LINEARE ALGEBRA Universität Heidelberg Mathematisches Institut : INF 288 Prof. Dr. R. Weissauer Lineare Algebra I : WS 2001 - 2002 www.mathi.uni-heidelberg.de/~weissaue/ Übungsblatt 1 Aufgabe 1 Die Komposition injektiver Abbildungen ist injektiv. Die Komposition surjektiver Abbildungen ist surjektiv. Aufgabe 2 Zeigen Sie für eine Abbildung f : M → N die folgenden Aussagen: Genau dann gibt es eine Abbildung g : N → M mit f ◦ g = idN , wenn f surjektiv ist. Genau dann gibt es eine Abbildung h : N → M mit h ◦ f = idN , wenn f injektiv ist. Aufgabe 3 Sei f : M → N eine Abbildung. Zeige: Gibt es Abbildungen g : N → M und h : N → M mit f ◦ g = idN und h ◦ f = idM , dann gilt h = g. Folgern Sie: Eine Abbildung f : M → N ist genau dann bijektiv, wenn es eine Abbildung g : N → M mit den beiden Eigenschaften f ◦ g = idN und g ◦ f = idM gibt. Aufgabe 4 Die Gruppentafel einer endlichen Gruppe mit n Elementen ist ein n × n lateinisches Quadrat: In jeder Zeile und in jeder Spalte kommt jeder Eintrag genau einmal vor. Hinweis: Für gegebene Elemente a, b einer Gruppe besitzt die Gleichung a ◦ x = b genau eine Lösung. Warum? Aufgabe 5 (Insbesondere auch für Physiker!) Eckpunkte eines regelmäßigen n–Ecks heißen Nachbarn, wenn sie durch eine Kante verbunden sind. Permutationen der Eckpunktmenge , welche Nachbarn in Nachbarn überführen, nennt man Symmetrien des n–Ecks. Warum bilden die Symmetrien des n–Ecks eine Untergruppe der Permutationsgruppe Sn ? Wieviele Elemente hat diese Gruppe? Ist die Gruppe abelsch? Diskutiere Möglichkeiten der Verallgemeinerung. (RubyCube = Diplomarbeit!) Aufgabe 6 (Bonusaufgabe für Kartentrickspieler) Mit etwas Übung kann man ein Skatblatt mit 32 Spielkarten so mischen, daß die ersten 16 Karten an die Positionen 1, 3, 7, . . . , 31 und die weiteren 16 Karten an die Positionen 2, 4, 6, . . . , 32 (jeweils unter Beibehaltung der Reihenfolge) kommen. Nach wieviel Mischungen dieses Typs ist die Ausgangsreihenfolge der Spielkarten wiederhergestellt? Welche der Karten ändert dabei Ihre Position nie? Abgabe: Montag 29. Oktober, 12:00 1 Übungsblatt 2 Aufgabe 7 Seien g und h Elemente einer Gruppe (G, ◦). Zeigen Sie (g ◦ h)−1 = h−1 ◦ g −1 . Aufgabe 8 Berechne in der Gruppe Sm (für m ≥ n) die Komposition σ = (12) ◦ (23) ◦ ... ◦ (n−1 n) aller Transpositionen (i i + 1), wobei i die ganzen Zahlen von 1 bis n − 1 durchläuft. Aufgabe 9 Wieviele Permutationen σ der symmetrischen Gruppe Sn sind gerade, d.h. erfüllen die Bedingung sign(σ) = 1? Zusatzfrage: Berechne explizit die geraden und ungeraden Permutationen in der Gruppe S3 . Für die Übungsgruppen: Deute die die zugehörigen Orientierungen im 3-dimensionalen Raum mit der 3-FingerRegel. Aufgabe 10 Zeige: Jedes Element der symmetrischen Sn lässt sich als Komposition endlich vieler Transpositionen schreiben. Zusatzfrage: (relevant für