Einstieg Mathematik an der FH J.Böhm-Rietig Hilfe zur Selbsthilfe 25.09.2014 Einstieg Mathematik 1 WS 2014 Prof. Böhm-Rietig (1.245) Dr. Lau (1.245) Prof. Giannakopoulos Fr. Breiderhoff (2.225) Internet: http://www.gm.fh-koeln.de/~boehm http://www.gm.fh-koeln.de/~lau Lernplattform: https://ilias.fh-koeln.de dort Faktultät 10 und dann Mathematik 1 Password: Gauss14 Email: [email protected] Heute: Einweisung, Logik & Mengen, Test Morgen: Arithmetik, insbes. Potenzen Nächste Woche: Vektorrechnung Langweilige Vorlesung? Fragen? Anregungen? Jederzeit! ... aber sonst bitte aufmerksam und ruhig! Literatur Nicht nur zum Auffrischen: Michael Knorrenschild: Vorkurs Mathematik. Ein Übungsbuch für Fachhochschulen. Fachbuchverlag Leipzig. Preiswerter sehr elementarer Einstieg! http://homepage.rub.de/Michael.Knorrenschild/lehre/mathFAQ.html Wolfgang Schäfer, Kurt Georgi, Gisela Trippler: Mathematik- Vorkurs Teubner-Verlag, Leipzig. Musteraufgaben mit Lösungsweg. Sehr viele Aufgaben! Hilfe für das ganze erste Semester. H.Kreul, H.Ziebarth: Mathematik leichtgemacht. Verlag Harri Deutsch. Sehr ausführlich und Tipps! www.stefanbartz.de: Kernwissen! Literatur Schulformelsammlungen: „Das große Tafelwerk - Formelsammlung für die Sekundarstufe I, II“ Cornelsen Verlag. H. Sieber und L. Huber: „Mathematische Formeln“ (erweiterte Ausgabe E) Klettverlag Lehrbuch für das erste Semester: Lothar Papula: Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Band 1 Verlag Vieweg, Fachbücher der Technik, ca. 30€ Mathem. Formelsammlung, ca. 25€ . Klausur- und Übungsaufgaben sehr zu empfehlen: ca.32€. Zusammen ewas günstiger! Internet u.a. Der anscheinend beliebteste deutsche Mathe Prof auf Youtube: http://www.youtube.com/user/JoernLoviscach Darin finden Sie auch Filmchen zu seinen Vorkursen. Allgemein, aber noch wenig Inhalte und nicht systematisch sortiert: http://www.youtube.com/user/mathehilfe Was Sie eigentlich alles von der Schule her kennen sollten (Bezirksreg. NRW, Perspektive der Lehrer): http://www.brd.nrw.de/lerntreffs/mathe/ Deutsche Mathe- und Physikaufgabensammlung mit Lös.: http://btmdx1.mat.uni-bayreuth.de/smart/wp/ http://www.mathematik.de/ger/index.php Mathematik lernen im Netz (alle kostenlos!): http://www.matheboard.de/ http://www.mathe-online.at/ http://www.mathe-trainer.com/ Was sind die fachlichen Grundlagen? Mathematik verstehen Mathematisches Argumentieren Eine große Schwierigkeit besteht darin, dass Mathematiker (wollen Sie nicht werden, aber Sie sollen so denken lernen!) unwahrscheinlich pingelig beim Argumentieren sind: Eine Aussage ist nur dann wahr, wenn Sie unter jeder in den Voraussetzungen genannten Situation richtig ist. Sie kann nicht durch nicht zutreffende Voraussetzungen widerlegt werden, nur durch konkrete Gegenbeispiele 25.09.2014 Einstieg Mathematik 9 Mathematisches Argumentieren Widerlegen einer Aussage durch ein passendes Gegenbeispiel ist also kinderleicht Beweisen einer Aussage eher nicht. Zum Beweis reichen auch unendlich viele zutreffende Beispiele nicht! Beweise können nur mittels Symbolen/allgemeinen Ausdrücken gelingen. 25.09.2014 Einstieg Mathematik 10 Beispiel für einen Beweis Für jedes ebene rechtwinkelige Dreieck gilt der Satz von Pythagoras: Die Summe der Kathetenquadrate ist gleich dem Hypothenusenquadarat: a2 + b2 = c2 C • b a h q A p • c B Ist das Mathematik? 25.09.2014 Einstieg Mathematik 11 Beispiel für einen Beweis Ist das Mathematik? b • c a Nein, höchstens eine Veranschaulichung des Satzes 25.09.2014 Einstieg Mathematik 12 Beispiel für einen Beweis Beweistrick: Erweiterung des Bildes ! Das ist Mathematik! „Erkennen von Strukturen und Zusammenhängen“. b a b • • c c 25.09.2014 Einstieg Mathematik • Ab hier sollten Sie selber weitermachen können! • a 13 Erkennen und Beurteilen Mathematik wird u.a. deshalb gelehrt, weil es uns beim sicheren Erkennen von Zusammenhängen und beim rationalen Beurteilen sehr hilft. Wie das? Indem die Selbstreflexionsfähigkeit und das kritsche Hinterfragen des Bauchgefühls trainiert wird. 25.09.2014 Einstieg Mathematik 14 Was wird hier vorausgesetzt ? Vorkurs vom 8.-11.9.: Unterlagen bitte von Kommilitonen besorgen! Grundstrukturen : Logik (Und/Oder/Impli-kationen), Mengen, Abbildung, Invertieren. Kenntnisse des Zahlbereiches ℝ (z.B. Wurzeln) Grundrechenregeln, bes. Bruchrechnen, Prozentrechnung. Rechnen mit Termen : Ausdrücke mit Zahlen, Rechenzeichen und Symbolen. Gleichungskalkül bis quad. Gl., insbesondere auch die Umsetzung von Textaufgaben! Geometrie: Abstände, Gerade, Kreis, Drei- und Vielecke, Flächeninhalte, Winkellehre, Trigonometrie, Strahlensätze Elementare Funktionslehre: http://www.gm.fh-koeln.de/~konen/Mathe1-WS/Vorkurs_Funk.pdf bzw: http://www.gm.fh-koeln.de/~konen/Mathe1-WS/ Schlüsseltechnologie Warum Mathematik? http://www.youtube.com/watch?v=d02utMTgdS4 Mathematik ist eine Schlüsseltechnologie ! Jürgen Rüttgers, Ex-Ministerpräsident NRW in einer seiner vorherigen Positionen: Mathematik ist so etwas wie eine gemeinsame Sprache. Sie schafft die Möglichkeit der genauen Kommunikation zwischen den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften und immer mehr auch den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Mathematik ist darüber hinaus eine Schlüsseltechnologie der Gegenwart. Ein Land, das den globalen Wettlauf um Wissen und seine Verwertung bestehen will, benötigt Mathematik von höchster wissenschaftlicher Qualität. Es braucht aber auch eine mathematisch gebildete Bevölkerung. Zitat: Rüttgers, J., Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, Grußadresse zum Internationalen Mathematiker-Kongress 1998. Berlin, Deutschland (1998). Semesterüberblick 1 Woche Einstieg, Mengenlehre, (Un-)Gleichungen, Geometrie 2 Wochen Vektorrechnung 1,5 Wochen komplexe Zahlen und Anwendungen 2 Wochen Funktionen, Grenzwerte, Stetigkeit. Dann besonders gebrochen rationale Funktionen. 1,5 Woche Kurven auch in Polarkoordinaten, Wurzeln, Exponential- und Logarithmenfunktion sowie Gleichungen damit. 2,5 Woche Ableitungen und Anwendungen, besonders Optimierung 2 Wochen Integration und Anwendungen 0,5 Musterklausur und Wiederholungen. Semesterüberblick Drei verpflichtende Projektarbeiten im Raum 2.112: Woche des 22.4. Einstieg Maple: Vektoren, komplexe Zahlen Woche des 21.5.: „Funktionslehre“ Woche des 17.6.: „Kurvendiskussion“ o.