Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf Brustzentrum 1/1 Brustzentrum Brustzentrum des Universitätsklinikums Düsseldorf Mit dieser Broschüre möchten wir Patientinnen und niedergelassene Fachärzte mit dem Brustzentrum des Universitätsklinikums Düsseldorf vertraut machen. Das Brustzentrum soll wesentlich dazu beitragen, Brustkrebserkrankungen früher zu erkennen, besser zu behandeln und die Nachsorge von Brustkrebspatientinnen zu verbessern. Unser Brustzentrum wurde im Rahmen des Disease-Management-Programms (DMP) Brustkrebs vertraglich als Brustschwerpunkt anerkannt. allen Beteiligten, von dem die Patientinnen profitieren. Das Besondere am universitären Brustzentrum ist die enge Verzahnung zwischen modernster Wissenschaft und klinischer Erfahrung, wodurch wir Aktualität und Innovation bei Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs ermöglichen können. Im Brustzentrum wird die gesamte Therapie, von der Operation bis zur Anschlusstherapie, von allen Experten gemeinsam diskutiert und ein individueller Vorschlag erstellt. So erhält jede Patientin eine für sie individuelle Lösung. Durch das Programm sollen die Qualität der Brustkrebsbehandlung und –nachsorge und damit auch die Heilungschancen der betroffenen Frauen durch eine individualisierte Versorgung deutlich verbessert werden. Ihre Vorteile stehen also im Mittelpunkt des neuen Konzepts. An der Behandlung und Therapieentwicklung im Rahmen des DMP sind auch niedergelassene Frauenärzte und Ärzte anderer Disziplinen beteiligt. Die klinische Behandlung und langfristige ambulante Weiterbetreuung bei Ihren Gynäkologen erfolgt damit in gegenseitiger Absprache. Welche Vorteile bietet unser Brustzentrum? Alle Beteiligten am DMP haben sich verpflichtet, bei Diagnose, Operation und Therapie die neuesten anerkannten internationalen Forschungsergebnisse zu berücksichtigen und einzusetzen. Die Ergebnisse der Diagnostik und Therapien werden im Sinne einer permanenten Qualitätsverbesserung genau dokumentiert und ausgewertet. In Brustzentren arbeiten Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammen. Durch diese enge Zusammenarbeit und die Spezialisierung auf Brustkrebserkrankungen ergibt sich ein enger Wissensaustausch zwischen 2/3 Disease-Management-Programm Was versteht man unter dem Disease-Management-Programm Brustkrebs (DMP)? Die gesetzlichen Krankenkassen, das Bundesgesundheitsministerium, sowie Ärzte und Wissenschaftler haben das Disease-Management-Programm Brustkrebs erarbeitet. Sie wollen mit dem Disease-Management-Programm die Früherkennung und Therapie von Brustkrebs zentralisieren, besser strukturieren und somit zu einer besseren Versorgungsqualität der Patientinnen beitragen. Die Inhalte des Programm sind mit den niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern vereinbart worden. Sie unterliegen hohen Qualitätsanforderungen, die regelmäßig von einer neutralen Stelle überprüft werden. Den Patientinnen steht es frei, sich nach den Richtlinien des Disease-Management-Programm behandeln zu lassen. Wenn sich eine Patientin dafür entscheidet, verpflichten sich die auf Empfehlung der Krankenkassen an der Behandlung und Betreuung beteiligten Ärzte, die geforderten Qualitätsstandards einzuhalten. Wodurch profitieren Sie als Patientin von unserem Zentrum? ❑ Aufgrund der engen Verzahnung vieler Spezialisten vermeiden wir unnötige Wege und können bei der Feststellung der Diagnose und der Therapie Zeitverzögerungen verhindern. Bei unserer Arbeit steht die Patientin im Mittelpunkt. ❑ Im Bedarfsfall können wir Ihnen die Abklärung eines Brustkrebs-Verdachtes innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Untersuchung bei uns zusichern. ❑ Durch das neue Brustzentrum können wir Termine ohne lange Wartezeiten vergeben. ❑ Bei der Therapie arbeiten Experten aus verschiedensten Fachgebieten eng zusammen. Dazu zählen Gynäkologie, Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie, Pathologie und Psychoonkologie (psychische Ursachen und Folgen bei der Krebsbehandlung) sowie bei Bedarf weitere Disziplinen, die im Universitätsklinikum auf hohem Kompetenz-Niveau vertreten sind. ❑ Die Therapie ist an den neuesten internationalen medizinischen Erkenntnissen ausgerichtet und unterliegt einer ständigen Qualitätssicherung nach den Richtlinien des DMP-Programms. ❑ Neben einer individualisierten Sicherung der Diagnose und Therapie zählt auch eine für jede Patientin konzipierte Nachsorge zum Programm, welche individuell von allen Experten gemeinsam geplant wird. ❑ Die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Brustzentrum wird intensiviert und die Dokumentation einheitlich geführt. ❑ Der Krankheitsverlauf wird über viele Jahre hinweg genau dokumentiert und kann jederzeit ausgewertet werden. 