kompakt Neue Informationen zum Krankheitsbild Brustkrebs Nr. 2 Medizinische Inhalte von IKKpromed bei Brustkrebs aktualisiert Ein wichtiges Kennzeichen von IKKpromed ist es, dass neue, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse regelmäßig in das Behandlungsprogramm einfließen. So hat jüngst eine Aktualisierung der gesetzlichen Vorgaben für IKKpromed bei Brustkrebs zahlreiche Veränderungen gebracht mit dem Ziel, die Versorgung von Brustkrebs-Patientinnen weiter zu verbessern. Im Mittelpunkt der neuen Vorgaben steht unter anderem, dem Gespräch zwischen dem Arzt und seiner Patientin einen noch größeren Stellenwert einzuräumen. Jede Patientin soll ausführlich über Nutzen oder Risiken bestimmter Behandlungsschritte informiert werden. Deutlicher als zuvor geht das Programm zudem auf bestimmte Arten der chirurgischen Behandlung ein, orientiert an aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien. So werden brusterhaltende Verfahren stärker als bisher in den Vordergrund gerückt. Sie sollen, wann immer es möglich ist, die bevorzugte Behandlungsmethode darstellen. Patientinnen sollten die Behandlungsalternativen kennen und nach ausführlicher Aufklärung eine angemessene Bedenkzeit erhalten, um eine Entscheidung treffen zu können. Im ärztlichen Gespräch ist jedoch nicht nur die Berücksichtigung des aktuellen wissenschaftlichen Standards ein wichtiger Inhalt. Die neuen Vorgaben geben Hilfestellungen bei der Bewälti- gung der seelischen Situation eine noch stärkere Bedeutung. So soll der Arzt neben medizinischen Hinweisen auch Empfehlungen zu kompetenten Beratungseinrichtungen oder auch Selbsthilfeorganisationen geben. Ausführlicher werden Ziele und Inhalte der Nachsorge ausgeführt. Es soll nicht nur das Ergebnis der Behandlung untersucht, sondern der gesamte Prozess der körperlichen und seelischen Heilung bestmöglich unterstützt werden. Die Nachsorgeuntersuchungen erfolgen in der Regel halbjährlich. Je nach individuellen Erfordernissen und psychosozialer Betreuung hat die Patientin zudem jederzeit die Möglichkeit, sich in ärztliche Betreuung zu begeben. Neu in den Programmvorgaben ist weiterhin, dass klarer beschrieben wird, wie eine sinnvolle, dem Krankheitsstadium angemessene Schmerztherapie aussehen sollte, wenn sie erforderlich wird. kompakt Brustkrebspatientinnen sind gut informiert Frauen mit Brustkrebs zählen besonders häufig zu den »mündigen« Patienten. Sie sind über ihre Erkrankung aufgeklärt und entscheiden gemeinsam mit ihrem Arzt über die Behandlungsstrategie. Dies ergab eine bundesweite Befragung von chronisch Kranken durch ein Forscherteam der Universität Mannheim. Aufklärung und gemeinsames Entscheiden über therapeutische Schritte sind ein wesentlicher Grundsatz von IKKpromed. Gruppe gehören vor allem Diabetiker und Patientinnen mit Brustkrebs. Sie beschäftigen sich meist sehr intensiv mit ihrer Krankheit, können Gesundheitsrisiken einschätzen und sind gut informiert. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass selbst sehr mündige Patienten Entscheidungen über eine Behandlungsstrategie gemeinsam mit dem Arzt treffen. Dabei stellt der Arzt neben Fachzeitschriften die wichtigste Informationsquelle für die Patienten dar. Und entgegen der Erwartung zeigten sich gerade aufgeklärte Patienten mit der Beratung durch den Arzt deutlich zufriedener. Mögliche Erschöpfung mit dem Arzt abklären Wenn in der Öffentlichkeit vom »mündigen« oder »souveränen« Patienten die Rede ist, bleibt in der Regel offen, wie mündig Patienten heute tatsächlich sind. Aus diesem Grund untersuchten die Wissenschaftler das Phänomen des »mündigen Patienten« im Rahmen einer deutschlandweiten Erhebung an 1.700 chronisch Kranken. Die Autoren interessierte dabei besonders, welche Einflussgrößen für die »Mündigkeit« wichtig sind und welche