Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Brückenkurs Mathematik WS 2015/16 aus- und überarbeitet von B. Eng. Sevda Happel und Dipl.-Ing. Juan Rojas 1 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Inhaltsverzeichnis 1 Brüche, Potenzen und Wurzeln 4 1.1 Brüche 4 1.1.1 Definition von Brüchen 4 1.1.2 Rechenregeln für Brüche 4 Potenzen 7 1.2.1 Definition von Potenzen 7 1.2.2 Rechenregeln für Potenzen 7 Wurzeln 10 1.3.1 Definition von Wurzeln 10 1.3.2 Rechenregeln für Wurzeln 10 1.2 1.3 2 Gleichungen 13 2.1 Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit ganzen Zahlen 13 2.2 Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit rationalen Zahlen 17 (Bruchgleichungen) 2.2.1 Gleichungen und Ungleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine 17 Variablen enthalten 2.2.2 Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner Variablen enthalten Bruchgleichungen mit einer Lösungsvariablen 3 20 20 2.3 Quadratische Gleichungen 24 2.4 Wurzelgleichungen 30 2.5 Lineare Gleichungssysteme 36 Trigonometrische Funktionen 42 3.1 Definition der trigonometrischen Funktionen im rechtwinkligen Dreieck 42 3.2 Winkelmaße (Grad- und Bogenmaß) 43 3.3 Drehsinn eines Winkels 44 3.4 Darstellung der Sinus- und Kosinusfunktion im Einheitskreis 45 3.5 Wichtige Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen 46 3.5.1 Trigonometrischer Pythagoras 46 3.5.2 Additionstheoreme für die Sinus-, Kosinus- und Tangensfunktion 47 2 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 4 5 3.5.3 Sinussatz 47 3.5.4 Kosinussatz 48 Exponential- und Logarithmusgleichungen 54 4.1. Rechenregeln für Logarithmen 54 4.2. Spezielle Logarithmen 55 4.3. Basiswechsel 56 Lösungen der Beispielaufgaben 61 3 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 1 Brüche, Potenzen und Wurzeln 1.1 Brüche 1.1.1 Definition von Brüchen a b ; der Quotient a ÷ b ist die Bruchzahl Die Bruchzahl a b ( a , b Z; b 0 und b ) a ist eine ganze Zahl, wenn a ein Vielfaches von b ist. b a bezeichnet man auch als Bruch; a Zähler, b der Nenner, der Nenner gibt an, in wie viel gleiche b Teile eine Einheit zerlegt wurde. Der Zähler gibt die Anzahl der Teile an. 1.1.2 Rechenregeln für Brüche: 1. Ein Bruch wird erweitert, indem Zähler und Nenner mit der gleichen Zahl multipliziert wird: z.B.: a b = a k b k 2 5 = 2 3 6 = 5 3 15 (k 0) 2. Die gleichnamigen Brüche werden addiert oder subtrahiert: z.B. : 1 9 2 7 7 7 1 9 2 7 8 7 Falls die Brüche nicht gleichnamig sind, müssen sie vor dem Addieren oder Subtrahieren gleichnamig gemacht werden, indem man sie durch Erweitern auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringt: 4 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler z.B. : 3 (13) 6 (5) 1 (7 ) 18 5 7 13 6 3 18 39 30 7 18 62 18 3. Brüche werden multipliziert, indem jeweils die Zähler und die Nenner multipliziert werden: a c b d z.B.: 10 2 23 7 ac bd (b d 10 2 23 7 0 und b d ) 20 161 4. Brüche werden dividiert, indem der Bruch in Nenner eliminiert wird. Dies geschieht durch Erweitern von Zähler und Nenner mit einem geeigneten Wert: z.B. : 38 7 5 3 8 7 5 8 8 3 7 5 8 24 1 7 5 1 5 5 24 1 24 7 5 35 Musterlösung 1: 3 4 2 3 - 5 9 5 8 ? 5 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 93 + 94 82 83 45 49 35 38 27 20 36 16 15 24 47 36 1 24 (Erweitern von Zähler und Nenner mit geeignetem Wert 36 und 24) 47 24 47 2 94 47 36 24 1 3 3 36 24 24 (Erweitern von Zähler und Nenner mit geeignetem Wert 24 und Kürzen mit dem Wert 12) Musterlösung 2: 1 = ? 1 1 + a b 1 b a a b 1 ab b a ab ab ab b a Bespielaufgaben zu 1.1 (Brüche): a2 b a) c) b2 a + 1 1 + a b u 1 1 - u u 1 1 = ? ? - b) s2 - 1 1 2 + s - 1 d) 11 a - 3 3x 3 - 1 s2 = ? 1 s + 1 7a - 4 2x 2 5a - 6 ? 6x 6 6 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 1.2 Potenzen 1.2.1 Definition von Potenzen In der Potenz 3 4 heißt 3 Grundzahl oder Basis, 4 Hochzahl oder Exponent. Der Exponent gibt an, wievielmal die Basis als Faktor gesetzt werden soll. Das ausgerechnete Produkt heißt Potenzwert. Eine Summe von gleichen Summanden ergibt ein Produkt. Ein Produkt von gleichen Faktoren ergibt eine Potenz. an a a a ...... a (n Faktoren) ist die n-te Potenz von a, a nennt man Basis und n Exponent. 1.2.2 Rechenregeln für Potenzen: Im Folgenden sei m, n N 1. am an 2. am an = negativer Exponent n 3. a m 4. an bn a a ( Multiplikation von Potenzen mit gleicher Basis ) m - n -n a n m a m n = (a b) n (Division von Potenzen mit gleicher Basis) 1 an a mn 1 a n a 0 und a ( Potenzieren von Potenzen) (Multiplikation von Potenzen bei gleichen Exponenten) 7 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 5. an bn a b = n b 0 und b (Division von Potenzen bei gleichen Exponenten) 6. a0 1 Musterlösung 1: Vereinfachen von dem algebraischen Ausdruck: 1 3 -3 1 -3 ? -3 1 1 27 1 1 -3 3 1 13 - 33 1 27 1 27 27 27 Musterlösung 2: Vereinfachen von dem algebraischen Ausdruck: 12 1 y3 2 x 8z 2 4 1 z y2 1 3 x5 6 1 z3 1 2 z y4 ? 