Die Natur der Psychopathologie: Psychotizismus Victoria Mang Sabine Grümayer No great genius has been without some madness. (Aristoteles) Was ist Psychopathologie? ein Teilbereich der Klinischen Psychologie und der Psychiatrie und beschäftigt sich mit den Formen eines (krankhaft) veränderten Gefühls- bzw. Seelenlebens. Was ist eine Psychose? schwere psychische Störung, die mit einem zeitweiligen weitgehenden Verlust des Realitätsbezugs einhergehen. Die Erkrankten erleben nicht sich selbst, sondern ihre Umwelt als verändert und erlangen zumeist im Akutstadium keine Krankheitseinsicht. Wie kann man Psychosen unterscheiden? Psychotische Krankheiten haben keine klarqualitativ unterscheidbare Merkmale wie „normale“ Krankheiten z.B.: Krebs und Malaria Kritik Kretschmer (1936) Problematik: Verschiedene Diagnoselevels DMS (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders ) III und IV durch Komitées und „Hinterhof Politik“ beeinflusst Æ keine wissenschaftliche Klassifikation Unterscheidung von Psychosen Emil Kreapelin (1897) unterscheidet manische Depression und Schizophrenie Heute: Was ist Psychotizismus? Eysenck (1952) PEN Model: • Extraversion/Introversion Neurotizismus Psychotizismus • • Anerkanntes Paradigma wie z.B.: 16 PF Theorie Catell P als Persönlichkeitsdimension Die durch Interkorrelation verschiedener Charaktereigenschaften entsteht Kreapelin vs. Eysenck Eysenck: Jede Psychose hat eine übergeordnete Dimension den Psychotizismus Kreapelin: Es gibt zwei Pole von Psychosen (manische Depression und Schizophrenie) Klassifizierung V: Kendall und Gourlay (1978) 146 Schizophrene Patienten 146 Patienten mit affektiven Psychosen Sie fakturierten Items die für beide Gruppen charakteristisch waren: z.B.: affektive Abstumpfung (schizo) z.B.: Frühaufsteher (Affekt.) Ergebnis: Die beiden Faktoren zeigten sich nicht bimodal, sondern korrelierten sehr stark. Sie zeigten sich also trimodal, sprich in einer „dritten Mischform“. Interpretation: ein Hauptfaktor und zwei Unterfaktoren V: Kendell und Brockington (1980) Vergleich zwischen „diagnostic score“ und verschiedenen abhängigen Variablen (z.B.: Aufenthaltszeit im Krankenhaus) affekt. vs. schizo. Nicht lineare Regression würde darauf hindeuten, dass es Unterschiede zwischen den diagnostischen Gruppen gibt Æ Kreapelin Hypothese bestätigen. Es zeigte sich aber, dass 8 abhängige Variablen einen linearen Zusammenhang hatten, daher, dass schizophrene und affektive Psychosen keine Gegenpole sind. V: Everitt, Gauerlay, Kendell (1971) untersuchten 146 Schizophrene und 146 affektivpsychotische Patienten mittels Faktor – und Clusteranalyse. 44 Variablen Problematik: Medikamente Wie Medikamente verabreichen? affektive Psychosen: Lithium schizophrene Psychosen: Neuroleptika Wahl des richtigen Medikament nach Symptomen und nach Wirkung? Definitions- und ethisches Problem. V: Kenedell (1987); Hare (1987) Kendell: immer mehr „schizophrene „Abnormalitäten (z.B.: Reduktion der Gesichtsmuskeln, besonders bei Augen) auch bei Patienten mit affektiven Psychosen Hare: gleiche Faktoren bei affek. und schizo. Personen: Geschlechtsverteilung, Altersverteilung, Risiko bei Selbstmord, Saisonale Variation bei Geburt Allerdings auch einige Unterschiede gefunden z.B.: Altersverteilung im gleichen Geschlecht. Psychotizismus Der genetische Gesichtspunkt Wie werden Psychosen vererbt? V: Mc Guffin, Revely und Holland (1982) Fanden im Chromosomensatz von 3 Personen das gleiche homozygote Triplet Æ Eine Person – manisch