Die Natur der Psychopathologie: Psychotizismus

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Die Natur der
Psychopathologie:
Psychotizismus
Victoria Mang
Sabine Grümayer
No great genius has been
without some madness.
(Aristoteles)
Was ist Psychopathologie?
ein Teilbereich der Klinischen Psychologie
und der Psychiatrie und beschäftigt sich mit
den Formen eines (krankhaft) veränderten
Gefühls- bzw. Seelenlebens.
Was ist eine Psychose?
schwere psychische Störung, die mit einem
zeitweiligen weitgehenden Verlust des
Realitätsbezugs einhergehen.
Die Erkrankten erleben nicht sich selbst,
sondern ihre Umwelt als verändert und
erlangen zumeist im Akutstadium keine
Krankheitseinsicht.
Wie kann man Psychosen
unterscheiden?
Psychotische Krankheiten haben keine klarqualitativ unterscheidbare Merkmale wie
„normale“ Krankheiten
z.B.: Krebs und Malaria
Kritik Kretschmer (1936)
Problematik:
Verschiedene Diagnoselevels
DMS (Diagnostic and Statistical Manual of
Mental Disorders ) III und IV durch Komitées
und „Hinterhof Politik“ beeinflusst
Æ keine wissenschaftliche Klassifikation
Unterscheidung von Psychosen
„
„
Emil Kreapelin (1897) unterscheidet manische
Depression und Schizophrenie
Heute:
Was ist Psychotizismus?
„
Eysenck (1952) PEN Model:
•
Extraversion/Introversion
Neurotizismus
Psychotizismus
•
•
Anerkanntes Paradigma wie z.B.: 16 PF Theorie Catell
P als Persönlichkeitsdimension
Die durch Interkorrelation verschiedener
Charaktereigenschaften entsteht
Kreapelin vs. Eysenck
Eysenck: Jede Psychose hat eine
übergeordnete Dimension den
Psychotizismus
„ Kreapelin: Es gibt zwei Pole von
Psychosen (manische Depression und
Schizophrenie) Klassifizierung
„
V: Kendall und Gourlay (1978)
146 Schizophrene Patienten
„ 146 Patienten mit affektiven Psychosen
Sie fakturierten Items die für beide Gruppen
charakteristisch waren:
z.B.: affektive Abstumpfung (schizo)
z.B.: Frühaufsteher (Affekt.)
„ Ergebnis: Die beiden Faktoren zeigten sich nicht
bimodal, sondern korrelierten sehr stark. Sie zeigten sich
also trimodal, sprich in einer „dritten Mischform“.
„ Interpretation: ein Hauptfaktor und zwei Unterfaktoren
„
V: Kendell und Brockington (1980)
„
„
„
Vergleich zwischen „diagnostic score“ und
verschiedenen abhängigen Variablen (z.B.:
Aufenthaltszeit im Krankenhaus) affekt. vs. schizo.
Nicht lineare Regression würde darauf hindeuten, dass
es Unterschiede zwischen den diagnostischen Gruppen
gibt Æ Kreapelin Hypothese bestätigen.
Es zeigte sich aber, dass 8 abhängige Variablen einen
linearen Zusammenhang hatten, daher, dass
schizophrene und affektive Psychosen keine Gegenpole
sind.
V: Everitt, Gauerlay, Kendell (1971)
„
untersuchten 146 Schizophrene und 146
affektivpsychotische Patienten mittels
Faktor – und Clusteranalyse.
„
44 Variablen
Problematik: Medikamente
Wie Medikamente verabreichen?
„ affektive Psychosen: Lithium
„ schizophrene Psychosen: Neuroleptika
„ Wahl des richtigen Medikament nach
Symptomen und nach Wirkung?
„ Definitions- und ethisches Problem.
„
V: Kenedell (1987); Hare (1987)
„
„
Kendell: immer mehr „schizophrene
„Abnormalitäten (z.B.: Reduktion der
Gesichtsmuskeln, besonders bei Augen) auch
bei Patienten mit affektiven Psychosen
Hare: gleiche Faktoren bei affek. und schizo.
Personen:
Geschlechtsverteilung, Altersverteilung, Risiko
bei Selbstmord, Saisonale Variation bei Geburt
Allerdings auch einige Unterschiede gefunden
z.B.: Altersverteilung im gleichen Geschlecht.
Psychotizismus
Der genetische Gesichtspunkt
Wie werden Psychosen vererbt?
