Nr.6/Juni 2013 frauengesundheit Oft übersehen Diagnose Endometriose Brustkrebs Chemo- oder Strahlentherapie CMV-Infektion Vorsicht in der Schwangerschaft Totgeschwiegen Volkskrankheit Inkontinenz 3 Tipps für den Umgang mit ihrer gesundheit Tasten sie sich ran Box-Weltmeisterin Regina Halmich engagiert sich für die Brustkrebsvorsorge. Foto: Marguerite Oelofse 2 · Juni 2013 Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet Vorwort Immer mehr gynäkologische Kliniken und Praxen lassen sich zertifizieren, und immer mehr Frauen lassen sich in zertifizierten Zentren behandeln. Doch was bedeutet das für Sie als Patientin – außer einigen schönen Zertifikaten im Eingangsbereich? Gynäkologische Behandlungszentren – Warum Zentrenbildung und Zertifizierung Ihnen als Patientin nutzen S chon vor über zehn Jahren haben die Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ein System zur Zertifizierung von Brust(krebs)zentren entwickelt, um die Qualität in der Diagnostik und die Behandlung des Mammakarzinoms zu fördern und zu verbessern. 2002/2003 wurden die ersten Kliniken nach den aufgestellten Kriterien zertifiziert. Ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor in den Zentren ist die Spezialisierung auf die Erkrankung und ebenso Therapieplanung nach evidenzbasierten S3-Leitlinien. Regelmäßige Tumorkonferenzen zwischen den Fachärzten der beteiligten Disziplinen und die interdisziplinäre und multiprofessionelle Betreuung der Patientinnen garantieren die bestmögliche Behandlung. Studien zeigen, dass etwa die Heilungschancen in jenen Krankenhäusern am höchsten sind, deren Personal viel Erfahrung im Umgang mit der Erkrankung hat und in denen Fachärzte verschiedener Disziplinen zusammenarbeiten. Ein Großteil der Betroffenen wird heute in die- sen interdisziplinären Tumorzentren behandelt: 2011 waren es mehr als 90 Prozent aller Brustkrebspatientinnen! Behandlungsspektrum aus einer Hand „Inkontinenz ist ein Volkskrankheit, die jede zehnte Frau zwischen 25 und 30 Jahren und jede zweite Frau über 60 Jahren betrifft.“ Professor Dr. med. Thomas Dimpfl, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. Nachdem die zertifizierten Zentren so offensichtlich auch von den Patientinnen angenommen werden, um zum Beispiel von den kurzen Wegen und der überprüften Behandlungsqualität zu profitieren, sind die Strukturen in weiteren Bereichen übernommen oder angepasst worden: In gynäkologischen Krebszentren werden mehrere und zum Teil auch weniger häufige Tumorarten unter einem Dach behandelt. Qualitätssicherung in der Medizin gehört in die Hände von Ärzten Mit den interdisziplinären Kontinenz- und Beckenbodenzentren ist ein weiteres, nicht nur onkologisches Organzentrum zum Kreis der zertifizierten Zentren gestoßen: Sie beschäftigen sich mit funktionellen Störungen und Erkrankungen des Beckenbodens wie zum Beispiel Harnund Stuhlinkontinenz. Inkontinenz ist eine Volkskrankheit, die jede zehnte Frau zwischen 25 und 30 Jahren und jede zweite Frau über 60 Jahren betrifft. Seit 2011 wächst auch hier die Zahl der zertifizierten interdisziplinären Kontinenz- und Beckenbodenzentren kontinuierlich. Dass sich die Zertifizierung als freiwillige Qualitätssicherungsmaßnahme so durchgesetzt hat, spricht für die Vorteile des von Ärzten gesteuerten Systems: Ebenso wie Sie sind wir Frauenärztinnen und Frauenärzte an der bestmöglichen Behandlung und Betreuung interessiert! Geburtshilfe Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Qualitätssicherung ist die Einrichtung von Perinatalzentren. Die Perinatalzentren stellen geburtshilfliche Einrichtungen dar, die qualitätsgesichert die geburtshilfliche Expertise und die Kompetenz der Kinderärzte beziehungsweise der Frühund Neugeborenenmediziner bündeln. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen, Thomas Dimpfl Wir empfehlen Dr. med. Sherko Kümmel Direktor des Brustzentrums an den Kliniken Essen-Mitte Seite 15 „Viele Frauen werden immer noch der belastenden Chemotherapie ausgesetzt, obwohl sie im konkreten Einzelfall oft gar nicht nötig wäre.“ Frauengesundheit Sechste ausgabe, Juni 2013 Verantwortlich für den Inhalt dieser Ausgabe: Senior Project Manager: Michelle Reed Tel: + 49 30 887 11 29 - 40 Fax: + 49 30 887 11 29 - 37 E-Mail: [email protected] Business Development Manager: Caroline Böhmer Editorial & Production Manager: Jennifer Pott Layout & Design: Antje Polzin Redaktion: Franziska Manske Text: Ines Hein, Dorothee Friedrichs, André Tucic, Dr. Michael Bartsch, Prof. Dr. Nadia Harbeck, Dr. Jörg Schilling, Prof. Dr. Matthias Meyer-Wittkopf, Annette Kruse-Keirath, Prof. Dr. Achim Rody, Dominik Maassen, Prof. Dr. Jackisch Lektorat: Joseph Lammertz Managing Director & V.i.S.d.P.: Carl Henric Holmberg Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH Münzstraße 15, 10178 Berlin Fehlandtstraße 50, 20354 Hamburg www.mediaplanet.com Vertriebspartner: DIE WELT, am 26. Juni 2013 Print: Märkische Verlags- und DruckGesellschaft mbH Potsdam (MVD) Mediaplanet Germany Jetzt auch bei Facebook. Gefällt es Ihnen? Anzeige Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet Juni 2013 · 3 news Frauen und Sport – gemeinsam fit sein und bleiben Das Motto steht in Schnörkelschrift auf hellblauen Sternchen. Das Piktogramm darunter zeigt rosarote Frauen mit Zöpfchen, die Hand in Hand laufen. So wird für den Saarlouiser Frauenlauf im September geworben. Nicht viel anders sah der Aufruf für den Avon Running aus, der Anfang Mai in Berlin stattfand.Auch die Ankündigung für den Women’s Run kann mit pink und Schnörkeln punkten. Es geht ein Ruck durch die deutsche Sportlandschaft: Noch nie gab es so viele Sportveranstaltungen für Frauen. Und das nicht ohne Grund: Zusammen Sport machen, sich gegenseitig anfeuern und gemeinsam das Ziel erreichen – für Frauen mehr als nur Fitness! „Wir teilen etwas, lachen und leiden zusammen. Diese Events sind etwas ganz besonderes und zeigen auch,dass wir Frauen zusammen alles erreichen können“, erzählt eine Läuferin des Berliner Frauenlaufs kurz nachdem sie das Ziel erreicht hat. Club der Töchter – Laufen Mit spass zur bestform Sportveranstaltungen für Frauen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Foto: shutterstock und Lifestyle Der „Club der Töchter“ ist eine LaufCommunity für junge, sportliche Frauen, die entweder schon regelmäßig laufen oder mit dem Laufen anfangen wollen. Ziel ist weder ein Marathon noch eine neue Bestzeit: Im Mittelpunkt steht einfach der Spaß am gemeinsamen Laufen. In den deutschen Großstädten motivieren Botschafterinnen via Social Media Interessentinnen zum gemeinsamen Joggen. „Der Club der Töchter ist mehr als ein reiner Lauftreff: Wer zur Community gehört, findet Gleichgesinnte und vielleicht sogar neue Freundinnen. Gequatscht, motiviert und rumgealbert wird nicht nur bei den Lauftreffs, sondern auch im virtuellen Clubhaus und bei weiteren Events“, erklärt Botschafterin Michaela auf ihrer Facebook-Seite. Die farbenfrohe Welt des Laufens entdecken Der Color Run ist im wahrsten Sinne ein „Fun Run”, eine weltweite Lauf- Sporttipps Ein kleiner Lauf-Kalender Colour Run Serie der ganz besonders bunten und fröhlichen Art. „Bei uns geht es nicht um das Erreichen der maximalen Laufleistung oder die beste Zeit, sondern in erster Linie um viel Spaß!“, so die Veranstalter. Gemeinsam mit vielen anderen Läufern geht es in einem weißen T-Shirt an die Startlinie. Sobald der Startschuss zündet, durchlaufen die Teilnehmer nach je einem Kilometer eine von vier „Color Zones“, bei der sie mit 100 Prozent natürlichem Farbpulver auf Maismehlbasis beworfen werden.Fünf Kilometer gemeinsam Laufen – nur mal ganz anders! Fitness, Wellness, Wohlfühlen Auch zahlreiche Fitnessstudioketten haben den Trend erkannt und Studios speziell für die weibliche Zielgruppe eröffnet, denn Frauen schwitzen gern unter sich. Spezielle Kursprogramme mit Wellnessbereichen und Massageanwendungen runden das Wohlfühlprogramm für Frauen ab. Also rein in die Sportklamotten und Spaß haben! ■■30.06. München ■■07.07. Hannover ■■21.07. Köln ■■25.08. Dortmund Noch ohne Termin: Berlin, Frankfurt,Leipzig,Stuttgart,Bremen, Dresden, Nürnberg Weitere Informationen finden Sie unter: www.thecolorrun.com/de ! Women’s run ■■29.06. Hamburg ■■06.07. Frankfurt ■■10.08. Köln ■■14.09. München ■■21.09. Wien Weitere Informationen finden Sie unter: womensrun.runnersworld.de ! Mercedes Benz Frauenlauf ■■14.09. Dresden AOK Frauenlauf ■■15.09. Bottrop Franziska Manske [email protected] Anzeige FITNESS Fit with Reebok – der neue Fitness Remix pt Reebok präsentiert mit der Fitness Remix Tour ein neues Konze für eine perfekt ausgewogene Workout-Erfahrung. V on A wie Aerobics bis Z wie Zirkeltraining: Gerade im Studio-Bereich haben Fitnessbegeisterte die Wahl zwischen vielen spannenden Angeboten. Allen, die sich dabei nicht nur auf eine Disziplin beschränken wollen, bietet Reebok nun die Chance auf ein umfassendes Fitnesserlebnis. Beim Reebok Fitness Remix wird mit einzelnen Elementen aus den Bereichen Aerobic, Dance, Yoga und Functional Training ein ebenso abwechslungsreiches wie neuartiges Trainingskonzept kreiert. Hierbei wechselt nach einem Zeitintervall von 20 Minuten mit der Musik auch die Form des Workouts. So können im Rahmen einer einzigen Einheit alle Studio Fitness Kategorien von Reebok entdeckt und trainiert werden. 