depressiv Æ Zwei Personen – Schizophren Keine Fehler in der Diagnose. Weitere Bestätigung durch Farmer, Mc Guffin und Gottesman (1987). V: Decina, Lucan und Linder (1989) untersuchten Eltern – Kinder Relationen Es zeigte sich, dass Schizo. Eltern Æ keine affekt. Kinder Affektiv. Eltern Æ 50% schizo. Kinder Genetische Koppelung? Verschiedene Meinungen: Gerschon & Rieder (1980): kein Zusammenhang Similary, Sshields, Heston und Gottesman (1975): Es gibt eine Zusammen zwischen affektiven Krankheiten und anderen Psychosen. Crow (1986): stellt fest, dass affekt. Eltern zu schizo. Kindern neigen; dass es daher eine Zusammenhang geben muss (1990) Studien: Verteilung Eltern -Kinder Penrose (1968): Bei 621 Eltern mit affektiven Psychosen gab es mehr Schizophrene als affektiv psychotische Kinder. (205 vs. 232). Die andere waren gesund. Powell at al.: Schizophrene Kinder waren häufiger als manisch-depressive (15 vs. 10). Bei Schizophrenen Eltern waren auch die Kinder meistens Schizophren (150 vs. 34). Crammer (1970): 26,6 % von 533 Kindern von 273 manisch-depressiven Eltern waren Schizophren. Elsasser (1952): 169 Kinder von nicht schizophrenen Eltern: 18 haben affektive Psychosen, 6 haben Schizophrenie. Schulz (1940): 25 Kinder von manisch-depressiven Eltern: 7 ebenfalls manisch-depressiv und 3 Schizophren. Studien: Verteilung Generationen Pollock und Malzberg (1940) sammelten die Familiengeschichte von Personen mit Psychosen über drei Generationen. Zunahme von 15 affektive Psychosen, 11 Schizophrene in jeder Generation die von Schizophrenie vorbelastet war. Salter (1936): Bei 10 von 15 Kindern die Schizophrenie hatten keine manischen Depression bei ihren Eltern oder anderen Familienmitgliedern festgestellt. Slater (1953) fand eine Verteilung von 4:3 (affek. und schizo.) bei Eltern schizophrener Patienten. Die Verteilung von Geschwistern lag bei 3:5. Kein vergleichbares Verhältnis bei affekt. Eltern. Studien: Stärke der Ausprägung Kant (1942) zeigt, dass bei schwere Schizophrenie die Verteilung in der nächsten Generation bei 5:1 liegt (schizo. zu affektiv). Bei leichter Schizophrenie liegt sie bei 1:5. Similary, Weinberg und Lobstein (1943) untersuchen 199 Schizophrene und finden heraus, dass ein höhere Prozentsatz der Nachfahren bei schwacher Schizophrenie der Vorfahren, an affektiven Störung erkrankte als bei starker Schizophrenie in früheren Generationen. Again, Vaillant (1962) vergleichen eine genesene Gruppen von Schizophrenen mit ungenesenen und finden heraus, dass 50% der Nachkommen der genesenen Gruppe an affektiven Störungen litten und nur 7% der nicht genesenen Gruppe. Angst und Scharfetter (1990) untersuchten 250 Patienten mit unterschiedlichen Psychosen und trafen folgende Aussagen über den Anstieg im Verhältnis von Schizophrene zu Affektiv Psychosen in der ersten Generation: Studien: Stärke der Ausprägung Obwohl der Anstieg von Schizophren auf affektiv geringer ist als „Beibehalt von Schizophren“, ist es trotzdem eine Anstieg. Æ Hinweis darauf, dass Vererbung keine zwei separaten genetische Komponenten, sondern gemeinsame Schizo-affektive Psychose Kasanin (1933): erstmals Konzept einer Mischform Bestätigung durch z.B.: Versuch von Kendell und Gourlay (1978) Studien: Schizo-Affektiv Angst, Felder und Lohmeyer (1979) : Chance auf Schizophrene und affektive Störungen in der 1. Generation bei schizo-affektiven Eltern gleich groß ist. Die Chance auf eine schizo-affektive Störung aber wesentlich geringer. Tsuan et al. (1977) und Baron et al. (1982): eine leicht höhere Tendenz von schizo-affektiv zu Affek. als zu Schizo. gibt. Schizoaffektiv kein eigenes genetisches Merkmal ist. Gerston et al. (1982) : 1254 Nachkommen von Patienten mit affektiven Störungen, bestätigt die Annahme eine Kontinums von unipolar bis Schizophren. McGuffin et al. (1987): „Viele Studien haben bewiesen, dass schizo-affektive Psychosen kein eigenes genetisch vererbbares Merkmal sind. Es können also spätere Generation sowohl an Schizo. als auch an affekt. erkranken.