Exkursionsbericht Island - Universität der Bundeswehr München

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Exkursionsbericht:
Exkursion nach Island
im Rahmen des Moduls „Wasserwesen
in Schwellen- & Entwicklungslä ndern“
vom 09.07. - 19.07.2013
Inhalt
Seite
Einführung
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Dienstag, 09.07. - Anreise
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Mittwoch, 10.07. - Marine Research Institute
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Donnerstag, 11.07. - Wirtschaftliche Situation und Bildungssystem Islands
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Freitag, 12.07. – Besuche bei der Deutschen Botschaft und
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dem Landschaftsarchitekturbüro Landmotun
Samstag, 13.07. – Geothermiekraftwerk Hellisheidarvirkjun und Wandern in Hveragerthi
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Sonntag, 14.07. – Wasserfall Skogafoss und Gletscher Vatnajökull
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Montag, 15.07. – Golden Circle 1
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Dienstag, 16.07. – Golden Circle 2
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Mittwoch, 17.07. – Nach Norden
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Donnerstag, 18.07. – Der letzte Tag
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Freitag, 19.07. – Das Ende
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Einführung
Obwohl es sich bei Island um kein Schwellen- oder Entwicklungsland handelt, sondern man hier
durchaus von einem Industriestaat sprechen kann, bietet es sich auf Grund der einmaligen
Gegebenheiten für einen Exkurs in diesem Bereich an.
Durch seinen Reichtum an Wasser und die von Vulkanismus geprägte Umwelt hat Island sich zu
einem energieautarken, vollkommen regenerative Ressourcen nutzenden Staat entwickelt. Dies hat
dazu geführt, dass der Industriesektor in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen ist und in Zukunft
weiter ausgebaut werden wird.
Dienstag, 09.07. - Anreise
Am Dienstagabend ging es mit dem Flugzeug von München nach Keflavík Airport und von dort weiter
nach Reykjavík. In Islands Hauptstadt und ihrem Einzugsbereich leben mit mehr als 200.000
Menschen fast ²/3 der Bevölkerung. Sie stellt somit das Zentrum in allen Bereichen von Politik über
Wirtschaft bis zur Kultur dar.
Mittwoch, 10.07. - Marine Research Institute
Am ersten Tag besuchten die Exkursionsteilnehmer das Marine Research Institut. Jòhann
Sigurjónsson, der General Director des Instituts, informierte über die Aufgaben des Instituts, welches
dem Fischereiministerium untersteht. Diese bestehen in der Erforschung des maritimen Lebens rund
um Island, insbesondere in der Feststellung der Fischbestände, der Ursachenforschung bezüglich
Veränderungen, in der Beratung des Ministeriums in Sachen Fangquoten sowie in der Information
der Öffentlichkeit über den Lebensraum Ozean. Der nachhaltige Umgang mit den maritimen
Ressourcen ist für Island sehr wichtig, da rund ²/3 der Exportgüter auf Fischerei und
fischverarbeitender Industrie beruhen.
Im Anschluss daran hielt Leutnant Arnd Opel thematisch passend den ersten studentischen Vortrag.
Diese wurden von den Studenten bereits vor der Reise ausgearbeitet und lieferten
Hintergrundwissen zu den bedeutenden Themen der Exkursion. In seinem Vortrag „Die Fischerei
Islands“ informierte Lt Opel über die volkswirtschaftliche Bedeutung des Fischfangs für das
ansonsten an Bodenschätzen arme Land und das Problem der Überfischung. Dabei stellte er dar, dass
unter Berücksichtigung der Faktoren Wachstumsrate der Fischpopulation und Nahrungsangebot des
Lebensraums, eine jährliche Fangquote ermittelt werden kann, die eine nachhaltige Fischerei erlaubt.
Um einen Eindruck von dem Land zu bekommen, beschäftigten die Exkursionsteilnehmer sich im
Anschluss mit der Besiedlungsgeschichte Islands, der Fremdherrschaft durch die norwegische Krone,
dem Weg in die Souveränität und den Ursachen für den NATO-Beitritt.
Donnerstag, 11.07. - Wirtschaftliche Situation und Bildungssystem Islands
Leutnant Daniel Mittelstädt eröffnete den Vormittag mit seinem Beitrag „Volkswirtschaftliche
Gesamtsituation Islands und die Auswirkungen der Wirtschaftskrise von 2008“. Nach Nennung der
wichtigsten wirtschaftlichen Fakten und einer Einführung in die Ermittlung von Kaufkraft und BIP,
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ging Lt Mittelstädt auf die bedeutendsten Wirtschaftszweige Islands ein. Neben der Fischerei und
ihre verarbeitenden Industrien sind dies Energie- und Aluminiumwirtschaft, sowie der Tourismus.
