatz
>
Arbeitsplatzunsicherheit
> fehlende soziale Unterstützung („mobbing“)
> schlechtes Teamklima
> ungerechte Behandlung durch Vorgesetzte
> geringer Handlungs- und Entscheidungsspielraum
> geringe Wertschätzung, schlechte Entlohnung
(effort-reward imbalance)
> hohe persönliche Verausgabung (overcommitment)
>
Arbeitsverdichtung/hohe Arbeitsbelastung/Zeitdruck
> schnelle betriebliche Umstrukturierungen
> mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten
> fehlende Fort- und Weiterbildung
Siegrist, 1996; Karasek, 1992; Stansfeld, 1999, Westerlund, 2004; Ylipaavalniemi ,2005, Unger, 2009
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chronischer Stress am Arbeitsplatz
negative
Emotionen
stressassoziierte
Erkrankungen
Stressreaktionen
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Körperliche Wirkungen von Stress
Chronischer
ChronischerStress
Stress
Cortisolerhöhung
Sympathikusaktivierung
Immunreaktion
Unger, 2009
Metabolisches
Syndrom/
Diabetes
Amenorrhö
Impotenz
Kognitive
Störungen
(Gedächtnis/
Lernen)
Hypertonie
KHK
Herzinfarkt
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Immunsuppression
Schlafstörungen
Angst
Depression
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Whitehall II - Studie
Berufliche Gratifikationskrisen und Auftreten depressiver Störungen
(N=6110, Zeitraum 5.3 Jahre)
OR#
3
OR#
*
Männer
3
Frauen
2,5
2,5
*
2
*
2
1,5
1,5
1
1
0,5
0,5
kein Stress
hohe
hohe
Verausgabung Verausgabung
ODER niedr.
UND niedr.
Belohnung
Belohnung
kein Stress
hohe
hohe
Verausgabung Verausgabung
ODER niedr.
UND niedr.
Belohnung
Belohnung
# adjustiert für Alter, Angestelltengrad, Wert GHQ bei Eingangsuntersuchung;
Personen mit affektiver Störung zu Studienbeginn nicht enthalten
* p < .05
Quelle: S.A. Stansfeld et al. (1999), OEM, 56: 302
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Erkrankungsrisiko (Herz-Kreislauf-Krankheiten) in
Abhängigkeit von psychosozialen Arbeitsbelastungen
N = 812 (73 Todesfälle); Zeitraum 25,6 Jahre
*
Hazard ratio#
2,5
*
Terzile (Belastung):
1 = keine;
2 = mittlere;
3 = hohe
2
1,5
#adj.
für Alter, Geschlecht,
Berufsgruppe, Rauchen,
körperliche Aktivität,
systol. Blutdruck,
Cholesterin, BMI
1
0,5
1
2
3
Anforderungs-KontrollModell
1
2
3
Modell beruflicher
Gratifikationskrisen
M. Kivimäki et al. (2002), BMJ, 325: 857
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Stressassoziierte Erkrankungen
Physische und psychosoziale Arbeitsbelastungen tragen als
Risikofaktoren wesentlich zu Krankheitslast und
Frühberentungsrisiko bei
Rein rechnerisch entspricht dieser Anteil
~ 20% aller Herzinfarkte
~ 25% aller depressiven Störungen
~ 30% aller Muskelskelett-Erkrankungen
nach J. Siegrist, 2007
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Psychische Fehlbelastungen
Psychische Fehlbelastungen in der Arbeitswelt vermeiden, Freistatt Sachsen, 2007
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Gute Arbeit wirkt antidepressiv!
>
>
>
>
>
Soziale Einbindung, Wertschätzung und Anerkennung
Vermittlung von Selbstwertgefühl
Gefühl von Autonomie, Selbstkontrolle und -wirksamkeit
Wichtig für die persönliche Identität
Strukturierung/ Planbarkeit des Lebens
und der Beziehungen
> Materielle Sicherheit
> Sinnhaftigkeit von Arbeit
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Zwei Ansätze im Arbeits- und Gesundheitsschutz
Krankheitsvermeidung
Gesundheitsförderung
pathogenetischer Ansatz
salutogenetischer Ansatz
Leitfrage: Was macht krank?
Leitfrage: Was erhält gesund?