8 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 12 y 3 x 2 2 x 8z 2 x 2 12 y 3 8z 2 x 2 12 y 3 8z 2 x 2 2 3 zx y x5 3 4z 2 y 3 x5 3 x5 4zx 5 3y 2 4zx 5 3y 2 6y4 2z 4 6 z3 y4 2z 2z y4 2z y4 2z 4 6y4 3 Bespielaufgaben zu 1.2 (Potenzen): Vereinfachen Sie die algebraischen Ausdrücke: a) b) -4 9b 3 20 b -4 16 a 2 25 a 4x 2 - m 7z c) y m - n 3m = ? 3z 5a 2 2 x + y x - y 5z m + n 14 y 3 - m x 1 - 2m = ? = ? 9 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 1.3 Wurzeln 1.3.1 Definition von Wurzeln Unter der Quadratwurzel aus x verstehen wir diejenige Zahl, deren Quadrat x ergibt. Ist x n a für a 0 , dann heißt x die n-te Wurzel aus a. Schreibweisen: x = n a 1 (Wurzelschreibweise) oder x = a n (exponentielle Schreibweise). a heißt Radikand, n Wurzelexponent. 1.3.2 Rechenregeln für Wurzeln: 1. n am m = a n = n a m 2. m n a 3. n a n b 4. n a n b = 1 m a n 1 1 1 m mn = a n = a = mn a 1 1 1 = a n b n = (a b) n = n a b a = n b für b > 0 ; alle m, n N 10 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Binomische Formeln: 1. (a ± b) 2 = a 2 ± 2 a b + b 2 2. (a + b)(a - b) = a 2 - b 2 Achtung!!!: ( 2u 3v) 2 (2u ) 2 (3v) 2 4u 2 9v 2 !!! ( 2u 3v) 2 (2u ) 2 2 2u 3v (3v) 2 4u 2 12uv 9v 2 !!! sondern sondern 4t 2 9 z 2 4t 2 9 z 2 !!! 4t 2 9 z 2 2t 3 z !!! Dieser Term kann nicht vereinfacht werden!!! Musterlösung 1: Vereinfachung des folgenden algebraischen Ausdrucks: 8 - 2 8 + 2 23 23 = ? - 2 + 2 = 2 2 - 2 2 2 + 2 = 2 3 2 = 1 3 11 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 2: Vereinfachung des folgenden algebraischen Ausdrucks: 2 3 8 4 5 2 = ? 3 5 3 2 2 3 ( 2) 2 ( 2) 2 3 2 2 5 ( 2) 2 3 ( 2 ) 2 2 5 5 2 5 7 1 2 = 2 2 2 22 = 2 2 2 27 Bespielaufgaben zu 1.3 (Wuzeln): Vereinfachen Sie die algebraischen Ausdrücke: a) b) 1 4 8 3 a b b a + 2 = ? = ? 7 16 4 = ? - c) d) 5 3 10 3 2 + - 10 3 2 3 = ? 12 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2 Gleichungen 2.1 Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit ganzen Zahlen Werden zwei Terme T und T durch das Gleichheitszeichen „ = “ verbunden, so nennen 1 2 wir diese Verbindung eine Gleichung. T = T 1 2 z.B.: T = 3x + 4 1 T = 12 - x 2 T = T ergibt dann 3 x + 4 = 12 - x 1 2 Werden zwei Terme T und T2 durch die Relationszeichen „ < “, „ > “, „ ≤ “ oder „ ≥ “ 1 verbunden, so nennt man diese Verbindung eine Ungleichung. z.B.: T T 1 2 T T 1 2 T T 1 2 T T 1 2 3 x + 4 12 - x 3 x + 4 12 - x Musterlösung 1 für lineare Gleichung: Lösung folgender Gleichungen: a) 11 - 2 x = 6 x? 11 - 2 x = 6 ( 11 ) 13 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2 x 6 11 2x 5 x = Merke: : ( 2) 5 L = 2 5 2 Zur Umformung einer Gleichung in eine einfachere äquivalente Gleichung darf auf beiden Seiten die gleiche Zahl addiert oder subtrahiert, mit der gleichen Zahl (z) multipliziert oder dividiert werden, aber z 0 und z . b) 8x - (2x - 4) = 3 8x - 2x + 4 = 3 6x + 4 = 3 6x + 4 = 3 - (4) 6x = 3 - 4 6 x = -1 x = - 1 6 : (6 ) 1 L = 6 Merke: a - ( - b + c) = a + b - c a + ( b - c) = a + b - c a + ( - b - c) = a – b - c a + (b + c) = a + b + c a - (b - c) = a - b + c a + (-b + c) = a – b + c a - (-b - c) = a + b + c a - (b + c) = a - b - c 14 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 2 für lineare Ungleichung: Merke: Zusammenstellung der wichtigsten Intervalle Bei der Beschreibung der Definitions- und Wertebereiche von Funktionen benötigen wir spezielle, als Intervalle bezeichnete Teilmengen von R. 1. Endliche Intervalle (a < b) [a, b] = {x | a ≤ x ≤ b} [a, b) = {x | a ≤ x < b} (a, b] = {x | a < x ≤ b} (a, b) = {x | a < x < b} abgeschlossenes Intervall halboffene Intervalle offenes Intervall 2. Unendliche Intervalle [a, ∞) = {x | a ≤ x < ∞ } (a, ∞) = {x | a < x < ∞ } (- ∞, b] = {x | - ∞ < x ≤ b} (- ∞, b) = {x | - ∞ < x < b} (- ∞, 0) = R (0, ∞ ) = R + (- ∞, ∞ ) = R Offene Intervalle können mit gerundeten Klammern „( )“ oder nach außen gerichteten eckigen Klammern „ “ gekennzeichnet sein!!! Lösungsmenge folgender Ungleichung: a) 5 - x > 2 5 - x > 2 (5) 15 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler x > 2 5 x > 3 x 3 : ( 1) L - , 3 Merke: Durch die Multiplikation oder Division mit einer negativen Zahl ändern alle Zahlen ihr Vorzeichen. Dabei dreht sich das Relationszeichen der Ungleichung: z.B.: 2x 3 y 6 ( 1) 2x 3 y 6 Bespielaufgaben zu 2.1 (Lineare Gleichungen): Lösen Sie die Gleichungen: a) 3 x - 18 - x 6 b) x - 3 8 c) 24 - 7 x 3 d) 19 - 2 x 5 x - 16 e) 5x - (3 2x) 9 f) ( a - b)(x - c) - ( a b )( x c ) 2 a ( b c ) 0 16 