Der Energiebedarf Islands wird zu 73 % aus Wasserkraft, die restlichen 27 % aus Geothermie gedeckt,
wobei allerdings erst 17 % aller möglichen Ressourcen dieser Art genutzt werden. Darin besteht auch
die große Chance für Island, um seine Industrie weiter auszubauen. Der wachsende Sektor der
Aluminiumproduktion verbraucht mittlerweile 64 % des gesamten Strombedarfs in Island und
weitere Werke sind derzeit in Planung.
Allerdings zeigte die Wirtschaftskrise von 2008 wie anfällig das Land für äußere Einflüsse ist. Im Zuge
der Lehmann Brothers Pleite und einer schwachen isländischen Krone kam es zum Zusammenbruch
der drei größten Banken im Land und zur Immobilienkrise. Die Regierung hatte große Probleme beim
Lösen dieser Probleme, so dass die Auswirkungen heute noch spürbar sind.
Im Anschluss an den Vortrag verglichen die Exkursionsteilnehmer die Bildungssysteme von Island und
Deutschland und diskutierte Vor- und Nachteile.
Der Nachmittag stand für kulturelle Unternehmungen zur Verfügung. Neben dem Besuch des
Nationalmuseums wurde das Phänomen der Geothermie hautnah in einem thermalen Quellbad
erforscht.
Freitag, 12.07. – Besuche bei der Deutschen Botschaft und dem Landschaftsarchitekturbüro
Landmotun
Am Vormittag stand der Besuch der Deutschen Botschaft an. Der Botschafter Thomas Hermann
Meister berichtete uns in gemütlicher Runde von seinen Aufgaben und den deutsch-isländischen
Beziehungen. Diese sind in der Regel sehr gut, werden aber durch das isländische
Unabhängigkeitsstreben und den daraus resultierenden Differenzen geprägt. Hatte Island 2009 noch
den Beitritt zur Europäischen Union beantragt, wurden die Verhandlungen Anfang dieses Jahres
wieder ausgesetzt. Das Meinungsbild in der Bevölkerung schwankt kontinuierlich je nach Brisanz der
wirtschaftlichen oder politischen Lage. Größter Streitpunkt sind im Moment die Fangquoten der
Makrele in isländischen Gewässern sowie der Walfang allgemein.
Ersteres hat sich mittlerweile zu einem handfesten Streit entwickelt. Die Fischschwärme wandern im
Frühjahr nach Island, wo sie von dem reichhaltigen Nahrungsangebot profitieren. Die Veränderung
des Golfstroms in jüngster Zeit begünstigt diesen Prozess, so dass die Bestände an Makrele in den
isländischen Gewässern stark zugenommen haben. Island hat daraufhin seine Fangquoten erhöht,
was die Europäische Union als Eingriff in ihre Rechte verstanden hat und daraufhin Sanktionen erlies.
Der Streit ist noch nicht beigelegt und wird die europäisch-isländischen Beziehungen in Zukunft
weiter belasten.
Über einen Kontakt von Brigitte Grundbrecher konnten die Exkursionsteilnehmer am Nachmittag das
Landschaftsarchitekturbüro Landmotun besuchen. Herr Óskar Örn Gunnarsson, der an der LMU in
München studiert hat, stellte den Exkursionsteilnehmern verschiedene landschaftsplanerische
Projekte in und um Reykjavík vor. Durch den steigenden Tourismus haben Projekte zur
Verschönerung der Landschaft und die Entwicklung von Naherholungsgebieten an Bedeutung
gewonnen.
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Anschließend hielt Leutnant Anna Keul ihren Vortrag zum Thema „Vorkommen und Erschließung
geothermischer Energie“. Dabei ging Lt Keul auf die Entstehung der in der Erde gespeicherten
Wärmeenergie und die verschiedenen Arten der Wärmegewinnung ein. Diese unterscheiden sich
durch die Tiefe, in der die Wärme gewonnen wird, und somit auch in den Verfahren der
Wärmegewinnung.
Island ist durch seine Lage auf dem Mittelatlantischen Rücken ein vulkanischer Hot Spot.