das Sortieren von Datenbanken): Die Transpositionen (12), (23), (34), ..., (n−1 n) in der Gruppen bezeichnen wir als Basistranspositionen. Zeige: Jedes Element von Sn lässt sich als Komposition von höchsten n(n − 1)/2 Basistransposition schreiben. Abgabe: 5. November 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 2 Übungsblatt 3 Aufgabe 11 Zeigen Sie: In jedem Körper K gilt: (i) ab + dc = ad+bc für alle a, b, c, d ∈ K, b, d 6= 0, bd (ii) a · (b − c) = a · b − a · c für alle a, b, c ∈ K, (iii) (−a) · (−b) = a · b für alle a, b ∈ K, (iv) −(−a) = a für alle a ∈ K. Aufgabe 12 Die komplexen Zahlen z = x + iy ∈ C können mit den Punkten (x, y) der euklidschen Ebene R2 identifiziert werden. Fassen Sie nun die Abbildung z → i·z als eine Selbstabbildung der euklidschen Ebene in sich auf. Geben Sie dabei eine geometrische Deutung dieser Abbildung. Aufgabe 13 Der “verlorene Schatz” am Mittelpunkt S der Strecke M1 M2 : Gehe vom Grenzstein X bis zum kleinen Baum B1 , dieselbe Strecke noch einmal geradeaus und dann nach links noch einmal dieselbe Strecke zum Punkt M1 . Zum Punkt M2 gehe vom großen Baum B2 zum Grenzstein X, biege dann um neuzig Grad nach links und gehe ebenso weit wie von B2 nach X. Das Problem: Die Bäume sind da, der Grenzstein fehlt. Was tun? Aufgabe 14 Die Konstruktion der komplexen Zahlen als Körper aller Paare von reellen Zahlen mit den Verknüpfungen (x, y) + (x0 , y 0 ) = (x + x0 , y + y 0 ) und 0 0 0 0 0 0 (x, y) · (x , y ) = (xx − yy , xy + yx ) kann für beliebige Körper K (anstelle des Körpers K = R der reellen Zahlen) imitiert werden. Zeigen Sie: Ist K = Q der Körper der rationalen Zahlen, erhält man auf diese Weise einen Körper. Ist dagegen K = F2 der Körper mit zwei Elementen, erhält man durch diese Konstruktion keinen Körper! Was passiert im Fall K = C? Aufgabe 15 Gibt es einen Körper mit drei Elementen? Nenne dessen Elemente 0, 1 und x. Wie müsste die additive respektive die multiplikative Gruppentafel eines solchen Körpers aussehen? Geben Sie bitte drei der obigen Aufgaben ab. Abgabe: 12. November 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 3 Übungsblatt 4 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 16 Zeigen Sie, dass N (x + iy) = x2 + y 2 für x, y ∈ R einen Homomorphismus N : C∗ → R∗ der multiplikativen Gruppen definiert. Aufgabe 17 Die Abbildung z = x + iy 7→ z = x − iy ist ein bijektiver Homomorphismus der additiven und der multiplikativen Gruppe von C. Aufgabe 18 Zeige z 8 = 1 für die komplexe Zahl z = 1+i √ . 