“ Kontinuum Annahme Crow and Cooper (1986): Psychosen eher ein Kontinuum (Zusammenhängen mehrerer Einzelteile) als 2 unabhängige Pole Lässt nicht den Schluss zu, dass jeder „Einzelteil“ auch einzeln vererbt wird. Weiter keine klaren Trennlinien. Probleme der Diagnose Übereinstimmung Diagnosen verschiedener Psychiater Schmidt and Fonda: 55% Norris: 58% Kreitmann at al.: 59% (bis dahin immer 2 Psychiater) Sandifer et al.: 34% (4 Psychiater) 6% ( 6-10 Psychiater) Nationale Unterschiede Kramer (1961): in machen Altersklassen oder in einer Geschlechtsklasse; Vergleich zwischen Britisch und Amerikanischen Psychiatern zeigt sich das 10 bis 20fache an Unterschieden in Diagnosen. Cooper et al. (1972): in Amerika werden wesentlich mehr Patienten als Schizophren diagnostiziert als in UK; bei affektiven Psychosen ist es umgekehrt. Weitere Studien Masserman und Carmichael (1938): 100 Patienten an der Universitätsklinik für Psychiatrie von Chicago beobachtet ; 40% der Diagnosen innerhalb von 12 Monaten ins Gegenteil gewandelten. Babigian et al. (1965): 1215 Patienten beobachtet Æ Diagnosen auf Schizophrenie sind stabiler im Bezug auf mehrere Urteile, als affektive Psychosen. Odeegaard (1966): Erstmals in 1950 bis 1954 dann nochmals 1966 erhoben; Daten zeigen, dass Patienten die zuerst als „psychisch krank“ diagnostiziert wurden (egal ob Schizo. oder Affektiv) bei der zweiten Diagnose in vielen Fälle als gesund befunden wurden. Cooper (1967): Beobachtet 200 Patienten bei 4 verschiedenen Untersuchungen und findet nur 54% Übereinstimmung im Bezug auf „Hauptkategorie“ von Psychosen. Weitere Studien Kendell (1974): 1913 Patienten die 1964 und dann nochmals 1969 untersucht wurden. 58 % kein Unterschied in der Diagnose Bei „Nicht Geänderten“ waren 69% aller Depressiven, 75% aller Schizophrenen, 35 % aller Persönlichkeitsstörungen. Eine Änderung von Schizophren zu Depressiv in 10,9 % der Fälle, von Depressiv zu Schizophren 7,4%, von Manie zu Schizophren 17% und nur 2,3% von Schizo. zu Manie. Statistische Analysen Lorr, Klett und McNair (1963) isolierten 10 Syndrome (z.B.: paranoide Vorstellungen). Interkorrelation dieser 10 Syndrome brachte 3 Faktoren 2. Ordnung: Schizophrenie Desorganisation Paranoide Prozesse Retardition vs. Aufregung/Anspannung Diese korrelierten wieder positiv miteinander und führten zu einem Faktor höherer Ordnung „Schizophrenie“. Psychotizismus Eysenck (1992) Welches Modell richtig? Bezeichnet die Hypothesen mit: G (Generalfaktor) Eysenck S (Spezifisch) Kreapelin Fünf Punkte Skala (Verhältnis G : S): 5:0 = völlige Übereinstimmung mit G 4:1 = starke Übereinstimmung mit G 3:2 = schwache Übereinstimmung mit G 2:3 = schwache Übereinstimmung mit S 1:4= starke Übereinstimmung mit S 0:5= völlige Übereinstimmung mit S Schlussfolgerung Weder die eine noch die andere Hypothese kann vollständig bestätigt werden. Es gibt keinen Sieger. „Psychotizismus“ eindeutig vorhanden. Psychotizismus und Schizotypie Die Theorie von Psychotizismus hat 2 Komponenten