Das Stimmungstief überwinden

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Zehnte Ausgabe April 2015
impuls
Das Gesundheitsmagazin der Solothurner Spitäler AG (soH)
Das Stimmungstief überwinden
Was ist eine Depression? Gefangen im Strudel negativer Gedanken
Das Solothurner Bündnis gegen Depression: Gemeinsam aufklären, Leben retten
Schwermut bei Jugendlichen: Warum denn so traurig?
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PubliReportage
Das Leben verändert sich laufend,
manchmal auch die Haare
Wer nicht nur auf der Suche nach Qualitätsprodukten in Sachen Haarersatz und Brustprothetik ist, sondern auch eine professionelle Beratung wünscht, ist bei The Hair Center und
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wegen einer Chemotherapie oder aus anderen Gründen ihr Haar
verlieren, einen perfekten Ersatz inklusive einer kompetenten,
feinfühligen Beratung zu bieten. „Wir führen Haarersatz aus echtem Haar sowie aus Kunsthaar im Angebot“, sagt Norma Aviolat.
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ist. Beiden gemeinsam ist jedoch, dass sie nicht als Perücke erkennbar sind. Das liegt daran, dass jedes Modell auf die Trägerin, den
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der Lage, jedes einzelne Haar und jede Strähne in jeder Farbe an
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angefertigt werden“, sagt Norma Aviolat.
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(auch sportlichen) Tätigkeiten tragen möchte. Produkte für eine
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Editorial/Inhalt
Das Stimmungstief überwinden
Liebe Leserin, lieber Leser
«Die Depression ist gleich einer Dame in Schwarz. Tritt sie auf, so
weise sie nicht weg, sondern bitte sie als Gast zu Tisch und höre,
was sie zu sagen hat.» Mit diesem starken Bild hat der Schweizer
Psychiater Carl Gustav Jung (1875 bis 1961), Begründer der analytischen Psychologie, dieses weitverbreitete Leiden einmal umschrieben.
Ob nun als Schwermut, Stimmungstief oder Melancholie beschrieben – an der Depression erkrankt in der Schweiz statistisch einer
von fünf Einwohnern. Sie beginnt im Durchschnitt im Alter von
30 Jahren, kehrt oft zurück und kann schlimmstenfalls chronisch
werden. Depression verringert nicht nur die Lebensqualität der
Betroffenen und ihrer Angehörigen. Auch die Leistungen am Arbeitsplatz nehmen ab. Die Folgekosten schätzt das Schweizerische
Gesundheitsobservatorium (Obsan) jährlich auf über 11 Millionen
Franken. Nicht zuletzt deswegen hat sich die Depression zu einem
gesundheits- und sozialpolitisch wichtigen Thema entwickelt.
In dieser Ausgabe erfahren Sie, was Mediziner unter einer Depression verstehen und wie sie mit Aussicht auf Erfolg von unseren
Fachärztinnen und -ärzten behandelt werden kann. Hat ein körperliches Leiden die Schwermut ausgelöst oder entstand die Depression als Folge einer Erkrankung? Auch damit beschäftigen wir
uns in der vorliegenden Ausgabe von «impuls». Und mit der Frage, wie depressiv Erkrankte bei uns angemessen behandelt werden
und worauf bei älteren Depressiven besonders zu achten ist.
Grübeln in der Endlosschleife
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Körper und Geist
Wie sich Leiden wechselseitig fördern
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Solothurner Bündnis gegen Depression
Gemeinsam aufklären und Leben retten
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Im Gespräch mit dem Chefarzt
«Depression kann lebensgefährlich sein»
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Martin Häusermann
Bürgerspital Solothurn
INHALT
Gefangen im Strudel negativer Gedanken
Schwermütige Kinder? Vor einem halben Jahrhundert für die
meisten Ärzte kein Thema. Die neuere Entwicklung zeigt jedoch,
dass Schwermut auch vor dem Kinderzimmer nicht haltmacht. Sie
erfahren bei uns, wie man die Symptome frühzeitig erkennt und
sich angemessen verhält. Lesen Sie weiterhin, wie das Solothurner Bündnis gegen Depression über seine Aufklärung dem immer
noch stigmatisierten Thema zu mehr Öffentlichkeit verhilft.
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Schöngrünstrasse 42
4500 Solothurn
Tel. 032 627 31 21
Fax 032 627 30 79
[email protected]
Kantonsspital Olten
Baslerstrasse 150
4600 Olten
Tel. 062 311 41 11
Fax 062 311 54 69
[email protected]
Patienten
«Ich war zu müde zum Schlafen»
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Jugendlicher Schwermut
«Warum denn so traurig?»
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www.so-H.ch
Pflege
Entspannen auf «kleinen grünen Inseln»
Notruf 144
Die Alarmzentrale ist rund um
die Uhr besetzt.