Geschmolzenes Gesteinsmaterial aus dem Erdmantel dringt an dieser Stelle an die Erdoberfläche und
lässt die Insel weiter wachsen. Dadurch ist der Erdmantel dort besonders heiß und begünstigt die
Nutzung von Erdwärme. Mittlerweile stammen mehr als 60 % der Primärenergie aus diesem Bereich.
Samstag, 13.07. – Geothermiekraftwerk Hellisheidarvirkjun und Wandern in Hveragerthi
An diesem Tag hat die Exkursionsgruppe Reykjavík gen Süden der Insel verlassen. Der erste Halt des
Tages wurde am Geothermiekraftwerk Hellisheidarvirkjun eingelegt, das der Einfachheit halber auch
Hellisheidi genannt wird. Es ist weltweit das zweitgrößte Kraftwerk seiner Art und produziert –
begünstigt durch seine exponierte Lage am Kamm eines Vulkans – 303 MWel und 130 MWth Energie
mit sechs Hochdruckturbinen und einer Niederdruck-Dampfturbine. Das Kraftwerk bietet in seiner
Ausstellung interessante Informationen über die Geologie Islands, die Entstehung von Geothermie
und die Technologie im Werk. Im Rahmen einer Führung konnten die Exkursionsteilnehmer einen
Blick in die Maschinenräume werfen und Fragen stellen.
Der Nachmittag wurde in der Nähe von Hveragerthi beim Wandern verbracht. Nach dem
Überwinden von einigen hundert Höhenmetern bot sich den Exkursionsteilnehmern spektakuläre
Anblicke von Wasserfällen, steil abfallenden Flusstälern, rauchenden Felsspalten und blubbernden
Hot Spots, an denen das Wasser kochend heiß aus der Erde austritt. Eine weitere positive
Nebenerscheinung der Geothermie konnte direkt genutzt werden: baden in einem sehr klaren
Gebirgsbach, der bei 10°C Lufttemperatur angenehme 40°C aufwies.
Am Abend richteten sich die Exkursionsteilnehmer auf dem Campingplatz in Selfoss für die Nacht ein.
Sonntag, 14.07. – Wasserfall Skogafoss und Gletscher Vatnajökull
Nach einer sehr frischen Nacht im Schlafsack ging es weiter die Pjödvegur 1 oder N1 entlang. Diese
Ringstraße führt um die gesamte Insel und stellt den Hauptverkehrsweg der Insel dar. Die südliche
Küste der Insel ist geprägt von den Gebirgsausläufern des Isländischen Hochlands, nacheiszeitlichen
Lavafeldern und schwarzen Stränden. Wer aufmerksam über die Insel fährt kann die zahllosen
Wasserfälle nicht übersehen, so dass an einem besonders eindrucksvollen Exemplar eine kurze Rast
eingelegt wurde. Der Skogafoss ist 62 m hoch und aus allen Blickwinkeln zu bestaunen. Wer die
Feuchtigkeit nicht scheut, kann bis auf wenige Meter an den Wasserfall herangehen, oder die steile
Treppe entlang der Klippe hinaufsteigen und sich dieses Naturschauspiel von oben ansehen.
Fährt man die N1 weiter Richtung Osten kann schon sehr bald das nächste Etappenziel der Exkursion
ausmachen: den Gletscher Vatnajökull. Dieser Plateaugletscher ist der größte in Europa und bedeckt
mit 8100 km² knapp 8 % der Fläche Islands. Vom Tourismuszentrum in Skaftafell stiegen die
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Exkursionsteilnehmer einen schmalen Wanderweg hinauf, der sie auf ein Plateau führte und einen
eindrucksvollen Blick auf die Skaftafellsjökull erlaubte. Diese Gletscherzunge zieht sich über 10 km
vom Gletscher herunter und mündet in einem milchig grauen Gletschersee. Bei perfekter Kulisse
hielt Leutnant Dirk Fleischer seinen Vortrag über Glaziologie, die sich mit den Eigenschaften von Eis
und Schnee beschäftigt. An Hand der Beschreibung der sichtbaren Strukturen im Skaftafellsjökull
konnte Lt Fleischer das rheologische Verhalten von Gletschern erklären und hielt auch eine Antwort
auf die Frage bereit, warum das Eis zum Gletschersee hin immer dunkler wird: durch den enormen
Druck des Eises auf das darunter liegende Gestein wird dieses zu sogenanntem Gesteinsmehl
zerkleinert und durch die Wechselnden Verhältnisse von Tauen und Gefrieren über die Zeit im Eis
eingeschlossen.