ä. Termine Terminefür fürHausarbeiten Hausarbeitengenau genaubeachten! beachten! Mathematik-frei vom 22.12.14 – 2.1.15 Klausurwochen ab dem 2.2.2015 Die verbindlichen Testatbedingungen hängen ab nächster Woche an meinem Büro (1.245) und am Labor (2.112) aus. Unser Lernangebot Vorlesungen zur Themenfestlegung und Einführung. Aktivübungen (Dr. Lau u.a.): Besprechung der Übungen. Verbesserte Diskussions-möglichkeiten wegen kleinerer Gruppen. Dort auch Vorrechnen mit Sonderpunkten für den nächsten Klausurtermin. Basiskurs (Hr. Großmann) zur Aufarbeitung der fachlichen Voraussetzungen. Besonders, wenn keine sinnvolle und erfolgreiche Teilnahme im normalen Tempo möglich erscheint: Immer Mo., Di. 16:30 o. 17 Uhr Studentische Tutorien: besonders für mittelmäßig vorgebildete, unsichere Anfänger Anmeldung ab Mittwoch: www.gm.fh-koeln.de/~boehm. Unser Lernangebot Dr.Lau und ich teilen das Büro 1.245 Sprechstunden: Mi. 11-12 Uhr in 1.245 .Auch immer kurz vor/nach den Veranstaltungen. Kontaktaufnahme per Email: jederzeit willkommen! Bitte: erkennbare Namen und Betreff „Mathe 1“! Feedback bitte dort oder auch ins Postfach 7. Nutzen Sie unsere Lern-Angebote im Ilias (F.2) Ausnahmsweise finden Sie diese Woche die Downloads auf meiner Homepage: http://www.gm.fh-koeln.de/~boehm Benimm Regeln Kommen Sie immer pünktlich! Gehen Sie erst nach dem Ende der Veranstaltung! Quasseln/telefonieren/“daddeln“/stören Sie nie im Unterricht. Aktive Teilnahme ist aber immer sehr erwünscht und dem eigenen Lernfortschritt dienlich! Noch einige Lernhinweise Lernen tut man nur selber und auch nur, wenn man sich anstrengt und konzentriert. Lernen kann durch Gruppenarbeit befördert werden. Man kann sich allerdings auch gegenseitig herabziehen/behindern. Lernen heißt aktiv werden. Es ist eine willentliche Tätigkeit, keine passive Beschäftigung! „Learn by doing“! Es hat keinen Sinn, sich den Anfang jeder Aufgabe zeigen zu lassen und dann nur selber weiter zu machen. In der Klausur müssen Sie auch selber anfangen. Aufgabenstellungen abschreiben ist da eine ganz doofe Idee und bringt keinerlei Punkte! Bevor Sie die Aufgaben nicht ohne Mustervorlage lösen können, haben Sie noch nicht genug Hintergrundwissen! Noch einige Lernhinweise Machen Sie sich Check-Listen und To-Do-Listen! Fangen Sie mit den Inhalten der Folien 6, 7 an! Lernen Sie immer!!! Der Lernfortschritt lässt sich nicht durch Gewalt oder Willensstärke oder gar Medikamente/Drogen beschleunigen. Das bedeutet, dass Sie sofort anfangen sollten, mögliche Defizite zu vermerken und sie möglichst umgehend und gründlich ab zu stellen. Wiederholen Sie nicht die Fehler Ihrer Schulzeit... Sie wissen selber am besten, welche! Bedenken Sie, es gibt auch noch weitere Fächer! Teilen Sie sich die Zeit gut ein → Stundenplan! Wie ehrlich sind Sie zu sich selbst? Wieviel wollen Sie wirklich tun, um diesen Abschluß zu erreichen? Können Sie sich kritisch hinterfragen, Fehler als Chance zum Lernen begreifen? Entwicklen Sie Ihr Selbstvertrauen, indem Sie konstruktiv kritisch mit der eigenen Situation umgehen. Ernsthaftigkeit und das Bemühen, sich wirklich für Ihre Themen zu engagieren machen Sie stark gegen die allgegenwärtigen Ablenkungen der modernen Welt. Stimmt Ihre Werthaltung? Was ist wichtiger: äußeres oder innere Werte? Sein oder Haben? Schaffen Sie es, Freude am Lernen (nicht nur Mathematik) zu haben? 25.09.2014 Einstieg Mathematik 24 Nun sind Sie dran! Fragen, Wünsche? Kompliziertes aus Einfachem Entspannen Sie sich bei ein paar schönen „Fractals“: http://philippe.boiteau.free.fr/ Mengenlehre und Logik Ohne Mengenlehre sollte man nicht mit der Algebra (dem Lösen von Gleichungen) weitermachen: Im Allgemeinen gibt es mehr als eine Lösung, oft auch (mehrere) Intervalle wie bei |x|>1. Ohne elementare Logik kann man sich nicht wirklich unmissverständlich ausdrücken: x2 = 4 hat die Lösungen x=2 und x=-2,... oder? Einordnung Logik & Mengenlehre Geometrie Algebra DifferenzialIntegralRechnung Mathem. Logik ↔ Mengenlehre → Strukturen → Zahlensysteme Elementare, klassische Logik Neben der in der elementaren Mathematik überall vertretenen zweiwertigen Logik (nur richtig/falsch) gibt es auch höhere Logiken beliebiger Stufe, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Logik Elementare, „klassische“ Logik: http://de.wikipedia.org/wiki/Klassische_Logik Basierend auf der Axiomatik Jede Aussage hat einen von genau zwei Wahrheitswerten, meist falsch und wahr (Prinzip der Zweiwertigkeit/Bivalenzprinzip). Der Wahrheitswert jeder zusammengesetzten Aussage ist eindeutig durch die Wahrheitswerte ihrer Teilaussagen bestimmt Elementare, klassische Logik Wahrheitstabellen: tabellarische Darstellung von (zusammengesetzen) Aussagen in Spaltenform unter Verwendung der Abkürzungen w/f bzw. 1/0. Elementare Operatoren: nicht : ¬A und : A∧B oder : A∨B Implikation : A ⇒B Äquivalenz : A⇔B Zur Bearbeitung ist es sinnvoll, jede Teilaussage und auch alle Zwischenschritte bei der Abarbeitung zusammengesetzter Ausdrücke einzeln zu bestimmen. Klammern beachten! Für n Teilaussagen benötigt man 2n Zeilen Elementare, klassische Logik Beachte 1: das umgangssprachliche „oder“ entspricht eher dem logischen XOR, d.h. Die Aussage A oder (XOR) B ist genau dann wahr, wenn genau eine der beiden Aussagen wahr und die andere falsch ist. Beispiel: „Wir gehens ins Kino oder in die Kneipe“ Beachte 2: das umgangsprachige „und“ ist mathematisch oft als „oder“ zu sehen: x=2 und x=-2 sind die beiden Lösungen von x2=4. Mathematiker würden korekt sagen: x2=4 ist äquivalent zu x=2 ∨ x =-2 („oder“) Beachte 3: Doppelte Negationen/Verneinungen werden im allgemeinen nicht oder falsch verstanden. Elementare, klassische Logik Es ist hier nicht genug Zeit und Platz auf Details einzugehen. Bitte unbedingt ordentlich nacharbeiten z.B. bei Knorrenschild. Beispiel: „Ex falso sequitur quodlibet“ (aus Falschem folgt Beliebiges) ¬p ⇒ (p ⇒ q) (z. B. „Wenn es nicht regnet, dann ist unter der Voraussetzung, dass es (am selben Ort und zur selben Zeit) regnet, die Erde eine Scheibe.