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solothurnerspitaeler
Gesundheitszentrum
Grenchen
Wissbächlistrasse 48
2540 Grenchen
Tel. 032 654 34 34
Fax 032 654 34 15
[email protected]
Spital Dornach
Spitalweg 11
4143 Dornach
Tel. 061 704 44 44
Fax 061 704 45 97
[email protected]
Psychiatrische Dienste
Weissensteinstrasse 102
4503 Solothurn
Tel. 032 627 11 11
Fax 032 627 11 00
[email protected]
3
Grübeln in der Endlosschleife
Gefangen im Strudel negativer
Gedanken
Wann die Medizin von einer Depression spricht, welche Symptome typisch sind und
wie die Behandlung abläuft, das erläutert Dr. med. Christian Imboden, Leitender Arzt am
Behandlungszentrum für Angst und Depression.
Dr. med. Christian Imboden: «Wir bieten ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten.»
Wie äussert sich eine Depression?
Eine Depression wird durch gewisse typische Symptome definiert,
die wir beobachten können. Unter anderem gedrückte Grundstimmung, Freudlosigkeit und eine Antriebsstörung. Hinzu kommen
Konzentrationsprobleme sowie Schlafstörungen. Typisch für die
Depression ist auch, dass man fortwährend grübelt und sich selbst
die Schuld an diesem Zustand gibt. Hält die Symptomatik zwei
Wochen lang an den meisten Tagen an, sprechen wir von Depressionen, die leicht, mittelgradig oder schwer ausgeprägt sein können.
Bei Letzteren können auch Wahnvorstellungen auftauchen.
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Wie kann man eine Depression behandeln?
Wir bieten ein breites Spektrum an, angefangen bei den biologischen Möglichkeiten durch Medikamente, dann die Psychotherapie, bei der sich die Patientin oder der Patient zusammen mit dem
Therapeuten mit der Entstehung der Depression sowie auslösenden Faktoren auseinandersetzt. Das soll auch helfen, das Risiko
einer erneuten Depression zu verringern. Wir haben ausserdem
verschiedene gruppentherapeutische Angebote sowie ergänzende
spezialtherapeutische Angebote wie Kunst-, Ergo- und Bewegungstherapie. Unsere stationären Therapieprogramme dauern zwischen
Grübeln in der Endlosschleife
sechs und acht Wochen. Hilfe findet man bei uns auch im ambulanten Bereich und in der Tagesklinik, wobei die Patienten abends
heimkehren. Sehr wichtig ist zudem die Nachbetreuung.
Wie verhalten Sie sich bei verunsicherten Patienten?
Bei Schwellenängsten gehen wir so behutsam wie möglich vor,
besprechen detailliert den Tagesablauf und erläutern die Einzelschritte. Wenn nötig, bieten wir den Patienten an, sich die Station
zunächst einmal in Ruhe anzuschauen und stellen in Aussicht, dass
sie die Behandlung jederzeit abbrechen können.
Welche Folgen kann eine unbehandelte Depression haben?
Je länger Betroffene ihre sozialen Kontakte und Arbeit vernachlässigen, desto grösser wird das Risiko einer chronischen Depression.
Neurobiologischen Befunden nach bewirkt die nicht behandelte
Erkrankung nachteilige Veränderungen im Gehirn. Ganze biologische Systeme verändern sich, wodurch die Gefahr eines langwierigen Verlaufs, allenfalls mit Restsymptomen, erhöht wird und sich
die Behandlung erschwert.
Medienberichten zufolge nehmen Depressionen zu. Sehen Sie
das auch so?
Nein, das ist bisher nicht sicher erwiesen worden. Schwere Depressionen haben nicht zugenommen, jedoch werden leichtere
und mittelschwere Depressionen vermehrt wahrgenommen. Menschen gehen früher zu einem Arzt, wahrscheinlich, weil verstärkt
darüber aufgeklärt wird und es leichter geworden ist, diese Hilfe in
Anspruch zu nehmen.
Wie lassen sich Depressionen sowie die Gefahr eines Rückfalls
verhindern?
Vorrangig über Aufklärung. Man sollte sich damit auseinandersetzen, wie man Stress bewältigen kann und seine Ressourcen wieder
auffüllt. Hilfreich sind Freunde, Verwandte, Bekannte, die einen
unterstützen. Man kann sich auch folgende Fragen stellen: Welche
Mitmenschen tun mir nicht gut? Ernähre ich mich angemessen,
bewege ich mich ausreichend, bekomme ich genügend Schlaf?
Nach der ersten Behandlung gilt als Faustregel: Medikamente
mindestens sechs bis neun Monate lang weiterhin einnehmen und
regelmässig den Therapeuten aufsuchen.
Dr. med. Christian Imboden: «Bei Schwellenängsten gehen wir so
behutsam wie möglich vor.»
