Inhaltsverzeichnis

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Nr. 053 • 03. März 2017 • www.idea-pressedienst.de
Inhaltsverzeichnis
NACHRICHTEN
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„Fehlurteil“: Der Staat wird zum „Helfershelfer“ beim Suizid ...................................................... 2
Der Islam ist die am schnellsten wachsende Religion der Welt ................................................ 4
Hamburger Bischöfin: Interreligiöser Dialog ist „harte Arbeit“ .................................................... 5
Guatemala: Niederländisches Abtreibungsschiff durfte nicht anlegen ...................................... 6
Allianz-Mission: Der Süden der Philippinen ist für uns zu gefährlich ......................................... 7
Theologe: Als Deutsche ein Segen für die Nationen sein ......................................................... 8
Schlosskirche Wittenberg: Land verteidigt Übertragung an EKD .............................................. 9
Niederlande: Religion spielt im Wahlkampf eine große Rolle .................................................. 10
Lutherlieder waren im 16. Jahrhundert so beliebt wie heute „Atemlos“ ................................... 10
WORTE ZUM FREITAG
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Herausgeber: idea e.V. Evangelische Nachrichtenagentur
Bayern: Claudius Schillinger
Erscheinungsweise: täglich
Vorstand: Horst Marquardt (Vors.), Johannes Holmer (Stv. Vors.), Samuel
Hessen: Klaus Rösler
Anschrift: Postfach 1820
Moser, Hans-Jörg Naumer, Gerhard Peter, Norman Rentrop, Eckhard
Nord: Simon Laufer
35528 Wetzlar
Schaefer, Martin Scheuermann, Hartmut Steeb, Dr.Dr. Christian Thielscher
Ost: Matthias Pankau
Telefon: (0 64 41) 915-0
Gesamtleitung: Helmut Matthies
Südwest: Claudius Schillinger
Fax: (0 64 41) 915 -118
Redaktion: Daniela Städter (Leiterin), Christian Starke, Karsten Huhn
West: Dr. David Wengenroth
www.idea.de [email protected]
idea e.V. Evangelische Nachrichtenagentur
Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
NACHRICHTEN
„Fehlurteil“: Der Staat wird zum „Helfershelfer“ beim Suizid
Schwerkranke haben in Ausnahmefällen Anspruch auf Mittel zur Selbsttötung
Leipzig (idea) – Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (Leipzig) zur Sterbehilfe stößt in
Kirchen und der Lebensrechtsbewegung auf zum Teil heftige Kritik. In der Politik gibt es
unterschiedliche Stimmen. Das Gericht hatte am 2. März entschieden, dass Schwerkranke in
„extremen Ausnahmesituationen“ Anspruch auf Medikamente zur schmerzlosen Selbsttötung
haben. Die Richter verwiesen zur Begründung auf das allgemeine Persönlichkeitsrecht. Es
umfasse „auch das Recht eines schwer und unheilbar kranken Patienten zu entscheiden, wie und
zu welchem Zeitpunkt sein Leben beendet werden soll – vorausgesetzt, er kann seinen Willen frei
bilden und entsprechend handeln“. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte dürfe
schwer und unheilbar Kranken in Extremfällen den Zugang zu Betäubungsmitteln nicht
verwehren. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte: „Staatliche Behörden
dürfen nicht zum Handlanger der Beihilfe zur Selbsttötung werden.“ Das untergrabe das
Bemühen, Suizide durch Hilfe und Beratung zu verhindern. Dagegen spricht die stellvertretende
Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Carola Reimann, von einer „positiven Überraschung“.
Sie äußerte die Hoffnung, dass das Urteil auch ein Signal in Richtung Bundesverfassungsgericht
sei, das über das geltende Sterbehilfeverbot befinden muss.
Katholiken: Der Staat darf nicht verpflichtet werden, die Hand zum Suizid zu reichen
Die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz brachte hingegen ihre „große Sorge“ zum
Ausdruck. „Es kann nicht sein, dass der Staat dazu verpflichtet wird, die Hand zum Suizid zu
reichen. Nichts anderes ist es, wenn das Gericht dem Staat die Entscheidung darüber abverlangt,
ob im Einzelfall das Leben eines Menschen noch erträglich und zumutbar ist, oder ob ihm
ausnahmsweise der Zugang zu einem todbringenden Medikament eröffnet werden soll“, so
Pressesprecher Matthias Kopp (Bonn). Damit müsse eine Behörde ein Werturteil über die
Zumutbarkeit des Lebens abgeben, das ihr bisher „aus guten Gründen“ verwehrt sei. Die EKD
will nach Angaben einer Sprecherin erst dann Stellung nehmen, wenn der Text des Urteils
vorliegt. Generell betrachte die evangelische Kirche das menschliche Leben als Gabe Gottes,
das auch bei starken Einschränkungen und Leiden seine Würde nicht verliere.
