Erklärung zum Begriff Erneuerbare Energien

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ERKLÄRUNG ZUM BEGRIFF ERNEUERBARE ENERGIEN
Als „erneuerbare Energien“ werden Energieträger bezeichnet, welche ständig nachwachsen
beziehungsweise sich immer wieder erneuern. Die erneuerbaren Energien sind somit das Gegenteil
von den fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas, deren Ressourcen irgendwann erschöpft sind. Doch
genau diese fossilen Energien sind der Grund, warum erneuerbare Energien weltweit immer mehr an
Bedeutung gewinnen: während es nur eine Frage der Zeit ist, bis die ersteren verbraucht sind, wird
davon ausgegangen, dass erneuerbare Energien immer existieren werden. Voraussetzung hierfür ist
allerdings, dass die Verbrauchsrate die Erneuerungsrate nicht übersteigt. Dies bedeutet, dass immer
nur so viel der erneuerbaren Energien verbraucht werden darf, wie auch tatsächlich nachwächst
beziehungsweise sich neu bildet.
Erneuerbare Energien – Arten
Die Nutzung von erneuerbaren Energien soll nicht nur die Abhängigkeit von den fossilen
Energieträgern verringern; es soll auch den CO2-Ausstoss verringern. Es gibt verschiedene Arten von
erneuerbaren Energien, beispielsweise
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Biomasse
Erdwärme
Gezeitenenergie
Sonnenenergie
Wasserkraft
Windenergie
Als Biomasse werden diverse Stoffe bezeichnet, die entweder gasförmig, fest oder flüssig sind.
Gasförmige Biomasse wird hauptsächlich durch Energiepflanzen wie beispielsweise Mais gewonnen,
doch auch biologische Abfälle wie Speisereste oder landwirtschaftliche Abfallprodukte können hierfür
eingesetzt werden. Als feste Biomasse werden unter anderem Holz, Getreidestroh und Holzpellets
angesehen, während flüssige Biomasse die sogenannten Bioalkohole, aber auch Pflanzenöle und
Ester, sind. Diese werden beispielsweise aus Mais, Raps oder Zuckerrüben gewonnen. Biomasse
wird zur Gewinnung von elektrischer Energie, Heizenergie und von Kraftstoffen verwendet.
Die Erdwärme (Geothermie) ist jene Wärme, welche im zugänglichen Teil der Erdkruste gespeichert
ist. Sie umfasst die Energie, welche der Erde entzogen und genutzt werden kann, beispielsweise zur
Erzeugung von elektrischem Strom oder für Wärmepumpenheizungen.
Gezeitenenergie ist jene Energie, welche durch den Tidenhub des Meeres entsteht. Mithilfe eines
Gezeitenkraftwerks wird potentielle und kinetische Energie des Meeres in Strom umgewandelt.
Als Sonnenenergie beziehungsweise Solarenergie wird jene Energie bezeichnet, welche von der
Sonnenstrahlung erzeugt wird. Diese Energie wird als elektrischer Strom, Wärme oder chemische
Energie genutzt.
Bei der Wasserkraft oder Hydroenergie wird die potentielle und kinetische Energie des Wassers in
Strom umgewandelt. Dies geschieht mithilfe von Wasserkraftwerken.
Die Windenergie oder Windkraft dient der Nutzung von bewegten Luftmassen zur Stromversorgung
mithilfe von Windkrafträdern.
Erneuerbare Energien – Sonnenenergie
Obwohl sämtliche erneuerbaren Energien von immenser Bedeutung sind, kann doch die
Sonnenenergie als die bedeutendste bezeichnet werden: nicht nur, dass sie per se für
Energiegewinnung sorgt; sie ist auch indirekt für verschiedene andere erneuerbare Energien
verantwortlich. So gibt es alleine schon zwei Möglichketen der Nutzung der direkten Sonnenenergie:
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Solarwärme
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Elektrische Energie
Die Solarwärme wird mit sogenannten Sonnenkollektoren gewonnen, während die elektrische Energie
entweder durch Photovoltaikanlagen oder in solarthermischen Kraftwerken gewonnen wird.