2 Aufgabe 19 Zeige, dass die vier Vektoren (1, 2, 3, 4) (5, 6, 7, 8) (9, 10, 11, 12) (13, 14, 15, 16) kein Erzeugendensystem des Vektorraums R4 definieren. Abgabe: 19. November 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 4 Übungsblatt 5 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 20 Sei V 6= {0} ein endlich dimensionaler K-Vektorraum und G = {w1 , .., wr } ein Erzeugendensystem von V . Zeigen Sie: Ein minimal gewähltes Erzeugendensystem B ⊂ G ist eine Basis von V . Aufgabe 21 Zeigen Sie die lineare Abhängigkeit der Vektoren (2, 4, −1, 3), (3, 3, 1, −1), (1, 1, 1, 1), (2, 4, −3, −1) explizit durch Lösen eines linearen Gleichungssystems. Aufgabe 22 Jeder C-Vektorraum V kann als R-Vektorraum aufgefaßt werden. Beweisen Sie dimR (V ) = 2 · dimC (V ). Aufgabe 23 Sei K ein endlicher Körper mit q Elementen. Im Vektorraum K 3 gibt es dann q 3 verschiedende Vektoren und somit q 3 × q 3 × q 3 = q 9 Möglichkeiten 3 Vektoren auszuwählen. In wieviel Fällen sind die drei Vektoren linear unabhängig? Hinweis: Benutze Prinzip I aus Paragraph 8 des Skripts. Aufgabe 24 Warum bilden die Vektoren (1, 1) und (−1, 1) eine Basis des Vektorraums R2 . Gilt dies allgemeiner für jeden Vektorraum K 2 ? Aufgabe 25 Ist der R-Vektorraum aller reellwertigen Funktionen auf dem Intervall [0, 1] endlich dimensional? Begründen Sie die Antwort. Abgabe: 26. November 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 5 Übungsblatt 6 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 26 Warum sind folgende Abbildungen K-linear? Pn (a) K n 3 (x1 , ..., xn ) 7→ i=1 xi ∈ K. (b) (x, y) 7→ (y, x) als Abbildung von K 2 nach K 2 . Aufgabe 27 Eine Gerade im R2 ist eine Teilmenge der Gestalt {λ · v | λ ∈ R}; hierbei ist v 6= 0 ein fester Vektor. Geben Sie eine mathematisch genaue Begründung für folgende Aussage: Ein Untervektorraum von R2 ist entweder R2 selbst oder {0} oder eine Gerade. Aufgabe 28 Sei ϕ ein Endomorphismus eines K-Vektorraums V mit der Eigenschaft ϕ ◦ ϕ = idV . Sei 1 6= −1 in K und sei V+ = {v ∈ V | ϕ(v) = v} und sei V− = {v ∈ V | ϕ(v) = −v}. Zeigen Sie: V+ und V− sind K-Untervektorräume von V und es gilt V = V+ ⊕ V− . Aufgabe 29 Sei K ein endlicher Körper mit q Elementen. Finden Sie eine Formel für die Anzahl der eindimensionalen bzw. zweidimensionalen Untervektorräume von K n . Aufgabe 30 Die formalen Polynome f (X) vom Grad ≤ n mit Koeffizienten in K bilden einen endlich dimensionalen K-Vektorraum Πn auf natürliche Weise. Was ist dessen Dimension dimK (Πn )? Sei g(X) ein Polynom in Πm . Zeigen Sie, daß die Abbildung f (X) 7→ g(X) · f (X) (Polynommultiplikation) eine K-lineare Abbildung ϕ von Πn nach Πn+m definiert. Was ist die Dimension von Bild(ϕ)? Aufgabe 31 Zeigen Sie für alle ϕ ∈ HomK (U, V ) und alle ψ ∈ HomK (V, W ) dimK ψ(V ) + dimK ϕ(U ) − dimK (V ) ≤ dimK (ψ ◦ ϕ)(U ) dimK (ψ ◦ ϕ)(U ) ≤ min dimK ϕ(U ) , dimK ψ(V ) . Abgabe: 3. Dezember 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 6 Übungsblatt 7 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 32 Bestimmen Sie den Kern der linearen Abbildung ϕ : R3 → R3 , welche durch folgende Matrix gegeben ist 3 1 2 5 −1 6 . 