4/5 Ausführliche Beratung Wir beraten Sie ausführlich In einem ausführlichen Gespräch erhalten Sie Antworten auf Ihre Fragen: ❑ über Vorbeugung und Früherkennung von Brustkrebs, ❑ über Ihr familiäres Krebsrisiko und andere Krebsrisiken, ❑ über die Möglichkeiten und Grenzen von Gentests, ❑ über die Möglichkeiten brusterhaltender Operationsverfahren, ❑ über wiederherstellende Operationsverfahren im gleichen Eingriff mit oder nach einer Brustamputation, wobei Eigengewebe, Implantate oder Kombinationen eingesetzt werden, ❑ über die Möglichkeiten der Formkorrektur der Brust, ❑ über die Möglichkeiten der Brustverkleinerung und Brustvergrößerung (Erläuterungen zu den Operationsverfahren finden Sie in unserem Internet-Angebot), ❑ über den Kontakt zu Selbsthilfegruppen und anderen Hilfseinrichtungen sowie ❑ über unterstützende Maßnahmen in Rahmen der Nachbetreuung. Ihre Anmeldung bei unserer Hotline Mehrere Arbeitsgruppen des BrustzentrumTeams beschäftigen sich seit Jahren schwerpunktmäßig auch wissenschaftlich mit den oben genannten Themen und halten das Wissen permanent auf dem neuesten Stand. Eröffnungsgespräch im Brustzentrum 6/7 Brustkrebs-Diagnose Wie wird Brustkrebs festgestellt? Wir haben verschiedene Möglichkeiten, mit denen wir feststellen können, ob eine Frau an Brustkrebs erkrankt ist oder nicht. Die nicht-invasiven Methoden Ultraschalluntersuchung der Brust mit Lymphabflusswegen Für die nicht-invasive Diagnostik, d.h. ohne operativen Eingriff, stehen die (digitale) Mammographie, Hochfrequenz-Sonographie, Kernspinmammographie, Doppleruntersuchungen (Blutflußmessung), Supraklavikular-Sonographie (Ultraschall der Lymphknoten im unteren Halsbereich) und Axillar-Sonographie (AxelhöhlenSonographie) zur Verfügung. Vorbereitung der Patientin zur Mammographie-Untersuchung Mammographie Bei der Mammographie wird die Brust mit einer schwachen Röngtenstrahlung untersucht. Dabei können besonders gut Veränderungen der Brust im Vor- oder Frühstadium des Brustkrebs erkannt werden, bevor sie als Knoten tastbar sind. Die Bedeutung der Mammographie für die Früherkennung von Brustkrebs wurde in internationalen Studien unterstrichen. Mehr als 90 Prozent der Fälle von Brustkrebs werden mit der Mammographie bereits in sehr frühen Stadien erkannt. Regelmäßige Untersuchungen tragen daher entscheidend zur Früherkennung und zur rechtzeitigen Behandlung bei. Mit den heutigen modernen Untersuchungsmethoden bleibt die Belastung mit Röntgenstrahlung sehr gering. Digitale Mammographie Bei der digitalen Mammographie können mit speziellen Verfahren die Röntgenaufnahmen am Computer nachbearbeitet werden. Damit können besondere Problemzonen der Brust deutlicher dargestellt werden. Zudem können so Mammographie-Aufnahmen zwischen verschiedenen Brustzentren leichter ausgetauscht und mitbefundet werden. Mammasonographie Neben der Mammographie kann oft auch die eine Ultraschall-Untersuchung der Brust bei der Diagnose helfen. Mit der HochfrequenzSonographie der Brust (Mammasonographie) kann das Brustgewebe bis in seine kleinsten Details wie Milchgänge und Drüsenläppchen untersucht werden. Die Hochfrequenz-Sonographie und die Mammographie haben unterschiedliche Stärken und erhöhen bei kombinierter Nutzung die diagnostische Sicherheit für die Patientin. Mit der Hochfrequenz-Sonographie ist es auch möglich, die Durchblutung von verdächtigen Befunden zu untersuchen (Doppler-Untersuchung). Die Supraklavikular-Sonographie und Achselhöhlen-Sonographie dienen zum Auf- Abklärung eines verdächtigen Befundes durch minimal-invasive Verfahren spüren oder Kontrollieren der LymphknotenStationen, die beim Brustkrebs eine wichtige Rolle spielen. Auch hierfür wird der Hochfrequenz-Schall aufgrund seiner exzellenten Detailauflösung benutzt. Kernspin-Mammographie Bei der Kernspin-Mammographie wird das Brustgewebe in einem Magnetfeld untersucht. Diese Methode ist also keine Röntgenmethode. Sie spürt sehr zuverlässig verdächtige Herde auf und wird als ergänzende Untersuchung durchgeführt, sofern besondere Gründe vorliegen. Beispielsweise kann bei auffälligem Tastbefund, bei mammographischem oder sonographischem Nachweis eines Krebsherdes die Brust nach möglichen weiteren versteckten Herden durchsucht werden. Die minimal-invasiven Methoden Neben den nicht-invasiven Methoden nutzen wir im Brustzentrum Düsseldorf alle schonenden Verfahren der minimal-invasiven Diagnostik. Mit nur kleinen operativen Eingriffen können wir auf diese Weise eine sichere Diagnose stellen. Wir ersparen den Patientinnen dadurch in den allermeisten Fällen aufwendigere Operationen unter Vollnarkose und unnötige Gewebeverluste. Darüber hin- aus ist die diagnostische Sicherheit dieser Verfahren meist höher als bei herkömmlichen Gewebeverfahren nach mammographischer Drahtmarkierung. Zu den minimal-invasiven Verfahren zählen die Mammographie-gesteuerte stereotaktische Brustbiopsie (Entnahme kleiner Gewebeproben aus der Brust), so genannte Mammotom®- und Site-Select®-Biopsie, die sonographisch gesteuerte Hochgeschwindigkeitsstanze (Entnahme einer 1 mm kleinen Gewebeprobe aus der Brust) und die sonographisch gesteuerte Mammotom®-Entfernung von Tumoren bis 2 Zentimeter Größe. Alle diese Verfahren werden in örtlicher Betäubung bei maximaler Gewebeschonung und minimalem Hautschnitt durchgeführt. Als eines der wenigen Brustzentren in Nordrhein-Westfalen bieten wir alle diese minimalinvasiven Verfahren zur Brustkrebsdiagnose unter einem Dach an. So können wir für jede individuelle Diagnose das geeignete Verfahren auswählen. Mammographie-gesteuerte Brustbiopsie Bei der Mammographie-gesteuerten Brustbiopsie berechnet ein Computer anhand einer Mammographie-Aufnahme millimetergenau die Position des verdächtigen Herdes (z.B. Mikrokalk) in der Brust und gibt die Information an das Biopsie-Instrument weiter. Die Patientin liegt auf dem Bauch, während in örtlicher Betäubung durch einen 3 Millimeter langen Hautschnitt die verdächtige Zone computergesteuert, aber unter ärztlicher Kontrolle, entfernt wird. Eine Aufnahme nach der Operation ermöglicht unmittelbar die Kontrolle des Therapieerfolges. Je nach Größe des verdächtigen Herdes kann das Mammotom®-Verfahren (kleinere Herde) oder Site-Select®-Vefahren (größere Herde) angewandt werden. Ultraschall-gesteuerte Brustbiopsie Bei