Steeb: Mich erfüllt das Urteil mit „großer Trauer“
Der Vorsitzende des Treffens Christlicher Lebensrecht-Gruppen und Generalsekretär der
Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), sieht die Entscheidung „mit großer
Trauer“. Sie stehe für eine „Kultur des Todes“, sagte er auf Anfrage der Evangelischen
Nachrichtenagentur idea. Da das menschliche Leben von Anfang an ein Geschenk Gottes sei,
dürfe es kein Recht geben, das jemand dazu zwinge – auch nicht den Staat –, Menschen zum
Tode zu verhelfen. Es bestehe die Gefahr, dass das Urteil noch weitergehende Entscheidungen
nach sich ziehen werde, möglicherweise bis hin zur Legalisierung der aktiven Sterbehilfe.
Menschen, die trotz schwerer Krankheit leben wollen und auf Hilfe angewiesen sind, gerieten so
früher oder später in einen Rechtfertigungszwang, warum sie am Leben möglicherweise zulasten
anderer und der staatlichen Gemeinschaft festhielten. Auch deshalb müssten sich Christen für
ein „bedingungsloses Ja zum Leben“ einsetzen.
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idea e.V. Evangelische Nachrichtenagentur
Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Bundesverband Lebensrecht nennt Urteil „katastrophal“
Der Bundesverband Lebensrecht nannte die Entscheidung „katastrophal“. Man dürfe den Staat
nicht zum „garantierten Helfershelfer“ der Selbsttötung degradieren, „indem er das
Tötungswerkzeug auch noch zusichern muss“, erklärte der Vorsitzende des Verbandes, Martin
Lohmann (Bonn). Der Staat habe vielmehr eine Schutzpflicht für das Leben. Der Bundesverband
Lebensrecht mit Sitz in Berlin ist ein Zusammenschluss von 13 Organisationen.
CDL: Selbsttötung mit staatlicher Genehmigung führt in einen ethischen Abgrund
Die in den Unionsparteien tätige Initiative „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) spricht von
einem „erschreckenden Fehlurteil“. Die Richter erlaubten damit erstmals einer staatlichen
Behörde – dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte –, „zukünftig schwere
Betäubungsmittel gezielt zum Mittel der Selbsttötung von Patienten zu genehmigen“. Es sei
„schockierend“, dass sich nun staatliche Instanzen in Deutschland anmaßten, darüber zu
entscheiden, „ob sie ein menschliches Leben noch sinnvoll möglich oder wertvoll finden“, erklärte
die CDL-Bundesvorsitzende Mechthild Löhr (Glashütten/Taunus). Selbsttötung mit staatlicher
Genehmigung führe „in einen ethischen Abgrund und ist das Gegenteil menschlicher Solidarität
am Lebensende“. „Entsetzt zeigte sich auch der Vorsitzender des Vereinigung „Ärzte für das
Leben“, Paul Cullen (Münster). Zwar solle der Zugang zu Betäubungsmitteln zur Selbsttötung nur
für „extreme Ausnahmesituationen“ gelten: „Doch wer soll entscheiden, und nach welchen
Kriterien, wann eine Situation die extreme Ausnahme ist?“ Laut Cullen darf die Rechtsordnung
des Staates nicht durch den verwaltungsrechtlichen Klageweg ausgehoben werden. Dieses
Fehlurteil müsse revidiert werden.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Der Islam ist die am schnellsten wachsende Religion der Welt
Ende des Jahrhunderts wird er das Christentum zahlenmäßig überholt haben
Washington (idea) – Der Islam ist gegenwärtig die am schnellsten wachsende Religion der Welt.
