Grundlagen zu den Mondrhythmen

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Grundlagen
zu den
Mondrhythmen
Alles um uns herum ist in immerwährender Bewegung. Die Erde dreht sich, Mond und selbst Sonne
­bewegen sich, alle anderen Planeten unseres Sonnensystems bewegen sich, die Milchstraße und alle
übrigen Galaxien des Universums. Und auch auf
unserer Erde in Städten und auf dem Land bewegen
sich ­Menschen, Tiere und selbst Pflanzen pausenlos.
Unser ganzes Universum ist durch und durch bewegt.
Die einzelnen Bewegungen haben individuelle
Geschwindigkeiten und sie wiederholen sich in unterschiedlichen Abständen. Dass diese Vielfalt an Bewegungsmustern eine Form von Harmonie auf der Erde
erzeugt, gleicht einem Wunder. Es scheint so, als
würden sich die verschiedenen Rhythmen auf
verschie­denen Ebenen zu einer großartigen Kompo­
sition ­zusammenfügen. Betrachten wir verschiedene
Rhythmen der Natur sowie den Rhythmus des
Mondes ­genauer.
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Grundlagen zu den Mondrhythmen
Monatsrythmen
Tages- und Jahresrhythmus
Die Sonne und der Jahres­
rhythmus
Jeder Rhythmus schafft mit seinem Tempo und seiner Wiederholung eine Struktur.
Wir alle brauchen eine Struktur, das merken wir besonders dann, wenn wir aus unserer
Struktur geworfen werden. Wenn wir mit dem Flugzeug mehrere Zeitzonen gewechselt
haben, braucht unser Körper mehr oder weniger Zeit, sich an den neuen Tagesrhythmus
zu gewöhnen. Dieser wird von Sonnenauf- und Sonnenuntergang bestimmt.
Die Sonne und der Tages­
rhythmus
Eine alte „Sonnenregel“ besagt, dass Erde,
Pflanzen und Menschen jeden Morgen ausund am Abend einatmen. Von früh morgens
bis zum späten Mittag steigen daher die
Kräfte in die oberirdischen Pflanzenteile, ab
Mittag bis zum Sonnenuntergang ziehen sich
die Kräfte wieder in die Erde zurück. Da die
Sonne eher auf die Anlage der Muster und
damit auf den Geist wirkt, stellt sie für uns
Mit einem großen Feuer wurde früher der längste Tag des
Jahres gefeiert, die Sommersonnenwende. Heute erinnern
wir uns wieder an diesen Brauch.
Menschen vormittags Energie zur Verfügung,
um Dinge zu schaffen und aktiv zu handeln.
Wir lernen uns selbst kennen, indem wir uns
verwirklichen und etwas schaffen. Denn das,
was wir aufbauen, ist unser verwirklichtes
Potenzial. Nachmittags und abends hingegen
dient die Energie der Sonne dazu, neue
Gedanken aufzunehmen und „auszubrüten“.
Auch hier gilt es, unser geistiges Potenzial zu
erkennen und anzunehmen. Für die Arbeit im
Garten und für konkrete anstehende Arbeiten
im Haus oder die Pflege und die Gesundheit
des Körpers gibt der Mond die Impulse. Er
zeigt an, ob und wann es günstig ist, unser
Potenzial zu realisieren.
Da sich die Erde mit einer Neigung der Erdachse von 23,5° gegen die Sonne ausrichtet
und diese Neigung auch immer beibehält,
entstehen auf der nördlichen und auf der südlichen Erdhalbkugel die Jahreszeiten.
Y Am 21. Juni ist der Nordpol der Sonne am
nächsten. Das ist die Sommersonnenwende
und der längste Tag des Jahres. Diese Wende
geht in der Natur einher mit Ruhe und Stille,
mit einem Ende des Blätterwachsens und Blühens und bei vielen Menschen mit den Sommerferien.
Y Demgegenüber ist der 21. Dezember der
kürzeste Tag, da die Sonne dann dem Südpol
am nächsten ist. Wir feiern die Wintersonnenwende oder seit der Christianisierung Weihnachten. Und auch hier ist die Wende mit
einer Ruhezeit von 12 Tagen oder den 12 heiligen Nächten verbunden. Wir haben Ferien und
die Samen- und Zwiebelruhe der Pflanzen
neigt sich dem Ende entgegen.
Y Zwischen den Wenden liegen die Tag- und
Nachtgleichen, an denen Tag und Nacht gleich
lang sind. Im Frühjahr feiern wir den Vollmond
nach den Tag- und Nachtgleichen, unser
Osterfest. Hier verbinden sich Sonnen- und
Mondkräfte, um das neue Wachstum und die
Fruchtbarkeit des Lebens zu begrüßen. Im
Herbst erinnert das Erntedankfest am ersten
Sonntag im Oktober an das Wesentliche: Die
Ernte des Jahres „einzufahren“ und genügend
Vorräte anzulegen, um sich den Sinnfragen
des Lebens stellen zu können oder eine Auszeit zur Regeneration zu nehmen.
