Sonnen- und Mondfinsternis Der Mond sieht jeden Tag etwas anders aus. Seine Form in diesem Foto heißt „Mondsichel“. An manchen Tagen sieht man auch den vollen Mond. Die Sterne dagegen erscheinen uns stets gleich als helle Lichtpunkte. „Sonne und Mond sind zwei Himmelskörper. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede. A 1 Das Portrait-Studio: Erstellt in Partnerarbeit, wie im Bild dargestellt, mithilfe von Schattenbildern Portraits eurer Mitschüler. Stellt sie anschließend als Bildergalerie aus. Welches Bild wird von den meisten erkannt? A 4 In einem Kinderbuch ist die folgende Zeichnung zu sehen. Erkennst du einen Fehler? A 2 Mithilfe einer Lampe, deinen Händen und einer Wand kannst du Schattenbilder erzeugen, z. B. einen Hund oder einen Hasen. a) Untersuche, wie du die Größe des Schattenbildes verändern kannst. b) Verwende als Lampe eine Kerze, eine Taschenlampe und eine Leuchtstoffröhre. Beschreibe die Eigenschaften der Schattenbilder. A 3 122 Das Licht und der Schall Du gehst abends unter einer Straßenlaterne hindurch. Beschreibe die Eigenschaften deines Schattens auf der Straße. A 5 „Niemand kann über seinen Schatten springen.“, sagt ein Sprichwort. Was sagst du dazu? A 6 Sonnen- und Mondfinsternis Beleuchtete Himmelskörper 1. Die beleuchtete Erdkugel „Die Erde ist eine Kugel“, sagt Anna, „das weiß doch jedes Kind.“ Aber wirklich gesehen hat sie das noch nicht. Erst 1968 zur Vorbereitung der Mondlandung sind Astronauten zum ersten Mal so weit von der Erde weggeflogen, dass sie die Erde vollständig im Weltall gesehen haben. Sie haben den Mond umrundet und dabei aufgenommen ‹ B 1 . Das Foto zeigt am unteren Rand etwas Mondlandschaft und darüber schwebend die Erde im Weltall. Wir erkennen Ozeane, Kontinente und Wolken. Bis auf die Wolken hat das Bild Ähnlichkeit mit einem Globus, den du aus der Erdkunde kennst. Beim Globus sehen wir immer eine halbe Kugel, nämlich die uns zugewandte Hälfte. ‹ B 1 zeigt noch weniger als eine halbe Erdkugel. Warum sehen wir nur diesen kleinen Teil? B 1 Um diese Frage zu klären, können wir leider nicht in den Welt­raumhinausfliegen, um uns vom tatsächlichen Anblick zu überzeugen. Wir suchen die Antwort mithilfe von Überlegungen und Modellversuchen. Wir wissen bereits: Gegenstände können wir nur dann ­sehen, wenn sie selbst leuchten oder aber beleuchtet werden. Wäre die Erde selbst eine kugelförmige Lichtquelle, wie etwa eine Glühlampe, dann wäre sie auch als Kugel auf dem Foto zu erkennen – das ist aber nicht der Fall. Also leuchtet die Erde nicht selbst, sondern ist eine beleuchtete Kugel. Offensichtlich beleuchtet die Sonne die Erde so, dass sie im Weltall so aussieht wie in ‹ B 1 . Gelingt es uns, das mit einem Modell nachzustellen? kann als Modellversuch für den Weltraumflug angesehen werden. Eine leuchtende Glühlampe übernimmt die Rolle der Sonne, eine blaue Styroporkugel die Rolle der Erdkugel – und du selbst spielst Astronaut. Du „fliegst“ um die „Erde“. Dabei beobachtest du stets einen etwas anderen Teil der ­beleuchteten „Erde“. Du „fotografierst“ sie von unterschiedlichen Positionen aus. ‹ V 1 zeigt uns folgende Ergebnisse: ‹ V 1 Foto der Erde aus dem Weltall 4) 3) 5) 6) 2) 1) Wir experimentieren mit einer Glühlampe ohne Schirm und einer Styropor­ kugel auf einem Stiel. Im verdunkelten Klassenraum beleuchtet die Glühlampe die Kugel. Etwa die Hälfte der Kugel ist beleuch­ tet, die andere Hälfte bleibt unbeleuchtet und damit auch (fast) unsichtbar. Wir wech­ seln unsere Position gegenüber der Lampe und der Styroporkugel. V 1 •Stetsist die der Sonne zugewandte Hälfte der Erdkugel beleuchtet. Auf der beleuchteten Seite ist es Tag, auf der anderen ist es Nacht. •Wie viel der Astronaut von der beleuchteten Hälfte sieht, hängt von seiner Position ab (Position 1–6 in ‹ V 1 und ‹ B 2 ). •DieLinie zwischen A und B in ‹ B 2 gibt die Grenze von Tag und Nacht auf der Erde an. A und B sind stets gegen­ überliegende Punkte auf der Kugel. Damit können wir erklären, wie ‹ B 1 entstanden ist. Die Sonne hat die Erdkugel von oben beleuchtet. Die Astronauten hatten also damit einen ähnlichen Anblick wie wir aus Position 3 unseres Modellversuchs ‹ V 1 . Ansicht der beleuchteten ­Styroporkugel aus verschiedenen Positionen. B 2 Beleuchtete Himmelskörper Das Licht und der Schall 123 B 1 Entstehung der Mondphasen 2. Der beleuchtete Mond Wenn du den Mond beobachtest, stellst du fest, dass er täglich sein Aussehen ändert. Man nennt dieses unterschiedliche Aussehen Mondphasen. Wir experimentieren mit einer Styroporkugel und einer Glühlampe. Wir zeichnen einen Kreis (Durchmesser 50 cm) mit Kreide auf einen Tisch. Die Lampe stellen wir 50 cm vom Kreisrand entfernt außerhalb des Kreises auf. Wir bewegen die Styroporkugel langsam entlang des Kreises und beobachten das Aussehen der Kugel von der Kreismitte aus. V 1 Ergänzung Wann geht der Mond auf und unter? In ‹ B 1 können wir uns noch die Tageszeiten dazu denken. Die beleuchtete Erdhälfte ist die Tagseite. Die Erde rotiert in 24 Stunden um ihre Achse, in ‹ B 1 gegen den Uhrzeigersinn. Neumond (Position 5) ist also nur von der Sonnenseite der Erde zu sehen. Er geht also mit der Sonne morgens auf und abends unter. Beim Vollmond (Position 1) ist es umgekehrt. Er ist nur von der Nachtseite zu sehen. Er geht also abends auf und morgens ­unter. Der zunehmende Halbmond (Position 7) geht etwa ge­gen Mittag auf und gegen Mitternacht unter. Nachmittags kann man diese Mondphase also auch am Taghimmel beobachten. 124 Das Licht und der Schall Beleuchtete Himmelskörper Innerhalb eines Monats umkreist die Mondkugel unsere Erde im Weltall. Dadurch ändert sich ständig die Stellung zwischen Sonne, Mond und den Beobachtern auf der Erde. Die Erde steht dabei fast nie genau zwischen Sonne und Mond, sodass immer die Hälfte der Mondkugel beleuchtet ist und nicht etwa ein Teil von der Erdkugel verdeckt wird. In ‹ B1 ist der Mond in acht verschiedenen Positionen auf seiner Umlaufbahn eingezeichnet. Auch dieses Geschehen im Weltall können wir in einem Modellversuch veranschaulichen : •Stetsist die Hälfte der Mondkugel beleuchtet. •Von der Erde aus sieht man täglich einen etwas anderen Teil der beleuchteten Mondhalbkugel. •Bei Vollmond (Position 1 in ‹ B1 ) sehen wir die ganze beleuchtete Mondhalbkugel. •Bei Halbmond (Positionen 3 und 7) sehen wir die Hälfte der beleuchteten Mondhalbkugel. •Bei Neumond (Position 5) sehen wir nichts von der beleuchteten Mondhalbkugel. Zwischen den Positionen 1 und 5 wird der sichtbare Teil der beleuchteten Halbkugel stets