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Die Remix-Kurse werden durch wechselnde Instruktoren von Reebok und Fitness First, Live-DJ und Sound- und Lichteffekte spektakulär unterstützt, während man im Reebok Truck die neueste Kollektion testen und kaufen kann. Mit anderen Worten: Mit der Remix-Tour bietet Reebok Fitness zum Anfassen – für jedermann und jede Frau! Die Teilnahme ist kostenfrei – einfach Fitness- outfit mitbringen, dabei sein und Spaß haben! Reebok zum Anfassen: spektakuläre Live-Events im Sommer auch ganz in Eurer Nähe. Tourdaten: Nürnberg Jena München Zürich 29.06.2013 06.07.2013 13.07.2013 27.07.2013 Limburg Zwickau Hamburg Soest 10.08.2013 17.08.2013 24.08.2013 31.08.2013 Alle Daten zur Tour finden Sie unter www.reebok.com/ fitnessfireworks 4 · Juni 2013 Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet news Myome: Harmlose Wucherungen können verödet werden ■■Frage: Meine Frauenärztin hat festgestellt, dass ich Myome in der Gebärmutter habe. Was muss ich tun? ■■Antwort: Nicht jedes Myom muss behandelt werden, jedoch wenn erforderlich, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Es bleibt aber auf jeden Fall genug Zeit, sich in Ruhe zu entscheiden. Wenn der Gynäkologe die Diagnose „Myome“ stellt, kann das große Verunsicherung hervorrufen. Die in der Regel harmlosen und gutartigen Gewebeknoten in der Gebärmutter sind nur bei Beschwerden zu therapieren und eine mögliche Behandlung kann in Ruhe geplant werden. Myome können mittels einer gynäkologischen Tastuntersuchung gefunden, im Ultraschall oder durch eine Untersuchung im Magnetresonanztomographen (MRT) dargestellt werden. Die Knoten sind genauso ungefährlich wie unberechenbar: Sie können schnell oder langsam wachsen, in alle Richtungen, und sie können sowohl im Umfang zunehmen als auch schrumpfen oder sich lange Zeit gar nicht verändern. Beschwerden möglich Jede dritte Frau hat Myome, oft verursachen die Knoten jedoch keine Beschwerden und werden deshalb häufig auch nur zufällig entdeckt. Dann wird der Arzt regelmäßige Kontrollen anraten und eventuell auftretende Veränderungen beobachten. In Abhängigkeit von der Lage der Myome und deren Größe in der Gebärmutter kann es aber zu Beschwerden kommen: starke Blutungen, Anämie, Müdigkeit, Schmerzen während der Menstruation, Schweregefühl im Becken, Rückenschmerzen oder Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Behandlung. Welche die passende ist, sollte individuell und genau mit dem Arzt besprochen werden. Therapierbar sind Myome mit Medikamenten oder mit der Hormonspirale,häufig kann hier eine (oft zeitlich begrenzte) Verkleinerung des Myoms und damit eine Verringerung der Beschwerden erreicht werden. Mit fokussiertem Ultraschall kann man die Gewebewucherungen gezielt erhitzen und damit zerstören (HIFUS). Die Myome können auch operativ entfernt werden. Nicht-operative Alternative Eine Alternative zur OP ist die gebärmuttererhaltende Myomembolisation. Sie eignet sich vor allem für Myome, die in der Gebärmutterwand liegen (intramurale Myome).Mit einem minimalinvasiven, nicht-operativen Verfahren wird selektiv die Durchblutung und damit die Versorgung der Myome blockiert. Die Patientin bleibt bei Bewusstsein, wird jedoch leicht sediert, sodass sie schläfrig ist und keinen Schmerz empfindet. Es wird ein kleiner Einstich in der Leiste vorgenommen und über die Arterie ein dünner Schlauch (Katheter) bis zur Gebärmutter vorgeschoben. Das Verfahren wird von einem speziell ausgebildeten interventionellen Radiologen durchgeführt, der unter Kontrolle einer digitalen Röntgeneinheit (DSA) mit kleinstem Instrumentarium arbeitet. Er injiziert über einen Katheter winzige Kügelchen, die die Blutversorgung des Myoms unterbinden. Ohne ausreichende Blutversorgung schrumpft das Myom und die Beschwerden klingen meist recht zeitnah ab, da die Myome weicher werden und das Spannungsgefühl nachlässt. Der Schrumpfungsprozess kann sechs Monate und länger dauern. Die Patientin kann wenige Tage nach dem Eingriff bereits wieder arbeiten, spätestens nach zwei Wochen ist eine komplette Genesung zu erwarten. In Deutschland ist die Methode noch nicht weit verbreitet, obwohl es eine evidenzbasierte Therapie ist, die weltweit bereits bei mehr als 200.000 Patientinnen angewandt wurde und beispielsweise in England, Frankreich und den USA sehr etabliert ist. Sie gilt als sicheres und effektives Verfahren im Maßnahmenspektrum zur Behandlung von myombedingten Beschwerden. Dr. Michael Bartsch [email protected] Nicht immer Beschwerdefrei Myome sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Foto: shutterstock Anzeige Frauen zw. 35 - 55 Leiden Sie an... Drei von vier Frauen leiden unter diesen myombedingten Beschwerden! www.celonova.com · Tel. +49 (0) 731 88045210 Schmerzen im Unterbauch? Menstruationsbeschwerden? Eingeschränktes Sexualleben? Uterus MYOM Embolisation (UFE) Eine NICHT-chirurgische Alternative Kostenübernahme durch Krankenkassen Schnelle Genesung Uterus bleibt erhalten Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet news Diagnose Endometriose Interview mit Dr. Stefan P. Renner, leitender Oberarzt der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Leiter des Endometriosezentrums und Vorstandstandsmitglied der Europäischen Endometriose Liga (EEL). ■■ In welchem Alter erkranken Frauen typischerweise an einer Endometriose? Bei den meisten Frauen wird die Endometriose im Alter zwischen 25 und 35 Jahren diagnostiziert. Der Krankheitsbeginn kann jedoch schon viel weiter zurückliegen. Denn in den meisten Fällen werden die Regelschmerzen erst spürbar, wenn die Frau die Antibabypille abgesetzt hat. Zuvor wurden die Symptome von ihr verschleiert. Dr. Stefan P. Renner Oberarzt der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen ■■ Welche Auslöser kann es geben, damit die Endometriose auftritt? ■■ Dr. Renner, was ist eine Endometriose? Endometriose ist eine gutartige Gewebeveränderung, an der Millionen Frauen erkrankt sind. Gebärmutterschleimhaut, die sonst nur in der Gebärmutter sein sollte, wird auch an anderen Stellen im Körper gefunden. Dies betrifft in der Regel das Bauchfell oder die Eierstöcke. Die Auflagerungen am Bauchfell sind weiß, mitunter aber auch rot, schwarz oder braun gefärbt. Die Endometriose am Eierstock hingegen tritt häufig als Zyste auf. In seltenen Fällen befällt die Endometriose auch andere Organe wie Darm, Blase oder Unterleibsschmerzen während der Periode können erste Anzeichen einer Endometriose sein. Ob ein Befund vorliegt, kann nur durch eine BauchspiegeFoto: shutterstock lung festgestellt werden. Harnleiter. Eine Rarität stellt ein Befall von Lunge oder Gehirn dar. ■■ Wie kann die Krankheit diagnostiziert werden? Sie kann nur operativ bei einer Bauchspiegelung festgestellt werden. Erst dann wird die Endometriose mit bloßem Auge gesehen. Eine definitive Diagnose stellt jedoch erst der Pathologe bei der feingeweblichen Untersuchung. ■■ Welche Symptome treten bei der Krankheit auf? Das Hauptsymptom sind Schmerzen während der Periodenblutung. Weitere Symptome können Schmerzen beim Wasserlassen, beim Stuhlgang sowie beim Geschlechtsverkehr sein. Aber von vielen Ärzten werden diese Schmerzen oft als harmlos abgetan. Nach dem Motto: Periodenschmerzen sind etwas ganz Normales. Es gibt keinen regelrechten Auslöser. Man weiß auch nicht genau, wie sie entsteht. ■■ Ist die Krankheit vererbbar? Bis heute ist kein bestimmtes Gen identifiziert worden, welches mit dem Auftreten einer Endometriose in Zusammenhang steht. Trotzdem lässt sich erkennen, dass die Krankheit oftmals mehrfach in einer Familie auftritt und somit eine erbliche Komponente vorzuliegen scheint. ■■ Sie sind Vorstand der Europäischen Endometriose Liga Juni 2013 · 5 TIPP 1 Nicht verharmlosen (EEL). Welche Hilfe leistet der Verband den Betroffenen? Die EEL ist in erster Linie gegründet worden, um Betroffene zu informieren und über die Krankheit aufzuklären. Auf unserer Homepage gibt es ein Expertenforum, das Fragen rund um Endometriose beantwortet und auf Behandlungszentren in ganz Deutschland hinweist. Außerdem kämpfen wir dafür, dass die Krankheit eine stärkere Lobby bekommt und besser wahrgenommen wird. ■■ Was macht die EEL darüber hinaus? Die EEL arbeitet eng zusammen mit der Stiftung EndometrioseForschung (SEF), die das wissenschaftliche Organ der Liga darstellt und die Planung und Durchführung von Studien übernimmt. Es fehlt jedoch an Geldern. Denn es zeigt sich nicht nur auf der praktischen, sondern auch auf der wissenschaftlichen Ebene, dass die Krankheit keine gute Lobby hat. Aufgrund von fehlenden finanziellen Mitteln werden daher nur kleine ausgewählte Studien vorangetrieben. André Tucic [email protected] Therapiemöglichkeiten bei Endometriose Interview mit Professor Dr. Dr. Hans-Rudolf Tinneberg, Geschäftsführender Direktor am Zentrum für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Gießen. Professor Dr. Dr. Hans-Rudolf Tinneberg Geschäftsführender Direktor am Zentrum für Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Gießen „Man sollte immer bedenken: Schmerz ist keineswegs normal, sondern als Warnsignal zu verstehen.