? Marxeleien Eine Ideen- und Themensammlung für den Ethik-, Geschichts- und Religionsunterricht über Bischofs- und Kirchenlehren zum Thema Homosexualität. © Bilder by Fotalia Inhalt 1. Marxeleien ↳ 2. Bischöfe, die gerne Sex thematisieren ↳ 2 3. Der kirchliche Segen ↳ 4. Sichtweisen Sex ↳ 5. Ursachen von Homohass und Homophobie ↳ Marxeleien Reinhard Kardinal Marx redet und redet? 1 1 Unruhestifter? 2 Was Zuhörer hörten. Wie sie den Marx verstanden ... 2.1 Eine Reaktion Qelle 3 Rolle rückwärts 4 Unruhestifter! Merke! Was immer ein Kardinal sagt, ist immer anders gemeint. Bekannte Zündler Kleine Auswahl 2 MK: Die Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität stößt hierzulande auf viel Unverständnis. Auch Sie haben Kritik einstecken müssen, als Sie in Mannheim das Thema ansprachen. Was könnte sich ändern auf Seiten der Kirche? Marx: Gut, dass Sie fragen. Ich bin sehr unglücklich darüber, wie meine Äußerungen dargestellt wurden. Man kann wirklich nicht davon sprechen, dass Homosexuelle – oder auch Geschiedene – gescheiterte Menschen wären. Wir als Christen leben ganz grundsätzlich in dem Glauben, dass Menschen immer wieder neu anfangen können. Es können also Lebensentwürfe scheitern, aber doch nicht Menschen, die Geschöpfe und Ebenbild Gottes sind. Ein Homosexueller darf wie jeder andere Mensch doch nicht dafür, wie er ist, verurteilt werden. Ich bin froh, dass das in unserer heutigen Zeit nicht mehr so ist. Als Kirche sagen wir klar, dass wir die Erfüllung der Sexualität eines Menschen in der ehelichen Beziehung von Mann und Frau sehen, die auf lebenslanger Treue beruht und die für die Weitergabe des Lebens offen ist. Wir müssen aber wahrnehmen, dass das vielen Menschen nicht möglich ist und dass wir diese auf ihrem Lebensweg positiv pastoral begleiten. Dazu sind wir als Kirche gerufen. (Quelle: Münchner Kirchenzeitung) Herr, lass Feuer vom Himmel regnen! So sieht die Wirklichkeit aus: Ich war ebenfalls über Jahre hinweg in meiner Pfarrgemeinde aktiv: Als Messdiener, Gruppenleiter, Firmkatechet, Mitglied des Pfarrgemeinderates. Mit Leib und Seele war ich dabei, sodass viele schon dachten, ich würde sicher im Priesterseminar landen. Geoutet war ich zu der Zeit zuerst nur bei meinen besten Freunden, später auch in der Familie, jedoch nicht in der Öffentlichkeit. Nachdem aber irgendjemand eines meiner Profile im Internet gefunden hatte ... , war ich natürlich Dorfgespräch. Die meisten schienen kein großes Problem damit zu haben, dass ich schwul bin. Allerdings liefen einige besonders fromme Brüder und Schwestern auch zu unserem hochwürdigen Herrn Pfarrer und beschwerten sich, "so einer" dürfe ja wohl nicht länger als Messdiener am Altar stehen oder sonst irgendwie in der Gemeinde tätig sein. Daraufhin bekam ich einen freundlichen Brief von unserem "Hirten", in dem er mich, das "schwarze Schaf", von allen Ämtern und Aufgaben entband. Warum ich Dir das erzähle? Nun, Du solltest wissen, dass man als Schwuler bei Kirchens meist nichts Gutes zu erwarten hat, zumindest nicht in der römischkatholischen Kirche. Zwar bereue ich es im Nachhinein nicht mich bei den Menschen, die mir wichtig sind, geoutet zu haben. Auch finde ich es mittlerweile recht komfortabel, dass ich mir keine Gedanken mehr darüber machen muss, ob und wann und wie ich mich in der Öffentlichkeit oute. Dennoch: Die Konsequenzen, die ich als ehemals leidenschaftlicher Katholik zu tragen habe, schmerzen sehr! Langsam aber sicher