Untersuchungen zur Rolle von Immunzell

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Aus der
Neurologischen Klinik
St. Josef-Hospital Bochum
Universitätsklinik
der Ruhr-Universität Bochum
Direktor: Prof. Dr.med. Ralf Gold
Untersuchungen zur Rolle von Immunzell-BDNF während
autoimmuner Entzündung im zentralen Nervensystem
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
De-Hyung Lee
aus Frankfurt
2008
Dekan: Prof. Dr. med. Gert Muhr
Referent: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Koreferent: PD Dr. med. Claus Gert Haase
Tag der mündlichen Prüfung: 12.05.2009
Abstract
Lee, De-Hyung
Untersuchungen zur Rolle von Immunzell-BDNF während autoimmuner
Entzündung im zentralen Nervensystem
Problem:
Die Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronisch entzündliche ZNS
Erkrankung, die im jungen Erwachsenenalter auftritt und trotz verbesserten
therapeutischen Maßnahmen häufig zu bleibenden Behinderungen führen kann.
Die pathologischen Veränderungen sind unter anderem auch durch eine
axonale Schädigung charakterisiert. Für das Neurotrophin „brain derived
neurotrophic factor“ (BDNF) wurde schon bei degenerativen Erkrankungen
Axon protektive Eigenschaften gezeigt. Bioaktives BDNF wird auch von
Immunzellen
produziert,
z.B.
in
MS
Läsionen.
Diese
beschreibenden
Beobachtungen führten zur Hypothese der neuroprotektiven Autoimmunität, die
eine protektive Funktion von Immunzellen in entzündlichen Läsionen postuliert.
In dieser Arbeit soll die funktionelle Rolle des endogenen BDNF in Immunzellen
für den Verlauf der autoimmunen Entmarkung untersucht werden.
Methode:
Die funktionelle Rolle von BDNF wurde in der Myelin-Oligodendrozyten
Glykoprotein induzierten experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis
(MOG-EAE) untersucht, die viele Aspekte der MS widerspiegelt. Für diese
Studien wurden konditionale BDNF knock-out Mäuse mit einer Defizienz von
BDNF in T-Zellen und myeloiden Zellen verwendet.
Ergebnis:
In Mäusen mit einer kombiniert konditionalen Defizienz von BDNF in T-Zellen
und myeloiden Zellen zeigte sich eine abgeschwächte Immunantwort mit
verminderter Il-2 abhängiger T-Zellexpansion in der frühen Phase der MOGEAE, während in der späten Phase die Behinderung einschließlich des
axonalen Schadens zunahm.
Diskussion:
Zusammengefasst zeigen die Studien im Rahmen dieser Arbeit eine duale
Rolle für BDNF. Zum einen besitzt BDNF Axon protektive Eigenschaften, zum
anderen beeinflusst BDNF die humorale und zelluläre Immunantwort.
Meiner Familie
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
4
1.
Einleitung
6
1.1.
Die Multiple Sklerose (MS)
6
1.2.
Pathogenese der Multiplen Sklerose:
Die Bedeutung axonaler Schädigung
7
1.3.
Immunpathogenese der Erkrankung
9
1.4.
Die experimentelle autoimmune
Enzephalomyelitis (EAE)
1.5.
9
Histologische Veränderungen der
Myelin Oligodendrozyten Glykoprotein
(MOG)-EAE
1.6.
11
Neuroprotektive Forschungsansätze: Das
Konzept der neuroprotektiven Autoimmunität
12
1.7.
Brain derived neurotrophic factor (BDNF)
13
1.8.
Ziele der Arbeit
15
2.
Material und Methoden
16
2.1.
Materialien und Herstellernachweis
16
2.2.
Geräte und Software
17
2.3.
Tierexperimentelle Methoden
18
2.3.1.
Cre-lox P-System
18
2.3.2.
Generierung konditionaler BDNF knock-out
Mäuse in Immunzellen
19
2.3.3.
Induktion und Analyse der MOG EAE
19
2.3.4.
Perfusion und Gewebepräparation
20
2.4.
Histologische Methoden
22
2.4.1.
Immunhistochemische Färbung
22
2.4.2.
Standardprotokoll der Immunhistochemie
22
2.4.3.
Klüver PAS / Luxol Fast Blue (LFB) Färbung
24
-1-
2.4.4.
Silber Färbung nach Bielschowsky
24
2.4.5.
Hämalaun- Eosin Färbung
25
2.5.
Immunologische Methoden
25
2.5.1.
Standardprotokoll eines Sandwich ELISA
25
2.5.2.
Proliferationsassay
26
2.6.
Molekularbiologische Methoden
27
2.6.1.
DNA Isolierung aus Mausschwänzen
27
2.6.2
Polymerasekettenreaktion (PCR,
Standardprotokoll einer Genotypisierung)
27
2.6.3.
Agarose Gelelektrophorese
29
2.6.4.
RNA Isolierung
29
2.6.5.
Real time PCR
29
2.7.
Mikroskopie und Datenanalyse
30
3
Ergebnisse
32
3.1.
Genotypisierung und Phänotypisierung
konditionaler BDNF knock out Mäuse
32
3.2.
Analyse der frühen Erkrankungsphase
33
3.2.1
Klinischer Verlauf der MOG-EAE
33
3.2.2
Histologische Analyse in der frühen
Erkrankungsphase
36
3.2.2.1.
Analyse der Entzündungsreaktion
36
3.2.2.2.
Analyse von Demyelinisierung und
axonalen Schaden
37
3.2.3
Immunologische Untersuchungen
39
3.2.3.1
Analyse der Zytokinexpression
39
3.2.3.2
Analyse der T-Zell Proliferation
41
3.3.
Analyse der chronischen Phase der EAE in
konditionalen BDNF knock-out Mäusen
43
3.3.1.
Klinischer Verlauf der MOG EAE
43
3.3.2.
Histologische Analyse in der chronischen
3.3.2.1.
Erkrankungsphase (Tag 54 p.i.)
45
Analyse der Entzündungsreaktion
45
-2-
3.3.2.2.
Analyse von Demyelinisierung und
axonaler Schaden
3.3.3.
46
Histologische Analyse in der späten
Erkrankungsphase (Tag 71 p.i.)
47
3.3.3.1.
Analyse der Entzündungsreaktion
47
3.3.3.2.
Analyse von axonalen Schaden und
Demyelinisierung
48
4
Diskussion
50
4.1.
Effekte von Immunzell BDNF auf axonales
Überleben
4.2.
50
Effekte von Immunzell BDNF auf die
Immunantwort
52
5.
Zusammenfassung
54
6.