Die alte Sonnenuhr zeigt bei Sonnenschein die Tageszeit an.
Monatsrhythmen
Neben dem Tag und dem Jahr ist eine weitere wichtige Zeiteinheit bis heute unser Monat.
Ursprünglich galt als Monat die Zeitspanne, die der Mond für einen vollständigen Umlauf
um die Erde braucht.
Dabei betrachten wir die Umlaufzeit, die wir
von der Erde aus beobachten. Als Zeitmesser
werden die Mondphasen, die sich alle 29,5 Tage
wiederholen, zugrunde gelegt. Nach moderner
Zeitrechnung wurden die Monate also von der
Mondumrundung mit etwa 12,4 Monaten
gelöst und auf 12 Monate reduziert. Wäre die
Mondbahn so klar und konstant wie die Bahn
der Erde um die Sonne, dann gäbe es vermutlich nicht die Faszination des Menschen für
den Mond, die auch nach der Landung auf
dem Mond nicht abgenommen hat. Da der
Mond aber jeden Monat auf verschiedene
Weise „aus der Reihe tanzt“ und unser Leben
mit seinem Rhythmus beeinflusst, lohnt es
sich, sich damit eingehender zu beschäftigen.
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Grundlagen zu den Mondrhythmen
Die verschiedenen Mondphasen
Der Mond, den wir am Himmel sehen, leuchtet nicht von selbst. Er steht im Rampenlicht
der Sonne und reflektiert das auf ihn fallende
Licht. Da er um unsere Erde kreist, verändert
er seine Position in Bezug auf die Sonne. Von
der Sonne aus gesehen wird immer die zu ihr
geneigte Seite des Mondes bestrahlt. Die
Sonne „sieht“ den Mond immer als Vollmond,
es sei denn, der Mond, die Sonne und die Erde
liegen genau in einer Ebene. Dann „sieht“ die
Sonne den Mond nicht, weil er hinter der Erde
verschwindet. Das nennen wir Mondfinsternis.
Die Silhouette im „Rampenlicht“
Die Umlaufzeit des Mondes um die Erde
beträgt 27,33 Tage. Damit der Mond aber
wieder im gleichen Winkel zum Rampenlicht,
der Sonne, steht, braucht er etwas länger als
seine Umlaufzeit. Die Periode dauert 29,5
Tage, sie wird auch synodischer Mondrhythmus genannt. Der Mond muss sozusagen den
Der Mond kreist um die Erde. Von der Erde aus betrachtet,
sehen wir den Mond je nach Bestrahlung durch die Sonne
in seinen verschiedenen Mondphasen.
Monatsrhytmen
Abstand zur Sonne vor jedem Neumond einholen, da sich während der Umrundung auch
die Erde ein Stück bewegt hat. Denn von der
Erde aus sehen wir den Mond im Gegensatz
zur Sonne nicht immer. Wenn der Mond der
Sonne am nächsten ist, sehen wir ihn gar
nicht. Es ist Neumond. Innerhalb einer Woche
bekommen wir das Schauspiel von einer
­schmalen Sichel bis zur halben Kugelform
geboten, den Halbmond. Nach einer weiteren
Woche sehen wir den Mond ganz rund und in
vollem Glanz, wenn ihn keine Wolken verschleiern. In der dritten Woche nimmt die
sichtbare Seite des Mondes wieder bis zum
Halbmond ab. In der vierten Woche ist der
Mond dann wieder dabei, mit seiner schmalen
Sichel zu verschwinden.
Der wandelnde Blick des Mondes
Wir sehen auf der Erde immer dieselbe Seite
des Mondes. Das kommt daher, dass der
Mond seine Achse genauso schnell dreht, wie
er die Erde umkreist. Es ist so, als würde er
uns mit seinem Gesicht nicht einen Moment
aus den Augen lassen wollen. Im Gegensatz
dazu dreht sich unsere Erde täglich einmal um
ihre Achse, auch wenn uns das selbst nur
Die sich wandelnde Silhouette des Mondes hat die
Menschen schon immer fasziniert und berührt.
durch den Rhythmus von Tag und Nacht
bewusst ist. Nur aufgrund der Erddrehung
können wir überhaupt den Auf- und Untergang jede Nacht aufs Neue bewundern. Aufgrund der unterschiedlichen Einstrahlungswinkel der Sonne auf die von Kratern und Lava
geprägte Oberfläche des Mondes scheint sich
die wie ein Gesicht wirkende Struktur des
Mondes insbesondere im ersten und letzten
Viertel durch verschiedene Schattenwürfe täglich zu verändern. Diese Wandlungsfähigkeit
hat die Menschen zu allen Zeiten fasziniert.
Die Kraft des Mondes
Dass der Mond mit seinen unterschiedlichen
Mondphasen Einfluss auf das Leben unserer
Erde hat, ist unbestritten. Es wirkt die Gravitationskraft, die das Wasser als Basis allen
Lebens bewegt. Diese Kraft regt mit dem
­Wasser auch alle Flüssigkeiten der Pflanzen,
Tiere und Menschen an und führt zur Verstoff­
lichung, also zum Wachstum. Mit welcher
Intensität die Kraft des Mondes wirkt, darüber
gibt es bis heute sehr verschiedene Auffassungen.