komme ich an einen Punkt, an dem ich mich frage, ob ich überhaupt noch Mitglied einer solchen Kirche sein will. Was offizielle Kirchenvertreter so von sich geben (nicht nur in Bezug auf Homosexualität), erinnert mich nicht so sehr an die Frohe Botschaft Jesu Christi, als vielmehr an das kleinliche Erbsenzählen der Pharisäer und Schriftgelehrten. Und das gibt mir sehr zu denken. ...Aus: http://www.schwulejungs.de/forum/55/178228/2/ Kirche tut weh. Segen für Gartenzwerge ja, für liebende Homos nein. 3 Der kirchliche Segen Waffen, Zwerge und Bandidos werden gesegnet, Homosexuelle nicht. Zwei Männer, die sich seit langem lieben, erbitten von der katholischen Kirche einen Segen für diese Partnerschaft. „Teufelswerk!“, glaubt der Bischof. Der fromme Bischof sagt: Der fromme Bischof denkt sich froh: Die kath. Kirche segnet alles - außer homosexuelle Partnerschaften. Gegensätze Hurra! Ich bin gesegnet! Das Segnen von Waffen wird eh‘ keiner raffen. Keine Segnung von Homos! Einsätze Bikersegnung auf der Alm ⇐ Mit dabei Sichtweisen Sex Religion ignoriertWissenschaftWissenschaft 4 Sichtweisen Sex Unterschiedliche Perspektiven Moral Wissenschaft Sex aus 2 unterschiedlichen Perspektiven Moral Perspektive aus der Antike Nur Bibel als Richtschnur Sex nur in der Ehe erlaubt Wissenschaft Befragung, Beobachtung, Beschreibung, Vorkommen Darstellung der Realität Die Bibel ist voller Irrtümer. Die Wissenschaft korrigiert sie und bringt bessere Einsichten. Woher kommen Homohass und Homophobie? 5 Homosexuelles Verhalten (von Männern) wurde und wird auch heute noch von Teilen aller Menschen nicht toleriert. Warum ist das so? Welche Gründe und Ursachen kann man dazu finden? Warum kommen hier sogar Hassgefühle auf? Ein Blick in die eigene Kultur und deren Geschichte kann Antworten liefern und der Aufklärung dienen. Updated 11.10.2010 Dazu ist ein Ausflug zu den gebräuchlichen Begriffen („Schubladen“) notwenig. Exkurs: Schubladendenken Mit "Sodomie" wird hs. Verhalten im Bereich der christlichen Religion und Glaubens bezeichnet. In der Religion gilt hs. Verhalten als Gräuel und schwere Verfehlung gegen das Gesetz ihres Gottes. In der Wissenschaft hat sich während der Aufklärung der Begriff "Homosexualität" eingebürgert. In der Wissenschaft hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass hs. Tun als normal, als "Spielart der Natur" beurteilt werden muss. Ein Ausflug in die Geschichte zur Frage "Was dachte man über machte man mit Männern, die Sex mit Männern trieben?" führt zur Feststellung: Homosexuell veranlagte Menschen wurden als Abschaum betrachtet und behandelt. Man tötete bzw. ermordete sie. Sie galten als die Ursache (das Grundübel) des Zornes ihres Gottes, der das Treiben auch mit Naturkatastrophen abstrafte. Schwule Männer zu töten war deshalb eine Art Katastrophenschutz. Der Vorwurf der Sodomie endete für den Beschuldigten i.d.R. tödlich. (Ursache Wirkung) Der Vorwurf der Sodomie wurde immer missbraucht, um Menschen "auszuschalten" und/oder sich in den Besitz von ihren Güter zu bringen (Paradebeispiel: die Templer). (Problemfeld Todesstrafe, immer wieder willkürlich gehandhabt) Rassistisches Denken (Reinheit des Volkes) brachte Homosexuelle in Gefängnisse, Zuchthäuser, Arbeits- bzw. Umerziehungslager und Vernichtungslager. Ein Ausflug in die Geschichte zur Frage "Was dachte man über machte man mit Männern, die Sex mit Männern trieben?" zeigt zweifelsfrei: Religionen und Weltanschauungen sind die