Indirekt wird die Sonnenstrahlung für Wasserkraft, Windenergie und Biomasse benötigt:
Die Wasserkraft entsteht überwiegend dadurch, dass die Sonneneinstrahlung Wasser (beispielsweise
Meerwasser) verdampfen lässt. Dieses wird später in großen Höhen als Niederschläge deponiert.
Demzufolge hängen auch die neu geschaffenen Osmosekraftwerke von der Sonnenenergie ab: in
diesen Kraftwerken wird an Flussmündungen Energie aus den Salz-Konzentrationsunterschieden
zwischen Fluss- und Meerwasser gewonnen. Durch die Verdampfung von Meerwasser mithilfe der
Sonnenenergie wird permanent neues salzarmes Wasser hergestellt.
Die Windenergie entsteht durch unterschiedlichen Luftdruck, welcher wiederum von der
Sonneneinstrahlung verursacht wird. Um zu verdeutlichen, wie eng alle Komponente
zusammenhängen, muss beachtet werden, dass die Windenergie wiederum die Energie der
Meereswellen verursacht.
Die Biomasse entsteht durch Pflanzen, welche diese nur mithilfe von Sonnenenergie aufbauen
können.
Dem gegenüber stehen einige erneuerbare Energien, die nicht von der Sonnenenergie abhängig sind:
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Geothermie
Gezeitenenergie
Die Geothermie (Erdwärme) entsteht im Inneren der Erde durch den Zerfall von radioaktiven Stoffen,
während die Gezeitenenergie durch den Einfluss des Mondes auf die Erde entsteht. Diese Energie
lässt sich mithilfe von Gezeitenkraftwerken nutzen, für die jedoch bestimmte Standorte vonnöten sind.
Erneuerbare Energien –Nachhaltigkeit
Erneuerbare Energien sollen im Wesentlichen dazu beitragen, die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Als „Nachhaltigkeit“ wird ein Konzept zur Nutzung eines regenerierbaren Systems bezeichnet,
welches in einer Weise umgesetzt wird, dass die Eigenarten des betreffenden Systems erhalten
bleiben und sich dessen Bestand auf natürliche Weise regenerieren kann. Diese Konzept hat seinen
Ursprung bereits im 18. Jahrhundert, als am kursächsischen Hof von Freiberg die Bestimmung galt,
dass immer nur so viel Holz gefällt werden durfte, wie durch Aufforstung auch nachwachsen konnte.
Bei der ökologischen Nachhaltigkeit geht es insbesondere darum, dass kein Raubbau an der Natur
betrieben werden darf. Dies bedeutet, dass die Natur nur in der Form beansprucht werden darf, wie
sie sich regenerieren kann.
Erneuerbare Energien – Rechtsgrundlagen
In Deutschland bestehen verschiedene Gesetze, welche den Umgang mit erneuerbaren Energien
regeln. Zu diesen zählen
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das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG),
das Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG),
das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) sowie
die Energieeinsparverordnung (EnEV).
Im EEG wird die bevorzugte Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz
geregelt. Auch die Garantie von festgelegten Einspeisevergütungen für die Erzeuger ist hierin
festgelegt. Das EEG trat am 01.04.2000 in Kraft.
Das BioKraftQuG ist ein Artikelgesetz, welches die Beimischung von Biokraftstoff in den Kraftstoff von
Kraftfahrzeugen vorschreibt und regelt. Es trat am 01.01.2007 in Kraft. Von dem Zeitpunkt an gab es
eine gesetzliche Mindestbeimischung von Biokraftstoffen zu Motorenbenzin und Dieselkraftstoff.
Das EEWärmeG ist noch ein recht neues Gesetz, welches erst am 01.01.2009 in Kraft trat. Es soll den
Ausbau erneuerbarer Energien bei der energetischen Gebäudeversorgung vorantreiben, was die
Pflicht zur Verwendung von erneuerbaren Energien beim Neubau von Gebäuden zur Folge hatte.
