Abschlussbericht Patrick Kropp Studium der Humanmedizin O 202 an der medizinischen Universität Graz im 7Semester/ 4Studienjahr Krankenhaus in dem die Famulatur absolviert wurde: Hospital Universitario Walter Cantidio Department: Cadiology http://www.amsa.at/Hauptseite Ich habe mich über die Amsa (Homepage siehe oben) für einen Famulaturaustausch angemeldet. Was bedeutet Famulaturaustausch? Man verbringt 4 Wochen in einem anderen Land und absolviert eine Famulatur an einem Universitätskrankenhaus. Dies alles läuft über: SCOPE SCOPE steht für „Standing Committee on Professional Exchange“ (Famulaturaustausch) und wurde als erster Teilbereich der IFMSA (International Federation of Medical Students' Associations) 1951 gegründet. Dieser Famulaturaustausch ist Grundsätzlich in jedem Monat möglich, man muss sich nur vorab über die exchange conditions des jeweiligen Landes informieren, da manche Länder Studierende nur zu gewissen Zeiten und unter gewissen Voraussetzungen akzeptieren. Im Herbst (meist Anfang Oktober) findet man auf der Amsa Homepage eine Liste mit den zur Verfügung stehenden Ländern. Hier bewirbt man sich dann über die sogenannte Voranmeldung für ein Land seiner Wahl. Insgesamt gibt man drei Länderpräferenzen ab, die Reihung bzw. wer welches Land bekommt, wenn sich mehrere für das gleiche Land bewerben, erfolgt mittels nachweis bereits absolvierter Prüfungen, Wahlfachstunden und Famulaturwochen. Nach der Voranmeldung bekommt man dann Anfang November Bescheid welches Land man bekommen hat. Wenn man damit zufrieden ist zahlt man den geforderten Betrag von 395€ ein. Im Famulaturaustausch inbegriffen: • • • 4Wochen Praktikum an eine Universitätsklinik 4Wochen Unterkunft (Studentenwohnheim oder Gastfamilie) Eine warme Mahlzeit pro Tag Meine Reise ging nach Brasilien. Das bedeutete für mich, dass ich mich um evtl. Impfungen kümmern musste. Empfohlene Impfungen: • • • • • • Gelbfieber (wenn man im Amazonasgebiet unterwegs ist) Tollwut Typhus Tetanus Hep A+B Polio Desweiteren nahm ich eine Malariaprofilaxe (Malarone) mit, da ich in das Amazonasgebiet gereist bin. Ist nicht in jeder Region in Brasilien notwendig. Am besten informiert man sich an der Abteilung für Tropenmedizin. Visum ist bis zu einem Aufenthalt von 90Tagen nicht notwendig. Ich hatte das Glück, dass mich mein Host vom Flughafen abgeholt hat. Auch fuhr er mich jeden Tag ins Krankenhaus (da er selbst immer was zu tun hatte) und holte mich auch verlässlich ab. Eine Reisevericherung schloss ich über die Alianz ab. 37€ für einen Monat-> Beratung einmal in der Woche im Öh Kammerl. Brasilianer sind sehr nette Menschen und versuchen immer so gut wie nur möglich zu helfen, nichts desto trotz sprechen sie kein bzw. kein gutes Englisch. Studenten im Krankenhaus sprechen schon Englisch, die meisten Ärzte sprechen jedoch nicht so gutes Englisch und wenn man Rumreisen sollte- spricht fast niemand Englisch (auch nicht an Flughäfen oder Hotels). Aber es geht schon immer irgendwie. Ich war auf der Abteilung für Kardiologie, in Brasilien ist es so, dass jeder Student für seinen Patienten verantwortlich ist und diesen auch sehr gut betreut. Da ich kein portugiesisch spreche war die Unterhaltung mit den Patienten sehr eingeschränkt. Deshalb bin ich immer mit den Studenten zu ihren Patienten mitgegangen und die haben mir dann alles Übersetzt was dieser gesagt hat. Auch besprachen wir die Diagnose mögliche Differentialdiagnosen und die Therapie durch. Jeden Montagmorgen gab es eine Fallbesprechung, hier präsentierte jeder Student seinen Patienten vor der ganzen Gruppe. Im Anschluss gab es dann immer eine Lehreinheit über verschiedene Themen (zb. Ekg, Echokardiografie..) Man muss sich bewusst sein, dass man nach Südamerika reist und dass es ein wenig anders ist als bei uns. Zb hat mir meine Gastfamilie gleich am ersten Tag klar gemacht, dass wenn man nach Sonnenuntergang unterwegs sein sollte (auch davon haben Sie mir abgeraten) keinen Schmuck tragen sollte, keine Brieftasche mithaben sollte, kein Handy in der Öffentlichkeit zeigen sollte und das man immer so 20-30 € in Bar mithaben sollte das man im Falle eines Überfalles das Geld hergeben kann. Ich war insgesamt 7 Wochen in Südamerika, bin herumgereist und mir ist zum Glück nie was passiert. Während der Famulatur lernt man alle anderen Austauschstudenten kennen, so ist es gar kein Problem neue Bekanntschaften zu schließen und man fühlt sich nie alleine. Ich würde diese Erfahrung nicht missen wollen, es ist eine einmalige Gelegenheit in ein total anderes Gesundheitssytem mit ganz anderen Standards Einblicke zu bekommen Graz am 03.10.2012