Fachbereich Mathematik Prof. Dr. Jörg Teschner, PD Dr. Ralf Holtkamp Übungsaufgaben Mathematik II für Studierende der Physik: Blatt 4 zur Abgabe am 10.5.2016 (in den Übungen). Die Lösungen der folgenden Aufgaben sind schriftlich auszuarbeiten und handschriftlich abzugeben. Sie können für dieses Blatt zu zweit zusammenarbeiten und Lösungen abgeben. Dabei müssen allerdings beide, die zusammen abgeben, derselben Übungsgruppe angehören, und jeder Abgabepartner sollte erkenntlich pro Blatt mindestens eine Aufgabenlösung aufgeschrieben haben. Aufgabe 1: (2+1,5+0,5 Punkte) (a) Es sei h·, ·i : Rn × Rn → R ein (Euklidisches) Skalarprodukt auf Rn . Seien nun z = x + iy und w = u + iv mit x, y, u, v ∈ Rn . Beweisen Sie, dass durch hz, wiH = hx + iy, u + iviH := hx, ui + hy, vi − i (hx, vi − hy, ui) ein (Hermitesches) Skalarprodukt auf Cn definiert wird. (b) Es sei V ein komplexer Vektorraum und h·, ·i : V × V → C ein (Hermitesches) Skalarprodukt auf V . Wir fassen V im Folgenden als R-Vektorraum auf. Beweisen Sie, dass (z, w) := Re hz, wi ein (Euklidisches) Skalarprodukt auf V definiert. Pn Anmerkung: Sei hx, yi = k=1 xk yk das (Euklidische) Standardskalarprodukt auf R Pn n R und hz, wiC = k=1 zk wk das (Hermitesche) Standardskalarprodukt auf Cn . Man kann beweisen, dass h·, ·iH R = h·, ·iC gilt. (c) Beweisen oder widerlegen Sie außerdem die folgende Aussage über die Skalarprodukte (·, ·) und h·, ·i aus Aufgabenteil b): Für z, w ∈ V gilt: (z, w) = 0 ⇐⇒ hz, wi = 0. Aufgabe 2: (2+3 Punkte) (a) Betrachten Sie R2 zusammen mit dem kanonischen Skalarprodukt h·, ·i sowie die symmetrische Bilinearform β gegeben durch √ 2 − 2 √ β(u, v) := hu, vi, ∀ u, v ∈ R2 . − 2 3 Bestimmen Sie für β die Normalform im Sinne des Trägheitssatzes von Sylvester, d.h. bestimmen Sie die Zahlen r+ , r− und r0 und eine orthogonale Basis bezüglich der die darstellende Matrix diese Normalform hat. (b) Betrachten Sie R4 zusammen mit dem kanonischen Skalarprodukt h·, ·i sowie die symmetrische Bilinearform β gegeben durch 0 3 1 −2 3 0 −2 1 vi, ∀ u, v ∈ R4 β(u, v) := hu, 1 −2 0 3 −2 1 3 0 Universität Hamburg · Tor zur Welt der Wissenschaft FB Mathematik · www.math.uni-hamburg.de/ Bestimmen Sie wie in (a) die Zahlen r+ , r− und r0 (aber keine zugehörige Basis). Hinweis: Um einen der Eigenwerte zu finden, beachten Sie, dass die Zeilensummen der Matrix gleich sind. Aufgabe 3: (2 Punkte) Betrachten Sie den C-Vektorraum ∞ n o X `2 = `2 (N, C) = (an )n∈N | an ∈ C, |an |2 < ∞ n=0 der quadratsummierbaren komplexen Folgen und die Abbildung 2 2 β : ` × ` → C, β((an )n∈N , (bn )n∈N ) = ∞ X an b n . n=0 Zeigen Sie, dass die Abbildung β ein Hermitesches Skalarprodukt auf `2 (C) definiert. Hinweis: Zeigen Sie zunächst, dass die Abbildung β wohldefiniert ist. Nutzen Sie hierzu die Ungleichung |ab| ≤ 21 (|a|2 + |b|2 ) für a, b ∈ C um zu zeigen, dass die durch β definierte Reihe absolut konvergiert. Aufgabe 4: (keine Abgabe) Berechnen Sie die Eigenwerte der folgenden symmetrischen Matrix 5 −2 0 −1 −2 5 −1 0 A := 0 −1 5 −2 , −1 0 −2 5 und berechnen Sie eine Orthonormalbasis des R4 , bestehend aus Eigenvektoren von A. Sei S die Matrix mit diesen Eigenvektoren als Spalten. Überprüfen Sie durch Nachrechnen, dass S t AS eine Diagonalmatrix mit den von Ihnen gefundenen Eigenwerten ist. Hinweis: Betrachten Sie die Zeilensummen und die alternierenden Zeilensummen der Matrix. Anmerkung: Trägheitstensoren von starren Körpern werden durch symmetrische Matrizen mit nur positiven Eigenwerten beschrieben. 2