im Ultraschall erkennbaren verdächtigen Befunden kann die Diagnose einfacher mittels einer Ultraschall-gesteuerten Gewebsstanze gestellt werden. Dieser Eingriff dauert ca. 10 Minuten und wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Neuerdings ist es in unserem Zentrum möglich, gutartige Tumoren bis zu 2 Zentimeter Größe Ultraschall-gesteuert über einen 5 Millimeter langen Hautschnitt ebenfalls in örtlicher Betäubung zu entfernen, wo sonst eine Vollnarkose und ein größerer Hautschnitt mit allen bekannten Nachteilen notwendig war. 8/9 Das Therapiezentrum Das Therapiezentrum Die Selbsthilfegruppe „Frauen für Frauen“ bietet Betroffenen bereits im Universitätsklinikum die Möglichkeit zum direkten Austausch. Für jede Patientin wird im Rahmen einer Fallbesprechung mit allen beteiligten Spezialisten ein individuelles Therapiekonzept festgelegt. Dazu zählt auch eine mögliche Anschlussheilbehandlung nach einer Operation. Wenn die operative Entfernung eines bösartigen Tumors erforderlich ist, können die Befunde in über 70 Prozent der Fälle brusterhaltend operiert werden. Ist aufgrund der Tumorgröße dennoch eine Brustentfernung notwendig, bieten wir das komplette Spektrum der operativen Brustrekonstruktion an. Dies beinhaltet je nach individueller Situation und dem Wunsch der Patientin einen Brustaufbau Nach der Operation wird das entnommene Gewebe pathologisch, genetisch und molekularbiologisch untersucht, um die geeignete Anschlussbehandlung auszuwählen. ❑ über Eigengewebe vom Rücken (Rückenmuskel-Lappen), ❑ über Eigengewebe vom Bauch (Bauchgewebs-Lappen), ❑ über Prothesen-Einpflanzung mit oder ohne zusätzlicher Nutzung von Eigengewebe, ❑ sowie eine Brustwarzenrekonstruktion und Warzenvorhofpigmentierung ❑ sowie bei Bedarf eine Angleichung der gesunden Brust. Zudem ist eine Beteiligung an modernen Therapiekonzepten im Rahmen von internationalen Studien möglich. Selbstverständlich erläutern wir unseren Patientinnen ausführlich die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren und demonstrieren ihnen anhand von Bildern Verlauf und Umfang der Operation. Hierbei werden selbstverständlich die weltweit anerkanntesten und besten Therapien berücksichtigt und der Patientin erläutert. Dies umfasst hormonelle, immuntherapeutische und andere tumorspezifische Therapien aus der molekularen Medizin (Therapie durch gezielte Beeinflussung der Tumorzellprozesse) ebenso wie Chemotherapien und unterstützende Ergänzungstherapien. Die Nachsorge wird gemeinsam mit der Patientin und dem Arzt abgestimmt, der nach dem DMPProgramm die Weiterbehandlung durchführt. Auf Wunsch stellen wir auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen her. Eine eigene Selbsthilfegruppe befindet sich im Hause und ist jederzeit ansprechbar. Zudem bieten wir über unseren Sozialdienst nach dem Ende der Therapie den Patientinnen eine Anschlussbehandlung an. Fallbesprechung mit Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen 10 / 11 Unser Team Unser Team Prof. Dr. Hans Georg Bender Im Folgenden sind die Spezialisten der einzelnen Fachdisziplinen mit ihrer E-Mail-Adresse bzw. Telefonnummer aufgeführt. Bei Bedarf können so die Patientinnen und beteiligten Ärzte individuell mit den einzelnen Experten Rücksprache halten. Plastisch-rekonstruktive und kosmetische Mamma-Operationen Leitung: Oberärztin Dr. Carolin Nestle-Krämling E-Mail: [email protected] Team: Prof. Dr. Hans Georg Bender, Prof. Dr. Peter Dall, Prof. Dr. Ulrike Nitz Gynäkologie Direktor der Frauenklinik: Prof. Dr. Hans Georg Bender (0211) 81-17 500 Unterstützende Therapieverfahren (Hormontherapie, Immuntherapie, Chemotherapie, molekulare Therapien Ergänzungstherapien/Ernährung) Leitung: Prof. Dr. Ulrike Nitz E-Mail: [email protected] Team: Dr. Carolin Nestle-Krämling, Prof. Dr. Peter Dall, Dr. Svjetlana Mohrmann, Dr. Gerhard Schütt, Dr. Sirus Djahansouzi Koordinatorin des Brustzentrums: Frau Prof. Dr. Ulrike Nitz (0211) 81-17 550 Schwerpunkte Hochfrequenz-Sonographie, Doppleruntersuchung Leitung: Frau Prof. Dr. Ulrike Nitz E-Mail: [email protected] Team: Leitender Oberarzt Prof. Dr. Peter Dall, Oberärztin Dr. Carolin Nestle-Krämling, Dr. Sirus Djanhanzouzi, Dr. Svjetlana Mohrmann, Dr. Bettina Hanstein Minimal-invasive Diagnostik Leitung: Prof. Dr. Peter Dall E-Mail: [email protected] Team: Dr. Bettina Hanstein, Dr. Svjetlana Mohrmann, Dr. Gerd Bauerschmitz, Dr. Marian Stoff-Khalili Diagnostische Radiologie Direktor des Instituts für Diagnostische Radiologie Prof. Dr. Ulrich Mödder (0211) 81-17 752 (digitale) Mammographie, Kernspintomographie, MRT-Drahtmarkierung, Galaktographie Team: Oberarzt PD Dr. Gregor Jung, Facharzt Dr. Ernst Saleh Prof. Dr. Ulrike Nitz Prof. Dr. Peter Dall Dr. Carolin Nestle-Krämling PD Dr. Stefan Gripp Strahlentherapie Direktor der Klinik für Strahlentherapie und radiologische Onkologie Prof. Dr. Gerd Schmitt (0211) 81-17 990 Nachbestrahlung der Brust, der Brustwand oder Lymphabflusswege intraoperative Strahlentherapie Team: Leitender Oberarzt Dr. Stefan Gripp und Oberarzt Prof. Dr. Stephan Roth Nuklearmedizin Direktor der Nuklearmedizinischen Klinik Prof. Dr. Hans-Wilhelm Müller (0211) 81-18 554 Knochenszintigraphie, Lymphszintigraphie, Sentinel-Diagnostik) PD Dr. Bernd Krause Pathologie Direktor des Instituts für Pathologie: Prof. Dr. Helmut E. Gabbert (0211) 81-18 340 Diagnostische Schnellbefundung von Stanzproben (innerhalb von 24 Stunden), intraoperative Schnelldiagnostik, tumorbiologische Zusatzuntersuchungen Team: Dr. Raihanatou Diallo, Prof. Dr. Christopher