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Kuno Fischer
Gottfried Wilhelm Leibniz
Leben, Werke und Lehre
Herausgegeben und eingeleitet von
Thomas Sören Hoffmann
marixverlag
Kuno Fischers Leibnizbuch –
Eine Einführung
Von Thomas Sören Hoffmann
Wer heute, mehr als 150 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen,
Kuno Fischers große Leibniz-Darstellung in die Hand nimmt,
wird sich rasch überzeugen, daß er es hier ganz gewiß nicht mit
einem antiquierten, am Ende gar überholten Werk zu tun bekommt.
Dieses Buch ist vielmehr auch unter der Patina, die es hier und da
angesetzt hat, äußerst lebendig geblieben, ja es kann in mancher
Hinsicht bleibende Gültigkeit beanspruchen: dies nämlich schon
als bei aller anzubringenden Detailkritik immer noch gültiges
Panorama des so unvergleichlichen Universums der Leibnizschen
Philosophie; dies aber auch als nicht weniger bleibend gültiges
Dokument einer vor allem der Schule Hegels verdankten Methode
der Philosophiegeschichtsschreibung, wie Fischer sie hier exemplarisch zur Anwendung bringt. Der Hauptzweck der folgenden
Einführung ist es, beides aus Anlaß der vorliegenden Neuauflage
näher zu beleuchten: das Leibnizbild Fischers in seinen wichtigsten, immer noch treffenden Zügen, dann aber auch seine spezifische philosophiehistorische Leistung, die in Ansatz und Methode
nicht einfach auf das in dem „historischen“ 19. Jahrhundert Übliche
reduziert werden kann. Der Würdigung schalten wir eine kurze Übersicht zu Fischers Leben und akademischem Wirken vor,
wie wir am Ende ein Verzeichnis der aktuellen Leibniz-Literatur
folgen lassen, das es dem Leser ermöglichen soll, die Brücke auch
zu neueren Perspektiven auf den wohl größten Philosophen und
Universalgelehrten der frühen Neuzeit zu schlagen.
1. Kuno Fischers Leben und akademisches Wirken
Ernst Kuno Berthold Fischer – so der volle Name unseres Autors
– wurde als Sohn eines Pfarrers am 23. Juli 1824 in dem mittelschlesischen Dorf Sandewalde bei Guhrau, einer alten Tuchmacherstadt
im Bezirk Breslau, geboren. Nach dem Abitur, das Fischer 1844
in Posen ablegen konnte, wo er seit 1835 das Gymnasium besucht
hatte, bezog er zunächst die Universität Leipzig, um hier gemäß
seiner frühen Neigung zu Sprachen ein Studium der Klassischen
Philologie aufzunehmen. Indes bleibt Fischer nicht allzu lange in
Sachsen, er wechselt nach bereits einem Jahr sowohl das Studienfach
wie auch die Universität und schreibt sich in Halle für ein Studium
der Philosophie ein, in die er vor allem durch den Hegelschüler
VI
Kuno Fischers Leibnizbuch – Eine Einführung
Johann Eduard Erdmann (1805–1892) eingeführt wird1. Erdmann,
der wie später Fischer ein äußerst beliebter und eloquenter
Hochschullehrer gewesen ist, hat für seine Person entscheidend
zu einer Entwicklung beigetragen, die man die „Wende zum philosophiehistorischen Grundparadigma“ des Philosophierens im
Rahmen der Hegel-Schule nennen kann. Zwar hat, wie man weiß,
schon bei Hegel die historische Dimension der Philosophie eine
ausgezeichnete Rolle auch für die aktuelle Selbstverständigung
des Philosophierens gespielt; philosophiehistorisch aufgetretene
Formationen des Denkens können im Sinne einer Phänomenologie
des erscheinenden absoluten Geistes als jeweils bestimmte Zugänge
zum Problem der Philosophie überhaupt entschlüsselt werden.
Dennoch überwiegt bei Hegel die systematische Dimension noch
eindeutig die philosophiehistorische, und erst im Zuge der genannten Wende findet, wenn man so will, eine Relativierung des eigentlich systematischen durch ein philosophiegeschichtliches Denken
statt, durch ein Denken, das jetzt grundsätzlich die Lösung der
systematischen Aufgaben des Denkens in die Denkgeschichte als
solche verlegt, sie also weniger in einem bestimmten System oder
Ansatz als vielmehr in der Abfolge der Systeme und Ansätze sieht.
Erdmann hat in diesem Sinne bereits in den Jahren 1834–1853 einen
siebenbändigen Versuch einer wissenschaftlichen Darstellung der
Geschichte der neuern Philosophie2 herausgegeben, wie er übrigens
auch eine Neuausgabe der Werke Leibnizens veranstaltet hat, die
1839/1840 erschienen war und mit der auch Fischer vielfältig arbeitete. Fischer hat seinem Lehrer im Jahre 1847 eine Dissertation
zu Platons wichtigstem (und auch anspruchvollstem) dialektischen
Dialog, dem Parmenides, vorgelegt, mit der er glanzvoll promoviert
wurde3. Etwa zeitgleich trat der junge Denker mit teilweise vielbeachteten Zeitschriftenbeiträgen hervor – so etwa mit einer Polemik
gegen Max Stirner und seinen Anhang, so auch mit Beiträgen zu
Arnold Ruge und Ludwig Feuerbach. Sein Auskommen fand
er dabei zunächst durch eine Hauslehrerstelle, die er bei einem
Pforzheimer Fabrikanten annahm: eine Stelle, die ihm freilich
auch Gelegenheit bot, sich bei Theaterbesuchen in Karlsruhe näher mit der dramatischen Kunst vertraut zu machen und die ihm
ebenso Zeit genug ließ, eine erste ästhetische Arbeit unter dem Titel
In Halle lehrte außerdem Julius Schaller, der ebenfalls zu den Hegelianern zu rechnen ist und 1833 eine Dissertation De Leibnitii philosophia
vorgelegt hat.
2
Eine Neuauflage dieses Werks, ergänzt um ein Vorwort von Hermann
Glockner, hat der Verlag Frommann-Holzboog in Stuttgart-Bad Cannstatt
1977 herausgebracht.
3
Kuno Fischer, De Parmenide Platonico, Stuttgart 1851.
