imFokus - Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen

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kreis und region 35
SÜDKURIER NR. 92 | V
M I T T W O C H , 2 2 . A P R I L 2 015
Hören, Atmen
und Aussehen
Zahlen und Fakten
zur HNO-Klinik
➤ Jüngste Fachabteilung: Die HNOKlinik ist die jüngste Fachabteilung
am Schwarzwald-Baar-Klinikum.
Chefarzt Oliver Reichel hat die Abteilung vor drei Jahren, kurz vor dem
Umzug von den beiden alten Krankenhausstandorten ins neue Klinikum, aus dem Nichts aufgebaut.
Davor gab es am Klinikum lediglich
eine Belegabteilung niedergelassener
HNO-Ärzte. „Ich habe am 1. Dezember 2011 alleine angefangen, mit einem Laptop, einem Telefon und
einem Schreibblock“, erinnert sich
Reichel. Er wechselte vom Münchner
Klinikum Großhadern ans Schwarzwald-Baar-Klinikum. Heute besteht
die HNO-Klinik neben ihm aus drei
Ober- und sechs Assistenzärzten.
➤ Viel zu tun: Rund 1700 Notfälle hat
die HNO-Klinik im vergangenen Jahr
medizinisch versorgt. Häufigste Ursachen sind schweres Nasenbluten,
Atemnot, Tumorblutungen und Mittelgesichtsfrakturen, etwa nach Unfällen. Rund 2000 Patienten wurden
stationär aufgenommen, ebenso viele
wurden ambulant behandelt. 1400
Patienten wurden operiert.
➤ Navigationsgestützte Operationen:
Ein Großteil der Operationen im
Nasennebenhöhlenbereich wird
mittels hochpräziser navigationsgestützter Technik gemacht.
➤ Lange Operationsdauer: In der HNOKlinik werden mit die am längsten
dauernden Operationen vorgenommen. Eine Operation, bei der beispielsweise im Rachen ein bösartiger
Tumor entfernt wird mit anschließender Geweberekonstruktion, kann bis
zu zwölf Stunden dauern.
➤ Stimmverbesserung: Bei der PhonoChirurgie kann Patienten, denen etwa
durch eine Tumoroperation Teile des
Stimmbandes entfernt wurden, mit
einer Titanspange das Sprechen erleichtert werden.
➤ Kleinster Knochen im Körper: Die
HNO-Chirurgen haben es mit den
kleinsten Knochen im menschlichen
Körper zu tun. Im Ohr liegen mit
Hammer, Amboss und Steigbügel die
winzigen Gehörknöchelchen. (spr)
im Fokuss
Unser Klinikum: Die Klinik für Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde (HNO) und Kopf- und
Hals-Chirurgie hat nicht von ungefähr ihren
langen Namen: Sie bietet Therapien für eine
große Bandbreite von Gesundheitsproblemen
VON ROLAND SPRICH
................................................
Vorsichtig dreht Oliver Reichel, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde und Kopf- und HalsChirurgie am Schwarzwald-BaarKlinikum, den Kopf von Patientin Maja
Dungevski und begutachtet die äußere
Form ihrer Nase. Er ist zufrieden. Die
Patientin ließ sich wegen einer funktionellen Störung operieren. Dabei
wurde die Nase auch optisch korrigiert. Mit dem Ergebnis ist nicht nur
der Mediziner, sondern auch die Patientin sehr zufrieden. Funktionelle
und ästhetische Nasenkorrekturen
gehören, ebenso wie das Anlegen der
Ohren bei Kindern oder das Entfernen
der Gaumen- und Rachenmandeln, zu
den Routineeingriffen der HNO-Klinik.
Der Schwerpunkt der Klinik liegt jedoch auf anderen Gebieten. „Zu uns
kommen selten Patienten mit leichten
Ohrenschmerzen oder Schnupfen“,
macht Oliver Reichel deutlich. Vielmehr werden in der HNO-Klinik
schwerpunktmäßig Patienten behandelt, die durch niedergelassene
HNO-Ärzte etwa für große chirurgische Eingriffe im Kopf-Hals-Bereich
zugewiesen werden.
➤ Kopf-Hals-Tumorchirurgie: Zum operativen Schwerpunkt der HNO-Abteilung am Schwarzwald-Baar Klinikum
gehört zusätzlich zur Entfernung von
Tumoren im Kopf- und Halsbereich
auch die plastische Rekonstruktion
von Gewebedefekten. Muss etwa ein
Teil der Zunge oder des Gaumens
wegen einer Tumorerkrankung entfernt werden, werden für einen Gewebe-Ersatz nicht selten Transplantationen vom Unterarm oder vom Oberschenkel des Patienten notwendig. Wo
es möglich ist, setzen die HNO-Spezialisten minimalinvasive Operationstechniken ein. So können kleinere
Tumore im Nasen- oder Nasennebenhöhlenbereich beispielsweise navigationsgestützt durch die Nase entfernt
werden.
➤ Hörverbesserung: Schwerhörige
Patienten, bei denen durch unterschiedliche Voraussetzungen – beispielsweise Fehlbildung der Ohrmuschel, chronische Gehörgangentzündung oder Mittelohrfehlbildung – ein normales Hörgerät zur
Hörverbesserung nicht zum Einsatz
kommen kann, können mit einem
knochenverankerten Hörgerät versorgt werden. Dazu wird dem Patienten hinter dem Ohr eine winzige Titanschraube implantiert, die mittels
Hörgerät die Schallwellen direkt auf
den Schädelknochen überträgt.