Riskantes Burn-out
Burn-out und Depression sind nicht dasselbe. Mit Burn-out bezeichnet man einen Zustand andauernder, arbeitsbezogener Überlastung
mit den typischen Zeichen von emotionaler Erschöpfung, Zynismus
und innerer Distanzierung sowie subjektiv empfundener verringerter
Arbeitsleistung. Burn-out ist somit keine Krankheit im eigentlichen
Sinne, sondern ein Risikozustand. Wenn er anhält, kann er zu Erkrankungen wie Depression, Angst- und Schlafstörung sowie körperlichen Beschwerden führen. Das Gesundheitssystem wird oftmals erst
dann in Anspruch genommen, wenn solche Erkrankungen auftreten.
Formen der Depression
Unipolare (einpolige) Depression
Zu ihren Kernsymptomen zählen deprimierte Stimmung, Interessenverlust sowie Antriebslosigkeit. Zwischen depressiven Phasen geht es den Betroffenen gut. Als häufigste Art der
Depression betrifft sie rund zwei Drittel der depressiven Patientinnen
und Patienten.
Bipolare Störung
Wer darunter leidet, durchlebt im Gegensatz zur unipolaren Variante
neben Stimmungstiefs Phasen der Euphorie und Antriebssteigerung,
wobei allerdings meist die depressiven Momente überwiegen. Sie
zeigt sich oftmals schon in jungen Jahren.
IMPRESSUM
Herausgeber: Frehner Consulting AG, Unternehmensberatung für PR, CH-9014 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 60 80, [email protected] Gesamtleitung: Natal Schnetzer Produktion
und Inseratemarketing: MetroComm AG, CH-9001 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 272 80 50, [email protected] Chefredaktor: Dr. Stephan Ziegler Texte: Thomas Veser Fotos: Hanspeter Bärtschi,
Felix Gerber (S. 9), Raimo Lindner (S. 14), zVg Projektkoordination soH: Oliver Schneider Anzeigenleitung: Verena Mächler Gestaltung: Manuela Lupi Druck: Vogt-Schild Druck AG,
CH-4552 Derendingen SO. Auflage: 280’000 Exemplare
April 2015
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der MetroComm AG
Bürgerspital Solothurn/Kantonsspital Olten/Gesundheitszentrum Grenchen/Spital Dornach/Psychiatrische Dienste
www.so-H.ch
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Körper und Geist
Wie sich Leiden wechselseitig fördern
Hat ein Herzinfarkt das schwere Stimmungstief ausgelöst oder war es etwa umgekehrt?
PD Dr. med. Bernd Krämer, stellvertretender Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik und Leitender Arzt des Diagnostik- und Krisenzentrums,
beleuchtet die Rolle des psychiatrischen Konsiliar- und Liaisondienstes.
PD Dr. med. Bernd Krämer, stellvertretender Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Als psychische Leiden machen sich Depressionen in ihrem Krankheitsverlauf neben gedrückter Stimmung, diffusen Ängsten oder
Interessenverlust nicht selten durch körperliche Symptome bemerkbar. «Dazu zählen Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder ein
geschwächtes Immunsystem», erklärt PD Dr. med. Bernd Krämer.
Um depressive Erkrankte angemessen zu behandeln, «muss sorgsam abgeklärt werden, ob möglicherweise körperliche Erkrankungen, etwa ein vorausgegangener Herzinfarkt, für die depressive
Grundhaltung verantwortlich ist, oder vielleicht im umgekehrten
Sinne eine vorhandene Depression das körperliche Leiden mitverursacht hat», fährt er fort. Denn psychische und physische Leiden
können sich Krämers Worten zufolge wechselseitig verstärken.
«Darum gilt es herausfinden, ob es Schnittflächen gibt und wo
genau sie liegen.» Bluthochdruck etwa vergrössere die Gefahr, an
einer Depression zu erkranken, um den Faktor drei.
Spezialisten anderer Bereiche wirken mit
Allfällige Zusammenhänge zu ermitteln ist die Aufgabe der Psychosomatik-Experten. Diese Abteilung verfügt im stationären
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Bereich am Kantonsspital Olten über elf Betten für Patienten,
die wegen einer schweren psychosomatischen Krankheit längere
Zeit behandelt werden müssen. Im ambulanten Bereich am Kantonsspital Olten und am Bürgerspital Solothurn übernimmt der
Konsiliar- und Liaisondienst die psychosomatische Abklärung und
Betreuung.
Rückkehr nach Hause und in den Beruf
Konsiliarpsychiater beschäftigen sich in den einzelnen medizinischen Bereichen mit Diagnostik und Behandlung seelischer
Leiden, die im Zusammenhang mit körperlichen Erkrankungen
auftreten. Je nach Befund sorgen sie dafür, dass Spezialisten anderer medizinischer Bereiche, etwa über die psychiatrische Pro­
blematik informiert werden und diese in der Behandlung berücksichtigen.
Ziel der Behandlung ist es, den Patienten so zu therapieren, «dass
er nach einer gezielten Rehabilitation in das private und möglichst auch berufliche Umfeld zurückkehren kann», hält Bernd
Krämer fest.