Literaturverzeichnis
55
Danksagung
Lebenslauf
-3-
Abkürzungsverzeichnis
Abb
Abbildung
BDNF
Brain derived neurotrophic factor
BSA
Rinderserumalbumin
bzw.
beziehungsweise
°
Grad Celsius
ca.
circa
CD
Cluster of differentiation
CFA
Freudsches Adjuvans
CNTF
Ciliary neurotrophic factor
Con A
Concanavalin A
ctrl
Kontrolle
DNS
Desoxyribonukleinsäure
dNTP
Desoxyribonukleosidtriphosphat
EAE
Experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis
EDTA
Ethylendiamintetraacetat
ELISA
Enzyme linked immunosorbend assay
FCS
Fetales Kälberserum
fl/fl
flox/flox
GM
graue Substanz
H2O
Wasser
IFN
Interferon
IL
Interleukin
LckF
lckCre BDNFfl/fl
LFB
Luxol Fast Blue
LF
lysMCre BDNFfl/fl
LLF
lysMCre lckCre BDNFfl/fl
LPS
Lipopolysaccharid
Mac
Maus Makrophagen Differenzierungsantigen
Mg2+
Magnesium
MS
Multiple Sklerose
MOG
Myelin Oligodendrozyten Glykoprotein
NAWM
normal erscheinende weisse Substanz
-4-
NK
Natürliche Killerzellen
NGF
Neuronal growth factor
PBS
Phosphate buffered saline
p.i.
post injectionem
PTX
Pertussis Toxin
RT-PCR
Echtzeit-Polymerasekettenreaktion
rpm
Umdrehungen pro Minute
s.c.
subcutan
Tab
Tabelle
TBS
Tris
Tris
Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan
trk
Tyrosin kinase Rezeptor
U
Einheit
WT
wild-typ
w/v
Gewicht pro Volumen
x
Mal
ZNS
Zentralnervensystem
-5-
1.
Einleitung
Seit jeher ist die Medizin mit wissenschaftlicher Forschung vergesellschaftet,
aber
auch
eine
Disziplin,
die
insbesondere
von
der
systematischen
Beobachtung lebt. Ein ambitionierter schottischer Augenarzt namens William
Mackenzie (1791-1886) beobachtete erstmalig Symptome, die am ehesten auf
eine Multiple Sklerose (MS) zurückzuführen waren und mit schubartig
verlaufenden Sehstörungen und zunehmenden Lähmungen einhergingen. Im
Jahre 1868 beschrieb der französische Neurologe Jean-Marie Charcot die
Variabilität der Erkrankung nicht nur umfassend klinisch (Charcot Trias),
sondern auch detailliert pathologisch. So beobachtete er multiple plaqueartige
Narben in der Nähe der Hirnventrikel und es gelang ihm der mikroskopische
Nachweis von Verlust der Markscheiden an Autopsiematerial (Charcot, 1868).
Über 140 Jahre später besteht die Möglichkeit, neue Methoden einschließlich
histologischer, mikroskopischer und molekularbiologische Techniken zu nutzen,
um weitere Einblicke in die Pathogenese der MS zu gewinnen. So ist man aus
der Phase der Beobachtung zur Grundlagenforschung aufgerückt und
beschäftigte sich zunächst überwiegend mit der Rolle des Immunsystems, das
wohl einen wesentlichen Anteil zur Erkrankungsentstehung beiträgt. Zum
besseren Verständnis von Pathogenese und Ätiologie der MS wurden in den
letzten Jahrzehnten verschiedene experimentelle Modelle etabliert. Diese
stellen eine tragende Säule in der folgenden Arbeit dar und ermöglichen neue
Erkenntnisse
auch
zu
neurobiologischen
Faktoren,
die
die
Erkrankungssuszeptibilität mit bestimmen.
1.1.
Die Multiple Sklerose
Die MS ist die häufigste entzündliche neurologische Erkrankung des jungen
Erwachsenenalters. In Deutschland gehen Schätzungen von ca. 120.000
Erkrankten aus. Im Schnitt manifestiert sich die Erkrankung um das 30.
Lebensjahr und betrifft das weibliche Geschlecht mit einem Verhältnis von 1,93,1:1.
Die
MS
ist
durch
schubförmige
und
chronisch
progrediente
Krankheitsverläufe gekennzeichnet. Bei 80-90 % der Betroffenen beginnt die
MS mit Schüben. Die primär progrediente Verlaufsform ist mit etwa 10 %
deutlich seltener und betrifft beide Geschlechter gleich häufig. Ein Übergang in
-6-
die sekundär chronisch progrediente Verlaufsform erfolgt bei etwa 50% der
unbehandelten schubförmigen Patienten innerhalb von 10 Jahren. Dieser
Krankheitsverlauf zeichnet sich durch eine permanent voranschreitende
Verschlechterung aus, wobei in der Übergangsphase zusätzlich aufgesetzte
Schübe auftreten können.
Zu Beginn der Erkrankung finden sich häufig Sehstörungen durch
entzündliche Prozesse des Sehnerven, aber auch Gefühlsstörungen, eine
Schwäche der Beine, eine Blasenstörung oder Gleichgewichtsstörungen
können Erstsymptome einer MS sein. Daneben können anfänglich und im
Verlauf auch sehr unspezifische Symptome wie frühzeitige körperliche und
geistige
Erschöpfbarkeit
(Fatigue),
Stimmungsschwankungen
oder
Gedächtnisstörungen eine Rolle spielen. In späteren Krankheitsstadien können
schwere Lähmungserscheinungen mit schmerzhaften Spastiken bis zur
Bettlägerigkeit führen. Im Gegensatz zu der landläufigen Meinung, dass die
Erkrankung zwangsläufig „in den Rollstuhl“ führt, ist in der modernen Medizin
nur noch ein relativ geringer Teil der behandelten Patienten schwerstbetroffen
und pflegebedürftig. Allerdings lässt nach wie vor der genaue Krankheitsverlauf
eines einzelnen MS Patienten nicht gut voraussagen. In einer Studie mit
insgesamt 1844 MS Erkrankten wurde der Zeitpunkt der ersten klinischen
Manifestation und der Krankheitsverlauf ausgewertet. Hierbei zeigte sich, dass
primär chronisch progrediente Erkrankte zwar schon zu Beginn eher klinisch
irreversible Schäden als initial schubförmig Erkrankte zurückbehielten, es aber
keine Unterschiede zwischen der Krankheitsprogression primär chronisch bzw.
initial schubförmig Erkrankter gab, wenn diese gewisse Vorschäden hatten
(Confavreux et al., 2000). Diese unerwarteten Resultate werfen die Frage auf,
weshalb
trotz
unterschiedlichem
Krankheitsprogression
Möglicherweise
ab
spielen
einem
hier
Entzündungsmuster
bestimmten
und
Niveau
entzündungsunabhängig
Aktivität
gleich
die
verläuft.
voranschreitende
degenerative Veränderungen eine größere Rolle, als bisher vermutet.
1.2.
Pathogenese der Multiplen Sklerose: Die Bedeutung axonaler
Schädigung
Die pathologischen Veränderungen der MS sind durch Störung der Blut-HirnSchranke, multifokal auftretende perivaskuläre Entzündung, Demyelinisierung,
-7-
Verlust von Oligodendrozyten, reaktive Gliose und axonale Schädigung
gekennzeichnet. Jahrzehntelang wurde die MS überwiegend als vornehmlich
durch CD4 positive T-Zellen vermittelte (Gold et al., 2006) demyelinisierende
Erkrankung des Zentralnervensystems (ZNS) angesehen und der axonalen
Schädigung wenig Beachtung geschenkt, obwohl es bereits zu Beginn des 20.
Jahrhunderts klare Befunde für axonale Veränderungen in MS Läsionen gab.
Schon um die Jahrhundertwende wurde ein axonaler Verlust in einem Teil der
Entzündungsläsionen
beobachtet
(Kornek
and
Lassmann,
1999).