Die 1. wurde schon behandelt Die 2. fordert eine Erweiterung des Kontinuums von Psychosen bis Normalität Kriterium- Analyse weil die Methode ein Kriterium (PsychoseNormalität) verwendet, um uns mit einem Modell auszustatten, das entweder Kontinuität oder Diskontinuität zeigt. Die Studie wurde entworfen um Kretschmers Theorie eines Kontinuums von schizothym zu cyclothym und Eysencks Theorie eines Kontinuums von Normalität zu Psychose zu prüfen Kretschmers Theorie Es gibt ein Kontinuum von Schizophrenie bis schizoiden Verhalten zu normalen (introvertierten) Verhalten; auf der anderen Seite des Kontinuums steht extravertiertes Verhalten, cycloide und schließlich manisch-depressive Unordnung Psychotische Abnormalität geht ins sonderbare und exzentrische Verhalten und schließlich in die normale Typologie über ÆSchema ist unvollständig; es kann keine einzelne Dimension geben, die an beiden Enden eine Psychose hat Æ man braucht ein zwei dimensionales Schema, an der einen Achse Psychose- normal und an der anderen eine Schizophrenie-affektive Unordnung Um diese Hypothese zu prüfen entwarf Eysenck eine Methode der KriteriumAnalyse, die ausführlich die Gültigkeit des Kontinuums gegen kategorische Theorien prüft 2 Gruppen (z.B.normal vs psychotisch) 2 objektive Tests Studie (Verma, Eysenck 1973) 153 psychotische Patienten vor Anwendung der Therapie Interviewed, bewertet auf IMPS (In-patient Multidimensional Psychatric Scale) durch PEN-Inventory und durch andere Tests und Fragebögen FA der insgesamt 34 TestsÆ 2 Hauptfaktoren 1.allgemeiner Psychosefaktor, mit seinem höchsten Wert auf der Psychotizismusskala und hohen Werten bei Bewertungen, objektiven Tests und anderen Befragungen Der 2. Unterschied den aus sich herausgehenden, extrovertierten Typ des Psychoten vom in sich gekehrten, introvertierten Typ Der P-Faktor unterschied nicht zwischen den Arten der Psychose, der E-Faktor schon Ergebnisse (Verma, Eysenck) Deuten darauf hin, dass weitere Gruppierungen möglich sind (nicht nur Schizophrenie, sondern es sind auch andere Arten von Psychotizismus möglich) Ædepressive Störungen relativ hohe EScores ÆParanoide und Schizophrene niedrige E-Scores Zuwendung von psychotischen Zuständen zu den Arten der Persönlichkeit, die auf dem psychotischen Kontinuum nahe bei ihnen liegen Æschizoide Persönlichkeit, „Spektrum“, Persönlichkeitsstörung Manfred Bleuer 1911 Beschrieb als erster die schizoide Persönlichkeit „Er ist schweigsamer oder er ist verletzend anderen gegenüber. Manchmal scheint er angespannt und wird über die gefühllose Provokation der anderen geärgert. Er erscheint als unaufrichtig und indirekt in der Kommunikation. Sein Verhalten ist zurückhaltend und an der menschlichen Wärme leer; noch hat er wirklich ein reiches inneres Leben. In diesem Sinn wird er introvertiert.. Ambivalente Launen sind im Schizoiden ausgesprochener als in anderen, gerade als er die Bedeutungen dessen verdreht, und übermäßige Zweifel in seine eigenen Vorstellungen einführt. Aber andererseits ist der Schizoide auch dazu fähig, seine eigenen Gedanken und seinen eigenen Interessen und Antrieben zu folgen, ohne genug Rücksicht auf andere. Er ist autistisch. Die bessere Seite dieses Autismus offenbart eine Kräftigheit des Charakters, und der Unbiegsamkeit des Zwecks, einer Unabhängigkeit, und einer Geneigtheit zur Kreativität. Die schlechtere Seite davon wird Manifest in einem Mangel an der Rücksicht für andere, Ungeselligkeit, eine weltausländische Meinung, Eigensinn, egozentrisch, und gelegentlich sogar Entsetzlich.