Solothurner Bündnis gegen Depression
Gemeinsam aufklären und
Leben retten
«Je früher eine Depression erkannt wird, desto besser stehen die Chancen für eine erfolgreiche
Behandlung», sagt Dr. med. Michaela Harzke, Oberärztin am Behandlungszentrum für
Angst und Depression. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet seit 2010 das von den Psychiatrischen Diensten ins Leben gerufene «Solothurner Bündnis gegen Depression».
Als Inspirationsquelle diente 2001 das Nürnberger Bündnis gegen
Depression, welches als Pilotprojekt 2001 seine Arbeit aufgenommen hatte. Dadurch war ein Rückgang der suizidalen Handlungen
in den darauffolgenden Jahren zu beobachten. Die Entscheidung,
seinem Leben ein Ende zu setzen, ist gemäss Michaela Harzke bei
depressiven Patientinnen und Patienten besonders ausgeprägt.
Zwischen 40 und 70 Prozent der Menschen mit Suizidversuch
oder vollendeter Selbsttötung leiden oder litten bereits an einer
solchen Erkrankung.
Depression als ungeliebtes Thema
«Auch heute redet man bei uns nicht gerne darüber, das Thema
ist immer noch stigmatisiert, obgleich es bis zu 17 Prozent der
Bevölkerung betrifft», fügt sie hinzu. Kommt hinzu, dass Depressionen für Nicht-Fachleute schwer zu diagnostizieren seien. Nicht
alle depressiven Patienten werden in der Hausarztpraxis als solche
erkannt.
Diesem Dilemma öffentlich zu mehr Bekanntheit zu verhelfen,
mit dieser Absicht hatten sich die psychiatrischen Dienste mit den
Spitexorganisationen, hausärztlichen Vertretern, Lehrern, Altenpflegern und Seelsorgern sowie Stiftungen wie Pro Senectute und
Pro Infirmis verbündet. Gemeinsam gründeten sie das «Solothurner Bündnis gegen Depression». Auch Betroffene und Angehörige
depressiv Erkrankter haben sich dem Bündnis angeschlossen.
Depressionen lassen sich behandeln
Seither lauten die Kernbotschaften: Depression kann jeden treffen,
Depression hat viele Gesichter und – Depression ist behandelbar.
Das Bündnis wirbt für seine Anliegen bei öffentlichen Veranstaltungen, durch Plakatkampagnen sowie mit dem sogenannten
Brainbus. Die fahrende Ausstellung vermittelt Einblicke in die
Welt der Hirnforschung und veranschaulicht Störungen des Gehirns. Dabei geht es auch um Depressionen, deren Verlauf anhand
von Schautafeln plastisch dargestellt wird.
Ausserdem setzt sich der Verein für eine verbesserte Fortbildung
des Gesundheitspersonals auf dem Gebiet Depression ein und bietet Beratungsdienste an.
Dr. med. Michaela Harzke, Oberärztin am Behandlungszentrum für
Angst und Depression
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06.11.13 11:55
Im Gespräch mit dem Chefarzt
«Depression kann lebensgefährlich sein»
Warum das Leiden im fortgeschrittenen Alter so schwer erkennbar und seine Behandlung
im Kampf gegen die Depression besonders wichtig ist, erläutert Prof. Dr. med. Martin
Hatzinger, Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Depressionen bei Jüngeren und Älteren – wo liegen da die
Unterschiede?
Da gibt es zunächst viele Ähnlichkeiten. Allerdings präsentieren
sich die typischen Symptome bei älteren Patientinnen und Patienten in unterschiedlicher Gewichtung. So klagen diese nicht immer
über eine depressive Grundstimmung, fehlende Freude oder fehlenden Antrieb, sondern über Schlaf- und Appetitstörungen sowie
diffuse Schmerzen zum Beispiel in Gelenken oder im Rücken. Bei
älteren Depressiven stehen körperliche Beschwerden oft im Vordergrund.
Altersschwermut tritt sehr häufig auf. Wo liegen die Haupt­
ursachen und wodurch wird sie ausgelöst?
Grundsätzlich sind die Ursachen vergleichbar mit denen, die auch
in einem jüngeren Alter zu einer Depression führen können, das
heisst, eine Veranlagung für Depressionen muss vorhanden sein.
Spielen bei Jüngeren Auslöser wie etwa Dauerstress am Arbeitsplatz oder damit verbundene Ängste eine wichtige Rolle, steht im
Alter meist der Verlust des sozialen Netzes als auslösender Faktor
im Vordergrund.
Dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (OBSAN)
zufolge wird nur bei zehn bis zwanzig Prozent der Betroffenen
eine richtige Diagnose gestellt und noch seltener eine ange­
messene Behandlung eingeleitet. Wie ist das zu beurteilen?
Das stimmt sicher zu einem gewissen Teil. Weil sich die Depression im Alter als körperliche Krankheit präsentiert, ist sie oftmals
schwer zu erkennen. Nicht nur die Patienten, auch die übrige Bevölkerung empfindet körperliche Gebrechen im Alter als normal.