V: Mc Guffin, Revely und Holland
(1982)
Fanden im Chromosomensatz von 3 Personen
das gleiche homozygote Triplet
Æ Eine Person – manisch depressiv
Æ Zwei Personen – Schizophren
Keine Fehler in der Diagnose. Weitere Bestätigung
durch Farmer, Mc Guffin und Gottesman (1987).
V: Decina, Lucan und Linder (1989)
untersuchten Eltern – Kinder Relationen
Es zeigte sich, dass
„ Schizo. Eltern Æ keine affekt. Kinder
„ Affektiv. Eltern Æ 50% schizo. Kinder
Genetische Koppelung?
Verschiedene Meinungen:
„
Gerschon & Rieder (1980): kein Zusammenhang
„
Similary, Sshields, Heston und Gottesman
(1975): Es gibt eine Zusammen zwischen
affektiven Krankheiten und anderen Psychosen.
„
Crow (1986): stellt fest, dass affekt. Eltern zu
schizo. Kindern neigen; dass es daher eine
Zusammenhang geben muss (1990)
Studien: Verteilung Eltern -Kinder
„
„
„
„
„
Penrose (1968): Bei 621 Eltern mit affektiven
Psychosen gab es mehr Schizophrene als affektiv
psychotische Kinder. (205 vs. 232). Die andere waren
gesund.
Powell at al.: Schizophrene Kinder waren häufiger als
manisch-depressive (15 vs. 10). Bei Schizophrenen
Eltern waren auch die Kinder meistens Schizophren (150
vs. 34).
Crammer (1970): 26,6 % von 533 Kindern von 273
manisch-depressiven Eltern waren Schizophren.
Elsasser (1952): 169 Kinder von nicht schizophrenen
Eltern: 18 haben affektive Psychosen, 6 haben
Schizophrenie.
Schulz (1940): 25 Kinder von manisch-depressiven
Eltern: 7 ebenfalls manisch-depressiv und 3
Schizophren.
Studien: Verteilung Generationen
„
„
„
Pollock und Malzberg (1940) sammelten die
Familiengeschichte von Personen mit Psychosen über
drei Generationen. Zunahme von 15 affektive
Psychosen, 11 Schizophrene in jeder Generation die von
Schizophrenie vorbelastet war.
Salter (1936): Bei 10 von 15 Kindern die Schizophrenie
hatten keine manischen Depression bei ihren Eltern oder
anderen Familienmitgliedern festgestellt.
Slater (1953) fand eine Verteilung von 4:3 (affek. und
schizo.) bei Eltern schizophrener Patienten. Die
Verteilung von Geschwistern lag bei 3:5. Kein
vergleichbares Verhältnis bei affekt. Eltern.
Studien: Stärke der Ausprägung
„
„
„
„
Kant (1942) zeigt, dass bei schwere Schizophrenie die Verteilung in
der nächsten Generation bei 5:1 liegt (schizo. zu affektiv). Bei
leichter Schizophrenie liegt sie bei 1:5.
Similary, Weinberg und Lobstein (1943) untersuchen 199
Schizophrene und finden heraus, dass ein höhere Prozentsatz der
Nachfahren bei schwacher Schizophrenie der Vorfahren, an
affektiven Störung erkrankte als bei starker Schizophrenie in
früheren Generationen.
Again, Vaillant (1962) vergleichen eine genesene Gruppen von
Schizophrenen mit ungenesenen und finden heraus, dass 50% der
Nachkommen der genesenen Gruppe an affektiven Störungen litten
und nur 7% der nicht genesenen Gruppe.
Angst und Scharfetter (1990) untersuchten 250 Patienten mit
unterschiedlichen Psychosen und trafen folgende Aussagen über
den Anstieg im Verhältnis von Schizophrene zu Affektiv Psychosen
in der ersten Generation:
Studien: Stärke der Ausprägung
Obwohl der Anstieg von Schizophren auf affektiv
geringer ist als „Beibehalt von Schizophren“, ist es
trotzdem eine Anstieg.
Æ Hinweis darauf, dass Vererbung keine zwei separaten
genetische Komponenten, sondern gemeinsame
„
Schizo-affektive Psychose
„
Kasanin (1933): erstmals Konzept einer
Mischform
„
Bestätigung durch z.B.: Versuch von
Kendell und Gourlay (1978)
Studien: Schizo-Affektiv
„
„
„
„
Angst, Felder und Lohmeyer (1979) : Chance auf Schizophrene
und affektive Störungen in der 1. Generation bei schizo-affektiven
Eltern gleich groß ist. Die Chance auf eine schizo-affektive Störung
aber wesentlich geringer.