Sollte diese Entwicklung anhalten, wird der Islam gegen Ende des 21. Jahrhunderts das
Christentum zahlenmäßig überflügelt haben. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das
Meinungsforschungsinstitut Pew Research (Washington) vorgestellt hat. Demzufolge ist der Islam
die einzige Religion, die stärker wächst als die Weltbevölkerung insgesamt. Demografischen
Schätzungen zufolge wird die Zahl der Menschen auf der Erde zwischen 2010 und 2050 um 35
Prozent wachsen, die Zahl der Muslime hingegen um 73 Prozent.
2050 wird jeder zehnte Europäer Muslim sein
Die Gründe dafür sehen die Forscher vor allem in der hohen Geburtenrate unter muslimischen
Frauen. Sie liege durchschnittlich bei 3,1 Kindern verglichen mit 2,3 Kindern bei allen anderen
Frauen. 2050 werden laut Studie voraussichtlich zehn Prozent der Menschen in Europa Muslime
sein. In den USA werden dann wohl zwei Prozent aller Bürger einen muslimischen Hintergrund
haben; damit würden sie das Judentum als zweitgrößte Religionsgruppe in den Vereinigten
Staaten abgelöst haben. In Deutschland wird ihr Anteil aufgrund des Asylbewerberzustroms auf
gegenwärtig fast sieben Prozent geschätzt.
Was US-Bürger und Europäer über Muslime im eigenen Land denken
In einer anderen Studie befragte das Institut Menschen nach ihrer Sicht auf neun verschiedene
Religionen bzw. Konfessionen. Auf einem „Gefühlsthermometer“ von 0 (absolut negativ) bis 100
(absolut positiv) kam der Islam mit 48 auf den schlechtesten Wert. Nur Atheisten schnitten mit 50
ähnlich negativ ab. Juden, Katholiken, Protestanten, Evangelikale, Buddhisten, Hindus und
Mormonen wurden der Studie zufolge besser bewertet. In Europa sehen die Ungarn Muslime am
kritischsten: 72 Prozent der Bürger betrachten sie „in unserem Land als eher unvorteilhaft“. In
Italien sagten das 69 Prozent, in Polen 66 Prozent und in Griechenland 65 Prozent. Am
wenigsten negativ ist die Sicht auf Muslime im eigenen Land in Großbritannien (28 Prozent),
Deutschland und Frankreich (jeweils 29 Prozent).
Muslime halten die westliche Welt für egoistisch, gewalttätig und gierig
Mehr als jeder zweite Bürger (58 Prozent) in den USA, Westeuropa und Russland verbindet mit
Muslimen am ehesten Fanatismus. Die Hälfte hält sie für gewalttätig. Zugleich denken 51 Prozent,
Muslime seien ehrlich. 41 Prozent halten sie für großzügig. Muslime verbinden mit der westlichen
Welt vor allem negative Eigenschaften. Sie halten Bürger der westlichen Welt für egoistisch (68
Prozent), gewalttätig (66 Prozent), gierig (64 Prozent) und unmoralisch (61 Prozent).
(idea/03.03.2017)
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idea e.V. Evangelische Nachrichtenagentur
Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Hamburger Bischöfin: Interreligiöser Dialog ist „harte Arbeit“
Fehrs: Den Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden beibehalten
Lübeck-Travemünde (idea) – Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Norddeutschland, Kirsten Fehrs, hat sich für einen
intensiven Dialog mit anderen Religionen ausgesprochen. In den vergangenen zwei Jahren habe
besonders das interreligiöse Forum der Nordkirche an Bedeutung gewonnen, sagte sie am 3.
März vor der Synode in Lübeck-Travemünde. Der Dialog sei für den „Frieden in der Stadt“ sehr
wichtig. Sie sei als Vorsitzende des Forums „sehr froh über dieses gute Miteinander, gerade in
krisenhaften Zeiten, in denen die Spaltung der Gesellschaft wächst“, so Fehrs. Zugleich
bezeichnete Fehrs die Gespräche als harte Arbeit. Im Blick auf muslimische Vertreter sagte sie:
„Wenn ein großer Teil der Männer im Raum mir als Frau nicht die Hand gibt, ist das nicht einfach.
