Das Konzert der Vögel - Wer singt denn da? Sonntag 07. Mai um 07:00 Uhr. 20 Frühaufsteher trafen sich am BV Depot Krehwinkler Höfe, um zu dieser frühen Stunde den Vogelgesängen zu lauschen. Erfreulich, dass auch einige Kinder mit dabei waren. Wer sich mit den Gesängen unserer heimischen Vögel nicht gut oder gar nicht auskennt, muss sich mit einem erfahrenen Ornithologen auf Vogelstimmenwanderung begeben. Mit Herrn Frank Todt vom Naturschutzbund Velbert, hatten wir wieder einen sach- und fachkundigen Begleiter. Er wies immer wieder darauf hin welcher Vogel gerade seine Stimme ertönen lässt. Gleich zu Beginn hörten wir den wohltönenden Gesang der Gartengrasmücke. Sie siedelt gern in Hecken und an Waldrändern. Es dauerte nicht lang und einer der kleinsten Vögel schmetterte in einer Lautstärke los, die man dem nur 9 Gramm wiegenden Zaunkönig nicht zugetraut hätte. Dieser Zwerg baut bis zu 10 Nester die er seiner in dieser Beziehung sehr wählerischen „Königin“ anbietet. Auf unserer Wanderung hörten wir auch immer einen kleinen unscheinbaren Sänger. Der Zilpzalp ruft nämlich unermüdlich seinen eigenen Namen „zilp-zalp“. Einige Hundebesitzer die mit ihren Vierbeinern unterwegs waren, wunderten sich bestimmt über uns, die wir stumm herumstanden und in die Bäume guckten. Ein Thema an diesem Morgen war auch - Wo sind die Vögel geblieben? Das haben sich nämlich viele Menschen in diesem Winter gefragt. An den Futterhäuschen waren auffallend wenige Vögel zu sehen. Ein Teil der Wintervögel fehlte. Besonders betroffen waren Finken, Kohl- und Blaumeise. Ein Grund kann der milde Winter und damit die fehlende Wanderlust mancher Vögel sein. Sie machen auf halber Zugstrecke Halt und ziehen nicht weiter. Zu diesen Arten gehört vor allem der Star, Amsel und die Singdrossel. Sie können aber das Fehlen der Wintervögel, wie alle Meisenarten, Kleiber und Finkenarten, nicht ausgleichen. Diese kleinen Sänger waren vielerorts nicht zu sehen. Ein weiterer Grund sind wir Menschen selbst. Schuld ist nicht der Klimawandel sondern wir Menschen sind es. Viele Hinweise deuten auf die Zerstörung von Lebensräumen hin. Was sieht man denn nur noch auf dem Land? riesige Raps- und Maisfelder! Damit der Ertrag stimmt und Biosprit hergestellt werden kann, kommen hochwirksame Insektizide, wie Roundup, zum Einsatz. Haben Sie es nicht auch schon bemerkt und sich darüber gefreut, dass die Windschutzscheibe und die Scheinwerfer am Auto sauber bleiben oder an der sommerlichen Kaffeetafel im Garten oder Balkon nicht mehr mit der Fliegenklatsche herumgewedelt werden muss? In den letzten Jahren ist die Zahl der Insekten in Deutschland dramatisch zurückgegangen. Allein in NRW sind es 80%. Betroffen sind vor allem Blütenbestäubende Insekten wie Hummeln, Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Die Folgen sind für uns alle noch gar nicht abzusehen. Denn wenn die Insekten fehlen gerät die gesamte Nahrungskette in Gefahr. Nicht nur für die Vögel, nein auch wir Menschen sind betroffen – wenn keine Insekten mehr da sind gibt es auch keine Bestäubung von Pflanzen, Blüten und Bäumen. Auf unserer Wanderung im Wald des Rinderbachtals und durch den Hansabusch konnte uns Herr Todt noch auf viele gefiederte Sänger aufmerksam machen. Man muss jedoch genau zuhören und schon ein bisschen Übung haben, um heraus zu hören welcher Vogel da gerade seine Stimme ertönen lässt. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt und das nächste Vogelkonzert werden wir uns vielleicht einmal im Deilbachtal anhören. Bis später Ihre KaSch