Mit
moderneren bildgebenden Verfahren einschließlich der Magnet Resonanz
Tomographie (MRT), der funktionellen Magnet Resonanz Tomographie (fMRT)
und
der
Magnetresonanzspektoskopie
(MRS)
konnten
diese
axonale
Schädigung auch in vivo relativ gut nachgewiesen werden (De Stefano et al.,
2003). Mit Hilfe der MRS Technik war es sogar möglich, einen Zusammenhang
zwischen der bleibenden Behinderung und dem axonalen Schaden zu zeigen
(Matthews et al., 1998).
Mit modernen histopathologischen Methoden konnten die axonalen
Veränderungen bei der MS auch feingeweblich genauer charakterisiert werden.
Der axonale Schaden scheint dabei initial durch eine Dysfunktion des axonalen
Transportes und schließlich durch die vollständige Durchtrennung und
Degeneration des Axons charakterisiert zu sein. Die frühe Phase der MS ist
durch die Akkumulation des Amyloid precusor Protein (APP) und durch
Dephosphorylierung von Neurofilamenten als funktionelle Veränderungen im
Axon gekennzeichnet (Ferguson et al., 1997; Peterson et al., 2001; Trapp et al.,
1998). Insbesondere korreliert diese akute axonale Schädigung mit der
Entzündungsreaktion, vor allem der Makrophageninfiltration (Kuhlmann et al.,
2002). Weitere Studien sprechen für einen Zusammenhang zwischen der
axonalen Schädigung und der Infiltrationsdichte von aktivierten Makrophagen,
Mikroglia sowie zytotoxischen, CD8 positiven T-Zellen (Neumann, 2003), die
klonal expandiert in Läsionen nachgewiesen werden konnten (Babbe et al.,
2000).
Andererseits scheint eine lokale Entzündungsreaktion nicht obligat für
den axonalen Schaden zu sein, da selbst in Arealen, in denen keine
Entzündung nachweisbar ist, wie z.B. in der normal erscheinenden weissen
Substanz (NAWM) oder auch in der grauen Substanz axonale Degeneration
-8-
beobachtet werden kann. Dies mag ein indirekter Hinweis dafür sein, dass
zusätzlich zur Entzündung unabhängige neurobiologische Effekte eine Rolle
spielen (Stadelmann and Bruck, 2008; Trapp et al., 1998)
1.3.
Immunopathogenese der Erkrankung
Die Erkenntnis, dass T-Zellen eine zentrale Rolle in der Pathogenese der MS
spielen,
entstammt
überwiegend
Zellkulturarbeiten
und
experimentellen
Modellen (siehe unten, (Ben-Nun et al., 1991)). Während der T-Zell Aktivierung
entsteht durch bisher nicht einzeln bekannte Auslöser in Anwesenheit von
Chemokinen und Zytokinen ein proinflammatorisches lokales Milieu. Hierbei
entstehen
aus
naiven
„Th0“
Zellen
unter
dem
Einfluss
des
T-
Zellwachstumsfaktors Interleukin (IL)-2 pro-inflammatorische „Th1“ Effektor
Zellen,
die
z.B.
das
pro-inflammatorisches
Zytokin
Interferon
(IFN)-γ,
produzieren. Lange Zeit wurden diese „Th1“ Effektor Zellen alleinig für die
Entstehung von Autoimmunität im ZNS verantwortlich gemacht. Im Gegensatz
dazu bilden „Th2“ Zellen ein Gegengewicht zu den „Th1“ Zellen und sind durch
Zytokine wie Interleukin (IL)-4, IL-5, IL-10 oder IL-13 charakterisiert. Eine in der
pro-inflammatorischen Antwort und für die Auslösung einer EAE wichtigere
Funktion als „Th1“ Zellen haben die kürzlich beschriebenen „Th17“ T-Zellen, die
überwiegend IL-17 produzieren (Kebir et al., 2007; Tzartos et al., 2008).
Zur Wiedererlangung der Balance im entzündlichen Milieu können
zytotoxische T-Zellen, aber auch Natural Killer (NK) Zellen beitragen (Zhang et
al., 1997). Erst in den letzten Jahren ist eine neue Subpopulation CD4 positiver
T-Zellen, die durch den Transkriptionsfaktor FoxP3 charakterisiert sind, in den
Fokus des Interesses geraten, da sie ebenso eine Entzündungsreaktion
regulieren können (Koh et al., 1992; Korn et al., 2007).
Zur Auslösung der Entzündungsreaktion im ZNS ist die Überwindung der
Blut-Hirn Schranke von Immunzellen notwendig. Erst durch die komplexe
Interaktion
von
Oberflächenmolekülen
des
Gefäßendothels
und
der
Immunzellen ist die Einwanderung von Immunzellen in das Parenchym
gewährleistet (Archelos and Hartung, 1997; Engelhardt et al., 1994).
Insbesondere das „very late antigen“ (VLA-4) und das „leukocyte function
associated antigen“ (LFA-1) sowie deren Partner „vascular cell adhesion
molecule“ (VCAM) und „intercellular adhesion molecule“ (ICAM) sind wesentlich
-9-
für die Transmigration von Entzündungszellen über die Blut-Hirn Schranke
verantwortlich (Archelos et al., 1993; Engelhardt et al., 2003).
1.4
Die experimentelle autoimmune Enzephalomyelitis
Viele Erkenntnisse zur Immunpathogenese der MS wurden am Tiermodell der
experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis (EAE) gewonnen, an dem
sich
in
den
letzten
Jahren
auch
neurobiologische
Veränderungen
nachvollziehen ließen.
Koritschoner und Schweinburg versuchten erstmalig eine Entzündung
des Spinalmarkes in Kaninchen durch Immunisierung mit humanen Spinalmark
auszulösen (Koritschoner, 1925). In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts
fanden diese Experimente in dem Versuch ihre Fortsetzung, die neurologischen
Komplikationen der Tollwut Impfung in Rhesusaffen durch Immunisierung mit
Gewebe aus dem ZNS zu reproduzieren (Rivers et al., 1933). Seitdem wurde
die
EAE
in
verschiedenen
verschiedenen
Spezies,
Nagetierstämmen,
einschließlich
erfolgreich
in
ausgelöst.
Primaten
und
Verbesserte
Immunisierungsprotokolle mit auf Mineralöl basierenden Adjuvans (Freudsches
Adjuvans) erleichterten die Auslösung der Immunantwort. Einige Modelle
benötigen zusätzlich die intraperitoneale Gabe von Pertussis Toxin, welches
unter Umständen regulatorische T-Zellen depletiert (Cassan et al., 2006). Die
Suszeptibilität und damit die Schwere und die Art der Erkrankung variieren sehr
stark je nach Art des Antigens, der Immunisierungsprozedur und dem
genetischen Hintergrund/Haplotyp des Tieres (Linington et al., 1993; Shaw et
al., 1996).
Anfänglich
wurde
die
EAE
durch
aktive
Immunisierung
mit
Spinalmarkhomogenisat, und dann mit aufgereinigtem basischem Myelinprotein (MBP) als erstem definiertem Autoantigen ausgelöst (Raine et al.,
1978). Durch den Transfer von kultivierten, enzephalitogenen CD4 positiven TZell Klonen konnte in der Folge neben der aktiven Immunisierung eine EAE
auch passiv ausgelöst werden (Ben-Nun and Lando, 1983) was auf die
Bedeutung CD4 positiver T-Zellen in der Erkrankungsentstehung hinweist.