“ ■■ Warum ist es so schwierig, eine Endometriose zu diagnostizieren? Insbesondere die das Bauchfell betreffende peritoneale Endometriose ist nur durch einen opera- tiven Eingriff sicher zu diagnostizieren. Das ist also nicht ohne Weiteres machbar. Hinzu kommt ein sorgloser Umgang mit den Symptomen: Das häufigste Symptom für eine Endometriose, die schmerzhafte Regelblutung, ist stark fühl- und auch sichtbar. Doch sie wird insbesondere von Müttern vielfach als von Gott gegeben angesehen und somit als normal eingestuft. Manche gehen also selbst bei starken Regelschmerzen nicht zum Arzt. Dann kann die Diagnose oft erst sehr spät gestellt werden. Man sollte immer bedenken: Schmerz ist keineswegs normal, sondern als Warnsignal zu verstehen. Darüber hinaus werden Frauen, die wegen Regelschmerzen bei der Arbeit fehlen, oft als Hypochonder angesehen und mitunter benachteiligt. Auch viele Ärzte verstehen die Symptome bisweilen zu spät als Anzeichen für eine Endometriose. ■■ Wie kann eine Endometriose therapiert werden? Es sollte operiert werden, wenn fürchten sind. Jedoch wird genau abgewogen, ob eine Operation erforderlich ist, vor allem wenn es sich um Mädchen oder junge Frauen handelt. ■■ Wann ist es erfolgsversprechender, medikamentös zu behandeln? starke Regelschmerzen können erste Anzeichen für Endometriose sein. Foto: shutterstock die Patientin starke Schmerzen im kleinen Becken, beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang sowie beim Wasserlassen hat. Denn meist ist in diesen Situationen der Leidensdruck sehr hoch. Darüber hinaus zeigt eine Endometriose wenig Respekt vor umliegendem Gewebe und kann zu größeren Tumoren führen. Daher sollte immer operiert werden, wenn Organdestruktionen vorkommen oder demnächst zu be- Keine guten operativen Erfolgsaussichten hat eine Patientin, die schon mehrere Male operiert wurde und weiterhin Beschwerden aufweist. In solchen Fällen ist eine medikamentöse Behandlung ratsam. Derzeit gibt es auf diesem Gebiet auch gute Aussichten auf erhebliche Therapieverbesserungen. Denn in Japan hat es einige Versuche gegeben, Endometriosetumore mit einem Medikament namens Dienogest zu behandeln. Bislang konnte eine signifikante Verkleinerung der Tumore festgestellt werden. Sollten sich diese ersten Berichte bestätigen, könnte die medikamentöse Therapie in Zukunft weitaus größere Behandlungserfolge aufweisen. dass die Krankheit erneut ausbricht? Je früher die Erkrankung aufgetreten ist, desto höher ist die Gefahr eines erneuten Ausbruchs. Darüber hinaus kann Endometriose auch genetisch bedingt vorkommen. Um eine Wiederkehr zu vermeiden, werden die Patientinnen langfristig medikamentös behandelt. ■■ Hat eine Endometriose Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit? Die Fruchtbarkeit kann nachhaltig beeinflusst werden. Denn die Endometriose produziert oft Verwachsungen und Eileiterveränderungen, die eine verminderte Fruchtbarkeit bedingen können. Doch nach der Entfernung aller Endometrioseherde können Frauen sofort eine Schwangerschaft anstreben oder mit einer Kinderwunschtherapie beginnen. André Tucic ■■ Wie hoch ist die Gefahr, [email protected] 6 · Juni 2013 Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet inspiration Mit Nanomedizin gezielt gegen Brustkrebs Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen, aber durch die immensen Fortschritte in der Diagnose und Therapie der Erkrankung nimmt die Sterblichkeit in den letzten 20 Jahren erfreulicherweise kontinuierlich ab. „Bisher ist nabPaclitaxel für Patientinnen mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium zugelassen.“ Kleine Trägersysteme Die Therapiefortschritte bei der Heilung von Brustkrebs sind nicht zuletzt der modernen Che- nabTechnologie vereinfacht die Anwendung von Paclitaxel Bereits seit Mitte der 1970er Jahre werden Nanopartikel als Arzneistoffträger erforscht. Hierdurch verspricht man sich, dass der Arzneistoff im gewünschten Zielsystem angereichert wird und (nur) dort seine Wirkung entfaltet. Besonderes Interesse liegt auf der Technologie mit körperverwandten Eiweißstoffen wie Albumin oder Gelatine. Aus diesen wird eine Schicht (Matrix) gebildet, in die Arzneistoffe eingebettet werden können. Die Protein-Matrix wird rasch abgebaut und führt nach Aufnahme der Nanopartikel in den Tumor zu einer schnellen Freisetzung des Wirkstoffs. Professor Dr. med. Christian Jackisch Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Zertifiziertes Brustzentrum Offenbach Die meisten Patientinnen mit Brustkrebs können wir heute heilen. Manchmal nimmt die Krankheit auch einen chronischen Verlauf an und es sind wiederholte Behandlungen erforderlich. Durch das bessere Wissen über die Tumorbiologie und durch die Entschlüsselung von genetischen und biologischen Faktoren, die die Entstehung und den Verlauf von Brustkrebs beeinflussen, werden sogenannte „gezielte“, individuelle Therapiekonzepte für jede einzelne Patientin entwickelt. Die therapeutischen Pfeiler für diese Strategien sind die Operation, die Bestrahlung und die Behandlung mit Medikamenten. Jedoch nicht jede Patientin benötigt alle diese Methoden. Eine Operation führen wir fast immer durch, diese ist heute in den meisten Fällen brusterhaltend möglich. Nach brusterhaltender Operation erfolgt immer eine Bestrahlung. Je nach Ausgangsbefund folgt dann eine ergänzende (adjuvante) medikamentöse Therapie. Das kann eine antihormonelle Therapie oder eine Chemotherapie oder auch eine Kombination aus diesen beiden Therapiearten sein. Bei bestimmten Brusttumoren kann diese Behandlung durch den Einsatz von spezifischen Antikörpern ergänzt werden. Nanotechnologie Kleine Helfer In der Medizin gibts es für Nanotechnologie bereits ein breites Spektrum an Einsatzgebieten. Foto: shutterstock motherapie und neuen Substanzen mit gezieltem Angriff zu verdanken. Ein besonderer Trick, wie ein Zytostatikum zielgerichtet an den Tumor gelangt, ist die Koppelung des Arzneistoffs an winzig kleine Trägersysteme wie bei nab-Paclitaxel (siehe Infokasten). Wie klinische Studien bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs gezeigt haben, ist das nab-Paclitaxel wirksamer als die konventionellen Medikamente aus der Klasse der Taxane (Paclitaxel, Docetaxel). Zudem ist es wesentlich einfacher anzuwenden, was für uns und die Patientinnen eine deutliche Erleichterung darstellt. Wir müssen keine vorbeugenden Medikamente wie zum Beispiel Kortison gegen allergische Überempfindlichkeitsreaktionen einsetzen und die Störungen an den peripheren Nerven sind selten und klingen, wenn sie doch auftreten, schneller ab. Wir können gemeinsam mit der Patientin auch wählen, ob wir die nab-Paclitaxel-Infusion jede Woche oder im dreiwöchentlichen Abstand geben. Patientenspanne soll erweitert werden Bisher ist nab-Paclitaxel für Patientinnen mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium zugelassen und wird dann eingesetzt, wenn die erste Behandlung mit Anthrazyklinen nicht erfolgreich war, oder bei Patientinnen, die diese Wirkstoffe nicht erhalten können. Es gibt zurzeit jedoch mehrere internationale Studien, die den früheren Einsatz sogar bereits vor der Operation erforschen – im sogenannten „neoadjuvanten“ Setting. In Deutschland führen wir mit der „German Breast Group“ eine große Studie bei Patientinnen mit frühem Brustkrebs durch, die sogenannte GEPARSEPTO-Studie (www.germanbreastgroup.de). Hier untersuchen wir unter anderem, ob der Ersatz des herkömmlichen Paclitaxel durch das innovative nab-Paclitaxel Vorteile für die Patientinnen bringt. Aus meiner klinischen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass unsere Patientinnen dieses wirksame Medikament gut vertragen und dass die einfachere Handhabung ohne Lösungsmittel und Prämedikation die Taxan-Behandlung für alle Beteiligten wesentlich vereinfacht. Prof. Dr. med. Christian Jackisch [email protected] FAKTEN Brustkrebs (Mammakarzinom) ■■ Brustkrebs ist mit etwa 74.500 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, jede achte bis zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei knapp über 65 Jahren, aber jede vierte Frau ist bei der Diagnose jünger als 55 Jahre. Eine Zunahme an Neuerkrankungen ist besonders auffällig zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Brustkrebs hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Heute können etwa zwei Drittel der Erkrankten langfristig geheilt werden. Die Behandlung besteht in der Regel aus der Operation, die heute meist brusterhaltend durchgeführt wird. Im Anschluss daran erfolgt die Bestrahlung und/oder eine medikamentöse Therapie. Erstmals konnte diese Technologie auch bei dem Krebswirkstoff Paclitaxel, der zur Gruppe der „Taxane“ gehört, erfolgreich angewandt werden. Konventionelles Paclitaxel ist schwer wasserlöslich und muss durch Lösungsvermittler wie zum Beispiel Castoröl für die Anwendung am Menschen in Lösung gebracht werden, wodurch es zu allergischen Reaktionen kommen kann. Bei nabPaclitaxel liegt der Wirkstoff in Form von albuminstabilisierten Nanopartikeln (nab-Technologie) mit einer Größe von etwa 130 Nanometern (nm) vor. Diese Moleküle zerfallen in der Blutbahn in kleine Einzelmoleküle von etwa 10 nm. Dies bietet wesentliche Vorteile: Der Wirkstoff kann ohne einen Lösungsvermittler intravenös appliziert werden und es sind keine zusätzlichen Medikamente zur Verhütung von allergischen Reaktionen erforderlich, wie es bei nicht albumingebundenen Taxanen stets erforderlich ist. Die Nanopartikel von nab-Paclitaxel reichern sich besonders in den Tumorzellen an und man erreicht dadurch eine starke und gezielte AntitumorWirkung. Wie eine direkte Vergleichsstudie bei Patientinnen mit vorbehandeltem metastasiertem Brustkrebs gezeigt hat, ist die Therapie mit nab-Paclitaxel wirksamer als die mit konventionellem Paclitaxel. Prof. Dr. med. Christian Jackisch [email protected] Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet Juni 2013 · 7 inspiration Wenn die Blase ständig drückt Millionen Deutsche leiden unter Harnwegserkrankungen, schwachen Beckenböden und weiteren Beschwerden, die zu Inkontinenz führen. Was man dagegen tun kann, verrät Dr. Andreas Wiedemann im Interview. Interview dr. andreas wiedemann ■■ Herr Dr. Wiedemann, ist Inkontinenz ein typisches Frauenproblem? Auf keinen Fall! Zwar macht jede Frau in ihrem Leben Phasen durch, in denen sie für eine Harninkontinenz besonders anfällig wird, es sind aber auch Männer und Kinder betroffen. ■■ Welche Phasen im Leben einer Frau sind das? Zunächst sind es Schwangerschaft und Geburt, die zu einer enormen Belastung des Beckenbodens führen. Hieraus kann eine Belastungsinkontinenz – Urinverlust bei Husten, Niesen, körperlicher Belastung – entstehen. Aber auch häufige Harnwegsinfekte in der Jugend und die Wechseljahre können in ein Kontinenzproblem münden. Hier denke ich an die Überaktive Blase. ■■ Was ist darunter zu verstehen? Medizinisch wird darunter häufiger, zwanghafter Harndrang tags und nachts verstanden – mit und ohne Inkontinenz. Psychologisch gesehen bedeutet dies häufig einen Verlust an Lebensqualität, weil nicht mehr die Frau ihre Blase, sondern die Blase das Individuum kontrolliert. Busfahrten, Kinobesuche oder Unternehmungen in der Gruppe werden zur Qual, weil sich die Überaktive Blase ständig meldet. Nächtliches Wasserlassen stört die Nachtruhe, die Witze der Umgebung über die „Sextanerblase“ führen zu Scham – und schon ist „frau“ in einem Teufelskreis gefangen. ■■ Welche Risikofaktoren gibt es noch für die Überaktive Blase – außer einem Hormonmangel und häufigen Harnwegsinfekten? Dazu gehören alle neurologischen Erkrankungen wie zum Beispiel die Multiple Sklerose oder Schlaganfall, eine Zuckerkrankheit und Unterleibserkrankungen nach Operationen oder Bestrahlungen. ■■ Wenn die Wechseljahre eine Überaktive Blase begünstigen können, besteht die Behandlung dann in einer Hormongabe wie bei anderen Dr. med. Andreas Wiedemann Chefarzt der Urologischen Klinik am Evangelischen Krankenhaus Witten „In aller Regel gelingt es, mit einer sorgfältigen medikamentösen Therapie besonders die Überaktive Blase zu dämpfen.