Dafür müssen die Männer aushalten, dass ich die Sitzung leite.“ Fehrs sprach sich dafür aus, den
Staatsvertrag mit den muslimischen Verbänden in Hamburg beizubehalten. Der Vertrag ist
politisch umstritten, weil dem türkischen Islamverband DITIB demokratiefeindliche Äußerungen
und Aktivitäten vorgeworfen werden. Wie die Bischöfin weiter sagte, ist das im Februar in
Hamburg aufgeführte Pop-Oratorium „Luther“ ein gelungenes Beispiel, wie man die „Reformation
und Religion überhaupt wieder ins Gespräch“ bringen könne. Ziel der Kirche müsse es sein, eine
„aufgeklärte, tolerante Form der Religion zu leben, die Rechenschaft gibt von der Religionsfreiheit
als wichtigster Errungenschaft der Reformation“.
Die Kirche muss auch mit der Wirtschaft und Nichtmitgliedern im Dialog bleiben
Als weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht Fehrs den Dialog zwischen Kirche und Wirtschaft.
Immer wieder treffe sie Manager, die bekennende Christen seien, zu Gesprächen und
Veranstaltungen. „Wenn ein HSH-Nordbank-Chef über den Begriff ‚Demut’ referiert, ist das
faszinierend“, so Fehrs. Besonders wichtig sei es auch, die Menschen außerhalb der Kirche nicht
aus dem Blick zu verlieren: „Wir wissen aus Befragungen sehr viel über unsere Mitglieder, aber
wenig über diejenigen, die nicht Mitglied sind.“ Sie habe deshalb von Marketingexperten eine
Onlinebefragung entwickeln lassen, die Gemeinden vor Ort einsetzen können. Damit seien sie in
der Lage herauszufinden, „welche Erwartungen die Menschen in ihrem Gebiet an Kirche haben,
was sie stört, welche Angebote sie wertschätzen oder sich wünschen“.
Gemeinden leben von Ehrenamtlichen und verändern sich durch Flüchtlinge
Fehrs unterstrich ferner die Bedeutung der Bildungsarbeit in der Nordkirche. In den drei
evangelischen Schulen in Hamburg kämen „3.000 junge Menschen in ihrem Schulalltag mit Gott
und Glauben in Kontakt“. Daher sei es wichtig, dass die Kirche sich künftig stärker als bisher an
ihrer Finanzierung beteilige. Der Sprengel Hamburg und Lübeck umfasst 229 Kirchengemeinden
in den Kirchenkreisen Hamburg-Ost, Hamburg-West/Südholstein und Lübeck-Lauenburg.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Guatemala: Niederländisches Abtreibungsschiff durfte nicht anlegen
Jetzt bieten Europäer kostenlose Abtreibungen in internationalen Gewässern an
San José (idea) – Im mittelamerikanischen Guatemala haben christliche Abtreibungsgegner mit
Unterstützung der Marine verhindert, dass ein niederländisches Abtreibungsschiff in der
Hafenstadt San José anlegen konnte. An Bord der Segeljacht der Organisation „Women on
Waves“ (Frauen auf Wellen) befinden sich Aktivisten aus den Niederlanden, Deutschland,
Österreich, Spanien sowie Brasilien und Guatemala. Sie wollten mit ihrer Aktion für das Recht auf
Abtreibung demonstrieren. Nach drei Tagen begleitete die Marine das Schiff Ende Februar in
internationale Gewässer.
Abtreibungen sind in Guteamala verboten
In Guatemala sind Abtreibungen verboten. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn das Leben der
Mutter in Gefahr ist. Nach Angaben eines Marinesprechers hatten sich die Abtreibungsaktivisten
bei ihrer Anreise als Touristen ausgegeben. Ihr wahres Anliegen, nämlich Abtreibungen
vorzunehmen, hätten sie verschwiegen. Deshalb habe man der Mannschaft drei Tage lang den
Landgang verweigert. Gegenüber der Staatsanwaltschaft begründete das Militär seine
Entscheidung mit der Verpflichtung, menschliches Leben zu schützen. Schließlich ordnete
Staatspräsident Jimmy Morales an, die Jacht in internationales Gewässer zu begleiten. Das
Schiff ankert nun zwölf Seemeilen (22 Kilometer) vor der Küste. Dort bietet die Mannschaft für
Frauen bis zur zehnten Schwangerschaftswoche kostenlose Abtreibungen an. „Women on
Waves“-Gründerin Rebecca Gomberts erklärte, mit einem Beiboot könnten immer fünf
Schwangere gleichzeitig zu dem Abtreibungsschiff gebracht werden. Dies sei legal. Nach
Angaben von „Women on Waves“ kommt es in Guatemala jährlich zu rund 65.000 illegalen
Abtreibungen. 660 Frauen bezahlten diese Eingriffe pro Jahr mit ihrem Leben.