Poremba Psychoonkologie Direktor des Institutes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Tress (0211) 81-18 304 Verarbeitungsstrategien, psych. Begleittherapien Prof. Dr. Mathias Franz (Stellvertretender Direktor d. Instituts) Onkologische Chemie Direktor des Institutes Prof. Dr. Hans Bojar (0211) 81-14 322 Biochemische Zusatzuntersuchungen Dr. Hans Bernd Prisack Dr. Ernst Saleh Termine Patientinnen, die einen routinemäßige Vorsorgetermin wünschen, können sich unter den Telefonnummern (0211) 81-17 524 bzw. (0211) 81-17 503 werktags zwischen 8.00 und 15.30 Uhr anmelden. Dazu benötigen Sie eine spezielle Überweisung durch Ihren Frauenarzt. Patientinnen mit auffälligen Befunden in der Brust und Patientinnen, die sich zur Therapie bei uns anmelden wollen wenden sich an folgende Hotline, unter der kurzfristige Termine vergeben werden: (0211) 81-19 440 Ärzte nutzen zur Einweisung ihrer Patientinnen bitte folgende Hotline: (0211) 81-19 441 Qualitätskontrollen Alle am DMP-Programm beteiligten Ärzte und Brustzentren verpflichten sich zu einer umfassenden Dokumentation aller diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen einschließlich der qualitätsgesicherten Nachsorge. Die entsprechenden Daten werden zentral gespeichert. Sie können jederzeit abgerufen und ausgewertet werden, um Rückschlüsse auf die Qualität bestimmter Behandlungsmethoden ziehen zu können. Die Patientinnen verfügen jederzeit über den Umgang und die Nutzung ihrer Daten. 12 / 13 Häufige Fragen Häufig von Patientinnen gestellte Fragen Bei welchen Brustveränderungen soll ich einen Arzt aufsuchen? Wenn Sie folgende Auffälligkeiten in der Brust feststellen, sollten Sie Ihren Arzt befragen: ❑ Fühlbare Verhärtungen der Brust außerhalb der Regel, ❑ Tastbare Knoten in der Brust, ❑ Einziehungen oder sonstige Veränderungen der Brustwarze, ❑ Blutige Absonderungen der Brustwarze, ❑ Neu auftretende Unterschiede in Größe und Form der Brust, ❑ Anhaltende Lymphknotenschwellungen der Achselhöhle, ❑ und Hautveränderungen im Bereich der Brust oder in ihrer unmittelbaren Umgebung. Im Internet finden Sie unter folgender Adresse eine Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust: http://www.brustkrebs-berlin.de/mammakarzinom-diagnostik/su-kurs01.htm Die beobachteten Veränderungen sind in vielen Fällen harmlos. In etwa 80 Prozent der Fälle handelt es sich um gutartige Brustveränderungen. Wird bei einer ärztlichen Untersuchung der Brust nicht zu oft eine Mammographie veranlasst? Ihr Arzt wird im Falle einer Veränderung der Brust beurteilen, ob eine Mammographie notwendig ist. Allerdings geht von den heute zur Verfügung stehenden modernen Röntgenverfahren nur noch eine geringe Strahlenbelastung aus, so dass auch bei mehrfachen Mammographien gefährliche Strahlendosen nicht erreicht werden. Die einmalige Dosis einer Mammographie entspricht ungefähr der Strahlenbelastung eines einwöchigen Aufenthaltes im Gebirge über 2000 Meter. Eine Mammographie ist insbesondere dann sinnvoll, wenn ❑ in der Brust ein isolierter Knoten entdeckt worden ist, ❑ Verhärtungen der Brust nach der Regelblutung nicht verschwinden, ❑ von der Regelblutung unabhängige Schmerzen der Brust auftreten, ❑ die Brusthaut oder die Brustwarze sich verändern, ❑ sich die Form der Brust merklich verändert hat, ❑ die Brust entzündet ist oder Flüssigkeit absondert oder ❑ sich ohne erkennbare Ursachen Blutergüsse oder Verfärbungen der Brust bilden. Gibt es neben der Chemotherapie auch andere Möglichkeiten zur medikamentösen Behandlung einer bösartigen Brusterkrankung? Bösartige Tumoren haben auf ihrer Oberfläche bestimmte, so genannte Hormonrezeptoren (Moleküle, an denen Hormone andocken können). Bereits seit einiger Zeit werden alle Proben aus Brustdrüsengewebe routinemäßig auf solche Rezeptoren untersucht. Dazu reichen schon kleine Gewebeproben aus. Finden sich auf der Zelloberfläche der Proben Hormonrezeptoren, sind die Tumorzellen durch Hormonpräparate oder körpereigene Hormone beeinflussbar. Wenn keine Hormonrezeptoren nachgewiesen werden können, ist der Einsatz von Hormonpräparaten dagegen nicht sinnvoll. Auf den Tumoroberflächen können bei ca. 25 Prozent der Patientinnen auch Proteine nachgewiesen werden, die das Wachstum der Zellen steuern. Sie werden als Her2-Rezeptoren bezeichnet. Her2 steht für Humanen (menschlichen) epidermalen (an der Zelloberfläche befindlichen) Wachstumsfaktor-Rezeptor Nr. 2. Über diese Proteine lagern sich Wachstumsfaktoren an der Zelloberfläche an und geben der Zelle Wachstumssignale. Durch eine spezielle Immunbehandlung mit einem Antikörper (Herceptin®) können diese Rezeptoren blokkiert und dadurch das Wachstum wirksam auf längere Zeit verhindert werden. Ist trotz der Diagnose Brustkrebs eine brusterhaltende Operation möglich? In mehr als 70 Prozent aller Fälle, in denen Brustkrebs diagnostiziert wurde, können die Tumoren restlos entfernt werden. Dabei ist es möglich, die Brust zu erhalten, ohne die Heilungschancen zu beeinflussen. Voraussetzung dazu ist, dass die Erkrankung sich noch nicht auf die gesamte Brust ausgebreitet hat. Zudem ist das Verhältnis zwischen Tumor- und Brustgröße entscheidend. Bei der Operation des Tumors wird immer auch Brustgewebe mit entfernt. Je geringer dieser Gewebsverlust ist, desto besser kann er kosmetisch ausgeglichen werden kann. Wird das erhaltene Brustdrüsengewebe nach abgeschlossener Wundheilung noch nachbestrahlt, sind mit diesem Behandlungskonzept keine zusätzlichen Behandlungsrisiken verbunden. Müssen bei einer bösartigen