ForscherInnenwerkstatt Physik Graz, 01-2015 Demonstrationsexperiment 1 Gasflamme und Drahtnetz Lösung Abb. 1 1. Die Flamme kann das Netz nicht durchdringen und brennt nur unterhalb des Drahtnetzes. Man bewegt das Drahtnetz nach unten zum Ausströmrohr des Gases. Dabei wird die Flamme immer kleiner und erlischt, wenn das Drahtnetz direkt auf das Ausströmrohr gehalten wird. 2. Die Flamme wird mit dem Drahtnetz von der Gasbrenneröffnung abgehoben und brennt nur oberhalb des Netzes. Wenn allerdings das Netz schon sehr heiß ist, brennt die Flamme oberhalb und unterhalb des Netzes. 3. Hält man das Drahtnetz einige Zentimeter über die Rohrmündung und entzündet man das Gas oberhalb des Netzes, so brennt es nur über dem Netz. Die Flamme schlägt nicht nach unten durch (siehe Abb. 1 und Titel). Erklärung Die hohe Wärmeleitfähigkeit des Drahtnetzes kühlt die Temperatur der Flamme so weit ab, dass die Flamme nicht hindurch wandert. 1. Das Gas des Gasbrenners kann durch die Maschen des Drahtnetzes hindurch strömen, die Flamme hingegen nicht, da das Metall des Drahtnetzes aufgrund seiner hohen Wärmeleitfähigkeit die Wärme der Flamme ableitet. Sinkt die Temperatur oberhalb des Drahtnetzes unter die Zündtemperatur des Gases, kann die Flamme nicht hindurch. 2. Im zweiten Fall brennt die Flamme nur oberhalb des Drahtnetzes. Die Flamme kann beim Hochheben wegen der niedrigen Temperatur des Drahtnetzes (unter der Zündtemperatur) nicht durch das Drahtnetz hindurch gelangen. 3. Im dritten Fall strömt das unverbrannte Gas des Gasbrenners durch die Maschen des Drahtnetzes nach oben und kann oberhalb des Netzes entzündet werden. Auch hier leitet das Metall die Wärme der Flamme ab, so dass die Temperatur unterhalb des Netzes niedriger ist als die Zündtemperatur des Gases. Bemerkungen Dieses Prinzip nutzte der englische Chemiker Humphrey Davy (1778-1829) bei der Entwicklung der nach ihm benannten Sicherheitsgrubenlampe aus. Er verwendete sogar ein doppeltes Drahtnetz, um die Explosionsgefahr durch die sich im Stollen befindenden Kohlenwasserstoffe zu verhindern. Die brennbaren Kohlenwasserstoffe konnten in die Lampe einströmen, aber eine Entzündung der Gase außerhalb der Lampe wurde vermieden. Quellenangabe: Physikalische Freihandexperimente, 1997, Aulis-Verlag, D 85399 Hallbergmoos