Mittlerweile ist man bei der Auslösung der EAE nicht mehr auf komplette
Myelinantigene beschränkt, sondern kann auf einzelne enzephalitogene
Epitope und sogar auch auf gliale oder neuronale Antigene zurückgreifen
- 10 -
(Pellkofer et al., 2004). Dieses gilt auch für die passive Immunisierung mit TZellen, die für nicht Myelin Proteine spezifisch sind (Sospedra and Martin,
2005).
Diese
unterschiedlichen
EAE
Modelle
ahmen
viele
klinische,
histopathologische und immunologische Aspekte der Multiplen Sklerose nach
(Gold et al., 2006; Wekerle et al., 1994), ohne dass ein einzelnes Paradigma
das ganze Spektrum der MS imitieren kann.
In den letzten zwei Dekaden wurden weitere Myelinautoantigene in
Nagern
charakterisiert,
einschließlich
des
Myelin
Oligodendrozyten
Glykoproteins (MOG) (Linington et al., 1988). Das MOG ist aufgrund seiner
Verankerung an der Oberfläche des Myelins insbesondere von großem
Interesse, da diese exponierte Lage es als ein mögliches erstes Ziel der
autoimmunen Attacke erscheinen lässt. Die meisten der neuere EAE Studien
wurden in Inzuchtmausstämmen durchgeführt, in denen immundominante
enzephalitogene T-Zell Epitope, wie z.B. MOG aa 35-55 in der C57BL/6 Maus,
identifiziert werden konnten. Inzwischen ist das Paradigma der MOG-EAE in
der Maus das am meisten genutzte EAE-Modell der letzten Jahre. In der
C57BL/6 Maus, die durch den H-2b Haplotyp charakterisiert ist, löst die
Immunisierung mit dem 35-55 MOG Peptid einen Erkrankungsschub gefolgt
von einer chronischen Erkrankungsphase aus.
1.5.
Histopathologische Veränderungen der MOG-EAE
In den letzten Jahren wurden die histopathologischen Veränderungen und
insbesondere
degenerative
Mechanismen
an
der
MOG-EAE
intensiv
untersucht. Das entzündliche Infiltrat in der MOG-EAE der C57BL/6 Maus ist
überwiegend durch CD4 positive T-Zellen und Makrophagen bzw. Mikroglia
charakterisiert, die nach dem ersten Erkrankungsmaximum im Verlauf auf ca.
20% des Maximalwertes absinken. Obwohl sich nach Immunisierung durchaus
auch eine B-Zellreaktion findet, sind humorale Faktoren für die Pathogenese
der Erkrankung nicht zwingend notwendig (Calida et al., 2001), ganz im
Gegensatz zur MOG-EAE in der Ratte oder auch im Weissbüschelaffen
(Linington et al., 1988; Merkler et al., 2006).
Hinsichtlich der Entmarkung zeigt die MOG-EAE in C57BL/6 Mäusen
eine eher diffuse Demyelinisierung mit am Erkrankungsmaximum ausgeprägter
Apoptose
von
Oligodendrozyten
(Linker
- 11 -
et
al.,
2002).
Obwohl
die
oligodendrogliale Repopulation mit nachfolgender Remyelinisierung eine
wichtige Rolle in der Rekonstitution von Läsionen spielen kann (Levine et al.,
2001) und oligodendrogliale Zellen nach ihrer Rekrutierung in der Lage sind, zu
proliferieren und in reife Oligodendrozyten zu differenzieren (Reynolds et al.,
2002), ist die Reparatur von entmarkten Läsionen in der MOG-EAE nur
inkomplett, was zu einer Akkumulation demyelinisierter Läsionen über die Zeit
führt (Herrero-Herranz et al., 2007). Neben zusätzlich bestehenden astroglialen
Veränderungen lässt sich in der MOG-EAE auch ein ausgeprägter axonaler
Verlust in Läsionen schon in frühen Erkrankungsstadien nachweisen. In den
späteren Phasen findet sich zusätzlich ein diffuser axonaler Verlust, der die
normal erscheinende weiße Substanz und sogar die graue Substanz betrifft
(Herrero-Herranz et al., 2008).
Im Modell der EAE wurden auch erste neuroprotektive Ansätze validiert.
Während einige Therapieversuche, z.B. mit Glutamatrezeptorblockern oder
Natrium Kanalblockern (Bechtold et al., 2004; Black et al., 2006) einen
eindeutig schützenden Effekt zeigten, konnten bisher nur wenige endogene
protektive Mechanismen identifiziert werden. Neben einer Triplikation im
Ube4b/Nmnat Fusionsgen in der ola wlds Maus mit verzögerter Wallerscher
Degeneration (Mack et al., 2001) konnte insbesondere eine myelinoprotektive
und damit verbunden auch axonprotektive Bedeutung für das neurotrophe
Zytokin „ciliary neurotrophic factor“ (CNTF) gezeigt werden (Linker et al., 2002),
so dass auch weitere gliale oder auch neuronale Wachstumsfaktoren
hinsichtlich ihrer protektiven Eigenschaften in der EAE von großem Interesse
sein könnten.
1.6.
Neuroprotektive Forschungsansätze: Das Konzept der
neuroprotektiven Autoimmunität
In den letzten Jahren gewann zunehmend das Konzept der sogenannten
neuroprotektiven
Immunität
an
Akzeptanz
(Schwartz
et
al.,
1999).
Ausgangspunkt waren zunächst Beobachtungen, dass durch die autoimmune
Entzündungsreaktion das Überleben von Axonen nach (traumatischer)
Schädigung positiv beeinflusst werden konnte und potentiell zu einer
Funktionsverbesserung, z.B. nach experimenteller Optikusläsion oder spinalem
Trauma führte (Hohlfeld et al., 2000; Schwartz and Kipnis, 2001). Ebenso zeigte
- 12 -
auch die Applikation MBP spezifischer T-Zellen neuroprotektive Effekte,
nachdem diese intraperitoneal verabreicht wurden und konsekutiv das
Überleben retinaler Ganglienzellen nach einem artifiziell gesetztem Trauma
gewährleisteten (Moalem et al., 1999).
In Synopsis dieser Befunde mit der oben angesprochenen Rolle von
glialen bzw. neuronalen Wachstumsfaktoren erscheint daher die Möglichkeit
von besonderem Interesse, das Entzündungszellen nicht nur schädigende
Faktoren in Läsionen zu produzieren, sondern auch neurobiologisch wirksame
Substanzen sezernieren, die unter Umständen neuroprotektive Funktionen
beinhalten. Diese Vermutung wird durch die Beobachtung gestützt, dass
enzephalitogene T-Zellen aber auch andere T-Zellen in EAE Läsionen
neurotrophe Faktoren einschließlich BDNF verstärkt exprimieren (Muhallab et
al., 2002). Darüber hinaus produzieren auch NK- Zellen in der EAE Läsion
Neurotrophine wie Neurotrophin-3 (NT-3) und BDNF (Hammarberg et al.,
2000).
1.7.