Brusterkrankung die Lymphknoten der Achselhöhle in jedem Fall mit entfernt werden? Für die Einschätzung der Krankheitssituation ist es sehr wichtig zu wissen, ob bereits Brustkrebszellen in das Lymphsystem eingedrungen sind. Mit dieser Information kann die Notwendigkeit zusätzlicher Behandlungsmaßnahmen besser eingeschätzt werden. Bei der Sentinel-Technik (Aufspüren des zuerst von der Tumorerkrankung betroffenen Lymphknotens; sentinel = engl.: Wächter), einer neuen Technik, die wir auch in unserer Klinik durchführen, wird versucht, durch Markierungsstoffe sogenannte "Wächter"-Lymphknoten aufzufinden und gezielt zu entfernen. Werden bei der mikroskopischen Untersuchung in diesem Sentinel-Lymphknoten keine Tumorzellen gefunden, sind in 95 Prozent der Fälle alle anderen Achsellymphknoten auch tumorfrei. Wie kann ein kosmetischer Ausgleich geschaffen werden, wenn die Brust operativ entfernt werden muss? Wenn wegen der Größe des Tumors die ganze Brust entfernt werden muss, gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit denen ein kosmetischer Ausgleich wiederhergestellt werden kann. 14 / 15 Häufige Fragen Silikonprothesen Je nach Größe der gesunden Brust, kann die verlorene Brust mit Silikonprothesen, die unter die Haut oder den Brustmuskel eingesetzt werden, nachgebildet werden. Diese Silikonimplantate können bereits bei der Tumorentfernung oder auch zu einem späteren Termin eingesetzt werden. Diese Silikonprothesen werden seit vielen Jahren verwendet und gelten als sehr verträgliches und zuverlässiges Fremdmaterial. Die immer wieder diskutierten Risiken und Nebenwirkungen haben sich in den vergangenen Jahren nicht bestätigt. Körpereigenes Gewebe Eine amputierte Brust kann auch aus körpereigenem Gewebe von Rücken oder Bauch wieder nachgebildet werden. Dabei können ebenfalls zusätzliche Silikonkissen helfen. Für den Brustaufbau werden Muskel- und Hautgewebe vom Rücken oder Bauch entnommen und eingepflanzt. Beim Gewebsausgleich durch benachbartes gestieltes Haut-Fettgewebe ist eine zusätzliche Operationsbelastung kaum spürbar. Äußerliche Prothesen Bei Bedarf werden auch äußerliche Prothesen eingesetzt, die in einen speziellen BH eingelegt werden. Auch diese Prothesen bestehen aus Sili- kon. Sie sind heute sehr hautschonend und werden dadurch gut akzeptiert. Die äußerliche Prothese und der zugehörige BH mit Prothesentasche werden bereits während des stationären Aufenthaltes angepasst, so dass bereits bei der Entlassung aus der Klinik eine sogenannte "Erstprothese" getragen werden kann. Kann ich durch bestimmte Diäten den Verlauf einer Brustkrebserkrankung positiv beeinflussen? Zurzeit gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, nach denen Patientinnen den Verlauf einer Brustkrebserkrankungen mit einer Diät oder Fastenkur positiv beeinflussen oder gar medizinisch behandeln könnten. Durch Diäten oder Fastenkuren besteht die Gefahr einer einseitigen Ernährung, die sich eher schädigend auf den Verlauf der Erkrankung auswirken können. Insbesondere Fastenkuren führen zu Gewichts- und Kräfteverlust und damit zur Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems. Bei einer Brustkrebserkrankung erhält eine abwechslungsreiche vitamin- und nährstoffreiche Kost die Lebensqualität. Sie beeinflusst vermutlich das damit verbundene Wohlbefinden und den Krankheitsverlauf vorteilhaft. Bei der Ernährung sollten Sie ❑ auf einen abwechslungsreichen Speiseplan mit viel Obst und Gemüse achten, ❑ fettarme und eiweißreiche Nahrngsmittel bevorzugen, ❑ nur frisches Obst und Gemüse zum Kochen verwenden, ❑ Ihre Mahlzeiten möglichst mit kaltgepressten Ölen zubereiten, ❑ Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen wie Vollkornprodukte, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte nutzen ❑ und viele Milchprodukte zu sich nehmen. Dagegen sollten Sie ❑ möglichst wenig Lebensmittel aus Konserven nutzen, ❑ fettreiche Lebensmittel einschränken, ❑ beim Braten und Kochen auf Fett weitgehend verzichten, ❑ scharf gewürzte Speisen einschränken, ❑ und Alkohol nur in sehr geringen Mengen konsumieren. Weitere Informationen erhalten Sie auch von Selbsthilfegruppen, über die Sie eine Ernährungsberatung nutzen können. Im Internet finden Sie unter folgenden Adressen zusätzliche Informationen ❑ Deutsche Krebshilfe (www.krebshilfe.de) ❑ Düsseldorfer Uni-Initiative gegen Brustkrebs ([email protected]), Tel.: (0211) 81-19 819, Fax: (0211) 81-18 483 Was sind Tumormarker und können mit ihnen Krebserkrankungen nachgewiesen werden? sorgeprogramms sind. Nach wie vor können die Tumormarker in bestimmten Fällen jedoch zur Kontrolle des Therapieverlaufs dienen. Über die Notwendigkeit der Tumormarkerbestimmung wird Ihr behandelnder Arzt entscheiden. Tumormarker sind von Tumoren gebildete Moleküle, die auf der Tumoroberflächen sitzen und ins Blut oder andere Körperflüssigkeiten abgegeben werden. Leider konnten bislang nur unspezifische Tumormarker nachgewiesen werden. Zudem können Tumormarker auch auftreten, ohne dass eine Krebserkrankung besteht. Das heißt, mit ihnen kann weder eine bestimmte Krebserkrankung ermittelt noch ein bösartiger Tumor sicher nachgewiesen werden. Dies gilt bislang leider auch für bösartige Brustkrebserkrankungen. Nur bei einem Drittel der operationsfähigen Brusttumoren sind erhöhte Tumormarker im Blut festzustellen. Durch wiederholte Bestimmungen der Tumormarker werden die Patientinnen oft sehr verunsichert, so dass diese Untersuchungen seit einiger Zeit nicht mehr Bestandteil des Nach- 16 / 17 Was bedeutet…? Was