“ Wechseljahresbeschwerden? Ja, aber nicht ausschließlich. So kann die lokale Östrogengabe etwa als Vaginalcreme zwar den Grundstein für eine erfolgreiche Therapie legen, indem das Scheiden- und Harnröhrengewebe wieder gut durchblutet und elastisch wird. In aller Regel werden jedoch sogenannte Antimuskarinika eingesetzt. Diese dämpfen die Blase direkt und unterdrücken den „gemeinen“ Harndrang. In einer eigenen Untersuchung konnten wir dokumentieren, dass nicht nur die Lebensqualität steigt, sondern auch Kosten für Wäsche, Vorlagen und Hautpflege sinken. Interessant, dass in dem von uns verwendeten Fragebogen sich die Bereiche „Partnerschaft“ und „Beziehung zu Freunden“ am positivsten unter einer effektiven medikamentösen Behandlung der Überaktiven Blase besserten. ■■ Sind alle diese Medikamente gleich stark – oder gibt es Unterschiede? In der Wirkstärke sind alle verfügbaren Substanzen gleich. Unterschiede gibt es bezüglich des Abbaus – der einzige Vertreter aus der Reihe der sogenannten quartären Amine, Trospiumchlorid, wird über die Nieren ausgeschie- den und entlastet die Leber. Es gibt bei dieser Substanz auch keine Schwankungen im Blutspiegel durch andere Medikamente, sodass Personen, die andere Medikamente einnehmen, keinen Wirkverlust befürchten müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Trospiumchlorid als einziges Anticholinergikum nicht in das Gehirngewebe eindringen kann – Nebenwirkungen wie Schwindel, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche wie bei allen anderen Substanzen sind damit ausgeschlossen. Das ist ein großer Vorteil im Berufsleben, im Straßenverkehr und besonders auch im vorgerückten Alter. ■■ Muss das Anticholinergikum eingenommen werden, wenn „es pressiert“? Nein, die Behandlung ist eine Dauertherapie. Ich verschreibe ungern „Einmal-Medikamente“ – stattdessen versuche ich mit dem Patienten, seine individuelle Dosis zu finden und so über den Tag zu verteilen, dass besonders die Tagesoder Nachtzeit mit den Hauptbeschwerden abgedeckt wird. ■■ Was ist von pflanzlichen Präparaten gegen „Reizblase“ zu halten? Hierzu ist zu sagen, dass diese Produkte wissenschaftlich kaum untersucht sind. Die Erfahrung zeigt, dass sie in aller Regel nicht in der Lage sind, auf Dauer und durchgreifend Symptome einer Überaktiven Blase zu dämpfen. ■■ Gibt es Fälle, in denen eine Behandlung der Überaktiven Blase nicht möglich ist? Nach meiner Erfahrung ist dies bei einem motivierten und kooperativen Patienten so gut wie nie der Fall. In aller Regel gelingt es, mit einer sorgfältigen medikamentösen Therapie besonders die Überaktive Blase zu dämpfen und damit für mehr Lebensqualität zu sorgen. Franziska Manske [email protected] FAKTEN Inkontinenz ■■ Nicht nur Schwangerschaft und Geburt, auch Infekte, Östrogenmangel, neurologische Leiden und Unterleibserkrankungen nach Operation und Bestrahlung sowie ein Diabetes mellitus können zu Kontinenzproblemen führen. ■■ Die so entstehende Überaktive Blase dämpft die Lebensqualität durch häufigen, zwanghaften Harndrang mit und ohne Inkontinenz. ■■ Behandelt wird neben der loka- len Gabe von Östrogenen nach den Wechseljahren mit „Anticholinergika“, die die Überaktive Blase dämpfen. ■■ Trospiumchlorid hat aus der Gruppe der Anticholinergika Vorteile im Hinblick auf den besonders schonenden Abbau, fehlende Kreuzreaktionen mit anderen Medikamenten und eine Unbedenklichkeit bezüglich bestimmter Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsmangel und Schwindel. Runter vom WC! Rein ins Leben! Blasenschwäche ist eine Krankheit, die gut therapierbar ist. Setzen Sie auf wirksame Methoden statt auf Trinkstopp oder Ähnliches. Diskrete Info-Hotline: 01805 789978 (14 ct/Min. aus dem dt. Festnetz) www.blasenschwaeche-ist-heilbar.com Name Surname [email protected] fach Ihren Fragen Sie ein rztin. Ä Arzt oder Ihre Eine Initiative von: Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet 8 · Juni 2013 TIPP 2 inspiration Die langjährige Box-Weltmeisterin Regina Halmich (36) ist derzeit auf dem Cover einer Gesundheitskampagne zur Brustkrebsvorsoge zu sehen. Vorsorge rettet leben „Ich möchte zur Früherkennung beitragen“ Fotos ist zu sehen, wie Sie Ihre Brust abtasten. Was hat es damit auf sich? Interview regina halmich ■■ Frau Halmich, derzeit sind Sie bei der bundesweiten Werbekampagne für Brustkrebsvorsorge mit dem Titel „Hinfühlen statt Wegsehen“ zu sehen. Wieso engagieren Sie sich dafür? Krebs ist weltweit ein großes Thema und meiner Meinung nach in Deutschland die Volkskrankheit Nummer eins. Viele haben in ihrem Familien-, Bekannten- oder Freundeskreis bereits Erkrankungen oder Todesfälle erlebt. So auch bei mir: Eine langjährige Freundin hatte zweimal Brustkrebs, konnte aber erfolgreich behandelt werden. Nicht so glücklich ist es bei der Mutter meines Freundes verlaufen. Sie ist an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Dabei lässt sich insbesondere Brustkrebs sehr gut behandeln, wenn er frühzeitig erkannt wird. ■■ Sie wurden für die Kampagne vom Bodypaint-Künstler Filippo ioco bemalt. Auf den Die Fotos sollen aufzeigen, wie sich Frauen richtig abtasten, um Knoten frühzeitig erkennen zu können. Es war jedoch sehr schwierig, dies umzusetzen. Denn die Fotos sollten nicht anstößig oder zu sexy wirken, aber dennoch ein Hingucker sein. Meines Erachtens ist das super gelungen. „Die Fotos sollen aufzeigen, wie sich Frauen richtig abtasten können.“ ■■ Sie haben sich 2003 für den Playboy und 2007 für das Lifestylemagazin Max ausgezogen. Worin liegt der Unterschied zu dieser Aktion? Das ist natürlich ein großer Unterschied. Ich habe es nicht bereut, Fotos mit dem Playboy und Max gemacht zu haben. Aber nochmals würde ich das nicht tun. Diesmal ging es nicht ums Aussehen, sondern um die Botschaft – und die wollte ich unbedingt unterstützen. ■■ Was möchten Sie mit der Gesundheitskampagne erreichen? Prominente Persönlichkeiten haben die Möglichkeit, viele Menschen zu erreichen und auf gewisse Dinge aufmerksam zu machen. Bei einer solchen Kampagne schaut man vielleicht eher hin, wenn ein bekanntes Gesicht zu sehen ist. Da ich mitbekommen habe, wie groß der Leidensweg beim Brustkrebs ist, wollte ich mit dieser Kampagne einen Beitrag zur Früherkennung leisten. ■■ Gehen Sie denn selbst regelmäßig zur Krebsvorsorgeuntersuchung? Natürlich, und das auch schon seit Jahren. ■■ Sie sind Schirmherrin der Aktion „Gewalt gegen Frauen – nicht mit uns“ vom Deutschen Olympischen Sport- bund. Ebenso unterstützen Sie den Verein Weisser Ring, der sich für Kriminalitätsopfer einsetzt. Woher kommt Ihre stark ausgeprägte solidarische Ader? Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die sozial immer sehr engagiert war. Mein Vater war Chef vom Malteser Hilfsdienst, bei uns stand immer die Tür für Menschen offen, die Hilfe benötigen. Ich hatte so viel Glück in meinem Leben und möchte nun auch anderen Menschen Gutes tun. DOROTHEE FRIEDRICHS [email protected] Anzeige JETZT PROBIEREN! „Chi“ bedeutet „Lebenskraft“ Chi-Cafe-Frappé Chi-Cafe balance setzt sich aus erlesenen Zutaten zusammen, welche neue Lebenskräfte wecken. Er hilft eine natürliche Balance zu schaffen – ohne unerwünschte Kaffeewirkungen. Die enthaltenen Mineralstoffe Magnesium und Calcium sind wertvoll für den Erhalt von Knochen und Zähnen. 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Die Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht hinreichend geklärt, doch einige Risikofaktoren, die das Entstehen eines Mammakarzinoms begünstigen, konnten identifiziert werden. Eine äußerst seltene Besonderheit: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Was begünstigt den Brustkrebs? Echter hingucker Box-Weltmeisterin Regina Halmich posiert als Kunstwerk für die Brustkrebsvorsorge. Foto: Marguerite Oelofse Wie bei den meisten anderen schwerwiegenden Krankheiten auch, sind der langjährige Genuss fettreicher Speisen sowie von Alkohol und Zigaretten Gift für die Gesundheit. Ebenso negativ kann sich die mehrjährige Einnahme weiblicher Sexualhormone auswirken. Ob und inwieweit die Antibabypille Brustkrebs begünstigt oder ihm entgegenwirkt, wird in Fachkreisen unterschiedlich diskutiert und scheint vom Präparat selbst abhängig zu sein. Einig sind sich die Mediziner hingegen darin, therapie, die in Form einer medikamentösen Infusion über einen Tropf verabreicht wird, gute Erfolge. Auch eine antihormonelle Therapie hilft postoperativ, indem durch Medikamente das Tumorwachstum verlangsamt oder gestoppt wird. Generell gilt: Entscheidend bei der Wahl der Therapie ist, ob die Tumorzellen bereits gestreut, also Metastasen gebildet haben. Nanopartikel zeigen die Streuung Oktober ist Brustkrebsmonat. Gehen Sie schon jetzt zur BrustkrebsvorsorFoto: shutterstock ge. dass auch eine späte Erstschwangerschaft, Kinderlosigkeit oder eine spät einsetzende Menopause für die Entstehung von Brustkrebs verantwortlich sein können. Operation und dann? Je nach Tumorgröße, seinen Gewebeeigenschaften, dem Alter und Menopausen-Status der Frau sowie dem Hormonrezeptor-Status des Tumors legt der behandelnde Facharzt das notwendige Therapieschema für die Betroffene fest. Durch den operativen Eingriff wird zunächst das bös- artige Tumorgewebe entfernt. In Abhängigkeit von Größe und Lage des Tumors wird eine brusterhaltende Operation durchgeführt. Bei nur wenigen