Die EnEV trat zum 01.02.2002 in Kraft. Sie legt Standardanforderungen für den effizienten
Betriebsenergieverbrauch einen Gebäudes fest und gilt für Wohngebäude, Betriebsgebäude sowie
bestimmte Betriebsgebäude.
Erneuerbare Energien – Vorteile und Grenzen
Der größte Vorteil von erneuerbaren Energien gegenüber den fossilen Energien ist die Tatsache, dass
sie unerschöpflich sind. Doch dies bedeutet nicht, dass sie auch tatsächlich unendlich zur Verfügung
stehen. Zwar wird davon ausgegangen, dass Sonnen-, Wind- und Wasserenergie immer Bestand
haben werden, jedoch heißt das nicht, dass nicht eine Begrenzung der Nutzung der erneuerbare
Energien pro Jahr stattfindet. So kann beispielsweise nur so viel Biomasse genutzt werden, wie die
Pflanzen auch tatsächlich produzieren, und auch im Bereich der Wasserkraft bestehen klare Grenzen:
Flüsse und Speicherseen, welche für die Nutzung der Wasserkraft geeignet sind, stehen nicht
unbegrenzt zur Verfügung. Auch hierbei bilde die Sonnenenergie wieder eine Ausnahme: sie scheint
die einzige der erneuerbaren Energien zu sein, von der mit Fug und Recht behauptet werden kann,
dass sie tatsächlich unerschöpflich ist.
Eine andere Grenze der erneuerbaren Energien ergibt sich durch deren Leistungs- beziehungsweise
Energiedichte: diese ist meistens so gering, dass für eine kleine Leitung schon eine große Anlage
notwendig ist. Dies führt dazu, dass es eine lange Zeit dauert, bis eine Ablage die benötigte Menge
Energie liefern kann – und dementsprechend sind diese erneuerbaren Energien auch ein wenig
teurer…
Auch im Bereich des Umweltschutzes müssen neben den ökologischen Vorteilen, welche dazu führen,
dass viele Menschen erneuerbaren Energien sehr positiv gegenüber stehen, auch die Nachteile
beachtet werden: zwar werden durch deren Nutzung der Ausstoß schädlicher Abgase verringert
beziehungsweise verhindert, jedoch kommt es zu unerwünschten Nebenwirkungen in der Landschaft,
beispielsweise durch Wind- oder Wasserkraftanlagen.
Auch die tageszeitlich- beziehungsweise witterungsbedingten Umstände bei der Nutzung von
erneuerbaren Energien ist zu beachten: Sonnenenergie steht nur tagsüber zur Verfügung, und auch
dies nicht bei jedem Wetter. Sie kann zwar für eine spätere Verwendung gespeichert werden,
dennoch müssen die Schwankungen der Nutzung beachtet werden, zumal es nicht in Menschenhand
liegt, diese zu beeinflussen. Dasselbe gilt für Windkraftanlagen: deren Produktivität ist abhängig von
den Windverhältnissen.
Erneuerbare Energien – Zukunftsprognose
Aus mehreren Gründen ist zu erwarten, dass innerhalb der nächsten Jahre beziehungswese
Jahrzehnte die erneuerbaren Energien einen immer größeren Stellenwert einnehmen werden. Hierfür
gibt es mehrere Gründe:
Zum einen ist davon auszugehen, dass die fossilen Energien irgendwann einmal erschöpft sein
werden, wodurch eine komplette Energieversorgung nicht mehr gewährleistet ist. Zum anderen dient
die Nutzung erneuerbarer Energien der Abwendung von klimatischen Gefahren. Aus diesem Grund
wird die Nutzung erneuerbarer Energien staatlich gefördert beziehungsweise angeordnet.
Die Nutzung erneuerbarer Energien bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass zukünftig auf die Nutzung
fossiler Energien komplett verzichtet werden kann beziehungsweise soll: beide Energiearten werden –
zumindest momentan – parallel zueinander genutzt. Der Plan der Regierungen ist es zwar, immer
mehr zu den erneuerbaren Energien zu tendieren, doch bis deren Nutzung ach tatsächlich den
gesamten Energiebedarf decken wird, ist es noch ein weiter Weg.
Quelle: JuraForum-Wiki
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