“) Hinweis: A w w f f B w f w f A⇒B w f w w Elementare, klassische Logik Erstellen einer Wahrheitstabelle aus Einzelaussagen p w w f f q w f w f ¬p f f w w p⇒q w f w w ¬p ⇒ (p ⇒ q) w w w w Man sieht, das diese berühmte Aussage immer wahr ist, also wenn Sie Politiker werden wollen.... Logik und Mengenlehre Während die Logik den Wahrheitsgehalt zusammengesetzter Aussagen aus den Wahrheitsgehalten der Teile ableitet, also das Grundgerüst für das Argumentieren darstellt, ist die Mengenlehre eher eine Beschreibung der Objekte dieser Aussagen. Eine Aussage „2 ist eine Primzahl“ ist wie alle anderen logischen Aussagen verbunden mit einer Mengenoperation: 2 ∈ℤp wobei ℤp = {x∈ℕ | x ist Primzahl }. Arbeitsdefinition Definition: Mengen Menge („A“), die Zusammenfassung bestimmter wohlunterscheidbarer Objekte ( Elemente der Menge) zu einem Ganzen. Wichtig: Es muß immer eindeutig sein, ob ein gegebenes Objekt zur Menge gehört oder nicht! Beispiele: A : Alle PKW mit gültige Anmeldung heute in Gummersbach, die weiß sind. B : Alle PKW mit gültige Anmeldung heute in Gummersbach. C : Alle in Deutschland aktuell angemeldeten PKW mit weißer Farbe. Negativbeispiel und Eingrenzung keine Mengen: D : Alle weißen PKW. E : Alle Zahlen. F : Alle Barbiere, die nur die Menschen rasieren, die sich nicht selbst rasieren. G : Die Menge aller Mengen Erforderlich u.a.: sachliche, zeitliche und räumliche Festlegung. Am besten auch der Bezug auf eine wohldefinierte Grundmenge, aus der die Elemnte abstammen. Kategorienfehler vermeiden! So geht es: D' : Alle weißen PKW auf diesem Parkplatz hier in diesem Moment E' : Alle natürlichen Zahlen kleiner gleich 10. G' : Die Menge aller Teilmengen einer Menge A. Mathematische Notation Schreibweise X := { a1; a2; ...; an} für endliche Mengen X := { a1; a2; a3; ...} für unendliche/unbeschränke Mengen, aber nur mit wirklich eindeutigem Bildungsgesetz! X = {1 ; 4 ; 9 ; ...} X := { x aus A | x besitzt die Eigenschaften ....... von A und/oder die Eigenschaften ........ von A nicht } P = {x ist eine natürliche Zahl | x>1 ist nur durch sich selbst oder 1 ohne Rest teilbar } X := {x ist eine natürliche Zahl | x = 2k für ein nat. k } = {x ist eine natürliche Zahl | x/2 ist eine nat.Zahl } Die erste ist eine Sonderform mit einem „Existenzquantor“: es existiert ein k, so dass... Die zweite Form setzt weitere Rechnungen voraus. Besondere Mengen Zahlensysteme ℕ : natürliche Zahlen ab 0 nach DIN 5473 : ℕ = { 0; 1; 2; ...} ℤ : ganze Zahlen : ℤ = {x | x oder -x ist aus ℕ } ℚ : rationale Zahlen (gekürzte Bruchzahlen) ℚ = { p | p aus ℤ und q>0 aus ℕ } q ℝ : reelle Zahlen (ℚ und alle möglichen Grenzwerte von konvergenten Zahlenfolgen darin) ℂ : komplexe Zahlen, in zwei symbolischen Schreibweisen: x+jy oder rej oft „i“ statt „j“ mit j2= 1 Die „Leere Menge“ : Ø = {} : Menge ohne Elemente. Intervalle : [a;b] ; ]a;b[ ; ]a;b] ; [a;b[ = {xℝ| a ≤ x < b} Die Potenzmenge einer gegebenen Menge A: (A) : Menge aller Teilmengen von A, s.u.! Beziehungen der Zahlenmengen ℂ Mengenschreibweise Da wir fast ausschließlich Mengen reeller Zahlen und auch Vektoren (wie Punkte, aber evtl. mehr Koordinaten) behandeln hier die typischen Schreibweisen: Alle reellen Zahlen, die höchstens den Abstand 1 von π haben: {x∈ℝ | π-1 ≤ x ≤ π+1}. Richtige Alternativen: {x∈ℝ | |π-x| ≤ 1} = [π-1 ; π+1] Die y-Achse und die 45° Winkelhalbierende: {(x,y)∈ℝ2 | x=0} und {(x,y)∈ℝ2 | x=y} Alle Punkte der Ebene (Schreibweise ℝ2), die oberhalb des Parabelbogens y=x2 liegen: {(x,y)∈ℝ2 | y>x2} Mengen Aufgaben Beschreiben Sie die Menge der durch 7 teilbaren ganzen Zahlen formal korrekt! Beschreiben Sie das Intervall von -Unendlich bis einschließlich 0. Welche reellen Zahlen haben von 0 einen Abstand von mehr als 7 ? 2 Welche ganzen Zahlen erfüllen x < 9 ? Wie viele? Zu welcher der Mengen ℕ, ℤ, ℚ, ℝ gehören diese Zahlen: 6,25; π; 1+π/2; 0,333... ; 0,250 ; e 2 Beziehungen Element sein oder nicht sein 10 ist keine Primzahl, d.h. 10 ist kein Element der oben genannten Menge P = {x ist eine natürliche Zahl | x>1 ist nur durch sich selbst oder 1 ohne Rest teilbar } 10 P aber z.B. 13 ∈ P. Das ist manchmal eine schwere Frage, s.o. oder: Collatz-Problem: Sei A die Menge aller natürlichen Zahlen, für die ein einfacher Algorithmus (Collatz) immer auf 1 führt. Man weiß nicht, ob A = ℕ. Einzelfallprüfung kann beliebig lange dauern. z.B. 16 Schritte bei „7“ Beziehungen Teilmengen A B A C B ⊄ C A : Alle PKW mit gültige Anmeldung heute in Gummersbach, die weiß sind. B : Alle PKW mit gültige Anmeldung heute in Gummersbach. C : Alle in Deutschland aktuell angemeldeten PKW mit weißer Farbe. „Nicht B A“ schreibt man: B A. X Y genau, wenn alle x aus X auch aus Y sind. Zusammenhang mit der Logik:„wenn X, dann auch Y“. Beziehungen Obermenge irrelevant, kein neues Konzept : B A . Schreibweise für Teilmengen: sehr selten A B ! Also: nicht verwechseln mit < und ≤ . Von der Definition her kann A B auch Gleichheit bedeuten! Mengengleichheit : A = B genau dann, wenn A B und auch B A . Verknüpfung: Gemeinsamkeiten Mengenschnitt A A∩B B Bei additiver Farbmischung ist der Schnitt von Blau und Rot Lila/Violett. Bei subtraktiver Farbmischung mit dem Tintendrucker ist der Schnitt von Cyan mit Magenta? Mengenschnitt Anwendung des Mengenschnitts Definitionsbereich zusammengesetzter Funktionen: 4− x – ln(x+1) f(x) = x≤4 f(x) = g(x) – x > -1 h(x) oder - ; * ; / ; ^ ;... Df = Dg ∩ Dh = { x∈ℝ | -1 < x und x ≤ 4 } = ] -1 ; 4 ] : „Intervall“ Mengenschnitt Anwendung bei Gleichungen Ein nichtlineares Gleichungssystem: sin(x) cos(x) = 0,5 = (I) 3 (II) 2 1,5 sin(x) cos(x) 1 0,5 > 0 -7 -0,5 -1 -1,5 -5 -3 -1 1 3 5 7 9 11 Mengenschnitt Ein nichtlineares Gleichungssystem: sin(x) = 0,5 cos(x) = (I) 3 2 (II) Alle Lösungen für (I): A = {xℝ | x=/6+ 2k oder x=5/6+ 2k für ein kℤ } Alle Lösungen für (II): B = {xℝ | x=/6 + 2k oder x= -/6 + 2k für ein kℤ } Das Gleichungssystem hat diese Lösungsmenge: IL = A ∩ B = {xℝ | x=/6+2k für ein kℤ } Mengenschnitt und logisches „und“ Die Elemente der Schnittmenge besitzen genau die Eigenschaften beider Partner : A ∩ B = {x | x hat die Eigenschaften von A UND x hat die Eigenschaften von B } Oft ist er Schnitt zweier Mengen leer: keine Gemeinsamkeiten: {1;2;3} ∩ {0;-1;-2} = Ø = {} Jeder Schnitt mit der leeren Menge ist leer: A∩Ø=Ø immer! Verknüfung: Zusammenlegungen Mengenvereinigung: A : meine Freunde B : deine Freunde A ∪ B : unsere Freunde Achtung: Vereinigung ist keine „Rechnung“/Addition ! Mengenvereinigung Anwendung der Vereinigung: Ungleichungen wie : 1 x2 > 1 -1 1 Fall 1 : x 0 : Wurzel ziehen ergibt x > 1 als Teil der Lösungsmenge : LA = ] 1 ; [ Fall 2 : x < 0 : Wurzel ziehen ergibt |x| > 1 also x < -1 als Teil der Lösungsmenge : LB = ] - ; -1 [ lL = LA LB = ] - ; -1 [ ] 1 ; [ Mengenvereinigung und logisches „oder“ Die Elemente der Vereinigungsmenge besitzen genau die Eigenschaften mindestens eines der beiden Partner : A B = {x | x hat die Eigenschaften von A ODER x hat die Eigenschaften von B } Manchmal bringt die Vereinigung nichts wirklich Neues: {1;2;3;4} {1;2;4} = {1;2;3;4} Die Vereinigung mit einer Teilmenge ändert nichts: AB=A immer, wenn B A ! Verknüpfung: Differenzmenge Das Eine ohne das Andere: Alle natürlichen Zahlen, die nicht gerade sind: G := {x ∈ ℤ | x=2k für ein k∈ℤ } A = ℕ\G ℕ\G ℕ G A={1;3;5;7;...