1
1. Kuno Fischers Leben und akademisches Wirken
Diotima erscheinen zu lassen4. 1850 übersiedelt Fischer dann nach
Heidelberg, wo er sich mit einer Probevorlesung über Kant, Fichte
und Hegel habilitieren kann. Im Jahre 1852 gründet er mit Marie Le
Mire (1824–1882), der Tochter eines französischen Offiziers, den
Hausstand; dem Ehepaar wurden zwei Töchter und ein Sohn geboren. Gleichfalls 1852 bringt Fischer seine Logik und Metaphysik
heraus, ein in erster Auflage eher knapp gehaltenes, inhaltlich deutlich an Hegel angelehntes Werk, das zunächst als Kompendium zu
Vorlesungen gedacht war5. Allerdings läßt nun auch der erste Band
des monumentalen Hauptwerks, der (in der Endfassung) zehnbändigen Geschichte der neuern Philosophie, nicht mehr lange auf
sich warten. Im Juni 1852 erscheint der erste Teil des ersten Bandes
von Fischers Philosophiegeschichte, der Das classische Zeitalter der
dogmatischen Philosophie betitelt und Descartes gewidmet ist – und
der seinen Autor in ernste Schwierigkeiten verwickelt, da er ihn
einem „Pantheismusverdacht“ aussetzt. Als Denunziant fungierte
hierbei der Professor für evangelische Theologie und Direktor des
Heidelberger Predigerseminars Daniel Schenkel, der die Karlsruher
Kirchenleitung über das seiner Meinung nach „verderbliche“
Wirken Fischers ins Bild setzen zu müssen meinte6. In dem ungleichen Kampf, in den im Folgejahr dann auch die badische Regierung
eintrat, gelang es dem Privatdozenten Fischer, so beliebt er bei den
4
Diotima. Die Idee des Schönen. Philosophische Briefe, Pforzheim 1849.
Eine zweite Auflage der Arbeit ist 1852 in Stuttgart herausgekommen, eine
weitere Ausgabe hat der Reclam-Verlag 1928 in Leipzig veranstaltet.
5
Eine Neuausgabe der Erstauflage hat Hans-Georg Gadamer 1997/1998
in Heidelberg und Darmstadt herausgebracht. Es ist jedoch unbedingt darauf hinzuweisen, daß dieses Werk eine völlige Neubearbeitung und Erweiterung durch Fischer selbst erlebt hat (Kuno Fischer, System der Logik und
Metaphysik oder Wissenschaftslehre, 2., völlig umgearbeitete Auflage, Heidelberg 1865; 3. Aufl. Heidelberg 1909) und die von Gadamer erneut vorgelegte knappe Frühfassung nicht als die nach Fischers Meinung verbindliche
Version gelten kann. Ein Nachdruck der insoweit vorzuziehenden 2. Auflage ist 1983 bei Minerva in Frankfurt/Main erschienen.
6
Schenkel, der erst 1851 nach Heidelberg berufen worden war, kann als
typischer Vertreter des liberal-kulturprotestantischen Milieus angesprochen
werden, wie es das 19. Jahrhundert hervorgebracht hat; er gehörte späterhin
zu den Begründern des „Protestantenvereins“. Die Denunziation hatte für
Fischer übrigens über einige Jahre hin ihre unangenehmen Auswirkungen;
sie führte etwa dazu, daß eine Berufung nach Berlin, der der preußische
König Friedrich Wilhelm IV. nach Widerständen zuletzt zugestimmt hatte,
sich solange verzögerte, daß ihr der Ruf nach Jena zuvorkam. Kurioserweise hat Schenkel später eine Streitschrift über Die protestantische Freiheit
(1865) erscheinen lassen, mit der er sich die Kritik von konfessionell eingestellten Lutheranern und Pietisten an einem seiner eigenen Bücher verbat.
VII
Inhaltsverzeichnis
Erstes Buch.
Leibnizens Leben und Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
Erstes Kapitel. Leibnizens Geistesart und Bedeutung . . . . . . .
I. Gegensatz zu Spinoza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Universalistische Aufgaben und Pläne . . . . . . . . . . . . .
1. Der Universalismus in Philosophie, Religion und
Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der wissenschaftliche Universalismus. Die Universalschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die erfinderische Selbstbelehrung . . . . . . . . . . . . . .
4. Toleranz. Abneigung wider Polemik und Sektengeist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Die heitere Lebensanschauung und der persönliche
Nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6. Die vielverzweigte Tätigkeit und heroische Arbeitskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die deutsche Aufklärung. Leibniz und Lessing . . . . .
16
18
Zweites Kapitel. Biographische Schriften. Leibnizens Herkunft und erstes Lebensalter (1646–1661) . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die biographischen Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Erstes Lebensalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Abstammung und Familie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Schule und Selbstbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Poetik und Logik. Das Gedankenalphabet . . . . . . .
4. Scholastik und Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
21
24
24
25
28
33
Drittes Kapitel. Die akademischen Lehrjahre (1661–1666) . . .
I. Der akademische Bildungsgang . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Philosophische Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Mathematische Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Juristische Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Die Bewerbung um die juristische Doktorwürde.
Die Promotion in Altdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Nürnberg und die Rosenkreuzer . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die akademischen Schriften
.........................
1
1
3
3
8
12
12
14
34
34
34
36
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43
XXXII
Inhaltsverzeichnis
Viertes Kapitel. Leibniz in Mainz. Amtliche Stellung. Philosophische Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Johann Christian von Boineburg . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Johann Philipp von Schönborn . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Leibnizens amtliche Stellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
IV. Die philosophischen Schriften und ihr Standpunkt . .
1. Die Schrift wider die Atheisten . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Brief an Jakob Thomasius . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Verteidigung der Trinität gegen Wissowatius . .
4. Über die philosophische Schreibart . . . . . . . . . . . . .
5. Neue physikalische Hypothese . . . . . . . . . . . . . . . .
Fünftes Kapitel. Die politischen Schriften aus der mainzischen
Periode. Die polnische Königswahl. Die Sicherheit des
deutschen Reiches (1669–1670) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Flugschrift zur polnischen Königswahl . . . . . . . . . . . .
1. Veranlassung und Methode der Schrift . . . . . . . . . .
2. Die Analyse des Inhalts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die deutsche Gesinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Sicherheit des deutschen Reiches. Der erste Teil
der Denkschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Zeitlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Mittel der Sichelstellung. Die Unionspolitik . .
