Interview Haid

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„Brustkrebs“:
Von der Diagnose über Vorbehandlung und Operation
bis zu Strahlen- und/oder Chemotherapie.
Die Diagnose „Brustkrebs“ ist immer noch eine enorme
emotionale Belastung für Frauen. Abgesehen vor Chemo- und
Strahlentherapie ist auch die Angst vor Verstümmelung,
Berufsunfähigkeit und Partnerkonflikten groß. Vielen Ärzten
zufolge fußt diese Angst jedoch auf den Informationsmangel,
denn Brustkrebs ist heutzutage ungleich besser diagnostizierund behandelbar.
So auch Univ.-Doz. Dr. Anton Haid, Oberarzt in der Abteilung für
Allgemein- und Thoraxchirurgie am Landeskrankenhaus
Feldkirch. 2003 legte der gebürtige Bludenzer seine Habilitation
„Klinische Wertigkeit der Wächterlymphknotenbiopsie beim
Mammakarzinom“ vor und ist seither auch als Universitätsdozent
für das Fach „Chirurgie“ an der Universität Innsbruck tätig.
Weiters zählt der überaus engagierte Facharzt zum Vorstand der
Österreichischen Gesellschaft für Chirurgische Onkologie (ACO
– Austrian Society of Surgical Oncology) und nimmt als Prüfarzt
schon seit 20 Jahren aktiv an nationalen klinischen Studien teil
(z.B.: Österreichischen Studiengruppe Mammakarzinom).
Ein ausführliches Gespräch über die „Schreckensnachricht: Brustkrebs“, die darauffolgende
Behandlung sowie die doch sehr großen Chancen auf Heilung.
Herr Dr. Haid, wie viele Frauen werden hierzulande mit der Diagnose „Brustkrebs“
konfrontiert?
In Vorarlberg erkrankten im vergangenen Jahr etwa 280 Frauen an Brustkrebs. In Österreich sind es
circa 5.000 pro Jahr.
Kann man auch sagen, welche Frauen besonders gefährdet sind? Anders gefragt: Wer zählt
zur Risikogruppe?
Wenn in der Familie gehäuft Brust- oder Eierstockkrebs vorkommt, besteht ein erhöhtes Risiko an
einem Mammakarzinom, wie Brustkrebs in der Fachssprache heißt, zu erkranken. Also wenn zwei
und mehr Familienmitglieder der ersten Verwandtschaftslinie – Mutter, Großmutter oder Geschwister
– Brust- oder Eierstockkrebs hatten, ist das Risiko höher. Dies gilt vor allem für Frauen unter dem 50.
Lebensjahr.
Diese Frauen sollten also unbedingt zur Vorsorgeuntersuchung gehen?
Definitiv. Meiner Meinung nach sollte das aber jede Frau – egal, ob sie zu einer Risikogruppe zählt
oder nicht. Hierzu zähle ich nicht nur die ärztliche Untersuchung beim Gynäkologen bzw. bei der
Gynäkologin, sondern auch die monatliche Selbstuntersuchung, das Abtasten der Brüste.
Mammografie und Ultraschall sollten ab dem 35. bis 40. Lebensjahr je nach Risiko, ein- bis zweimal
jährlich durchgeführt werden. All diese Maßnahmen tragen wesentlich zur Früherkennung bei und die
ist immer noch das beste Mittel im Kampf gegen den Brustkrebs. Je kleiner ein Tumor, umso
schonender kann die Operation verlaufen und umso seltener sind auch nachfolgende
Chemotherapien erforderlich.
Abgesehen davon kann eine gesunde Lebensweise das Risiko minimieren. Dazu zählen etwa Sport,
eine gesunde sowie abwechslungsreiche Ernährung, Vermeidung von Übergewicht und Rauchen oder
auch ein vorsichtiger Einsatz von Hormonpräparaten insbesondere in den Wechseljahren.
Wie informieren sich Frauen hierzulande über diese Krankheit?