bedeutet…? Im folgenden Abschnitt haben wir einige wichtige medizinische Begriffe für Sie zusammengestellt. gegen bestimmte Merkmale in Tumorzellen gerichtet sind und diese daher gezielt zum Absterben bringen (z.B. Herceptin®). Ablatio auch Mastektomie; operative Entfernung der weiblichen Brust aufgrund einer bösartigen Krebserkrankung. Disease-Management-Programm Brustkrebs (auch Strukturiertes Behandlungsprogramm für Brustkrebs) Das Disease-Management-Programm Brustkrebs wurde in Zusammenarbeit des Gesundheitsministeriums, der Krankenkassen, der Krankenhäuser und der niedergelassenen Ärzte entwickelt. Ziel des Programm ist es, Brustkrebspatientinnen optimal zu informieren, zu behandeln und umfassend zu betreuen. Dabei sollen die neuesten internationalen wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt werden, um den Patientinnen eine an ihre individuelle Situation angepasste Therapie zu bieten. Die Inhalte des Programms sind vertraglich mit den teilnehmenden niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern vereinbart. Sie unterliegen hohen Qualitätsanforderungen, die regelmäßig von einer neutralen Stelle überprüft werden. Ziel des Programms ist es, ❑ die Diagnose durch klinische Untersuchung, Röntgenbilder in zwei Ebenen und Gewebeentnahme abzusichern, ❑ den Anteil der brusterhaltenden Operationen zu steigern, Anamnese Krankengeschichte einer Patientin oder Patientin; die Anamnese ist für die Diagnose und nachfolgende Therapie wichtig. Benigner Tumor gutartige Geschwulst. Biopsie Entnahme einer Gewebeprobe durch eine Operation. Chemotherapie Bei einer Chemotherapie werden Medikamente, so genannte Zytostatika, eingesetzt, die die Vermehrung von Krebszellen hemmen. Dadurch können große Tumoren bereits vor einer Operation verkleinert (neoadjuvante Chemotherapie), verstreute Krebszellen nach einer Operation abgetötet (adjuvante Chemotherapie) oder metastasierte Tumorstadien günstig beeinflusst werden (palliative Therapie). Neben den Zytostatika, die oft auch gesunde Zellen, u.a. Haarwurzeln und Darmzellen schädigen, gibt es heute hochspezifische so genannte monoklonale Antikörper, die ❑ und eine strukturierte Nachsorge durchzuführen, die insbesondere die mindestens halbjährliche körperliche Untersuchung und die jährliche Röntgenuntersuchung der Brust umfasst. Ihr Arzt erstellt während der Behandlung regelmäßig eine ausführliche Dokumentation mit Ihren persönlichen Behandlungsdaten. Die Daten werden von einer unabhängigen Stelle wissenschaftlich ausgewertet. Diese Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Versorgung in Zukunft von Brustkrebspatientinnen weiter zu verbessern. Exstirpation Entfernung eines Herdes/Tumors zur Untersuchung oder Behandlung. Fibroadenom Gutartiger Tumor der Brust; Vermehrung von Bindegewebe und Drüsengewebe. Fibrom Gutartiger Tumor der Brust; Bindegewebsvermehrung. Galaktographie Darstellung der Milchgänge der Brustdrüse, anhand der Darstellung können ggf. Tumoren oder andere krankhafte Veränderungen gefunden werden. Grading Grad der Ausreifung der Tumorzellen; Abstufung der Bösartigkeit von Tumorgewebe. Hormonrezeptor „Empfänger“ oder „Andockstelle“ für Botenstoffe an Zellen. Karzinom Bösartige Geschwulst, bösartiger Tumor, Krebs; entsteht meist aus Deckgewebe (Epithel) z.B. Haut, Drüsen. Krankengymnastik/Physiotherapie Die Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil nach einer operativen Behandlung des Brustkrebs. Ziele einer physiotherapeutischen Maßnahmen nach einer Brustkrebsoperation sind: ❑ die Gebrauchsfähigkeit eines Armes wiederherzustellen, der nach einer Operation oft in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist, ❑ dadurch hervorgerufene Fehl- und Schonhaltungen des Oberkörpers vorzubeugen, ❑ die Elastizität der Operationsnarben zu verbessern, ❑ eventuelle Schmerzen zu lindern, ❑ ein in Folge der Operation auftretendes Lymphödem zu behandeln, ❑ und Tipps für den Alltag zu geben, mit denen die Heilung unterstützt werden kann. Die Physiotherapie wird individuell nach der Symptomatik jeder Patientin abgestimmt und durchgeführt. Lipom ein Geschwulst im Fettgewebe. Maligner Tumor Bösartige Gewebeneubildung; kann von einem gutartigen (benignen) Tumor durch eine Gewebeprobe eindeutig unterschieden werden. Mammographie Bei der Mammographie wird von der Brust eine Röntgenaufnahme mit einer schwachen Strahlendosis erstellt. Vorteil der Mammographie ist, dass kleine Brusttumoren bereits frühzeitig erkannt werden können. Die Ergebnisse der Methode hängen jedoch von der Dichte des Brustgewebes ab. Deshalb ist die Mammographie bei jüngeren Frauen häufig nicht so aussagefähig. Bei jungen Frauen bzw. bei älteren Patientinnen mit auffälligen Befunden in der Brust sollte daher als ergänzende Untersuchung eine Sonographie durchgeführt werden. Im Rahmen der Mammographie wird immer wieder die Befürchtung geäußert, die Patientinnen würden einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Bei den modernen Verfahren ist die Belastung mit Röntgenstrahlen jedoch sehr gering. Sie entspricht etwa der Strahlendosis eines einwöchigen Skiurlaubes in 2000 Meter Höhe. Mammasonographie Ultraschalluntersuchung der Brust. Mastektomie auch Ablatio, operative Entfernung der weiblichen Brust. Mastopathie gutartiger Umbau der Brustdrüse mit Knoten und Bindegewebsvermehrung. Metastasen Von bösartigen Tumoren können sich einzelne Zellen ablösen und über den Blutkreislauf oder das Lymphsystem im Körper verbreitet werden. Sie können sich anschließend in Organen oder dem Skelett wieder ansiedeln und dort neue bösartige Geschwulste bilden. Deshalb ist es wichtig, einen bösartigen Tumor frühzeitig zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Ob sich bereits Metastasen nach einer Krebserkrankung gebildet haben, kann mit hochmodernen Untersuchungsverfahren wie Computertomographie oder Magnetresonanztomographie herausgefunden werden. Neoadjuvante Behandlung eine Chemotherapie mit zellteilungshemmenden Medikamenten vor der Operation, um den Tumor zu verkleinern. Östrogen Weibliches Geschlechtshormon. Primärtherapie Haupttherapie; wichtigster erster Behandlungsschritt. 