kaiserschnitt - Familienmentorin

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KAISERSCHNITT
Möglichkeiten für Mutter und Kind, sich mit ihrem
besonderen Geburtsweg zu versöhnen,
denn
Mag. Verena Gutenberger-Lätzsch
Abschlussarbeit Familienmentorin 2013
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
3
2.
Arten des Kaiserschnittes
4
2.1
Wunschkaiserschnitt
4
2.2
Geplanter Kaiserschnitt
4
2.3
Notkaiserschnitt
5
3.
Aufarbeitung
5
4.
Folgen für die Betroffenen
7
4.1 Folgen für die Mutter
7
4.1.1 Psychische Folgen
7
4.1.2 Körperliche Folgen
8
4.2 Folgen für das Kind
5.
8
Möglichkeiten der Verarbeitung
10
5.1. Das Heilgespräch
11
5.2. Das Heilbad
14
5.3. Die Narbenpflege
15
6.
Geburtsfreundliche Atmosphäre im Krankenhaus
15
7.
Kraftquelle Familienmentorin
16
8.
Literaturverzeichnis
18
2
1.
EINLEITUNG
Als betroffene Kaiserschnitt-Mutter wurde mir mit dieser Abschlussarbeit die Vielfalt dieses
Themas bewusst.
-
Wie kommt es zu der Entscheidung einer Schnittgeburt?
-
Welche Beweggründe veranlassen Frauen zu einem Wunschkaiserschnitt?
-
Welche Risiken und Spätfolgen gibt es für Mutter und Kind?
-
Und- ganz wichtig- kann man trotz getrennter Wege während des Geburtserlebnisses,
das Ziel eines gemeinsamen Miteinanders erreichen?
Im Zuge dieser Arbeit möchte ich einige Möglichkeiten anführen, einen gemeinsamen Weg zu
finden, sich mit dieser einschneidenden Erfahrung auseinanderzusetzen, zu versöhnen und Kraft
daraus zu schöpfen. Eine sichere und gesunde Mutter-Kind-Bindung ist das Ziel, welches nicht aus
den Augen verloren werden darf/soll.
Der Kaiserschnitt ist eine Operation, die unter Vollnarkose oder mittels Peridualanästhesie
(Mutter ist trotz lokaler Betäubung bei vollem Bewusstsein) durchgeführt wird.
In Österreich sind 30% der Geburten Kaiserschnitte, viele finden nicht aus medizinischen Gründen
sondern auf Wunsch statt.
Ein
Kaiserschnitt
ist
jedoch
ein
Eingriff
bzw.
eine
Verhinderung
des
natürlichen
Geburtserlebnisses.
Auf Seiten der Mutter wird ein aktives Gebären, das Sehen und Spüren, wie das eigene Kind
geboren wird, verhindert, und die Möglichkeit, es sofort zu berühren und annehmen zu können,
geht verloren.
Für das Kind bedeutet ein Kaiserschnitt vor Beginn der regelmäßigen Wehentätigkeit einen
schlechteren Start ins Leben, denn ihnen wird die natürliche und notwendige Stressreaktion der
normalen Geburt vorenthalten.
3
2.
ARTEN DES KAISERSCHNITTES (aufgrund ihrer Indikatoren)
2.1 WUNSCHKAISERSCHNITT
Der
von
der
Mutter
gewünschte
Eingriff
wird
bevorzugt
ab
der
38.
und
39.
Schwangerschaftswoche terminisiert und ohne jegliche medizinische Indikation durchgeführt.
Diese Entscheidung kann aufgrund von Angst und Unsicherheit vor einer normalen Geburt,
aufgrund Traumatisierungen bei vorangegangenen Geburten und/oder aufgrund der Schmerzen
getroffen worden sein.
Da sich diese Mütter bewusst schon vor diesem Eingriff mit dieser Art des Gebärens
auseinandergesetzt haben, neigen sie weniger dazu, von Schuldgefühlen geplagt zu werden.
2.2 GELANTER KAISERSCHNITT
Ein geplanter Kaiserschnitt (primärer Kaiserschnitt) wird aus medizinischer Sicht indiziert und wie
beim Wunschkaiserschnitt terminisiert.
Diese Mütter werden zumeist einige Zeit vor dem Geburtstermin vom Arzt über die Operation
informiert und erhalten die Möglichkeit, sich intensiv damit auseinanderzusetzen, dass ihre
Erwartungen und Vorstellungen einer natürlichen Geburt nicht erfüllt werden.
Medizinische Gründe für einen geplanten Kaiserschnitt können z.B. sein:
-
enges Becken der Mutter
-
Plazenta praevia (Plazenta liegt ganz oder teilweise vor dem Muttermund)
-
Erkrankungen der Mutter, welche eine vaginale Geburt ausschließen (z.B. HIVInfizierungen der Mutter)
-
ungünstige Lage des Ungeborenen (z.B. Steißlage)
-
vorangegangener Kaiserschnitt
-
Komplikationen bei vorhergegangenen Geburten, die einen Kaiserschnitt zum Wohle des
Kindes befürworten (z.B. Schulterdystokie)
-
Mehrlingsgeburten
4
2.3 NOTKAISERSCHNITT
Ein sogenannter Notkaiserschnitt (sekundärer Kaiserschnitt) ist ungeplant und medizinisch
indiziert. Er unterbricht den als normal begonnen Geburtsverlauf zum Wohle der Mutter und des
Kindes und wird meistens unter Vollnarkose durchgeführt.