“ Bleuler folgerte, dass mindestens die Hälfte seiner Patienten bereits vor ihrem psychotischen Zusammenbruch zumindest einen Grad an schizoiden Verhalten zeigten Ähnliche Eigenschaften waren bei Geschwistern und Nachkommen erkennbar Klare Anzeige dafür, dass der psychotische Erbkreis auf nicht psychotische Personen vergrößert wird REICH 1976 konzentrierte sich auf das „Schizophrenie Spektrum“ Er betrachtet das Spektrum Konzept als Theorie, die behauptet dass es ein Cluster oder Spektrum von psychopathologischen Zuständen gibt, einige sind durch Psychosen charakterisiert, andere nicht, die eine genetische Entstehung mit Schizophrenen teilen und welche deshalb auf ein Spektrum der schizophrenen Störungen schließen lassen Deutet Diathese-Stress Konzept an mit genetischer Diathese als Ursprung für Entwicklung einer Spektrum Erkrankung Richtlinien Tests der schizophrenen Spektrum Theorie muss an strengen Richtlienien durchgeführt werden Die erste besteht auf der Benutzung von Markern (z.B.Eye-Tracking) Ist eine der beliebtesten Methoden, um zu zeigen, dass Psychotizismus Scores innerhalb des psychotischen Kontinuums liegen Die zweite Richtlinie benutzt das Konzept familiärer Häufigkeiten von Spektrum Fällen basierend auf der Annahme dass diese Schwellen auf dem genetischen Kontinuum repräsentiert werden. Dieses Modell wurde erst unlängst in testbare Form umgewandelt, die Vorstellung an sich geht aber weit zurück Fig. 6.1 RUDIN (1916) suchte nach psychiatrischer Pathologie unter Angehörigen von Schizophrenen KALLMAN (1938) untersuchte Familien von Schizophrenen auf viele Arten der Pathologie und fand 2 häufig auftretende Typen von Verwandten: „Exzentrische Persönlichkeiten“ und „Schizoide Psychopathen“. SLATER (1953) benutzte Spektrum Vorstellung bei Verhaltensbeobachtung ungleicher Zwillingen von Schizophrenen REICH (1976) untersuchte Adoptionsstudien in denen adoptierte Kinder von Schizophrenen Eltern eine Vielzahl von Spektrum Störungen aufweisen „Extended-family-Study“ von KETY und die „Adoptees Study“ von Rosenthal liefern starke Beweise für die Existenz solcher Spektrum Störungen Überlegung der psychologischen Literatur Es gibt viele schizotypen Skalen, die auf Bleulers Beschreibung basieren,obwohl sie meistens über Schizophrenie zu psychotischen Neigungen gehen und sich auf ein einzelnes Konzept stützen; z.B.“Perceptual Abberation“, „impulsive non-comformity“(0.65), „intense ambivalence“(0.78), „Cognitive Slippage“(0.79),“Magical ideation“(0.71) Allgemeiner sind Skalen wie die STA (0.86) und STB von Claridge und Broks. Bemerkenswert: Psychotizismus Skalen hängen mit Neurotizismus nicht zusammen, schizotype Skalen korrelieren stark mit N. Manchmal sind die Zusammenhänge so groß, dass man meinen könnte, es würde nicht P sondern N gemessen werden. So bei MUTANER et al.:der erste Faktor hatte hohe Werte bei N nicht aber bei P. Æunangenehmer Zustand, weist darauf hin dass viele schizotype Skalen 2 Dimensionen der Persönlichkeit gleichzeitig messen Bentall et al. Studie Zeigt dass Introvertiertheit sowie N und P in typischen schizotypen Skalen involviert sind Analysierte P,E und NÆ fand 3 Faktoren, von denen jeder hohe Werte bei einigen, aber nicht allen schizotypen Skalen hatten. Faktor 1 = „perceptual cognitive“, hohe Werte bei Psychotizismus (0.72) Faktor 2 = „social anxiety“, höchster Wert bei Neurotizismus (0.85) Faktor 3 = „introverted anhedonia“, hoher Wert bei Extravertiertheit (-0.61) Dieser Punkt wird gut in einer FA einiger gesammelter Daten von KENDLER und HEWITT klar, die 10 selbstbericht Skalen (um schizotypie zu messen), kürzere Messungen der Extrovertiertheit und Neurotizismus sowie eine Depressivheitsskala und Ängstlichkeitsskala beeinhalten. 