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2.2 Lineare Gleichungen und Ungleichungen mit rationalen Zahlen (Bruchgleichungen) 2.2.1 Gleichungen und Ungleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten Die Regel für Äquivalenzumformungen von Gleichungen und Ungleichungen mit ganzen Zahlen gelten auch für Gleichungen mit rationalen Zahlen. Zur Umformung einer Gleichung und Ungleichung darf auf beiden Seiten die gleiche Zahl addiert oder subtrahiert, mit der gleichen Zahl multipliziert oder dividiert werden. Die Division durch null ist nicht möglich. Musterlösung 1 für Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten: Lösung der folgenden Gleichungen ? a) 7x + 6 9 - x = 4 - 5x - 2 6 7x + 6 9 - x = 4 - 5x - 2 6 (18) (Mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner 18 multiplizieren) 2 ( 7 x + 6 ) - 18 x = 18 ( 4 ) - 3 ( 5 x - 2 ) 14 x + 12 - 18 x = 72 - 15 x + 6 4 x + 12 = 78 - 15 x 11 x + 12 = 78 11 x = 78 12 (15 x) ( 12 ) 17 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 11 x = 66 : ( 11 ) x = 6 L = b) 6 5x 6 + 2 = 5 - 5x 6 + 2 = 5 - 5x 6 + 2x 3 = 5 - 2 = 3 9x = 6 3 9 x = 18 2x 3 + 2 = 5 5x 22x 6 9x 6 2x 3 2x + 3 - (2) (6 ) : (9 ) x 2 L 2 18 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 2.2.1 (Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten): Lösen Sie die Gleichungen: a) x 3 b) 9x + 1 4 c) 5x 8 x 5 - 3 = 3x - 4 5 - 2 - 5 = 3x 4 = 0 3 Musterlösung 1 für Ungleichung mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten): Lösung folgender Ungleichung: 3x 4 - 7 8 x - 2 3 3x 4 - 7 8 x - 2 3 (24) (Mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner 24 multiplizieren) 18 x - 21 24 x - 16 18 x - 21 24 x - 16 6 x - 21 - 16 (24 x) (21) 6 x - 16 21 19 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 6 x 5 x : ( 6 ) 5 6 5 L ( , ) 6 Bespielaufgaben 2.2.1 (Ungleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten): Lösen Sie folgende Ungleichungen: a) 3 (x - 2 ) 4 4 (x + 1 ) 3 b) 3x + 2 < c) x - 1 2 x 3 4 0 d) x - 1 7 x 3 8 0 - 5 (x - 3 ) - x 6 1 x 4 2.2.2 Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner Variablen enthalten Bruchgleichungen mit einer Lösungsvariablen Bei Bruchgleichungen kommen die Variablen auch im Nenner vor, z.B.: 2x - 3 x + 3 = 4, x - 2 x - a = 1 a 20 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Stehen Variablen im Nenner eines Bruchterms, so kann es vorkommen, dass beim Einsetzen von Zahlen für die Variablen der Nenner den Wert 0 annimmt. Der Term geht in diesem Fall nicht in eine Zahl über, weil die Division durch null nicht definiert ist. Die Zahlen, die beim Einsetzen für die Variablen den Term nicht in eine Zahl überführen, gehören nicht zum Definitionsbereich des Terms. 2 x + 1 In der Gleichung = 1 x - 2 nimmt der Nenner des linken Bruchterms T beim 1 Einsetzen von -1 (x + 1 = 0 ) den Wert 0 an, beim Einsetzen von 2 (x - 2 = 0 ) wird der Nenner des rechten Bruchterms T gleich null. Beide Zahlen gehören deshalb nicht zum 2 Definitionsbereich D der Gleichung!!!. Die Lösung einer Gleichung mit Brüchen, deren Nenner Variablen enthalten, beginnt mit der Festlegung des Definitionsbereiches D der Gleichung. Musterlösung 1 : Lösungsmenge folgender Gleichung: 1 x (x + 3 ) 1 x (x - 3 ) + = Definitionsbereich der Gleichung festlegen: 2 x2 - 9 D R \ 3, 0, 3 In der Gleichung (oben) nimmt beim Einsetzen von 3 , 0 , 3 wird Nenner des Bruchterms gleich null. Aber Nenner darf nicht null sein ( Nenner 0 und Nenner ) . Daher 3, 0 , 3 zur Lösungsmenge der Gleichung nicht gehören. 1 x (x + 3 ) + 1 x (x - 3 ) 2 (x + 3 )(x - 3 ) = x ( x 3) ( x 3) (Mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner x ( x 3 )( x 3 ) multiplizieren) ( x - 3 ) + (x + 3 ) = x - 3 + x + 3 = 2x 2x 21 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2x = 3, L R \ 2x 0, 3 Musterlösung 2: Lösungsmenge folgender Gleichungen: 3 x 5 2x - 1 = D R \ Definitionsbereich der Gleichung festlegen: 3 x 5 2x - 1 = 3 ( 2 ) - 1 ( 2 x) = 6 - 2x = -2 x = 5 - 6 -2 x = - 1 x = 5 5 0 ( 2 x) - (6 ) : (- 2 ) 1 2 1 L 2 Musterlösung 3: Lösung folgender Gleichungen ? x - 5 x - 2 = 1 - x + 1 x - 2 22 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Definitionsbereich der Gleichung festlegen: D R \ x - 5 x - 2 x + 1 x - 2 + = (x - 5 ) + (x + 1 ) = = x - 2 2x - 4 = x - 2 x - 4 = x 2 = daher: L = (x - 2 ) - (x) -2 -2 x - 2 2x - 4 2x - x - 4 1 2 (4) dieses Element gehört nicht zur Definitionsmenge Bespielaufgaben 2.2.2 (Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner Variablen enthalten): Lösen Sie folgende Gleichungen: 9x - 7 3x - 2 a) b) c) x a - b = x + a x - b 4x - 5 2x - 3 - = 1 0 + x + b x - a = 2 23 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2.3 Quadratische Gleichungen