} Komplementärmenge : wie oben mit Obermenge AC oder auch A := X \ A := { x X | x A } “nicht in A“ Mengenverknüpfungen Aufgaben ➢ Bilden Sie die Vereinigung, den Schnitt und die beiden Differenzmengen für A = {a; c; e; g} B = {f; e; d; c} 2 ➢ Bestimmen Sie die Lösungsmenge von 4-x < 0 ➢ [-3 ; -1[ ∩ ]-2 ; 0[ = ➢ [-3 ; -1[ ∪ ]-2 ; 0[ = ➢ Markieren Sie A\(B∪ C) ! Markieren Sie B\(A∩ C) und A ∪ (B\C) ! A B C Verbindung zur elementaren Logik UND-Verknüpfung ↔ Mengenschnitt ODER-Verknüpfung ↔ Mengenvereinigung NICHT-Operator ↔ Komplementmenge Implikation ↔ Teilmenge: AB wenn A die Aussage x∈M und B die Aussage x∈N ist ↔ M N . Mengenverknüpfungen - Regeln Assoziativ, Kommutativ : klar ! Achtung: A B C ohne Klammer ist undefiniert ! Distributivgesetze: A (B C) = (A B) (A C) A (B C) = (A B) (A C) De Morgan´sche Distributivgesetze: X \ (A B) = (X \ A) (X \ B) X \ (A B) = (X \ A) (X \ B) Alles sehr leicht mittels „Wolkenbildern“ begründbar: „Venn-Diagramme“, s.o.! Mächtigkeit von Mengen Eine wichtige Anwendung: Das Zählen Schulklasse mit 30 Schülern : 18 Musikfreunden 15 Lesefreunden 6 Schülern, die sowohl Musik als auch Lesen toll finden. Wie viele Schüler mögen weder die Musik noch das Lesen? Mächtigkeit von Mengen Die Lösung mit Vereinigung und Komplement Die Vereinigung enthält 27 Elemente Es verbleiben 3 von 30 Schülern! Mächtigkeit von Mengen Rechnung |Klasse| = 30 |Musiker| = 18 |Leser| = 15 |Musiker ∩ Leser| = 6 |Musiker ∪ Leser| = 18 + 15 - 6 = 27 |“keine Musiker und keine Leser“| = 30 - 27 = 3 „keine Musiker und keine Leser“ = = (Klasse = Klasse \ Musiker) ∩ \ (Musiker ∪ (Klasse Leser) \ Leser) Mächtigkeit von Mengen Definitionen Mächtigkeit einer endlichen Menge: Anzahl ihrer verschiedenen Elemente Schreibweise : A = { x 1, x 2 , ... Mächtigkeit einer unendlichen unendlich „∞“ . Ganz raffinierte Leute unterscheiden | ℕ |= 0 , |ℝ| = 1 , … siehe http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4chtigkeit_%28Mathematik%29 auch http://de.wikibooks.org/wiki/Mathe_f%C3%BCr_Nicht-Freaks:_M %C3%A4chtigkeit_von_Mengen Mächtigkeit von Mengen Zählregeln bei endlichen Mengen |A \ B| = |A| − |A ∩ B| nur bei Teilmengen: B ⊂ A dann |A \ B| = |A| − |B| weil |A ∩ B| = B |A ∪ B| = |A| + |B| − |A ∩ B| |Menge aller Teilmengen von A| = |℘(A)|= |A| 2 . Mächtigkeit von Mengen Aufgaben Verständnis In einer Klasse sind 18 Musiker, 12 Leser und 15 Schüler, die entweder beides gerne machen oder nichts davon. Wieviele Schüler sind in der Klasse ? Teilmengen Machen Sie sich an einer kleinen Menge klar, das und warum diese Formel gilt : |A| |Menge aller Teilmengen von A| = 2 . Teilmengenmächtigkeit Welche Mächtigkeit hat die Menge der Primzahlen? Sinnfrage Die Mengenlehre ist für die richtige Schreibweise z.B. umfangreicherer Lösungsmengen wie bei Ungleichungen unumgänglich. Ohne Mengenlehre können Sie kein einziges mathematisches Werkzeug wie z.B. Funktionenlehre, lineare Algebra oder Statistik erlernen und richtig anwenden. http://wiki.zum.de/images/archive/f/fa/20090517170315!Kaleidoskop.jpg Rechnen mit Zahlen und Symbolen Prozentrechnung ist Bruchrechnung ! 19% von 100€ sind (leider) 19€ P.-Satz Grundwert P.-Wert schwieriger: 19% sind 38€. Was ist der Grundwert? Nicht schwierig sondern ganz einfach mit Symbolen: p*G=P Also: G = P/p Wie rechnet man das? G = 38€/0,19 = 200€ Prozentsatz verrechnen als Dezimalbruch! Rechnen mit Zahlen und Symbolen Worauf müssen wir besonders achten? Die Umsetzung unscharfer sprachlicher Ausdrücke in mathematische Symbole (Variablen) und Rechenoperationen ist nie einfach oder eindeutig! Die Logik ist wichtig: Was ist gegeben, was ist gesucht, was benötige ich nur als Zwischenergebnisse („Netto“ im Bsp.) ? Zum Üben: Milch ist 2006 um 20% teurer geworden und 2007 nochmals um 10% im Preis gestiegen (alles Brutto). Anfang 2008 kostet der Liter 0,89€. Was hat er Anfang 2006 gekostet? Wie hoch war die mittlere Preissteigerung pro Jahr? Rechnen mit Zahlen und Symbolen Haben Sie das so gelöst ? M2008 = 0,89 p2006 = 20% Vorgaben p2007 = 10% M2006 = ? gesucht M2008 = M2006*(1+p2006)*(1+p2007) Auf-Lösung : M2006 = M2008/((1+p2006)*(1+p2007)) M2006 = 0,89 /( 1,20 * 1,10 ) M2006 = 0,67 Am Anfang von 2006 hat der Liter 0,67 gekostet. Ansatz Rechnen mit Zahlen und Symbolen Bevor wir die zweite Frage beantworten zunächst einige Beobachtungen: Ohne die symbolische Formel im Kopf kann man dieses Problem nicht lösen. Auf-Lösen heißt immer Gleichungen umformen bzw. umstellen. Algebra Die Rechenreihenfolge ist wichtig: Brutto = Netto + Netto*p ≠ 2*Netto*p Klammern sind ganz wichtig: Brutto = Netto + Netto*p = Netto*(1+p) Brüche sind allgegenwärtig : p = P/G Rechnen mit Zahlen und Symbolen Zurück zur Übung: Wie hoch war die mittlere Preissteigerung pro Jahr? Vorgaben: M2006 = 0,67 M2008 = 0,89 ges.: Symbolische mittlere Preissteigerung : p Ansatz: M2008 = M2006 * (1+p) * (1+p) = M2006 * (1+p)2 Womit wir bei der Potenzrechnung sind! Bloß nicht ausmultiplizieren! Lös.: (1+p) = also p≈15,25%. 0,89 = 1,152544 0,67 P.S.: Wenn Sie mit 20% und 10% rechnen, dann kommt nur 1,14891... heraus! Ist OK! Terme Terme sind z.B.: 23 7x 7x2+23 ! a∙x2+bx+c für die Eindeutigkeit keine Verwechslungsmöglichkeit Auch Terme: ax by cx d y sin xy 23z Arbeitsdefinition: Terme sind Ausdrücke mit Bezug auf eine Grundmenge, die nur aus Zahlen, Variablen, Rechenzeichen, Funktionsnamen und Klammern bestehen. (Korrektheit vorausgesetzt) Terme und Variablen Arbeitsdefinition „Variable“: Buchstaben oder Symbole, die an Stelle von Zahlen einer Grundmenge verwendet werden. Typisch: a, b, ... x, y, z, x1, x2, ... i, j, k, ... α, β, ... a,b,...: Parameter, also vorgegebene, aber unbekannte Werte; nicht zu bestimmende Variablen! i, j, k,... : Index- oder Laufvariablen z.B. für Vektoren oder Summen. x, y, z, ... : teilweise noch Unterscheidung nach „freien“ und „gebundenen“ Variablen, z.B. y = x2 . Terme und Variablen Wichtig: gleiches Symbol ↔ gleicher (unbek.) Inhalt ungleiches Symbol ↔ ungleicher oder auch gleicher Inhalt ! Beispiel: a∙x - b∙x = c Für a=b : 0∙x = c kann unendlich viele oder keine Lösung haben! Also : (a-b)∙x = c nicht einfach durch (a-b) teilen !!! Klammern Gerade beim letzten Beispiel Zinsrechnung sah man, wie einfach das Rechnen wird, wenn man Klammern stehen läßt. Klammern legen die Berechnungsreihenfolge fest: (a+b)∙c also zuerst die Summe! Klammern legen fest, wo das Argument einer Funktion steht und wo nicht: sin(2x+1) ≠ sin 2x + 1 Klammern sind wichtig bei gemeinsamem Vorzeichen: ab −a−b ab − = = c c −c Klammern Klammern machen manche Ausdrücke erst eindeutig: a c b Unbrauchbare b =? a =? Schreibweisen! Versuchen Sie es: c 24 6 = ≠ 24 = 6 3 3 Symbole für öffnende Klammern : Symbole für schließende Klammern ( [ { } ] ) Klammern Natürliche Reihenfolge von Rechenoperationen: Rechenz. Rechnung Vorrang/Priorität Stufe +, Strichr. geringste 1. sin, f, f',... Funktionen mittlere 2. nicht überall einheitlich! *, : oder / Punktr. erhöht ^ (Potenzen) Wurzelr., Potenzr. höchste 3. 