Und viele Ältere meinen, dass eine abnehmende Lebensfreude
oder Antriebsverminderung doch kein Grund sei, einen Arzt aufzusuchen und sich möglicherweise in Behandlung zu begeben.
Wie liesse sich dies ändern?
Hausärzte oder Mitarbeitende der Spitexdienste sollten hellhörig
werden, wenn Patienten fortwährend über unspezifische körperliche Beschwerden klagen. Gerade diese schwere Fassbarkeit verzögert Untersuchungen auf eine potenzielle Depression oft um Jahre.
Mit fatalen Folgen: Die Depression ist der Hauptgrund für die
erhöhte Selbstmordrate in dieser Altersgruppe.
Wie können Sie den Betroffenen helfen?
In unklaren Situationen bieten wir den Patienten eine ambulante
Abklärung an. Unser tagesklinisches Angebot sieht vor, dass die
Erkrankten bei uns an einem intensiven Therapieprogramm teil10
Prof. Dr. med. Martin Hatzinger, Chefarzt der Kliniken für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik
nehmen und abends nach Hause zurückkehren. Bei schwereren
Erkrankungen ermöglichen wir eine stationäre Behandlung. Patienten ab 65 Jahre werden dabei mit einem integrierten Therapieangebot, das heisst sowohl psychotherapeutisch als auch nötigenfalls mit Antidepressiva behandelt.
Antidepressiva sind aber umstritten.
Das stimmt. Es wird behauptet, sie führten zu einer Abhängigkeit und zur Veränderung der Persönlichkeit. Ein weitverbreiteter
Irrglaube. Antidepressiva befähigen Patienten mit schwereren Depressionen im Gegenteil dazu, ihre Antriebskräfte zurückzuerlangen, sich besser zu konzentrieren und den Tagesablauf in den Griff
zu bekommen und wieder normal zu leben.
Wie sollen Angehörige reagieren, wenn sie bei Eltern oder
Grosseltern den Verdacht auf eine Depression haben?
Sie sollten versuchen, den Patienten zu motivieren, eine Behandlung zu beginnen. Dies ist mitunter schwierig, denn die meisten
Betroffenen lehnen das Angebot mit dem Hinweis ab, «das kriege
ich schon hin, ich habe in meinem Leben alles geschafft.» Manchmal sind die eigenen Kräfte jedoch zu schwach. Wichtig ist auch,
dass Angehörige während einer Therapie den Kontakt mit einer
Fachperson aufrechterhalten.
Patienten
«Ich war zu müde zum Schlafen»
Dass sie sich im vorigen Jahr einer stationären Behandlung unterzog, bereut Ursula
Schwarz bis heute nicht. Sie hat wieder gelernt, das Leben zu geniessen.
Wiesen, Wälder und dazwischen die ungestüme Emme auf ihrem
Weg in die Aare. Idyllischer könnte man in Derendingen nicht
leben und deswegen schätzt sich Ursula Schwarz glücklich, am
Ortsrand eine Wohnung gefunden zu haben.
Dass die 36-Jährige für Schwarz schwärmt, lässt sich nicht übersehen: Schwarz ist ihre Kurzhaarfrisur, Brillengestell und Kleidung,
als Kontrast dominiert in ihrer Wohnung die Farbe Weiss. Die
zierliche Frau, ursprünglich zur Coiffeuse ausgebildet und heute
Spitex-Haushaltsbetreuerin, hat sich gerade mit einem Kreuzworträtsel beschäftigt. Sie wirkt unbeschwert und gelöst.
Kein Interesse mehr an Freundschaften
Vor etlichen Monaten war ihre Stimmung auf dem Nullpunkt.
«Ich ging kaum noch aus dem Haus, selbst das Interesse an
Freundschaften war weg. Ich fühlte mich durch alles ständig überfordert und unendlich müde, zu müde zum Schlafen», erinnert sie
sich. Mitten in Gesprächen habe sie oftmals weinen müssen. Ein
Bekannter fasste sich ein Herz und sprach sie direkt auf das Thema
Depression an. «Aber damals wollte ich das nicht wahrhaben», fügt
sie hinzu.
Als sich ihr Zustand verschlechterte, «habe ich dem Partner die
Schuld dafür zugeschoben». Sie zog mit der elfjährigen Tochter in
die Wohnung nach Derendingen, nur um festzustellen, dass sich
die Lage verschlimmerte. Sogar ihrem Kind gegenüber habe sie zunehmende Gleichgültigkeit entwickelt. Im Sommer 2014 hielt sie
es nicht mehr aus und vertraute sich der Ärztin Michaela Harzke
an. Deren Rat, sich stationär behandeln zu lassen, habe sie in den
Wind geschlagen und die eingenommenen Antidepressiva seien
wirkungslos geblieben.
