2.3 Sicherheitssysteme Aufbau des Airbagsystems

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2.3 Sicherheitssysteme
Aufbau des Airbagsystems
Gasgenerator
Airbags
Steuergerät
Sensoren
2.3 Sicherheitssysteme
Airbagsteuergerät
• Löst die Airbags, Gurtstraffer
etc. aus, die bei der
erfassten Unfallart und
-schwere notwendig sind
• Airbagsteuergerät wird durch
Einschalten der Zündung
aktiviert
• Energiereserve im
Steuergerät sichert die
Funktionsfähigkeit bei
fehlender Spannung
während des Unfalls
• Deaktivierungszeiten i.d.R.
einige Sekunden, vereinzelt
bis zu 45 Minuten
2.3 Sicherheitssysteme
Airbagsteuergerät
– Zusatzfunktionen
Messergebnisse der Sensoren
Airbagsteuergerät
ggf.
BatterieAbkopplung (SBK)
ggf.
Innenbeleuchtung
Türverriegelung
Abschaltung
Kraftstoffpumpe
Warnblinklicht
Automatischer
Notruf
Unfalldatenspeicherung
Auslösung der benötigten Airbags/Gurtstraffer
2.3 Sicherheitssysteme
Gurtstraffer
– Einbauorte
Fahrer/Beifahrer:
• Bereich der Sitzbefestigung
(an beiden Sitzschienen,
am Gurtschloss)
• Bereich B-Säule/Schweller
(an der Aufrollvorrichtung
des Gurtes)
• B-Säule (mittlerer Bereich)
(Gurtbefestigung/
Gurtumlenkung)
• In der Sitzlehne integriert
(bei Sicherheitsgurten, die
in den Sitz integriert sind)
Passagiere im Fond:
• Im Bereich der Aufrollvorrichtung, d.h.
beispielsweise im
Bereich der Hutablage
• Unter der Sitzbank
(Gurtschloss)
• In der Sitzlehne integriert
(bei Sicherheitsgurten,
die in den Sitz integriert sind)
2.3 Sicherheitssysteme
Gurtstraffer
– Verhaltensregeln
• Abstand halten
Gurt so früh wie möglich durchtrennen oder ablegen
• Innenraum erkunden
Sind Fahrer-/Beifahrerairbag eingebaut,
gibt es in der Regel auch Gurtstraffer
• Batteriemanagement
Fahrzeugstromversorgung unterbrechen
• Abnehmen der Innenverkleidung
Gurtstraffer lokalisieren und möglichst umgehen
• Gefahr an den Airbag-Komponenten
Gurtstraffer nach Möglichkeit nicht durchtrennen
3.2 Verletzungsmuster
Verletzungsmuster (1)
Verletzungen, die den Patienten vor Eintreffen der Feuerwehr töten:
• Verletzungen der Halswirbelsäule mit Durchtrennung des Rückenmarks
• Abriss großer Blutgefäße, z.B. Hauptschlagader im Brustkorb
• Schwerste Schädel-Hirn-Verletzungen
Verletzungen, die den Patienten vor und während der Rettungsarbeiten
versterben lassen können:
• Sauerstoffmangel durch Bewusstlosigkeit mit Verlegung der Atemwege
• Sauerstoffmangel durch Verletzungen des Brustkorbes
• Verletzungen von Blutgefäßen mit starken Blutungen nach außen
• Verletzungen von Blutgefäßen im Bauchraum (Leber-, Milzruptur)
• Schädel-Hirn-Verletzungen
Verletzungen, die dem Patienten auch nach optimaler Versorgung im
Krankenhaus das Leben kosten können:
• Verletzungen von Blutgefäßen, die auch chirurgisch nicht zu stillen sind
• Multi-Organversagen als Folge des Volumenmangelschocks
• Schädel-Hirn-Verletzungen
• Infektionen während des Klinikaufenthaltes (Sepsis)
3.2 Verletzungsmuster
Verletzungsmuster (2)
Schlussfolgerungen aus den
Fällen der ADAC Unfallforschung:
• Mehr als 2/3 aller Fahrzeuginsassen haben Kopfverletzungen
Kopf/Gesicht: 69,2 %
Halswirbelsäule: 24,0 %
• Nahezu die Hälfte der Insassen
erleiden Brustverletzungen
Brust: 45,6 %
• Verletzungen der Extremitäten
in 1/3 der Fälle
Arme: 25,7 %
Wirbelsäule (BWS/LWS): 17,5 %
Bauch: 22,1 %
Becken: 12,2 %
Beine: 31,8 %
• Jeder fünfte Patient hat
Bauchverletzungen
Fälle der ADAC-Unfallforschung:
• 6.256 Fahrzeuginsassen,
Jahre 2004, 2005, 2006
• Schwere Unfälle, bei denen die
ADAC-Luftrettung zugegen war
Anzahl Patienten: 6.256
Quelle: ADAC
3.2 Verletzungsmuster
Verletzungsmuster erkennen
Ein deformiertes Lenkrad weist auf
Brustkorb- und Bauchraumverletzungen hin!
4.4 Rettungstechniken
Entklemmen
– Armaturenbrett anheben (10)
Methode
Anheben des Armaturenbrettes durch Strecken der A-Säule
Benötigtes
Gerät
•
•
Leistungsfähiger hydraulischer Spreizer (SP 45)
Hydraulische Schere
Technik
•
•
•
•
Zwei tiefe Einschnitte in der A-Säule in ca. 5 cm Abstand
Einschnitt in den Motorträger
Umbiegen des Ausschnittes
Nach Möglichkeit durch mehrmaliges Schneiden/Stauchen den
Schnitt bis zum Radkasten vertiefen
Auseinanderdrücken des Ausschnittes
•
Taktische
Hinweise
•
•
•
•
Spreizerspitzen müssen an den Festpunkten guten Halt haben, sonst droht das
Abrutschen. Der Schweller muss am Ansatzpunkt unterbaut sein.
A-Säule, wenn möglich, bis zum Radkasten einschneiden!
Ggf. Motorträger einschneiden!
Wurde das Dach noch nicht entfernt, sollte die A-Säule auf Höhe der
Windschutzscheibe durchtrennt werden.
Sicherheitshinweise
•
Vorsichtig und kontrolliert durchführen!
4.4 Rettungstechniken
Zugang schaffen
– Fußraumfenster (5)
Methode
Öffnen/Entfernen der A-Säule und des Bleches zwischen A-Säule und Radkasten,
um den Fußraum einsehen zu können
Benötigtes
Gerät
•
•
Hydraulischer Spreizer
Hydraulische Schere
Technik
•
•
•
Einschneiden der A-Säule unterhalb des Armaturenbrettes nach vorne
Einschneiden der A-Säule oberhalb des Schwellers nach vorne
Fassen und Umbiegen des Ausschnittes nach vorne/unten
Taktische
Hinweise
•
•
Vor jeglichem Rettungsversuch muss sichergestellt sein, dass die Füße
nicht im Fußraum verkeilt sind!
Den Arbeitsvorgang ggf. wiederholen!
Sicherheitshinweise
•
Vorsicht, Sie hantieren in unmittelbarer Nähe verletzter Körperteile!
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