Tsuan et al. (1977) und Baron et al. (1982): eine leicht höhere
Tendenz von schizo-affektiv zu Affek. als zu Schizo. gibt. Schizoaffektiv kein eigenes genetisches Merkmal ist.
Gerston et al. (1982) : 1254 Nachkommen von Patienten mit
affektiven Störungen, bestätigt die Annahme eine Kontinums von
unipolar bis Schizophren.
McGuffin et al. (1987): „Viele Studien haben bewiesen, dass
schizo-affektive Psychosen kein eigenes genetisch vererbbares
Merkmal sind. Es können also spätere Generation sowohl an
Schizo. als auch an affekt. erkranken.“
Kontinuum Annahme
Crow and Cooper (1986): Psychosen eher
ein Kontinuum (Zusammenhängen mehrerer
Einzelteile) als 2 unabhängige Pole
Lässt nicht den Schluss zu, dass jeder
„Einzelteil“ auch einzeln vererbt wird.
Weiter keine klaren Trennlinien.
Probleme der Diagnose
Übereinstimmung Diagnosen
verschiedener Psychiater
Schmidt and Fonda: 55%
„ Norris: 58%
„ Kreitmann at al.: 59% (bis dahin immer 2
Psychiater)
„ Sandifer et al.: 34% (4 Psychiater)
6% ( 6-10 Psychiater)
„
Nationale Unterschiede
„
„
Kramer (1961): in machen Altersklassen oder in
einer Geschlechtsklasse; Vergleich zwischen
Britisch und Amerikanischen Psychiatern zeigt
sich das 10 bis 20fache an Unterschieden in
Diagnosen.
Cooper et al. (1972): in Amerika werden
wesentlich mehr Patienten als Schizophren
diagnostiziert als in UK; bei affektiven
Psychosen ist es umgekehrt.
Weitere Studien
„
„
„
„
Masserman und Carmichael (1938): 100 Patienten an
der Universitätsklinik für Psychiatrie von Chicago
beobachtet ; 40% der Diagnosen innerhalb von 12
Monaten ins Gegenteil gewandelten.
Babigian et al. (1965): 1215 Patienten beobachtet Æ
Diagnosen auf Schizophrenie sind stabiler im Bezug auf
mehrere Urteile, als affektive Psychosen.
Odeegaard (1966): Erstmals in 1950 bis 1954 dann
nochmals 1966 erhoben; Daten zeigen, dass Patienten
die zuerst als „psychisch krank“ diagnostiziert wurden
(egal ob Schizo. oder Affektiv) bei der zweiten Diagnose
in vielen Fälle als gesund befunden wurden.
Cooper (1967): Beobachtet 200 Patienten bei 4
verschiedenen Untersuchungen und findet nur 54%
Übereinstimmung im Bezug auf „Hauptkategorie“ von
Psychosen.
Weitere Studien
„
Kendell (1974): 1913 Patienten die 1964 und dann
nochmals 1969 untersucht wurden.
58 % kein Unterschied in der Diagnose
Bei „Nicht Geänderten“ waren
69% aller Depressiven, 75% aller Schizophrenen,
35 % aller Persönlichkeitsstörungen.
Eine Änderung von Schizophren zu Depressiv in
10,9 % der Fälle, von Depressiv zu Schizophren
7,4%, von Manie zu Schizophren
17% und nur 2,3% von Schizo. zu Manie.
Statistische Analysen
„
Lorr, Klett und McNair (1963) isolierten 10
Syndrome (z.B.: paranoide Vorstellungen).
Interkorrelation dieser 10 Syndrome brachte 3
Faktoren 2. Ordnung:
… Schizophrenie
Desorganisation
… Paranoide Prozesse
… Retardition vs. Aufregung/Anspannung
„
Diese korrelierten wieder positiv miteinander
und führten zu einem Faktor höherer Ordnung „Schizophrenie“.
Psychotizismus
Eysenck (1992)
Welches Modell richtig?
Bezeichnet die Hypothesen mit:
„ G (Generalfaktor) Eysenck
„ S (Spezifisch) Kreapelin
Fünf Punkte Skala (Verhältnis G : S):
„
„
„
„
„
„
5:0 = völlige Übereinstimmung mit G
4:1 = starke Übereinstimmung mit G
3:2 = schwache Übereinstimmung mit G
2:3 = schwache Übereinstimmung mit S
1:4= starke Übereinstimmung mit S
0:5= völlige Übereinstimmung mit S
Schlussfolgerung
„
Weder die eine noch die andere
Hypothese kann vollständig bestätigt
werden. Es gibt keinen Sieger.