Beistand rund um die Uhr
Bald darauf habe sie ihren Zustand überhaupt nicht mehr ertragen
und eine dreimonatige stationäre Behandlung begonnen. Diesen
Schritt bereut sie bis heute nicht: «Ich befand mich unter Gleichgesinnten, wir konnten uns frei austauschen. Wenn ich besonders
schlecht drauf war, fand ich stets fachlichen Beistand, selbst um
zwei Uhr morgens», sagt sie. Als wichtig betrachtet sie die schöpferischen Tätigkeiten. Während dieser Zeit verfertigte sie Objekte
aus Speckstein und malte Bilder, die heute ihre Wohnungswände
schmücken. «So habe ich wieder gelernt, an einmal angefangenen
Sachen bis zum Abschluss dranzubleiben», sagt sie. Und auch die
Antidepressiva hätten diesmal geholfen: «Die gute Laune kam zurück, morgens konnte ich viel leichter aufstehen.»
Ursula Schwarz ist heute auch wieder sportlich voll aktiv.
«Heute geniesse ich die Zeit, die ich für mich und meine Tochter
habe», sagt Ursula Schwarz, die jetzt halbtags arbeitet. Nachmittags zieht es sie in die Natur vor der Haustür, dort geht sie laufen
oder unternimmt Mountainbike-Touren.
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Jugendlicher Schwermut
«Warum denn so traurig?»
Depressionen machen auch vor dem Kinderzimmer nicht Halt. Über Ursachen,
Verlauf und die nötigen Gegenschritte berichtet Dr. med. Barbara Wendel-Widmer,
Chefärztin Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Vielfältige Therapien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dass schon Jugendliche depressiv werden können, stösst in der
Bevölkerung meist auf Unglauben. Wie lässt sich das erklären?
Jugenddepression ist immer noch ein Tabuthema. Meistens entgeht Bezugspersonen, also Eltern, Verwandten oder Freunden,
dass Jugendliche überhaupt ein derartiges Problem haben. In der
Tat ist es für die jungen Menschen schwierig, sich mit deprimierenden Wut-, Scham- oder Schuldgefühlen auseinanderzusetzen.
Ihr Verhalten, so befürchten sie, könnte abgelehnt werden.
Woran erkennt man bei Jugendlichen eine Depression?
Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ähneln sich die
Kernsymptome. Sie leiden über einen längeren Zeitraum unter gedrückter und trauriger Stimmung. Es fehlt der Antrieb, die Motivation, sie zeigen nur verhaltenes Interesse an Freundschaften und
Aktivitäten, die für ihr Alter eigentlich typisch sind.
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Verändern sich Depressionen im Entwicklungsverlauf?
Sie zeigen in jedem Abschnitt ein anderes Gesicht. Jüngere Kinder sind erhöht reizbar, finden keine Lust am Spiel und haben
Ess- und Schlafstörungen. Schulkinder fallen durch Leistungsstörungen und vermindertes Selbstvertrauen auf. Dazu kommen
körperliche Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen. Im Pubertäts- und Jugendalter nehmen suizidale Impulse deutlich zu.
Häufig erschweren Auffälligkeiten wie Aggressivität, Hyperaktivität oder Aufmerksamkeitsdefizite sowie Angststörungen und Substanzmissbrauch den Verlauf.
Sind Depressionen vererbt oder gar erlernt?
Obwohl heute gesichert ist, dass eine derartige genetische Komponente vererbt wird, sind längst nicht alle Kinder depressiver Eltern
davon betroffen. In Fachkreisen spricht man von einer vererbbaren
Jugendlicher Schwermut
Vulnerabilität (Verletzlichkeit), welche die Entwicklung einer Depression begünstigen kann.
Psychologischen Theorien zufolge werden Depressionen durch
nicht beeinflussbare Situationen begünstigt. Diese können durch
ein in sich nicht stimmiges, schwer voraussehbares Erziehungsverhalten heraufbeschworen werden. Weil sich das Kind darauf nicht
einstellen kann, fühlt es sich oftmals hilflos. Es glaubt, den Gang
der Dinge nicht mehr beeinflussen zu können. Auch Trennungen
oder Verlusterlebnisse, etwa der Tod eines Familienangehörigen,
oder Scheidungskonflikte können Depressionen begünstigen.
Lebenshilfe online
Auf der Webseite www.wie-geits.ch des Vereins Psychische Gesundheit Solothurn (PsyGeSo) können sich Jugendliche anonym über ihre
Gemütslage, Probleme und Ängste äussern. Ein Helferteam aus jungen
Erwachsenen nimmt die Mitteilungen entgegen und gibt Antworten,
womit ein Austausch unter den jungen Menschen stattfindet. Fachliche Unterstützung leistet zudem ein Experten-Team.
Welche Faktoren ausserhalb der Familie können eine Rolle spielen?