Patientinnen muss die gesamte Brust amputiert werden. Man spricht hierbei von einer Radikaloperation oder Mastektomie. Nach der OP zählt die Strahlentherapie zu den häufigsten Therapieformen. Hierbei werden die verbliebenen Krebszellen mit hochdosierten ionisierten Strahlen geschädigt. Als ergänzende (adjuvante), aber auch als präoperative (neoadjuvante) Therapie zeigt die Chemo- Um zu erfahren, ob bereits Metastasen vorliegen und um eine mögliche weitere Streuung zu verhindern, wurden früher alle Lymphknoten in Brustnähe entfernt – ein Eingriff mit gewissen Risiken. Heute weiß man, dass die Entfernung einzelner Lymphknoten, der sogenannten Wächterlymphknoten, ausreicht. Sie ausfindig zu machen, ist jedoch nicht leicht. Das neuartige Magnetic-Particle-Imaging, kurz MPI, hilft bei der Suche. Dabei werden winzige magnetische Nanopartikel in das vom Tumor betroffene Brustgebiet gespritzt. Diese sammeln sich in den Wächterlymphknoten und lassen sich durch ein spezielles Verfahren erkennen. Das Ziel: eine zuverlässige Erkennung der betroffenen Lymphknoten und ihre gezielte, schonende Entfernung. DOROTHEE FRIEDRICHS [email protected] Anzeige Neues Mammographie-Gerät von Siemens senkt Strahlendosis um bis zu 30 Prozent Siemens Healthcare hat für das digitale Mammographiesystem MAMMOMAT Inspiration die PRIME-Technologie (Progressive Reconstruction, Intelligently Minimizing Exposure) entwickelt. MAMMOMAT Inspiration Prime Edition ist das erste Mammographie-Gerät, das die Strahlendosis bei gleichbleibender Bildqualität nachweislich um bis zu 30 % senkt. Bei einer digitalen Mammographieaufnahme trifft Röntgenstrahlung auf das zu durchleuchtende Objekt (Brust) und im Anschluss auf einen Detektor. Es wird dabei zwischen der Primärstrahlung, welche die für das Röntgenbild entscheidenden Informationen liefert, und der Streustrahlung unterschieden. Letztere verursacht ein stärkeres Bildrauschen und verschlechtert den Bildkontrast und damit auch die Bildqualität. Mammographiesysteme werden bislang mit Streustrahlenrastern ausgestattet. Diese Raster sind zwischen Brust und Detektor angebracht und absorbieren die Streustrahlung, gleichzeitig aber auch Teile der für die Bildqualität entscheidenden Primärstrahlung. Folglich muss die Dosis entsprechend erhöht werden, um eine gewünschte Bildqualität zu erreichen. Da speziell beim Mammographie-Screening in der Brustkrebs-Früherkennung sehr viele, überwiegend gesunde Frauen geröntgt werden, gilt es ganz besonders bei dieser Anwendung, die Dosis so gering wie möglich zu halten. Mit MAMMOMAT Inspiration PRIME Edition können Mammographieaufnahmen, ohne Streustrahlenraster aufgenommen und mit einem neuen Software-Algorithmus zur Bildkorrektur optimiert werden. Dieser Algorithmus eliminiert die Streustrahlung nachträglich, indem er die betreffenden Bereiche erkennt und aus dem Bild herausrechnet. Im Ergebnis werden Mammographien mit bis zu 30 % geringerer Dosis erzeugt, ohne qualitative Einbußen der diagnostischen Bildaussagekraft. Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet 10 · Juni 2013 news Chemo- und Strahlentherapie – welcher Weg ist der richtige? Nach einer Operation werden Brustkrebspatientinnen in der Regel mit einer Chemo- und einer Strahlentherapie behandelt. Häufig herrscht bei den Betroffenen Unsicherheit, welcher Behandlungsweg der richtige beziehungsweise notwendig für sie ist. Gerade Chemotherapien wurden früher häufig pauschal verordnet, obwohl sie längst nicht bei allen Patientinnen zielführend sind. Strahlentherapie: was, wann, für wen? Seit etwa 80 Jahren zählt die Strahlentherapie zur Standardbehandlung bei Brustkrebs. Hochmoderne Geräte halten die mit ihr verbundenen Nebenwirkungen (vor allem auf der Haut) so gering wie möglich und erhöhen die Effizienz der eingesetzten ionisierenden Strahlen. Sie zerstören im Operationsgebiet an der Brust sowie im Bereich der betroffenen Lymphknoten verbliebene Tumorzellen oder sehr kleine und daher inoperable Metastasen. Im Vergleich zur Chemotherapie wirkt die Strahlentherapie nur an der betroffenen Stelle. Als Mittel der Wahl wird sie grundsätzlich bei Brustkrebs eingesetzt – sowohl wenn brusterhaltend operiert wurde, wenn Tumorgewebe nicht vollständig entfernt werden konnte sowie auch, wenn bestimmte Metastasen auftreten. Diese Therapieform wird entweder nach der Operation oder anstelle einer Operation eingesetzt. Im ausführlichen Gespräch mit dem Jeder Fall ist anders: Ob eine Chemo- oder Strahlentherapie das Mittel der Wahl ist, kann nur im persönlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt geklärt Foto: shutterstock werden. Arzt sollte dennoch erörtert werden, welche unmittelbaren und späteren Folgen die Bestrahlung haben kann und was beachtet beziehungsweise vermieden werden sollte, um die beste Wirkung zu erzielen. Insbesondere Rauchern wird dringend empfohlen, sich zu entwöhnen, da ihr Körper schlechter durchblutet wird und die Strahlentherapie daher nicht so gut wirken kann. Chemotherapie: was, wann, für wen? Als Ergänzung zum operativen Eingriff und zur Strahlentherapie wird die Chemotherapie häufig eingesetzt, um durch die Gabe von Medikamenten im Körper verbliebene Tumorzellen zu bekämpfen. Da hierbei die Medikamente (Zytostatika) über den Tropf in den Körper gelangen und überall wirken, spricht man auch von einer syste- FAKTEN Chemotherapie bei Brustkrebs ■■ Wirkweise: Bei der Chemotherapie werden bestimmte Zellgifte, Zytostatika, verabreicht. Sie greifen Krebszellen mehr an als gesundes Gewebe. ■■ Einsatz: Vorbeugend soll die Chemotherapie das Entstehen von Metastasen (Tochtergeschwülste) verhindern. Sie schließt sich an die OP an. ■■ Ablauf: Die Zusammenstellung der Therapie wird auf das individu- elle Krankheitsbild maßgeschneidert. Die Medikamente werden ambulant oder stationär in mindestens drei Zyklen über eine Infusion von einigen Stunden oder in Tablettenform verabreicht. Zwischen den Zyklen liegen Pausen von einer bis drei Wochen. ■■ Praxiserfahrung: Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Frauen vor der Menopause am besten von der Chemotherapie profitieren. mischen Therapie. Es handelt sich dabei um Zellgifte, die speziell sich teilende Zellen in ihrem Wachstum hemmen. Die Chemotherapie wird zuweilen auch vor dem Eingriff (neoadjuvant) oder zur Verlangsamung des Tumorwachstums (palliativ) eingesetzt. Entscheidend sind neben individuellen Faktoren unter anderem der eventuelle Grad einer Metastasierung und die Bösartigkeit der Tumorzellen (Malignität). Die Nebenwirkungen der Therapie sind unter Umständen erheblich und reichen von Haarverlust über die Veränderung des blutbildenden Knochenmarks, Übelkeit und Brechreiz bis zur Appetitlosigkeit. Gerade weil die Therapie die Patientin körperlich und seelisch stark beansprucht, tut eine gründliche Abwägung über ihre Notwendigkeit not. Das Rückfallrisiko stützt die Entscheidung Besonders bei Frauen, die Gewebeuntersuchungen zufolge nur ein niedriges bis mittleres Risiko für einen Rückfall haben, ist die Chemotherapie nicht mehr zwingend notwendig. Neue Biomarker-Tests wie etwa Oncotype, EndoPredict oder Mammaprint geben darüber Auskunft, wie hoch das persönliche Rückfallrisiko ist. Sie helfen, das Therapieschema so individuell wie möglich auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Frau festzulegen und den Weg zur Heilung möglichst schonend zu gestalten. Foto: shutterstock fakten Chemotherapie bei Brustkrebs Wirkweise Bei der Chemotherapie werden bestimmte Zellgifte,Zytostatika, verabreicht. Sie greifen Krebszellen mehr an als gesundes Gewebe. Einsatz Vorbeugend soll die Chemotherapie das Entstehen von Metastasen (Tochtergeschwülste) verhindern. Sie schließt sich an die OP an. Ablauf Die Zusammenstellung der Therapie wird auf das individuelle Krankheitsbild maßgeschneidert. Die Medikamente werden ambulant oder stationär in mindestens drei Zyklen über eine Infusion von einigen Stunden oder in Tablettenform verabreicht. Zwischen den Zyklen liegen Pausen von einer bis drei Wochen. Praxiserfahrung Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass Frauen vor der Menopause am besten von der Chemotherapie profitieren. Ines hein INES HEIN [email protected] [email protected] Anzeige Über 300.000 Tests in mehr als 70 Ländern Der Oncotype DX® Brustkrebstest Entschlüsselt die zugrundeliegende Biologie und hilft zu entscheiden: Chemotherapie – ja oder nein? Personalisierte Informationen für bessere Therapieplanung bei neu diagnostizierten Patientinnen mit invasivem Brustkrebs (ER+, HER2-) Besuchen Sie uns auf www.oncotypeDX.de Informationen zur Bestellung des Oncotype DX Brustkrebstests oder zur Anforderung von Transportbehältern für Gewebeproben erhalten Sie per E-Mail über unseren Kundendienst: [email protected]. Für weitere Fragen und Informationen wenden Sie sich bitte an unser Büro unter 089 452352108 oder per E-Mail an [email protected]. Dieses Inserat dient der Information von Ärzten über den klinischen Nutzen des Oncotype DX Brustkrebstests und ist nicht für Patientinnen vorgesehen. Genomic Health und Oncotype DX sind Warenzeichen von Genomic Health, Inc. © 2012 Genomic Health, Inc. Alle Rechte vorbehalten. GHI10031_0513_DE_D Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet inspiration Hyperthermie bei Brustkrebs 3 alternativen kennen ■■Brustkrebs gilt als systemische Erkrankung des ganzen Körpers, auch bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose. Daher kommen lokale (Operation, Strahlentherapie) und medikamentöse Therapiemaßnahmen (Antihormon-, Chemo- und zielgerichtete Therapie) zum Einsatz. Professorin Dr. med. Nadia Harbeck Leitung Brustzentrum und Frauenklinik der Universität München Hyperthermie ergänzt diese Standardtherapien in streng eingegrenzten Indikationsgebieten, bei denen ihre Wirksamkeit zweifelsfrei nachgewiesen ist. Vor allem beim Wiederauftreten der Erkrankung an der Brust oder Brustwand ist die Hyperthermie indiziert. In diesen Fällen kann eine