„
„Psychotizismus“ eindeutig vorhanden.
Psychotizismus und
Schizotypie
Die Theorie von Psychotizismus hat 2
Komponenten
„ Die 1. wurde schon behandelt
„ Die 2. fordert eine Erweiterung des
Kontinuums von Psychosen bis Normalität
„
Kriterium- Analyse
„
„
weil die Methode ein Kriterium (PsychoseNormalität) verwendet, um uns mit einem Modell
auszustatten, das entweder Kontinuität oder
Diskontinuität zeigt.
Die Studie wurde entworfen um Kretschmers
Theorie eines Kontinuums von schizothym zu
cyclothym und Eysencks Theorie eines
Kontinuums von Normalität zu Psychose zu
prüfen
Kretschmers Theorie
„
„
Es gibt ein Kontinuum von Schizophrenie bis
schizoiden Verhalten zu normalen
(introvertierten) Verhalten; auf der anderen Seite
des Kontinuums steht extravertiertes Verhalten,
cycloide und schließlich manisch-depressive
Unordnung
Psychotische Abnormalität geht ins sonderbare
und exzentrische Verhalten und schließlich in
die normale Typologie über
„
ÆSchema ist unvollständig; es kann keine
einzelne Dimension geben, die an beiden
Enden eine Psychose hat Æ man braucht
ein zwei dimensionales Schema, an der
einen Achse Psychose- normal und an der
anderen eine Schizophrenie-affektive
Unordnung
Um diese Hypothese zu prüfen entwarf
Eysenck eine Methode der KriteriumAnalyse, die ausführlich die Gültigkeit des
Kontinuums gegen kategorische Theorien
prüft
„ 2 Gruppen (z.B.normal vs psychotisch)
„ 2 objektive Tests
„
Studie (Verma, Eysenck 1973)
153 psychotische Patienten vor
Anwendung der Therapie
„ Interviewed, bewertet auf IMPS (In-patient
Multidimensional Psychatric Scale) durch
PEN-Inventory und durch andere Tests
und Fragebögen
„ FA der insgesamt 34 TestsÆ 2
Hauptfaktoren
„
„
„
„
1.allgemeiner Psychosefaktor, mit seinem
höchsten Wert auf der Psychotizismusskala und
hohen Werten bei Bewertungen, objektiven
Tests und anderen Befragungen
Der 2. Unterschied den aus sich
herausgehenden, extrovertierten Typ des
Psychoten vom in sich gekehrten, introvertierten
Typ
Der P-Faktor unterschied nicht zwischen den
Arten der Psychose, der E-Faktor schon
Ergebnisse (Verma, Eysenck)
Deuten darauf hin, dass weitere
Gruppierungen möglich sind (nicht nur
Schizophrenie, sondern es sind auch
andere Arten von Psychotizismus möglich)
„ Ædepressive Störungen relativ hohe EScores
„ ÆParanoide und Schizophrene niedrige
E-Scores
„
„
Zuwendung von psychotischen Zuständen
zu den Arten der Persönlichkeit, die auf
dem psychotischen Kontinuum nahe bei
ihnen liegen
Æschizoide Persönlichkeit, „Spektrum“,
Persönlichkeitsstörung
Manfred Bleuer 1911
„
Beschrieb als erster die schizoide Persönlichkeit
„
„Er ist schweigsamer oder er ist verletzend anderen gegenüber. Manchmal
scheint er angespannt und wird über die gefühllose Provokation der anderen
geärgert. Er erscheint als unaufrichtig und indirekt in der Kommunikation. Sein
Verhalten ist zurückhaltend und an der menschlichen Wärme leer; noch hat er
wirklich ein reiches inneres Leben. In diesem Sinn wird er introvertiert..