4. Die Rechnungen höherer Stufe werden immer vor denen geringerer Stufe vollzogen. Ansonsten Links-nach-Rechts-Regel. Knorrenschild sieht das anders: S. 26 Klammern Gesetze (a+b)c = ac + bc (Distributivgesetz) (a+b)(c+d)=(a+b)(c+d)=ac+ad+bc+bd (Ausmultiplizieren) –(–a) = a –(a–b) = –a+b Achtung bei Vorzeichen Bei Funktionen fast immer erforderlich: sin(2+7) f(x) = g(h(x)) y = 2(3x+7)((5-2x)2+sin2(2x+)) Klammern Faktorisieren → ← Ausmultiplizieren a2+2ab+b2 = (a+b)2 a2 2ab+b2 = (ab)2 a2 b2 = (a+b)(ab) Übrigens: allgemeine Binomische Formel: (a+b)n n = ∑ i=1 n i n−i ⋅a ⋅b i ¿ Nur in Summenschreibweise mit Binomialkoeffizienten richtig ! Summen: z.B. 100 a10 a11... a100 = ∑ i = 10 ai Klammern Klammern und das Faktorisieren sind vor allem beim Gleichungslösen sehr hilfreich: 4 3 2 2 x −4x −3x 10x8 = x−4⋅x1 ⋅x−2 Nullstellen??? Nullstellen: klar! Klammern üben: (x+2y)·(y-x) = 9x2+6x = 9x2+6xy = 9 x6 x= Brüche, Bruchterme Erstmal: keine Angst mehr vor Brüchen. Sie sind viel praktischer bei vielen Dingen als „Dezimalbrüche“ : Können Sie sich unter 0,071428571428571428571428571428571 was vorstellen? Können Sie! Denken Sie an eine Torte mit verbleibenden 14 Stücken. Leider bekommen Sie nur eines: 1/14 1/14=0,0714... Brüche, Bruchterme Arbeitsdefinition „Brüche“: Brüche sind symbolisch geschrieben aber nicht durchgeführte Auflösungen einfacher Gleichungen. ...also echt was für Faule! Bsp.: 8x = 4 1 → x= 4 = 8 2 Die Doppeldeutigkeit rührt daher, dass x eben auch Lösung von 2x=1 ist. Das nennt man übrigens Kürzungsregel. Alle Regeln resultieren aus dieser Überlegung: Brüche, Bruchterme : (B1) (B2) (B3) (B4) Regeln a c a±c ± = : gleichnamige Strichrechnung b b b a c ad±bc für b⋅d≠0 : ungleichnamig ± = b d bd a c a⋅c für b⋅d≠0 : Multiplikation ⋅ = b d b⋅d a b a c a⋅d für b⋅c⋅d≠0 : Division : = = b d b⋅c c d Brüche, Bruchterme: Wichtige Folgen (B3´) (B3´´) a⋅c a = b⋅c b Für b≠0 : für c≠0 : kürzen/erweitern a = 0 ⇔ a=0 : Gleichungen lösen b (B3´´´) Ungleichungen lösen : a 0∧b≠0 ⇔ a⋅b0 ⇔ a0∧b0 ∨ a0∧b0 b Auf Deutsch: Ein Bruch ist dann positiv, wenn Zähler und Nenner das gleiche Vorzeichen haben. bedeutungsgleich oder äquivalent Brüche, Bruchterme Wie kürzt man richtig? Die gemeinsamen Faktoren eindeutig herausstellen: 3⋅ x −2y 3x −6y = = x −2y 3 3⋅1 (B3´) und Komm. Wie kürzt man falsch ? 2 a −a =a a Selber probieren: 3x 6y = x 2y Das Ergebnis ist nur dann 3, wenn x+2y≠0 Übung: Brüche, Bruchterme Hinweis Strichrechnung mit Brüchen: Verwenden Sie nach Möglichkeit das kleinste gemeinsame Vielfache („kgV“) der Nenner! Rechnen Sie ohne Taschenrechner : 7 9 − = 6 14 Nun können Sie das auch mit Symbolen: 5 12 − = 2 6a 9ab 2 2 kgV ist 2·3 ·a ·b 5 12 5b−8a − = 2 6a 9ab 6a 2 b Brüche, Bruchterme Beweis von (B3) durch die elementare Definition: a c a steht für x⋅y mit ⋅ x= b d b Nach Definition der Brüche ist: b⋅x =a c y= d und d⋅y =c Der Fall a=0 oder c=0 ist trivial. Ansonsten können wir das Produkt bilden („Äquivalenzumformung“): b⋅x⋅d⋅y =a⋅c Kommutativgesetz: b⋅d⋅x⋅y =a⋅c Brüche, Bruchterme Beweis von (B3) , Fortsetzung: Setze z = x⋅y, dann gilt: b⋅d⋅z =a⋅c Also, da b⋅d≠0 nach Voraussetzung: a⋅c z= Etwas schwindelig b⋅d geworden? „Das“ war zu zeigen! Das ist Mathematik ! a c a⋅c ⋅ = x⋅y = z = Üben Sie den Beweis b d b⋅d für (B2) ! Tipp: die Gl. passend erweitern, addieren. Brüche, Bruchterme Zum Nachdenken: Was ist hier falsch? 9 4 9 −4 = − = 3− 2 = 1 3 2 3 2 Richtig: überhaupt nichts! Weitere Vorteile der Bruchrechnung: 222 ⋅17=6,529⋅17=110,993 34 Das ist natürlich Unsinn! Das Ergebnis muß 111 lauten und geht mit Bruchrechnung auch im Kopf! Hinweis Dezimalbrüche: immer auf ausreichende Genauigkeit achten, also Zwischenergebnisse mit mindestens einer zusätzlichen tragenden Stelle! Brüche, Bruchterme Übung: vereinfachen Sie unter Angabe aller verwendeter Regel und Voraussetzungen! 2 a −abac Leicht: b−a−c Schwerer: 2 2 a b b a − 2 − b a a ab abb2 Lösungshinweis: das Ergebnis ist einfach! Terme mit Potenzen Verbindliche Regeln der Potenzrechnung: Definition von ab nachschlagen!! In den meisten Fällen muß a>0 sein. 00 ist weder definiert noch definierbar! (P1) (a·b)c = ac · bc (gleicher Exponent) (P1') (a/b)c = ac / bc (b≠0, gleicher Exponent) (P2) ab+c = ab · ac (gleiche Basis) (P2') ab−c = ab / ac (a≠0, gleiche Basis) (P3) (ab)c = a(b·c) = (ac)b ≠ a(bc) im allgemeinen! Alle anderen „Formeln“ bis auf die „Binomische F.“ sind falsch!!! Terme mit Wurzeln Definition „Wurzel“ : x ist eine (n-te) Wurzel von a, falls diese Gleichung erfüllt ist xn = a mit: n eine natürliche Zahl >1 und a≥0 falls n gerade. Schreibweise für die „erste“ Wurzel einer Zahl: n √ a ist eine Zahl (≥0 für n gerade) und Lösung von xn = a. Arbeitsdefinition „Wurzelziehen“: derartige Gleichungen lösen. Beispiel „Quadratwurzel“: 2.Wurzel (≥0) In den reellen Zahlen gibt es für gerades n immer zwei, 6 6 x = 64 ⇔ x=±√ 64=±2 für ungerades n immer genau eine Wurzel: x3 =-8 ⇔ x= √3 −8=−2 Terme mit Wurzeln Achtung: derartige Gleichungen haben häufig mehr als eine Lösung, es gibt also nicht „die“ 2. Wurzel von 4. Bei ungeradem n kann man auch a<0 zulassen: (-2)3 = -8, also ist -2 eine (die) 3. Wurzel von -8. Im ersten Semester werden Sie die komplexen Zahlen kennenlernen, dann wird das alles sehr viel einfacher, weil xn=a für a≠0 stets genau n verschiedene Wurzeln/Lösungen hat. Elementare Algebra : Un-, Gleichungen Algebra: aus dem Arabischen (al-ǧabr : „das Ergänzen“/ „das Einrichten“) mit der Bedeutung von „Rechenverfahren durch Ergänzen und Ausgleichen“. Es ging damals um das praktische Bestimmen von Lösungen für alltägliche Aufgaben, siee Textaufgaben unten). Das war früher ganz sicher viel schwerer, ist aber durch einheitliche, international verständliche Formalismen und Sprachelemente der elementaren Algebra heute für fast jede Person erlernbar. Quadratische Gleichungen √( ) 2 −p p ± −q 2 2 Eine einzige reelle Lösung für (p/2)2=q Zwei reelle Lösungen für (p/2)2>q Für (p/2)2<q keine reellen Lösungen! Graphische Lösungen: x 2 + p⋅x +q=0 ⇔ x 1,2 = Bruchgleichungen Arbeitsdefinition: Bruchgleichungen sind solche Gleichungen, bei denen Vielfache der Unbekannten im Nenner und evtl. Zähler von Brüchen ohne (Potenzen oder) Funktionen auftreten. Beispiel: x 52 =11 x 2 Lösungsweg bei einfachen Formen: 1.Alle Terme mit x nach links! 