1. 2. 3. FA ergab 3 Faktoren hatte Neurotizimus, Depression, Angst, Halluzination, „perceptual aberration“ und „magical ideation“ als höchsten Werte (Ædeutet darauf hin dass viele schizotypie skalen wirklich Neurotizismus messen) Höchste ladende Faktor war Extrovertiertheit Höchst ladender Faktor war Psychotizismus Die höchste Trefferzahl, für gesamten Satz der Faktoren (0.75) wurde durch Psychotizismus Skala erreichtÆ was auch immer alle Skalen gemeinsam hatten lag in Psychotizismus Skala Wenn uns diese Daten etwas sagen, dann dass der Unterschied zwischen verschiedenen Typen der Psychose durch Unterschiede in N und E zumindest teilweise vermittelbar sind Æso kann es auch ähnliche Verbindungen zwischen verschiedenen Typen der Psychose und den Hauptdimensionen der Persönlichkeit geben Verbindung der Vorstellung von Schizotypie und Persönlichkeitsstörungen KALLMAN erkannte eine Beziehung zwischen Psychopathie und Schizophrenie in seiner Erklärung des „schizoiden Psychopathen“ Retrospektive und längsschnitt-risiko Studien von Schizophrenen, gemeinsam mit Studien von Straftäten und Kriminellen haben dieses bestätigt (EYSENCK, GODJONSSON 1988) Von besonderer Wichtigkeit ist die Untersuchung von Heston 1966, der die Kinder schizophrener Mütter, die ihr Kind innerhalb von 3 Tagen nach Geburt, weggaben 58 Personen in VG 58 Personen in KG Bewertung folgte bei Volljährigkeit Viele Unterschiede • • • • VG 5 Schizophrene 9 soziopathische Persönlichkeiten 11 haben mehr als ein Jahr im Gefängnis oder in Psychiatrischen Anstalten verbracht 7 „Felon“ • • • • KG Keine Schizophrenie 2 soziopathische Persönlichkeiten 2 haben mehr als ein Jahr im Gefängnis oder in Psychiatrischen Anstalten verbracht 2 „Felon“ Rosenthal et al. und Kety et al. haben auch Beweise für derartige Schizophrenie- Spektrum Störungen bei adoptierten Kindern (schizophrene Mütter) gefunden Diese Daten sind entscheidend bei der Erweiterung des „Spektrums“ von Psychotischen zu nicht psychotischen Störungen einer schizoiden, psychopathischen oder kriminellen Natur Haben Psychopathen erhöhte Werte des Psychotizismus? HARE 1985: Kriminelle mit Eigenschaften von Psychopathie zeigten einige Zeichen von paranoider Schizophrenie, schizotypischer Persönlichkeit und eines hohen Vorkommens einer neuropsychologischen, neurophysiologischen Abnormität RAINE 1994 untersuchte 36 Gefangene und unterteilte sie in hohe, mittlere und niedrige Scorer; ihnen wurden schizotypische Persönlichkeitsskalen gegeben, die einen allgemeinen Index bildeten; wurden auch nach DSM-III Kriterien für Borderline und schizotypische Persönlichkeiten von Interviewern getestet (kannten den Index nicht) Die Ergebnisse zeigten bedeutende Beziehungen zwischen Psychopathie und Borderline, schizotypischen Störungen und schizotypischen Persönlichkeiten Die Beweise, die die Ansicht unterstützen, dass Psychotizismus stark mit psychopathischen, unsozialen und kriminellen Verhalten verbunden ist, wurde von Eysenck und Godjonsson 1988 nachgeprüft; es erscheint bei allen Altersstufen und resultiert in beträchtlichen Korrelationen Die Vorstellung der Persönlichkeitsstörung oder Psychopathie ist ziemlich ungenau; Eysenck und Eysenck 1978 haben vorgeschlagen, dass es nicht