Ambivalente Launen sind im Schizoiden ausgesprochener als in anderen,
gerade als er die Bedeutungen dessen verdreht, und übermäßige Zweifel in
seine eigenen Vorstellungen einführt. Aber andererseits ist der Schizoide auch
dazu fähig, seine eigenen Gedanken und seinen eigenen Interessen und
Antrieben zu folgen, ohne genug Rücksicht auf andere. Er ist autistisch. Die
bessere Seite dieses Autismus offenbart eine Kräftigheit des Charakters, und
der Unbiegsamkeit des Zwecks, einer Unabhängigkeit, und einer Geneigtheit
zur Kreativität. Die schlechtere Seite davon wird Manifest in einem Mangel an
der Rücksicht für andere, Ungeselligkeit, eine weltausländische Meinung,
Eigensinn, egozentrisch, und gelegentlich sogar Entsetzlich.“
„
„
„
Bleuler folgerte, dass mindestens die Hälfte
seiner Patienten bereits vor ihrem psychotischen
Zusammenbruch zumindest einen Grad an
schizoiden Verhalten zeigten
Ähnliche Eigenschaften waren bei Geschwistern
und Nachkommen erkennbar
Klare Anzeige dafür, dass der psychotische
Erbkreis auf nicht psychotische Personen
vergrößert wird
„
„
„
REICH 1976 konzentrierte sich auf das „Schizophrenie
Spektrum“
Er betrachtet das Spektrum Konzept als Theorie, die
behauptet dass es ein Cluster oder Spektrum von
psychopathologischen Zuständen gibt, einige sind durch
Psychosen charakterisiert, andere nicht, die eine
genetische Entstehung mit Schizophrenen teilen und
welche deshalb auf ein Spektrum der schizophrenen
Störungen schließen lassen
Deutet Diathese-Stress Konzept an mit genetischer
Diathese als Ursprung für Entwicklung einer Spektrum
Erkrankung
Richtlinien
„
„
„
Tests der schizophrenen Spektrum Theorie
muss an strengen Richtlienien durchgeführt
werden
Die erste besteht auf der Benutzung von
Markern (z.B.Eye-Tracking)
Ist eine der beliebtesten Methoden, um zu
zeigen, dass Psychotizismus Scores innerhalb
des psychotischen Kontinuums liegen
Die zweite Richtlinie benutzt das Konzept
familiärer Häufigkeiten von Spektrum
Fällen basierend auf der Annahme dass
diese Schwellen auf dem genetischen
Kontinuum repräsentiert werden.
„ Dieses Modell wurde erst unlängst in
testbare Form umgewandelt, die
Vorstellung an sich geht aber weit zurück
„
Fig. 6.1
„
„
„
„
„
RUDIN (1916) suchte nach psychiatrischer Pathologie unter
Angehörigen von Schizophrenen
KALLMAN (1938) untersuchte Familien von Schizophrenen auf viele
Arten der Pathologie und fand 2 häufig auftretende Typen von
Verwandten: „Exzentrische Persönlichkeiten“ und „Schizoide
Psychopathen“.
SLATER (1953) benutzte Spektrum Vorstellung bei
Verhaltensbeobachtung ungleicher Zwillingen von Schizophrenen
REICH (1976) untersuchte Adoptionsstudien in denen adoptierte
Kinder von Schizophrenen Eltern eine Vielzahl von Spektrum
Störungen aufweisen
„Extended-family-Study“ von KETY und die „Adoptees Study“ von
Rosenthal liefern starke Beweise für die Existenz solcher Spektrum
Störungen
Überlegung der psychologischen
Literatur
„
„
Es gibt viele schizotypen Skalen, die auf
Bleulers Beschreibung basieren,obwohl sie
meistens über Schizophrenie zu psychotischen
Neigungen gehen und sich auf ein einzelnes
Konzept stützen; z.B.“Perceptual Abberation“,
„impulsive non-comformity“(0.65), „intense
ambivalence“(0.78), „Cognitive
Slippage“(0.79),“Magical ideation“(0.71)
Allgemeiner sind Skalen wie die STA (0.86) und
STB von Claridge und Broks.
„
„
Bemerkenswert: Psychotizismus Skalen hängen mit
Neurotizismus nicht zusammen, schizotype Skalen
korrelieren stark mit N. Manchmal sind die
Zusammenhänge so groß, dass man meinen könnte, es
würde nicht P sondern N gemessen werden.
So bei MUTANER et al.:der erste Faktor hatte hohe
Werte bei N nicht aber bei P. Æunangenehmer Zustand,
weist darauf hin dass viele schizotype Skalen 2
Dimensionen der Persönlichkeit gleichzeitig messen
Bentall et al. Studie
„
„
„
„
„
Zeigt dass Introvertiertheit sowie N und P in typischen
schizotypen Skalen involviert sind
Analysierte P,E und NÆ fand 3 Faktoren, von denen
jeder hohe Werte bei einigen, aber nicht allen
schizotypen Skalen hatten.