18 / 19 Was bedeutet…? Progesteron Gelbkörperhormon, wichtigstes natürliches, von den Eierstöcken produziertes Gestagen, das in Zusammenwirken mit bzw. nach vorheriger Einwirkung von Östrogenen an der Regulation nahezu aller weiblichen Fortpflanzungsorgane beteiligt ist. Psychotherapie Mit einer Psychotherapie können Krebsbehandlungen positiv unterstützt werden. Denn für die meisten Patientinnen bedeutet die Diagnose Brustkrebs nicht nur ein körperliches Leiden, sondern auch einen tiefen Einschnitt in ihr Seelenleben. Durch eine Psychotherapie lernen die Patientinnen mit Ihrer Erkrankung umzugehen, statt in die Depression zu fallen, damit aus der organischen, nicht zusätzlich eine seelische Erkrankung werden zu lassen. Durch die Arbeit mit einem Psychotherapeuten werden Ängste, Ohnmachtsgefühle, Missmut und Traurigkeit gemindert oder überwunden. Ein neues Selbstbewusstsein und geistige Stärke unterstützen den körperlichen Heilungsprozess. Skelettszintigraphie Untersuchungsmethode zur Darstellung von Körpergewebe mittels Verabreichung radioaktiver Substanzen. Bei der Skelettzintigraphie werden die radioaktiven Substanzen in die Knochen eingelagert, wodurch insbesondere Metastasen im Skelett erkannt werden können. Sonographie (Ultraschall) Die Sonographie oder Ultraschall-Untersuchung ist heute neben der Mammographie eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden bei Brustkrebs. Sie eignet sich bislang jedoch nicht zur vorbeugenden Untersuchung und kann daher noch nicht Reihenuntersuchungen eingesetzt werden. Die Sonographie hat folgende Vorteile: ❑ Mit Ultraschall können Zysten genau diagnostiziert werden. ❑ Die drüsen- und bindegewebsreiche, aber fettarme Brust jüngerer Frauen lässt sich gut darstellen. ❑ Es ist eine häufige Kontrolle der Brust ohne Strahlenrisiko möglich. ❑ Patientinnen und Schwangere können bei Bedarf auch zu Hause untersucht werden. Die Sonographie hat allerdings auch einige Nachteile: ❑ Mit der Methode kann kein Mikrokalk nachgewiesen werden. ❑ Sie eignet sich nicht als Suchmethode für Brustkrebs. ❑ Sie hat nur ein geringes Auflösungsvermögen. ❑ Sonographie ist relativ aufwendig. Die Sonographie eignet sich daher vor allem als unterstützende Methode bei der Diagnose und Behandlung von Brustkrebs. Sie ist weitgehend frei von schädlichen Nebenwirkungen. Stanzbiopsie Bei der Stanzbiopsie wird mit einer Stanze unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe aus der Brust entnommen. Anschließend kann sofort eine zytologische Untersuchung durchgeführt werden, um alle weiteren therapeutischen Schritte exakt planen zu können. Strahlentherapie Die Strahlentherapie ist ein wichtiger Teil bei der Behandlung des Brustkrebs. Bei der Strahlentherapie wird wie bei der Chemotherapie versucht, Tumorgewebe gezielt abzutöten ohne umliegendes Gewebe zu beeinträchtigen. Durch eine Strahlentherapie, bei der vor allem hochenergetische Röntgenstrahlen zum Einsatz kommen, wird vor allem nach einer Brustoperation versucht, eventuell noch vorhandene Tumorreste zu beseitigen. Die Strahlentherapie eignet sich ggf. auch, um einen Rückfall zu vermeiden. Mit neuen Techniken wie der computergestützten Planung der Bestrahlung oder modernen Linearbeschleunigern kann die notwendige Strahlendosis sehr zielgenau und mit guter Hautschonung verabreicht werden. Eine Strahlentherapie ist daher heute vergleichsweise gut verträglich. Patientinnen müssen heute nur noch mit leichten Hautrötungen rechnen, die sich nach Beendigung der Strahlentherapie wieder zurückbilden. Auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind weitere mögliche Nebenwirkungen. Eine Strahlenbehandlung wird meist über einen Zeitraum von etwa sechs Wochen ambulant durchgeführt. Diese lange Therapiezeit gewährleistet eine bessere Verträglichkeit, da sich die gesunden Zellen zwischen den einzelnen Sitzungen wieder erholen können. Die einzelne Behandlung dauert meist nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Wenn sich Metastasen in den Knochen gebildet haben, kann eine Strahlenbehandlung zu einer deutlichen Schmerzlinderung und Stabilisierung der betroffenen Region führen. durch eine Stanzbiopsie) und im zweiten Schritt ggf. der Tumor entfernt. Durch dieses zweizeitige Vorgehen kann die eigentliche Operation genauer geplant und durchgeführt werden. Zyste Durch eine Kapsel abgeschlossener Gewebehohlraum mit flüssigem Inhalt. Zytostatika Medikamente, die die Zellteilung hemmen. Bösartige Tumoren habe oft eine sehr hohe Zellteilungsrate und können deshalb durch Zytostatika in ihrem Wachstum gebremst bzw. abgetötet werden. Tumor Geschwulst, Zunahme von Gewebevolumen; Tumoren können gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein. Tumormarker Eiweißstoffe im Blut, die von Tumoren abgegeben werden, und auf bösartige Geschwülste hinweisen bzw. zur Krebs-Verlaufskontrolle dienen. Ultraschalluntersuchung s. Sonographie. Zweizeitiges