Medizinische Gründe können z.B. sein:
-
der Kopf des Babys passt nicht durch das Becken der Mutter
-
durch einen Blasensprung besteht die Gefahr einer Infektion
-
Erschöpfung der Mutter
-
vorzeitige Plazentaablösung
-
Sauerstoffmangel beim Ungeborenen
3. DIE AUFARBEITUNG
Die Geburt ist ein gemeinsames Schicksal von Mutter und Kind. Dieses Miteinander sollte nicht
mit einem körperlichen Leistungsdruck unserer heutigen Gesellschaft in Beziehung gebracht
werden.
Frauen, die über eine Kaiserschnittentbindung enttäuscht sind, weil sie eine natürliche Geburt
nicht geschafft haben, sollen ihre negativen Gefühle (persönliches Versagen, Gefühl der
Wertlosigkeit) auch äußern dürfen.
Dieses Zugestehen negativer Gefühle und ihr Akzeptieren und Ernstnehmen sind wichtige
Bestandteile im Verarbeitungsprozess. Das Integrieren und das vollständige Raum geben von
Gefühlen kann z.B. durch verschiedene Werkezeuge einer Familienmentorin begleitet werden.
Hilfreich und heilend können verschiedene Visualisierungen, Entspannungsübungen oder z.B.
auch die Übung „Lösung von Geburtstraumen“ (nach Sabine-Meyer-Schmidseder) sein.
Eine andere wichtige Methode zur Verarbeitung stellt das Gestalten einer heilenden Geschichte
dar (siehe Martin Sourek, Skripten zu Lehrgangsmodulen).
Durch ständiges Unterdrücken seelischer Schmerzen und negativer Gefühle können die
Lebensfreude und das allgemeine Wohlbefinden einer Frau erheblich beeinträchtigt werden.
5
Judith Raunig beschreibt auf ihrer Homepage (http://www.nach-dem-kaiserschnitt.at) einzelne
Phasen der Aufarbeitung, wobei verschiedene Faktoren eine Rolle spielen:
-
geplanter oder ungeplanter Kaiserschnitt
-
Vorstellungen und Wünsche an das Geburtserlebnis
-
Umstände, die zum Kaiserschnitt führten
-
Mitbestimmung oder hingenommene Entscheidung
-
Notsituation oder war genug Zeit, sich seelisch darauf einzustellen
Generell ist zu erwähnen, dass geplante Kaiserschnitte besser verkraftet werden als ungeplante.
Wenn Mütter durch die Mitbestimmung das Gefühl einer gewissen Kontrolle behalten können,
fühlen sie sich selbst für die Geburt verantwortlich und haben weniger das Gefühl, sich nicht aktiv
am Geschehen beteiligt zu haben, da ja ein Arzt das Kind „geboren“ hat.
Oft suchen auch Mütter, bei denen notfallsmäßig ein Kaiserschnitt gemacht werden musste, weil
sich z.B. die kindlichen Herztöne verschlechtert haben, die Ursache trotzdem bei sich und dies
kann zu Selbstabwertung und Selbstvorwürfen führen.
Zu Beginn der Aufarbeitung kann es zu schockähnlichen Zuständen kommen, da die gewünschten
Vorstellungen eines Geburtsverlaufes nicht erfüllt worden sind (Postoperativer Schock).
Die ersten Tage nach dem Eingriff werden vorwiegend durch die körperlichen Schmerzen und
deren Eindämmung geprägt. Dies zieht sämtliche Aufmerksamkeit der Mutter auf sich und das
Einlassen auf die Muttergefühle hat kaum Raum.
Wenn die Mütter die die Notwendigkeit dieses Eingriffes zu hinterfragen beginnen, findet der
Anfangsprozess der Bewusstwerdung statt. Viele Mütter sind jetzt auch gefühlsmäßig und
körperlich überfordert, sich einerseits noch zu schonen und andererseits das Neugeborene zu
versorgen.
In den Phasen der Auseinandersetzung und der Integration des Kaiserschnittes setzen sich die
Mütter mit dieser erlebten Erfahrung auseinander und beginnen diese aktiv zu verarbeiten. Sie
können ihr Schicksal annehmen und es wird ein Sinn in dieser besonderen Geburt gesehen. Das
Aussöhnen wird als stärkende Kraft gespürt.
6
Die Verarbeitung der Geburt ist ein Heilungs- und Bewusstwerdungsprozess, der Zeit braucht, sich
aber auf alle Fälle lohnt.