Faktor 1 = „perceptual cognitive“, hohe Werte bei
Psychotizismus (0.72)
Faktor 2 = „social anxiety“, höchster Wert bei
Neurotizismus (0.85)
Faktor 3 = „introverted anhedonia“, hoher Wert bei
Extravertiertheit (-0.61)
„
Dieser Punkt wird gut in einer FA einiger
gesammelter Daten von KENDLER und
HEWITT klar, die 10 selbstbericht Skalen
(um schizotypie zu messen), kürzere
Messungen der Extrovertiertheit und
Neurotizismus sowie eine
Depressivheitsskala und
Ängstlichkeitsskala beeinhalten.
„
1.
2.
3.
„
FA ergab 3 Faktoren
hatte Neurotizimus, Depression, Angst, Halluzination,
„perceptual aberration“ und „magical ideation“ als
höchsten Werte (Ædeutet darauf hin dass viele
schizotypie skalen wirklich Neurotizismus messen)
Höchste ladende Faktor war Extrovertiertheit
Höchst ladender Faktor war Psychotizismus
Die höchste Trefferzahl, für gesamten Satz der
Faktoren (0.75) wurde durch Psychotizismus Skala
erreichtÆ was auch immer alle Skalen gemeinsam
hatten lag in Psychotizismus Skala
„
Wenn uns diese Daten etwas sagen, dann dass
der Unterschied zwischen verschiedenen Typen
der Psychose durch Unterschiede in N und E
zumindest teilweise vermittelbar sind Æso kann
es auch ähnliche Verbindungen zwischen
verschiedenen Typen der Psychose und den
Hauptdimensionen der Persönlichkeit geben
Verbindung der Vorstellung von Schizotypie
und Persönlichkeitsstörungen
„
„
KALLMAN erkannte eine Beziehung zwischen
Psychopathie und Schizophrenie in seiner
Erklärung des „schizoiden Psychopathen“
Retrospektive und längsschnitt-risiko Studien
von Schizophrenen, gemeinsam mit Studien von
Straftäten und Kriminellen haben dieses
bestätigt (EYSENCK, GODJONSSON 1988)
„
„
„
„
„
Von besonderer Wichtigkeit ist die Untersuchung
von Heston 1966, der die Kinder schizophrener
Mütter, die ihr Kind innerhalb von 3 Tagen nach
Geburt, weggaben
58 Personen in VG
58 Personen in KG
Bewertung folgte bei Volljährigkeit
Viele Unterschiede
„
•
•
•
•
VG
5 Schizophrene
9 soziopathische
Persönlichkeiten
11 haben mehr als ein
Jahr im Gefängnis oder in
Psychiatrischen Anstalten
verbracht
7 „Felon“
„
•
•
•
•
KG
Keine Schizophrenie
2 soziopathische
Persönlichkeiten
2 haben mehr als ein
Jahr im Gefängnis oder in
Psychiatrischen Anstalten
verbracht
2 „Felon“
„
„
Rosenthal et al. und Kety et al. haben auch
Beweise für derartige Schizophrenie- Spektrum
Störungen bei adoptierten Kindern
(schizophrene Mütter) gefunden
Diese Daten sind entscheidend bei der
Erweiterung des „Spektrums“ von Psychotischen
zu nicht psychotischen Störungen einer
schizoiden, psychopathischen oder kriminellen
Natur
Haben Psychopathen erhöhte
Werte des Psychotizismus?