2 0 2 Aufgabe 33 Finden Sie die inverse Matrix der Matrix 1 1 0 1 0 0 0 0 1 1 1 0 1 1 . 1 1 Hinweis: Die inverse Matrix hat wieder Dreiecksgestalt. Aufgabe 34 Geben Sie eine geometrische Deutung der linearen Abbildungen, welche durch folgende Matrizen gegeben sind 1 x cos(α) sin(α) , . 0 1 − sin(α) cos(α) Aufgabe 35 Finden Sie eine nicht verschwindende (2 × 2)–Matrix N mit der Eigenschaft N2 = N · N = 0 . Aufgabe 36 Was ist der Rang der Matrix 1 5 9 13 2 3 4 6 7 8 ? 10 11 12 14 15 16 Aufgabe 37 Die formalen Polynome g(X) vom Grad ≤ m mit Koeffizienten in K bilden einen K-Vektorraum Πm . Sei g(X) ein nichtverschwindendes Polynom in Πm vom genauen Grad m. Zeigen Sie: Jedes Polynom f (X) vom Grad ≤ n + m schreibt sich eindeutig in der Form f (X) = g(X) · h(X) + r(X) mit einem Polynom h(X) ∈ Πn und einem Rest r(X) ∈ Πm−1 (bzw. r(X) = 0 falls m = 0) schreiben. Hinweis: Betrachten Sie die Abbildung ϕ : Πn → Πn+m definiert durch f (X) 7→ g(X) · f (X) (Polynommultiplikation). Was ist ϕ(Πn ) ∩ Πm−1 ? Benutzen Sie die Dimensionsformel. Abgabe: 10. Dezember 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 7 Übungsblatt 8 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 38 Für jede Permutation σ ∈ Sn definiert xσ(1) x1 ϕ ... = ... xn xσ(n) eine K-lineare Abbildung ϕ : K n → K n . Warum? Wie sieht die zugehörige Matrix Mσ aus? Zeige Mσ · Mτ = Mτ ◦σ und folgere Mσ ∈ Gl(n, K). Aufgabe 39 Finden sie für alle n ∈ Z eine Formel für n 1 1 . 0 −1 Aufgabe 40 Zeige folgende Rechenregel für transponierte Matrizen: (A · B)0 = B 0 · A0 . Aufgabe 41 Die Spur Spur(A) einer quadratischen Matrix A ∈ Mn,n (K) ist definiert als Spur(A) = n X Aii . i=1 Zeige für alle A, B aus Mn,n (K) die Gleichung Spur(A · B) = Spur(B · A). Aufgabe 42 Eine Matrix A ∈ Mn,n (K), welche mit allen Matrizen B aus Gl(n, K) vertauscht A·B =B·A ist notwendigerweise ein skalares Vielfaches der Einheitsmatrix. Die Umkehrung gilt auch. Zeige diese Aussagen. Aufgabe 43 Sei K ein endlicher Körper mit q Elementen. Wieviele Elemente besitzt die Gruppe Gl(n, K)? Abgabe: 17. Dezember 2001, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 8 Übungsblatt 9 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 44 Sei A ∈ Mn,n (R) die Matrix mit den Einträgen ai,i = 2 für i = 1, .., n und ai,i−1 = ai−1,i = 1 für i = 2, .., n und den sonstigen Einträgen gleich Null. Bestimmen Sie den Rang von A. Aufgabe 45 Seien x1 , .., xn Elemente eines Körpers K. Bestimmen Sie den Rang der quadratischen Matrix 1 x1 x21 . . . xn−1 1 1 . . . xn−1 x2 x22 2 .. .. .. . . .. .. . . . . . . . . .. .. .. .. .. 