4. FOLGEN DER BETROFFENEN
4.1 Folgen für die Mutter
4.1.1 Psychische Folgen, die auftreten können:
Die gemachten Erfahrungen im Zuge eines Kaiserschnittes können für Frauen traumatisch,
schmerzlich oder enttäuschend sein. Oft sind es Kleinigkeiten, die den Müttern oft Jahre danach noch
im Gedächtnis bleiben.
Es kommt auch zu unterschiedlichen psychischen und körperlichen Folgen nach einem Kaiserschnitt
(siehe Karin Mikolitsch www.kaiserschnitt-netzwerk).
▪ Das Rollenverständnis als Mutter und Frau kann gestört sein. Das Hadern mit dem eigenen
Schicksal führt zu Versagens- und Schuldgefühlen („Bin ich eine richtige Frau, wenn ich nicht gebären
kann?“).
Das Aufschneiden eines ihrer Körperteile bedeutet für viele Frauen eine Verletzung der eigenen
Körperintegrität (Körper soll in sich geschlossen bleiben).
▪ Die Mutter-Kind-Bindung wird durch
eine stunden- bis tagelange Trennung gestört oder
verlangsamt („Bist du überhaupt mein Kind?“, „Mein Kind war mir tagelang fremd?“).
Denn eine Entbindung per Kaiserschnitt schafft eine andere Voraussetzung für die erste ruhige und
zärtliche Kontaktaufnahme als bei einer normal verlaufenden Spontangeburt.
Die ersten Augenblicke nach der Operation können für eine Mutter erschwerend oder belastend
sein, weil sie eventuell gegen operationsbedingte Übelkeit oder Kreislaufschwierigkeiten ankämpft,
durch die emotionale Anspannung in Tränen aufgelöst ist oder das laute Gebrüll des Babys sie in
ihrer sensiblen Lage überfordert.
Wenn der Allgemeinzustand es Kindes sofortige medizinische Maßnahmen oder sogar eine Verlegung
erfordert, fällt die kurze Möglichkeit einer Kontaktaufnahme auch weg.
Bei einer Vollnarkose fällt jegliche Kontaktaufnahme weg, bis die Mutter bei Bewusstsein ist.
7
Mit Hilfe einer Familienmentorin, die die erste Phase der Bindungsübung („Hingabe und Halt“ nach
Martin Sourek, siehe Skript Modul 7) durchführt, können die wichtigen ersten Momente einer
Wunschgeburt nachempfunden bzw. die störenden Elemente einer mangelnden Bindung gelöst bzw.
geheilt werden.
▪ Die Beziehung zur Sexualität, dem eigenen Körper wird bei vielen Frauen in Mitleidenschaft
gezogen. Eine Ursache kann die eigene Narbe sein, die mit Scham und Ekel besetzt ist.
▪ Auch die Angst vor einer erneuten Schwangerschaft ist nicht zu unterschätzen („Nie wieder
möchte ich so etwas Schreckliches erleben.“)
▪ Posttraumatische Belastungsstörungen wie Schlafstörungen, Angst, Schreckhaftigkeit können
unbehandelt z.B. zu Depressionen, Essstörungen oder Suchterkrankungen führen.
4.1.2 Körperliche Folgen, die auftreten können
▪ Das Nervengewebe der Narbe braucht ungefähr 10 Monate bis es wieder zusammengewachsen ist.
Im Bereich der Narbe kann es zu Sensibilitätsstörungen, Taubheitsgefühl, Wundheilungsstörungen
und Bindegewebswucherungen kommen.
Der intensive Hautkontakt wird in der ersten Zeit oft durch die schmerzhafte Kaiserschnittnarbe
gehemmt.
▪Blutverlust, Blutarmut, ▪ Infektionen im Operationsbereich, ▪ Postoperative Blasenprobleme,
▪Folgen durch die Periduralanästhesie (Infektion, Blutung, neurologische Störungen, Kopf- oder
Rückenschmerzen) und
▪ erschwerte Uterusrückbildung sind weitere körperliche Folgen.
4.2 Folgen für das Kind
Einige Babys erleben diese Art ihrer Geburt als sehr schweren Anfang. Sie und ihre Mütter haben
eine stressige Geburt hinter sich und manchen dieser Kinder merkt man noch lange an, dass sie es
mit ihrem Eintritt in unsere Welt schwer hatten.
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Bei einer Kaiserschnittgeburt ohne Wehentätigkeit wird die Einheit mit der Mutter bei der Operation
durch die verwendete Narkose gestört. Danach folgt der Schnitt in den Leib der Mutter, den auf einer
gewissen Ebene auch das mit der Mutter weiterhin physisch und psychisch vereinte Kind erlebt.
Das Kind macht die Erfahrung, gegen seinen Willen abrupt aus der Gebärmutter gezogen zu werden.
Wenn die Periduralänasthesie zum Einsatz kommt, besteht zumindest die Möglichkeit, die
Anwesenheit des Vaters bei dem Eingriff zu gestatten, und der Mutter die Möglichkeit zu geben,
Blickkontakt mit ihrem Baby aufzunehmen, es zu halten und sofort zu stillen.