Folgerungen sich aus einer zunehmenden »Mündigkeit« für das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ergeben. Die Befragung ergab, dass dabei das jeweilige Krankheitsbild eine entscheidende Rolle spielt. Ein von den Forschern entwickelter so genannter »Patientenmündigkeits-Index« lag im Durchschnitt bei 63 von 100 Punkten. Dabei wiesen etwa 30 Prozent der Befragten einen hohen Index von mindestens 75 Punkten auf. Zu dieser Wesentliches Ziel von IKKpromed ist es, dass Frauen nach einer Brustkrebsbehandlung wieder zu einem möglichst beschwerdefreien Leben zurückfinden. Bei manchen Frauen können aber auch noch zehn Jahre nach der Behandlung Probleme durch Müdigkeit und Abgeschlagenheit auftreten. Dies fanden amerikanische Forscher bei einer Langzeituntersuchung von BrustkrebsPatientinnen heraus. Ob die Beschwerden im Zusammenhang mit der Krebserkrankung und Behandlung stehen, sollte dabei nach Einschätzung der Wissenschaftler individuell mit dem Arzt abgeklärt werden. Bereits in einer früheren Studie hatten die Forscher der Universität von Los Angeles herausgefunden, dass etwa ein Drittel der Frauen mit Brustkrebs innerhalb von fünf Jahren nach der Behandlung über Müdigkeit und Abgeschlagenheit klagen. In einer Folgeuntersuchung bei den gleichen Frauen stellten sie jetzt fest, dass diese Beschwerden auch fünf bis zehn Jahre nach der Behandlung noch mit einer ähnlichen Häufigkeit auftreten. Etwa jede fünfte Frau gab sogar bei beiden Befragungen an, unter Müdigkeit zu leiden, was auf einen dauerhaften Charakter dieser Beschwerden schließen lässt. Brustkrebs Zwar konnte die vorliegende Studie nicht klären, ob die Müdigkeit der Frauen auch tatsächlich auf ihre Krebsbehandlung zurückzuführen ist. Untersuchungen zeigten aber, dass viele Frauen, die andauernd über solche Beschwerden klagten, Anzeichen für Entzündungen trugen. Daher könnte hinter den Problemen auch eine entzündliche Erkrankung stecken, die möglicherweise durch die Krebserkrankung ausgelöst oder verstärkt wurde. Auf jeden Fall sollten Patientinnen die Beschwerden ernst nehmen und vom Arzt abklären lassen. Nebenwirkungen der Chemotherapie vorbeugen Bei der Chemotherapie handelt es sich um eine medikamentöse Behandlung mit Zellgiften, die anders als Operation und Bestrahlung im gesamten Körper wirken. Fachleute sprechen dabei von einer systemischen Wirkung. Trotz sorgfältiger Dosierung und zielgenauer Wirkung auf die Vorgänge in Krebszellen können bei der Chemotherapie Nebenwirkungen auftreten, die sich durch geeignete Gegenmaßnahmen aber abmildern lassen. Im Rahmen von IKKpromed steht dies bei der Beratung und Betreuung ganz besonders im Mittelpunkt. Eine Nebenwirkung der Chemotherapie ist die Verminderung der Zahl weißer Blutkörperchen. Weil dadurch die Abwehrkraft des Körpers sinkt, sollten Menschenansammlungen und Menschen mit ansteckenden Krankheiten in dieser Zeit gemieden werden. Ebenso sollte man sich vor blutenden Wunden schützen, da auch die Zahl der Blutplättchen vermindert ist. Bei bestimmten Arten der Chemotherapie werden die Zellen der Haarwurzeln angegriffen. Die Haare können ausdünnen und zum Teil ganz ausfallen. Sie wachsen aber nach Abschluss der Behandlung in aller Regel wieder nach. Je nach persönlichen Bedürfnissen können Patientinnen während der Zeit des Haarausfalls eine Perücke tragen. Der Arzt berät Patientinnen ausführlich dazu. Häufig reizt eine Chemotherapie auch die Magenschleimhaut, sodass es zu Übelkeit und Erbrechen kommt. Gegen diese Nebenwirkungen gibt es aber heute wirksame Medikamente (so genannte Antiemetika), die sowohl Übelkeit als auch den Brechreiz unterdrücken. Antiemetika können vor Beginn der Chemotherapie als Infusion gegeben oder auch in Form von Tabletten eingenommen werden. Bei Strahlentherapie die Haut schützen Nach