1 xn−1 x2 ... xn−1 n−1 n−1 2 n−1 1 xn xn ... xn Hinweis: Benutzen Sie Induktion nach n. Aufgabe 46 Zeigen Sie, daß eine Matrix A ∈ M2,2 (K) mit den Einträgen a b A= c d genau dann invertierbar ist, wenn gilt ad − bc 6= 0. Aufgabe 47 Sei F2 der Körper mit zwei Elementen. Zeigen Sie die Existenz eines bijektiven Gruppenhomomorphismus ψ : Gl(2, F2 ) −→ S3 . Hinweis: Betrachte F22 \ {(0, 0)}. Aufgabe 48 Sei P : V → V ein Endomorphismus mit der Eigenschaft P ◦ P = P . Zeige V = Kern(P ) ⊕ Bild(P ) . Aufgabe 49 Was ist die Determinante der Matrix −1 5 2 7 1 −1 ? −2 −1 1 Abgabe: 7. Januar 2002, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 9 Übungsblatt 10 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 50 Was ist die inverse Matrix einer invertierbaren Matrix M = a b ? c d Aufgabe 51 Sei q+ : R2 → R die quadratische Form q+ (v) = x2 + y 2 , v= x . y Welche Bedingungen sind notwendig und hinreichend für eine Matrix M in Gl(2, R) bzw. in Sl(2, R), damit für alle v ∈ R2 gilt q+ (M (v)) = q+ (v) ? Aufgabe 52 (Für Physiker) Sei q− : R2 → R die quadratische Form x 2 2 q± (v) = x − t , v = . t Welche Bedingungen sind notwendig und hinreichend für eine Matrix M in Gl(2, R) bzw. in Sl(2, R), damit für alle v ∈ R2 gilt q− (M (v)) = q− (v) ? Aufgabe 53 (Für Physiker) Sei H eine 2 × 2 Matrix mit komplexen Einträgen. Dann bezeichne H die Matrix mit den komplex konjugierten Einträgen. Zeige (H)0 = (H 0 ). Zeige weiterhin die Gleichheit folgender Mengen x + t y + iz 0 { H ∈ M2,2 (C) | (H) = H } und H= | x, y, z, t ∈ R . y − iz x − t Zeige: Die so definierte Menge H von Matrizen definiert einen zu R4 isomorphen Vektorraum. Zeige H ∈ 0 H ⇐⇒ M HM ∈ H (falls M ∈ Gl(2, C)). Zeige t + x y + iz − det(H) = x2 + y 2 + z 2 − t2 für H= . y − iz t − x Aufgabe 54 (Für Physiker) Die Lorentzgruppe L ist die Gruppe aller Automorphismen M ∈ Gl(4, R) von R4 mit der Eigenschaft q(M (v)) = q(v) , ∀v ∈ R4 . Hierbei ist x y 2 2 2 2 q(v) = x + y + z − t , v = z . t Zeige die Existenz eines Gruppenhomomorphismus ϕ : Sl(2, C) → L mit Kern(ϕ) = {±E}. Ist ϕ surjektiv? Abgabe: 14. Januar 2002, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 10 Übungsblatt 11 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 55 Sei A B M= 0 D eine Blockdreiecksmatrix mit A ∈ Mi,i (K), D ∈ Mj,j (K), B ∈ Mi,j (K) und der Nullmatrix 0 ∈ Mj,i (K). Zeige det(M ) = det(A) · det(D). Aufgabe 56 Sei χM (x) = xn − a1 · xn−1 + ... + an das charakteristische Polynom einer Matrix M ∈ Mn,n (K). Zeige a1 = Sp(M ) und an = (−1)n det(M ). Aufgabe 57 Sei M ∈ Mn,n (K), n ≥ 2 eine Matrix mit dem Eintrag x ∈ K in der Hauptdiagonale und den Einträgen 1 in den beiden Nebendiagonalen. Alle weiteren Matrixeinträge seien Null. Sei d(x, n) die Determinante dieser Matrix sowie d(x, 1) = x und d(x, 0) = 1. Zeige d(x, n) = x · d(x, n − 1) − d(x, n − 2). Was ist d(2, n)? Aufgabe 58 Berechne die Eigenvektoren der Matrix −1 0 0 0 1 0 . 