Die allgemeine Form einer quadratischen Gleichung lautet: ax2 + bx + c = 0 (a 0 ) 1. Lösungsverfahren (sog. p, q – Formel): Sie lässt sich stets in die Normalform x 2 px q p = 0 b , q = a c a überführen. Die (formalen) Lösungen dieser Gleichung lauten (sog. p, q – Formel): Lösungen einer in der Normalform x 2 + p x + q = 0 gegebenen quadratischen Gleichung (sog. p, q – Formel) x 1, 2 = - p 2 - q 2 p ± 2 Das bedeutet 1. Lösung von x x 1 = - p 2 p 2 - q 2 2. Lösung von x x 2 = - p 2 p 2 - q 2 Eine Fallunterscheidung wird dabei anhand der Diskriminante D = p2 - q 2 wie folgt vorgenommen: D > 0: Zwei verschiedene reelle Lösungen D = 0: Eine reelle Lösung D < 0: Keine reellen Lösungen. (Die Lösungen dann sog. (konjugiert) komplexe Zahlen) 24 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 1: Lösungsmenge folgender Gleichung: -2 x 2 - 4 x + 6 = 0 -2 x 2 - 4 x + 6 = 0 x 2 + 2x - 3 = 0 D = p 2 - q 2 D = 22 - (- 3 ) 2 : (- 2 ) (p = 2 , q = - 3 ) D = 4 > 0 x 1, 2 = - p 2 ± p 2 - q 2 x 1, 2 = - 2 2 ± 22 - (- 3 ) 2 x 1, 2 = -1 ± x 1, 2 = -1 2 x 1 = -1 2 Zwei verschiedene reelle Lösungen 4 (p = 2 , q = -3 ) 25 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler x 1 oder x -1 2 = 2 L (1. Lösung) 1 = 2 x = (2. Lösung) -3 3, 1 Musterlösung 2: Lösungsmenge folgender Gleichung 3 z 2 + 9 z + 6 ,75 = 0 3 z 2 + 9 z + 6 ,75 = 0 z 2 + 3 z + 2 ,25 = D = 3 2 - ( 2 ,25 ) 2 D 0 z 1 = - 3 2 ± 0 : (3) ( p = 3, q = 2,25 ) Eine reelle Lösung - 3 2 - ( 2 ,25 ) 2 z 1,5 1 L 1,5 26 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 3: Lösungsmenge folgender Gleichung ? y 2 - 4 y + 13 D = 0 -4 2 - ( 13 ) = 2 = D < 0 ( p = -4, q = 13 ) -9 0 Keine reellen Lösungen 2. Lösungsverfahren mit Hilfe der binomischen Formel: a2 - b2 = (a - b) (a + b) Musterlösung 1: Lösungsmenge folgender Gleichung: t 2 - 9 = 0 (t - 3 )(t + 3 ) = (t - 3 ) = 1 t - 3 1 = t = 3 1 oder (t 2 0 0 0 + (3) (1. Lösung) + 3) = 0 27 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler t + 3 = 0 2 t 2 (2. Lösung) = -3 L - (3) 3, 3 3. Lösungsverfahren mit Hilfe der quadratischen Ergänzung: Wie kann man eine Quadratische Gleichung in eine Binomische Form bringen? Musterlösung 1: Lösungsmenge folgender Gleichung: x 2 + 6x + 5 = 6 x 2 + 6 x + 2 0 2 6 - 2 2 + 5 x 2 + 6 x + (3) 2 - ( 3) 2 + 5 (x + 3 ) 2 - 9 + 5 (x + 3 ) 2 - 4 (x + 3 ) 2 - 2 2 = = 0 0 0 = 0 = = 0 (x + 3 - 2 )(x + 3 + 2 ) = 0 28 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler (x + 3 - 2 ) = oder x + 1 = 0 x = -1 - (1) x 1 1 (x + 3 + 2 ) = x + 5 x = L = = -5 0 0 0 (1. Lösung) - (5) x 5 2 (2. Lösung) - 1, - 5 Bespielaufgaben zu 2.3 (Quadratische Gleichungen): Lösen Sie folgende Gleichungen: a) -2 x 2 - 4 x + 6 b) (5x + 3) 2 - (4 x + 2) 2 c) 3 x 2 - 27 x + 54 d) e) 1 x + 2 x2 1 x - 4 - + 3 x3 = 0 = = 2 x - 3 = ( 2 x + 1 ) 2 - 21 0 0 - 3 x - 1 = 0 29 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler f) x 2 - 27 = g) 4x x - 3 = h) 2.4 1 x2 + 3 8 3x + 5 x + 2 1 x 4 12 x - 3 + 1 12 = 0 Wurzelgleichungen In Wurzelgleichungen tritt die Unbekannte in rationaler Form innerhalb von Wurzelausdrücken auf. Die Quadratwurzel aus einer positiven Zahl a ist diejenige positive Zahl b, die man mit sich selbst multiplizieren muss, um a zu erhalten. a = b, z.B.: b2 9 b b2 a wenn ( a, b R ) 3 3 oder b ( 3 ) ( 3 ) b 3 Nach der Definition (so.) ist die Quadratwurzel stets immer positiv. Es ist deshalb a 2 a , weil das Quadrieren das negative Vorzeichen von a eliminiert. Berücksichtigen wir bei einer ganzen Zahl nur die Länge ihres Pfeils, also nicht seine Richtung, so spricht man vom Betrag der Zahl. 30 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Wir bezeichnen den Betrag der Zahl a mit a und lesen „ Betrag von a “. a ist daher niemals negativ. Es ist demnach: a a bei a 0 z.B. : 3 3 a -a bei a 0 z.B. : -(-3) 3 a 0 bei a 0 z.B. : 0 0 Musterlösung 1: Lösungsmenge folgender Gleichung: 2 = 5 2 x 5 T T 2 1 x 4 x = 25 x = 2 (Quadrieren) : (4 ) 25 4 Probe bei Wurzelgleichungen unbedingt durchführen!!! auch wenn kein Rechenfehler vorliegt!!! 31 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 25 4 x = Probe: ist die gefundene Lösung. Ist sie aber Lösung der vorgegebenen Wurzelgleichung? Diese Frage kann nur durch eine Probe, d.h. durch Einsetzen von den gefundenen Werten in die Wurzelgleichung entschieden werden: 25 2 4 T 1 = 5 T 2 5 2 2 = 5 2 2 5 2 = 5 5 = 5 T1 T2 25 4 x ist also eine Lösung der Wurzelgleichung. 