Wenn der Kaiserschnitt nach Geburtsbeginn erfolgt, gibt es den wichtigen Vorteil, dass das Kind
selber den Zeitpunkt der Geburt wählen konnte. Das Kind hat Wehen erlebt und konnte dadurch
deutlich merken, dass sich seine Welt zu verändern beginnt. Ein wichtiger Bestandteil ist die
intensive Zusammenarbeit mit der Mutter während der Geburt. Diese aktive Geburtsarbeit zwischen
den beiden bewirkt, dass bei beiden wichtige Hormone ausgeschüttet werden, welche wiederum
essentieller Teil einer aktiven Mutter-Kind-Beziehung sind.
Die dem Kaiserschnitt vorangegangene Geburtsarbeit bedeutet, dass das Kind eine Vorahnung
bekommt, dass sich einiges in seiner Welt verändert. Es hat Zeit, sich innerlich auf die zukünftigen
Veränderungen vorzubereiten. Durch die einsetzenden Wehen ist das Kind schon vorgewarnt und es
hat erlebt, wenigstens teilweise mit der Mutter gemeinsam diesen Weg zu gehen.
Wenn jedoch der Kaiserschnitt ohne Wehentätigkeit erfolgt, dauert er etwa 2 Minuten, in der sich
die Situation abrupt verändert. Dieser Prozess erfolgt nicht aus eigenen organischen Beweggründen.
Für das Kind ist der Eingriff sehr unerwartet und erschreckend. Es wird einige Tage, oft auch einige
Wochen vor dem Termin unvorbereitet und plötzlich aus dem Bauch geholt. Diese Form der Geburt
ist für das Kind weder mit eigener Anstrengung verbunden noch erlebt es dabei die Zusammenarbeit
mit der Mutter. Es wird unvermittelt von einem auf den anderen Moment in eine ihm fremde Welt
geholt.
Für Babys bedeutet dies, um von hier nach dort zu kommen, muss außerhalb der eigenen Person
etwas sein, das dies für mich macht. Bei einer vaginalen Geburt lehren die Wehen den Rhythmus von
Anstrengung und Ausruhen und kündigen somit eine Veränderung an.
Das Zeitgefühl der Kaiserschnittgeborenen manifestiert sich im späteren Leben unter Umständen in
einer „Alles oder nichts“ Haltung, was Beziehungen und Interaktionen angeht.
9
Diese Abhängigkeit von externer Hilfe kann sich als Wut, Hilflosigkeit und Opferhaltung ausdrücken
oder wird positiv in Form einer Fähigkeit zur Mobilisierung von Helfern und Vertrauen auf stets
verfügbare Hilfe umfunktioniert.
Jane Englisch (1992) hat einige perinatale Erfahrungen bei einer Kaiserschnittgeburt ohne
Wehentätigkeit zusammengestellt:
▪ Vergiftung
▪ Ekel
▪ Trauer über das erzwungene Aufgeben
▪ Wehrlosigkeit durch Betäubung
▪ Schrecken
▪ vergebliche Kontrollversuche
▪ Grenzverlust
▪ unspezifischer Angriff
Aus medizinischer Sicht kommt es nach einem Kaiserschnitt zu verschiedenen Regulationsstörungen
wie:
▪ Anpassungsstörungen der Wärmeregulation, des Stoffwechsels, des Kreislaufes
▪ Atemnotsyndrom, da diese Babys meistens nach der Geburt aufgrund ihrer „nassen Lunge“
abgesaugt werden müssen.
▪ der APGAR-Test zeigt niedrigere Werte (aufgrund fehlender Wehen d.h. mangelnde
Hautstimulation und hormoneller Austausch mit der Mutter)
5. MÖGLICHKEITEN DER VERARBEITUNG
Die oft unfreiwillige Geburt per Kaiserschnitt ist für fast jede Frau ein sehr emotionsgeladenes Thema
und sie braucht feinfühlige und respektvolle Unterstützung. Durch tröstende Empathie merken diese
Mütter, dass sie mit ihren Erfahrungen und Problemen nicht alleine dastehen und es legitim und gut
ist, sich Hilfe zur Verarbeitung zu holen (z.B. durch eine Familienmentorin).
Wenn für eine Mutter der Kaiserschnitt eine Enttäuschung oder traumatisierend war, so ist es
natürlich schwer für sie, darauf stolz zu sein. Durch den Fokus einer Fehlersuche verpasst eine
enttäuschte Mutter aber die Erkenntnis, dass sie während und durch diese Form der Entbindung sehr
viel erlebt und durchgemacht hat. Sie musste sich in den ablaufenden Prozess hingeben, ohne
wirklich eine Wahl zu haben. Es fehlt die herausfordernde Geburtsarbeit mit dem Kind auf
körperlicher und psychischer Ebene, sich gemeinsam diesem Abenteuer zu stellen, es durchzustehen,
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über sich hinauszuwachsen und als „Belohnung“ am Ende des Weges, das Kind in die Arme nehmen
zu können.
