Vorlesung: Diskrete Mathematik Datum: 30.10.2013 Definition: Mächtigkeit von M Anzahl Elemente, falls M endlich ∞ , falls M unendlich |M| = Beispiel: |{a, b, c}| = 3, ℕ = ∞ Beispiel: A ⊆ B A 1. |B| < ∞ daraus folgt |A| < ∞ 2. |A| = ∞ daraus folgt |B| = ∞ B ! Andersrum nicht ! Satz: Seien A, B endlich. |A ∪ B| = |A| + |B| - |A ∩ B| A Elemente in der Schnittmenge sind sowohl in A als auch in B enthalten, daher muss die Schnittmenge einmal subtrahiert werden! B Definition: A, B beliebige Mengen. Kartesisches Produkt A × B = {(a, b) | a ∈ A, b ∈ B} Geordnetes Paar, Reihenfolge wichtig! A = ∅ oder B = ∅ A × B = ∅ Schreiben: A × A = A² Beispiel: A = {p, q}, B = {1, 2, 3} A × B = {(p, 1), (p, 2), (p, 3), (q, 1), (q, 2), (q, 3)} B × A = {(1, p), (2, p), (3, p), (1, q), (2, q), (3, q)} = {(1, p), (1, q), (2, p), (2, q), (3, p), (3, q)} |A × B| = |A| * |B| = 2 * 3 = 6 Beispiel: B A×B A Beispiel: ℝ² = ℝ × ℝ, ℝ³ = ℝ × ℝ × ℝ Allgemein: An = A × … × A n-mal Folie: Tafel 1 von 3 Vorlesung: Diskrete Mathematik Datum: 30.10.2013 A1 × … × An = {(a1, …, an) | ai ∈ Ai} i = 1, 2, …, n n-Tupel Warnung vor „extremer“ Verwendung der Mengenlehre: Russellsche Antinomie => Menge ist normal, wenn sie sich nicht selbst als Element enthält Frage: Ist die Menge, aller normalen Mengen, auch normal? R = {M | M ∈ M} 1. R ∉ R => R ∈ R 2. R ∈ R => R ∉ R Widerspruch Ein kurzer Überblick über Zahlenmengen, Begriff der Primzahl Später: Nachricht + Signatur Alice B Bob A Wer hat die Nachricht gesendet? Wird abgehört Nur Alice soll sich als autorisierte „Besitzerin“ der Signatur ausweisen können. Das „Geheimnis“ der Signatur darf von niemandem aufgedeckt werden Lösung Primzahlen! ℕ = {1, 2, 3, …} ℤ = {0, ±1, ±2, …} ℚ = { | m ∈ ℤ, n ∈ ℕ} ℝ = Reele Zahlen ℂ = Komplexe Zahlen ℕ⊂ℤ⊂ℚ⊂ℝ⊂ℂ Satz: ist kein Bruch, Beweis: Indirekt. Nehmen sein muss. ∉ℚ ∉ ℚ an; zeigen das ein Widerspruch folgt, d.h. das die Annahme falsch (gekürzt) In (*) eingesetzt: * p² gerade p gerade p = 2p‘ p² = 2p‘² 2q² = 4p‘² q² = 2p‘² q² gerade q gerade q = 2q‘ Widerspruch war gekürzt! Hilfssatz: n² gerade n gerade Beweis: (n² gerade => n gerade) ≡ (n ungerade => n² ungerade) Sei n ungerade, d.h. n = 2k – 1, k ∈ ℕ => n² = (2k – 1) = 4k² - 4k + 1 = 2 * (2k² - 2k) + 1 gerade ungerade Folie: Tafel 2 von 3 Vorlesung: Diskrete Mathematik Datum: 30.10.2013 Anmerkung: ℝ \ ℚ irrationale Zahlen; z.B. , , ,… ℝ = {x | x Dezimalzahl} abbrechen, x ∈ ℚ x periodisch, x ∈ ℚ nicht abbrechen nicht periodisch, x ∈ ℝ \ ℚ Folie: Tafel 3 von 3