2.Hauptnenner bilden (kgV) ! 3.Unter der Bedingung Hauptnenner≠0 damit multiplizieren! 4.Alle Terme mit x nach links sollte eine algebraische Gleichung ergeben. Bruchgleichungen Beispiel : 1. 2. 3. 13 16 = 15− 2x −7 x 4 13 16 = 15 2x −7 x 4 13⋅ x 4 16⋅2x−7 = 15 2x−7⋅ x 4 13⋅ x 4 16⋅2x −7 = 15⋅2x −7⋅ x 4 unter der Voraussetzung (2x-7)(x+4)≠0, d.h. x≠7/2 und x≠-4. 4. ... x2 - x - 12 = 0 also x=4 oder x=-3. Bruchgleichungen Beobachtung: obgleich im Nenner nur x bzw. 2x auftreten, resultiert dennoch eine quadratische Gleichung. Achtung: Beachten Sie immer den Definitionsbereich! x −2 z.B. hat keine Lösung! = 0 2 x −4 Bruchgleichung zur Übung Lösen Sie unter Angabe des Definitionsbereiches und machen Sie eine (korrekte!) Probe : 5 x 1 − = 2x4 4− x 2 Hinweis zur Probe: Sie setzen jede Ihrer Lösungen in die gegebene Gleichung (hier nur auf der linken Seite) ein und formen solange mittels elementarer Bruchrechnung um, bis klar ist, ob das Ergebnis auf beiden Seiten übereinstimmt oder nicht! Bruchgleichung zur Übung Diese Gleichung 5 x 1 − = 2x4 4− x 2 hat genau diese beiden Lösungen: x1=1, x2=-12 Korrekte Schreibweise als Menge: IL ={1;-12} Sach- sind keine Lachaufgaben Typische kleine Sachaufgaben wie Mischungsrechnung o.ä. sind häufig als lineare Gleichungssyteme behandelbar. Zwei oder drei lineare Gleichungen In den einfachsten Fällen linearer Gleichungssysteme löst man diese meist durch „scharfes Hinsehen“ oder „Elimination und Einsetzen“. Arbeitsdefinition lineare Gleichungen: Eine l.Gl. enthält neben den Variablen in einfacher Form ausschließlich Zahlen, Zahlenvorfaktoren und Strichrechnung: 3x + 4y – 5z +2a -77b = 23 ist linear 3x2 + 1/y + sin(z) = 44 ist nichtlinear x zum Quadrat, also nicht „in einfacher Form“ y im Nenner, also nicht „in einfacher Form“ z in einer Funktion, also nicht „in einfacher Form“ Zwei oder drei lineare Gleichungen Zunächst werden wir nur den Fall betrachten, dass genauso viele nutzbare (!) Gleichungen wie Unbekannte auftreten. Zwei lineare Gleichungen: a,b,c,d,e,f seien feste Zahlen, x,y die beiden Unbekannten: ax+by = c Lin. Gl.system in Standardform dx+ey = f Man kann nun direkt die Lösung aufschreiben, oder (nächste Folie) schon mal Elimination und Einsetzen üben: x= ce−bf ae−bd y= af −cd ae−bd im Fall ae=bd gibt es keine Lösung! Zwei oder drei lineare Gleichungen Eliminations- und Einsetzungsverfahren: Die Idee ist, eine Gleichung „nach einer der Variablen aufzulösen“ (Elimination) und diesen Wert dann in der zweiten Gleichung zu verwenden („einzusetzen“), so dass dann nur eine Gleichung mit einer Unbekannten übrig bleibt. Zwei oder drei lineare Gleichungen Beispiel: 3x – 5y = -7 (−7)∗3−(−5)∗8 3⋅8−(−7)⋅2 x= y= 3∗3−(−5)∗2 3∗3−(−5)∗2 2x + 3y = 8 Enthält eine Gleichung nur eine Variable, dann erübrigt/vereinfacht sich der erste Schritt : z.B. Gl.1 nach x auflösen: x = -7/3 + (5/3)y Ersetzen (einsetzen bzw. eliminieren) in die andere Gleichung: 2(-7/3 + (5/3)y) + 3y = 8 Lösen: (19/3)y = 38/3 also y=2. Rückwärts einsetzen: x = -7/3 + (5/3)y, also x=1. Zwei oder drei lineare Gleichungen Die allgemeine Formel für drei Gleichungen kann man sich schwer merken, daher nur das Eliminationsverfahren im Beispiel. Bitte unbedingt sehr sorgfältig durchführen, am besten mit kurzen Notizen, welche Variable in welcher Reihenfolge bearbeitet wird: Hat man eine Gleichung nach einer Variable aufgelöst (geschickt wählen!), dann setzen man in die beiden verbleibenden ein und erhält ein lineares Gleichungssystem mit nur noch zwei Variablen, welches man dann mit den obigen Methoden knacken kann: Drei lineare Gleichungen Beispiel: 2x - 3y + 4z =8 x- y - z = -4 3x + y – z =2 Günstig ist Gl.2 für jede der Variablen: Wähle Gl. 2 für x: x = -4 + y + z Einsetzen in die Gl. 1 und 3: 2(-4 + y + z) - 3y + 4z = 8 3(-4 + y + z) + y – z =2 Vereinfachen in die Standardform: -y + 6z = 16 4y + 2z = 14 Lösung: y=2, z=3 und damit auch x=1. Einfache Sach- und Textaufgaben Es geht darum, einen realen Zusammenhang in ein mathematisches Modell abzubilden, aus dem Modell die Lösung/die Lösungsmenge und weitere Hinweise zur Lösung abzuleiten und schließlich die Lösung in die Realität / in den Zusammenhang der Aufgabenstellung zurück zu transferieren. Einfache Sach- und Textaufgaben Mein Vorschlag: 2 oder 3 Spalten: Realität – Aufgabenstellung Gegeben: Gesucht: Nebenbedingungen: Kurzfassung auch mit korrekte unzulässiger mathematische mathematischer Notation Notation ... a,b,... Parameter ... x,y,...EntscheidungsVariablen Gültigkeitsbereiche BestimmungsWas ist wichtig, was gleichung oft irrelevant? Zielfunktion. Weitere Un-/ Gleichungen Einfache Sach- und Textaufgaben Aufgabe: Der Start zum 200m-Lauf innerhalb eines Sportfestes erfolgt mittels Startpistole (Knall). Dabei steht der Starter 10m hinter der Startlinie. Die Zeitnehmer am Ziel betätigen ihre Stoppuhren, sobald der Abschußrauch sichbar wird. Wie groß ist die Zeitdifferenz, die man gegenüber dem akustischen Signal auf diese Weise ausschaltet, wenn die Schallgeschwindigkeit 340 m/s beträgt? (Schäfer-G.