Auf dem Campingplatz in Svinafell verbrachten die Exkursionsteilnehmer eine weitere Nacht im
Schlafsack.
Montag, 15.07. – Golden Circle 1
Als Golden Circle bezeichnet man in Island einen Tagesausflug von Reykjavík zu einigen der
berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Insel. Die Exkursionsteilnehmer verteilten den Besuch dieser
Stätten auf zwei Tage und verbrachten die Nacht dazwischen in Laugarvatn.
Dafür ging es von Svinafell wieder Richtung Westen und knapp 70 km vor Reykjavík nach Norden. Die
erste Attraktion stellte der Gullfoss dar, was so viel wie „goldener Wasserfall“ bedeutet. Dieser fließt
über zwei Kaskaden in eine Schlucht und gilt als der schönste Wasserfall Islands. Glücklicherweise
entschied sich die Regierung dank großzahliger Proteste auf den Bau eines Wasserkraftwerkes am
Gullfoss zu verzichten, um so dieses Naturschauspiel der Bevölkerung und dem Tourismus zu
erhalten.
Der zweite Stopp wurde im geothermisch sehr aktiven Gebiet Haukadalur am Stóri Geysir (= Großer
Geysir) eingelegt. Obwohl dieser Geysir nur noch sehr selten und unregelmäßig ausbricht, ist er doch
bedeutend, da er als namensgebend für diese Art von geothermalen Quellen bekannt ist.
Direkt neben dem Stóri Geysir befindet sich der Strokkur. Dieser aktive Geysir bricht alle 3 – 5 min
aus und bietet mit einer Wassersäule von 25 – 35 m einen beeindruckenden Anblick. Entstehen tut
dieses Schauspiel durch Vulkanismus gepaart mit der Tatsache, dass die Geysire sehr enge
Eruptionskanäle aufweisen. Sickerwasser wird durch Magma erhitzt, aber auf Grund des Druckes der
darüber liegenden Wassersäule am Verdampfen gehindert. Nur vereinzelt steigen Luftblasen auf, die
dabei allerdings einen Teil des Wassers aus dem Eruptionskanal pressen. Dies führt zu einem
Druckabfall, so dass das Wasser schlagartig verdampft und die darüber liegenden Wasserschichten in
die Luft schleudert.
Dienstag, 16.07. – Golden Circle 2
Am Vormittag hielt Leutnant Hans Wilke seinen Vortrag über Vulkanismus und die Rheologie von
Magma. Lt Wilke ging dabei auf die Entstehung von Vulkanen, den Unterschied zwischen Magma und
Lava, sowie deren Zusammensetzungen und wesentlichen Eigenschaften ein. Dabei machte er
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deutlich, dass Magma nicht gleich Magma ist. Diese inhomogene Masse unterscheidet sich in ihrer
Zusammensetzung und seinem Verhalten je nach Entstehungsort und Temperatur.
In Vorbereitung auf den nachmittäglichen Programmpunkt informierten sich die
Exkursionsteilnehmer anschließend über die nordische Mythologie und insbesondere über die Edda.
Die Edda umfasst zwei unterschiedliche literarische Werke, die im 13. Jahrhundert in Island verfasst
wurden und skandinavischen Götter- und Heldensagen wiedergeben. Im Gespräch wurden
anschließend die unterschiedlichen Gottheiten und einige Geschichten diskutiert.
Am Nachmittag fuhren die Exkursionsteilnehmer zum Þingvellir, der letzten Sehenswürdigkeit im
Golden Circle. Dieser Ort ist sowohl geschichtlich als auch geografisch höchst bedeutend.
Ab 930 n.Ch. wurde dort das alljährliche AlÞing durchgeführt. Es gilt als eines der ältesten Parlamente
der Welt und war sowohl das gesetzgebende als auch das Gerichtsbarkeit-Instrument der
isländischen Siedler. Das AlÞing fand bis zum Ende des 18. Jh. Statt, womit Þingvellir seine Bedeutung
für die Isländer allerdings nicht verloren hat. 1944 wurden an diesem Ort die Republik Island und
damit die Unabhängigkeit ausgerufen.
Die geologische Besonderheit liegt darin, dass an dieser Stelle die europäische und die amerikanische
Kontinentalplatte jährlich gut zwei cm auseinanderdriften, was an tiefen Rissen in der Erde deutlich
zu sehen ist.