An Bord gibt es Abtreibungspillen
Die Schwangerschaftsabbrüche an Bord werden durch die Einnahme von zwei Tabletten
herbeigeführt. Nach Angaben des österreichischen Frauenarztes Christian Fiala ist die
Abtreibungspille von der Weltgesundheitsorganisation freigegeben. Wie viele Frauen das
Angebot der 1999 gegründeten Organisation bisher genutzt haben, ist nicht bekannt. Zuletzt
hatten die Aktivisten 2012 eine ähnliche Aktion in Marokko durchgeführt, wo die Marine ebenfalls
das Anlegen des Schiffes verhinderte.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Allianz-Mission: Der Süden der Philippinen ist für uns zu gefährlich
Muslimische Terroristen enthaupteten einen deutschen Segler
Manila/Dietzhölztal (idea) – Die Enthauptung eines deutschen Seglers auf den Philippinen hat
keine Auswirkungen auf die Arbeit der dort tätigen Allianz-Mission im Bund Freier evangelischer
Gemeinden in Deutschland. Das teilte der Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Simon Diercks
(Dietzhölztal/Mittelhessen), auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit. Zum
Hintergrund: Anfang November hatten muslimische Extremisten der Terrorgruppe Abu Sayyaf ein
Seglerpaar im Meer zwischen dem malaysischen Teil der Insel Borneo und den Philippinen
überfallen. Die 59-jährige Sabine M. wurde auf der Jacht erschossen, der 70-jährige Jürgen K
entführt. Die Terrorgruppe forderte ein Lösegeld von rund 570.000 Euro. Weil es nicht gezahlt
wurde, töteten sie ihn nach Ablauf des Ultimatums. Abu Sayyaf hat im muslimisch geprägten
Süden des Inselstaates bereits mehrfach Urlauber und Fischer entführt und Lösegeld erpresst.
Diercks sagte, dass der Süden für die acht Mitarbeiter der Allianz-Mission zu gefährlich sei: „Wer
dort hinfährt, geht ein extrem hohes Risiko ein.“ Das Werk sei für seine Mitarbeiter verantwortlich
und deswegen noch nie dort tätig gewesen. Die Allianz-Mission engagiert sich in der
philippinischen Hauptstadt Manila in der Gemeindegründung. Ferner werden mit ihrer
Unterstützung rund 1.200 Kinder in 23 Tagesstätten vor allem in Manila und auf der Insel Cebu
betreut.
Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Süden des Landes
Das Auswärtige Amt hat währenddessen seine Reisewarnung für mehrere Gebiete im Süden des
Landes – darunter Zentral- und Westmindanao sowie alle Sulu-Inseln – verschärft. Es bestehe
akute Entführungsgefahr. Die Philippinen sind aufgrund der spanischen Kolonialzeit das einzige
vorwiegend christlich geprägte Land Asiens. Von den rund 100 Millionen Einwohnern des
Inselstaates sind 83 Prozent Katholiken, sieben Prozent Protestanten und fünf Prozent Muslime.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Theologe: Als Deutsche ein Segen für die Nationen sein
Freikirchlicher Impulstag: Immer mehr Muslime werden Christen
Dietzhölztal (idea) – Zu stärkeren Begegnungen zwischen einheimischen Christen und
Flüchtlingen hat die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt (Wetzlar) aufgerufen. Sie
sprach bei einer Podiumsdiskussion während eines Impulstages „Vielfalt leben“ des Bundes
Freier evangelischer Gemeinden und seiner Allianz-Mission Ende Februar im mittelhessischen
Dietzhölztal. Laut Schmidt ist es wichtig, Menschen in Deutschland miteinander in Kontakt zu
bringen. Aber genauso notwendig sei es, sich politisch dafür zu engagieren, dass die Flüchtlinge
in ihren Heimatländern bessere Lebensbedingungen hätten und gar nicht erst zu fliehen
brauchten. Schmidt: „Wir sind für beide Perspektiven verantwortlich.“ Der Mali-Missionar der
Allianz-Mission, Alfred Meier (Bamako), zeigte sich in Sorge, dass aus der Willkommenskultur in
Deutschland eine „politisch korrekte Abschiebekultur“ werde. Immer mehr Flüchtlinge würden zur
freiwilligen Ausreise aufgefordert oder abgeschoben, etwa nach Afghanistan.
