Stadt Luzern Luzerner Rundschau | Freitag, 3. Oktober 2014 S'esch weder Määs! Anna's best LUZERN Die Luzerner Herbstmesse lockt Gross und Klein Wandern ist des Müllers Lust Es ist 7 Uhr morgens, ich treibe mich herum, in meinem Pendlerdasein. Diesmal scheint der Zug voller zu sein als sonst. Und es passiert tatsächlich: ich muss stehen. Eine Stunde lang. Der Grund: es sind wohl Schulferien. Hoch motiviert springen die Primarschüler auf den Sitzen herum. Als hätte ich nicht auch so schon Kopfschmerzen. Es geht an einen Wanderausflug. Ein Wanderausflug um 7 Uhr? Wer hat denn das organisiert? Der Teufel höchstpersönlich, der die Pendlerbevölkerung ärgern will. Bunte Rucksäcke, noch buntere Zöpfe, Geschrei – die ErzieherInnen überfordert, genauso wie mein Tagesrhythmus. Man sollte meinen, man könne sich wenigstens auf dem Rückweg entspannen, doch da macht mir der spätsommerliche Herbst einen fetten Strich durch die Rechnung. Denn die 65 Jahre ältere Version der bunten Hyperaktiven verschlug es ebenfalls auf einen Ausflug – oder wohl eher ein Spaziergängchen in Anbetracht des älteren Semesters. Die Haftcreme sitzt und die Buletten werden ausgepackt! Ich bin mir nicht sicher, ob es der Duft des 10-Stunden-mit-sich-herumgetragenen Fleisches ist oder die Kuhmiststampfenden-Wanderschuhe – meine anzugtragenden Pendlergesellen und ich schauen uns nur an und können unser Glück kaum fassen! Aber hey, so gibt es die neuesten Infos über Clarissa aus Hinterbimpflingen, die 16 Stunden in den Wehen lag oder über Moritz, der eine neue Küche in diesem «Ikea» gekauft hat. Und diese hotten News erfahre ich vollkommen gratis! Na dann, nachdem ich weiss, dass die Ultra-Haftcreme von «Corega» die Beste ist, kann das Alter ja kommen! anna.shemyakova@ luzerner-rundschau.ch ANZEIGE HANDELS- UND KADERSCHULE 75 JAHRE Handelsdiplom VSH Magenbrot, Marroni, Grillwürste und die Kilbimusik dudelt auch um die Ohren: Judihui, s'esch weder Määsziit! Die Luzerner Herbstmesse, liebevoll als Lozärner Määs betitelt, ist eine Veranstaltung, die wohl einerseits ein kommerzielles Schwerge- wicht hat, anderseits aber zweifellos einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Stadt sowie auch Region Luzern leistet. Vom 4. bis 19. Oktober verwandelt sich das Inseli, der Europaplatz und der Bahnhofsplatz in eine bunte Kulisse. Die Määs im Sinne des Slogans «S' esch Määs z'Lozärn, de tollschti Plausch für Gross und Chlii, d'Lozärner Määs! Bisch au debii?» ist eine Familienveranstaltung, die jedes Jahr rund 350 000 Besucher anlockt. Das Veranstaltungs-Konzept, geprägt von traditionellen und innovativen Komponenten, bietet an herrlich zentraler Lage ein einmaliges Määsambiente. In den 100 Markt-Holzhäuschen gibt es wie gewohnt tolle Handwerksartikel, Leckereien, Schmuck, Gourmet-Spezialitäten, Dekomaterial aller Art und vieles mehr. Am Samstag, 4. Oktober, um 10 Uhr, wird die Messe traditionsgemäss beim Eingangsbogen zum Inseli mit dem traditionellen «Chlapf» eröffnet. Joséphine Schöb Ferien auf der Bühne LUZERN Interkulturelles Theaterprojekt in den Herbstferien Das Projekt «TheaterFlucht» richtet sich an Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, die Lust haben, gemeinsam mit anderen Kindern eine kreative Ferienwoche zu verbringen, Theater zu spielen, zu musizieren und das erarbeitete Stück auf einer Bühne aufzuführen. Vom 6. bis 11. Oktober treffen sich rund 16 Kinder aus Asylzentren und Kinder mit und ohne Migrationshintergrund und erarbeiten zusammen mit einer Theaterpädagogin, einer Musikpädagogin sowie internationalen Freiwilligen eine kleine Vorführung, die am Ende der Woche der Familie und Freundinnen und Freunden präsentiert werden darf. Seit letztem Herbst findet das TheaterFlucht-Projekt des SCI Bühnenprobe mit den Kindern vom letzten Jahr. Schweiz