3. Der neue Rheinbund, Deutschland und Europa . . .
III. Der zweite Teil der Denkschrift: Die Kriegsfrage . . . .
1. Frankreichs Machtstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Krieg gegen Holland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Lösung der Frage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sechstes Kapitel. Plan der französischen Expedition nach
Ägypten. Leibnizens Reise nach Paris (1672) . . . . . . . . . . . .
I. Die Entstehung und Geschichte des Plans . . . . . . . . . .
1. Veranlassung und Zeitpunkt. Die orientalische
Frage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Leibniz und Ludwig XIV. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibniz und Napoleon. Das Bekanntwerden der
Denkschriften. Irrtümer und Aufklärung . . . . . . . .
II. Der Inhalt der Denkschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Bedeutung Ägyptens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die französische Eroberung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Sicherheit des Erfolges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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53
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81
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91
Inhaltsverzeichnis
XXXIII
Siebentes Kapitel. Leibnizens Aufenthalt in Paris und London
(1672–1676) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
I. Geschäftliche Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92
1. Die Gesandtschaft nach London . . . . . . . . . . . . . . . 92
2. Boineburgs Forderungen. Der junge Boineburg . . . 94
II. Wissenschaftliche Bildungszwecke und Studien . . . . . 96
1. Französische Sprache und Mathematik . . . . . . . . . . 96
2. Mechanische Erfindungen. Die Rechenmaschine . . 96
3. Die Erfindung der Differentialrechnung. Streit mit
Newton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
III. Rückkehr nach Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Achtes Kapitel. Leibnizens Berufung nach und Stellung in
Hannover . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Berufung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Das Welfenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Vorgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Söhne des Herzogs Georg . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Söhne des Herzogs Augustus . . . . . . . . . . . . . .
III. Leibniz am hannoverischen Hofe . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Johann Friedrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Ernst August . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibnizens Doppelstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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117
Neuntes Kapitel. Leibnizens politische Wirksamkeit . . . . . . . .
I. Leibniz als Gegner Ludwigs XIV. . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die europäischen Kriegszustände . . . . . . . . . . . . . .
2. Die beiden ersten Reichskriege . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Der spanische Erbfolgekrieg . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Caesarinus Furstenerius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Kurfürsten und Reichsfürsten . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Das Haus Braunschweig-Este . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Mars christianissimus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Veranlassung und Zeitpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die neufranzösische Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Gallo-Grecs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Zehntes Kapitel. Leibnizens kirchenpolitische Wirksamkeit:
Die Reunionsbestrebungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit . . . . . .
1. Die kurmainzischen Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Reunionsinteressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Der Hof in Hannover und die Abtei von Maubuisson . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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XXXIV
Inhaltsverzeichnis
II. Die Reunionsverhandlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Spinola, Molanus und Leibniz . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Jahre der Annäherung. Leibnizens Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibnizens Verhandlungen mit Pellisson und
Bossuet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die Reunionshindernisse. Rückblicke . . . . . . . . . . . . .
Elftes Kapitel. Leibnizens kirchenpolitische Wirksamkeit:
Die Unionsbestrebungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Herstellung der evangelischen Kircheneinheit . . .
1. Die Unionsinteressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Das Toleranzsystem in Brandenburg . . . . . . . . . . . .
3. Jablonski, Molanus und Leibniz . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Das collegium irenicum in Berlin . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Unionshindernisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Leibnizens innerer Anteil an den kirchlichen Zeitfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Zwölftes Kapitel. Bergbau, staatswirtschaftliche und geologische Interessen. Forschungsreise und historische Arbeiten
I. Der Bergbau, das Münzwesen, die Geschichte der
Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Gruben im Oberharz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Das Münzwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Protogäa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Forschungsreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Aufgabe und Zielpunkt der Reise . . . . . . . . . . . . . . .
2. Ludolf und das collegium historicum . . . . . . . . . . . .
3. Das Problem. Der Aufenthalt in München . . . . . . .
4. Der Aufenthalt in Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Der Aufenthalt in Italien und die Rückreise . . . . . .
III. Die historischen Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Sammlung völkerrechtlicher Urkunden . . . . . .
2. Die Sammlung mittelalterlicher Geschichtsquellen
3. Das Geschichtswerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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188
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Dreizehntes Kapitel. Gründung gelehrter Gesellschaften.
Die Stiftung der Sozietät der Wissenschaften in Berlin.
Pläne für Dresden, Petersburg und Wien. . . . . . . . . . . . . . . .
I. Das Zeitalter Friedrichs III. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Das neue Königreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die religiöse Bewegung. Die neue Universität . . . .
196
196
196
197
173
Inhaltsverzeichnis
3. Die philosophische Bewegung. Pufendorf, Thomasius, Wolff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Die literarische Bewegung. Die Berliner Dichterschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Die Akademie der Künste. Schlüter . . . . . . . . . . . . .
II. Die Sozietät der Wissenschaften in Berlin . . . . . . . . . .
1. Leibnizens Aussichten und Wünsche . . . . . . . . . . .
2. Denkschriften und Pläne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Stiftung der Sozietät . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Die Fundierung der Sozietät . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Der Fortgang der Sozietät und Leibnizens
Mißhelligkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6. Leibnizens Schuld und Zwischenstellung . . . . . . . .
III. Gründungspläne zu gelehrten Gesellschaften . . . . . . .
1. Die Gelehrtenrepublik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Entwurf für Dresden. August II. . . . . . . . . . . .
3. Der Entwurf für Petersburg. Peter der Große . . . .
4. Die Sendung nach Wien. Kaiser Karl VI. . . . . . . . . .
5. Die Kaiserinnen. Prinz Eugen von Savoyen . . . . . .
6. Die Ernennung zum Reichshofrat. Einkünfte.
Adel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7. Stiftungsplan der kaiserlichen Sozietät der Wissenschaften in Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8. Die Hindernisse der Ausführung . . . . . . . . . . . . . . .
Vierzehntes Kapitel. Leibnizens Verkehr mit fürstlichen
Frauen. Seine letzten Jahre und die Charakteristik seiner
Person . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die fürstlichen Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Kurfürstin Sophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Königin Sophie Charlotte . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Kurprinzessin Karoline, Prinzessin von Wales
4. Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans . . . . . .
II. Leibnizens letzte Jahre in Hannover . . . . . . . . . . . . . .
1. Georg I. und Bernstorff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Johann Georg Eckhart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibnizens Tod und Bestattung . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Leibnizens äußere Erscheinung und Lebensart . . . . . .