25 L 4 Musterlösung 2: Lösungsmenge folgender Gleichung: 2 t = -5 32 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler -5 2 t = T T 2 1 4 t = 25 2 : (4 ) 25 4 t = 25 2 × = -5 4 T 2 T 1 Probe: 2 2 ( 5 2 5 2 ) 2 = -5 = -5 5 -5 T1 T2 t = 25 4 L ist daher keine Lösung der Wurzelgleichung!!! Musterlösung 3: Lösungsmenge folgender Gleichung: 33 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2 t + 3 = t 2 t + 3 = t T T 2 1 2 t = t - 3 2 Achtung!!!: (a ± b) 2 a 2 ± b 2 Allgemein: z.B. für a = 5 und b = 2: (5 2) 2 5 2 2 2 weil ( 5 2 ) 2 5 2 2 5 2 2 2 25 20 4 9 5 2 2 2 25 4 21 ist 4t = t 2 - 6t + 9 t 2 - 10 t + 9 = 0 - ( 4 t) (quadratische Ergänzung) 2 2 10 10 2 t - 10 t + - + 9 2 2 = 0 t 2 - 10 t + ( 5 ) 2 - ( 5 ) 2 + 9 = 0 t 2 - 10 t + 25 - 25 + 9 ( t - 5 ) 2 - 16 t - 5 = 16 = 0 und = 0 (16 ) 34 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler t - 5 = 4 t - 5 = 4 t (5) = 9 t = 9 1 oder = -4 t - 5 t = 1 t 2 Probe1: (5 ) = 1 für t 9 1 2 9 3 9 T T 2 1 9 9 T T 1 2 t = 9 1 Probe 2: ist also eine Lösung der Wurzelgleichung. für t1 = 1 35 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2 1 3 1 T T 2 1 5 1 T T 1 2 t 1 2 L ist daher keine Lösung der Wurzelgleichung. 9 Bespielaufgaben zu 2.4 (Wurzelgleichungen): Lösen Sie folgende Gleichungen: a) 7 + b) 56 - x x c) 2x 5 d) 9x - 2 2.5 = 12 = x - = 4x - 4 25 x - 1 1 - 0 4x + 1 Lineare Gleichungssysteme In diesem Abschnitt behandeln wir das unter der Bezeichnung Gaußscher Algorithmus bekannte Verfahren zur Lösung eines linearen Gleichungssystems. Das Verfahren bzw. Algorithmus wurde von dem berühmten deutschen Mathematiker Carl Friedrich Gauß entwickelt. Er ist am 30 April 1777 in Braunschweig geboren und verstarb 1855 in Göttingen. 36 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Der Gaußsche Algorithmus: Lineare Gleichungssysteme bestehen aus m linearen Gleichungen mit n unbekannten Größen x1 , x 2 , ..., x n . Innerhalb einer jeden Gleichung treten dabei die Unbekannten in linearer Form, d.h. in der 1. Potenz auf, versehen noch mit einem konstanten Koeffizienten. Definition: Das aus m linearen Gleichungen mit n Unbekannten x1 , x2 , ..., xn bestehendes System vom Typ a x a x ... a x 11 1 12 2 1n n a x a x ... a x 21 1 22 2 2n n a c 1 c 2 x a x ... a x c m1 1 m2 2 mn n m heißt ein lineares Gleichungssystem. Die reellen Zahlen aik sind die Koeffizienten des Systems, die Zahlen ci werden als Absolutglieder bezeichnet (i = 1, 2,...,m; k = 1, 2,...,n) Musterlösung 1: Lösung eines linearen Gleichungssystems mit zwei Gleichungen und zwei unbekannten Größen x und y: (I) 2x - 5y (II) x + y = = 2 1 Das von Gauß stammende Verfahren zur Lösung eines solchen Gleichungssystems ist ein Eliminationsverfahren, das schrittweise eine Unbekannte nach der anderen eliminiert, bis nur noch eine Gleichung mit einer einzigen Unbekannten übrigbleibt. In unserem Bespiel eliminieren wir zunächst die unbekannte Größe x wie folgt: 37 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Wir addieren zur I. Gleichung das (-2)-fache der II. Gleichung. Bei der Addition fällt dann jeweils die Unbekannte Größe x heraus: (I) 2x - 5y 2 (II) x + y (I) 2x - 5y 2 (-2·II) 2 x - 2y 2 (I + (-2·II)) -7y 0 = 1 y = 0 Durch Ersetzen dieses Wertes ( y = 0 ) in eine darüber stehende Gleichung erhält man den Wert für x. Ersetzen wir y = 0 in II. Gleichung: für y 0 x y 1 x 0 1 x 1 Ergebnisse: x = 1 y = 0 38 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 2: Lösung eines linearen Gleichungssystems mit drei Gleichungen und drei unbekannten Größen x, y und z. (I) -x + y + z (II) x - 3y - 2z (III) 5x + y + 4z Eliminationsverfahren: = 0 = 5 = 3 Wir addieren zur II. Gleichung die I. Gleichung und zur III. Gleichung das 5-fache der I. Gleichung. Bei der Addition fällt dann jeweils die Unbekannte Größe x heraus: (II) x - 3y - 2z (I) -x + y + z = 2y z = (I + II) = 5 0 5 (III) 5x + y + 4z (5·I) 5 x + 5y + 5 z = 6y + 9z 3 (III + 5·I) = = 3 0 Damit haben wir das lineare Gleichungssystem auf zwei Gleichungen mit den beiden Unbekannten y und z reduziert: 39 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler (I II) -2 y - z (III 5 I) 6 y 9z 5 3 Nun wird das Verfahren wiederholt. Um die zweite Unbekannte y zu eliminieren, addieren wir zur Gleichung (III 5 I) das 3 fache der Gleichung (I II) (III 5 I) 6 y 9z (3 ( I II)) -6 y - 3 z 15 (III 5 I) (3 ( I II)) 6z 3 18 Die beiden eliminierten Gleichungen (I) und (I II) bilden zusammen mit der übriggebliebenen Gleichung (III 5 I) ein sog. Gestaffeltes Gleichungssystem, aus dem der Reihe nach von unten nach oben die drei Unbekannten x, y und z berechnet werden können: -x y z 0 (I) (I II) -2 y - z 5 (III 5 I) 6 z 18 Aus der letzten Gleichung folgt z = 3.Durch einsetzen dieses Wertes in die darüber stehende Gleichung erhält man für y den Wert – 4. Aus der I. Gleichung schließlich ergibt sich: Ergebnis : x 1 y 4 z 3 40 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 2.5 (Lineare Gleichungssyteme): Bestimmen Sie die Lösungsmenge des linearen Gleichungssystems: a) b) 24 x + 7 y = 27 8 x - 33 y = 115 2s - t 1 = - s + 2t c) d) e) = 2 x + 3y x - y = 8 7 x - 13 3y - 5 = 4 -x + x 1 2 = -4 -x + x + 2x 1 2 3 = 2x + x + 3x 1 2 3 = 7 2x - x 1 2 = 1 - 7 x + 3,5 x 1 2 f) 3 = 7 3x y + 9 z = 6 - 2x + 3 y 5z = 2 3x 2 y + 8 z = 0 g) 2u 7 v + 3 t = 7 u + 5v 2t = 3 5u v + 3t = 2 41 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 3 Trigonometrische Funktionen Trigonometrische Funktionen (auch Winkelfunktionen genannt) sind periodische Funktionen und daher zur Beschreibung und Darstellung periodischer Bewegungsabläufe besonders geeignet. z.B. Mechanische und elektromagnetische Schwingungen (z.B. Federpendel, elektromagnetischer Schwingkreis), Biegeschwingungen, Torsionsschwingungen, Gekoppelte Schwingungen, Ausbreitung von Wellen. 3.1 Definition der trigonometrischen Funktionen im rechtwinkligen Dreieck Die vier trigonometrischen Funktionen Sinus, Cosinus, Tangens und Kotangens sind zunächst nur für Winkel 0° und 90° als gewisse Seitenverhältnisse in einem rechtwinkligen Dreieck definiert. c a a: Gegenkathete b: Ankathete c: Hypotenuse ß b Trigonometrische Funktion: Umkehrfunktion im Bereich 0 90 : sin Gegenkathete a Hypotenuse c arcsin( cos Ankathete b Hypotenuse c b arccos( ) c tan Gegenkathete a a/c sin Ankathete b b/c cos arctan( a ) b cot Ankathete b b/c cos Gegenkathete a a/c sin arc cot( b ) a a ) c 42 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 3.2 Winkelmaße (Grad- und Bogenmaß) Winkel werden im Grad- oder Bogenmaß gemessen. Als Gradmaß verwenden wir das sog. Altgrad, d.h. eine Unterteilung des Kreises in 360 Grade. Das Bogenmaß definieren wir wie folgt: Definition: Unter dem Bogenmaß x eines Winkel β (im Gradmaß) verstehen wir die Länge desjenigen Bogens, der dem Winkel β im Einheitskreis (Radius r = 1) gegenüberliegt (Bild 3.2.1). Bild 3.2.1 Anmerkung: Das Bogenmaß x lässt sich auch etwas allgemeiner definieren. Ist b die Länge des Bogens, der in einem Kreis vom Radius r dem Winkel α gegenüber liegt, so gilt (Bild 3.2.1): Bogenlänge Radius x b r Das Bogenmaß ist demnach eine dimensionslose Größe, die „Einheit“ Radiant (rad) wird meist weggelassen. Zwischen Bogenmaß x und Gradmaß β besteht die lineare Beziehung : x 2 360 180 Sie ermöglicht eine Umrechnung zwischen den beiden Winkelmaßen. 43 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 1: x Umrechnung vom Gradmaß (α) ins Bogenmaß (x): α x 30° 45° 90° 6 4 2 180 180° 225° 360° 5 4 2 Musterlösung 2: Umrechnung vom Bogenmaß (x) ins Gradmaß (α): 180 x x 0,43 0,98 1,61 2,08 4,12 α 24,64° 56,15° 92,25° 119,18° 236,06° 180° 3.3 Drehsinn eines Winkels Drehsinn eines Winkels: Im Gegenuhrzeigersinn überstrichene Winkel werden positiv (positiver Drehsinn), im Uhrzeigersinn überstrichene Winkel negativ gezählt (negativer Drehsinn) (Bild 3.3.1). v P x 1 ß -ß u -x P' Bild 3.3.1 Zur Festlegung des Drehsinns eines Winkels 44 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 3.4 Darstellung der Sinus- und Kosinusfunktion im Einheitskreis Unter dem Sinus eines beliebigen Winkels β versteht man den Ordinatenwert des zu β gehörenden Punktes P auf dem Einheitskreis (Bild 3.4.1). Bei einem vollen Umlauf auf dem Einheitskreis (im positiven Drehsinn) durchläuft der Winkel β alle Werte zwischen 0° und 360° und die Sinusfunktion sin β dabei alle Werte im Intervall [-1, 1], d.h. |sin β| ≤ 1. Unter dem Kosinus eines beliebigen Winkels β versteht man den Abszissenwert des Punktes P auf dem Einheitskreis wieder (Bild 3.4.1). Analoge Überlegungen wie beim Sinus führen schließlich zu der für beliebige Winkel β definierten Kosinusfunktion cos β,|cos β| ≤ 1. v ß sin ß P 1 cos ß u Bild 3.4.1 Darstellung von Sinus und Kosinus im Einheitskreis sin(180° – β) = sin β Es gilt also: Bespielaufgaben zu 3.4 (Darstellung der Sinus- und Kosinusfunktion im Einheitskreis): Begründen Sie folgende Ausdrücke am Einheitskreis: sin(180° – β) = sin β cos(180° – β) = – cos β tan(180° – β) = – tan β sin(180° + β) = – sin β cos(180° + β) = – cos β tan(180° + β) = tan β sin(360° – β) = – sin β cos(360° – β) = cos β tan(360° – β) = – tan β sin(360° + β) = sin β cos(360° + β) = cos β tan(360° + β) = tan β sin(– β) = – sin β cos(– β) = cos β tan(– β) = – tan β sin β = cos(β – π ) 2 cos β = sin(β + π ) 2 45 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Tabelle 3.4.1: Eigenschaften der Sinus- und Kosinusfunktion (k Є Z) 3.5 y = sin x y = cos x Definitionsbereich -∞<x<∞ - ∞ <x < ∞ Wertebereich -1≤y≤1 -1≤y≤1 Periode (primitive) 2π 2π Symmetrie ungerade gerade Nullstellen x k k xk Relative Maxima xk Relative Minima xk 2 k x k k 2 k 2 2 3 k 2 2 x k k 2 Wichtige Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen 3.5.1 „Trigonometrischer Pythagoras“ (sin α)2 + (cos α)2 = sin2 α + cos2 α = 1 sin2 β + cos2 β = 1 z.B. für den Winkel β gilt: v 1 ß cos ß sin ß P u Bild 3.5.1 zur Herleitung des „trigonometrischen Pythagoras“ 46 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 3.5.2 Additionstheoreme für die Sinus-, Kosinus- und Tangensfunktion sin (x ± x ) = sin (x ) cos (x ) ± cos (x ) sin (x ) 1 2 1 2 1 2 cos (x ± x ) = cos (x ) cos (x ) sin (x ) sin (x ) 1 2 1 2 1 2 tan (x ± x ) = 1 2 tan (x ) ± tan (x ) 1 2 1 tan (x ) tan (x ) 1 2 Aus ihnen lassen sich weitere wichtige Beziehungen herleiten. Setz man in den Additionstheoremen von Sinus und Kosinus jeweils x1 = x2 = x und nimmt das obere Vorzeichen, so erhält man folgende Formeln: sin ( 2 x) = 2 sin (x) cos (x) cos ( 2 x) = cos 2 (x) - sin 2 (x) Aus diesen wiederum ergeben sich zusammen mit dem „trigonometrischen Pythagoras“ die Beziehungen: 1 1 - cos ( 2 x) 2 sin 2 (x) = cos 2 ( x ) 1 1 + cos ( 2 x) 2 3.5.3 Sinussatz Für ein beliebiges Dreieck (Bild 3.5.3) gilt: a sin (A) = b sin (B) = c sin (C) 47 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler a B C c b A Bild 3.5.3 Beliebiges Dreieck 3.5.4 Kosinussatz Für ein beliebiges Dreieck (Bild 3.5.3) gelten die folgenden drei Beziehungen: a 2 = b 2 + c 2 - 2 b c cos (A) b 2 = a 2 + c 2 - 2 a c cos (B) c 2 = a 2 + b 2 - 2 a b cos (C) Musterlösung 1: Gegeben: sin (α ) = Gesucht: cos(α) 3 2 sin /2 2. Quadranten 2 /3 1. Quadranten /3 2 1 -1/2 3. Quadranten 1/2 cos 4. Quadranten 48 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler „Trigonometrischer Pythagoras“ (sin ) 2 + (cos ) 2 = 1 3 2 2 + cos 2 = 1 + 3 4 cos 2 + 3 4 cos 2 cos 2 = 1 - = 1 = 1 3 4 3 - 4 cos 2 = 4 (1) 4 (3) 4 (1) cos 2 = 4 - 3 4 cos 2 = 1 4 cos ( ) 1 2 1 cos ( ) 1 2 1 cos ( ) 2 2 1 2 k 3 2 2 3 2 k (k Z ) 49 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 2: Gegeben: a = 138 m, α = 64° und β = 53° Gesucht: c a b h ß p q c 180 180 ( ) 63 sin sin (Summe der Winkel eines Dreiecks) a c c sin a sin c sin 63 138 c 136 ,8 m sin 64 Musterlösung 3: Gegeben: sin Gesucht: c 4 3 , sin ß und a 130 m 5 5 50 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler a b a b h ß ß p c c ( sin α) 2 ( cos α) 2 1 2 4 2 cos α 1 5 16 cos 2 α 1 25 cos 2α cos 2α 16 25 25 16 25 9 25 gemäß Skizze 16 cos 2 α 1 25 cos 2α 1 q 16 25 cos α cos α ( sin ) 2 ( cos ) 2 1 3 5 3 5 51 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 2 3 2 cos 1 5 9 cos 2 1 25 9 cos 2 1 25 9 25 cos 2 1 cos 2 cos 2 sin 25 9 25 16 25 9 25 cos 4 3 , sin ß und a 130 m 5 5 cos gemäß Skizze 4 5 b cos a cos c (1) b sin a sin (2) b 4 3 130 5 5 97 ,5 4 5 3 4 130 c 5 5 b 97 ,5 m (Einsetzen in (1)) c 162,5 m 52 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 3 (Trigonometrische Funktionen): 1) Wie hoch ist ein Turm, der unter dem Winkel von 2° in der Ferne erscheint und nach der Kante 5 km entfernt ist? 2) 3) Bestimmen Sie die Lösungen der folgenden Gleichungen a) sin 2 x + sin x = 0 b) 3 sin 2 x + 7 cos 2 x = 4 Zeigen Sie mit Hilfe der Additionstheoreme: a) sin ( 2 ) 2 sin ( ) cos ( ) b) sin 2( ) c) sin ( 3 ) 3 sin ( ) - 4 sin 3( ) d) cos ( 2 ) cos 2 ( ) - sin 2 ( ) e) 1 cos 2 ( ) ( 1 cos (2 )) 2 1 ( 1 - cos (2 )) 2 53 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 4 Exponential- und Logarithmusgleichungen Eine Exponentialgleichung liegt vor, wenn die Unbekannte Größe nur im Exponenten von Potenzausdrücken auftritt. Ein allgemeines Lösungsverfahren für Gleichungen dieser Art lässt sich leider nicht angeben. In vielen Fällen gelingt es jedoch, die Exponentialgleichung nach elementaren Umformungen und anschließendem Logarithmieren zu lösen. Für alle a R gilt; ab x b log x ; ( b 0; a 0 und a 1 ) a für den Exponenten x führt man die Bezeichnung „Logarithmus von x zur Basis a “ ein Beispiele: (1) 10 3 log 10 log 10 10 3 3 (2) log 32 log 2 5 5 2 2 (3) 0,01 log 4.1 10 ( ) 10 -2 log ( ) 10 = -2 Rechenregeln für Logarithmen Für alle a R gilt 1) log (x y) = log x + log y a a a 2) log x a y log x - log y a a 54 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 3) log x n n log x a a 4) log a n n log a n a a 5) log 1 0 a (log a 1) a Beispiele für die Rechenregeln für Logarithmen: 1) log 2 ( 8 4 ) = log 8 + log 4 2 2 log 23 log 2 2 3 2 5 2 2 2) 81 log log 81 - log 27 3 27 3 3 log 34 - log 33 4 3 1 3 3 3) log 1254 4 (log 125) 5 5 4 (log 53 ) 4 3 12 5 4.2 Spezielle Logarithmen log r ln r e log 10 r lg r log r ld r 2 (Natürlicher Logarithmus) (Zehnerlogarithmus) (Zweierlogarithmus) 55 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 4.3 Basiswechsel a b log r a log b a log r b 1 ) log r K log r a a log b a K ( So gilt beispielsweise für die Umrechnung zwischen dem Zehnerlogarithmus und dem natürlichen Logarithmus: ln r lg r lg