Kaiserschnittmütter müssen ihre Wünsche und Vorstellungen einer Geburt loslassen und müssen sich
der neuen Situation anpassen. Es beginnt eine tiefe und wertvolle Reise, der mit Anerkennung und
Respekt begegnet werden soll, denn dies bedarf einer großen Anstrengung und Selbstüberwindung.
Wenn die Frauen sich dies in Erinnerung rufen, kann auch ein Umdenken stattfinden, dass nur eine
natürliche Geburt mit „Leistung“ in Zusammenhang gebracht wird.
Die Schuldgefühle bzw. die Gefühle des Versagens haben zur Folge, dass das schon belastete
Geburtserlebnis für die betroffenen Mütter noch schwerer verarbeitet werden kann. Diese Gefühle
kann und soll eine Mutter nicht unterdrücken. Durch einen fortwährenden Bewusstwerdungsprozess
können sich diese Emotionen langsam wandeln und auflösen zu beginnen.
Betroffene müssen lernen, sich selbst und dem Leben zu verzeihen. Vielleicht muss die Frau sogar
ihrem Kind verzeihen. Wie Brigitte Renate Meissner in ihrem Buch „Kaiserschnitt und
Kaiserschnittmütter“ erwähnt, gibt es immer wieder Frauen, die neben den Schuldgefühlen oder
Sorgen (um ihr Kind) auch eine gewisse Wut auf ihr Kind haben. Denn durch die Geburt ihres Kindes
hatten sie dieses traumatische Erlebnis. Diese Mütter wissen natürlich, dass das Kind nicht wirklich
schuld ist. Da sie solche negativen Gefühle als unrechtmäßig erachten, werden diese unterdrückt.
Durch das ständige Unterdrücken wird die Lebensqualität klar vermindert und dies wirkt sich
wiederum auf die Mutter-Kind- aber auch auf die Paarbeziehung negativ aus. Denn die Mütter
denken, dass eine gute Mutter nicht so denken, fühlen oder sprechen darf. Aber Gefühle sind da und
sollten ernst genommen, zugelassen und ausgedrückt werden.
Jede Frau hat die Chance, wieder im Einklang mit der eigenen Geschichte zu sein, ihr einen Sinn zu
geben und liebevoll mit ihrem operierten Körper umzugehen.
5.1 Das Heilgespräch
Das Heilgespräch nach einer Geburt ist wichtig und lernt zu erkennen, dass keine Schuldzuweisung
passieren sollte, es geht nur darum, die Ereignisse realistisch zu benennen. Warum also aus der
Situation nicht das Beste machen und sie so gut wie möglich zu leben, statt durch den eigenen
Widerstand zu verschlimmern?
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Erst durch das Verbalisieren und die Akzeptanz der negativen Gefühle, Ängste und Eindrücke, werden
wir auch fähig, das Positive der erlebten Situation zu sehen, das möglicherweise erst nach einiger Zeit
ersichtlich ist.
Durch die Geburt lernt manche Frau erst, sich zu spüren. Sie erlebt, was sie will und was sie nicht will.
Zu wissen, was sie nicht (mehr) will, ist eine positive Kraft, die sie im Leben gut gebrauchen kann und
für sich einsetzen sollte.
Für Frauen ist es sehr wichtig, über ihre Geburt und die großen Veränderungen, die die Mutterschaft
mit sich bringt, sprechen zu können.
▪ Medizinische Hintergründe der Geburtserfahrung sollen durch eine Hebamme oder Arzt erklärt
werden.
Eine direkte Konfrontation mit dem Arzt, das Verbalisieren einer eventuell gefühlten Unzufriedenheit
ist ein wichtiger und mutiger Schritt, auch hinsichtlich des Selbstrespekts.
▪ Individuelle Begleitung mit psychotherapeutischen oder körperorientierten Methoden
Professionelle Hilfe sollte unbedingt in Anspruch genommen werden, wenn das Geburtserlebnis
belastet und/oder den Alltag beeinträchtigt und die Gedanken an das Geburtserlebnis zu viel Kraft
kosten und kein Frieden mit sich möglich ist.
▪ Kaiserschnittgesprächskreis,
▪ Kaiserschnittgruppe oder
▪ Kaiserschnittseminar
Dieser Austausch und das in Kontakt kommen mit betroffenen Frauen wird von einer erfahrenen
Gruppenleiterin begleitet. Es wird in thematisch strukturierten Abenden ein Informations-, und
Erfahrungsaustausch angeboten. Durch Visualisierungen oder z.B. Partnerübungen wird auf die
persönlichen Bedürfnisse eingegangen.
Egal, ob die Frauen sich einen Tag intensiv oder lieber über einen Zeitraum regelmäßig mehrere
Zeiteinheiten mit diesem Thema befassen, steht die individuelle Aufarbeitung der traumatischen
Ereignisse im Vordergrund. Viele Frauen bevorzugen ein intensives Zusammensein in kleinen
Gruppen.