Brain derived neurotrophic factor
In den letzten Jahren rückte die Rolle des Neurotrophin „Brain derived
neurotrophic factor“ (BDNF) im Zusammenhang mit der Neuroprotektion
zunehmend in das Zentrum des Interesses. BDNF wurde erstmalig 1989 als
zweites Mitglied der Neurotrophin-Familie kloniert (Leibrock et al., 1989). Dieser
Familie gehören auch der „Nerve growth factor“ (NGF), sowie die Neurotrophine
(NT) -3, -4/5, - 6 und 7 an (Lewin and Barde, 1996). Im ZNS wird BDNF
überwiegend von Neuronen und z. T. auch von aktivierten Astrozyten, Mikroglia
und Oligodendrozyten exprimiert (Hofer and Barde, 1988; Lewin and Barde,
1996). Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass aktivierte T-und B-Zellen
sowie Makrophagen in vitro bioaktives BDNF sezernieren (Besser and Wank,
1999; Kerschensteiner et al., 1999). Auch in MS Läsionen und EAE Läsionen
konnte
man
T-Zellen
und
Makrophagen
nachweisen,
die
BDNF
in
Nachbarschaft zu TrkB positiven Neuronen und auch Astrozyten exprimieren
(Stadelmann et al., 2002). Daneben zeigt BDNF auch immunologische
Eigenschaften. So spielt BDNF bei der Aktivierung und für das Überleben von
eosinophilen Granulozyten in Erkrankten mit allergischem Asthma eine Rolle
- 13 -
(Nassenstein et al., 2005). Auch scheint BDNF die B-Zell Entwicklung zu
beeinflussen (Schuhmann et al., 2005).
Neben der neuronalen Aktivität und neuronalen Plastizität kommt BDNF
auch für das axonale Wachstum eine wichtige Rolle zu (Lewin and Barde,
1996).
Ebenso
scheint
das
BDNF
funktionelle
Aufgaben
wie
z.B.
Gedächtnisbildung und Lernen zu beeinflussen (Chao, 2003). Des Weiteren
konnte nachgewiesen werden, dass die Differenzierung und das Überleben von
Neuronen durch BDNF vermittelt wird (Lewin and Barde, 1996). Diese Tatsache
wird insbesondere durch den Phänotyp der BDNF knock-out (k.o.) Maus
unterstrichen, die homozygot innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt
verstirbt und selbst auf heterozygoten Hintergrund Verhaltensstörungen wie
Hyperaktivität, Fettsucht, Aggressivität aber auch Einschränkungen der
Mechanosensation zeigt (Carroll et al., 1998; Kernie et al., 2000; Lyons et al.,
1999; Rios et al., 2001).
Die Wirkungen von BDNF werden über verschiedene Rezeptoren
vermittelt. Zum einen existiert der niederaffine p75 Rezeptor, an den auch
andere Neurotrophine binden. Dieser wird in der Embryonalentwicklung
ubiquitär ausgebildet und im adulten Gehirn insbesondere in Neuronen im
Vorderhirn, aber auch punktuell außerhalb des Gehirns exprimiert. Zum
anderen wird die neurobiologische Wirkung der Neurotrophine über Tyrosin
Kinase Rezeptoren (Trk) vermittelt (Barbacid, 1995; Klein et al., 1991). BDNF
selbst interagiert mit dem TrkB Rezeptor. Der TrkB Rezeptor wird überwiegend
neuronal und astrozytär exprimiert (Lomen-Hoerth and Shooter, 1995;
Stadelmann et al., 2002) und bildet zusammen mit p75 Heterotetramere, was
die Affinität und Spezifität verstärkt (Chao, 1994).
In neurodegenerativen Tiermodellen und Läsionsparadigmen wurden
durch die Gabe von BDNF positive Effekte auf degenerierende oder
geschädigte Neurone erzielt (Knüsel et al., 1992). Eine Übertragung auf
humanen Erkrankungen scheiterte zunächst jedoch an der unzureichenden
Verfügbarkeit von exogen zugeführtem BDNF in Läsionen des ZNS (Sagot et
al., 1997).
Angesichts der BDNF Produktion von infiltrierenden Immunzellen im ZNS
auf der einen Seite und den beschriebenen schützenden Effekten einer
autoimmunen Entzündungsreaktion sowie der protektiven Wirkung von BDNF
- 14 -
auf degenerierende Axone auf der anderen Seite scheint es möglich, dass
endogenes, von Immunzellen produziertes BDNF die molekulare Grundlage
des Konzeptes der neuroprotektiven Autoimmunität darstellt, wobei der
funktionelle Beweis dieser attraktiven Hypothese noch aussteht.
1.8.
Ziele der Arbeit
In der folgenden Arbeit soll die funktionelle Bedeutung von BDNF in
Immunzellen während autoimmuner Entmarkung im ZNS charakterisiert
werden. Hierzu wird das Modell der MOG-EAE in genetisch veränderten
Mäusen mit einer selektiven Defizienz von BDNF in T-Zellen und myeloiden
Zellen untersucht. Durch diese Arbeit sollen neue Erkenntnisse über die
molekularen Grundlagen des Paradigmas der neuroprotektiven Autoimmunität
gewonnen
werden.
Mit
besserem
Verständnis
der
Pathogenese
der
autoimmunen Entmarkung können in Zukunft gezieltere und evtl. auch
protektive Therapieansätze für die MS entwickelt werden.
- 15 -
2.
Material und Methoden
2.1.
Materialien und Herstellernachweis
Agarose, Roth, Karlsruhe
Anti CD3 Antikörper, Serotec; Wiesbaden
Anti-mouse Mac 3 Antikörper, Pharmingen, Heidelberg
APP Antikörper (Klon MAB 348), Chemicon/Millipore, Schwalbach
BSA, Roth, Karlsruhe
Concanavalin A, Amersham, Piscataway, NJ, USA
DAB (Diaminobenzidinhydrochlorid), Merck, Darmstadt
ELISA IFN-γ, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
ELISA IL-1β, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
ELISA IL-2, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
ELISA IL-6, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
ELISA IL-12/23p40, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
ELISA IL-17, BD OptEIA, B&D Systems, Heidelberg
Entellan, Merck, Darmstadt
Ethidiumbromid, Sigma, St. Louis, MA, USA
Freudsches Adjuvans, Sigma, St. Louis, MA, USA
Isopropanol, Sigma, St. Louis, MA, USA
GeneRuler 100 bp DNA Ladder Plus; Fermentas, St. Leon-Rot, Germany
Ketamin, Bayer, Leverkusen
L-Glutamin, GibcoBRL, Eggestein
Lipopolysaccharid, Sigma, St. Louis, MA, USA
Loading Dye, Fermentas, St. Leon-Rot
Methanol, J.T. Baker, AA Deventer, Niederlande
Mass Ruler DNA Ladder, Low Range Fermentas, St. Leon-Rot, Germany
Mycobacterium tuberculosis, Difco, Detroit, MI, USA
Na-Pyruvat, GibcoBRL, Eggestein
Oligonukleotide, Eppendorf, Hamburg
Paraffin, Medite, Burgdorf
Paraformaldehyd, Sigma, St. Louis, MA, USA
Penicillin (100 U/ml) / Streptomycin (100 µg/ml), Biochrom, Berlin
- 16 -
Perjodsäure, Fluka, Neu-Ulm
Pertussis Toxin, Sigma, St. Louis, MA, USA
Proteinase K, Roth, Karlsruhe
RNeasy- Kit, Quiagen, Hilden
RPMI 1640, GibcoBRL, Eggestein
Schiffsche Reagenz, Aldrich, München
Strepdavidin HRP, DAKO, Hamburg
Superscript II reverse Transkriptase, Invitrogen, San Diego, CA, USA
Taq Polymerase, 5 prime, Gaithersburg, MD, USA
Tetramethylbenzidin; B&D Systems, Heidelberg
Tritium markiertem Thymidin, Amersham, Piscataway, NJ, USA
Xylazin, Bayer, Leverkusen
Xylol, Baver, Leverkusen
Zellkulturmedien, GIBCO, Eggenstein
2.2.