regionale Hyperthermie die Wirksamkeit der Strahlen- oder Chemotherapie verstärken. Hyperthermie als ergänzende Therapiemodalität in der Onkologie bedeutet die möglichst selektive Erwärmung des tumortragenden Gewebes auf Temperaturen von 40 bis 43 Grad Celsius. Realisiert wird dies meist durch die Einstrahlung von elektromagnetischen Wellen über Applikatoren, die auf die Hautoberfläche aufgesetzt werden. Durch zirkulär angeordnete Antennenpaare lassen sich selbst tief lie- Wärme gegen den Krebs: Studien belegen den positiven Effekt einer Strahlentherapie, wenn diese mit einer Hyperthermie Foto: shutterstock kombiniert wird. gende Tumore erwärmen und über eine Phasen- und Amplitudenverschiebung eine Fokussierung des Wärmefeldes erreichen. Die regionale Tiefenhyperthermie hat ihren nachgewiesenen Stellenwert in der kombinierten Behandlung von Gebärmutterhalskrebs zusammen mit Strahlentherapie sowie in der Behandlung von Weichteilsarkomen zusammen mit Chemotherapie. Für die Behandlung des lokalen Brustkrebsrezidivs kommen Oberflächenapplikatoren mit geringerer Eindringtiefe zum Einsatz. Mehrere unabhängig voneinander durchgeführte Studien konnten einen deutlichen Vorteil für die Kom- bination von Strahlentherapie mit Hyperthermie gegenüber alleiniger Strahlentherapie bei Frauen zeigen,die bereits eine Bestrahlung erhalten hatten und im Rückfall folglich nur noch mit einer verminderten Strahlendosis behandelt werden konnten. Die größte randomisierte Einzelstudie aus den USA mit FAKTEN Hyperthermie beim Brustkrebsrezidiv ■■ Hyperthermie bedeutet die Anwendung eines technischen Verfahrens zur kontrollierten Erwärmung von Tumorgewebe auf Temperaturen von 40 bis 43 Grad Celsius. ■■ Die Behandlung des Brustkrebsrezidivs erfolgt durch Einstrahlung elektromagnetischer Wellen über einen oberflächlich aufgesetzten Applikator. ■■ Hyperthermie wird niemals alleine, sondern immer in Verbindung mit Strahlentherapie oder Chemotherapie eingesetzt. ■■ Die Wirksamkeit der Hyperthermie beruht auf einem direkten zytotoxischen Effekt, einer Verstärkung der Juni 2013 · 11 TIPP Strahlentherapie- beziehungsweise Chemotherapiewirkung und immunmodulatorischen Effekten. ■■ Für die qualitätsgesicherte Hyperthermie existieren Leitlinien. Sie kann nur in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden (siehe Homepage Deutsche Krebsgesellschaft). 109 Patientinnen zeigte eine deutliche Verbesserung in der lokalen Tumorkontrolle (68 Prozent versus 24 Prozent) für bereits vorbestrahlte Patientinnen. Auch andere kleine Fallserien konnten diese gute lokale Tumorkontrolle durch Hyperthermie und Bestrahlung bestätigen.Dies ist ein wichtiger Therapieerfolg bei diesen oft schwer zu behandelnden Krankheitsbildern. Eine Verbesserung des Gesamtüberlebens durch Hyperthermie wurde bei Brustkrebs jedoch bisher nicht nachgewiesen. Auch ist die Ganzkörper-Hyperthermie bei Brustkrebs keine anerkannte Therapieoption. In den aktuellen Leitlinien der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) wird aufgrund der guten vorliegenden Daten die Hyperthermie gemeinsam mit einer erneuten Bestrahlung vor allem beim fortgeschrittenen Lokalrezidiv empfohlen. Wichtig ist hierbei, dass die Therapie an einem der von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlenen erfahrenen Zentren durchgeführt wird. Wir bieten Hyperthermie gemeinsam mit Strahlentherapie unseren Patientinnen in einem mit den Krankenkassen abgesprochenen,qualitätsgesicherten Pilotprojekt an. Weitere Informationen finden Sie unter: www.lmu-brustzentrum.de ! Prof. Dr. med. Nadia Harbeck [email protected] Anzeige AMBULANZ • KRANKENHAUS • REHABILITATION Gezielte Wärme gegen den Krebs Vorteile regionaler Tiefenhyperthermie Neben der Chirurgie, der Strahlentherapie und der Chemotherapie wird die Hyperthermie heute von Experten als vierte Säule der Krebsbehandlung betrachtet. Die Fachklinik für Tumortherapie Bad Trissl verfügt als einer von weltweit nur 40 Standorten über einen Ringapplikator für die regionale Tiefenhyperthermie, die bei bestimmten Krebsarten als ergänzende Therapiemaßnahme zum Einsatz kommt. Modernste medizinische Geräte, langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen und die enge Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum München und der Hyperthermie-Einheit des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität machen die Klinik Bad Trissl zu einem Kompetenzzentrum der onkologischen Therapie. Ergänzt werden die medikamentösen, strahlentherapeutischen und hyperthermischen Behandlungsmethoden durch psychologische und seelsorgerliche Betreuung, umfassende Rehabilitationsmaßnahmen, Sport- und Bewegungstherapie sowie die genesungsfördernde Lage der Klinik in malerischer Berglandschaft im oberbayerischen Kurort Oberaudorf, 80 km südlich von München. • Multidisziplinäre Kooperation onkologischer Spezialisten ermöglicht individuelle Kombinationstherapien aus Chemotherapie, Strahlentherapie und regionaler Tiefenhyperthermie. • Ganzheitliche Krebsbehandlung erhöht effektive Chancen für bisher nicht optimal therapierbare Erkrankungen. • Zusammenarbeit mit den Münchner Universitätskliniken und anderen Kooperationspartnern garantiert die zeitnahe Umsetzung neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse. • Therapiedurchführung gemäß offizieller ESHO-Richtlinien (European Society of Hyperthermic Oncology) erfüllt die hohen Qualitätsanforderungen an dieses anspruchsvolle Verfahren. • Eigene Strahlentherapiepraxis mit Linearbeschleuniger und Computertomograph verkürzt Wartezeiten und Wege zwischen den einzelnen Behandlungen. • Stationäre und teilstationäre Therapiemöglichkeiten vorhanden. • In den meisten Fällen wird die nebenwirkungsarme Hyperthermiebehandlung von allen Kassen in vollem Umfang erstattet. KLINIK Bad Trissl Bad-Trissl-Straße 73 D-83080 Oberaudorf Telefon 08033 20-0 Fax 08033 20-295 [email protected] www.klinik-bad-trissl.de ONKOLOGISCHES KOMPETENZZENTRUM OBERAUDORF Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet 12 · Juni 2013 news Chemotherapie: Schluss mit der Übelkeit! ■■In den letzten Jahrzehnten wurden besonders in der Behandlung von Brustkrebs entscheidende Fortschritte erzielt. Die meisten Patientinnen können wir heute durch moderne Behandlungskonzepte, die auch eine Chemotherapie erfordern können, langfristig heilen. Hochwirksame Chemotherapien können aber leider auch Nebenwirkungen haben. Es kann zum Beispiel zu Haarausfall, Infektionen oder zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Aber auch hier machen wir ständig Fortschritte: Viele Nebenwirkungen können wir durch eine sogenannte „supportive Therapie“ verhindern oder lindern. Übelkeit und Erbrechen sind Umfragen zufolge die von den Patienten am meisten gefürchteten Begleiterscheinungen einer Krebsbehandlung. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es dagegen spezielle Medikamente – sogenannte Antiemetika –, die wir vorbeugend gegen Übelkeit und Erbrechen einsetzen. Diese Medikamente werden entweder als Tabletten eingenommen oder vor der Chemotherapie in die Vene gespritzt. Sie werden individuell an die jeweilige Chemotherapie und das persönliche Risiko zum Beispiel bei gegenüber Übelkeit empfindlichen Patientinnen angepasst. So kommt es bei den meisten Patientinnen überhaupt nicht zu Erbrechen, und auch die Übelkeit kann oft vermieden oder sehr stark abgemindert werden. Voraussetzung hierfür ist, dass die Medikamente bereits vorbeugend von Beginn an vor jedem Chemotherapiezyklus, wie in den Leitlinien und HandlungsempfehDr. med. Jörg Schilling Gynäko-onkologische Schwerpunktpraxis, Berlin FAKTEN Nebenwirkungen Warum führen viele Chemotherapien zu Übelkeit und Erbrechen? Erbrechen ist ein Schutzreflex des Körpers gegen Giftstoffe wie verdorbene Lebensmittel oder Alkohol, aber auch gegen „giftige“ Medikamente. Hierzu zählen die bei einer Chemotherapie verabreichten Zytostatika. Sie setzen im MagenDarm-Trakt den Botenstoff Serotonin frei, der an das Brechzentum im Gehirn den Befehl „Gift“ übermittelt. Damit wird das Erbrechen ausgelöst, das meist mit Übelkeit einhergeht. Auch andere Botenstoffe sind in den komplexen Mechanismus des Brechreflexes involviert. Je nach Art der Chemotherapie kommt es mehr oder weniger stark zu diesen Nebenwirkungen. Inzwischen gibt es Medikamente, die den Brechreflex gezielt unterdrücken und die vorbeugend gegeben werden. Anzeige Übelkeit Ade Moderne Medikamente, die vorbeugend eingenommen werden, ersparen Krebspatienten während der Chemotherapie heute zusätzliche Torturen. Foto: shutterstock lungen der ärztlichen Fachgesellschaften beschrieben, dosiert und angewendet werden. Diese Empfehlungen sollte jeder Arzt, der Krebspatienten behandelt, kennen. Meist werden zwei oder drei Medikamente, die unterschiedliche Wirkungsarten haben und zu unterschiedlichen Zeiten wirken, miteinander kombiniert. Dies ist wichtig, da die Symptome noch während der Chemotherapie oder am selben Tag (akute Symptomatik) oder auch später an den Tagen zwei bis fünf (verzögerte Symptomatik) auftreten können, wenn Sie schon wieder zu Hause sind. Derzeit gibt es drei wichtige Medikamentenklassen, die zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt werden: die Serotonin-Antagonisten, die Neurokinin-Antagonisten und die Glukokortikoide. Die Entwicklung dieser effektiven Antiemetika war für die Behandlung von Krebserkrankungen fast genauso wichtig wie die der Chemotherapiemedikamente selbst, denn ohne sie wären viele moderne Chemotherapien gar nicht durchführbar oder nur sehr schlecht verträglich. Inzwischen gibt es schon viele Folgesubstanzen zu den ersten Antiemetika aus den 1990er Jahren. Eine solche weiterentwickelte Substanz, die wir in unserer Praxis häufig einsetzen, ist der moderne Serotonin-Antagonist Palonosetron. Er bietet einen besseren und längeren Schutz als die älteren Medikamente und er ist auch an den Tagen nach der Chemotherapie wirksam. Das Medikament muss nur einmal vor jedem Chemotherapiezyklus gegeben werden, je nach verabreichter Chemotherapie zusammen mit einem oder zwei anderen antiemetisch wirksamen Medikamenten. Die Patientin kann in Absprache mit dem Arzt zwischen Tabletten oder Infusion wählen, beides ist gleich wirksam. Der Mehrzahl unserer Brustkrebs-Patientinnen können wir heute diese einst so gefürchteten Nebenwirkungen einer Chemotherapie ersparen. Dr. med. jörg Schilling www.dieBlase.de Alles Wichtige für Patienten mit Blasenschwäche (Harninkontinenz) Anzeige Die RIEMSER Pharma GmbH mit Sitz in Greifswald, Deutschland, ist ein mittelständisches spezialisiertes Pharmaunternehmen. [email protected] Anzeige Ursula Goldmann-Posch, Rita Rosa Martin Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Über-Lebensbuch Brustkrebs Die Anleitung zur aktiven Patientin • Fundierte Informationen zu Diagnose, Therapie und Nachsorge • Verständliche Aufbereitung • Einfühlsame Hilfestellung für den Umgang mit Brustkrebs • In Abstimmung mit international anerkannten Brustkrebs-Experten 5., aktualisierte und erweiterte Aufl., 2012. 