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▪ Heilgespräch basierend auf die systemische Therapie von Bert Hellinger (Meissner 2010:128f.)
Die Durchführung eines solchen Heilgesprächs zwischen Mutter und ihrem Baby basiert auf die
Grundgedanken der systemischen Therapie von Bert Hellinger und dauert ca. eine halbe Stunde.
Die Mutter sorgt für eine ungestörte und ruhige Atmosphäre. Mutter und Kind sind wohlauf und alle
wichtigen Bedürfnisse sind erfüllt. Die Mutter nimmt ihr Kind in den Arm, blickt ihr Kind an, aber
erzwingt keinen Augenkontakt. Die Mutter spricht mit ihrem Herzen, mit all ihren Gefühlen der
Ernsthaftigkeit und Liebe als Mutter. Es wird in einfachen und kindgerechten Worten die Geschichte
der Schwangerschaft und der Geburt erzählt. Es werden die Gründe für einen Kaiserschnitt und einer
eventuellen Trennung nach der Geburt benannt.
Es werden folgende Sätze gesprochen (siehe Martin Sourek, Skript Modul 5):
▪ „Es tut mir leid, dass es nicht anders gegangen ist, aber wir machen jetzt etwas Gutes daraus. Ich
habe dir das Leben gerne geschenkt, für den Preis, den es mich gekostet hat. Wir machen jetzt etwas
Gutes daraus, auch wenn es für uns beide (oder dich) schwer war.“
▪ „Jetzt bin ich da für dich – und ich bleibe bei dir und sorge für dich. Ich lasse dich nicht mehr allein“.
▪ „Ich bin der Große und ich gebe dir, du bist das Kleine und du nimmst von mir.“
▪ „Ich bin deine Mutter, ich gebe dir. Du darfst von mir nehmen, was immer du brauchst.“
Diese Sätze können je nach Bedürfnis mehrmals ruhig gesagt werden. Gefühle und Tränen haben bei
Mutter und Kind Platz. Die Schuldgefühle der Mutter sollen bewusst von ihr losgelassen werden.
Sollte das Baby weinen, schaut die Mutter es an und sagt:
▪ „Ja, ich verstehe, es war schwer für dich. Du darfst deine Gefühle jetzt zulassen, ich höre dir zu und
bleibe bei dir.“
Das Weinen ist die einzige Möglichkeit des Kindes von seinem Schmerz, seiner Wut oder
Verlassenheit zu erzählen. Die Mutter hält ihr Kind und ist „da“ und hört zu.
Das Kind kann gut mit seinen und echten Gefühlen der Mutter umgehen und die Beziehung heilt nur,
wenn die Mutter sich auch selber vergibt und damit abschließt.
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5.2 Das Heilbad entwickelt von Brigitte Meissner
Das Babyheilbad bewirkt nach einer stressigen oder traumatischen Geburt oder Trennung eine
Heilung auf der emotionalen Ebene für das Kind und die Mutter. Jede Kaiserschnittmutter oder jede
Mutter, die eine Trennung von ihrem Baby erfuhr, kommt dadurch, dass sie Gefühle über das Heilbad
nachholen kann, leichter in Kontakt mit ihren Urinstinkten, welche emotional eine tiefe Bedeutung
haben.
Durch das Spüren des weichen, warmen und nackten, wenn möglich auch nassen kleinen Körper des
Babys auf der Haut, verbindet die Mutter tiefe Instinkte der Mütterlichkeit. Die daraus resultierenden
zärtlichen Gefühle sind wichtiger Bestandteil für die mütterliche Seite der Mutter-Kind-Beziehung.
Bei einer natürlichen Geburt nimmt die Frau ihr Baby wegen des Fruchtwassers auch noch komplett
nass in die Arme, dieser Vorgang berührt beide gefühlsmäßig tief.
Beim Heilbad gibt man dem Baby durch die Kombination von Bad und Bonding (Körperkontakt und
Zärtlichkeitsprozess mit der Mutter) die Möglichkeit, die negative oder durch Intervention
beeinflusste Geburtsprägung etwas aufzulösen oder sogar zu heilen, indem es in das nasse Element
eingetaucht wird, so wie im Fruchtwasser, um dann nochmals, aber diesmal sanft und in Ruhe
herausgehoben und zur Mutter gelegt zu werden. Dadurch ergibt sich ein neuer Anfang, diesmal auf
sanfte und ruhige Art, ohne Trennung.
Dieses Heilbad schenkt dem Kind die Geburt und/oder die Geborgenheit bei der Mutter und damit
erhält es eine tiefe positive Unterstützung für das Urvertrauen. Die Mutter erhält die Hinbewegung
zum Kind. Für beide sind dies neue Erfahrungen.
Es kann auch ein Badezusatz verwendet werden, z.B. das Wildrosenöl eignet sich gut, da dieses auf
die Herzebene wirkt und hilft, emotionale Verletzungen zu heilen.
Das Baderitual incl. Bonding an sich und nicht der Badezusatz ist wichtig. Dieser verstärkt einfach die
heilende Wirkung und bewirkt sowohl eine Herzöffnung und dient auch der nachträglichen
Schockhilfe bei Mutter und Kind.