Hauptursachen der Ablehnung homosexuellen Verhaltens. Sie sind die Quellen der „Volkskrankheit“ Homophobie Homophobie bezeichnet hauptsächlich eine soziale, gegen Lesben und Schwule gerichtete Aversion bzw. Feindseligkeit oder „die irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen“. Homophobie wird in den Sozialwissenschaften zusammen mit Phänomenen wie Rassismus, Xenophobie oder Sexismus unter den Begriff „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ gefasst und ist demnach nicht krankhaft abnorm. • Sozialisation ! Vorurteile werden aufgeschnappt und verinnerlicht • Angst vor eigenen lesbischen bzw. schwulen Zügen • Angst vor sozialer Unsicherheit und Streben nach Macht • Angst vor der Infragestellung zentraler Normvorstellungen • Angst vor dem „Angriff“ auf die traditionelle Familie • Angst vor Infragestellung des gängigen Männlichkeitsideals • Das „Abweichende“ schlechthin Funktionen der Sexualität Fortpflanzung (Lebensprinzip) Zeichen besonderer Zuneigung (Liebe) Lusterlebnis Aus Sicht von Menschen, die Sexualität nicht als Vergnügen, sondern ausschließlich zum Zweck der Fortpflanzung und Zärtlichkeit nur als Mittel zur Bildung von Fortpflanzungseinheiten ansehen, ist Homosexualität mit einer Krankheit (biologischen Funktionsstörung) vergleichbar. Diese uralte Sicht der Christen, deren Ansicht nun seit 2000 Jahren die Meinungen und den Glauben der Leute beeinflusst hat, ist ein Hauptgrund der heutigen Intoleranz gegenüber Homosexuellen. Abhängig vom Menschenbild Sie gründelt im Menschenbild der Bibel. Nach ihr ist der Mensch in den Varianten Mann und Frau eine besondere Schöpfung ihres Gottes, sein Abbild, mit dem Auftrag sich zu vermehren, die Erde zu bevölkern und sie sich zu unterwerfen. Er soll über alle Tiere herrschen und ihre Pflanzen essen. Sie interpretieren ihre Schöpfungsgeschichte als Ordnung. ➝ Wenn Mann und Frau zusammen Sex haben, so ist das in (göttlicher) Ordnung. Jedes andere Sexualverhalten ist es nicht, insbesondere nicht das homosexuelle (falsches Loch). Den Rest regeln dann die Gesetze (Todesstrafe). Menschenbild heute Fortpflanzung (Lebensprinzip) Zeichen besonderer Zuneigung (Liebe) Lusterlebnis Aus Sicht von Menschen, die Sexualität als besondere Lust, als Zeichen von Liebe und Zärtlichkeit und Hingabe ansehen, mit dem aber auch neues Leben gezeugt werden kann, ist Homosexualität keine Krankheit sondern eine Spielart der Natur, deren Gründe und Entstehung sie nicht kennen. Wir wissen nur: Dieses Sexualverhalten gibt es schon immer. Die neue Sicht des aufgeklärten Menschen sagt, dass jeder Mensch seine (eigene) sexuelle Identität hat und finden muss. Homosexualität ist von der Krankheitsliste der WHO gestrichen worden, weil diese Einstufung durch nichts sachlich begründet ist. Hass • Hass gegen Menschen mit homosexuellen Neigungen wird gepredigt, geschürt. • Hass aus Angst vor dem Anderssein. Randalierer: Die jungen Männer wurden von Geistlichen und nationalistischen Gruppen aufgehetzt. Homosexuelles Verhalten (von Männern) wurde und wird auch heute noch von Teilen aller Menschen nicht toleriert. Die Religionen und Rassisten schüren Hass. Menschen haben zu wenig Wissen über Sexualität. Persönliche Homophobie Aufklärung ist notwendig, damit die Hetze aufhört. Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt. (Rosa von Praunheim) Info-Material Info-Material Info-Material Bibel- und Lehrtexte Trimm dich, mach dich schlau! Info-Material ! Schlusspunkt !