Es gilt folgende Faustregel:
Je größer das Stück des leuchtenden Mondes
ist, das wir auf der Erde sehen können,
desto stärker ist der Einfluss seiner Kraft
auf alles Leben dieser Erde. Im Vollmond ist
der Einfluss am stärksten, danach wird er
schwächer. Bei Neumond ist der Einfluss am
geringsten, um dann wieder zuzunehmen.
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Grundlagen zu den Mondrhythmen
Der auf- und absteigende Mond
Monatsrythmen
Eine wichtige Rolle spielt der auf- und absteigende Mond in den so genannten Bauernregeln. Schon Generationen vor uns haben die
Menschen die Bewegungen des Mondes am
Himmel genau beobachtet; im Gegensatz zu
den Menschen heute, die sich die Bedeutung
erst wieder mühsam erschließen müssen. Die
Begriffe des auf- und absteigenden Mondes
sind jedoch nicht mit den zu- und abnehmenden Lichtphasen des Mondes zu verwechseln!
uns, sondern auch der Mond und die Sonne.
Von hier aus gesehen kann man alle Bewegungen am Himmel als eine kosmische,
äußerst differenzierte Uhr betrachten, die uns
genau anzeigt, welche Stunde schlägt. Es ist
eine Uhr, in der jede Stunde ihre eigene Zeitqualität hat. Diese Qualität setzt sich aus
dem Zusammenspiel der Sonne, des Mondes
und der Planeten zusammen sowie einer Fülle
an Sternen, die sich scheinbar nicht bewegen,
aber dennoch auf dieses Zusammenspiel einwirken.
Die Erde als Mittelpunkt
14 Tage auf – 14 Tage ab
Es mag für uns heute etwas absurd klingen,
doch das Weltbild unserer Vorfahren macht
auch heute noch Sinn. Hier müssen wir uns
nicht die Sonne als das Zentrum vorstellen,
um die unsere Erde und alle anderen Planeten
kreisen, sondern die Erde. Von der Erde aus
gesehen kreisen nicht nur alle Planeten um
Nach der oben beschriebenen „kosmischen
Uhr“ kreist die Sonne auf einer Bahn um
unsere Erde. Auch der Mond kreist auf einer
Bahn um uns herum. Diese Mondbahn steht
Für unsere Vorfahren war die Erde das Zentrum der Welt, um die alle Planeten und
auch Mond und Sonne kreisen.
Mond am aufsteigenden
Wendepunkt
Ekliptik
Mondbahn
Bewegungsrichtung
von Sonne und Mond
etwas schräg. Die Mondumlaufbahn weist
einen Neigungswinkel von 5° gegenüber der
Sonnenumlaufbahn auf, die in der Sprache der
Astrologie „Ekliptik“ genannt wird. Das
bedeutet, dass der Mond 14 Tage eine aufsteigende und 14 Tage eine absteigende Bewegung vollführt. Jede Nacht steht der Mond bei
seinem aufsteigenden Gang dann etwas
höher am Himmel. Bei seinem höchsten Stand
können wir ihn oben ganz deutlich sehen und
seine Bahn über einen langen Zeitraum verfolgen. Nach seinem Höchststand beginnt dann
die absteigende Reise bis zum Tiefststand. Die
Hintergrundkulisse dieses Theaters bilden die
Sternbilder der Tierkreiszeichen. Die Höchstund Tiefststände werden auch als Wendepunkte bezeichnet. Der Höchststand liegt
dabei im Sternbild der Zwillinge, während der
Tiefststand im Sternbild des Schützen liegt.
Die Wendemanöver des Mondes
Der Mond spiegelt mit seinem Auf und Ab den
jährlichen Rhythmus der Sonne mit ihrer
Sommer- und Wintersonnenwende auf seine
Weise einmal im Monat wieder. Einer Phase
des Wachsens und Ausdehnens folgt nach
dem Höhepunkt der Sommersonnenwende
eine Phase des Reifens und des Zusammen-
In dem Weltbild der Astrologie ist die Erde das Zentrum,
um das sich nicht nur der Mond und die Planeten, sondern
auch die Sonne dreht. Die Sonnenumlaufbahn wird Ekliptik
genannt.
ziehens mit ihrem Tiefpunkt, der Wintersonnenwende. Das Auf stellt eine Phase der ausströmenden Kraft und das Ab eine Phase der
zusammenziehenden Kraft dar.
Dieser Wechsel von Auf und Ab dauert in
seiner Periode genau 27,33 Tage und ist damit
kürzer als der bereits beschriebene synodische
Mondrhythmus. Man nennt diesen Rhythmus
auch den tropischen Mondrhythmus.
Es gilt folgende Regel:
Die Pflanzensäfte steigen bei aufsteigen­
den Mond nach oben und sie strömen bei
absteigenden Mond wieder nach unten in
Richtung der Wurzeln.
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