Die magnetische Induktion Ein Strom erzeugt ein Magnetfeld. Kann ein Magnetfeld auch einen Strom erzeugen? Alltagsbeobachtung: Wenn ein Netzstecker gezogen wird entsteht manchmal ein Funken. Erklärung: Das zusammenbrechende Magnetfeld erzeugt eine Spannung, die dahingehend wirkt, den Strom aufrecht zu erhalten. Durch ein zeitlich veränderliches Magnetfeld wird eine Spannung (ein Strom) induziert. Der magnetische Fluss • Zerlegung der gesamten Fläche in kleine Flächenelemente ∆A. ∆A r B r ∆ A • Magnetisches Feld am Ort von ist B. • Magnetischer Fluss durch das Flächenelement ∆A : r r ∆Φ = B ⋅ ∆A Magnetischer Fluss durch die gesamte Hüllfläche: r r Φ = ∫ B ⋅ dA Fläche Magnetischer Fluss durch eine Spule mit N Windungen: r r Φ = N ∫ B ⋅ dA Einheit: 1Wb (Weber) 1 Wb = 1 Tm2 Fläche Die Induktionsspannung Beispiel: Leiterschleife im Magnetfeld Ändert sich der magnetische Fluss wird eine Spannung induziert: U ind r r dΦ =− = ∫ E ⋅ dl dt Linie Das durch Induktion erzeugte elektrische Feld ist nicht konservativ ! r r Vergleich: Für ein elektrisches Feld einer ruhenden Ladung gilt ∫ E ⋅ dl = 0. Linie Ursachen der Fluss Änderung: • Die Stromstärke des Feld erzeugenden Stromes verändert sich. • Permanentmagnete können zur Leiterschleife hin oder von ihr wegbewegt werden. • Die Leiterschleife kann relativ zum Magnetfeld bewegt werden. • Die Orientierung der Leiterschleife im Magnetfeld kann verändert werden. • Die Fläche der Leiterschleife kann variiert werden. Die Lenzsche Regel Die Induktionsspannung und der Strom, den sie hervorruft, sind stets so gerichtet, dass sie ihrer Ursache entgegenwirken. (Energieerhaltung) Beispiele: I r v S r p mag r B N S I r v S N N S + - Izu I N S N ausschalten: r r Bzu Bind r r Bab Bind Iind + - r B N r v S einschalten: I r v Iab Iind Die Selbstinduktion Schalter schließen: • • • • Es fließt ein Strom durch die Spule. In der Spule wird ein Magnetfeld aufgebaut, d.h. der magnetische Fluss nimmt zu. Dies induziert in der Spule eine Gegenspannung. Schalter öffnen: • Der Strom wird unterbrochen. • Das Magnetfeld in der Spule bricht zusammen,d.h. der magnetische Fluss nimmt ab und ∆Φ / ∆t ist negativ. • Dies induziert in der Spule eine Spannung, die den Strom in der ursprünglichen Richtung weiterfliesen lässt. Biot-Savartsches Gesetz: Faradaysches Induktionsgesetz: B ~ I ⇒ Φ ~ I ⇒ Φ = LI U ind = − dΦ d( LI ) dI ⇒ U ind = − ⇒ U ind = − L dt dt dt Proportionalitätskonstante: Induktivität L Einheit: 1 H (Henry) = 1 Vs/A Beispiel: Induktivität für eine lange Spule Linie a b l Ampèresches Gesetz: 1 µ0 Linie Magnetfeld sei im Inneren der Spule homogen und im Außenraum Null. r r N N ⇒ ∫ B ⋅ dl = Ba = µ 0 N a I ⇒ B = µ 0 a I ⇒ B = µ 0 I a l Linie r r Φ N2 N2 Φ = N ⋅ B ⋅ A = N ⋅ B ⋅ A = µ0 IA ⇒ L = = µ 0 A l I l A: Querschnittsfläche der Spule r r ∫ B ⋅ dl = I Induktionsspannung durch Bewegung r v l Das Magnetfeld zeigt in die Ebene hinein. V r r Φ = B ⋅ A = B ⋅ A = B ⋅ x ⋅l x dΦ dx = B ⋅l ⋅ = B ⋅l ⋅v dt dt r v l Lenzsche Regel: Das durch den induzierten Strom erzeugte Magnetfeld zeigt aus der Ebene heraus. I x Der Generator r nA r B r r r r Magnetischer Fluss durch die Spule: Φ = B ⋅ A = B ⋅ A ⋅ cos( B, n A ) = B ⋅ A ⋅ cos θ Spule mit N Windungen: Φ = N ⋅ B ⋅ A ⋅ cos θ Winkel zum Zeitpunkt t: θ (t ) = ωt + δ ⇒ Φ = N ⋅ B ⋅ A ⋅ cos(ωt + δ ) ⇒ U ind = − dΦ d cos(ωt + δ ) = −N ⋅ B ⋅ A⋅ = ω ⋅ N ⋅ B ⋅ A ⋅ sin(ωt + δ ) dt dt ⇒ U ind = U 0 ⋅ sin(ωt + δ ) U0 Energie und Energiedichte des magnetischen Feldes L Maschenregel: U 0 − IR − L dI =0 dt Leistung, die als Joulesche Wärme pro Zeiteinheit im Widerstand verloren geht. U0 R ⇒ U 0 I = I 2 R − LI dI dt Batterieleistung Imax dWL 1 2 dI ⇒ = LI ⇒ WL = L ∫ IdI = LI max dt dt 2 0 N2 Beispiel: Lange Spule L = µ 0 A l 2 1 N2 1 B 2 ⇒ WL = µ 0 A I max = V 2 2 µ0 l WL 1 B 2 Energiedichte des Magnetfeldes: w = = V 2 µ0 Vergleich: Energiedichte des elektrischen Feldes w = 1 ε0E2 2 Übung: L C Zur Zeit t = 0 befindet sich die Ladung Q auf dem Kondensator und der Schalter wird geschlossen. • Was passiert? • Wo steckt die Energie und in welcher Form? • Analogie zum Faden- oder Federpendel? Übung: Richtig oder Falsch? I 1. Die Stromstärke I in der ersten Schleife nimmt mit der Zeit ab. • Der Strom in der zweiten Schleife fließt in die gleiche Richtung. • Der Strom in der zweiten Schleife fließt in die entgegen gesetzte Richtung. • Die Schleifen ziehen sich an. • Die Schleifen stoßen sich ab. 2. Die Stromstärke I in der ersten Schleife nimmt mit der Zeit zu. • Der Strom in der zweiten Schleife fließt in die gleiche Richtung. • Der Strom in der zweiten Schleife fließt in die entgegen gesetzte Richtung. • Die Schleifen ziehen sich an. • Die Schleifen stoßen sich ab.