„
„
HARE 1985: Kriminelle mit Eigenschaften von
Psychopathie zeigten einige Zeichen von paranoider
Schizophrenie, schizotypischer Persönlichkeit und eines
hohen Vorkommens einer neuropsychologischen,
neurophysiologischen Abnormität
RAINE 1994 untersuchte 36 Gefangene und unterteilte
sie in hohe, mittlere und niedrige Scorer; ihnen wurden
schizotypische Persönlichkeitsskalen gegeben, die einen
allgemeinen Index bildeten; wurden auch nach DSM-III
Kriterien für Borderline und schizotypische
Persönlichkeiten von Interviewern getestet (kannten den
Index nicht)
„
„
Die Ergebnisse zeigten bedeutende
Beziehungen zwischen Psychopathie und
Borderline, schizotypischen Störungen und
schizotypischen Persönlichkeiten
Die Beweise, die die Ansicht unterstützen, dass
Psychotizismus stark mit psychopathischen,
unsozialen und kriminellen Verhalten verbunden
ist, wurde von Eysenck und Godjonsson 1988
nachgeprüft; es erscheint bei allen Altersstufen
und resultiert in beträchtlichen Korrelationen
„
„
Die Vorstellung der Persönlichkeitsstörung oder
Psychopathie ist ziemlich ungenau;
Eysenck und Eysenck 1978 haben vorgeschlagen, dass
es nicht mehr als eine ziemlich willkürliche Kombination
von hohen P, hohen N und hohen E sei, ein Vorschlag
entlang einer dimensionalen Beschreibung, die gut zur
DSN-lll Beschreibung passt, die 3 getrennte Cluster
isoliert um Persönlichkeitsstörungen zu charakterisieren,
entsprechend zur P, E und N
Persönlichkeitsbeschreibung
„
Gute Beweise für eine Erweiterung des
psychotischen Kontinuums zu nicht
psychotischen Arten des Verhaltens
beschrieben als Psychopathie, schizoid,
kriminell, Alkohol abhängig…, aber immer
genetisch verbunden mit Psychosen enger
Verwandter
„
„
Interessant ist dass Verfechter der der
Vorstellung der Schizotypie (seit Meehl) diese
Erweiterung auf nicht psychotische Krankheiten
mit Schizophrenie alleine, nicht aber mit dem
ganzen Kontinuum verbunden haben
Es ist nur die Vorstellung des Psychotizismus
den sie miteinander verbunden haben
„
Das und der Fehler Psychotizismus von
Neurotizismus zu trennen, deutet darauf
hin, dass vieles der schizophrenen
Literatur nur teilweise für Klassifikation der
Vorstellung des Psychotizismus relevant
ist
Kritik
„
„
„
„
Die Kritik basiert auf der Hypothese einer linearen
Beziehung zwischen P Score und der Position
verschiedener Gruppen auf dem Psychotizismus
Kontinuum
Vorgeschlagen wird, dass Schizophrenie den höchsten
P Score haben sollte, da sie am rechten Ende des
Kontinuums liegt
dass andere Gruppen höhere P Werte haben, wird als
Argument benutzt, dass P nicht mit Psychotizismus
gleichzusetzen ist
P soll mit dem neuen Namen Psychopathie ausgestattet
werden, weil Psychopathen die höchsten Werte haben
Psychotizismus: das
Proportionalitätskriterium
„
„
1.
2.
3.
4.
5.
Warum ist P ein Psychotizismus Faktor?
Gründe warum P Scores von Psychoten oft niedriger
sind als die von anderen Gruppen
Sie versuchten eine Skala von Psychotizismus, nicht
von Psychosen, zu konstruieren
Psychose reduziert die Scharfsinnigkeit
Patienten haben oft hohe Lüge- Scores
Psychotiger stehen unter Drogeneinfluss
Werden in Anstalten gehalten
Wie kann man die Identifizierung eines
statistischen Faktors (P) mit einem Konzept
des Psychotizismus prüfen?
„
„
„
Validität Æ schwer zu prüfen,herzustellen
Eysenck führt ein neues, ungewöhnliches Maß
der Validität ein das auf der Natur von
nomological Network beruht
Diese Methode (Proportionalitätsanalyse) ist mit
der Kriteriumanalyse verbunden und hat
zusätzlich den Vorteil, dass es die objektive
Ermittlung von den Faktoren erlaubt, die aus FA
resultieren
Test T
„
Bestimmte Folgen werden abgeleitet, die
prüfen, dass P ein gültiges Maß des
Kontinuums istÆ mehrere Schritte
1.
Theoretisches Konzept, das Unterschied zwischen
Normalen und Schizophrenen fordert
Richtiger Test im Bezug auf die Frage
Gültigkeit
P und T signifikant mit normaler Gruppe korrelieren
Vorhersage: Schizophren:Normalen=P+:P-
2.
3.
4.