1. Die Schilderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Bildnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XXXV
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202
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266
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276
279
279
282
Fünfzehntes Kapitel. Leibnizens philosophische Schriften und
deren Gruppierung. Die Ausgaben der Werke . . . . . . . . . . . 285
I. Die philosophischen Schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
XXXVI
Inhaltsverzeichnis
1. Der Entwicklungsgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Formen und Gruppen der philosophischen
Schriftwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Ausgaben der Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die ersten Sammlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Entstehung und Geschichte der Ausgaben . . . .
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Zweites Buch.
Leibnizens Lehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305
Erstes Kapitel. Die Reform der neuern Philosophie.
Der Begriff der Substanz als Krafteinheit oder Monade . . .
I. Der Gegensatz von Denken und Ausdehnung . . . . . .
1. Die Probe der Tatsachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die widersprechende Tatsache . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Der Begriff der Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Kraft als metaphysisches Prinzip . . . . . . . . . . . .
2. Die Vielheit der Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Kraft als tätiges Wesen oder einzelne Substanz
III. Das Prinzip der Individualität oder die Monade . . . . .
1. Individuation und Spezifikation . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Einheiten, Punkte, Atome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Substantielle Formen. Monaden . . . . . . . . . . . . . . . .
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Zweites Kapitel. Die Leibnizische Lehre in ihren Verhältnissen
zur früheren Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Kartesianische und Atomistische Schule . . . . . . . .
1. Gegensätze und Verwandtschaften . . . . . . . . . . . . . .
2. Spinozas Einheitslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Descartes und die Okkasionalisten . . . . . . . . . . . . .
II. Die materialistische und formalistische Richtung . . . .
1. Korpuskularphilosophen und Atomisten . . . . . . . .
2. Die Rehabilitation der alten Philosophie . . . . . . . . .
3. Die Scholastiker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Aristoteles und Plato . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die neue Lehre als Universalsystem . . . . . . . . . . . . . . .
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Drittes Kapitel. Die Grundfrage der Leibnizischen Philosophie. Die Monade als Prinzip der Materie und Form . . . . . . 334
I. Das Problem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
1. Die Kräfte der Monade als Bedingungen der Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334
Inhaltsverzeichnis
2. Die Kraft der Ausschließung. Tätige und leidende
Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die leidende Kraft als Prinzip der Materie . . . . . . . . .
1. Materia prima und secunda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die bewegte Materie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Monaden als Maschinen und die mechanische
Kausalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die tätige Kraft als Prinzip der Form . . . . . . . . . . . . . .
1. Entelechia prima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die formgebende Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Seele und Leben. Die zwecktätige Kausalität . . . . .
IV. Wirkende Ursachen und Endursachen . . . . . . . . . . . . .
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Viertes Kapitel. Die Lösung der Grundfrage. Die Monade als
Einheit von Seele und Körper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Das Verhältnis von Seele und Körper . . . . . . . . . . . . . .
1. Die metaphysische Bedeutung der Frage . . . . . . . . .
2. Der richtige Gesichtspunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Einwürfe und deren Erklärung nach Leibnizens Lehrart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Das Verhältnis von Seele und Körper in der Monade
1. Die Seele als Zweck des Körpers . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Körper als Mittel der Seele . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Monade als Entwicklung des Individuums . . . .
III. Das Verhältnis der Endursachen und der wirkenden
Ursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Art ihrer Vereinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die oberste Geltung des Zweckbegriffs . . . . . . . . . .
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Fünftes Kapitel. Die Monade als Entwicklung . . . . . . . . . . . . .
I. Die ursprünglichen Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Ewigkeit der Naturkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Erhaltung der Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Allgegenwart der Kräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Das ursprüngliche Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Individualität des beseelten Körpers . . . . . . . . .
2. Die Präformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die ursprünglichen Individuen oder Samentiere . .
III. Der ewige Lebensprozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Metamorphose. Geburt und Tod . . . . . . . . . . . .
2. Das unsterbliche Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Entwicklung und Vorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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XXXVIII
Inhaltsverzeichnis
Sechstes Kapitel. Die Monade als Vorstellung und Mikrokosmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Vorstellung in der Natur der Dinge . . . . . . . . . . . .
1. Die Kraft der Vorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Kraft des Strebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Vorstellung im Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die Monade als Mikrokosmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Individuum und Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Weltzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Weltvorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Siebentes Kapitel. Die Körperwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die verschiedenen Mikrokosmen . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Körper als Erscheinungen oder Vorstellungen . . .
1. Die beschränkte Vorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Körper als notwendige Vorstellung . . . . . . . . .
3. Die verworrene und deutliche Vorstellung des
Körpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die Unterschiede der Vorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Gradunterschiede. Die niederen und höheren
Monaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die niederen und höheren Organismen. Die Zentralmonaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die unorganischen und organischen Körper . . . . . .
Achtes Kapitel. Das Stufenreich der Dinge oder die Weltharmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Hauptstufen der vorstellenden Kräfte . . . . . . . . . .
1. Leben, Seele, Geist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Dunkle, klare, deutliche Vorstellung . . . . . . . . . . . .
3. Das dunkle Bewußtsein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Das Gesetz der Analogie und der Kontinuität . . . . . .
1. Die Mittelwesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der Mensch als Mittelwesen. Die Genien . . . . . . . .
III. Das Gesetz der Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Der Unterschied zwischen Einheit und Harmonie
2. Die Harmonie als Einheit der Analogie und Kontinuität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die unendlich kleinen Differenzen als Bedingung
der Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Neuntes Kapitel. Die Entwickelung des menschlichen Geistes 432
I. Die Natur des Geistes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432
1. Seele und Geist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432
Inhaltsverzeichnis
2. Die deutliche Vorstellung. Das Selbstbewußtsein . .
3. Die Persönlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die tierische und menschliche Seele . . . . . . . . . . . . . . .
1. Gedächtnis und Erkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Sinnlichkeit und Vernunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Das Vermögen der Prinzipien . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die angeborenen Ideen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Erkenntnisanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Leibniz und Descartes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibniz und Locke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zehntes Kapitel. Die Entwickelung des Bewußtseins.
Die kleinen Vorstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Kontinuität des Seelenlebens . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Tatsache der unbewußten Vorstellungen . . . . .
2. Die immer tätige Kraft der Vorstellung . . . . . . . . . .
II. Der Zusammenhang des Unbewußten und Bewußten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die kleinen Vorstellungen als Elemente des Bewußtseins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die kleinen Vorstellungen als die Bedingung des
Mikrokosmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Schlaf und Wachen. Die Gewohnheit . . . . . . . . . . . .