Wenn sich Kinder schulisch überfordert fühlen und unter einem
anhaltenden Leistungsdruck stehen, kann eine Erschöpfungs­
depression, ein Burn-out, die Folge sein. Man muss sich bewusst
werden, dass die körperlichen Veränderungen während der Pubertät sowie der Übergang ins Erwachsenenalter Entwicklungsphasen
mit einer erhöhten Verletzlichkeit sind.
Wie behandeln Sie schwermütige Jugendliche?
Zunächst geht es darum, die ursächlichen Belastungen zu beseitigen. Bei Problemen, die sich nicht lösen lassen, müssen die
Betroffenen auf altersgerechte Weise dazu gebracht werden, diese
nicht nur zu verstehen, sondern auch auszuhalten. Deswegen ist
es so wichtig, den Fokus immer wieder auf unbelastete, freudvolle Lebenssituationen zu richten und diese den Kindern auch zu
ermöglichen. Neutrale Fachpersonen finden in der Regel leichter
Zugang zu den Jugendlichen. Ihnen gelingt es, die oftmals verwirrende Problemlage zu erklären, überschaubarer zu machen. Als
Unterstützung kann eine medikamentöse Therapie sinnvoll sein.
Was sollten Eltern unternehmen?
Es ist wichtig, dass eine depressive Entwicklung bei Kindern und
Jugendlichen frühzeitig erkannt wird. So lassen sich Langzeitfolgen mildern. Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen sollten
versuchen, Ruhe zu bewahren und mit der nötigen Beharrlichkeit
das vorurteilslose Gespräch zu suchen. Wenn der Zustand länger
anhält oder der Jugendliche gar suizidale Äusserungen macht,
muss unbedingt der Hausarzt oder ein kinder- und jugendpsychiatrischer Dienst eingeschaltet werden.
Dr. med. Barbara Wendel-Widmer, Chefärztin Kinder- und
Jugendpsychiatrie
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Pflege
Entspannen auf «kleinen grünen Inseln»
Starke Stimmungswechsel sind für depressiv Erkrankte nicht untypisch. Wie Pflegende
damit umgehen, schildert Katharina Wolf-Grauwiler, Leiterin Pflegedienst bei den Psychiatrischen Diensten der Solothurner Spitäler.
Manuelle Tätigkeiten können depressiv Erkrankten helfen
Katharina Wolf-Grauwiler, Leiterin Pflegedienst
Noch am Vortag gut gestimmt, begab sich Klaus K. aus eigenem
Antrieb aus seinem Zimmer, nahm an den gemeinsamen Mahlzeiten teil und beteiligte sich an den Gesprächen. Tags darauf wirkt er
apathisch und kommt nur mühsam aus den Federn. Als er endlich
Worte findet, macht er sich bittere Vorwürfe und sagt wiederholt,
er sei an seinem Zustand selbst schuld.
positive Erlebnisse der letzten Tage zu erinnern und so aus den
«kleinen, grünen Inseln des Alltags», wie sie in der Pflegeabteilung
bewusst geschaffen werden, Kraft zu schöpfen. Sobald Pflegende
eine akute Depressionsphase beobachten, «gilt es den Kontakt aufzunehmen und gemeinsam auf den berühmten Silberstreifen am
Horizont zu warten».
Für Katharina Wolf-Grauwiler gehören Antriebs- und Stimmungsschwankungen bei depressiv erkrankten Menschen inzwischen zum Alltag. Was tun? «Ermutigen und Hoffnung geben»,
antwortet sie spontan. Etwa so: «Ich kann Ihre Verzweiflung gut
nachvollziehen, aber ich weiss mit Bestimmtheit, dass es anders
werden wird.» Denn der Genesungsverlauf einer Depression ist nie
linear. Er zeichnet sich durch Sprünge nach vorn und durch Rückfälle aus. «Wenn Patienten sich selbst die Schuld für ihren Zustand
zuweisen und überzeugt sind, dass ihnen niemand helfen könne,
brauchen sie vor allem Zuversicht. Nur so wird es möglich sein,
sie wieder aus ihrem Stimmungstief herauszuführen», berichtet sie.
Kurze und regelmässige Besuche
Bildhafte Sprache
Katharina Wolf-Grauwiler spricht gerne in einer bildhaften Sprache, wenn sie den Betroffenen den Umgang mit ihren Symptomen zu erklären versucht. Sieht ein Depressiver die Welt durch
eine «schwarze Brille», kann man ihn dazu einladen, sich an kleine
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Für unerfahrene Pflegepersonen keine leichte Aufgabe. «Deswegen sorgen wir dafür, dass sie anfangs bei ihrer Betreuungsarbeit
erfahrene Kolleginnen und Kollegen zur Seite haben», betont sie.
So erlernen sie den angemessenen Umgang mit Erkrankten, die
sich zurückziehen, nicht essen mögen oder ihre Körperhygiene
vernachlässigen.