Ausländer sollten sich in den Gemeinden willkommen fühlen
Laut dem Dozenten für Gemeindegründung an der Freien Theologischen Hochschule Gießen,
Stephen Beck, sind weltweit im letzten Jahrzehnt mehr Muslime Christen geworden als im
gesamten Jahrhundert zuvor. An der Entwicklung sei auch Deutschland beteiligt, weil viele
muslimische Flüchtlinge hierzulande Christen würden. Die Schlussfolgerung des Theologen: „Wir
Deutschen können ein Segen für die Nationen sein.“ Er warb für eine freundliche Aufnahme von
Ausländern in deutschen Gemeinden: „Als Einheimische müssen wir Verantwortung dafür
übernehmen, dass sich Menschen aus allen Nationen willkommen fühlen.“ Er berichtete von den
2011 von ihm gestarteten Gemeindegründungsprojekten im Rhein-Main-Gebiet und in Gießen.
Studenten der Freien Theologischen Hochschule hätten 13 neue Gemeinden verschiedener
Konfessionen gegründet, denen je zur Hälfte Deutsche und Migranten angehörten. Eine solche
Vielfalt sei bereichernd – auch in schon bestehenden Gemeinden, so Beck. In 13 Arbeitsgruppen
erhielten die 250 Teilnehmer Tipps, um unter anderem traumatisierte Flüchtlinge besser
verstehen zu können und um ihnen das Einleben in Deutschland zu erleichtern. Die
Veranstaltung wurde in fünf Sprachen übersetzt und per Video-Livestream auch in Nairobi
(Kenia), Nagoya (Japan) und Manila (Philippinen) verfolgt. Die Allianz-Mission hat etwa 170
Mitarbeiter in 26 Länder entsandt. Sie beschäftigt dort darüber hinaus rund 200 einheimische
Mitarbeiter. Leiter ist Thomas Schech.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Schlosskirche Wittenberg: Land verteidigt Übertragung an EKD
Die AfD-Fraktion forderte, die Entscheidung rückgängig zu machen
Magdeburg/Wittenberg (idea) – Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat ihre Entscheidung,
die Wittenberger Schlosskirche unentgeltlich an die EKD zu übertragen, gegen Kritik verteidigt.
Der Eigentümerwechsel war anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums vollzogen
worden. Damit trage die EKD ab sofort auch die Betriebs- und Erhaltungskosten für die
weltberühmte Kirche, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU) am 2. März im Magdeburger
Landtag. Das entlaste das Land. Kritik am Eigentümerwechsel hatte die AfD-Fraktion geübt.
Nach Ansicht des AfD-Abgeordneten Hans-Thomas Tillschneider hätte das Land die Kirche
behalten oder sie zumindest verkaufen oder vermieten sollen, nachdem sie zuvor acht Millionen
Euro für die Sanierung zur Verfügung gestellt hatte. Einem Antrag der AfD-Fraktion, die
Übertragung an die EKD rückgängig zu machen, lehnte die Regierungskoalition aus CDU, SPD
und Grünen jedoch ab. Auch die Linke stimmte dagegen. An die Wittenberger Schlosskirche soll
Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel
geschlagen haben. Dieses Ereignis gilt als Beginn der Reformation. Die Schlosskirche wurde
über Jahrhunderte zunächst als Universitätskirche und seit 1817 als Ausbildungsstätte für Pfarrer
staatlich unterhalten. Die bedeutendsten Kirchengebäude in Sachsen-Anhalt gehören nicht der
Kirche, sondern dem Land. So werden die Dome in Magdeburg, Halberstadt, Halle und
Havelberg sowie das Kloster Hamersleben von der „Stiftung Dome und Schlösser in
Sachsen-Anhalt“ getragen.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
Niederlande: Religion spielt im Wahlkampf eine große Rolle
Wilders: „Wenn wir ,Mein Kampf‘ verbieten, müssen wir es auch mit dem Koran tun“
Den Haag (idea) – In den Niederlanden findet am 15. März die Parlamentswahl statt. Aktuellen
Umfragen zufolge liegen Ministerpräsident Mark Rutte von der liberal-konservativen „Volkspartei
