NuS II SS2005

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Netzwerke & Schaltungen II
Kennlinien
Einfache Netzwerke und ihre Kennlinien
Eine Kennlinie oder v-i-Charakteristik beschreibt, wie viel Strom bei einer gegebenen
Spannung durch einen Zweipol fliesst. Nach rechts wird die Spannung v abgetragen und
nach oben der Strom i (kann auch umgekehrt definiert werden).
Wichtig ist, dass von Anfang an die Konventionen klar sind. Die Spannung wird zwischen
zwei Punkten gemessen und hat eine Richtung. Dabei geht der Strom bei positivem
Vorzeichen in die gleiche Richtung wie die Spannung.
Kennlinien der grundlegenden Elemente
Ohmscher Widerstand
Die Kennlinie des Ohmschen
Widerstandes ist eine
Gerade, deren Neigung
durch den Wert des
Widerstandes gemäss dem
Ohm’schen Gesetz v = R ⋅ i
gegeben ist. In diesem
Beispiel beträgt der
Widerstand 2Ω.
Ideale Spannungsquelle
Da die ideale
Spannungsquelle die
Spannung für den Zweig fest
vorgibt, kann die Kennlinie
nichts anderes als eine
Gerade beim entsprechenden
Spannungswert sein.
Ideale Stromquelle
Genau gleich wie bei der
Stromquelle, nur ist hier der
Strom fest vorgegeben. Die
Gerade schneidet also die iAchse senkrecht beim
entsprechenden Stromwert.
i
i
1A
2V
v
v
2Ω
i
i
v
3V
v
3V
i
i
v
0.3A
Ideale Diode
Bei der Diode muss auf die Polarität geachtet werden.
Die Kennlinie kann man mit folgendem Vorgehen
herleiten:
- Bei negativer Spannung
i
fliesst kein Strom. Es gilt
also i = 0 für v < 0 .
- Bei positiver Spannung
v
wird sofort jeglicher Strom
durchgelassen, der von
aussen geliefert wird. Die
Kennlinie geht also bei
v = 0 sofort ins
Unendliche.
v1.02 – 18. April 2005 – © Matthias Gwerder
0.3A
v
i
v
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Netzwerke & Schaltungen II
Kennlinien
Kennlinien von Netzwerken
Netzwerke sind nichts anderes als zusammengesetzte Bauelemente, wie wir sie oben
gesehen haben. Genauso werden auch ihre Kennlinien zusammengesetzt. Beim
Zusammenschalten von zwei Elementen müssen wir zwischen Serie- und
Parallelschaltung unterscheiden:
Bei der Serieschaltung muss durch beide Elemente der selbe Strom fliessen. Die
Spannung über dem Zusammengesetzten Zweig entspricht dann der Summe der beiden
Teilspannungen. Wir können also die Kennlinien der beiden Elemente in der Richtung der
Spannung aufaddieren.
Bei der Parallelschaltung entspricht die Stromstärke, die wir von aussen messen, der
Stromstärke, die in den einen Zweig geht, plus der Stromstärke, die in den anderen
Zweig geht. Die Kennlinien können also in Richtung des Stromes aufaddiert werden.
Wenn wir nun die Kennlinie von Netzwerken mit mehr als zwei Elementen zeichnen
müssen, können wir schrittweise jeweils zwei Elemente seriell oder parallel miteinander
verrechnen.
□ Ein Beispiel einer derartigen zusammengesetzten Kennlinie ist
uns schon sehr geläufig. Die reale Spannungsquelle. Diese besteht
aus einer idealen Spannungsquelle und einem Widerstand in Serie.
i
v
0.5Ω
i
i
v
In
Serie
schalten
3V
0.5Ω
v
3V
i
i
2A
2A
1V
v
3V
In
Richtung
der
Spannung
addieren
1V
v
3V
Bemerkung: Die Kennlinie der realen Spannungsquelle wird normalerweise gespiegelt zu
diesem Beispiel dargestellt. Dies liegt an der Richtung, in der hier der Strom definiert
wurde. Wenn man diese Richtung umkehrt, wird auch die Kennlinie gespiegelt.
v1.02 – 18. April 2005 – © Matthias Gwerder
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