Krankheitsrisiken
Gesundheitschancen
z.B. Lärm, Gefahrstoffe, Unfälle,
Klima, Infektionsgefahren,
Arbeitszeit, ....
z. B. Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten, Qualifizierungschancen, Handlungsspielräume, Mitsprache,
Beteiligung, Identifikationsmöglichkeiten,
Ernährung, Lifestyle.....
Ziel: Vermeidung / Verringerung
Ziel: Erhöhung der Arbeitszufriedenheit
krankmachender Faktoren
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und Leistungsfähigkeit
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Ressourcen fördern
= Ziel des Umgangs mit psychischen Belastungen
Kritik
Konflikte
Mobbing
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Gefährdungsanalyse
> Identifizierung, Beurteilung und Bewertung
psychischer und sozialer Belastungen fehlt häufig
in der Gefährdungsbeurteilung nach ArbSchG
> Psychische und soziale Belastungen
nicht unmittelbar mess- und beobachtbar
> Stress subjektiv bewertet
> Ängste vor Konsequenzen
> Voraussetzung für einen kontinuierlichen
Verbesserungsprozess
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Gefährdungsbeurteilung
Belastungserfassung:
COPSOQ
Copenhagen Psychosocial Questionire
www.copsoq.de
Orientierende Verfahren,
Checklisten
Screeningverfahren
Expertenverfahren
Toolbox www.baua.de
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enercity® vital
Prävention arbeitsbedingter
Fehlbelastungen und Aufbau
von Gesundheitsressourcen im Job
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Eingesetzte Analysetools
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Aufbau des psy.Risk®A-Mitarbeiterfragebogens
Modul 1: Ursachen psychischer
Gefährdungen:
Ebenen soziales System:
1. Unternehmensführung
2. Organisationskultur
3. Führungsstil
4. Teamklima
5. Mitarbeiteridentifikation
Modul 2: Folgen psychischer
Gefährdungen:
Kurzfristige Fehlbeanspruchungen:
11. Monotonie, psychische Sättigung,
psych. Ermüdung
Langfristige Fehlbeanspruchungen:
12. Stress - psychische Symptome
13. Stress - körperliche Symptome
14. Burnout
Ebenen gegenständlicher Prozess:
6. Betriebsorganisation
7. Arbeitsprozesse
8. Arbeitstätigkeit
9. Ausführungsbedingungen
10. Rahmenbedingungen
15. Mobbing und Gewalt
16. Work-Life-Balance,
Substanzabhängigkeiten
17. Demotivation: Innere Kündigung
Positive Beanspruchungsfolgen
18. Persönliche Ressourcen
Beanspruchungen
Belastungen
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Wichtigste Projektschritte
1 Tag
Informationsveranstaltungen für alle Führungskräfte
30 - 45 min
Mitarbeiterbefragung
1, 5 Stunden
Individuelles Feedback für alle Führungskräfte
2 Stunden
Innovationsrunden zur Rückspiegelung der Ergebnisse im Team
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Kaskadierende Rückmelderunden
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Folgen psychischer Fehlbelastungen in Einzelteams
gesündestes Team X
gefährdetestes Team Y
Monotonie, psych. Sättigung, psych. Ermüdung
Stress – psychische Symptome
Stress – körperliche Symptome
Burnout
Mobbing und Gewalt
Work-Life-Disbalance / Substanzmissbrauch
Motivationsverlust
sehr gut
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gut
befriedigend
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ausreichend
ungenügend
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Führung - Feedback und Förderung
Team X
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Team Y
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Einflüsse auf psychische Fehlbeanspruchungen
Teamklima hat bei Mitarbeitern einen noch größeren Einfluss
auf Wohlbefinden und Gesundheit als die Führung.
Teamklima hat den stärksten Einfluss auf:
→ Burnout
→ Psychischen Stress
Monotonie
Stress,
psych.
Stress,
körperl.