Elftes Kapitel. Die Erkenntnislehre. Ästhetik und Logik . . . . .
I. Die dunkle Vorstellung der Harmonie . . . . . . . . . . . . .
1. Die ästhetische Vorstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Leibniz und Baumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Leibniz und Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die deutliche Vorstellung der Harmonie . . . . . . . . . . .
1. Die Vernunft- und Erfahrungswahrheiten . . . . . . . .
2. Das Prinzip der Vernunftwahrheiten . . . . . . . . . . . .
3. Das Prinzip der Erfahrungswahrheiten . . . . . . . . . .
Zwölftes Kapitel. Die Sittenlehre: Die Entwickelung des Willens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Der Determinismus und Indeterminismus . . . . . . . . .
1. Trieb und Wille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Willkür und Willensdifferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Der Prädeterminismus. Die innere Vorherbestimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
III. Der moralische Wille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Das moralische Naturell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Das praktische Gefühl oder die Unruhe . . . . . . . . .
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XL
Inhaltsverzeichnis
3. Die überwiegende Neigung und die Wahl . . . . . . . .
4. Das Streben nach Glückseligkeit . . . . . . . . . . . . . . .
5. Der vernunftgemäße Wille und die Freiheit . . . . . .
6. Die sittliche Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Dreizehntes Kapitel. Die Kunstlehre. Kunst und Religion . . . . 496
Vierzehntes Kapitel. Die Religions- und Gotteslehre . . . . . . . .
I. Offenbarung und Vernunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Der Ursprung der Religion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Das natürliche Gottesbewußtsein . . . . . . . . . . . . . .
II. Monadologie und Theologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Widerstreit und Übereinstimmung . . . . . . . . . . . . .
2. Der Theismus. Der Rationalismus und der
Supernaturalismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Das Über- und Widervernünftige . . . . . . . . . . . . . . .
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Fünfzehntes Kapitel. Die natürliche Religion . . . . . . . . . . . . . .
I. Gott und der menschliche Geist . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Moral und Religion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die natürliche und geschichtliche Religion . . . . . . .
II. Die Wahrheiten der natürlichen Religion . . . . . . . . . .
1. Gott und Unsterblichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Gottesliebe und Menschenliebe . . . . . . . . . . . . . . . .
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Sechzehntes Kapitel. Die natürliche Theologie . . . . . . . . . . . . .
I. Die Beweise vom Dasein Gottes . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Der ontologische Beweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Der kosmologische und physikotheologische Beweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Gottes Wesen und Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die höchste Kraft: Allmacht, Weisheit, Güte . . . . .
2. Die schöpferische Wirksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die moralische Notwendigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Siebzehntes Kapitel. Das System des Deismus und des Optimismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Physikotheologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Gott als der Urgrund und Endzweck der Welt . . . .
2. Die Welt als Natur und Schöpfung . . . . . . . . . . . . . .
II. Der Deismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Welt als die Offenbarung Gottes . . . . . . . . . . . .
2. Die Weltordnung und die Wunder . . . . . . . . . . . . . .
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XLI
Inhaltsverzeichnis
3. Gott als Weltbaumeister und Weltregent.
Das Reich der Natur und Gnade . . . . . . . . . . . . . . .
III. Der Optimismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Beweisgründe der besten Welt . . . . . . . . . . . . . .
2. Die vorherbestimmte Harmonie . . . . . . . . . . . . . . . .
Achtzehntes Kapitel. Das System der Theodizee . . . . . . . . . . .
I. Die Einwürfe gegen die beste Welt . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Übel in der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Arten des Übels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Übel und das Gute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Das Verhältnis des Übels zu Gott . . . . . . . . . . . . . . .
III. Die göttliche Vorherbestimmung und die menschliche Freiheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Drittes Buch.
Von Leibniz zu Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559
Erstes Kapitel. Charakteristik und Kritik der Leibnizischen
Lehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Das System des idealistischen Naturalismus . . . . . . . .
1. Die Gliederung des Lehrgebäudes . . . . . . . . . . . . . .
2. Der naturalistische und idealistische Charakter . . .
3. Die Hauptmomente der Körper und Seelenlehre . .
4. Die antimonistische Grundrichtung . . . . . . . . . . . .
II. Die Beurteilung des Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Der Widerstreit in der Erkenntnislehre . . . . . . . . . .
2. Der Widerstreit im Begriffe Gottes . . . . . . . . . . . . .
3. Der Widerstreit im Begriffe der Welt . . . . . . . . . . . .
4. Der Widerstreit im Begriff der Monade . . . . . . . . . .
III. Die Fortbildung der Leibnizischen Lehre . . . . . . . . . .
1. Das eklektische System. Christian Wolff . . . . . . . . .
2. Lessing und Herder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Gefühls- und Glaubensphilosophie . . . . . . . . .
4. Die Epoche der kritischen Philosophie . . . . . . . . . .
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Zweites Kapitel. Die Leibniz-Wolfische Philosophie . . . . . . . .
I. Christian Wolff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Lebensgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Wolffs Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die deutsche Schulphilosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Der neue Dualismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die äußere Zweckmäßigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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XLII
Inhaltsverzeichnis
3. Gott und Welt. Kritik der Offenbarung . . . . . . . . . . 588
Drittes Kapitel. Der reine Deismus. Hermann Samuel Reimarus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Alleinige Geltung der Vernunftreligion . . . . . . . . . . . .
1. Die Unmöglichkeit des Wunders . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Offenbarung durch Wunder . . . . . . . . . . . . . . .
II. Vernunftglaube und Bibelglaube . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Kriterien der Offenbarung . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die biblischen Offenbarungen . . . . . . . . . . . . . . . . .
Viertes Kapitel. Die Gemütsaufkläung und Popularphilosophie. Moses Mendelssohn. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Moral als Wesen der Religion . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Die Herzensbeweise vom Dasein Gottes . . . . . . . . .
2. Die Religion im Gegensatz zur Kirche . . . . . . . . . .
II. Der beschränkte Aufklärungsverstand . . . . . . . . . . . . .
1. Das geschichtswidrige Denken . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Mendelssohn und Sokrates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Aufklärung im Widerspruch mit dem Begriff
der Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fünftes Kapitel. Die Aufklärung im Einklange mit der Idee
der Entwicklung. Gotthold Ephraim Lessing . . . . . . . . . . . .