Nun, in den meisten Fällen über die Medien, übers Fernsehen, Tageszeitungen oder – so wie es ja
gerade in diesem Moment passiert – über Zeitschriften und Magazine. Es gibt aber auch immer
wieder Vorträge, die allerdings meistens von bereits Betroffenen besucht werden. Nur selten kommen
gesunde Frauen, um sich zu informieren. Solange man gesund ist, hat man Angst vor dem Thema
„Brustkrebs“ oder „Krebs im Allgemeinen“. Es wird verdrängt.
Und wie informieren Sie Betroffene über ihre Krankheit? Findet ein ausführliches Erstgespräch
statt?
Sicherlich, am besten im Beisein eines Angehörigen, des Partners oder einer Freundin. Abgesehen
von dem Erstgespräch unmittelbar nach Feststellung der Diagnose, findet nochmals ein Gespräch vor
Beginn der Therapie statt. Zudem erhalten alle Patientinnen eine von uns zusammengestellte und auf
unser Haus zugeschnittene Broschüre. Darin ist das Wesentliche über diese Erkrankung und die
Behandlungsmöglichkeiten in verständlicher Weise niedergeschrieben. Weiters finden sich darin
Kontakthinweise, etwa zur Krebsberatungsstelle in Hohenems, zur Frauenselbsthilfegruppe, aber
auch welche Fachärzte wofür zuständig sind, an wen sie sich bei auftretenden Problemen oder
Fragen jederzeit wenden können.
Außerdem gibt es an unserem Krankenhaus auch speziell ausgebildete Krankenschwestern. Diese
sogenannten „breast care nurses“ kümmern sich besonders um die Betroffenen im Rahmen der
Aufklärung und Behandlung.
Aber auch während der Therapie werden regelmäßige Zusammenkünfte mit den für die Behandlung
des Mammakarzinoms zuständiger Spezialisten, dem jeweiligen Chirurgen, Onkologen,
Strahlentherapeuten, Radiologen und Pathologen, vereinbart. Mindestens einmal wöchentlich finden
diese Treffen, sogenannte Tumorboards, statt. Dabei wird die Therapie für jede Patientin individuell
besprochen, festgelegt und falls nötig angepasst.
Wird bei den Gesprächen mit den Betroffenen auch auf die emotionale Belastung
eingegangen?
Es ist ein sehr emotionales Thema, daher achten wir sehr auf eine sensible Aufklärung. Und daher ist
es sicherlich auch gut, wenn der Partner oder eine Freundin bei den Gesprächen anwesend ist.
Allerdings liegt diese Entscheidung immer bei der Patientin selbst. Das heißt, Angehörige werden nur
auf Wunsch der Patientin miteinbezogen. Außerdem wird jeder Patientin eine Vorstellung bei einer
Psychotherapeutin angeboten, sofern dies gewünscht wird, auch organisiert.
Wie geht es nach den ersten Gesprächen weiter? Wie verläuft die Behandlung?
Zunächst wird eine Gewebeentnahme mit örtlicher Betäubung vorgenommen. Vor Beginn einer
Behandlung muss nämlich erst die Bösartigkeit eines Tumors oder einer unklaren Veränderung in der
Brust bewiesen werden.
Und danach? Wird sofort operiert?
Nein, bei bestimmten Tumoreigenschaften, die bereits durch eine Gewebeprobe mitbestimmt werden
können bzw. bei fortgeschrittenen Tumorerkrankungen erfolgt zunächst eine voroperative Chemo-,
Imuno- oder Hormontherapie. Beziehungsweise empfehlen wir in diesen Fällen eine voroperative
Therapie.
Was versteht man unter einer Hormontherapie?
Viele Brustkrebsgewächse, konkret sind es zwischen 40 und 80 Prozent, hängen in Ihrem
Wachstumsverhalten von den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Gestagen ab. Im
Rahmen der Behandlung werden Betroffenen Medikamente empfohlen, die einerseits die Produktion
dieser Hormone im Körper unterbinden, andererseits die Wirkung dieser körpereigenen Hormone auf
die Tumorzellen abblocken. Eine solche zusätzliche „Antihormontherapie“ wird nach der
Erstbehandlung bei Patientinnen mit hormonempfindlichen Tumoren fünf bis sieben Jahre empfohlen.
Gibt es hier auch Nebenwirkungen?