3 0 2 Aufgabe 59 Sei M ∈ Mn,n (R) die Matrix mit dem Eintrag x auf der Diagonale und dem Eintrag 1 an allen Stellen außerhalb der Diagonale. Sei fn (x) die Determinante dieser Matrix. Zeigen Sie die Rekursionsformel (n ∈ N, n ≥ 2) fn (x) = x · fn−1 (x) − (n − 1)(x − 1)n−2 . Aufgabe 60 Berechne die Determinante der Matrix 4 2 −1 −2 2 1 0 −1 3 3 −2 −2 . −1 1 −1 6 Abgabe: 21. Januar 2002, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 11 Übungsblatt 12 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 61 Zeige A1 C1 B1 D1 A2 C2 B2 A1 A2 + B1 C2 = D2 C1 A2 + D1 C2 A1 B2 + B1 D2 C1 B2 + D1 D2 für Blockmatrizen mit A1 , A2 ∈ Mi,i (K), B1 , B2 ∈ Mi,j (K), C1 , C2 ∈ Mj,i (K) und D1 , D2 ∈ Mj,j (K). Aufgabe 62 Sei M eine Matrix in Mn,n (K) mit n paarweise verschiedenen Eigenwerten λ1 , ..., λn . Zeige, daß die Eigenräume V (λi ) = Kern(λi · E − M ) von M alle eindimensional sind. Aufgabe 63 Seien X und Y Endomorphismen eines K-Vektorraums V . Setze [X, Y ] = X · Y − Y · X. Zeige [X, Y ] + [Y, X] = 0 [X, [Y, Z]] + [Y, [Z, X]] + [Z, [X, Y ]] = 0 und für alle Endomorphismen X, Y und Z von V . Aufgabe 64 Sei f : Mn,n (K) → K eine K-lineare Abbildung. Zeige: Die Funktion B(X, Y ) = f (X · Y ) definiert eine K-Bilinearform auf V = Mn,n (K). Diese Bilinearform ist symmetrisch dann und nur dann, wenn f ein skalares Vielfaches der Spurabbildung ist. Hinweis: Studiere zunächst den Fall n = 2. Betrachte dann den Kern von f . Reduziere auf den Fall n = 2. Zeige dazu daß f und Spur denselben Kern haben müssen. Aufgabe 65 Zeige für die Bilinearform B(X, Y ) = Spur(X · Y ) auf V = Mn,n (K) die Eigenschaft B([X, Y ], Z) = B(X, [Y, Z]) . Hierbei sei [X, Y ] = XY − Y X. Aufgabe 66 Sei K = R oder C. Sei ~ eine Zahl aus K und seien X und Y Endomorphismen eines KVektorraums V mit der Eigenschaft [X, Y ] = ~ · idV . Zeige ~ = 0 im Fall dimK (V ) < ∞. Hierbei sei [X, Y ] = XY − Y X. Abgabe: 28. Januar 2002, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 12 Übungsblatt 13 Behandeln Sie drei der nachfolgenden Aufgaben. Aufgabe 67 Ein homogenes lineares Gleichungssystem in n Unbekannten mit m Gleichungen hat im Fall n > m immer eine von Null verschiedene Lösung. Aufgabe 68 Finde eine reelle Matrix T mit der Eigenschaft 0 1 a1 0 0 T· ·T = 1 0 0 a2 , a1 , a2 ∈ R . Aufgabe 69 Sei S = S 0 ∈ Mn,n (R) und T ∈ Mn,n (R) mit T ST 0 = E. Zeige < x, x >S = x0 · S · x > 0 für alle x 6= 0 aus Rn . Aufgabe 70 Sei 12 ∈ K und < v, w > eine symmetrische Bilinearform auf einem K-Vektorraum V . Für v ∈ V mit < v, v >6= 0 definiert sv (x) = x − 2 < v, x > ·v < v, v > eine Abbildung sv : V → V . Zeige < sv (x), sv (x) >=< x, x > für alle x ∈ V . Was ist s2v ? Gebe eine geometrische Deutung von sv . Aufgabe 71 Für < v, w > wie in Aufgabe 70 seien x und y zwei Vektoren aus V mit < x, x > = < y, y >. Zeige sv (x) = ±y für v = 21 (x ∓ y), falls < v, v >6= 0. Aufgabe 72 Zeige |M11 | ≥ 1 für den ersten Eintrag einer Matrix M ∈ M4,4 (R) aus der orthogonalen Gruppe O(1, 3)(R), d.h. mit der Eigenschaft