03.09.2016 Kosten- und Preistheorie in der AHS Priv.-Doz. Dr. Bernhard Krön Wienerwaldgymnasium Tullnerbach Universität Wien KPH Krems Kompetenzkatalog SRP – Wo Wirtschaftsmathematik? nicht hier 1 03.09.2016 BIFIE Grundkonzept zur SRP → Kapitel Kontexte - physikalische Einheiten und Größen - Wirtschaftsmathematik ( = Zinseszinsformel und Kosten/Preis-Theorie) Kosten-Preis-Theorie (SRP Grundkonzept) Erlösfunktion Kostenfunktion (proportional, degressiv, progressiv, regressiv, fix) Gewinn=Erlös-Kosten Nachfragepreisfunktion Begriffe: Grenzkosten, Grenzerlös, Grenzgewinn, Break-even-Point 2 03.09.2016 Erlös = abgesetzte Menge (in ME) 1) = fixer Preis (pro ME) Erlös: = ⋅ vollständige Konkurrenz: viele Anbieter höherer Preis → kein Absatz Beispiel: Angebot/Nachfrage bestimmen regionalen Heupreis. Erlös 2) ( ) = variabler Preis (pro ME) = Preis, der verlangt werden kann, wenn ME abgesetzt werden sollen monopolistische Konkurrenz: ein Anbieter höherer Preis → weniger Absatz niedriger Preis → mehr Absatz Beispiel: Alle Sojabauern eines Landes verwenden Saatgut eines Konzerns. Wenn Tonnen an die Bauern verkauft werden sollen, muss der Konzern Euro pro Tonne verlangen. Standardmodell: Erlös: = ⋅ + mit = ⋅ = ⋅ > 0 und + ⋅ <0 3 03.09.2016 Erlös (erzielter Preis) Prohibitivpreis → = ⋅ + = ⋅ = ⋅ + ⋅ (abgesetzte Menge) ↑ Sättigungsmenge Frontalvortrag und Lehrbuch reichen nicht (Verständnis für Kontext abprüfen?) Aufgabe für Schüler/innen Ein Konzern verkauft Rennräder. Mit ( )wird der Preis bezeichnet, der bei verkauften Rädern erzielt werden kann. Aufgabenstellung: Welche Aussagen treffen auf die Sättigungsmenge zu? Kreuze die beiden richtigen Antworten an. 4 03.09.2016 Frontalvortrag und Lehrbuch reichen nicht (Verständnis für Kontext abprüfen?) Aufgaben für Student/innen 1) Formulieren Sie eine Typ-1-Frage im Konstruktionsformat, welche das Verständnis für den Begriff Sättigungsmenge abprüft. 2) Beschreiben Sie ausführlich eine Situation, in der der Verkaufspreis aufgrund eines Überangebots (Sättigungsmenge) den Wert 0 erreicht (mind. 100 Wörter). Kosten bereits ca. ab 4. Klasse: lineares Kostenmodell ( ) (monatl. Kosten) (Datenmenge in GB) Bei welcher Internetnutzung ist welches Tarifmodell am günstigsten? 5 03.09.2016 Kosten/Erlös/Preis 5. Klasse mit quadratischen Funktionen Z.B. Thema Mathematik 5, Nr. 849 Je billiger eine Ware angeboten wird, desto mehr kann verkauft werden. Daher hängt der Stückpreis ( ) einer Ware von der verkauften Menge ab: ( ) = −0,15 + 36 (in €) a) Was bedeutet es, wenn ein Preis von 36 € verlangt wird? Antwort: Es wird nichts verkauft. eventuell: 36 = −0,15 + 36 =0 Kosten/Erlös/Preis 5. Klasse mit quadratischen Funktionen Je billiger eine Ware angeboten wird, desto mehr kann verkauft werden. Daher hängt der Stückpreis ( ) einer Ware von der verkauften Menge ab: ( ) = −0,15 + 36 (in €) b) Wie viel Ware kann abgesetzt werden, wenn die Ware verschenkt wird? 0 = −0,15 + 36 = 240 Antwort: 240 Stück 6 03.09.2016 Kosten/Erlös/Preis 5. Klasse mit quadratischen Funktionen Je billiger eine Ware angeboten wird, desto mehr kann verkauft werden. Daher hängt der Stückpreis ( ) einer Ware von der verkauften Menge ab: ( ) = −0,15 + 36 (in €) c) Wie lautet die Gleichung der Erlösfunktion? Antwort: = −0,15 + 36 = −0,15 + 36 Kosten/Erlös/Preis 5. Klasse mit quadratischen Funktionen Je billiger eine Ware angeboten wird, desto mehr kann verkauft werden. Daher hängt der Stückpreis ( ) einer Ware von der verkauften Menge ab: ( ) = −0,15 + 36 (in €) d) Wie muss der Preis festgelegt werden, damit der Erlös 2100 € beträgt? 2100 = −0,15 + 36 = 100, = 140 Antwort: Entweder 100€ oder 140€. 7 03.09.2016 Kosten/Erlös/Preis 5. Klasse mit quadratischen Funktionen Je billiger eine Ware angeboten wird, desto mehr kann verkauft werden. Daher hängt der Stückpreis ( ) einer Ware von der verkauften Menge ab: ( ) = −0,15 + 36 (in €) e) Bei welchem Preis wird der maximale Erlös erzielt? = 120 Antwort: bei 120€ Kostenfunktionen mit Differentialrechnung ab 7. Klasse ( ) progressive Kosten (Menge) wirtschaftmathematische Definition Stückkosten steigen ( )/ streng steigend schulmathematische Definition ′′ >0 8 03.09.2016 Kostenfunktionen mit Differentialrechnung ab 7. Klasse ( ) degressive Kosten (Menge) wirtschaftmathematische Definition Stückkosten fallen ( )/ streng fallend schulmathematische Definition <0 Definitionen nicht äquivalent Beispiel = ( + 1) +3 Schulmathematik: überall progressiv Wirtschaftsmathematik: erst ab = 1 progressiv 9 03.09.2016 Definitionen nicht äquivalent progressiv: Stückkosten 0< ! " " < ! " " = ! " " nehmen zu bedeutet "!# " $!(") "% < Definitionen nicht äquivalent progressiv? Schulmathematik: ! " Wirtschaftsmathematik: " >0 < 10 03.09.2016 Definitionen nicht äquivalent ohne Fixkosten = −1 ' +1 Stückkosten: = −3 +3= − 1,5 + 0,75 Wirtschaftsmathematik: degressiv von 0 bis 1.5, dann progressiv Schulmathematik: degressiv von 0 bis 1, dann progressiv Definitionen nicht äquivalent ohne Fixkosten = −1 ' +1 Stückkosten: = −3 +3= − 1,5 Betriebsoptimum: !("+,- ) "+,- ()* + 0,75 = 1,5 = 0,75 = minimale Stückkosten 11 03.09.2016 Ausblick: Gewinn • Gewinn= Erlös − Kosten • Gewinnschwelle (Break-even-Point) • Gewinnmaximierung Ausblick: Grenzkostenfunktion .′ • Grenzkostenfunktion schneidet Stückkostenfunktion in Betriebsoptimum 12