«Wir gehen aktiv auf unsere Patienten zu, achten aber darauf, sie
nicht zu bedrängen.» Zu jeder Zeit Hilfe anbieten und etwa die
Körperpflege – wenn nötig – auf den Nachmittag verlegen ist eine
von vielen Möglichkeiten. «Auf diese Weise erreichen wir sorgsam
und sorgfältig unser Ziel.» Als bewährten Ansatz bezeichnet WolfGrauwiler die individuelle Pflege und Betreuung. «Es sind, wann
immer möglich, dieselben Bezugspersonen, die sich um den Patienten
kümmern.» Statt sporadisch stattfindenden, längeren Besuchen empfiehlt sie Angehörigen übrigens kurze, dafür regelmässige Kontakte.
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Meine Arthrose hat mein Leben
verändert – und ich meine Arthrose
Der Unfall passierte vor rund 29 Jahren
beim Fussballspiel. Ich war damals 18
Jahre jung und hatte meine Kreuzund
Aussenbänder gerissen. Ich wurde umgehend operiert. Eine Woche später
bekam ich starke Fieberschübe und die
Ärzte diagnostizierten, dass ich eine
Infektion (Staphylokokken-Bakterien) im
operierten Knie habe. Ich erhielt starke
Antibiotika und wurde sechs weitere
Male operiert. Zwei Jahre später wurde
dann eine starke Arthrose (Abbau des
Knorpels) diagnostiziert. Mit 20 Jahren
war ich aber noch zu jung, um an ein
künstliches Gelenk zu denken.
Die extrazelluläre Matrix (ECM)
Die ECM besteht - vereinfacht ausgedrückt – aus den Struktur- und Stützproteinen Kollagen und Elastin sowie
aus Proteoglykanen, einer galertartigen Flüssigkeit. Diese wasserreiche,
ionisierte MATRIX macht insgesamt
ca. 20% unserer Körpermasse aus
und verfügt über ein elektrisches
Potential, welches die Interaktion,
Diffusion und Ernährung des umgebenden Gewebes sicherstellt (u.a.
Knorpel, Bänder, Sehnen, Haut).(1)
Während meiner Arbeit in der pharmazeutischen Industrie begann ich mich
dann intensiv mit dem Knorpelgewebe
und dem Bindegewebe (Extrazelluläre
Matrix) auseinander zu setzen. Mich interessierte insbesondere wie ich die Inhaltsstoffe des Knorpelgewebes und der
extrazellulären Matrix in meine tägliche
Ernährung integrieren kann. Ein Lebensmittelingenieur half mir in der Wahl der
Inhaltsstoffe.
Als Folge habe ich mir dann einen Ernährungscocktail in Form eines Pulvers zusammengemischt, der die spezifischen
Inhaltsstoffe des Knorpels und Bindegewebes abdeckt. Diese komplette
und spezifische Formulierung hat
meine Beweglichkeit und Lebensqualität
verändert.
Sechs Bausteine meiner
Ernährung:
Heute, 29 Jahre nach meinem Unfall
habe ich immer noch eine hohe Beweglichkeit im linken Knie, treibe regelmässig Sport (Ski, Langlauf, Rad und Nordic
Walking) und kräftige täglich während
5 Minuten meine Bein- und Rumpfmuskulatur.
• Hochdosiertes, niedermolekulares Kollagenhydrolisat
(mind. 10 g pro Tag)
• Spezifische Aminosäuren
• Chondroitin und Glukosamin
in Sulfatform
• Natürliche Antioxidantien
(Hagebutte, Melonenpulver mit
einem hohen SOD Gehalt, Edelweiss, Enzian)
• Mineralstoffe Mangan, Kupfer,
Chrom
• Vitamine C, D, E und Niacin
Mein Arzt ist jeweils erstaunt, wenn er auf
mein Röntgenbild schaut und feststellt,
wie stabil meine Entwicklung ist und wie
wenig Schmerzen und Schwellungen ich
vergleichsweise habe. Ich bin überzeugt,
dass meine „Knorpelernährung“ sowie
das gezielte Muskeltraining meinem Knie
stark geholfen haben und auch meinen
noch gesunden Gelenken gut tun.
Kontakt: R. Baer / [email protected]
(1)
Quelle: Prof. Dr. med. A. Pischinger,
Matrix and Matrix Regulation
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Ein Erfahrungsbericht von R. Baer,
einem Patienten, der seit 27 Jahren
an einer starken Kniearthrose leidet
und dank seiner spezifischen Ernährung und seines Sportprogramms
die Beweglichkeit beibehält.
Die komplette Formulierung
für Knorpel, Bänder
und Sehnen:
ExtraCellMatrix – ECM
Drink & Tabs
Erhältlich in Apotheken und
Drogerien mit Bestellnummer
Pharmacode ExtraCellMatrix – ECM:
Drink: Aroma Orange: 537 67 44
Drink: Aroma Beeren: 614 66 38
Tabs: 567 71 50
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Swiss Alp Health, Route d’Arnier 4, CH-1092 Belmont
Made in Switzerland
www.swiss-alp-health.ch
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