PATIENTENAUFKLÄRUNG ZUR LASERBEHANDLUNG VON HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, Die kathetergeführte Laserbestrahlung im Herzen ist eine neue Methode zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Sie wurden für diesen Eingriff ausgewählt, da Sie aufgrund Ihrer Beschwerden und der Ergebnisse Ihrer vorausgegangenen Untersuchungen für diese Methode als geeignet erscheinen. Wir raten Ihnen deshalb zu dieser Behandlung. Um diese durchführen zu können, bedarf es Ihrer Einwilligung. Damit Sie entscheiden können, unterrichten wir Sie in diesem Aufklärungsblatt und in einem ausführlichen Gespräch über die möglichen Komplikationen, über alternative Behandlungsmethoden und über das beabsichtigte Behandlungsergebnis des geplanten Eingriffs. 1. 2. 3. 4. Zur Zeit bestehen folgende Behandlungsmöglichkeiten von Herzrhythmusstörungen: Die medikamentöse Behandlung Die Herzschrittmacher-Behandlung Die Herzoperation Die Katheterablation durch Hochfrequenzstrom 1. Eine medikamentöse Behandlung ist bei Ihnen bereits erfolglos versucht worden bzw. die Medikamente haben erhebliche Nebenwirkungen gezeigt, oder sie kommen wegen ihrer unsicheren, nicht vorhersehbaren Wirkungen nicht in Betracht. 2. Die Herzschrittmacher-Behandlung ist in Ihrem Falle nicht erfolgversprechend. Nach Behandlung mit Hochfrequenzstrom kann eine Herzschrittmacher-Operation erforderlich werden. Nach einer Behandlung mit dem Laserkatheter ist diese Komplikation bisher nicht aufgetreten, sie kann jedoch nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. 3. Eine Herzoperation könnte Ihre Herzrhythmusstörung wahrscheinlich beseitigen, jedoch ist dazu die Eröffnung des Herzens und eine Herz-Lungen-Operation erforderlich. Durch die Eröffnung des Herzens kann es zur Schädigung gesunder Herzmuskelanteile kommen, deren Ausfall nach der Operation die Pumpleistung des Herzens einschränkt. Zusätzliche Risiken der Operation sind Thrombosen, Embolien, Infektionen und die Allgemeinnarkose. 4. Die Katheterablation mit Hochfrequenzstrom (HF), auch Radiofrequenz (RF) genannt, ist eine bewährte Methode zur Behandlung tachykarder Herzrhythmusstörungen, bei der jedoch häufig eine Verletzung der Herzinnenhaut mit Verbrennung und Zerreißung der darunter liegenden Muskelanteile verursacht wird. Über Komplikationen wie Perforationen der Herzwand, Thrombosen, Embolien, Schlaganfälle und Herzinfarkte, sowie Todesfälle verursacht durch die RF-Ablation, wurde berichtet. Auch können durch die RF-Ablation, neue Herzrhythmusstörungen verursacht werden. Falls Sie einen Herzschrittmacher tragen, könnte dessen Funktion durch den Hochfrequenzstrom erheblich gestört werden. Die Laserbehandlung Die Katheterablation mit Hilfe des Lasers ist eine neue Methode zur Behandlung von tachykarden Herzrhythmusstörungen. Nach örtlicher Betäubung und Punktion (Einstich) eines Blutgefäßes in der Leisten- oder Armbeuge wird der Laserkatheter durch eine Schleuse/Führungskatheter in das Herz vorgeschoben und die Stelle im Herzen, die Ihre Herzrhythmusstörung verursacht lokalisiert und mit Laserlicht bestrahlt. Während einer oder mehrerer Bestrahlungen von jeweils 20-60s, wird die Herzwand erwärmt, die erkrankte arrhythmogene Stelle koaguliert. Das bestrahlte Areal der Herzwand, das Ihre Herzrhythmusstörung verursacht, wird dadurch elektrische deaktiviert. Es entsteht eine Koagulationsnekrose, d.h. Eiweißgerinnung durch Erhitzung auf ca. 70° C, ohne dass es zur Verletzung und Durchlöcherung der Herzwand kommt. In einigen Tagen vernarbt die Nekrose ohne Schwächung der Herzwand. Durch die Umwandlung des erkrankten Herzmuskels oder der Leitungsbahn in eine Narbe ist Ihre Herzrhythmusstörung auf Dauer geheilt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es sich bei Ihnen um eine aus der linken Hauptkammer oder Herzscheidewand ausgehende Herzrhythmusstörung handelt. Große Narben der linken Kammer können die Pumpleistung des Herzens erheblich beeinträchtigen, mit der Folge des Herzversagens. Es muss deshalb vor der Behandlung untersucht werden, ob das Risiko einer Katheterablation bei Ihnen gerechtfertigt ist. Die allgemeinen Herzkatheterkomplikationen liegen zwischen 0,05-1,9 %, die Mortalität (Todesfälle) zwischen 0,03-0,08 %. Bei den bisher über 100 mit der Lasermethode behandelten Patienten wurden keine Komplikationen beobachtet. Die Untersuchung und Behandlung dauert in der Regel ca. 2-3 Stunden. Die Laserbestrahlung ist schmerzlos, in seltenen Fällen kann es zu einem leichten Druckschmerz oder Wärmegefühl hinter dem Brustbein kommen. Auf eine Narkose kann verzichtet werden. Während der Untersuchung und Behandlung wird eine Hemmung der Blutgerinnung durchgeführt. Nach der Behandlung werden die Katheter entfernt, an der Einstichstelle ein leichter Druckverband angelegt und Sie werden auf die Station verlegt. Anschließend müssen Sie bis zu 4 Stunden Bettruhe einhalten. Sollten Sie an der Punktionsstelle eine Blutung feststellen, Schmerzen empfinden, oder andere Beschwerden auftreten müssen Sie sofort das Stationspersonal benachrichtigen. Bei komplikationslosem Verlauf ist eine Entlassung am Tag der Behandlung möglich. Die Kontroll- und Nachuntersuchungen können ebenfalls ambulant durchgeführt werden. Falls Beschwerden nach Ihrer Behandlung auftreten sollten und diese in den EKG-Kontrollen nachweislich durch Herzrhythmusstörungen verursacht sind, ist eine Wiederholung der Behandlung möglich und auch zu empfehlen. Bitte fragen Sie, wenn Sie etwas nicht verstanden haben, oder wenn Sie mehr über die Behandlung oder mögliche Komplikationen oder Risiken erfahren wollen. Auch Nebeneingriffe wie Einspritzungen zur örtlichen Betäubung können mit Risiken verbunden sein. Wir geben Ihnen gerne weitere Informationen und Auskünfte. Projektleiter: Dr. Helmut P. Weber Internist – Kardiologie Elektrophysiologie Erklärung des Patienten nach dem Aufklärungsgespräch Herr Dr. med. Helmut P. Weber hat mit mir ein Aufklärungsgespräch geführt, bei dem ich alle mich interessierenden Fragen stellen konnte. Ich habe keine weiteren Fragen. Die schriftliche Patientenaufklärung wurde mir ausgehändigt. Ich willige hiermit in die vorgeschlagenen Behandlung und eventuell notwendigen Folge- und Nebeneingriffe ein; auch Herzschrittmacher-Operationen sowie alle erforderlichen Nachuntersuchungen finden meine Zustimmung. Ich versage meine Zustimmung. Nicht Zutreffendes bitte streichen ! Patient/in: ............................................... Name in Druckbuchstaben ................. Datum ............................. Unterschrift Aufklärender Arzt: Dr. Helmut P. Weber ................. Datum .............................. Unterschrift