I. Die kongeniale Betrachtungsweise . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Aufgabe und Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Winckelmann und die Alten . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Höhe der Aufklärung. Lessing . . . . . . . . . . . . . . .
1. Lessings Denkweise, Schreibart, Kritik . . . . . . . . . .
2. Religion und Bibel. Anti-Goeze . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Religion als Grund der Bibel . . . . . . . . . . . . . . .
4. Das Wunder als Grund der Religion. Die „regula
fidei“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5. Die christliche Religion und die Religion Christi.
Evangelienkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6. Das Wesen der Religion. Die Grundwahrheiten des
Christentums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7. Das Christentum der Vernunft. Die Trinität . . . . . .
8. Die Religion unter dem Gesichtspunkte der Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
a) Die Geschichte als Entwicklung . . . . . . . . . . . . . .
b) Offenbarung als Erziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
c) Die Theodizee der Geschichte . . . . . . . . . . . . . . .
9. Lessing im Verhältnis zu Leibniz und Spinoza . . . .
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XLIII
Inhaltsverzeichnis
Sechstes Kapitel. Die Originalitätsphilosophie und Geschichtsphilosophie. Johann Gottfried Herder . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Standpunkt und Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Johann Gottfried Herder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Verhältnis zu Lessing und der Aufklärung . . . . . . .
2. Herders Richtung und Geistesart . . . . . . . . . . . . . . .
3. Herders Geschichtsphilosophie im Gegensatze zu
der Verstandesaufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Siebentes Kapitel. Glaubens- und Geniephilosophie. Hamann
und Lavater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Die Wahrheit und das dunkle Ich. Hamann . . . . . . . .
1. Standpunkt und Geistesart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Einheit der Gegensätze. Bruno . . . . . . . . . . . . .
3. Der Mensch als „Pan“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Die Erkenntnis als Glaube. Hume . . . . . . . . . . . . . .
5. Offenbarungsglaube und Christentum . . . . . . . . . .
6. Der kindliche Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Die Erkenntnis der dunklen Individualität. Lavater . .
1. Physiognomik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die geniale Individualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Achtes Kapitel. Die Gefühlsphilosophie. Friedrich Heinrich
Jacobi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
I. Aufgabe und Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Religion und Erkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Kritik der Verstandeserkenntnis . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Alle Verstandeserkenntnis gleich Spinozismus . . . .
4. Das Gespräch mit Lessing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Glaube und Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1. Idealismus und Nihilismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Die Gewißheit als Glaube. Hume . . . . . . . . . . . . . .
3. Die Offenbarung als Grund des Glaubens . . . . . . .
4. Der Glaube als Gefühl (Vernunft) . . . . . . . . . . . . . .
III. Jacobis Stellung in der Geschichte der Philosophie . .
1. Jacobi und Kant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Jacobi und Mendelssohn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Jacobi und Leibniz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Neuntes Kapitel. Goethe und Schiller in ihrem Verhältnis zu
Leibniz und der deutschen Aufklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . 661
I. Goethes philosophische Vorstellungsweise . . . . . . . . . 661
1. Verhältnis zu Spinoza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 661
XLIV
Inhaltsverzeichnis
2. Verhältnis zu Leibniz. Goethes Leibnizischer
Pantheismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
II. Schillers philosophische Vorstellungsweise . . . . . . . . .
1. Verhältnis zu Spinoza und Leibniz. Schillers Leibnizischer Pantheismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Philosophische Briefe. Die Hinweisung auf Kant . .
III. Die poetische Geltung der Individualität. Die prästabilierte Seelenharmonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
IV. Die Auflösung der dogmatischen Philosophie . . . . . .
1. Widerspruch der Gefühlsphilosophie . . . . . . . . . . .
2. Gesamtwiderspruch der dogmatischen Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3. Die kritische Philosophie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4. Kant, Fichte und Schelling in ihrem Verhältnis zu
Leibniz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675
Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 675
Neuere Leibniz-Literatur (1920) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 751
Namen-Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 755
Erstes Buch.
Leibnizens Leben und Schriften
Erstes Kapitel.
Leibnizens Geistesart und Bedeutung
I. Gegensatz zu Spinoza
Die auf das Prinzip der Individualität gegründete Weltanschauung,
welche Leibniz einführt und dem Jahrhundert der Aufklärung
mitteilt, findet in seiner Persönlichkeit eine ebenso deutliche, bis
in die einzelnen Züge durchgebildete Darstellung, wie die entgegengesetzte Betrachtungsweise in Spinoza. Die charaktervolle
Eigentümlichkeit eines großen Denkers ist die Quelle und der Träger
auch seiner Philosophie, das Band zwischen Leben und Lehre.
Um diese verstehen zu lernen, gibt es keinen besseren Weg, als die
Einsicht in die charakteristischen Grundzüge der Persönlichkeit
des Philosophen. In Spinoza fand die rein dogmatische Philosophie
in dem Gedanken der Alleinheit, in dem System der bloßen
Kausalität einen Abschluß, der sie beruhigte, aber zugleich gegen
die in Religion und Philosophie herrschenden Vorstellungsweisen
in einen ausschließenden Gegensatz brachte und den Philosophen
selbst von dem Weltleben absonderte. Er ertrug diesen Gegensatz
und führte ihn durch in einem völlig bedürfnislosen, einsamen,
der Erkenntnis allein gewidmeten Leben, welches dem Genuß
und Besitz der gewöhnlichen Lebensgüter wie der öffentlichen
Wirksamkeit mit ihrem Einfluß und ihrer Bedeutung gern entsagte.
Alle Geltung, die man in amtlichen Würden und Wirkungskreisen
gewinnt, hat Spinoza entbehrt, er nahm nicht den mindesten Teil
an dem Wetteifer der Menschen in der großen Rennbahn der Welt,
er hatte den Ehrgeiz nicht, den jener Wetteifer nährt und steigert;
so blieb er frei von den menschlichen Schwächen und Kleinheiten,
welche im Eigennutz wurzeln.
In allen diesen Punkten finden wir in Leibniz das sprechende
Gegenteil des Spinoza: er durfte in Übereinstimmung mit seinem
System eine bewegte, allseitige, einflußreiche Tätigkeit auf der
Weltbühne entfalten und sich eine Geltung in seinem Zeitalter erwerben, die ihn glänzend hervorhebt; aber verflochten mit seinen
Neigungen in das Treiben der Welt, in den Wetteifer der menschlichen Dinge, ist sein Charakter auch den kleinen Leidenschaften und
Schwächen nicht entgangen, dem Ehrgeiz und Eigennutz, die in den
2
Erstes Buch. Leibnizens Leben und Schriften
Reibungen des menschlichen Wetteifers sich notwendig entzünden.