kleiner – man spricht vom abnehmenden Mond. Anschließend sieht man täglich wieder immer mehr von der beleuchteten Mondhalbkugel – man spricht vom zunehmenden Mond. Gleiche Mondphasen ­wiederholensich alle 29,5 Tage. Eselsbrücke: Der bnehmende Mond ist links rund und passt ins . Der unehmende Mond ist rechts rund und passt ins . Sonnen- und Mondfinsternis Forscherwerkstatt Beleuchtete Planeten Neben Sonne und Mond hat unsere Erde noch weitere Nachbarn im Weltall. Die bekanntesten sind die Planeten. Sie umrunden alle in unterschiedlich großen Umlaufbahnen unsere Sonne. Das Bild zeigt die Anordnung, allerdings nicht maßstäblich. Die Planeten umrunden die Sonne nicht nur auf unterschiedlich großen Bahnen, sondern auch mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Die inneren Planeten überholen die äußeren. Nur die Sonne ist eine Lichtquelle, alle Planeten sind beleuchtete Körper. Also sind die Planeten von der Erde aus nur teilweise sichtbar, ähnlich wie der Mond. In einem Modellversuch können wir untersuchen, welche Beleuchtungsphasen die Planeten zeigen. Wir benötigen die Sonne (eine Glühlampe), zwei weiße Styroporkugeln mit Stiel für je einen Planeten, der innerhalb (Venus oder Merkur) und außerhalb der Erdbahn läuft (Mars, Jupiter, Saturn, Uranus oder Neptun), und eine blaue Kugel für die Erde. Zudem zeichnen wir drei Kreise z. B. mit den Radien 30 cm, 50 cm und 70 cm um einen gemeinsamen Mittelpunkt (Glühlampe). Die Erde und die anderen Planeten stellen wir auf den jeweiligen Kreis. Im verdunkelten Raum erkennen wir, dass die „Sonne“ jeweils jeden „Planeten“ halb beleuchtet. Man kann nun den inneren Planeten „Venus“ entlang seiner Kreisbahn verschieben und jeweils von der Erde aus ihr­ ­Aussehenbeobachten. Das gleiche kann man mit dem äußeren Planeten „Mars“ machen. a) Bestätige, dass es ­Venusphasen vergleich­bar zu den Mondphasen gibt. b) Mithilfe eines Fernrohrs wurden mehrere Venusphasen fotografiert: Bestätige durch den Modellversuch, dass die schmale „Venussichel“ viel größer erscheint als die „Halb­ venus“ bzw. noch größer als die „Vollvenus“. 1 a) Bestätige, dass es auch Marsphasen gibt. b) Begründe, dass der „Vollmars“ bei Nacht von der Erde aus gesehen viel größer erscheint als der „Halbmars“. c) Untersuche, ob es am Taghimmel einen klein erschei­ nenden „Vollmars“ geben kann. 2 Kompetenz – Denken in Modellen Mach‘s selbst In der Physik dringen wir oft in Bereiche vor, die außerhalb unserer täglichen Erfahrung liegen. So haben wir uns auf den letzten Seiten mit Himmelskörpern befasst. Sie sind so unvorstell­bar groß und so weit entfernt, dass wir keine zwei von ihnen gleichzeitig direkt betrachten können. Daher haben wir ein ­Modell unseres Sonnensystems gebaut und so den Beobachtungsort außerhalb der Erde wählen können. Dadurch ist es uns leicht gefallen z. B. die Entstehung der Mond­ phasen zu ­erklären. A 1 Informiere dich über Mondauf- und ­-untergangszeiten für die nächsten zwei Wochen und beob­achtesie. Notiere Himmelsrichtung und Zeit. A 2 „Den Mond kann man nur nachts am Himmel sehen.“ Nimm zu dieser Aussage kritisch Stellung. A 3 Fabian hat Bilder vom Mond gezeichnet. Zwei Bilder stellen keine Mondphasen dar. Begründe. Beleuchtete Himmelskörper Das Licht und der Schall 125