Etwa 20 Prozent der Patientinnen klagen über Beschwerden wie in den Wechseljahren. Also
Wallungen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, sehr selten
Haarausfall, Thrombosen im Bereiche der unteren Extremitäten. Im Großen und Ganzen
beeinträchtigt eine „Antihormontherapie“ also auch das allgemeine Wohlbefinden. Die
Nebenwirkungen können aber in den meisten Fällen durch pflanzliche Präparate gelindert werden.
Darf ich noch einmal auf die voroperativen Therapien zurückkommen: Erhöhen diese die
Heilungschancen?
Ganz so einfach lässt sich das leider nicht sagen. Bei Vorliegen bestimmter Tumormerkmale kann
eine Patientin unter Umständen davon profitieren. Eine voroperative Chemotherapie kann die
Heilungschance erhöhen, nämlich dann, wenn es durch die Vorbehandlung zu einem völligen
Verschwinden des Tumorgewebes kommt. Dies ist in circa 15 bis 50 Prozent der Fälle möglich.
Allerdings hängt das von der Konstellation des Tumorgewebes ab und ist nicht sicher vorhersagbar.
Durch regelmäßige Ultraschalluntersuchungen des Tumors nach jeder Chemotherapie kann die
Ansprechbarkeit gut überwacht und überprüft werden.
Ein weiterer Vorteil der Vorbehandlung kann sein, dass durch die Tumorverkleinerung eine
Radikaloperation vermieden und brusterhaltend operiert werden kann.
Prinzipiell ist es aber folgendermaßen: Wenn wir bereits nach der Diagnosestellung wissen, dass eine
Chemotherapie im Verlauf der Behandlung erforderlich sein wird, so kann diese auch vor der
Operation durchgeführt werden. Ich möchte aber betonen, dass dies wirklich von Fall zu Fall und
selbstverständlich stets in Absprache mit der Patientin entschieden wird.
Viele Frauen haben Angst vor einer Brustoperation, denn für viele ist sie gleichbedeutend mit
„Brustentfernung“. Viele fürchten, um es mit einem drastischeren Wort auszudrücken, eine
„Verstümmelung“. Haben diese Frauen zu Recht Angst?
Nein! Eine Brustentfernung ist etwa bei 20 bis 25 Prozent aller Patientinnen erforderlich. Dies ist dann
der Fall, wenn es sich um größere Tumore handelt, wenn mehrere Tumore gleichzeitig vorhanden
sind oder bei sogenannten entzündlichen Varianten. Fast 80 Prozent aller Betroffenen können
brusterhaltend operiert werden.
Falls es aber doch zu einer kompletten Brustentfernung kommt, was halten Sie von
Brustimplantaten bzw. von einer „neuen Brust aus Eigenfett“?
Je nach Erkrankungsstadium wird dies den Patienten angeboten und sofern der Wunsch besteht auch
bei der Erstoperation durchgeführt. Ist eine Nachbestrahlung notwendig, empfehlen wir den Aufbau
erst nach abgeschlossener Behandlung. Die sichere und komplette Behandlung des Tumors sollte
Priorität haben, wenngleich die Erhaltung der körperlichen Integrität ebenfalls sehr wichtig ist und
auch bei uns behandelnden Ärzten einen hohen Stellenwert besitzt. Aber nochmals: Beim Großteil der
Betroffenen muss es gar nicht erst zu einer Brustentfernung kommen.
Es wird also nur der Tumor entfernt?
Nicht nur. Wir entfernen auch ein Saum gesunden Gewebes rundherum – also im Grunde ein
Sicherheitssaum rund um den Tumor. Außerdem werden einige Lymphknoten aus der gleichseitigen
Achselhöhle entfernt, da man weiß, dass sich Tumore entlang der Lymphbahnen und Lymphknoten
schrittweise ausbreiten. Auch diese Maßnahme ist eine Art Sicherheitsnetz. Nichtsdestotrotz ist nach
einer brusterhaltenden Operation in der Regel immer eine Nachbestrahlung zur Vermeidung von
Rückfällen erforderlich.
Es ist also auch möglich, dass bei einer Operation nicht alle Tumorzellen entfernt werden?