Burnout
Mobbing
→ Mobbing
WorkLifeBalance
Demotivation
Ressourcen
Teamklima
Führungsstil
-,491(**)
-,611(**)
-,464(**)
-,679(**)
-,646(**)
-,446(**)
-,655(**)
,397(**)
-,508(**)
-,493(**)
-,338(**)
-,621(**)
-,594(**)
-,296(**)
-,706(**)
,423(**)
** -hohe Signifikanz, >-,300 mittelstarker > -,500 starker Zusammenhang
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Fehlbelastungen versus arbeitsbezogene & soziale Ressourcen
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Schlussfolgerungen
1. Führung ist Dreh- und Angelpunkt:
ƒ Coaching der Führungskräfte
ƒ MA-Jahresgespräche mit sinnvollem Beurteilungssystem
2. Team ist neben Führung stärkste Ressource:
ƒ Teamentwicklung und Konfliktworkshops
3. Organisationskultur: Werte, Leitlinien, Haltungen
ƒ Stärkere Nähe und Präsens höherer Unternehmenshierarchien
ƒ Bewältigung von Veränderungen; interne und externe Kundenorientierung
4. Betriebsorganisation und Organisation der Arbeitsprozesse:
ƒ Breitenqualifizierung in Projektmanagement, Wissenstransfer
5. Präventionsinfrastruktur für psychische Prophylaxe
ƒ Abstimmung zwischen Betriebsärztlichem Dienst und Personalentwicklung
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Angebote im Betrieb
> Kursangebote Stressmanagement /
Bewältigungsstrategien
> Gesprächsangebote mit Sozialberater/in
oder Betriebsärztin/Betriebsarzt
> Therapiestunden für psychosoziale
Beratung
> Kurzzeittherapie in einer
Klinik für psychosomatische Medizin
> Führungskräftecoaching
> Anerkennender Erfahrungsaustausch
im Rahmen der Personalentwicklungsgespräche
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Handlungshilfen für Führungskräfte
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Was schützt uns?
Sport
Ernährung
Körper, Biorhythmus, Erholungsbedürfnis
Work-LifeArbeit
Life-WorkBalance
Entspannung
Partnerschaft,
Freunde,
Freizeit
Soziale Kontakte
Lebenssinn, Lebensziele, Spiritualität
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Gesundheit und Leistung - konzeptionelle Einordnung
Organisation
Arbeitsumgebung
Anforderungen
Führung
Kultur
Individuum
Gesundheit
Leistung
Kenntnisse
Fähigkeiten
Einstellung
Motivation
fünf Handlungsfelder der Gesundheit:
Führung
Ernährung
Psyche
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Prävention
Bewegung
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e* Vital
Guten Appetit
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Leitsätze für Führung und Zusammenarbeit
Wir achten darauf, dass jede/jeder an jedem Arbeitstag gesund
bleibt. Unsere Führungskräfte achten auf gesundheitsverträgliche
Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen.
Wir sind uns bewusst, dass Gesundheit eine wesentliche
Grundlage für engagierte Arbeit und hohe Leistung ist.
Deshalb tragen Unternehmen, Führungskräfte und
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Verantwortung für unsere
Gesunderhaltung.
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
BV Sucht
BV Einsatz von AN mit gesundheitlichen Einschränkungen
BV Betriebliches Eingliederungsmanagement
Arbeitsmedizinische Vorsorge
Gesundheitsmanagement
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Betriebliches Eingliederungsmanagement
(§ 84 Abs. 2 SGB IX)
Nach 6-wöchiger
Erkrankung eines Mitarbeiters
bzw. wiederholter
Arbeitsunfähigkeit von
insgesamt 42 Tagen in
12 Monaten
Der Arbeitgeber klärt, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst
überwunden werden kann und welche Hilfen dazu notwendig
sind ….
ƒ BV Betriebliches Eingliederungsmanagement
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Gesunde Arbeitsbedingungen
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
>
Transparenz und offene Kommunikation
Einfluss auf die Arbeit, Partizipation
Unterstützung durch Kollegen und Chefs
Wertschätzung und Anerkennung
Vollständige Aufgaben, Teamarbeit
Sicherheit des Arbeitsplatzes
Angemessene Bezahlung
Entwicklungsmöglichkeiten
Ausgleich zwischen Über- und Unterforderung
Arbeitszeit kompatibel mit Familie und Freizeit
Gesunder Arbeitsplatz, „Have fun!“
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Perspektiven
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Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
Dr. med. Uwe Gerecke
Ihmeplatz 6f // 30449 Hannover
ng // Telefon
teilu430-941-2000
Tel (0511) 430-2000
//mFax
(0511)
b
A
//
e
a
N
e
Vornam
[email protected] // www.enercity.de
[email protected] // www.vdbw.de
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