M 0 · diag(1, −1, −1, −1) · M = diag(1, −1, −1, −1) . Zeige: Die Matrizen in O(1, 3)(R) mit M11 ≥ 1 bilden eine Untergruppe. Hinweis: Benutze (ohne Beweis) die Schwarzsche Ungleichung p p |xx̃ + y ỹ + z z̃| ≤ + x2 + y 2 + z 2 · + x̃2 + ỹ 2 + z̃ 2 . Zusatz: Ist ε(M ) das Vorzeichen von M11 , dann definiert M 7→ ε(M ) einen Gruppenhomorphismus ε : O(1, 3)(R) → {±1}. Was ist ε(−E)? Aufgabe 73 (∗ ) Sei V = R4 und S = diag(1, −1, −1, −1) und < v, w >= v 0 · S · w. Sei ε definiert wie im Zusatz von Aufgabe 72 und sei weiterhin sv definiert wie in Aufgabe 70. Zeige dann, daß ε(sv ) das Vorzeichen von − < v, v > ist. Abgabe: 4. Februar 2002, 14:00 – 14:15, Foyer der Zoologie 13 Klausur LA I, 09.02.2002 Die Klausur hatte zwei Teile: • Definitionen: Jede vollständige Definition von den neun verlangten Definitionen wurde mit 2 Punkten bewertet. • Aufgaben: Jede vollständig gelöste Aufgabe unter den zwölf Aufgaben wurde mit 4 Punkten bewertet. Zum bestehen der Klausur waren 26 Punkte notwendig und hinreichend. Definitionen Definieren Sie kurz aber genau: Was ist: • ein Erzeugendensystem eines Vektorraums, • eine Basis eines Vektorraums, • eine Bilinearform B : V × V → K, • eine K–lineare Abbildung f : V → V , • ein Endomorphismus von V , • die orthogonale Gruppe einer symetrischen Matrix S, • eine Determinantenfunktion D : V × V × · · · × V → K, • der Rang einer Matrix, • der Kern einer linearen Abbildung ? Aufgaben Aufgabe 1 Bestimmen Sie die Eigenwerte und die Eigenvektoren der Matrix 0 1 . 1 0 Aufgabe 2 Was ist der Rang der Matrix 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 ? 1 1 Aufgabe 3 Was ist der Sylvester–Typ der reellen symmetrischen Matrix 1 2 1 2 4 0 ? 1 0 −1 Aufgabe 4 Was ist sign(τ ) für die Permutation τ = ( 1 2 3 ... n − 1 n ) , welche 1 auf 2, 2 auf 3, . . . , n − 1 auf n und n auf 1 abbildet ? 14 Aufgabe 5 Korrigieren Sie die folgende “Formel”: n X Y sign(σ) · det(M ) = Mσ(i)j . j=1 σ∈Sm Aufgabe 6 Was ist die Determinante der Matrix: 0 0 1 0 0 1 .. . . . . 0 0 0 0 0 0 0 .. . ... ... ... .. . 0 .. . 0 .. . 1 0 0 .. ? . 0 0 1 0 0 0 0 .. . Das heißt M ij = 1 für i = j + 1 und für (i, j) = (1, n) und M ij = 0 sonst. Aufgabe 7 Zeige (X · Y )0 = Y 0 · X 0 für Marizen X, Y . Aufgabe 8 Was ist das Volumen des Spats in R3 , welcher von den Vektoren 1 2 1 1 , 1 und 1 1 −1 −1 aufgespannt wird? Aufgabe 9 Löse das Gleichungssystem 10x + 7y 5x + 3y 2x + y + + + 10z 4z z = u = v = w Warum sind für ganzzahlige u, v, w die Koordinaten des Lösungsvektors (x, y, z) ganzzahlig ? Aufgabe 10 Warum ist jede Permutation eine Komposition von Transpositionen ? Aufgabe 11 Warum bilden n linear unabhängige Vektoren des Rn automatisch ein Erzeugendensystem des Rn ? Aufgabe 12 Wann existiert ein Inverses für die Matrix a b c d und wie sieht die inverse Matrix im Falle deren Existenz aus ? 15