Geräte und Software
Cell D Software, Olympus, Hamburg
Einbetter EG 11GO, Leica, Wetzlar
ELISA Reader, Dynatech, Sullyfield, VA, USA
Eppendorf research Pipetten, Eppendorf
Eppendorf Easypet, Eppendorf, Hamburg
Flüssigkeits-Szintillator, Pharmacia, Piscataway, NJ, USA
Gewebeaufbereiter Leica TP1020, Leica, Wetzlar
Heizblock, Grant, Cambridge, Großbritannien
Kühlschrank, Liebherr, Ochsenhausen
Multizentrifuge 3 S-R, Heraeus, Hanau
Mikrotom, Leica, Wetzlar
Mikrowelle, Siemens, München
Olympus BX 51 Mikroskop, Olympus, Hamburg
7500 Real Time PCR System, Applied Biosystems, Foster City, CA, USA
Thermocycler, Eppendorf, Hamburg
Vortex Genie 2, Mo Bio Laboratories, Carlsbad, CA, USA
Waage, Kern & Sohn, Balingen
96 Well Platten, Nunc, Roskilde, Dänemark
- 17 -
96 Well Harvester, Pharmacia, Piscataway, NJ, USA
Zeiss Axioskop 40, Zeiss, Göttingen
2.3.
Tierexperimentelle Methoden
C57/BL6 Mäuse wurden von der Firma Harlan-Winkelmann, Borchen
(Deutschland) bezogen und artgerecht im Tierstall des Instituts für Multiple
Sklerose Forschung Göttingen untergebracht. Alle Tierexperimente wurden im
Einklang
mit
den
Tierschutzrichtlinien
des
Landes
Niedersachsen
(Regierungspräsidium Braunschweig) und durchgeführt. Alle Mauslinien wurden
mindestens zehn Mal auf den C57/BL6 Hintergrund zurückgekreuzt.
2.3.1. Cre-lox P System und Mausgenetik
Die Analyse genetisch veränderter Nagetiere ermöglicht die Untersuchung der
Funktion einzelner Gene im lebenden Organismus; bevorzugt werden hierzu
Mäuse verwendet. Zwischenzeitlich existieren tausende genetisch veränderter
Mauslinien, wobei einen Schwerpunkt so genannte „knock-out“ Mäuse bilden,
bei denen zielgerichtet ein spezifisches Gen oder ein Genabschnitt deletiert
wird (Brandon et al., 1995). Im Falle des knock-outs des BDNF Genes sind
allerdings BDNF -/- Mäuse nicht lebensfähig und sterben entweder intrauterin
oder kurz nach der Geburt (Korte et al., 1995). Zur genaueren Analyse bieten
sich hier gewebsspezifische „knock-out“ Modelle an, zum Beispiel mit Hilfe des
Cre-loxP-Systems. Die transgene Expression der Cre-Rekombinase des
Bakteriophagen P1 kann gezielt eingesetzt werden, um einen zwischen zwei
eingebrachten loxP Sequenzen liegenden Genabschnitt („gefloxtes Gen“) durch
Rekombination
zu
deletieren
(Sauer
and
Henderson,
1990).
Durch
gewebespezifische Expression der Cre Rekombinase z.B. mittels lck Promotor
in Zellen der T-Zell-Linie oder mittels lysMCre Promotor in myeloiden Zellen
lässt sich das „gefloxte“ Gen gezielt in T-Zellen oder Makrophagen deletieren.
In der Praxis müssen hierzu Cre-exprimierende Mäuse mit einer Mauslinie
verkreuzt werden, die zwei gefloxte BDNF Allele enthält. Am Beispiel der
lysMCre BDNFfl/fl Maus soll das Cre-lox P System dargestellt werden (Abb.1).
LysMCre Mäuse werden mit BDNFfl/fl Mäusen verkreuzt. In den daraus
resultierenden lysMCre lysMcre BDNFfl/fl Mäusen wird das mit lox-P Sequenzen
- 18 -
flankierte BDNF selektiv in myeloiden Zellen deletiert. Durch die Verwendung
der gewebespezifischen Promotoren in der Steuerung des Cre-Genes kann
dann ein regulierter BDNF knock-out erreicht werden.
Abb. 1: Verkreuzung von lysMCre Mäuse mit BDNFfl/fl Mäusen. In den
generierte lysMCre lysMcre BDNFfl/fl Mäusen wird das mit lox-P Sequenzen
(rote Dreiecke) flankierte BDNF selektiv in myeloiden Zellen deletiert.
2.3.2. Generierung konditionaler BDNF knock-out Mäuse in Immunzellen
Die in den Versuchen verwendeten konditionalen knock-out Mäuse wurden im
Rahmen der vorliegenden Arbeit generiert. Mäuse, die die Cre Rekombinase
unter der Kontrolle des lysMCre Promotors exprimieren (lysMCre Mäuse)
wurden vom Institut für umweltmedizinische Forschung Düsseldorf von Frau
Prof. Förster freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Mäuse, die die Cre
Rekombinase unter der Kontrolle des lck Promotors exprimieren (lck Cre
Mäuse) wurden von Jackson Laboratories (Bar Harbor, Maine, USA) käuflich
erworben (Stock-Nummer: 006889, (Hennet et al., 1995)). Gefloxte BDNF
Mäuse enthalten ein durch loxP Schnittstellen markiertes Exon 8 des BDNF
Gens (i.e. das einzige kodierende Exon im BDNF Gen der Maus, BDNFfl/fl
- 19 -
Mäuse) und wurden freundlicherweise von Herrn Prof. Sendtner, Abteilung für
Klinische Neurobiologie der Universitätsklinik Würzburg zur Verfügung gestellt
(Matsumoto et al., 2008). Die lysMCre Mäuse wurden mit BDNFfl/fl Mäusen
verkreuzt, bis man lysMCre/lysMCre BDNFfl/fl Genotypen erhielt. Durch
Verpaarung von BDNFfl/fl Mäusen mit lckCre Mäusen wurden in gleicher Weise
lckCre BDNFfl/fl Mäuse generiert. Zuletzt wurden lckCre BDNFfl/fl Mäuse mit
lysMCre/lysMCre BDNFfl/fl Tiere verpaart, um die doppelt konditionale Maus
(lysMCre/lysMCre lckCre BDNFfl/fl) zu generieren.
Der
Einfachheit
halber
und
aus
Platzgründen
werden
die
lysMCre/lysMCre BDNFfl/fl Mäuse mit „LF“, lckCre BDNFfl/fl Mäuse mit „lckF“ und
lysMCre/lysMCre lckCre BDNFfl/fl Mäuse mit „LLF“ bezeichnet.
2.3.3. Induktion und Analyse der MOG EAE
Zur Induktion der MOG-EAE wurden 200 µg MOG 35-55 Peptid (Institut für
Medizinische Immunologie, Charite Berlin) in gleichem Volumen mit kompletten
Freudschem Adjuvans, welches zusätzlich Mycobacterium tuberculosis enthält
(komplettes Freudsches Adjuvans-CFA), in einem Gesamtvolumen von 200 μl
emulgiert. Die erhaltene Emulsion wurde mit Ketamin und Xylazin narkotisierten
Mäusen in die Flanken und in die Schwanzbasis s.c. injiziert. Zusätzlich
erhielten die Mäuse 400 ng Pertussistoxin (200 µl Volumen) i.p. an den Tagen 0
und 2 nach Immunisierung (p.i.). Die Versuchstiere wurden täglich gewogen
und klinisch beurteilt, Mäuse mit einem Score ab „7“ wurden entsprechend den
Tierschutzrichtlinien artgerecht getötet. Zur Analyse des klinischen Verlaufs
wurden verstorbene Tiere ab dem Tag des Todes bis zum Versuchende mit
„10“ gewertet.