Dies ist zwischen Spinoza und Leibniz der Gegensatz sowohl ihrer
Systeme als Charaktere, daß dort das Große sich von dem Kleinen
freimacht und in seiner Unabhängigkeit davon erscheint, hier dagegen ohne das Kleine nicht sein kann und auf das innigste mit demselben zusammenhängt.
Während Spinozas Lehre, ausschließend und starr in ihrer
Haltung, den Typus der dogmatischen Philosophie vollendet, ist
die Leibnizische in der Unruhe des Fortschreitens und in einer
Richtung begriffen, die schon dem Geiste der kritischen Philosophie
zustrebt. Während Spinoza den geschichtlich gegebenen und anerkannten Systemen durchaus widerstreitet, ist Leibniz überall
mit Bewußtsein darauf bedacht, die herrschenden Gegensätze
auszugleichen und zu versöhnen. Die Entgegensetzung ist immer
einseitig, die Vereinigung der Gegensätze ist immer allseitig oder
strebt es zu sein. Dieses universalistische Streben ist dem Charakter
des leibnizischen Denkens und Philosophierens eingeboren, es
ist der Typus seiner Geistesart, die Grundform seiner geistigen
Persönlichkeit. Die Einseitigkeit verhält sich ausschließend, verneinend, die Universalität dagegen anerkennend, die beschränkten
Bildungsformen, wo sie dieselben findet, erweiternd und berichtigend: sie wirkt eben dadurch befreiend und aufklärend. Wir fordern
von der Aufklärung, die ihren Begriff erfüllt, vor allem, daß sie erkläre; wir schätzen ihre Höhe nach der Höhe und dem Umfange,
in welchem sie dieses Vermögen besitzt und ausübt. Die höchste
Aufklärung müßte imstande sein, alles zu erklären; sie wäre die
allseitigste, universellste Bildung; der Grad der Aufklärung steigt
mit dem Grade der Universalität und dieser mit dem Vermögen,
entgegengesetzte Richtungen auszugleichen und zu versöhnen.
Schon daraus läßt sich erkennen, daß die Leibnizische Philosophie
ihrer ganzen Anlage nach die Fähigkeit, eine wirkliche Aufklärung
zu begründen, in einem weit höheren Maße besitzen wird, als die
Systeme, welche ihr unmittelbar vorausgehen, insbesondere die
Lehre Spinozas.
Der nächste Gegensatz, welchen Leibniz vorfindet und der in
Spinoza gipfelt, betrifft die Verfassung der neueren Philosophie
überhaupt, welche die mechanische Erklärung der Dinge grundsätzlich den Systemen sowohl des klassischen Altertums als der
Scholastik entgegenstellt und dadurch mit ihren eigenen geschichtlichen Voraussetzungen einen Bruch herbeiführt, der ihr
die Anknüpfung unmöglich macht. Von diesem Gegensatz, den er
frühzeitig erkennt, sucht Leibniz die Philosophie zu befreien; es ist,
um die Sache in der allgemeinsten und umfassendsten Form auszusprechen, der Gegensatz zwischen dem System der Endursachen
Erstes Kapitel. Leibnizens Geistesart und Bedeutung
oder Zwecke und dem der wirkenden Ursachen, zwischen der
Teleologie und Kausalität. Leibniz setzt sich die Aufgabe, diese
beiden Gesichtspunkte richtig zu vereinigen, während Spinoza
sie getrennt und einander dergestalt entgegengesetzt hatte, daß die
wirkenden Ursachen die alleinige Geltung haben sollten und die
Endursachen gar keine. Hier haben wir den deutlichsten Einblick
in das Verhältnis und den Gegensatz beider Philosophen. Es gibt
zum durchgängigen Verständnis der Lehre Spinozas keine bessere Richtschnur, als die der Welterklärung bloß nach wirkenden
Ursachen. Und auf der anderen Seite, um die Leibnizische Lehre zu
verstehen und zu würdigen, muß man sich die Ansicht, welche in
der Erklärung der Dinge die Zweckursachen mit den mechanischen
Ursachen vereinigen will, zum leitenden Gesichtspunkt dienen lassen. Die alleinige Geltung der wirkenden Ursachen im Gegensatze
zu den Zweckursachen bestimmt durchgängig die Richtung
Spinozas, die Übereinstimmung beider bestimmt durchgängig die
unseres Leibniz.
II. Universalistische Aufgaben und Pläne
1. Der Universalismus in Philosophie, Religion und Politik
Die Zweckbegriffe herrschen in der Platonisch-Aristotelischen
und in der Scholastischen Philosophie, sie werden bekämpft und
zuletzt ganz entwertet in der neueren Philosophie vor Leibniz.
Indem nun Leibniz die Endursachen mit den wirkenden Ursachen
zu vereinigen sucht, bezweckt er eine Reform der Philosophie,
wodurch das Altertum und die Scholastik wieder berechtigt und
auf einer neuen Grundlage wiederhergestellt werden. Eine solche „Rehabilitation“ ist in der Grundrichtung der Leibnizischen
Lehre angelegt und wird von ihr mit vollem Bewußtsein erstrebt;
sie sucht ein System, welches jene großen geschichtlich ausgeprägten Gegensätze in sich überwindet, ausgleicht und versöhnt, eine
von jeder Einseitigkeit, von jeder beschränkten und ausschließenden Denkweise freie, universell gesinnte Philosophie. Unter die
Zweckbegriffe fallen die Moralbegriffe. Wenn es möglich ist, in der
Natur der Dinge die Zweckursachen mit den wirkenden Ursachen
zu vereinigen, so sind damit auch die Grundlagen gefunden für
eine natürliche Moral, eine natürliche Religion, eine natürliche
Theologie. Denn die Theologie gründet sich auf die Religion, diese auf die moralischen Bedingungen der Welt, die als solche den
Charakter zwecktätiger Kräfte haben.
