Erich Fromm (1900 – 1980):

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Trinkl Barbara (Dipl, SE; SS 2004)
9912675
B-297/295
Erich Fromm (1900 – 1980):
Erich Fromms interessante Biografie finden sie unter:
http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/FrommErich/
Bearbeitete Bücher:
?? Fromm, Erich. Die Kunst des Lebens. Zwischen Haben und Sein. Herausgegeben von
Rainer Funk. Freiburg im Breisgau 2001.
?? Fromm, Erich. Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer kranken
Gesellschaft.
Erich Fromm zeigt Möglichkeiten und Wege für eine humanere Gesellschaft auf. Er schreibt
über „lebensnahe“ Themen, wie Glück, Liebe, Freiheit, Konsumgesellschaft, Marketing
Charakter und Biophilie (Liebe zum Leben). Dabei liefert er nicht nur ein theoretisches
Konstrukt wie es sein könnte, sollte oder müsste, sondern gibt einen Abriss über vorhandene
Strukturen und Irrwege. Er versteht es, zum reflektierten Nachdenken über das eigene Leben
anzuregen.
Laut Fromm leben wir in einer Gesellschaft, deren Existenz auf den drei Säulen:
Privateigentum, Profit und Macht ruht. Erwerben, besitzen, Gewinn machen sind
Eigenschaften unserer Konsumgesellschaft. Doch wie ist es möglich, dass gerade in den
reichen Ländern, in denen Profit gemacht wird, wie nie zuvor, mehr Besitztümer denn je
vorhanden sind, existentielle Armut in Slums verbannt worden ist, die Menschen mehr als je
zuvor nach Lebenssinn, Glück und Erfüllung suchen? Bieten das Eigenheim, das neue Auto,
die Designer-Klamotten und die Möglichkeiten der Globalisierung nicht die Erfüllung unseres
Lebens? Verhindern sie dies sogar?
Fromm unterscheidet dabei einen Habenmodus vom Seinmodus.
Der Habenmodus ist gekennzeichnet vom Besitz und vom Gedanken etwas in meinen Besitz
zu bringen. Indem man etwas zu seinem Besitz macht, wird dieses zum Teil-Ich. Alle
Personen, Dinge oder Gefühle haben einen gewissen Wert im Habenmodus, für den es sich
sogar lohnt zu erobern, zu rauben bis hin zu morden.
Trinkl Barbara (Dipl, SE; SS 2004)
9912675
B-297/295
Doch Besitz bringt immer auch die Angst vor Verlust mit sich. Nicht nur die Verlustangst,
auch das Streben nach immer MEHR und BESSEREM birgt Unsicherheit, Unzufriedenheit
und somit unglücklich sein mit sich.
Die Sein- Orientierung hingegen bedeutet die Hinwendung zu einem lebendigen Dasein im
Hier und Jetzt. Der Seinorientierte besitzt zwar auch Gegenstände des alltäglichen Lebens,
doch er besitzt sie so, als ob er nicht besitzen würde. Er ist von ihnen innerlich frei und nicht
mit ihnen emotional verhaftet.
Der am Seinorientierte liebt das Leben. (Biophilie!!).
Er gewinnt seine Freude dadurch, dass er seinen Anlagen und Talenten Ausdruck verleiht. Es
bedeutet, sich selbst zu erneuern, zu wachsen, zu lieben, sich zu interessieren, zu geben.
„Die Existenzweise des Seins besagt: lebendig zu sein, interessiert zu sein, Dinge zu
sehen, Menschen zu sehen, Menschen zuzuhören, sich in Menschen hineinzuversetzen, das
Leben interessant zu machen, aus dem Leben etwas Schönes zu machen.“
(Fromm, Erich. Die Kunst des Lebens. Zwischen Haben und Sein. Herausgegeben von
Rainer Funk. Freiburg im Breisgau 2001. S.73)
Was bedeutet nun Liebe im Sinne Fromms?
Bei Fromm ist die Lebenskunst des Menschen bedingt durch die Liebe. Sie ist nie auf einen
Menschen oder eine Sache fixiert. Liebe richtet sich auf alle Dinge, Menschen und
Erfahrungen. Sie versteht deren Natur und versucht nicht diese zu brechen oder sie mit Macht
zu manipulieren und sich eigen zu machen. Doch nicht der Besitz ist wichtig, sondern die
Liebe zu Sachen, Menschen und Gefühlen führt zu Kreativität, Aktivität und letztendlich zum
Glück.
Persönliche Bewertung:
?? Sehr lesenswert
?? Regt zum Nachdenken an
?? Teilweise sehr lebenspraktische Bücher
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