In der Tumorumgebung können sich sogenannte Tumorzellnester befinden. Sie sind sehr klein und
nicht sichtbar. Diese gilt es abzutöten. Eine Strahlentherapie kann aber auch nach einer
Radikaloperation, also wenn die Brust doch komplett entfernt werden muss, empfehlenswert sein.
Wie verläuft eine Strahlentherapie?
Wir beginnen etwa zwei bis drei Wochen nach der Operation. Natürlich erst dann, wenn die Wunden
gut verheilt sind. Ist in der Nachbehandlung auch eine Chemotherapie erforderlich, so wird diese in
der Regel zuerst nach der Operation durchgeführt.
Und in welchen Fällen ist eine Nachbehandlung mittels Chemotherapie erforderlich?
Das hängt vom Tumorstadium ab. Wir unterscheiden fünf Stadien: vom Stadium 0, in dem bösartige
Zellwucherungen nur innerhalb der Milchgänge zu finden sind, bis hin zum Stadium 4, in dem neben
dem eigentlich Mammakarzinom bereits Fernmetastasen in Lunge, Leber oder Knochen vorhanden
sind. Sobald zum Beispiel mehrere Lymphknoten mit Metastasen besiedelt sind – das ist ab dem
zweiten Stadium der Fall –, wird eine nachoperative Chemotherapie durchgeführt. Aber auch, wenn
Tumore auf eine Hormonbehandlung nicht ansprechen. Die Indikation, das heißt die Festlegung zur
Chemotherapie erfolgt nach von Fachgremien zusammengestellten, international geltenden
Richtlinien und wird für jede Patientin auch im Tumorboard nochmals besprochen und festgelegt.
Und wie verläuft eine derartige Chemotherapie?
Die Patientinnen erhalten diese Behandlung von eigens ausgebildeten Fachleuten, das sind
internistische Onkologen. Ärzte, aber auch das zuständige Pflegepersonal sind hier sehr gefordert,
denn diese Therapie verlangt ein hohes Fachwissen sowie viel Erfahrung über Wirkung und
Nebenwirkungen dieser nicht ungefährlichen Substanzen. Die Behandlungen, auch Zyklen genannt,
erfolgen in der Regel im Abstand von drei Wochen und insgesamt sechs Mal und im Rahmen
tagesklinischer Aufnahmen. Das bedeutet, dass die Patientinnen in der Früh ins Krankenhaus
kommen, sich der Chemotherapie unterziehen und am selben Tag, sofern es ihnen gut geht, wieder
nach Hause gehen können.
Kann es auch sein, dass man sowohl Strahlen- als auch Chemotherapie „über sich ergehen
lassen“ muss?
Ja, zum Beispiel wenn brusterhaltend operiert wurde, der Tumor auf eine Hormontherapie aber nicht
anspricht und bzw. oder wenn auch mehrere Lymphknoten in der Achselhöhle befallen waren.
Kann sich jede Frau einer Chemo- bzw. Strahlentherapie unterziehen?
Wenn es der allgemeine Gesundheitszustand erlaubt, dann ist das möglich. Denn derartige Therapien
führen bei den meisten Patientinnen zu einer wesentlichen Schwächung ihres körperlichen Zustandes.
Es ist ja weithin bekannt, dass Chemo- und Strahlentherapien weitreichende Nebenwirkungen haben
können. Daher muss man sich auch immer die Frage stellen: Ist eine Chemo- und bzw. oder
Strahlentherapie absolut notwendig? Ist sie medizinisch indiziert, also angebracht?
Kommt es denn auch vor, dass eine Patientin eine Chemo- bzw. Strahlentherapie oder auch
Operation abgelehnt hat?
Ja, dies kommt hin und wieder vor, leider nicht selten mit einem sehr tragischen Ausgang. Auch die
Schulmedizin hat nicht für alle Situationen eine sichere Therapie anzubieten, helfend und lindernd
einzugreifen und beizustehen gelingt ihr jedoch in vielen Fällen. Schlussendlich kann und muss jeder
Mensch selbst entscheiden, was mit ihm geschieht. Wir bemühen uns jedoch, jeder Patientin die
jeweiligen Therapieschritte so verständlich wie möglich, oft in mehreren Gesprächen zu erläutern.