„
Beispiele
„
Häufigkeit von Halluzinationen
„
3 Gruppen; normale (2.80), Psychoten mit(7.25) und
ohne(4.80) Gehörhalluzinationen
„
Eye- Tracking
„
Lipton et al. haben gezeigt, dass nicht nur Schizophrene,
sondern auch ihre Verwandten Probleme dabei haben
einen schwingenden Pendel zu folgen; Zwillinge, die
nicht in Schizophrenie übereinstimmen, haben trotzdem
gleiche Werte in dem Test
Dichotic shadowing Technik: um
Unterschiede der Hemisphere zu
untersuchen
„ Zusammengefasst gaben Experimente der
Theorie ein wenig Unterstützung, aber
viele Fragen bleiben unbeantwortet
„
„
„
„
„
„
Wort Assoziationstest: Schizophrene haben ein
unübliches und seltenes Verständnis bei Standard Listen
von Wörtern; ähnlicher Effekt auch bei Verwandten
MAOÆgeringe MAO Aktivität ist Marker für Auffälligkeit
Studie: an 61 gesunden Highschool Schülernwurden
Zusammenhänge zwischen MAO und Psychotizismus gefunden
Weiters: geringe MAO Aktivität korreliert mit Extrovertiertheit,
Impulsivität, Sensation- Seeking…
Am meisten verbreitete Messmethode ist die 2 BlitzSchwelle und die elektrodermale Antwort
Andere Variable ist die Unwirksamkeit von
Filtermechanismen in der Schizophrenie
„ 2 psychologische Systeme
„
„
„Negative Priming“: Schizophrene benutzen
keine hemmenden Faktoren im
Informationsverarbeitungsprozess, dadurch
lassen sie zu, dass ihnen präkognitives Material
bewusst wird
„
„Latent Inhibition“ Passive vor Aussetzung eines
Stimulus reduziert die Fähigkeit in neue Assoziationen
einzutreten, wenn Gelegenheit im selben Kontext wie vor
Aussetzung angeboten wird
„
Mangel an „latenter Hemmung“ würde
Aufmerksamkeitsdefizite fördern, so wie
es bei Schizophrenen vorkommt
Geschlechterunterschiede
„
„
1.
2.
3.
4.
Männer haben zwei mal so hohe P Werte als
Frauen Æ Beweis dafür, dass Schizophrenie
öfter bei Männern ausbricht als bei Frauen???
MURRY
Übermaß an Männern in ausschließlich schizophrenen
Kohorten (2:1)
Männer neigen dazu eine strengere Form der
Krankheit zu manifestieren
Männer zeigen einen früheren Anfall
Mehr und schwerere Vor-Krankheitscharakteristika
Schlussfolgerungen
1.
2.
3.
Psychotische Symptome und Krankheiten bilden keine
voneinander getrennten diagnostischen Entitäten, sondern sind
genetisch verbunden und bilden ein System mit der schwere der
Krankheit. Zu Spezifikationen gibt es einen gewissen Anteil der
Allgemeinheit, vorschlagend, dass der Ausdruck „Psychose“ eine
bedeutungsvolle Verallgemeinerung besitzt
Psychotische Störung ist kein seperater diagnostischer Zustand,
der kategorisch von Normalität getrennt ist, sondern ein Extrem
auf einem fließenden Verlauf
Dieser Verlauf ist kolinear mit der Vorstellung des
Psychotizismus, aufgenommen in der P Skala des EPQ und in
mehreren Skalen
„
„
„
Beweis für diesen Vorschlag macht von
Kriteriums Analyse und ihrer Ableitung, dem
Proportionalitätsfaktor gebrauch
keine klare Grenze zwischen Konzept Psychose
und Borderline Störungen
Wird dieses Kontinuum durch EPQ-P Skala
ausreichend gut gemessen??
ƒ
Natürlich viele Fehler, trotzdem überraschend gut
abgeschnitten
„
„
Viele verschiedene Arten von Messungen Æ
gerade die Vielfalt an Variablen macht
Ergebnisse besonders eindrucksvoll; und es
beweist, dass die Hypothese zumindest entlang
richtiger Richtlinien gebildet wurde
Was sind die Vorteile gegenüber traditionellen
kategorischen Gesichtspunkten der
psychiatrischen Diagnostik??
1.
2.
„
Näher an Realität
Schlägt experimentelle Untersuchung
vor, an der das Orthodoxe Modell
scheitern würde
Wenn diese Theorie richtig ist, können
wir die Hypothese prüfen, indem wir
hohe P mit niedrigen P Scorern oder
sogar mit Tieren vergleichen
3 Gründe für Langatmigkeit
1.
2.
3.
Im Hinblick auf die Prominenz der Psychopathologie
(bei Genie, kreative Personen) ist die Klarheit über die
Natur der Psychopathologie essentiell
Meisten Autoren haben ihre Aufmerksamkeit auf
beobachtbaren Korrelationen zwischen Genie oder
Kreativität und Psychopathologie gesetzt ohne zu
zeigen woraus die kausale Bezeichnung Bestand
Kann zu Verbindung zwischen Kreativität und einer
großen Anzahl experimenteller Literatur führen Æ
Psychotizismus mag die Brücke zwischen Genialität
auf der einen Seite und solch theoretischen und
experimentellen Entwicklung auf der anderen sein
Danke für eure
Aufmerksamkeit!
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