für Freiheit und Demokratie“ (VVD) und Geert Wilders von der rechtsgerichteten „Partei für die
Freiheit“ (PVV) gleichauf. Im Wahlkampf spielt auch das Thema Religion eine große Rolle. Denn
im Programm der „Partei für die Freiheit“ wird ein Verbot des Korans und eine Schließung von
Moscheen gefordert. Im Fernsehen bezeichnete Wilders den Islamismus als möglicherweise
noch gefährlicher als den Nationalsozialismus. Der Islam sei eine Ideologie, die „als Religion
verkleidet“ sei und keinerlei Freiheit zulasse. Er verglich ferner den Koran mit „Mein Kampf“ von
Adolf Hitler. Beide Bücher seien voll von Antisemitismus und Aufrufen zur Gewalt, so Wilders:
„Wenn wir ‚Mein Kampf‘ verbieten, müssen wir das auch mit dem Koran tun.“ Seine Aussagen
stießen bei Kirchenvertretern auf Kritik. In einer Petition fordern rund 30 Geistliche gemeinsam
mit Journalisten, dass Rechtspopulisten nicht das Christentum für ihre Zwecke
instrumentalisieren sollten. Unterschrieben hat unter anderen die Präsidentin der
Protestantischen Kirche in den Niederlanden, Karin van den Broeke. Währenddessen haben die
katholischen Bischöfe des Landes die Bürger zur Teilnahme an der Wahl aufgerufen. Wie es in
dem Schreiben weiter heißt, sollte die Politik statt an die Ängste an die Solidarität der Menschen
appellieren. Von den 17 Millionen Einwohnern der Niederlande sind 23 Prozent Katholiken, 15
Prozent Protestanten und sechs Prozent Muslime. Etwa die Hälfte der Bevölkerung gehört kener
Religionsgemeinschaft an. Wilders stammt aus einer katholischen Familie. Er trat aus der Kirche
aus und bezeichnet sich heute als Agnostiker. Ministerpräsident Rutte ist Mitglied der
Protestantischen Kirche in den Niederlanden.
(idea/03.03.2017)
Lutherlieder waren im 16. Jahrhundert so beliebt wie heute „Atemlos“
Ehringshausen: Mehr als 300 Besucher bei musikalischem Abendgottesdienst
Ehringshausen (idea) – Den Reformator Martin Luther (1483–1546) als Liederdichter lernten
mehr als 300 Besucher eines Abendgottesdienstes im mittelhessischen Ehringshausen (bei
Wetzlar) kennen. Er wurde gemeinsam von der Evangelischen Kirchengemeinde im Ortsteil
Dillheim und der Evangelischen Gemeinschaft/CVJM veranstaltet. Beteiligt waren christliche und
weltliche Chöre, Musikgruppen und Solisten aus dem Ort. Insgesamt wurden neun Lieder Luthers
vorgestellt. Nach den Worten von Pfarrer Jürgen Schlingensiepen hat Luther die „Musica“ als ein
„herrlich und göttlich Geschenk und Gabe“ gepriesen. Noch heute seien 28 seiner Werke im
Evangelischen Gesangbuch vertreten. Im 16. Jahrhundert seien einige Lutherlieder Gassenhauer
gewesen. Dazu gehöre „Nun freut euch, liebe Christen g’mein“, das in etwa so populär war wie
heute der Schlager „Atemlos“ von Helene Fischer – „nur mit besserem Text“, so Schlingensiepen,
der alle Lieder mit kurzen Andachtstexten präsentierte. Pastor Christoph Meys von der
Evangelischen Gemeinschaft sowie Mitarbeiter aus Kirchengemeinde und Gemeinschaft
steuerten Gebete und Bibellesungen bei.
(idea/03.03.2017)
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Pressedienst vom 03. März 2017 Nr. 053
WORTE ZUM FREITAG
„Wer heute eine Kirche betritt, sich vielleicht einem Gottesdienst aussetzt, der weiß, was er
meistens bekommt: das gute Gefühl, auf der politisch richtigen Seite zu stehen. Also ‚für
Flüchtlinge’ und ‚gegen rechts’ zu sein, für Merkel und gegen Trump, für Klimaschutz und gegen
Einwegflaschen. So dröhnt, so flötet es von den Kanzeln herab … Die politisierte ist die entleerte
Kirche.“
Der (katholische) Kulturwissenschaftler Alexander Kissler (Berlin) in der „Jüdischen Rundschau“
(3. März)
(idea/03.03.2017)
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