-T. Kap. 6, A.1.7.27) Einfache Sach- und Textaufgaben Realität Sammlung Aufgabenbearbeitung Geg.: 200m Akustik: 10m hinter Start vs=340m/s Schallgeschw. Optik: vL=c 340m/s Strecke: d=190m Ges.: Zeitdifferenz Strecke/Zeit Signale = Nebenbed.: DurchschnittsWegstrecke ist geschwindigkeit 190m (oder ?) lang. Lichtgeschw. ∞ Mathematik Entsch.Var.: „t“ für die Zeitdauer des akustischen Signals t[0;[ s/t=v t = s/v mit s=d und v=vs t = 190 [m] / 340 [m/s] t =0,56 [s] Dimensionskontrolle ! Einfache Sach- und Textaufgaben Rückkopplung in die Realität, d.h. Interpretation im Aufgabenkontext: Die Zeitdifferenz zwischen dem akustischen und dem optischen Signal beträgt 0,559s, wenn Start, Ziel und Startschuß in einer Linie liegen. Weitere Diskussion: Das Ergebnis lautet 0,618s, wenn man den Starter 210m von der Ziellinie vermutet (wie SGT). Im Stadion sind 100m entlang eines Halbkreises zu rechnen! Schallgeschw. hängt von der Situation ab! Reaktionszeiten?? Einfache Sach- und Textaufgaben Zum Üben: SGT K.6, Bsp. 6.8 2 Bahnstationen sind 30km voneinander entfernt. Von A fährt ein Güterzug mit einer konstanten Geschw. Von 30 km/h in Richtung B. Von B fährt ein D-Zug mit 90 km/h in Richtung A. Wo/Wann treffen sich die Züge, wenn Sie gleichzeitig abfahren? Lösungshinweis: nach 15 Minuten! Diskutieren Sie Details wie Zuglänge, Trassenführung! Was heißt „treffen“ genau? Entspannung http://philippe.boiteau.free.fr/ Gleichungen und Ungleichungen Beide Themen hängen eng zusammen, aber bei Ungleichungen kommen praktisch immer zusammengesetzte Mengen heraus! Eine einfache gedankenlose Rückführung auf Gleichungen funktioniert nur im einfachsten Fall ! Beispiel: -x < 3 . Löse -x = 3 und schau, wie es rechts und links der Lösung aussieht: x=-3. Für x<-3 ist die Ungleichung nicht erfüllt, für x>-3 ist sie erfüllt: IL=]-3;∞[. Also: -x < 3 und x > -3 sind gleich bedeutend! ! Einfache Ungleichungen Ungleichungen sind auch Aussageformen und daher müssen Sie immer mit einem Definitionsbereich festgelegt werden! Bei Ungleichungen ist die Vorzeichenfalle zu beachten: -x < a x > -a „gleich bedeutend“! Additionen/Subtraktionen auf beiden Seiten sind unbeschränkt erlaubt! Multplikation/Division mit c>0 ist immer erlaubt. Multplikation/Division mit c<0 ist nur mit Drehen des „Relationszeichens“ erlaubt (s.o.!) !!! Auch: -3x ≥ a x ≤ -a/3 ! Einfache Ungleichungen Lineare Ungleichung : Lösungsmenge ist immer ein unendliches Intervall. Quadratische Ungleichung Am einfachsten ist die graphische Lösung! Ansonsten bestimme man die Nullstellen der linken Seite (mit x) und diskutiere dann alle Teilintervalle: Beispiel: x2-2x-3 ≥ 0 (Standardform mit 0 rechts) Lösungen der quadrat. Gleichung x1=3, x2=-1 Fall 1: für x≤-1 ist x2-2x-3 ≥ 0 Fall 2: für 3≤x ist x2-2x-3 ≥ 0 (nach oben offene Parabel) Fall 3: für -1<x<3 muss demzufolge x2-2x-3<0 sein, da an den Rändern die Nullstellen liegen. IL = ]-∞;-1]∪[3;∞[ . Achtung mit >,≥ ... Einfache Ungleichungen Beispiel: x2+2x+2 ≥ 0 Lösungen der quadrat. Gleichung : keine Lösung in ℝ! Diskussion über das gesamte Intervall: Die Ungl. ist stets erfüllt! IL = ]-∞;∞[ . Beispiel: x2+2x+2 < 0 (keine Lösung in ℝ s.o.) Diskussion über das gesamte Intervall: Die Ungl. ist nie erfüllt! IL ={} Beispiel: x2-2x+1 > 0 Lösungen der quadrat. Gleichung : Nur eine Lösung x=1 in ℝ! Diskussion über das gesamte Intervall: IL = ]-∞;1 [ ∪ ]1 ;∞[ = ℝ\{1} . Betrags-Gleichungen und Ungleichungen Mit dem Betrag (der Betragsfunktion) haben viele Studierende große Schwierigkeiten. Was bedeutet „Betrag“? Auf keinen Fall „ohne Vorzeichen“!!! Das ist ganz falsch verstanden! Betrag eines Ausdrucks ist der Ausdruck selber, wenn er ≥ 0 ist. Ansonsten wird das Vorzeichen umgekehrt! Beispiel: ∣x+4∣= { x+4 für x ≥-4 −( x+4) für x < -4 siehe folgendes Bild |a-b| ist der Abstand der beiden Zahlen a,b ! Betragsgleichungen und -ungleichungen Graph der Funktion Anschaulich: | | spiegelt alles „von unten nach oben“ ∣x+4∣= { x +4 für x +4≥0 −( x+4) für x +4<0 4 -4 -4 Geometrisch: |x-a| ist der Abstand zwischen x und a ! Hier also zwischen x und (-4). Betrags-Gleichungen und Ungleichungen Zunächst nur der einfache Fall: |x+3|=2 Welche Zahl hat von (-3) den Abstand 2? Na die beiden Lösungen x=-5 und x=-1 Ungleichung: |x+3|>2 Alle Zahlen, die von (-3) mehr als den Abstand 2 haben: IL =]-∞;-5[]-3;∞[ Betrags-Gleichungen und Ungleichungen Ungleichung: | 3 - 2x | > 2 Vorfaktoren von x können aus dem Betrag herausgezogen werden: | 3 - 2x | = | 2x – 3| = 2·|x - 3/2| Löse erst die Betragsgleichung und entscheide dann über alle Teilintervalle der reellen Zahlenachse („Fallunterscheidung“, s.u.)! 2·|x - 3/2 | = 2 also |x - 3/2 | = 1 also x=1/2 oder x=5/2 Für sehr große positive und negative Werte für x ist die Ungleichung sicher erfüllt. Im Bereich zwischen 1/2 und 5/2 ist der Abstand von 3/2 zu gering: IL =]-∞;1/2[]5/2;∞[. Stets StetsStichprobenkontrolle! Stichprobenkontrolle! Einfache Wurzel- und Potenzgleichungen Gerade bei der Zinseszinsrechnung (siehe oben) und in sehr vielen anderen Zusammenhängen müssen (Un-)Gleichungen gelöst werden, bei denen die Unbekannte/Variable als Basis einer Potenz auftritt: Beispiel: K = K0·qn die Formel der Zinseszinsrechnung mit n gleichen Zinsperioden. K ist das End- und K0 das Anfangskapital. So ist z.B. bei der Kapitalverdopplung q gesucht, die anderen Größen sind bekannt: Bei Potenz- und Wurzelgleichungen immer zuerst den Definitionsbereich bestimmen! Potenzgleichung Beispiel: Zu welchem Zinssatz p muss ich mein Geld anlegen, damit es sich innerhalb von 10 Jahren verdoppelt? Ansatz: 2·K0 = K0·q10 wobei K0 selber irrelevant ist und q=1+p gilt. Lösung: Der Definitionsbereich ist sicher p>0 (≥0) q= 10 √ 2=1,07177 da nur die Lösung q>1 interessiert also für etwa p=7,2% muss das Geld investiert werden. Die Lösung q=-1,07177 von q10=2 ist nicht praxisrelevant! Wurzelgleichungen Da die Wurzelberechnung die Umkehrung des Potenzierens ist nutzt man genau diese Rechentechnik, um Wurzelgleichungen zu lösen. Aber Achtung: Zuerst den Definitionsbereich festlegen! Immer eine Einsetzprobe machen, da z.B. beim Quadrieren zusätzliche falsche Lösungen entstehen können! Beispiel: 4 √ 3x +1−2=0 Def.: 3x+1≥0, also x≥-1/3. Erst die Wurzel isolieren, sonst keine sinnvolle 4 Potenzrechnung: √ 3x+1=2 | ()4 3x+1 = 24 = 16 also x=5 (Probe OK). Kleine Entspannung http://philippe.boiteau.free.fr/ Etwas Geometrie Dreieckslehre: Alle Dreiecke haben eine Innenwinkelsumme von 180° γ C A α α+β+γ = 180° a b β c B bes. für Physik: griechische Buchstaben lernen! Die Dreicksfläche ist immer Grundseite mal Höhe mal 0,5: h F=½·c·h c Geometrie: Dreiecke Seiten mit kleinen, Punkte mit großen Buchstaben: C b A a B c Wichtige Dreiecksbedingung: a < b+c b < a+c c < a+b Das auch: a > |b-c| Standard: Standard: entgegen entgegendem dem Uhrzeigersinn Uhrzeigersinn b > |a-c| c > |a-b| Geometrie · Pythagoras: ausdrücklich nur bei rechtwinkligen Dreiecken!!! Geometrie : Dreieckslehre Dreieckslehre: Quelle: www.stefanbartz.de Geometrie : Dreiecke Kongruente Dreiecke: Sie können durch Drehung und Verschiebung genau übereinander gelegt werden. Kongruenzsätze sind für alle Konstruktionen und Nachweise sehr wichtig: Seite, Seite, Seite (SSS) 2 Seiten und eingeschlossener Winkel (SWS) (SSW) (WSW) Geometrie : Ähnlichkeit von 3-Ecken Ähnliche Dreicke: Sie entstehen durch gleichmäßige Vergrößerung oder Verkleinerung: Dabei bleiben alle Winkel gleich. → Sätze über Gegenund Wechselwinkel α β β α Die Seitenverhältnisse ändern sich nicht! → Strahlensätze! · · Geometrie : Strahlensätze Alle Strahlensätze haben diese Grundlage: Quelle: www.stefanbartz.de Aufgabe Strahlensätze Wie lang sind die nicht vermaßten Strecken? 