mehr als eine ziemlich willkürliche Kombination von hohen P, hohen N und hohen E sei, ein Vorschlag entlang einer dimensionalen Beschreibung, die gut zur DSN-lll Beschreibung passt, die 3 getrennte Cluster isoliert um Persönlichkeitsstörungen zu charakterisieren, entsprechend zur P, E und N Persönlichkeitsbeschreibung Gute Beweise für eine Erweiterung des psychotischen Kontinuums zu nicht psychotischen Arten des Verhaltens beschrieben als Psychopathie, schizoid, kriminell, Alkohol abhängig…, aber immer genetisch verbunden mit Psychosen enger Verwandter Interessant ist dass Verfechter der der Vorstellung der Schizotypie (seit Meehl) diese Erweiterung auf nicht psychotische Krankheiten mit Schizophrenie alleine, nicht aber mit dem ganzen Kontinuum verbunden haben Es ist nur die Vorstellung des Psychotizismus den sie miteinander verbunden haben Das und der Fehler Psychotizismus von Neurotizismus zu trennen, deutet darauf hin, dass vieles der schizophrenen Literatur nur teilweise für Klassifikation der Vorstellung des Psychotizismus relevant ist Kritik Die Kritik basiert auf der Hypothese einer linearen Beziehung zwischen P Score und der Position verschiedener Gruppen auf dem Psychotizismus Kontinuum Vorgeschlagen wird, dass Schizophrenie den höchsten P Score haben sollte, da sie am rechten Ende des Kontinuums liegt dass andere Gruppen höhere P Werte haben, wird als Argument benutzt, dass P nicht mit Psychotizismus gleichzusetzen ist P soll mit dem neuen Namen Psychopathie ausgestattet werden, weil Psychopathen die höchsten Werte haben Psychotizismus: das Proportionalitätskriterium 1. 2. 3. 4. 5. Warum ist P ein Psychotizismus Faktor? Gründe warum P Scores von Psychoten oft niedriger sind als die von anderen Gruppen Sie versuchten eine Skala von Psychotizismus, nicht von Psychosen, zu konstruieren Psychose reduziert die Scharfsinnigkeit Patienten haben oft hohe Lüge- Scores Psychotiger stehen unter Drogeneinfluss Werden in Anstalten gehalten Wie kann man die Identifizierung eines statistischen Faktors (P) mit einem Konzept des Psychotizismus prüfen? Validität Æ schwer zu prüfen,herzustellen Eysenck führt ein neues, ungewöhnliches Maß der Validität ein das auf der Natur von nomological Network beruht Diese Methode (Proportionalitätsanalyse) ist mit der Kriteriumanalyse verbunden und hat zusätzlich den Vorteil, dass es die objektive Ermittlung von den Faktoren erlaubt, die aus FA resultieren Test T Bestimmte Folgen werden abgeleitet, die prüfen, dass P ein gültiges Maß des Kontinuums istÆ mehrere Schritte 1. Theoretisches Konzept, das Unterschied zwischen Normalen und Schizophrenen fordert Richtiger Test im Bezug auf die Frage Gültigkeit P und T signifikant mit normaler Gruppe korrelieren Vorhersage: Schizophren:Normalen=P+:P- 2. 3. 4. Beispiele Häufigkeit von Halluzinationen 3 Gruppen; normale (2.80), Psychoten mit(7.25) und ohne(4.80) Gehörhalluzinationen Eye- Tracking Lipton et al. haben gezeigt, dass nicht nur Schizophrene, sondern auch ihre Verwandten Probleme dabei haben einen schwingenden Pendel zu folgen; Zwillinge, die nicht in Schizophrenie übereinstimmen, haben trotzdem gleiche Werte in dem Test Dichotic shadowing Technik: um Unterschiede der Hemisphere zu untersuchen Zusammengefasst gaben Experimente der Theorie ein wenig Unterstützung, aber viele Fragen bleiben unbeantwortet Wort Assoziationstest: Schizophrene haben ein unübliches und seltenes Verständnis bei Standard Listen von Wörtern; ähnlicher Effekt auch bei Verwandten