400 Seiten, 15 Abb., 26 Tab., kart., € 39,95 (D) / € 41,10 (A) • ISBN 978-3-7945-2862-2 RIEMSER konzentriert sich hauptsächlich auf verschreibungspflichtige Humanarzneimittel in ausgewählten therapeutischen Nischen mit hohem medizinischem Bedarf. Als Specialty-Pharma-Anbieter liegen unsere Kernkompetenzen in den Bereichen Krebserkrankungen (Onkologie), hier insbesondere supportive Therapien, Medikamente gegen Infektionskrankheiten (Antiinfektiva) und Hauterkrankungen (Dermatologie). www.riemser.com www.schattauer.de Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet Juni 2013 · 13 news Hygiene ist wichtig Viele Schwangere kommen oft durch mit symptomlos CMV-infizierte Kleinkinder mit dem Virus in Kontakt. Regelmäßiges Händewaschen ist hier absolute Pflicht. Foto: Shutterstock Cytomegalovirus-Infektion während der Schwangerschaft: Fortschritte in der Vorbeugung und Therapie ■■Die mütterliche Cytomegalovirus-Infektion (CMV) ist zahlenmäßig häufiger als alle Röteln-, Windpocken- oder Toxoplasmosefälle während der Schwangerschaft zusammen und somit die weltweit häufigste fruchtschädigende Infektion. Bei Personen mit einem intakten Immunsytem besteht ähnlich wie beim Lippenherpes eine lebenslang andauernde ungefährliche Infektion. Da das Immunsystem des ungeborenen Kindes speziell im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel noch nicht ausreichend entwickelt ist, kann jedoch eine Infektion im Mutterleib schwerwiegende lebenslange Folgen haben. Der häufigste Übertragungsweg von der Mutter auf das Kind ist die CMV-Infektion über die Muttermilch. Diese nachgeburtliche CMV-Infektion verläuft bei reifen Neugeborenen nahezu immer ohne Langzeitfolgen. Ein weiterer bedeutsamer Übertragungs- PD Prof. Dr. med. Matthias MeyerWittkopf Zentrum für Ultraschall-und Pränataldiagnostik in Rheine weg ist der vorgeburtliche Virusübertritt auf das ungeborene Kind bei einer Neu- oder Wiederinfektion der werdenden Mutter. In Deutschland besteht nur bei 40 bis 60 Prozent der Schwangeren ein schützender CMV Antikörperstatus. Die meisten CMVInfektionen verlaufen für die Schwangere unbemerkt. Hauptinfektionsquelle für diese mütterlichen Infektionen sind symptomlos CMV-infizierte Kleinkinder im familiären oder beruflichen Umfeld der Schwangeren. Deshalb sollte jede Schwangere mit fehlenden schützenden Antikörpern beim Umgang mit Kleinkindern auf eine besondere Hygiene (regelmäßiges Händewaschen, Vermeiden von ungeschützten Urin- und Speichelkontakten) achten. Nach einer mütterlichen CMV-Erstinfektion geht das Virus wie alle Herpesviren in die Phase der persistierenden Virusinfektion über, aus der es sich bei Verlust oder Veränderung der Immunkontrolle wieder reaktivieren kann. Der transplazentare CMV-Übertritt von einer Schwangeren mit Erstinfektion auf das Ungeborene liegt je nach Literaturquelle und in Abhängigkeit vom Infektionszeitpunkt bei 30 bis 70 Prozent. Bei einer bereits vor der Empfängnis anti-CMV-immunen Mutter mit Wieder- oder Reinfektion beträgt die Virusübertrittrate auf das Ungeborene dagegen nur ein Prozent. Vorgeburtliche Untersuchungen Vorgeburtliche Ultraschall-Auffälligkeiten von Feten mit CMVInfektionen sind sehr variabel und nur bei maximal 20 bis 30 Prozent der später geschädigten Kinder nachweisbar (beispielsweise Wachstumsverminderung, Aufweitung der zerebralen Li- quorräume, intrakranielle Verkalkungen, Mikrozephalie, hyperechogener Darm). Die Nachweisrate der CMV-Infektion im Fruchtwasser steigt von 50 auf etwa 75 bis 90 Prozent an, wenn mehr als acht Wochen ab Beginn der mütterlichen CMV-Infektion verstrichen sind. Auch im Fetalblut kann eine CMV-Infektion, allerdings mit einer der Fruchtwasserdiagnostik unterlegenen Nachweisgenauigkeit, festgestellt werden. Höhere Viruslast, erhöhte fetale Leberwerte und reduzierte fetale Blutplättchenwerte im Urin beziehungsweise Fruchtwasser sprechen bei vorhandenen Ultraschall- oder MRTAuffälligkeiten fast immer für symptomatisch infizierte (das heißt bleibend geschädigte) Kinder. Therapie Gegenwärtig gibt es zur Therapie der prä- oder postnatalen CMVInfektion des Feten beziehungsweise Neugeborenen kein zugelassenes Medikament. Ein medikamentöser Heilversuch bei Fe- ten oder Neugeborenen ist trotzdem berechtigt, allerdings kann dieser keine durch Studien wissenschaftlich gesicherte Therapieempfehlung ersetzen. Im Off-Label-Use kommen in Einzelfällen Virostatika sowie CMVspezifische Hyperimmunglobuline zum Einsatz. Argumente gegen eine generelle Therapieempfehlung sind das Toxizitätsprofil der Virustatika sowie die noch nicht abgeschlossenen Studien über die vorgeburtliche Hyperimmunglobulin-Therapie. Speziell bei der frühen Erstinfektion während der Schwangerschaft deuten die derzeitigen Studiendaten darauf hin, dass eine baldige CMV-HyperimmunglobulinGabe Schädigungen vermeiden helfen kann. Weitere Informationen finden Sie unter: www.icon-cmv.de ! PD prof. dr. med. Matthias Meyer-Wittkopf [email protected] Anzeige Für das Wunder des Lebens Vitalstoffkonzept rund um die Schwangerschaft für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen einfache Anwendung – Folsäure und weitere Vitamine, Mineralstoffe und Omega-3-Fettsäuren in einer Kapsel Besuchen Sie unsere Webseite www.gynvital.de oder informieren Sie sich telefonisch. Unsere Service-Hotline 03641 648888 Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet 14 · Juni 2013 Professioneller einblick KOMMENTAR Brauche ich eine Chemotherapie, damit ich wieder gesund werde? Wie hoch ist mein Risiko, dass der Krebs in anderen Organen Tochtergeschwülste absiedelt? Die Antwort auf diese Frage suchen nicht nur an Brustkrebs erkrankte Frauen, sondern auch Wissenschaftler und Ärzte, die Patientinnen optimal behandeln, aber nicht „übertherapieren“ möchten. Testverfahren Chemotherapie – ja oder nein? Prof. Dr. Achim Rody Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Universitätsklinikums SchleswigHolstein, Campus Lübeck Es gibt Brustkrebs – und es gibt Brustkrebs Ein hoher Prozentsatz der Brustkrebspatientinnen ist bereits alleine durch Operation und Bestrahlung geheilt. Eine Volkskrankheit mit vielen Gesichtern E ntscheidend ist dafür die Prognose einer Patientin. Diese kann auch wichtig sein für Sozialrichter, die entscheiden müssen, ob eine Patientin nach Ablauf der fünfjährigen „Heilungsbewährung“ weiterhin die Vergünstigungen des Schwerbehindertenrechts zugesprochen bekommt oder als „Gesunde“ den Schutz des Gesetzes verliert. Mehrbelastung ersparen Kann man einer Frau eine belastende Chemotherapie ersparen, weil sie diese nicht benötigt, ist das immer eine gute Nachricht. Denn mit jeder Chemotherapie sind auch Nebenwirkungen, oft sogar Langzeitschädigungen verbunden. Und schon lange weiß die Medizin: Die Aussicht auf Heilung ist bei Brustkrebs abhängig von der Art der Erkrankungsart. chronischen Verlauf, die Patientinnen können nicht mehr vollständig gesund werden. Das hat sich mittlerweile auch im Schwerbehindertenrecht niedergeschlagen. Denn Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs unterliegen nicht der Heilungsbewährung, die ihnen den Status der Schwerbehinderung nach fünf Jahren automatisch nimmt. Andere Tumorarten entwickeln sich weniger aggressiv. Bei Patientinnen mit „hormonrezeptor-positivem“ Brustkrebs ereignen sich nur 50 Prozent der Rückfälle während der ersten fünf Jahre. Die anderen Patientinnen gelten im Sinne des Sozialversicherungsrechts als „geheilt“ – müssen aber weiterhin mit einem konstant hohen Metastasierungsrisiko rechnen. Nicht umsonst sehen die aktuellen Therapieleitlinien für diese Frauen eine Weiterbehandlung mit Antihormonen für weitere fünf Jahre vor. Wichtig zu wissen: Auch innerhalb der Gruppe der hormonrezeptor-positiven Tumoren lassen sich unterschiedliche Risikoprofile feststellen. Neue Entwicklungen im Bereich der Tumordiagnostik machen dies möglich. „Dank des Tests lässt sich ,messen‘, ob Brustkrebs chronisch ist oder nicht. “ Annette KruseKeirath, Mitglied des Vorstands Allianz gegen Brustkrebs e.V. Unterschiedliche Risikoprofile Besonders aggressive Tumoren („triple-nagative“ oder „Her2-positive“) neigen zu früher Metastasierung. Wenn Patientinnen mit diesen Tumorarten einen Rückfall erleiden, geschieht dies meist innerhalb der ersten fünf Jahre. Die Krankheit nimmt schnell einen EndoPredict-Test Eines der modernen Verfahren, das die Vorhersagesicherheit für Frauen, Ärzte und auch die Sozialrichter erhöht, ist der EndoPredict-Test. Dieser Test gehört schon jetzt in vielen Kliniken zur Standarddiagnostik. EndoPredict deckt zusätzlich zur Rückfallprognose für die ersten fünf Jahre auch das Risiko der Spätmetastasierung zwischen fünf und zehn Jahren nach Erstdiagnose mit ab und unterscheidet sich dadurch von anderen Tests. Entwickelt wurde der Test, um Frauen mit guter Prognose eine Chemotherapie zu ersparen. Da sich vom Testergebnis aber eine Langzeiteinschätzung