KLINIKUM LÜDENSCHEID Nach getaner Arbeit ließen es sich Patienten, Angehörige und das HNO-Team schmecken. HNO-Klinik Lebenslust und Esskultur Zurück zur Genussfähigkeit: Kochkurs für Menschen mit medizinischen Problemen im Kopf-Hals-Bereich Klinikdirektor Dr. Heino Davids mitten im Geschehen. Bei der Essenszubereitung.... 4 Jährlich erkranken in Deutschland nach Informationen des Robert-Koch-Institutes rund 17.000 Menschen an bösartigen Neubildungen im Mund-, Rachen-, Kehlkopf- und Speiseröhrenbereich. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei Männern bei 57,5 und bei Frauen bei 63 Jahren. Die Zahl der Neuerkrankungen bei Männern ist fast dreimal so hoch wie die der Frauen. Folgen von Operation, Chemo- oder Bestrahlungstherapie sind Probleme beim Schlucken, ein verändertes Geschmacksempfinden sowie eine erhöhte Infektionsanfälligkeit. Das Team unserer Klinik für Hals-Nasenund Ohrenheilkunde möchte dazu beitragen, dass diese Patienten nach Klinikaufenthalten und Therapien schneller gesunden und ihre Genussfähigkeit zurückgewinnen. Mit einem Kochkurs zum Thema „Lebensfreude und Esskultur“ soll Patienten und Angehörigen die Möglichkeit gegeben werden, einen ganz wichtigen Teil des Lebens, das Essen und Trinken, wieder zu einem Anreiz für mehr Lebensqualität zu machen. Die Ernährung stellt für viele Patienten mit bösartigen Tumoren im Kopf- und Halsbereich auch nach der Operation und Therapien ein großes Problem dar: Das Essen schmeckt nicht, das Schlucken schmerzt, das Kauen fällt schwer, es fehlt an Speichel, es mangelt an Appetit. Viele Patienten verlieren die Lust an der Nahrungsaufnahme, die Folge ist häufig starker Gewichtsverlust. Endlich wieder schmerzfei und mit Appetit essen zu können, ist der Wunsch vieler Betroffener. In der Regel besitzen aber weder der Patient noch die ihn betreuenden Personen Kenntnisse über die Bewältigung der Ernährungsprobleme und den in dieser Situation richtigen Umgang mit Lebens- und Genussmitteln sowie die zielgerichtete Zubereitung von ... und bei der Essensausgabe. HNO-Oberärztin Özlem Ates half tatkräftig beim Servieren der Speisen mit. Mahlzeiten. Der Kochkurs soll hier Abhilfe schaffen. Außerdem bietet er Hilfe bei der Umorientierung im Umgang mit Lebensmitteln, bei Einkaufs-, Ernährungsund Küchengewohnheiten. Der Kurs enthält keine Diätempfehlungen und kommt ohne den „erhobenen Zeigefinger“ aus. KLINIKUM LÜDENSCHEID In einem einführenden medizinischen Teil erhalten die Teilnehmer wertvolle Informationen zu situationsbedingten Folgen der Erkrankung sowie Informationen und Tipps, die den Alltag mit der Krankheit erleichtern. Anschließend bereiten ein professioneller Koch und das Team aus der HNO-Klinik gemeinsam mit Betroffenen und deren Angehörigen abwechslungsreiche, appetitanregende und gut verträgliche Speisen zu. Weiterhin steht eine ausgebildetete Servicemanagerin zur Verfügung, die für den schön gedeckten Tisch und ein angenehmes Ambiente sorgt. Zum Schluss werden die zubereiteten Speisen in gemütlicher Runde gegessen und genossen. Die Rezepte stammen aus der Feder eines Küchenmeisters, der diese auf die speziellen Patientenbedürfnisse und Alltagstauglichkeit getestet hat. Sie sind auch für weniger kocherfahrene Menschen unter preiswerten Einkaufsbedingungen gut nachvollziehbar. Es gibt Vorschläge vom Frühstück bis zum Abendessen. Ob Das „HNO-Koch- und Serviceteam“ mit Koch Wolfgang Nehles, Oberärztin Özlem Ates, Klinikum-Servicemanagerin Claudia Wattenberg, Klinikdirektor Dr. Heino Davids und den beiden Assisstenzärztinnen Julia Nehles und Cindy Küch. Gemüse, Fisch, Fleisch, Eintopf, Kuchen oder Dessert - dank einfacher Anleitungen sind die Rezepte auch zuhause einfach zuzubereiten. Am Ende des Kochkurses erhält jeder Teilnehmer eine Sammelmappe mit allen Rezeptvorschlägen. Der Kurs findet alle acht Wochen im Seminarzentrum (Haus 7) am Klinikum Lüdenscheid statt. Weitere Infos in der HNO-Klinik, Telefon 02351/46 32 73. 5