➤ Schnarch-Operationen: Von der Volks-
Führung für Leser
krankheit Schnarchen sind viele Patienten betroffen. Wenngleich Schnarchen zunächst ein Symptom ohne
primären Krankheitswert ist, kann es
vor allem für den Partner bekanntermaßen sehr lästig sein. Abhilfe kann
hier beispielsweise eine Straffung des
erschlafften Gaumensegels schaffen.
Ein echtes Gesundheitsproblem liegt
dagegen vor, wenn mit dem Schnarchen eine so genannte obstruktive
Schlafapnoe einhergeht. Dann kann
anhand einer Polygrafie festgestellt
werden, ob es durch unbewusste
Atemaussetzer im Schlaf zu einem
gefährlichen Sauerstoffabfall im Blut
kommt. Zwei Oberärzte der HNOKlinik besitzen für eine optimale Betreuung dieser Patienten die Zusatzausbildung zum Schlafmediziner.
➤ Plastische Chirurgie: Die HNO-Klinik
nimmt nur sehr selten reine Schönheitsoperationen vor. „Es liegt in der
Regel vor allem ein funktioneller
Grund, zum Beispiel für eine plastische Nasenkorrektur, vor“, macht
Chefarzt Oliver Reichel deutlich. Be-
kommt ein Patient beispielsweise
wegen einer knöchernen Schiefnase
schlecht Luft, liegt ein solcher funktioneller Grund vor. Dann sollte im
Rahmen der Operation eine schiefe
Nasenform mit korrigiert werden. Bei
reinen kosmetischen Operationen
handelt es sich dagegen nicht um
Kassenleistungen und die Eingriffe
müssen von den Patienten selbst
bezahlt werden.
Sowohl funktionelle als auch kosmetische Gründe hatte der Naseneingriff
bei Patientin Maja Dungevski aus
Villingen. Die junge Frau unterzog sich
am Schwarzwald-Baar-Klinikum einer
Nach-Operation, weil sie weder mit
dem funktionellen, noch mit dem
kosmetischen Ergebnis einer Nasenkorrektur an einer anderen Klinik
zufrieden war. Jetzt ist die Frau doppelt
glücklich. „Ich kann jetzt endlich
durch die Nase atmen und habe mehr
Kondition“, sagt sie. Zudem ist die
Patientin mit ihrem Aussehen wieder
rundum zufrieden und kann nicht nur
auf-, sondern auch tief durchatmen.
Der Chefarzt der
HNO-Klinik am
Schwarzwald-BaarKlinikum, Oliver
Reichel, prüft mit
fachmännischem
Blick das Ergebnis
der Nasenoperation
von Patientin Maja
Dungevski. Die
Patientin hatte
Probleme beim
Atmen und ließ
sich bei dem
Eingriff die Nase
auch optisch
korrigieren.
B I LD ER :
R O L A N D S P RI C H /
O L I V E R RE I C H E L ( 2 )
Unser
Schwarzwald-Baar-
Klinikum
SÜDKURIER
➤ Diese Serie:
Das neue
SchwarzwaldBaar-Klinikum ist
ein Jahr in
Betrieb. Wie
bewährt sich das
Haus im Alltag?
Wie profitieren
Patienten und
Mitarbeiter von
der Groß-Investition?
➤ Exklusive Leser-Führung: Für
unsere Leser gibt es am Dienstag, 28.
April, 17 Uhr, eine exklusive Führung
durch die Klinik in Villingen-Schwenningen. Chefarzt Oliver Reichel stellt den
Bereich persönlich vor und steht für
Fragen der Leser zur Verfügung. So sind
Sie dabei: Einfach bis Freitag, 12 Uhr,
die 0 13 79 – 370 500 82 anrufen (50
Cent aus dem Festnetz der Telekom,
Mobilfunkpreise abweichend). Hinterlassen Sie das Stichwort „HalsNasen-Ohren“, Name und Rufnummer.
Die Gewinner werden vom SÜDKURIER
benachrichtigt. Wir wünschen viel Glück
bei unserer Verlosung!
So arbeiten die HNO-Experten – von ästhetischen Korrekturen bis hin zur aufwändigen Tumor-Operation
1
Vor der Operation im Schwarzwald-Baar Klinikum: Die Ohren
der kleinen Patientin Antonia stehen
noch deutlich erkennbar ab – das soll
sich nun ändern.
2
Chefarzt Oliver Reichel kontrolliert bei Antonia, wie die Operation verlaufen ist. Die Korrektur abstehender Ohren gehört zu den häufigsten Operationen.
3
Nach der Operation ist der Erfolg
der Operateure gut zu sehen: Die
Ohren von Patientin Antonia liegen
jetzt wie gewünscht deutlich flacher
als zuvor an den Seiten des Kopfes an.
4
Oliver Reichel schaut einem Patienten mit einer speziellen Optik
ins Ohr, um so schon von außen eine
Erkrankung des Mittelohrs erkennen
zu können.
5
Diesem Patienten wurde ein Tumor im Halsbereich entfernt. Zum
Verschließen der Wunde wurde ihm
ein Teil der eigenen Brusthaut transplantiert.
Zugehörige Unterlagen
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