GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR ANWENDER INTRALIPID 20%, 30% – Emulsion zur Infusion Gereinigtes Sojaöl Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie. - Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Was in dieser Packungsbeilage steht 1. Was ist INTRALIPID und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Anwendung von INTRALIPID beachten? 3. Wie ist INTRALIPID anzuwenden? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist INTRALIPID aufzubewahren? 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen 1. WAS IST INTRALIPID UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? INTRALIPID ist eine für intravenöse Verabreichung bestimmte Fettemulsion und ist in Glasflaschen und Polypropylenbeuteln erhältlich. INTRALIPID ist eine Fettemulsion, die dem Körper durch eine Infusion verabreicht wird. INTRALIPID ist entworfen, um über parenteralen Weg die Kalorienzufuhr zu versorgen, wenn orale oder enterale Nahrung unmöglich oder ungenügend ist. INTRALIPID wird angewendet, um zur Prävention und Behandlung eines Fettsäuremangels essentielle Fettsäuren zuzuführen. INTRALIPID 30 % eignet sich aufgrund von seiner stärker konzentrierten Form besonders für Patienten, bei denen eine beschränkte Flüssigkeitsverabreichung angezeigt ist. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON INTRALIPID BEACHTEN? INTRALIPID darf nicht angewendet werden, wenn Sie Beschwerden haben von • ernsthaft erhöhten Konzentrationen von Fett im Blut • ernsthaft verminderter Funktion der Leber • Blutungsneigung • ernsthaften Problemen mit der Blutgerinnung • rezentem Schlaganfall, im Besonderen wenn dies die Folge einer der beiden oder beider vorstehenden Erkrankungen ist • nicht kontrollierter Blutvergiftung • Herzversagen • nicht behandelter Zuckerkrankheit • Versauerung des Blutes • Überempfindlichkeit gegenüber Ei • Leiden, wobei rote Blutzellen durch andere Körperzellen vernichtet werden • Einer Überempfindlichkeit gegenüber Ei-, Soja- oder Erdnuβprotein oder gegenüber einem der arzneilich wirksamen Bestandteile oder Hilfsstoffe Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen Eine verringerte Fähigkeit, Fette zu eliminieren, wie bei Nierenversagen, Diabetes Mellitus, Entzündung der Bauchspeicheldrüse, verminderter Leberfunktion, verminderter Funktion der Schilddrüse (wenn erhöhte Fettkonzentration) und Blutvergiftung. Deswegen sollte das Fettgehalt im Blut kontrolliert werden. Der Blutzuckergehalt, die Salzzusammensetzung des Blutes, wie auch die Flüssigkeitsbilanz, das Säure-Basen-Gleichgewicht, die Leberfunktionstests, das Blutbild und die Blutgerinnung sind zu verfolgen. Dieses Arzneimittel enthält Sojabohnenöl und Phospholipide aus Ei, das selten Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen kann. Es wurde eine allergische Kreuzreaktion zwischen Sojabohnen und Erdnüssen beobachtet. Bei Neugeborenen und Frühgeburten mit zu viel Bilirubin im Blut und in Fällen von vermutetem Bluthochdruck. Bei Neugeborenen und im Besonderen bei Frühgeburten, denen während langer Zeit parenterale Nahrung verabreicht wird, müssen die Blutplättchenzählung, der Lebertest und die Fettkonzentration im Blut verfolgt werden. INTRALIPID kann bei bestimmten Labortests zu falschen Ergebnissen führen, wenn diese Tests während INTRALIPID Verabreichung oder vor Ablauf von 5-6 Stunden nach der letzten INTRALIPID Verabreichung abgenommen werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn eine der vorstehenden Warnungen für Sie zutrifft oder in der Vergangenheit zugetroffen hat. Schwangerschaft Ungenügender Daten über die Verabreichung von INTRALIPID während der Schwangerschaft wegen wird es nur sofern nötig verabreicht. Fragen Sie vor der Einnahme des Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Stillzeit Mangels Daten über die Verabreichung von INTRALIPID in der Stillzeit, wird INTRALIPID nur sofern nötig verabreicht. Fragen Sie vor der Einnahme des Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Wenn Sie ermüden, sollten Sie keine Fahrzeuge lenken und/oder Maschinen bedienen. Anwendung von INTRALIPID zusammen mit anderen Arzneimitteln INTRALIPID Verabreichung wird mit einer gleichzeitigen Alkoholeinnahme nicht kombiniert. Gleichzeitiger Gebrauch von Heparin kann die Ursache dafür sein, dass vorübergehend die Ausscheidung von Fettsäuren aus dem Körper vermindert. Sojaöl enthält Vitamin K1, was für mit oralen Gerinnungshemmern behandelten Patienten wichtig sein kann. Intralipid hat möglicherweise eine Wechselwirkung mit Insulin. Die Bedeutung derselben erscheint aber beschränkt. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Page 2 of 6 NOTBE346A 3. WIE IST INTRALIPID ANZUWENDEN? Halten Sie diese Anweisungen genau ein, sofern Ihr Arzt Ihnen keine andere Anweisung erteilt hat. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. INTRALIPID wird durch eine Infusion direkt in die Blutbahn gebracht und kann gleichzeitig mit Aminosäuren oder mit Kohlenhydraten verabreicht werden. Die Intralipid-Menge, die Ihnen verabreicht wird, und die Geschwindigkeit der Infusion werden von Ihrem Arzt bestimmt. Dies ist von Person zu Person verschieden und hängt von ihrem klinischen Zustand, Körpergewicht und Nahrungsbedarf ab. Die Startdosis darf nicht mehr als 1 g Sojaöl pro kg Körpergewicht pro Tag betragen, diese kann später auf 2 und wenn nötig auf 3 g/kg und pro Tag erhöht werden. Bei den Erwachsenen wird empfohlen, die Verabreichung mit einer Geschwindigkeit von 10 Tropfen pro Minute während der ersten 10 Minuten zu beginnen, anschließend 20 Tropfen pro Minute während der folgenden 20 Minuten und schließlich den Rhythmus auf 40 Tropfen pro Minute für INTRALIPID 20 % zu erhöhen. Für INTRALIPID 30 % wird empfohlen, die Verabreichung mit einer Geschwindigkeit von 7 Tropfen pro Minute während der ersten 10 Minuten zu beginnen, anschließend 15 Tropfen pro Minute während der folgenden 20 Minuten und schließlich den Rhythmus auf 25 Tropfen pro Minute zu erhöhen. Die Dauer der Verabreichung wird wenigstens 5 bis 7 Stunden für INTRALIPID 20 % 500 ml und 5 Stunden für INTRALIPID 30 % 333 ml betragen. Beim Kind ist die empfohlene Dosis 2 bis 4 g Sojaöl pro kg und pro 24 Stunden, was einer Menge von 10 bis 20 ml INTRALIPID 20 % pro kg Körpergewicht, verteilt über 18 bis 24 Stunden, entspricht. Die Volumen von INTRALIPID 30 %, die bei Kindern verabreicht werden, sind so klein, dass dies aus praktischen Gründen nicht empfohlen wird. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie lange Sie INTRALIPID anwenden müssen. Wenn Sie die Anwendung von INTRALIPID vergessen haben Nicht relevant Wenn Sie die Anwendung von INTRALIPID abbrechen Nicht aus eigener Initiative abbrechen:“beraten Sie immer mit Ihrem Arzt, wenn Sie erwägen, die Behandlung abzubrechen“. Wenn Sie eine größere Menge von INTRALIPID angewendet haben, als Sie sollten Wenn Sie zuviel von Intralipid angewendet haben, sollen Sie sofort mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem Antigiftzentrum (Tel. 070/245 245) Kontakt aufnehmen. Zur Vermeidung einer Überdosierung, sind die Bestimmungen unter der Rubrik 3 “WIE IST INTRALIPID ANZUWENDEN?” und im Besonderen die Verabreichungsgeschwindigkeit streng einzuhalten. Eine Überdosierung kann sich im Fettüberlastungssyndrom “Fat Overload Syndroom” äußern. Siehe Rubrik 4 ”WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? ”. Die Bestimmungen des Paragraphen “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von INTRALIPID ist erforderlich” sind gleichfalls zu berücksichtigen. Page 3 of 6 NOTBE346A Eine starke Überdosierung kann zu einer Azidose (eine Übersäuerung des Blutes) führen, vornehmlich wenn Sie keine Zuckers gleichzeitig erhalten haben. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Organsystem nach Weltgesundheits-organisation Häufigkeit Körper als Gesamtheit – allgemeine Erkrankungen gelegentlich Symptom häufig: bei mehr als 1 Person von 100 gelegentlich:bei mehr als 1 Person von 1000 und bei weniger als 1 Person von 100 selten: bei weniger als 1 Person von 10 000 selten Kardiovaskuläre Erkrankungen selten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts gelegentlich Leber- und Gallenerkrankungen Skelett- und Muskulaturerkrankungen Blutplättchen, Blutungs- und Gerinnungsstörungen selten Störungen bei den roten Blutzellen selten Erkrankungen des Fortpflanzungssystems, Männer Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes selten selten selten selten Kopfschmerzen Erhöhte Körpertemperatur Zittern Müdigkeit Überempfindlichkeitsreaktion Erniedrigter Blutdruck, erhöhter Blutdruck Anormale Schmerzen Übelkeit Brechen Verübergehende Erhöhung von Leberfunktionstests Schmerzen im Bauch Blutabweichung (Mangel an Bluttplättchen) einhergehend mit Blutergüssen und Blutungsneigung (Thrombozytopenie) Vernichtung der roten Blutzellen (Hämolyse) Anormale Menge von jungen roten Blutzellen (Retikulozyten) im Blut (Retikulozytose) Anhaltende schmerzhafte Erektion des Penis (Priapismus) Hautausschlag (rash) Nesselsucht (urticaria) Fettüberlastung (Fat overload syndrome) Eine gestörte Fähigkeit, um Fette zu eliminieren, kann zum “Fat overload syndrome” führen, welches durch Überdosierung ausgelöst werden kann. Dieses Syndrom kann auch während ernsthafter Erhöhung des Fettgehalts im Blut auftreten, sogar bei der empfohlenen Infusionsgeschwindigkeit, in Zusammenhang mit einer plötzlichen Veränderung im klinischen Zustand des Patienten, wie bei einer Nierenfunktionsstörung oder einer Infektion. Das “Fat overload syndrome” kennzeichnet sich durch eine Erhöhung des Fettgehalts im Blut, Fieber, Fettinfiltration, Vergrößerung der Leber mit oder ohne Gelbsucht (Hepatomegalie mit oder ohne Ikterus), Milzvergrößerung (Splenomegalie), Blutarmut (Anämie), Verminderung der Anzahl der weißen Blutzellen im Blut (Leukopenie), erhebliche Verminderung der Anzahl der Granulozyten im Blut (Granulopenie), Blutungstendenz Page 4 of 6 NOTBE346A (Hämorrhagie oder manifeste Hämorrhagie), Veränderung der Blutgerinnungsparameter (Blutungszeit, Koagulationszeit, PTT, Blutplättchen...), und Koma. Bei längerer Behandlung von Kindern ist eine Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie) gemeldet. In bestimmten Fällen hat man gleichfalls eine Störung der funktionellen Lebertests aufgezeichnet. Die Symptome sind meistens reversibel, wenn die Verabreichung der Fettemulsion eingestellt wird. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. Wie ist INTRALIPID aufzubewahren? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Behältnis nach EXP angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. 6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Was INTRALIPID enthält - Der (Die) Wirkstoff(e) ist (sind): INTRALIPID 20 %: gereinigtes Sojaöl 200 g/l INTRALIPID 30 %: gereinigtes Sojaöl 300 g/l - Der (Die) sonstige(n) Bestandteil(e) ist (sind): gereinigte Eilecithine, Glycerol (wasserfrei), Natriumhydroxid (pH-Anpassung), Wasser für Injektionszwecke. Wie INTRALIPID aussieht und Inhalt der Packung INTRALIPID ist in den nachfolgenden Volumen in Glasflaschen und Polypropylenbeuteln erhältlich (Excel und Biofine): Glasflasche: Polypropylenbeuteln (Excel): Polypropylenbeuteln (Biofine): INTRALIPID 20 % : 10 x 100, 10 x 250 und 12 x 500 ml INTRALIPID 30 % : 10 x 250 ml und 10 x 333 ml INTRALIPID 20 % : 10 x 100, 10 x 250 und 12 x 500 ml INTRALIPID 30 % : 10 x 250 und 10 x 333 ml INTRALIPID 20 % : 10 x 100 ml, 10 x 250 ml en 12 x 500 ml INTRALIPID 30 % : 10 x 250 ml Pharmazeutischer Unternehmer: Fresenius Kabi N.V./S.A. Brandekensweg 9 2627 Schelle Zulassungsnummern: INTRALIPID 20 % 100 ml Glasflasche : BE114606 INTRALIPID 20 % 250 ml Glasflasche : BE136893 INTRALIPID 20 % 500 ml Glasflasche : BE114581 INTRALIPID 30 % 250 ml Glasflasche : BE163003 INTRALIPID 30 % 333 ml Glasflasche : BE161472 INTRALIPID 20 % 250 ml Excel : BE231716 INTRALIPID 20 % 100 ml Excel : BE257476 INTRALIPID 20 % 500 ml Excel : BE257485 Page 5 of 6 NOTBE346A INTRALIPID 30 % 250 ml Excel : BE257494 INTRALIPID 30 % 333 ml Excel : BE257503 INTRALIPID 20 % 250 ml Biofine: BE422667 INTRALIPID 20 % 100 ml Biofine: BE422651 INTRALIPID 20 % 500 ml Biofine: BE422676 INTRALIPID 30 % 250 ml Biofine: BE422685 Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig. Hersteller: Glasflasche: Fresenius Kabi AB Rapsgatan 7 75174 Uppsala , Schweden oder Fresenius Kabi Austria GmbH Hafnerstrasse 36 8055 Graz, Österreich Polypropylenbeutel (Excel und Biofine): Fresenius Kabi AB Rapsgatan 7 75174 Uppsala, Schweden Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im 12/2014. Page 6 of 6 NOTBE346A