Bertold Brecht ------------------------------------------------------------- Furcht und Elend des Dritten Reiches Der Autor: Geboren am 10. Februar 1898 in Augsburg; Gestorben am 14. August 1956 in Berlin. Bertold Brecht studierte an der Münchner Universität Naturwissenschaften und Medizin. Dramaturg an den Münchner Kammerspielen; Wird bald von Max Reinhardt nach Berlin verpflichtet. 1933 Emigriert er in die Schweiz, später nach Skandinavien, in die UdSSR, schließlich in die USA. Gab in Moskau die Zeitschrift >>Das Wort<< heraus. Nach 1945 kehrte er über die Schweiz nach Deutschland zurück, wurde österreichischer Staatsbürger und leitete mit seiner Frau, der Schauspielerin Helene Weigl, das Berliner Ensemble im Theater am Schiffbauerdamm in Ostberlin. 1954 erhielt er den Stalinpreis. Wichtigste Werke: 1928 Dreigroschenoper; von 1928 - 1930 Periode des >>Epischen Theaters<< ;1939 Mutter Courage und ihre Kinder; Der Gute Mensch von Sezuan (1942); Der Kaukasische Kreidekreis (1945) Episches Theater: Der Zuschauer soll mit einer veränderliche Welt konfrontiert werden und daraus Konsequenzen für die eigene politische Entscheidung ziehen.; Verzichtet auf dramatische Zuspitzung der Handlung, er verfremdet die dramatische Handlung (Einschübe v. Sprechern, Songs, Spruchbänder); Lockere Reihung v. Einzelszenen. Eine kritische Distanz zw. Zuschauer und Handlung, verhindert eine Identifikation mit den Bühnenfiguren. Ziel: Gesellschaftliche Aktivierung des Zuschauers. Er soll kritisch Stellung nehmen; Der Zuschauer muß auf die im Stück aufgeworfenen Fragen selbst Antworten finden. Lebensumstände / Politik: Die Klage gegen die herrschenden Gesellschaftsschichten und die Überzeugung das >>Unser Erdteil in Barbarei versinkt, weil die Eigentumsverhältnisse mit Gewalt festgehalten werden<< sind die Grundzüge von Brechts orthodox-marxistischer Geschichtsauffassung, die sich in fast allen seinen Werken dokumentiert. Brecht unterwarf sich nie einer bestimmten Parteilinie. Das Werk: Furcht und Elend des Dritten Reiches ... wurde nicht als einheitliches Werk geplant, noch in einem zusammenhängenden Arbeitsprozess fertiggestellt. Die Szenen - alles Einakter, szenische Skizzen und Sketchs, in denen nahezu alle Schichten des Deutschen Volkes gezeigt werden - entstanden in unregelmäßigen Abständen im dänischen Exil. Brecht schrieb aus dem seit 1934 zusammengesammelten Informationsmaterial charakteristische Szenen über die herrschenden Zustände im 3. Reich. Uraufführung von 8 Szenen unter 99% am 21.5.1938; dann Titel Deutschland - ein Greuelmärchen; Nach 1945 heutiger Titel; Häufig wurden nur Teile aufgeführt. Zentrale Thematik: Die Deformation der Menschen unter der Einwirkung des Terrors und die Möglichkeit von Widerstand. Aufbau: Prolog: Die Deutsche Heerschau ; 24 Szenen; Vor jeder Szene ein Vorspruch Inhalte: Konzentrationslager, Arbeitsdienst, Aufrüstung, latente Kriegsangst, Lebensmittelknappheit, Verschlechterung der Warenqualität. Leben am Existenzminimum, Angst vor Arbeitslosigkeit. Aussage: Furcht und Elend eines ganzen Volkes können auf Dauer keine Basis für ein Gemeinwesen sein; der permanente Terror muß Gegenwehr und Widerstand erzeugen.