Hier öffnet sich die Aussicht in einen neuen Gegensatz, den
zu lösen und zu vermitteln Leibniz mit allem Ernst und aller
Geschicklichkeit bemüht ist: wir meinen den Gegensatz der natür-
3
4
Erstes Buch. Leibnizens Leben und Schriften
lichen Theologie und der geoffenbarten, der Philosophie und der
Religion, der Vernunft und des Glaubens. Er sucht eine der Religion
entsprechende Philosophie, einen der Vernunft konformen Glauben,
ein vernunftgemäßes Christentum, welches eben deshalb ein universelles, über den Widerstreit der Richtungen in Religion und
Kirche erhabenes Christentum ist. Nun ist das herrschende, positive
Christentum in die Gegensätze der Kirchen und Bekenntnisse geteilt;
der römisch-katholischen Kirche steht die evangelische entgegen,
und diese selbst zerfällt wieder in das lutherische und reformierte
Bekenntnis. Auch hier betätigt sich das harmonistische Streben unseres Philosophen. Wir sehen ihn jahrelang eifrig bemüht, die großen
kirchlichen Parteien zu vereinigen und eine kirchliche Gesamtheit
herzustellen, ohne die inneren Glaubenseigentümlichkeiten zu verletzen. Innerhalb der europäischen Christenheit, insbesondere der
deutschen, arbeitet Leibniz für die Wiedervereinigung der katholischen und evangelischen Kirche; innerhalb der letzteren arbeitet er
für die Vereinigung der lutherischen und reformierten: seine Ziele
sind zuerst die Reunion der beiden großen, durch die Reformation
getrennten Kirchengebiete, dann die Union der in sich gespaltenen
evangelischen Kirche. Das Thema der Reunion ist die allgemeine
christliche Kirche, die alle berechtigten Glaubensformen in sich
vereinigt, das der Union die allgemeine evangelische Kirche. So ist
es überall die universelle, umfassende, den Zwiespalt in sich ausgleichende Kirche, welche Leibniz im Sinn hat und aus dem gegebenen
Material der geschichtlichen Gegensätze, die er vorfindet, verwirklichen möchte.
Vereinigung der entgegengesetzten Grundrichtungen in der
Philosophie, Vereinigung zwischen Philosophie und Religion,
Vereinigung der entgegengesetzten Grundrichtungen innerhalb
der Religion sind die Ziele, die Leibniz verfolgt: es ist unter verschiedenen Formen dieselbe Grundaufgabe seiner universalistisch gerichteten Denkart. In allen diesen Bestrebungen nach
Universalphilosophie, Universalreligion, Universalchristentum,
Universalkirche, Universalprotestantismus erkennen wir verschiedene Zweige desselben Stammes. Gegen den größten Skeptiker
seiner Zeit, Pierre Bayle, verteidigt Leibniz die Übereinstimmung
zwischen Glauben und Vernunft, Religion und Philosophie; gegen Bossuet, den größten Theologen der damaligen katholischen
Kirche, verteidigt er die Reunion der Katholiken und Protestanten,
wie er sie verstand, nämlich die christliche Universalkirche. Diese
Ziele werden von der Richtung des Zeitalters begünstigt, welches
vom 30 jährigen Kriege und dem westfälischen Frieden herkommt
und nun der toleranten Sinnesart wie den rekonziliatorischen
Bestrebungen sich zuneigt. Eine Menge Zeitverhältnisse einflußrei-
Erstes Kapitel. Leibnizens Geistesart und Bedeutung
cher und mächtiger Art sind so beschaffen, daß sie die religiösen
und kirchlichen Gegensätze, wenn nicht versöhnen, doch abstumpfen. Selbst die Bekehrungen, die Übertritte aus der evangelischen
in die katholische Kirche, die wir häufig gerade bei einflußreichen
Personen jener Zeit finden, stimmen die Bekehrten eher duldsam als
fanatisch. In fürstlichen Ehen und Familien mischen sich vielfach
die kirchlichen Gegensätze und geraten dadurch schon in einen gültigen Wechselverkehr. Fast überall, wo Leibniz wirkt, findet er sich
von Verhältnissen umgeben, die ausgleichend auf die verschiedenen
und entgegengesetzten Religionsmeinungen einfließen. Dies gilt namentlich von den drei wichtigsten Orten seiner Laufbahn: Mainz,
Hannover und Berlin. Sein lutherisches Bekenntnis hindert ihn
nicht, in den Dienst eines katholischen Kirchenfürsten zu treten; er
lebt in vertrautem Verkehr mit einem Staatsmanne, der sich von der
lutherischen zur römischen Kirche bekehrt hat; in Hannover findet
er ein lutherisches Land, regiert von einem katholischen Herzoge,
der selbst dem Luthertum abtrünnig geworden, sein Nachfolger
ist lutherisch und dessen Gemahlin reformiert; in Berlin dagegen
ist der Kurfürst reformiert und die Kurfürstin lutherisch. Es geht
ein Zug kirchlicher Neutralisierung durch die Zeit, und eine Menge
großer und kleiner Motive sind dabei tätig.
Auf dem Gebiete der Politik, wo wir Leibniz in einer sehr mannigfaltigen und hervorragenden Weise werden beschäftigt finden,
haben seine Ideen und Pläne dieselbe harmonistische Richtung, wie
seine Bestrebungen in der Philosophie, Religion und Kirche. Was
ihm als höchstes politisches Ziel vorschwebt, ist eine Harmonie der
christlichen Völker Europas, ein Völkersystem, worin jede Nation
die ihr eigentümliche und durch die Natur der Dinge angewiesene
Aufgabe ergreift und zu lösen strebt. Leibniz faßt dieses Ziel nicht
in einem unbestimmten Bilde, sondern in den konkreten Zügen, die
der geschichtlichen Lage des Zeitalters entsprechen; er erkennt in
den gegebenen europäischen Verhältnissen genau die politischen
Aufgaben und Probleme, er faßt die Fragen bestimmt und sucht die
Mittel der Lösung immer in einer Richtung, welche die europäische
Völkerharmonie nicht stört, sondern befördert. Neben der kirchlichen Harmonie der christlichen Völker steht in seinem Geist als
ein ebenbürtiges Ziel die politische. Überall ist er bedacht auf die
Lösung und Vereinigung der Gegensätze; überall, wo es sich um
große praktische Fragen handelt, sucht er diese Lösung den gegebenen Verhältnissen anzupassen und die Form nach dem vorhandenen
Material zu bestimmen.
Die geschichts- und entwicklungsfähigen Völker sind ihm die
christlichen. Zwischen Christentum und Islam ist eine Harmonie
nicht möglich, vielmehr kann die Lösung der orientalischen
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