der brusterhaltenden Operation eines Tumors ist immer eine Strahlentherapie erforderlich. Ihr Ziel ist es, eventuell noch vorhandene Krebszellen zu vernichten. Durch die Bestrahlung der Brust wird die Gefahr eines Rückfalls deutlich gesenkt. Wie nahezu jede wirksame Behandlung hat aber auch die Strahlentherapie Nebenwirkungen. Diese lassen sich durch bestimmte Vorsorgemaßnahmen aber lindern. Bei der Bestrahlung nach einer brusterhaltenden Operation wird immer die gesamte Brust kompakt einschließlich eines schmalen Streifens der darunter liegenden Brustwand bestrahlt. Abhängig von der ursprünglichen Lage des Tumors können aber auch Lymphknoten und LymphAbflusswege im Bereich von Schlüsselbein, Achselgrube und Brustbein mit bestrahlt werden. Zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Bestrahlung gehören Hautveränderungen, vor allem Trockenheit und Rötungen in den bestrahlten Hautarealen. Auch können leichte Verfärbungen und Verhärtungen im Unterhautfettgewebe auftreten. Daher ist es wichtig, die Haut nach der Bestrahlung so gut wie möglich zu schonen. Hautpflegemittel sollten ausschließlich Substanzen enthalten, die vom Strahlentherapeuten empfohlen oder verordnet wurden. Mechanische Beanspruchungen und chemische Reizungen der Haut, etwa durch Bürsten, Frottieren oder Parfümieren, sind in den Wochen nach der ersten Bestrahlung zu vermeiden. Deshalb muss in dieser Zeit auch auf einengende oder reibende Kleidungsstücke verzichtet werden. Ein BH mit Stützfunktion kann sinnvoll sein, er sollte aber keine starken mechanischen Halterungen aufweisen. Verzichtet werden sollte ferner auf alles, was zu vermehrtem Schwitzen führt, etwa das Tragen synthetischer Kleidung und SaunaBesuche. Um einen Sonnenbrand zu verhindern, muss die Haut im Freien bedeckt werden, denn Sonnenschutzcremes sind zunächst zu vermeiden. Chronische Schmerzen nach der Operation behandeln Nach einer Brustoperation kommt es bei Patientinnen häufig zu chronischen Schmerzen, die vor allem an Arm, Schultern und Nacken auftreten. Etwa die Hälfte aller Frauen macht innerhalb von neun Jahren nach einer Brustoperation Erfahrungen mit chronischen Schmerzen. Dies sollte nach Ansicht von Experten bei der Betreuung der Patientinnen verstärkt berücksichtigt werden, berichtet jüngst die »Ärzte-Zeitung« anlässlich des Welt-Schmerz-Kongresses in Sydney. Wie häufig Patientinnen nach einer Brustkrebsoperation unter chronischen Schmerzen leiden, war bislang kaum erforscht. In einer ersten Studie zum Langzeitverlauf der chronischen Schmerzen befragten britische Forscher der Universität Aberdeen rund 400 Brustkrebspatientinnen in Nordschottland jeweils drei und neun Jahre nach ihrer Operation. Während nach drei Jahren etwa 43 Prozent der Patientinnen von chronischen Schmerzen nach der Operation berichteten, waren es innerhalb der folgenden sechs Jahre noch 17 Prozent. Insgesamt aber hatten 52 Prozent aller Frauen in den neun Jahren nach der Operation mindestens einmal chronische Schmerzen erlitten. Jüngere und schwerere Frauen waren davon häufiger betroffen. In einer anderen Untersuchung an 2.000 Frauen, die mehr als fünf Jahre nach der Entfernung des Brusttumors an chronischen Schmerzen litten, fahndeten Forscher nach der Ursache der Beschwerden. Einen direkten Zusammenhang mit der Brustoperation fanden sie bei 18 Prozent der Armschmerzen und bei zwölf Prozent der Schulter- und Nackenschmerzen. Bei 19 Prozent der Frauen bestanden zudem Phantomschmerzen im Operationsbereich. Auch wenn die Ursache der Schmerzen häufig unklar ist und nicht immer direkt auf die Operation zurückzuführen ist, sollten Patientinnen diese Beschwerden ernst nehmen und mit ihrem Arzt besprechen. IMPRESSUM IKK Brandenburg und Berlin Ziolkowskistraße 6, 14480 Potsdam Pressestelle: Gisela Köhler (V.i.S.d.P.)