viele Gräser, wie Cynosurus cristatus und Agrostis alba. Die

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J e s \v i e t , Eine Einteilung der Pflanzen der niederl. Küstendünen usw.
viele Gräser, wie Cynosurus cristatus und Agrostis alba. Die
zweijährigen Arten dieser Liste werden in solcher Weise mehrjährig.
Weiter fand ich junge Pflänzchen in den Dolden von Heraekum
Sphondylium und Angelica sylvestris.
Sind die Pflanzen steril, wie die gefülltblütigen Formen der
Althaea rosea, so ist die Bildung neuer Rosetten eine ausgiebige.
Fast alle Exemplare werden bei guter Ernährung mehrjährig.
Es kommt also bei den ein- und zweijährigen Pflanzen eine
Neigung zur Mehrjährigkeit vor, welche unter dem Einfluß der
äußeren Bedingungen gelegentlich in den Vordergrund treten
kann. Dieses ist nicht auffallend, wenn wir mit D E V R I E S (M U t a t i o n s t h e o r i e I, 617) annehmen, daß die Vertreter der
großen Linien des Stammbaumes des Pflanzenreiches perennierende
Gewächse waren, und daß aus ihnen in den verschiedenen Fa­
milien und Geschlechtern die zwei- und einjährigen Formen ent­
standen sind.
Unter dieser Annahme wäre das Variieren von
einmal fruchttragenden Arten in mehrjährige als ein Fall von
A t a v i s m u s zu betrachten, und dasselbe würde gelten, wenn
einjährige Arten gelegentlich zweijährig werden.
Daß die Lebensdauer in vielen Fällen auf einer fluktuierenden
Variabilität beruht, lehrt uns das Auftreten der drei Erscheinungs­
weisen bei derselben Pflanzenart und an derselben Stelle. Dieses
wird wohl am leichtesten der Fall sein an Standorten mit für die
betreffende Art mittleren Lebensbedingungen.
Sobald jedoch
Grenzbedingungen auftreten, z. B. solche, welche die Wachstums­
periode verkürzen, so kann nur die zweijährige Rasse auftreten
und mit ihr die mehrjährige; wird jene Periode dagegen verlängert,
so steigert sich die Aussicht, daß die Pflanzen sich als einjährige
entfalten werden. Dann wählt der Standort aus dem vorhandenen
Material und so ist es zu erklären, daß in den beschriebenen Floren
dieselbe Pflanzenart bisweilen als eine annuelle und dann wieder
als eine bisanuelle oder sogar als eine perennierende angegeben
wird.
Wird eine perennierende Art nach höherer Breite gebracht,
so kann sie dort oft nur als einjährige leben, wenn nämlich ihre
perennierenden Teile die stärkere Winterkälte nicht ertragen
können. Ein Beispiel dazu liefert die Kapuziner-Kresse, welche
in ihrer Heimat eine perennierende Pflanze, auf unserer Breite
aber nur einjährig ist. Daß sie trotz längerer Kultur als einjährige
Form nicht die Eigenschaft verloren hat, zu perennieren, tritt
deutlich hervor, wenn man sie frostfrei aufbewahrt. Dann fährt
sie fort zu blühen und zeigt keine Neigung zum Absterben oder
zur Winterruhe.
Viele ihrer Verwandten haben einen unter­
irdischen perennierenden Stengel, wie Tropaeolum pentaphyllum,
T. tuberosum und T. azureum. Als weiteren Beleg seien hier die
Versuche von V O N W E T T S T E I N (1897) mit Phaseolus multiflorus
erwähnt. Diese Pflanze ist, wie bekannt, einjährig, aber bei einer
Kultur in genügender Zahl bildet sie bisweilen eine knollige Wurzel,
mittels welcher sie überwintern kann, V O N W E T T S T E I N schließt
hieraus, daß die Stammart eine perenne war, daß die Kultur
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