Viele unserer Partnerinnen und Partner der Orts­­ kirche in Afrika, Asien und Ozeanien müssen mit Krieg und Gewalt leben. Sie sind oft die Einzigen, die den Menschen helfen können. Ob Hilfe in akuten Notlagen oder langfristige Programme vor allem im Bereich Ausbildung, wir konnten 2014 rund 850 Projekte mit 49 Millionen Euro fördern. Gast im Monat der Weltmission 2015 Die Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit Fast die Hälfte der weltweit rund 2.500 Diözesen der katholischen Kirche befindet sich in Ländern, die wie Tansania zu den ärmsten der Welt gehören. Am Sonntag der Weltmission sammeln mehr als 100 päpstliche Missionswerke Spenden für sie. Kirchliche Arbeit ist hier nur dank der Solidarität der Katholiken weltweit möglich. In Deutschland findet die Kollekte am Sonntag, den 25. Oktober 2015, statt. Elvis Joseph Miti 07.–08.10.15 09.– 11.10.15 12.– 18.10.15 23.– 25.10.15 Spendenkonto: IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22 Pax-Bank eG, Konto 122 122, BLZ 370 601 93 Sie möchten für Elvis Joseph Miti spenden? Dann geben Sie „VCP15011” als Verwendungszweck an. Kontakt: 0241/75 07-535, [email protected] www.missio-hilft.de WMS-Einführung in Aachen Bundesweite Eröffnung in Dresden Bistum Fulda Bistum Dresden Mit verschiedenen Veranstaltungen und Gottesdiensten wird die diesjährige Aktion zum Sonntag der Weltmission vom 9. bis 11. Oktober im Bistum Dresden-Meißen feierlich eröffnet. Anschließend werden Gäste aus Tansania zu Begegnungen in Schulen und Gemeinden unterwegs sein. Nähere Infos auf www.missio-hilft.de/wms. Schon als kleiner Junge verspürte Elvis Miti einen inneren Drang, Menschen in Not beizustehen. Als er sah, wie sein Freund in einem Fluss zu ertrinken drohte, sprang er ins Wasser und zog ihn ans Ufer – obwohl er selbst nicht schwimmen konnte. Die Entschlossenheit, anderen zu helfen, hat sich Elvis Miti auch als Erwachsener immer bewahrt. Geboren und aufgewachsen in Sambia, erwarb er ein Diplom in Sozialarbeit, arbeitete in Sambia und später auch Tansania in Organisationen, die sich um Straßenkinder kümmern. Nach einer sechsjährigen Tätigkeit in der Erzdiözese Dar es Salaam im Bereich HIV und Aids und einem begleitenden Studium der Palliativmedizin zog es ihn in den Süden Tansanias. Seit 2013 leitet Miti in Ndanda als Projekt­ koordinator das UZIMA-Programm, das Menschen mit HIV, Aids und anderen chronischen Krankheiten betreut. UZIMA sei Suaheli und bedeute so viel wie » „Leben in Fülle“, erklärt er. Im Rahmen des von missio unterstützten Projekts besuchen fast 70 ehrenamtliche, gut ausgebildete Helfer 850 Menschen in ihrem Zuhause. In regelmäßigen Abständen werden die Freiwilligen von erfahrenen Krankenschwestern des benachbarten Benediktinerkrankenhauses begleitet. „Eine HIV-Infektion, rechtzeitig erkannt und richtig behandelt, ist heute eine chronische Krankheit“, erklärt Miti. Viele Menschen in Ndanda können heute dank UZIMA ein fast normales Leben führen. Doch trotz der Fortschritte im Kampf gegen Aids gebe es immer noch gewaltige Herausforderungen. „Besonders Waisenkinder, HIVpositive Kinder und Großmütter haben große Schwierigkeiten, mit den verheerenden Folgen von Aids in Ndanda zurechtzukommen“, berichtet Miti. Oft fehle der Ernährer der Familie. Viele könnten sich nur eine Mahlzeit am Tag leisten. Mit seinen UZIMA-Mitarbeitern hofft der 43-Jährige, der verheiratet ist und selbst vier Kinder hat, auch diesen Menschen ein „Leben in Fülle“ zu ermöglichen. UZIMA ist eine Quelle der Hoffnung für die Ärmsten der Armen, die sich die permanent steigenden Kosten für Gesundheit nicht leisten können. Elvis Joseph Miti Tansania – jenseits von Safari und Tropenparadies von Bettina Tiburzy Text: Bettina Tiburzy, Fotos: Hartmut Schwarzbach Für ein Leben in Fülle Der Kilimanjaro, die Serengeti, Sansibar: Die touristischen Highlights Tansanias prägen das Afrikabild vieler. Tausende Besucher strömen jedes Jahr ins Land. Auch weil es als eines der stabilsten auf dem Kontinent gilt. Doch Tansania gehört auch zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) nimmt es nur Rang 159 unter 187 Staaten ein. Die Mehrheit der 49 Millionen Einwohner lebt als Selbstversorger auf dem Land. Die Infrastruktur ist extrem schlecht. Es gibt kaum Straßen. Das staatliche Gesundheitssystem ist marode, der Bildungsstand vieler Menschen sehr niedrig. Es ist schwierig, gut bezahlte Arbeit zu finden. Selbst vom Tourismus, der zu den wichtigsten Einkommensquellen Tansanias gehört, profitieren nur wenige. In Tansania leben 130 verschiedene Volksgruppen mit ihren unterschiedlichen Traditionen und Religionen. 30 bis 40 Prozent der Einwohner gehören zu den Christen. Ähnliche Schätzungen gelten für die Muslime. Darüber hinaus gibt es Anhänger traditioneller Religionen. Auf Sansibar gehören FILMTIPPS www.missio-hilft.de/tansaniafilm www.missio-hilft.de/uzima etwa 98 Prozent der Bewohner dem Islam an. Die Christen sind nur eine kleine Gruppe. In letzter Zeit haben dort die traditionell toleranten Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gelitten. Radikale Islamisten verübten Anschläge auf Christen und auf moderate Muslime. Hinzu kommt, dass das Verhältnis zwischen dem Festland und Sansibar seit Gründung der Republik Tansania angespannt ist. Immer wieder fordern politische Gruppen auf Sansibar mehr Unabhängigkeit. Ein Verfassungsreferendum soll das Verhältnis neu regeln, könnte jedoch auch Anlass zu weiterer Eskalation bieten. Trotz aller Schwierigkeiten engagiert sich die katholische Kirche Tansanias mit ihren rund 14 Millionen Mitgliedern stark in zahlreichen sozial-pastoralen Initiativen. Sie betreibt Gesundheitszentren und unterhält viele der besten Schulen im Land, die auch von Angehörigen anderer Religionen besucht werden. So trägt die Kirche maßgeblich zu einer friedlichen Zukunft Tansanias bei.