e lg r ln r ln 10 lg r 0 ,4343 ln r 2 ,3026 2 ,3026 lg r 0 ,4343 ln r Musterlösungen 1: a) log 8 log 2 3 3 2 2 b) log 625 log 5 4 4 5 5 c) 4 log 0 ,004 = log 5 5 100 log 1 -2 = log 5 = -2 5 25 5 56 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 2: 52 x - 3 = 7 52 x - 3 = 7 52 x = 3 + 7 5 2 x = 10 2x 2 (Auflösung nach 2 x ) + (3) : (5) log ( ) 2 log 2 x = log 2 2 2 (Logarithmieren) x = 1 Musterlösung 3: 4 2 x - 1 = 15 4 2 x - 1 = 15 4 2 x = 1 + 15 4 2 x = 16 2x 4 ld 2 x = ld 4 ( Auflösung nach 2 x ) + (1) : (4) ld ( ) (Logarithmieren) 57 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler x ld 2 = ld 4 x = ld 4 ld 2 2 Musterlösung 4: 3 x - 4 3x 34 = 2 (3 4 ) = 2 3 x = 23 4 3 x = 162 x ln 3 = ln 162 ln ( ) (Logarithmieren) x= ln 162 ln 3 Musterlösung 5: e e 2x 1 2x 1 2 x ln e ln 1 ln ( ) 2 x log e log 1 e e 2x 0 (Logarithmieren) x 0 58 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Musterlösung 6: -x 2 x + 42 + 2 = 0 4 2x 2x z + 4 z 2 0 + 2 = 0 (Substitution z = 2 x ) (z ) ( z 0 und z ) z 2 + 4 + 4z= 0 (z + 2 ) 2 0 z + 2 = 0 - (2) z -2 z 2x x log ( -2 ) 2 daher: x log ( ) 2 (Logarithmieren) ist nicht definiert!!! Weil a b x b log x a ( b 0 , a 0 und a 1 ) 59 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 4 (Exponential- und Logarithmusgleichungen): 1) 2) Berechnen Sie mit Hilfe von lg( 3 ) 0 ,477 ohne Rechner: a) lg( 9 ) d) lg 3 b) lg( 10 ) c) lg( 0 ,9 ) e) 1 lg 3 f) lg 310 Lösen Sie folgende Gleichungen x - 1 a) 3 b) 1 2 c) 256 0 ,5 d) 3 = 27 x = 20 2x - 4 4x - 4 = = 2x 3 x + 1 3 e) 9 - 3x 15 x - 3 7 - 4 x b 20 x - 7 = b f) 15 = g) log 16 1 x + 1 x - 1 - 8 8 2 (2x + 3) = 3 4 60 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler 5 Lösungen der Beispielaufgaben Bespielaufgaben zu 1.1 (Brüche): a) b) c) d) a 2 ab + b2 1 2 s4 1 - u2 - u a x 1 Bespielaufgaben zu 1.2 (Potenzen): a) b) c) 9 a2 20 b 8y m 1 5 x z 2m 3z 5a( x - y ) Bespielaufgaben zu 1.3 (Wurzeln): a) ( a b )2 ab 61 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler b) 16 c) 1 128 d) 13 Bespielaufgaben zu 2.1 (Lineare Gleichungen): a) 6 b) 11 c) 3 d) 5 e) 4 f) a Bespielaufgaben zu 2.1.1 (Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten): a) 15 b) -7 11 c) 8 62 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 2.1.1 (Ungleichungen mit Brüchen, deren Nenner keine Variablen enthalten): a) 4 5 , b) 8 , 11 c) 5 , 3 c) 29 , 15 Bespielaufgaben zu 2.2.2 (Gleichungen mit Brüchen, deren Nenner Variablen enthalten): a) 1 b) ab c) 1 (a b) 2 Bespielaufgaben zu 2.3 (quadratische Gleichungen): a) Zwei verschiede reelle Lösungen x 1 1 x 2 3 63 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler b) Keine reellen Lösungen (Die Lösungen sind sog. (konjugiert) komplexe Zahlen) x 1 2i 1 x c) 2 1 2i Zwei verschiede reelle Lösungen x 6 1 x d) 2 3 Zwei verschiede reelle Lösungen x 1 1 x e) 2 3 Eine reelle Lösung 25 x 1 7 f) Zwei verschiede reelle Lösungen x 1 x g) 2 35 35 Eine reelle Lösung x 3 1 64 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler h) Zwei verschiede reelle Lösungen 1 x 1 4 x 2 1 Bespielaufgaben zu 2.4 (Wurzelgleichungen): a) x 25 b) x 49 c) x 10 d) x 2 Bespielaufgaben zu 2.5 (lineare Gleichungssysteme): a) x 2 y 3 b) c) s 4 3 t 5 3 x 11 y 7 65 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler d) 1 x 1 6 x 2 23 6 7 x 3 2 e) keine Lösung f) x 16 y 0 z 6 g) u 49 v 26 t 91 Bespielaufgaben zu 3.4 (Darstellung der Sinus- und Kosinusfunktion im Einheitskreis): sin(180° – β) = sin β cos(180° – β) = – cos β tan(180° – β) = – tan β sin(180° + β) = – sin β cos(180° + β) = – cos β tan(180° + β) = tan β sin(360° – β) = – sin β cos(360° – β) = cos β tan(360° – β) = – tan β sin(360° + β) = sin β cos(360° + β) = cos β tan(360° + β) = tan β sin(– β) = – sin β cos(– β) = cos β tan(– β) = – tan β sin β = cos(β – π ) 2 cos β = sin(β + π ) 2 66 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 3 (Trigonometrische Funktionen): 1) 174 ,6 m 2) Lösung der trigonometrischen Gleichungen mit Hilfe des Einheitskreises: a) x = 0 2k , 1 x 2 = 2k (k Z ) x = 2k 3 2 b) x = 2k , 1 3 x = 3 3) 2 3 2k , x 2 = 3 2k 2 x = 4 3 (k Z ) 2k Herleitung mit Hilfe der Additionstheoreme: a) sin ( 2 ) 2 sin ( ) cos ( ) b) sin 2( ) c) sin ( 3 ) 3 sin ( ) - 4 sin 3( ) d) cos ( 2 ) cos 2 ( ) - sin 2 ( ) e) 1 cos 2 ( ) ( 1 cos (2 )) 2 1 ( 1 - cos (2 )) 2 67 Lehrgebiet Mathematik für Ingenieure Prof. Dr.-Ing. W. Scheideler Bespielaufgaben zu 4 (Exponential- und Logarithmusgleichungen): 1) 2) Berechnung mit Hilfe von lg( 3 ) 0 ,477 ohne Rechner: a) 0,954 b) 1 c) 0 ,046 d) 0 ,24 e) 0 ,48 f) 4 ,8 Lösung der Exponential- und Logarithmusgleichungen: a) x = 4 b) x c) x = 4 d) x = 2 e) x = f) g) = ln( 20 ) ln( 2 ) 1 2 80 ln 21 x = 3 ln( 2 ) x = 5 2 68