Definition der klinischen Scores bei der EAE
Der EAE Score wurde anlehnend an den EAN Score (Linker et al., 2002)
übernommen. Dieser birgt den Vorteil, dass statt den allgemein verwandten 5
Schweregraden eine sensitivere Beurteilung durch 10 Schweregrade existiert.
- 20 -
Tab. 1 : Modifizierter EAE Score
EAE Score
Klinische Symptome
0
Keine
1
läuft normal, proximaler Teil des Schwanzes waagrecht,
Schwanzspitze schleift am Boden
2
läuft normal, gesamter Schwanz schleift am Boden
3
zusätzlich breitbeiniger Gang
4
breitbeiniger ataktischer Gang, Hinterbeine nicht mehr ganz
durchgestreckt, Hinterteil niedriger als bei EAE Score 3
klappt zusätzlich beim Laufen teilweise oder permanent ein
5
Hinterbein nach hinten weg, kann aber noch für den nächsten
Schritt vollständig nach vorne gebracht werden (leichte
Paraparese der Hinterbeine)
ein Bein konstant paretisch, kann für den Schritt nicht mehr
6
unter den Körper gezogen werden; oder beide Beine inkonstant
hinten, könnten noch unter den Körper gezogen werden; oder
seitliches Wegrutschen beider Beine, Gang im Spagat
7
beide Hinterbeine plegisch; Fortbewegung nur durch die
Vorderbeine gewährleistet
zusätzliche Schwäche der Vorderbeine, zieht sich nicht mehr
8
gerade und flott mit dem Vorderbeinen voran; Aufstützen des
Oberkörpers nur auf die Unterarme (Tetraparese)
9
Tetraparese und Atemnot, moribund
10
Wegen Zustandes verstorben, Tod
2.3.4. Perfusion und Gewebepräparation
Die Mäuse wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Tage 14, 54, 71 p.i.)
mittels CO2 Narkose tierschutzgerecht getötet. Nach Fixierung auf einer
Präparierplatte und Desinfektion des Felles mit 70 % Ethanol erfolgte die
Eröffnung und Freilegung des Brustkorbes. In einigen Experimenten wurden
vorher Milz und inguinale Lymphknoten unfixiert für weitere Untersuchungen
präpariert. Danach wurde das Herz der Maus vorsichtig aus dem Herzbeutel
freigelegt. Mit Hilfe einer dünnen Kanüle (20 G), die in die linke Herzkammer
- 21 -
eingebracht wurde, wurden 50-100 ml PBS mit leichtem Druck in den
Körperkreislauf injiziert. Über einen Schnitt in den rechten Vorhof des Herzens
wurde die Maus entblutet. Danach wurde zur Gewebefixierung 4 %
Paraformaldehyd (PFA) über die liegende Kanüle injiziert. Nach Perfusion der
Maus mit insgesamt 100 ml 4 % PFA wurden sorgfältig das Rückenmark, wie
auch das Gehirn und die Milz herauspräpariert und über Nacht in 4 % PFA
belassen.
Das perfundierte Gewebe wurde im Automaten entwässert und dann in
Paraffin eingebettet. Zur weiteren histochemischen Verarbeitung wurden mit
Hilfe des Mikrotoms 3 µm dicke Schnitte angefertigt und auf einen
beschichteten Objektträger aufgebracht.
4 % PFA in PBS (w/v), pH 7.4
2.4.
Histologische Methoden
2.4.1. Immunhistochemische Färbungen
Die Immunhistochemie dient zur Erkennung spezifischer Antigene auf
Gewebsschnitten. Diese werden entweder durch direkt markierte Antikörper
(direkte Immunhistochemie) oder über einen markierten Sekundärantikörper
(indirekte
Immunhistochemie)
Charakterisierung
von
Zellen,
vermittelt.
Diese
beispielsweise
Methode
zur
wird
zur
Bestimmung
von
Leukozytensubpopulationen im Gewebe verwendet.
2.4.2. Standardprotokoll der Immunhistochemie
Zur Differenzierung entzündlicher Infiltrate wurden Färbungen mit spezifischen
Antikörpern durchgeführt. Der CD3 Oberflächenmarker findet sich auf T-Zellen,
während der Mac-3 Oberflächenmarker auf Makrophagen bzw. Mikroglia
nachweisbar ist. Die Färbung auf Amyloid Precusor Protein (APP) dient zur
Einschätzung des axonalen Schadens in der frühen Phase der EAE. APP wird
in Neuronen synthetisiert und anterograd axonal transportiert. Es akkumuliert in
geschädigten Axonen mit gestörtem Transport und wird so färberisch
nachweisbar.
- 22 -
Die Färbungen wurden allesamt an 3 µm dicken Paraffinschnitten
durchgeführt. Die Paraffin Schnitte wurden zum Entparaffinieren 30 Minuten in
Xylol getaucht. Danach wurden die Objektträger in einer absteigenden
Alkoholreihe
rehydriert
und
in
10
mM
Citratpuffer
überführt.
Zur
Antigendemaskierung wurden die Objektträger bei 850 Watt 30 Minuten lang in
einer Mikrowelle aufgekocht. Es folgte eine Abkühlungsphase von 15-20
Minuten sowie die Weiterverarbeitung in 1x TBS Puffer. Nach Markierung und
Umrandung des Schnittes mit einem Fettstift erfolgte das Blocken mit 10% BSA
für eine Dauer von 60 Minuten, um das unspezifische Binden von Antikörpern
zu verhindern. Daraufhin wurde der entsprechende Erstantikörper in 1% BSA
zugegeben.
Die Erstantikörper wurden in folgender Konzentration verwendet:
Mac-3 Antikörper (Ratte anti-Maus, BD 553799): 1:200
CD3 Antikörper (Ratte anti Human, Serotec MCA1477) 1:200
APP Antikörper (Maus anti-Human/Maus Antikörper, Chemicon, MAB348):
1:1000
Als Negativkontrolle wurden Schnitte ohne Primärantikörper mit 1% BSA
inkubiert. Die Inkubation der Antikörper wurde bei 4° über Nacht in einer
feuchten Kammer durchgeführt. Zur Blockierung der endogenen Peroxidase
wurde 30 % H2O2 und 0.2 M Natrium-Azid hinzugegeben. Unter Verwendung
des ABC Systems besteht die Möglichkeit den Primärantikörper zu detektieren.
Hierfür wurde mit einem biotinylierten Sekundärantikörper (Kaninchen AntiRatte Antikörper bei Mac-3 und CD3 Färbung, Ziege anti-Maus Antikörper bei
der APP Färbung) eine Stunde und anschließend mit dem Avidin-Biotin-EnzymKomplex
45
Minuten
lang
inkubiert.
Zuletzt
wurde
als
Substrat
Diaminobenzidinhydrochlorid (DAB) für die Peroxidasereaktion hinzupipettiert.