MAOÆgeringe MAO Aktivität ist Marker für Auffälligkeit Studie: an 61 gesunden Highschool Schülernwurden Zusammenhänge zwischen MAO und Psychotizismus gefunden Weiters: geringe MAO Aktivität korreliert mit Extrovertiertheit, Impulsivität, Sensation- Seeking… Am meisten verbreitete Messmethode ist die 2 BlitzSchwelle und die elektrodermale Antwort Andere Variable ist die Unwirksamkeit von Filtermechanismen in der Schizophrenie 2 psychologische Systeme „Negative Priming“: Schizophrene benutzen keine hemmenden Faktoren im Informationsverarbeitungsprozess, dadurch lassen sie zu, dass ihnen präkognitives Material bewusst wird „Latent Inhibition“ Passive vor Aussetzung eines Stimulus reduziert die Fähigkeit in neue Assoziationen einzutreten, wenn Gelegenheit im selben Kontext wie vor Aussetzung angeboten wird Mangel an „latenter Hemmung“ würde Aufmerksamkeitsdefizite fördern, so wie es bei Schizophrenen vorkommt Geschlechterunterschiede 1. 2. 3. 4. Männer haben zwei mal so hohe P Werte als Frauen Æ Beweis dafür, dass Schizophrenie öfter bei Männern ausbricht als bei Frauen??? MURRY Übermaß an Männern in ausschließlich schizophrenen Kohorten (2:1) Männer neigen dazu eine strengere Form der Krankheit zu manifestieren Männer zeigen einen früheren Anfall Mehr und schwerere Vor-Krankheitscharakteristika Schlussfolgerungen 1. 2. 3. Psychotische Symptome und Krankheiten bilden keine voneinander getrennten diagnostischen Entitäten, sondern sind genetisch verbunden und bilden ein System mit der schwere der Krankheit. Zu Spezifikationen gibt es einen gewissen Anteil der Allgemeinheit, vorschlagend, dass der Ausdruck „Psychose“ eine bedeutungsvolle Verallgemeinerung besitzt Psychotische Störung ist kein seperater diagnostischer Zustand, der kategorisch von Normalität getrennt ist, sondern ein Extrem auf einem fließenden Verlauf Dieser Verlauf ist kolinear mit der Vorstellung des Psychotizismus, aufgenommen in der P Skala des EPQ und in mehreren Skalen Beweis für diesen Vorschlag macht von Kriteriums Analyse und ihrer Ableitung, dem Proportionalitätsfaktor gebrauch keine klare Grenze zwischen Konzept Psychose und Borderline Störungen Wird dieses Kontinuum durch EPQ-P Skala ausreichend gut gemessen?? Natürlich viele Fehler, trotzdem überraschend gut abgeschnitten Viele verschiedene Arten von Messungen Æ gerade die Vielfalt an Variablen macht Ergebnisse besonders eindrucksvoll; und es beweist, dass die Hypothese zumindest entlang richtiger Richtlinien gebildet wurde Was sind die Vorteile gegenüber traditionellen kategorischen Gesichtspunkten der psychiatrischen Diagnostik?? 1. 2. Näher an Realität Schlägt experimentelle Untersuchung vor, an der das Orthodoxe Modell scheitern würde Wenn diese Theorie richtig ist, können wir die Hypothese prüfen, indem wir hohe P mit niedrigen P Scorern oder sogar mit Tieren vergleichen 3 Gründe für Langatmigkeit 1. 2. 3. Im Hinblick auf die Prominenz der Psychopathologie (bei Genie, kreative Personen) ist die Klarheit über die Natur der Psychopathologie essentiell Meisten Autoren haben ihre Aufmerksamkeit auf beobachtbaren Korrelationen zwischen Genie oder Kreativität und Psychopathologie gesetzt ohne zu zeigen woraus die kausale Bezeichnung Bestand Kann zu Verbindung zwischen Kreativität und einer großen Anzahl experimenteller Literatur führen Æ Psychotizismus mag die Brücke zwischen Genialität auf der einen Seite und solch theoretischen und experimentellen Entwicklung auf der anderen sein Danke für eure Aufmerksamkeit!