1 3 5 7 Lösungen: Die rote Strecke ist 18/5 lang. Die Strecke 7 besteht aus den Stücken 35/6 und 7/6. Dreieckslehre - Kosinussatz Ideal zur SWS Berechnung! B C A Quelle: www.stefanbartz.de Dreieckslehre - Sinussatz Ideal für WSWBerechnung. „Peilungen über Grundseite“. Anwendung nicht immer ganz offensichtlich, daher das Symbol! Tipp: erst eine Dreiecksseite, dann die Höhe bestimmen. Quelle: www.stefanbartz.de Sin, Cos, Tan Zur Erinnerung: Im rechtwinkligen Dreieck sind: a sin (α)= c b cos(α)= c α a tan(α)= b · a b c a: a:Gegenkathete Gegenkathetevon vonαα b: b:Ankathete Ankathetevon vonαα c:c:Hypothenuse Hypothenuse Diese Funktionen (und Ihre Umkehrfunktionen) vermitteln zwischen den Längen und den Winkeln! Sinus- und Kosinussatz Lösungen der beiden Aufgaben Die Fährstrecke ist etwa 4,2(43) km lang. Der dritte Winkel ist γ=76°, ohne ihn geht die Rechnung nicht! Die Seite a (rechts) ist 23,3m und die Seite b=28,3m. Die Flussbreite ist 23,3·sin(59°)=28,3·sin(45°)=20,0m Als kleine Probe schaue ich mir immer an, ob die kürzeste/längste Seite auch wirklich dem kleinsten/größten Winkel gegenüber liegt. Typische Aufgabenstellungen In rechtwinkligen Dreiecken ist die Seiten- und Winkelbestimmung besonders einfach: 2 Seiten gegeben : 3. Seite mit Pythagoras! Ein nicht rechter Winkel gegeben: siehe Winkelsumme! Eine Seite und ein Winkel (nicht der rechte) gegeben: Bestimme die anderen Seiten unter Verwendung der Definition von sin, cos und/oder tan. Beispiel: In obiger Aufgabe ist b=28,3 die Hypothenuse des linken rechtwinkligen Teildreiecks mit Winkel α=45°. Also ist die Gegenkathete die gesuchte Höhe und somit h=28,3·sin(45°). Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken Bestimmen Sie die Fläche eines gleichseitigen Dreiecks der Seitenlänge a (>0)! Hinweise: zuerst eine Skizze, dann schauen, was gegeben, was gesucht wird und was fehlt. Kann die fehlende Größe aus den bekannten Größen durch Anwendung eines der oben genannten Gesetze bestimmt werden? 3 2 ⋅a unter Verwendung von Richtig: Lösung ist A= 4 Pythagoras. Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken Bestimmen Sie die fehlenden Größen: C 2,5 2 3,307 1 8 1,4 2 =? 2 x x1=? A 2,5 B · 6 α = 55,77° β = 41,41° γ=? Geometrie : Aufgaben zu Dreiecken x1: Verwenden Sie den Satz von Pythagoras! x2: Der Schwerpunkt teilt die Seitenmitten in einem bestimmten Verhältnis! Kein Tipp für γ ! Lösungen: x1=2,25 (ganz genau sogar 27/12) x2=2,963 γ=82,82° Wem das zu einfach war: 175 Finden Sie selber die Formel für die Höhe (hc= 16 ) 1 und die Länge der Seitenhalbierenden (sa= 106 ) (nur 2 mit dem Kosinussatz oder nach Formelsammlung)! Kreise Kreis: Menge der Punkte in einer Ebene, die von einem festen Punkt, dem Mittelpunkt M, alle den gleichen Abstand r haben: r M Umfang : U=2πr=πd Fläche : A=πr2 . d Teilflächen des Kreises Kreis-Sektor: Einfacher Dreisatz für 2 die Fläche: AS= ⋅r 360 ° r φ AS b Einfacher Dreisatz für 2 ⋅r die Bogenlänge b= 360 ° 2 ⋅r 360 ° Hinweis zur Rechnung mit Winkeln: In der ganzen Analysis muss man mit Radiant (Bogenmaß) rechnen und darf nicht die Winkelgrad verwenden: Wir ersetzen den Winkel durch die Länge des zugehörigen Kreisbogens mit r=1: Umrechnung in Radiant „Rad“: Gradmaß Bogenmaß= ⋅ 180 ° Kreissegmente und Kreissektoren Aufgabe: bestimmen Sie die Fläche dieses Kreissegments! φ Hinweis: Vom Sektor eine passende Dreicksfläche (gleichseitiges Dreieck!) abziehen. Lösung: 2 r ⋅ −sin Fläche= 2 φ muss in Rad gemessen sein! r Zusammenhang mit Dreiecken Der Satz von Thales sagt, das jedes Dreieck über dem Druchmesser eines Kreises ein rechtwinkliges ist, wenn denn der dritte Punkt auf dem Kreisbogen liegt: · r · Es gibt weitere faszinierende Eigenheiten, z.B. den Zusammenhang zwischen Zentriwinkel und Peripheriewinkel über einem Bogen/einer Sehne und die oben genannten Zusammenhänge mit den Winkelhalbierenden und Mittelsenkrechten. Vierecke Zu den allgemeinen Vierecken gibt es wenig Regelmäßigkeiten! Winkelsumme ist 360°. Fläche wird durch zwei Dreiecksflächen bestimmt. Diagonalen auch durch Rückgriff auf Dreiecke und z.B. Kosinussatz. Nur spezielle Vierecke haben auch interessantere allgemeine Eigenschaften! Quadrat : alle Seiten gleich, Winkel ebenso Rechteck: Seiten parallel und alle Winkel gleich Rhombus/Raute: Alle Seiten gleich lang. Parallelogramm: Gegenseiten sind parallel und gleich lang Vierecke Interessant ist das Trapez: zwei gegenüber liegende Seiten sind parallel. c d b h a Zerlege es in zwei Dreiecke gleicher Höhe : Fläche: A= ac⋅h 2 dabei ist die Höhe h der Abstand der Parallelen. Geometrie : Körper im Raum Für die folgenden Körper mit Radius r, Höhe h, Grundfläche G gilt: 4 Kugel: Volumen V= r 3 3 2 Oberfläche O=4π·r Prisma: alle Querschnitt entlang der Achse sind gleich: Volumen V=G·h Zylinder: Prisma mit kreisförmigem Querschnitt: V=π·r2·h O=2π·r2+π·r·h Geometrie : Körper im Raum Volumen von Kegelkörpern: Kegel haben immer eine Grundfläche und eine Spitze. Sie müssen für dies Formel so geformt sein, dass jeder Querschnitt in Richtung Spitze entsprechend der Höhe proportional „ähnlich“ (also proportional verkleinert) ist. Geometrie : Körper im Raum Aufgaben: Berechnen Sie die Länge der Raumdiagonale eines Würfels mit der Kantenlänge a! Auf einen Kreiszylinder mit Radius r=9 cm und der Höhe 25 cm wird ein gerader Kreiskegel mit dem gleichen Radius und der Höhe 10 cm aufgesetzt. Berechnen Sie Volumen (in l!) und Oberfläche (in cm²) des dadurch enstandenen Körpers. Ein gerader Kreiskegel besitze den Radius r und die Höhe h. In welcher Höhe h' muss der Kegel horizontal geschnitten werden, so das beide Restteile das gleiche Volumen aufweisen? Geometrie : Körper im Raum Lösungen: 3⋅a V=7210 cm³ =7,210 l O=2049 cm2. Am besten mit dem Strahlensatz rechnen! 1 h'= h⋅ 1− 3 2