Die Mutter schafft eine angenehme und geschützte Atmosphäre, die auch Raum für Gefühle lässt.
Das mit einer Stoffwindel umwickelte Baby (nachspüren der körperlichen Grenzerfahrung im
Mutterleib) wird sanft in der Badewanne gebadet. Anschließend wird das Baby nass und nackt im
direkten Hautkontakt auf den bloßen Oberkörper der Mutter gelegt (durch Begleitperson) oder die
Mutter drückt es an ihr Herz und wandert zügig ins Schlafzimmer. Beide decken sich mit einem
flauschigen Badetuch zu.
14
Das Baby wird nach dem Bad nicht abgetrocknet, denn durch dieses Ritual werden dem Kind die
Geburt und das Bonding neu geschenkt und der Mutter kann es helfen, sich mit der Geburt zu
versöhnen.
Mutter und Baby kuscheln miteinander, falls gestillt wird, bietet die Mutter ihrem Baby die Brust an
oder ein schon vorab vorbereitetes Fläschchen soll bereitstehen, da Kinder beim Babyheilbad oft ein
vermehrtes Saugbedürfnis zeigen, weil dadurch tiefe Urinstinkte berührt werden.
Ein Rebonding und ein Beginn des Heilprozesses für Körper und Seele können nun erfolgen.
5.3 Die Narbenpflege
Schmerzen im Bereich der Narbe können auch ein Hinweis darauf sein, dass die „psychische“ Narbe
noch nicht heil geworden ist, denn Schmerzen im Körper können auch als Erinnerungen an ein
schwieriges Erlebnis gesehen werden.
Betroffene Frauen müssen dem Narbenbereich, der sie schmerzt, Aufmerksamkeit geben. Die Frauen
müssen lernen, die Narbe in ihre Körperpflege miteinzubeziehen, eventuell auch durch den Partner
(durch regelmäßige Berührungen, auch wenn diese schwer fallen). Eine andere Möglichkeit, die
hilfreich sein kann, ist die Narbe entstören zu lassen. Denn durch den erfolgten Schnitt werden einige
Mediane, die an der Körperseite verlaufen, durchtrennt. Akkupunktur oder Shiatsu können dabei
helfen, denn Energiefluss wieder herzustellen.
6. Geburtsfreundliche Atmosphäre im Krankenhaus
Oft herrscht auf Seiten des geburtshilflichen Teams eine gewisse Hilflosigkeit oder manchmal leider
bedingt durch die routinemäßigen Operationsabläufe ein Mangel an Sensibilität in Bezug auf die
Förderung der Mutter-Kind-Beziehung bei einem Kaiserschnitt. Vor allem bei einem Plankaiserschnitt
könnte das Baby gleich nach dem Eingriff auf den Bauch, die Brust oder in die Arme der Mutter
gelegt werden, wenn das Personal sensibilisiert ist, der Zeitrahmen es erlaubt und im Gebärsaal nicht
gerade Hochbetrieb ist. Wenn die Wunde der Mutter genäht wird, kann man ihr das Kind abnehmen
oder dem Vater in die Arme geben. Oft ist der Beschützerinstinkt des Mannes gerade bei den
Kindern, die verlassen und allein in seinen Armen ruhen bis die Mutter aus dem Operationsaal zurück
ist, sehr oft viel stärker und tiefer ausgeprägt.
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Die optimale Förderung eines ungestörten, zärtlichen und langsamen Mutter-Kind Kontaktes für das
Baby sollte das größte Anliegen sein und nicht die Einhaltung von Routinemaßnahmen (Gewicht,
Größe und andere Messwerte).
Wichtig ist für Eltern, über Vorkommnisse während eines Geburtsvorganges gut informiert zu
werden, denn die momentane Veränderung einer eventuellen Stress- und Notlage des Kindes und
die dazu führenden Handlungen durch das Personal, ist für Laien oft schwer zu verstehen, um die
Situation einschätzen zu können. Dadurch entsteht Angst und Unsicherheit.
Bei einem geplanten Kaiserschnitt ist genug Zeit, die werdende Mutter darauf hinzuweisen, dass sie
vor dem Eingriff mit ihrem Baby Kontakt aufnimmt, mit ihm redet und ihm die weiteren Schritte
erzählen kann. Die Mutter kann ihr Kind im Bauch durch etwas Hin –und Herschieben aufwecken und
ihm dadurch ein Zeichen geben, dass sich etwas tut und eine Veränderung bevorsteht.
Auch bei einem sekundären Kaiserschnitt ist fast immer Zeit, die Mutter zu ermuntern und zu
bestärken, mit ihrem Kind im Bauch zu reden, ihm zu erklären, dass es nun bald herausgeholt wird.