Im Anschluss hielt Leutnant Konrad Oswald seinen Vortrag über Anlagentechnik in der Geothermie
und baute damit auf den zuvor erworbenen Kenntnissen auf. Lt Oswald erklärte dabei den Organic
Rankine Cycle und den Kalina-Prozess - Verfahren des Betriebs von Dampfturbinen mit einem
anderen Arbeitsmittel als Wasserdampf. Durch den Einsatz von organischen Arbeitsmedien wird die
benötigte Temperatur für den Betrieb herabgesetzt und damit der Betrieb wirtschaftlicher.
Mittwoch, 17.07. – Nach Norden
Fast den gesamten Tag verbrachten die Exkursionsteilnehmer im Auto, da es bis zum nächsten Ziel
knapp 500 km über zum Teil steile und kurvige Straßen zurückzulegen galt. An Reykjavík vorbei ging
es die N1 Richtung Norden und dann die N60 bis nach Bildudalur, einem sehr kleinen Ort am
Arnarfjödur, dem zweitgrößten Fjord Islands.
Am Abend hielt Leutnant Martin Botz den letzten Vortrag mit dem Thema „Aluminiumwirtschaft auf
Island“. Lt Botz ging dabei auf die Eigenschaften und den Herstellungsprozess von Aluminium ein,
sowie auf dessen Bedeutung für Island und die Folgen für Wirtschaft und Umwelt.
Da der Herstellungsprozess sehr viel Energie verschlingt, ist die Produktion in Island auf Grund des
preiswerten Stroms und des scheinbar unerschöpflichen Energiepotentials sehr günstig. Dafür wird
Bauxit aus z.B. Australien oder Südamerika nach Island importiert, dort weiter verarbeitet und dann
wieder in die ganze Welt exportiert.
Die ökonomischen Folgen sind enorm: mittlerweile hat die Aluminiumproduktion die Fischerei als
bedeutendsten Industriezweig abgelöst. Dem gegenüber stehen die ökologischen Folgen. Bei der
Produktion von Aluminium fällt höchst giftiger Rotschlamm an, der sicher gelagert werden muss. Des
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Weiteren werden beim Bau neuer Energiekraftwerke nicht umkehrbare Eingriffe in Natur und
Landschaft vorgenommen. Dieses Spannungsfeld tritt in der Gesellschaft immer deutlicher zu Tage
und wird in Zukunft viel Diskussionsbedarf liefern.
Donnerstag, 18.07. – Der letzte Tag
Der letzte Tag sollte den Exkursionsteilnehmern dazu dienen, die Erlebnisse auf Island noch einmal zu
verinnerlichen. Dazu standen verschiedenste Aktivitäten auf dem Programm: Baden in der
Grönlandsee, Walbeobachtungstour im Fjord, eine Fahrt zur Steilküste Látravík, wo neben unzähligen
Küstenvögeln vor Allem die berühmten Papageientaucher bewundert werden konnten, und Wandern
in der rauen Natur rund um Bildudalur.
Beim abendlichen Abschlussgespräch war man sich einig, dass diese Exkursion nicht besser hätte sein
können. Auch Herr Prof. Dr.-Ing. Malcherek konnte seine anfängliche Skepsis bezüglich des
Exkursionsziels im Laufe der Zeit ablegen und die Exkursionsteilnehmer bedankten sich bei Hptm
Dipl.-Ing. Ivo Baselt für die ausgezeichnete Organisation und Durchführung.
Freitag, 19.07. – Das Ende
Auf dem Rückweg nach Reykjavík legte die Gruppe einen letzten Stopp ein, um ihrerseits ein Stück
isländische Tradition zu hinterlassen. An Wanderwegen und besonderen Plätzen ist es dort üblich
kleine Steinhügel zu errichten. Die einen sagen, sie seien als Orientierung gedacht, andere
behaupten, dass dies die Trolle besänftigen würde. Sei es, wie es ist, die Exkursionsteilnehmer
bauten ebenfalls ein solches Gebilde und hinterließen zusätzlich einen Bierkrug der Universität in
seinem Inneren. In dem Bewusstsein, dass sich die Gruppe in kurzer Zeit trennen würde, schwor man
sich, wann immer man nach Island zurückkommen sollte, diese Stelle wieder aufzusuchen und sich
an die schöne Zeit zu erinnern.
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