Sie haben die Nebenwirkungen ja bereits angesprochen, wie zeigen sich diese?
Während und auch im Anschluss an die nachoperative Bestrahlung treten Rötungen wie bei einem
Sonnenbrand ersten Grades auf. In seltenen Fällen kommt es auch zur Blasenbildung. Diese
Nebenwirkungen verschwinden aber nach einigen Tagen oder Wochen wieder vollständig.
Im Rahmen der Chemotherapie werden Medikamente verwendet, die jene Zellen angreifen, die sich
rasch teilen. Bei Krebszellen handelt es sich genau um solche, also sich rasch teilende Zellen. Daher
reagieren Tumorzellen besonders sensibel auf eine Chemotherapie. Leider sind davon auch gesunde
Zellsysteme betroffen, wie die blutbildenden Zellen im Knochenmark oder die Haarfollikelzellen.
Vorübergehend kommt es auch zu einer Verminderung der Abwehrzellen, unter anderem handelt es
sich dabei um Leukozyten im Blut, also weiße Blutkörperchen, deren Hauptaufgabe in der Abwehr von
Krankheitserregern besteht. Die Folgen sind beispielsweise Abwehrschwäche im Hinblick auf
Infektionserkrankungen, allgemeine Müdigkeit, Leistungsschwäche, Übelkeit und auch Haarausfall.
Gibt es auch bei einer Operation Neben- bzw. Nachwirkungen?
Das hängt von der Ausdehnung der Operation ab. Wenn etwa zur Entfernung von Lymphknoten bis
zur Achselhöhle operiert werden muss, können im Anschluss bewegungsabhängige Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen, Gefühlstörungen am Oberarm und in ganz wenigen Fällen
Lymphödeme („dicker Arm“) auftreten.
Besteht die Chance auf vollständige Heilung? Oder spricht man hier grundsätzlich „ungern“
von Heilung?
Glücklicherweise können heutzutage sicher über 70 Prozent aller Patientinnen mit einem
Mammakarzinom geheilt werden. Für die Behandlung dieses Tumorleidens standen noch nie so viele
Möglichkeiten zur Verfügung wie heutzutage. Am Landeskrankenhaus Feldkirch laden wir immer
wieder Patientinnen ein, bei Therapiestudien mitzumachen. Zum Einsatz kommen dabei Medikamente
in verschiedenen Kombination und Intervallen, die sich bei fortgeschrittenen Fällen bereits bewährt
haben. Wir arbeiten zudem eng mit der Österreichischen Studiengruppe für Brust- und Darmtumore
zusammen (ABCSG Austrian Breast- and Colorectal Cancer Study Group), bei der sich
Krankenhäuser in ganz Österreich beteiligen und in den vergangenen 25 Jahren erhebliche,
inzwischen weltweit anerkannte Therapiekonzepte erarbeitet und entwickelt wurden.
Die Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen hat in den letzten Jahren zwar zugenommen. Doch dank
der Teilnahme der Bevölkerung an Vorsorgeuntersuchung sowie verbesserter Therapien hat die
Sterblichkeit deutlich abgenommen (Siehe Grafik im Anschluss: die Zahlen von Deutschland dürfen
auch für Österreich angenommen werden).
Trotzdem kann es doch auch zu Rückfällen kommen, oder nicht?
Natürlich besteht immer die Gefahr, dass nach der Behandlung bösartiger Leiden wieder neues
Tumorwachstum auftreten kann. Daher legen wir auch sehr Wert auf die Nachsorgeuntersuchungen.
In den ersten drei Jahren nach der Behandlung finden diese alle vier Monate, später alle sechs bis
zwölf Monate zu den Kontrollen. Viele Betroffene sind nach einer Krebsbehandlung natürlich
sensibilisiert und besorgt, wenn Beschwerden oder Veränderungen auftreten. Diese Ängste sollen bei
den Kontrollen auch offen ausgesprochen werden. Oft stellt sich bei weiteren Abklärungen nämlich
heraus, dass es sich nicht um einen Rückfall handelt. Aus unserer Sicht geht es bei den
Nachsorgeuntersuchungen nämlich darum, den Betroffenen zu versichern, dass sie gesund sind!
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