auch in Luzern statt. In Zusammenarbeit mit «trau fremdem» und unter der künstlerischen Leitung von Maria Gallati und Lisa Brunner profitieren Schweizer Kinder und Flüchtlingskinder von einer Einführung in Theater und Künste. Sie entdecken spielerisch künstlerische Ausdrucksformen BILD: Z.V.G. und die Kinder lernen so eigene Visionen und Geschichten zu entwickeln. In der interkulturell durchmischten Gruppe können so Ängste und Vorurteile ab- und gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden. Ein wichtiger erster Schritt zur Integration und zu mehr gesellschaftlicher Toleranz. pd/as Kommet und häkelet LUZERN Häkelaktion im Bahnhof MarKom-Zulassungsprüfung Assistent/in Personalwesen VSK JETZT ANMELDEN! Individuelle Beratung 041 210 94 93 www.seitz-schulen.ch Am Samstag, 4. Oktober, schaffen zwei Damen eine Performance der besonderen Art: In der Rail City wird gehäkelt. Wem die Finger kribbeln, darf gerne mitmachen. Im Rahmen von 140 Jahre traversa findet am Samstag eine Häkelaktion von Regula Michell und Meret Wandeler – gemeinsam «Das Häkelobjekt» – statt. Die beiden haben 2004 mit diesem besonderen Projekt begonnen. Seither häkeln Regula Michell und Meret Wandeler in der Kramgasse. Wussten Sie ... Warm, wärmer am Wärmsten Wussten Sie, dass die Meeresspiegel seit der Industrialisierung bereits um 20 cm gestiegen sind? Bis Ende des Jahrhunderts könnten zwischen 29 und 82 cm dazukommen. Flache Inseln verlieren ihre Küsten, andere werden komplett überflutet. Die Auswirkungen der globalen Erwärmung sind weltweit spürbar. Die CO2 Konzentration in der Atmosphäre ist höher denn je. Werden zwei Grad überstiegen, sind weitläufige Nahrungsmittelknappheit, Hitzewellen und meteorologische Extremphänomene zu erwarten. Und wir bewegen uns in Richtung einer Erderwärmung um vier oder fünf Grad. Extreme Ereignisse ziehen riesige Verluste mit sich. Zahlreiche Pflanzenarten werden die jetzigen Veränderungen nicht überleben. Jüngstes Beispiel dafür ist die Arabica-Kaffeebohne, die sehr wärmeempfindlich ist und bis 2080 vollständig verschwinden könnte. In Äthiopiens Bergregionen leben über 700 000 Familien vom ArabicaAnbau. Fische werden die zu warm gewordenen tropischen Meere verlassen, mit der Folge, dass bis 2050 40 Prozent weniger Fisch existiert. Die Industrieländer sind nicht allein dafür verantwortlich. Schwellenländer wie China und Indien erhöhen ihre Emissionen mit hoher Geschwindigkeit. Auch Entwicklungsländer streben nach Wohlstand und orientieren sich am bekannten Wachstumsmodell, das auf dem Konsum fossiler Energieträger beruht. Gefragt sind deshalb Entwicklungsmassnahmen wie verbesserte Energieeffizienz, Förderung erneuerbarer Energieformen und die Ausarbeitung innovativer Finanzierungsmechanismen. Die Industrieländer haben sich zur Bereitstellung von 100 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2020 verpflichtet, um Klimamassnahmen in den Entwicklungsländern zu finanzieren. Erich Rico Kirchhofer Schweizerische Umweltstiftung www.2000litergesellschaft.ch ANZEIGE Techn. Kaufmann/frau eidg. FA Dipl. Wirtschaftsfachmann/frau VSK | Seite 5 BILD: Z.V.G. sie, was das Zeug hält. Sie häkeln an Bahnhöfen, in Schwimmbädern, auf Autobahnen oder auch einfach in Ihrem Wohnzimmer. Das Besondere: Sie häkeln stets was Rosa-Rotes und Passanten dürfen mitmachen, Vorkenntnisse sind nicht vonnöten. Erinnert an ein gemütliches Beisammensein mit dem Grosi – ist es aber nicht nur. So gilt die Arbeit nicht nur als gesellige «Handzgi» – sondern ist zugleich eine Art Kunst-Performance. Also, nicht verpassen: Samstag, 4. Oktober, von 14 bis 17 Uhr im Bahnhof «unten drin». Spontane Mit-HäklerInnen sind willkommen. Joséphine Schöb [DIE] PARK KARTE Parkhaus Kesselturm Luzern Burgerstrasse 20 · 6003 Luzern gegenüber Hotel Wilden Mann