für die Patientin ableiten lässt, eröffnen sich noch ganz andere medizinische Möglichkeiten. Ärzte können nun die Therapie entsprechend der individuellen Langzeitprognose für eine Patientin planen. Dieses Wissen dürfte auch für das Sozialrecht von Bedeutung sein. Künftig muss nicht mehr allein die Überzeugungskraft der Patientin oder ein psychologisches Gutachten für die Beurteilung einer Brustkrebserkrankung im Sozialgerichtsverfahren herhalten. Denn dank des Tests lässt sich „messen“, ob Brustkrebs chronisch ist oder nicht. Bleibt zu hoffen, dass es nicht Jahre dauert, bis neues medizinisches Wissen Grundlage des Sozialrechts wird. Daher ist es zwingend notwendig zu wissen, welche Patientin über die lokale Therapie hinaus zusätzlich eine Chemo-, Antihormontherapie und/ oder molekulare Therapie benötigt.Die Routinepathologie liefert zahlreiche Informationen, die Hinweise auf das Rückfallrisiko geben. Diese Hinweise sind jedoch oft nicht eindeutig, sodass einem hohen Anteil der Patientinnen eine belastende Chemotherapie überflüssigerweise anempfohlen wird. Neue molekulare Untersuchungsverfahren machen es möglich, das Risiko besser einschätzen zu können. Diese Tests sind dann nicht notwendig, wenn schon die klassischen Parameter sicher ein erhöhtes Rückfallrisiko anzeigen. Doch EndoPredict, ein in Deutschland entwickelter Test, ist auch in Zweifelsfällen in der Lage vorherzusagen, welche Patientin beim hormonell ansprechbaren Mammakarzinom keine Chemotherapie benötigt. Dieser Test hat von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie den höchsten Evidenzlevel erhalten. Allerdings hat die AGO festgestellt,dass nicht bei jeder Patientin ein solcher Test in der täglichen Routine Anwendung finden sollte. Sind sich Patientin und Therapeut unschlüssig, ob eine Chemotherapie indiziert ist, kann dieser Test eingesetzt werden. Anzeige BrusTkrEBs iN DEuTsChLAND: 74.500 Neuerkrankungen pro Jahr. DOCh wELChE PATiENTiN BENöTiGT kEiNE ChEmOThErAPiE? DiE ANTwOrT LiEGT iN DEr TumOrBiOLOGiE. ist ein speziell für Brustkrebspatientinnen entwickelter PrognoseTest. Er wurde mit dem Evidenzlevel 1 in die Behandlungsleitlinien der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) aufgenommen. Bei Patientinnen mit sehr guter Prognose kann auf eine Chemotherapie verzichtet werden. Als einziger Test seiner Art wird der EndoPredict direkt in der örtlichen Pathologie als ärztliche Leistung angeboten. Das Ergebnis kann bereits nach einem Tag vorliegen und ermöglicht eine zeitnahe Planung der weiteren Therapieschritte. Bereits mehr als 50 Brustzentren in Deutschland bieten ihren Patientinnen EndoPredict an. www.endopredict.com Ein unabhängiges Produkt von Mediaplanet Juni 2013 · 15 news Dem Tumor auf der Spur Viele Patientinnen, die unter einem Brustkrebs im frühen Stadium leiden, können oft durch Operation und anschließende Antihormontherapie geheilt werden – die zusätzlich durchgeführte Chemotherapie ist in 70 Prozent der Fälle ohne weiteren Effekt für die Prognose. Ein Gespräch mit Dr. med. Sherko Kümmel, Direktor des Brustzentrums an den Kliniken Essen-Mitte, über moderne Gendiagnosetests, die helfen können, diese Überbehandlungen zu minimieren. Interview Dr. med. Sherko kümmel ■■ Welche Vorteile haben moderne Gendiagnosetests? Viele Frauen werden immer noch der belastenden Chemotherapie ausgesetzt, obwohl sie im konkreten Einzelfall oft gar nicht nötig wäre. Nicht selten hat eine Erkrankung nach der Operation eine gute Prognose und eine Antihormontherapie wäre völlig ausreichend. Mit der zusätzlichen Chemotherapie, die ja sehr belastend sein kann, gehen Ärzte jedoch oftmals bei der Behandlung auf Nummer sicher. Anhand der Werte eines Gentests, der die individuelle Biologie des Tumors erkennen lässt, kann man nun jedoch besser entscheiden, ob man auf eine Chemotherapie verzichten kann. Nach ersten Statistiken in unserem Hause werden in 20 Prozent der Fälle Chemotherapien eingespart. Andererseits kommt es auch vor, dass das Testergebnis Dr. med. Sherko Kümmel Direktor des Brustzentrums an den Kliniken EssenMitte anzeigt, dass bei einigen Patientinnen eine Chemotherapie notwendig ist, obwohl man sich vor dem Test dagegen entschieden hatte. ■■ Was bedeutet das für die Erkrankte? Die Patientin profitiert in der Folge von einer individuelleren und deshalb wirksameren Behandlung: Der Test zeigt an, wie hoch der zu erwartende Nutzen durch eine Chemotherapie bei der Patientin sein wird. Hat sie einen hohen Testwert, so ist der Zusatznutzen hoch, bei einem niedrigen Testwert gibt es keinen beziehungsweise einen minimalen Zusatznutzen durch eine Chemotherapie. Weil sich die Tumoren besser klassifizieren lassen, erhalten die Patientin und der Arzt ein besseres Instrument für eine fundierte Therapieentscheidung. ■■ Wie trifft man denn die Entscheidung bisher? In der Regel betrachtet man dafür beispielsweise Tumorgröße, Alter der Patientin, die axillären Lymphknoten, die Häufigkeit der Zellteilungen und den Hormonrezeptorstatus. Diese klassischen Prognosefaktoren bleiben natürlich weiter bestehen. Der Gentest ergänzt sie und liefert darüber hinaus die prädiktive und prognostische Aussage zum individuellen Nutzen einer Chemotherapie. ■■ Wie wird der Test genau durchgeführt? Aus dem schon entnommenen Gewebe des Tumors, das einem nach der OP im Labor zur Verfügung steht, werden Gewebeproben für die Analyse genutzt. Das Ergebnis des Tests liegt dann nach ein bis zwei Wochen vor. Für die Patientin bedeutet die Durchführung des Tests also keine weitere Belastung. ■■ Wo kommen die Tests bisher zum Einsatz? Der Einsatz des Tests ist inzwischen weltweit anerkannt und nach meiner Kenntnis auch in Deutschland in vielen Brustzentren immer verbreiteter. An unseren Kliniken führen wir seit zweieinhalb Jahren Studien damit bei Patientinnen aller Altersklassen durch und haben sehr gute Erfahrungen gemacht. ■■ Werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen? Die Kosten werden von vielen privaten, aber auch einigen gesetzlichen Krankenkassen nach einer Antragsstellung übernommen. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es ein speziell eingerichtetes Patientenprogramm, sodass jede Patientin, die den Test benötigt, ihn bei uns auch bekommt. Bei einer ablehnenden Kostenübernahme durch die Krankenkasse zahlt die Patientin lediglich einen geringen Teil selbst. Dominik Maassen [email protected] Neue Testverfahren ermitteln, ob eine Brustkrebspatientin von einer Chemotherapie tatsächlich profieren würde. Foto: shutterstock Anzeige „Den Patientinnen die Gebärmutter erhalten – das ist mein Ziel“ Dr. med. Rüdiger Söder Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe im Fort Malakoff, Mainz In Deutschland werden ca. 130.000 Gebärmutterentfernungen im Jahr durchgeführt. Ein großer Anteil wird am gesunden Organ durchgeführt, um starke Regelblutungen zu behandeln. Es gibt eine Methode, die vielen Frauen die Entfernung der Gebärmutter ersparen kann. Der Mainzer Gynäkologe Dr. Rüdiger Söder, setzt sich für die Durchführung dieser sogenannten Goldnetz-Methode ein. Was genau ist die GoldnetzMethode? Das Goldnetz (NovaSure®) wird in die Gebärmutterhöhle eingeführt und entfaltet sich dort. Dann wird computerge- steuert eine bestimmte Menge Energie über zwei Minuten freigegeben und die Gebärmutterschleimhaut verödet. Anschließend wird die Sonde mit dem Goldnetz wieder entfernt. Welche Vorteile hat die GoldnetzMethode? Der ganze Vorgang der Verödung dauert lediglich 90 Sekunden, der minimalinvasive Eingriff kommt ohne Schnittwunden aus und dauert gerade mal 15 bis 20 Minuten. Die Erfolgsquote ist mit 98% sehr hoch. 75% haben nach dem Eingriff keine Regelblutung mehr, bei den restlichen 23% ist die Regelblutung nur noch schwach oder auf ein normales Maß reduziert. Für welche Patientinnen kommt die Goldnetz-Methode infrage? Für alle, die unter sehr, sehr starken Blutungen leiden. Diese können sich auch auf die Blutwerte auswirken, es kommt zu Eisenmangel, die Patientinnen fühlen sich schwach. Die Goldnetz- Methode ist nicht für Frauen, die sich durch ihre Menstruation gestört fühlen, da ein komplettes Ausbleiben der Regelblutung nicht garantiert werden kann. Es geht um weit mehr – nämlich um Frauen bei denen sonst die Gebärmutter entfernt werden müsste. Voraussetzung ist, dass die Gebärmutter ansonsten unauffällig ist und keine gutartigen Geschwülste (Myome) in der Gebärmutterhöhle vorliegen. Werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen? Im Gegensatz zu den privaten Kassen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Sachkosten noch nicht. Kassenpatientinnen benötigen also eine Zusage der Kostenübernahme von ihrer Krankenkasse. Zum Glück sind immer mehr patientenorientierte Kassen bereit, ihren Patientinnen diese innovative Therapie im Rahmen von sogenannten Selektivverträgen zwischen einzelnen Ärzten und Krankenkassen anzubieten bzw. einen Antrag auf Kostenübernah- me zu bewilligen. Frauen die an starken Blutungsstörungen leiden, sollten sich daher informieren, ob ihre Kasse diese Methode erstattet oder nicht. Gegebenenfalls lohnt es, in eine Kasse zu wechseln, die dem Operateur Ihrer Wahl eine Kostenübernahme erteilt. Ich bin überzeugt, dass sich das Verfahren langfristig durchsetzen wird. Es ist ein kleiner Eingriff, der den Frauen eine größere Operation und dem Gesundheitssystem erhebliche Kosten erspart. Dr. med. Rüdiger Söder soeder&boehm Rheinstr. 4 55116 Mainz www.gyn-endoskopie.de Weitere Informationen zu NovaSure ® und einen Arzt in Ihrer Nähe finden Sie unter: www.starke-regelblutung.de oder unter www.rettet-die-gebärmutter.de Die starke Seite bei schwacher Blase. www.blasengesundheit.de Ist Ihre Blase überaktiv? Machen Sie jetzt den Selbsttest! Über 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter den Symptomen der Überaktiven Blase, also einer Form der Blasenschwäche mit häufigen und starkem Harndrang. 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