Vorgehen Bei einigen Brustkrebsbefunden ist es sinnvoll, ein operatives Vorgehen in zwei Schritten (zweizeitig) zu planen. Im ersten Schritt wird dabei die Gewebeprobe zur weiteren Diagnose entnommen (meist 20 / 21 Weitere Informationen Anfahrtsbeschreibung zum Universitätsklinikum Düsseldorf Von Norden 1. Ab Krefeld A 57 bis AB Dreieck Neuss – Richtung Neuss-Hafen/Düsseldorf bis Autobahnende – ca. 1500 m geradeaus – der Beschilderung Richtung Uniklinik folgen (nicht Universität) 2. Ab Oberhausen A 3 bis Autobahnkreuz Hilden – A 46 bis Düsseldorf-Uni/Zentrum – ca. 1000 m geradeaus – links einbiegen in die Moorenstraße (beschildert Richtung Uniklinik) – ca. 400 m bis Einfahrt ins Klinikum Von Osten 1. Ab Wuppertal A 46 bis Düsseldorf-Uni/Zentrum – ca. 1000 m geradeaus – links einbiegen in die Moorenstraße (beschildert Richtung Uniklinik) – ca. 400 m bis Einfahrt ins Klinikum 2. Ab Bochum A 430/A 40 bis AB Dreieck Essen Ost – A 52 bis AB Kreuz Breitscheid – A 3 bis AB Kreuz Hilden – A 46 bis Düsseldorf-Uni/Zentrum – ca. 1000 m geradeaus – links einbiegen in die Moorenstraße (beschildert Richtung Uniklinik) – ca. 400 m bis Einfahrt ins Klinikum von Süden 1. Ab Köln A 57 bis AB Kreuz Neuss Süd – A 46 bis Ausfahrt Düsseldorf-Bilk /-Zentrum /-Hafen – An der Ausfahrt scharf rechts in die Merowingerstraße (um das Hochhaus herum) – bis zum Kreisverkehr; hier ganz herum fahren und in die Uhlenbergstraße einbiegen – ca. 300 m geradeaus bis Moorenstraße (Einfahrt ins Klinikum) 2. Ab Köln A 3 bis AB Kreuz Hilden – A 46 bis Düsseldorf-Uni/Zentrum – ca. 1000 m geradeaus – links einbiegen in die Moorenstraße (beschildert Richtung Uniklinik) – ca. 400 m bis Einfahrt ins Klinikum Von Westen 1. Von Aachen A 44 bis AB Kreuz Holz – A 46 bis Neuss-West – A 57 Richtung Neuss/Düsseldorf bis AB Dreieck Neuss – Richtung NeussHafen/Düsseldorf bis Autobahnende – ca. 1500 m geradeaus – der Beschilderung Richtung Uniklinik folgen (nicht Universität) 2. Von Mönchengladbach A 52 bis AB Kreuz Kaarst – A 57 bis AB Dreieck Neuss – Richtung Neuss-Hafen/Düsseldorf bis Autobahnende – ca. 1500 m geradeaus – der Beschilderung Richtung Uniklinik folgen (nicht Universität) Mit öffentlichen Verkehrsmitteln Straßenbahnlinien: 707 Unterrath S-Bahnhof – D-Hauptbahnhof – Bilker S-Bahnhof - Universität; Haltestelle: Uni-Kliniken 701 Rath – Jan-Wellem-Platz – Benrath; Haltestelle: Uni-Kliniken 706 Ringbahn über Merowingerplatz: Jan Wellem Platz - Am Steinberg; Haltestelle: Am Steinberg 711 Rath – Bilker S-Bahnhof – Universität; Haltestelle: Uni Kliniken 713 Grafenberg – Jan-Wellem-Platz – Holthausen; Haltestelle: Uni Kliniken 716 Grafenberg – Flingern - Universität; Haltestelle: Uni Kliniken S-Bahnlinien: S6 Köln – Langenfeld – Düsseldorf – Ratingen Ost – Essen S7 Solingen-Ohligs – D-Hauptbahnhof – D-Flughafen S8 Mönchengladbach – Neuss – Bilker S-Bahnhof – D-Hauptbahnhof – Wuppertal – Hagen RE1/S1 Dortmund – Bochum – Essen – Duisburg – Düsseldorf Flughafen – D-Hauptbahnhof Umsteigemöglichkeiten von der S-Bahn: am Hauptbahnhof Vorplatz: Straßenbahn 707, Richtung Universität bis Haltestelle Uni-Kliniken stelle Moorenstraße, oder der Straßenbahn 706 bis Am Steinberg, oder der 713 bis Uni-Kliniken Buslinien: 723 Eller Mitte S- Bahnhof; Haltestelle: Moorenstraße 780 Jan-Wellem-Platz – Erkrath, Hochdahler Markt; Haltestelle: Uni-Kliniken 782 Jan-Wellem-Platz – Hilden – SolingenOhligs Bhf; Haltestelle: Uni-Kliniken 785 Jan-Wellem-Platz – Hassels – Hilden; Langenfeld S-Bahnhof 827 NE Norf – NE-Im Taubental; Haltestellen: Moorenstraße 835 Comeniusplatz – Oberkassel – Rheinkniebrücke – Bilker S-Bahnhof – Universität – Holthausen; Haltestelle: Moorenstraße 836 Am Seestern – Oberkassel – Bilker S-Bahnhof – Universität; Haltestelle: Moorenstraße SB 50 Jan-Wellem-Platz – Haan; Haltestelle: Uni-Kliniken Wie erreichen Sie das Brustzentrum Düsseldorf? Internet-Adressen für weitere Informationen Wir haben für Patientinnen und Ärzte jeweils eine besondere Telefon-Hotline eingerichtet, über die Sie sich täglich beim Brustzentrum anmelden können. Deutsche Krebsgesellschaft e.V., Frankfurt http://www.krebsgesellschaft.de Patientinnen erreichen das Brustzentrum täglich über folgende Telefon-Hotline: (0211) 81–19 440 Ärzte nutzen bitte folgende Telefon-Hotline: (0211) 81–19 441 Die Telefone sind täglich von 8.00 bis 16.30 Uhr besetzt. Anrufe, die später eingehen, werden am darauffolgenden Tag beantwortet. Außerdem finden Sie im Internet unter der Adresse www.uniklinik-duesseldorf.de/brust zentrum weitere detaillierte Informationen über Angebote und Möglichkeiten des Brustzentrums Düsseldorf. Das Brustzentrum der Uniklinik Düsseldorf nimmt an dem DMP-Programm teil. Selbstverständlich können sich unsere Patientinnen auch außerhalb des Disease-Management-Programms beraten und behandeln lassen. Westdeutsches Brust-Centrum, Düsseldorf http://www.brustcentrum.de Deutsche Krebshilfe, Bonn http://www.krebshilfe.de KID – Krebsinformationsdienst im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg http://www.krebsinformation.de Krebsgesellschaft NRW GBK http://www.krebsgesellschaft-nrw.de Brustkrebs – Info http://www.brustkrebs.de Brustkrebslexikon http://www.brustkrebslexikon.de Deutsche Gesellschaft für Ernährung http://www.dge.de Umsteigemöglichkeiten am Bilker S-Bahnhof: Weiterfahrt mit den Bussen 835/836 bis Halte- 22 / 23 Universitätsklinikum Düsseldorf Universitätsklinikum Düsseldorf Moorenstraße 5 40225 Düsseldorf Telefon: (02 11) 81–00 www.uniklinik-duesseldorf.de 24 / 24