Dadurch ist die Mutter, welche von der Schnelligkeit der sich überstürzenden Ereignisse überwältigt
sein kann, einerseits beschäftigt und hat dadurch weiterhin eine Rolle und Aufgabe gegenüber ihrem
Kind zu erfüllen und ist andererseits etwas abgelenkt. Dies kann ihr helfen, ihre Ängste abzubauen.
7. Kraftquelle Familienmentorin
Ein sanftes Ankommen für ein Baby und ein optimaler Lebensanfang für ein Baby und seine Mutter
sind leider nicht immer möglich. Viele Frauen stehen nach einer Kaiserschnittgeburt unter Schock
und werden von Versagensängsten und Schuldgefühlen geplagt.
Die Familienmentorin als Kraftquelle begleitet diese Mütter in ihrer Bereitschaft, die
einschneidenden Erfahrungen durch ihren aufgebrachten Mut zu verarbeiten.
Die Familienmentorin als Kraftquelle bestärkt diese Mütter, liebevoll und sorgsam zu sich zu sein und
sich Unterstützung von Menschen zu holen, die ihnen gut tun.
Damit der Körper und die Psyche diese Erfahrung verarbeiten können, braucht man Zeit. Wichtig ist
die Tatsache, dass sich Mütter nicht unter Druck setzen lassen, schnell wieder zum Alltag
zurückzukehren. Eine Kaiserschnittmutter muss
darin bestärkt werden, dass nicht „nur eine
natürliche Geburt“ als „Leistung“ gewertet wird sondern auch ihr besonderer Weg mit großer
Anerkennung zu würdigen ist.
Gefühle, egal welcher Art, können mit Hilfe der Familienmentorin zur Sprache gebracht werden und
benennt werden, ohne sie zu werten. Eine gute Methode wäre gemeinsam mit der Familienmentorin
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das Heilgespräch nach Brigitte Meissner vorzubereiten. Hier ist Raum und Platz, um Gefühle zu
benennen und dem Kind die Geschichte der Schwangerschaft und Geburt zu erzählen.
Das Gespräch an sich ist ein gutes Hilfsmittel, um die Erfahrung auch mit dem Partner, mit Freunden
oder anderen Personen des Vertrauens zu teilen und sich auszutauschen. Es gibt Kraft und die
Möglichkeit, Frieden mit dieser Art von Geburtserlebnis zu schließen.
Die Familienmentorin erkennt, dass eine Kaiserschnittgeburt auch emotionale Nach-Wehen mit sich
bringt. Viele Mütter leiden unter ihrem „persönlichen“ Versagen bei der Geburt und vermissen die
ersten intimen Momente mit ihrem Neugeborenen. Wenn z.B. aufgrund einer Vollnarkose oder
anderen operativen Schwierigkeiten die Trennung von Mutter und Kind belastend ist, kann mit
Unterstützung der Familienmentorin das Kinder-Heilbad nach Brigitte Meissner angeregt und
vorbereitet bzw. durchgeführt werden sowie die schon ebenfalls erwähnten Bindungsübungen
(Sourek, Skripten Familienmentorin).
Wenn Mütter schon wissen, dass nur ein Kaiserschnitt möglich ist, kann die Familienmentorin darauf
hinweisen, dass es sehr wichtig ist, dem Baby durch Kontaktaufnahme mitzuteilen, dass sich die
Umgebung nun abrupt verändern wird und die Reise losgeht.
Die Familienmentorin unterstützt eine Kaiserschnittmutter sehr feinfühlig und achtsam bei der
bewussten Geburtsverarbeitung. Ein sichtbares Merkmal dieser Erfahrung ist die Narbe, die an das
Geschehene erinnert. Sie erinnert-die gemachte Erfahrung zu verarbeiten, sich mit dem Erlebnis
auseinanderzusetzen, den Weg zu akzeptieren, den Geburtsverlauf zu respektieren und die
gemachten Erfahrungen und Folgen in sein persönliches Schicksal zu integrieren. Eine bewusste
Geburtsverarbeitung gibt Kraft und Lebensfreude und Energie in der Bewältigung des Alltages und
diese Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall, denn der Weg zu einer sicheren Mutter-Kind-Bindung ist
das Ziel.
17
LITERATURVERZEICHNIS
Englisch, Jane (1992). Physische und psychosoziale Aspekte der Kaiserschnittgeburt, in: Janus L/
Haibach S. (1997), Seelisches Erleben vor und während der Geburt. LinguaMed Verlags-GmbH,
Neu-Isenburg
Janus Ludwig, Haibach Sigrun (1997). Seelisches Erleben vor und während der Geburt. LinguaMed
Verlags-GmbH, Neu-Isenburg
Meissner, Brigitte (2010). Kaiserschnitt und Kaiserschnittmütter. Brigitte Meissner Verlag.
Sourek, Martin: Skripten zum Lehrgang Familienmentorin.
Internet:
Mikolitsch Karin (2013). „Trauma durch Kaiserschnitt“, in: http://www.kaiserschnitt-netzwerk
[03.02.2013].
Raunig Judith (2013). „Die Aufarbeitung“, in: http://www.nach-dem-kaiserschnitt.at [03.02.2013].
18
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