Zur Gegenfärbung wurden die Schnitte mit Hämalaun gefärbt. Alle Schnitte
wurden dann in einer aufsteigenden Alkoholreihe wieder dehydriert und nach
Xylol mit Entellan eingedeckelt. Als Positivkontrolle für die Mac-3 und CD3
Färbung wurden Milzschnitte verwendet.
- 23 -
2.4.3. Klüver PAS/ Luxol Fast Blue (LFB) Färbung
Auf Grund der Affinität des LFB zum Neurokeratin des Myelins können
myelinisierte Fasern dargestellt werden. Nach dem Entparaffinieren und
Rehydrieren mittels absteigender Alkoholreihe bis 96 % Ethanol erfolgte die
Inkubation in 0.1 % Luxol Fast Blue Lösung bei 56° über Nacht. Nach einem
Wasch-Schritt mit 96 % Ethanol und Wasser wurde zur Differenzierung der
Färbung 1 % LiCO3 hinzu gegeben bis sich der Hintergrund entfärbte und nur
die Myelinscheiden türkis blau angefärbt waren. Nach einem erneuten WaschSchritt, mit 70 % Ethanol wurden die Schnitte in Aqua dest. gesammelt. Nach
mikroskopischer Kontrolle des Schnittes konnte notfalls der Schnitt erneut in
LiCO3 gegeben werden. Die Gegenfärbung erfolgte mittels Period-Schiffsäure
Reagenz (PAS), indem die Schnitte für mindestens 10 Minuten in 0.8 %
Perjodsäure inkubiert wurden. Es erfolgte der Transfer in Schiffsches Reagenz
in dem die Schnitte 20 Minuten verblieben. Nach zweimaliger Sulfit Waschung
und 10 minütigem Wässern wurden die Schnitte wieder dehydriert, fünf Minuten
in Xylol geben und mit Hilfe von Entellan eingedeckelt.
2.4.4. Silber Färbung nach Bielschowsky
Zur Silberimprägnierung von Axonen erfolgten zunächst die Entparaffinierung
mit Xylol und dann die Rehydrierung in absteigender Alkoholreihe. Zu 37°
vorgewärmter 20 % AgNO3 Lösung wurde dann tropfenweise 25 % NH3
hinzugegeben bis letztlich Silberhydroxid entstand. Die Schnitte wurden dann
für ca. 10 Minuten und bei 37° in diese Lösung überführt, ohne dass die
Schnitte Licht ausgesetzt wurden. Nach Waschen mit 0.1 % NH3 wurden die
Schnitte erneut in Silberhydroxid gestellt und Entwickler Lösung hinzugegeben.
Unter kontinuierlichem Schütteln wurden die Schnitte reduziert. Die Axone
färbten sich schwarz, der Hintergrund wurde gelblich. Es erfolgte ein erneuter
Waschschritt in 0.1 % NH3 und zuletzt in Aqua dest. Nach Dehydrierung mittels
Alkoholreihe und Xylol erfolgte das Eindeckeln mit Entellan.
Entwickler Lösung: 5.4 ml Formaldehyd in 114.6 ml A. dest. + 1 Tropfen konz.
HNO3 (65 %) +0.5 g Zitronensäure
- 24 -
2.4.5. Hämalaun-Eosin Färbung
Nach dem Entparaffinieren und der Rehydratation wurden die Schnitte 10
Minuten in Hämalaun getaucht und danach gewässert. Daraufhin erfolgten
diedas Inkubation in 0.1 % Eosin und ein erneuter Waschschritt. Nach der
Dehydrierung mittels der Alkoholreihe wurden die Schnitte mit Entellan
eingedeckelt.
Hämalaun: 1 g Hämatoxylin in 1 l Aqua dest. + 0.2 g NaJO3 + 50 g
Kaliumaluminiumsulfat + 50 g Chloralhydrat + 1 g Zitronensäure
Eosin: 0.1 g Eosin in 100 ml Ethanol 70 % lösen + 3 Tropfen 100 % Essigsäure
2.5.
Immunologische Methoden
2.5.1. Standardprotokoll eines Sandwich-ELISA
Zur Quantifizierung der Zytokine IFN-γ, IL-6, IL-12/IL23 p40, IL-1β, IL-2 und IL17 wurden ELISA Analysen aus Überständen von Milz Zell Kulturen
durchgeführt. Hierfür wurden ELISA Sets entsprechend den Angaben des
Herstellers
verwendet.
Die
96
Well
Flachbodenplatte
mit
verstärkter
Proteinbindungskapazität wurden über Nacht mit dem „Capture“-Antikörper
beschichtet (IFN-γ 1:250 in Carbonat/Bicarbonat Puffer; mIL-1 β 1:250; IL-6,
IL12/IL23p40 und IL-2 1:250 in Carbonat/Bicarbonat; IL-17 1:200 in
Carbonat/Bicarbonat) und über Nacht bei 4° aufbewahrt. Nach der Inkubation
wurden
die
Platten
gewaschen
und
die
noch
verbliebenen
freien
Bindungsstellen mit BSA bei Raumtemperatur für eine Stunde geblockt. Nach
einem
erneuten
Wasch-Schritt
wurden
die
Zellüberstande
sowie
die
Standardreihe aufgetragen. Je nach Ansatz wurde dann verdünnt oder
unverdünnt der Überstand als Dreifachansatz in die Vertiefungen pipettiert und
bei Raumtemperatur für 1-2 Stunden inkubiert. Danach wurde der biotinylierte
Detektions-Antikörper auf die gewaschene Flachbodenplatte gegeben. Im
nächsten
Schritt
wurde
ein
Detektionreagenz
(Meerrettich-Peroxidase
gebundenes Streptavidin, Streptavidin HRP) hinzugegeben. Das biotinylierte
Ende
des
Detektionsantikörper
Detektionsreagenz.
Zur
bindet
Entwicklung
an
erfolgte
das
die
Streptavidin
des
Zugabe
von
Tetramethylbenzidin (TMB) mit nachfolgender Farbreaktion, welche mit
- 25 -
Schwefelsäure abgestoppt wurde. Die optische Auswertung erfolgte bei 450
nm. Mittels einer angefertigten Standardkurve, können dann die ermittelten
Extinktionswerte einer Konzentration zugeordnet werden. Die Auswertung
erfolgte an einem ELISA Reader der Firma Dynatech.
Zur Bestimmung des IL-1β
wurden Peritonealmakrophagen aus der
Maus präpariert. Die Maus wurde mit CO2 tierschutzgerecht getötet und auf der
Präparierplatte fixiert. Nach Desinfektion mit 70 % Ethanol wurde das Fell
vorsichtig abpräpariert, bis das Peritoneum sichtbar war. Dann wurde mit Hilfe
einer Spritze und einer dünnen Nadel (26 G) 1 ml steriles PBS, in den
Bauchraum gegeben, ohne Bestandteile des Gastrointestinaltraktes zu
verletzen. Nach leichten massierenden Bewegungen wurde das PBS mit der
Spritze aufgezogen und nach mehreren Wasch-Schritten in R10 Medium
aufgenommen und in einer 96- Well Platte ausgesät. Pro Well wurden 500.000
Zellen in einem Gesamtvolumen von 250 µl Medium ausplattiert. Die
Makrophagen wurden bei 37º und 5 % CO2 im Brutschrank kultiviert. Die
Peritonealmakrophagen
wurden
mit
Lipopolysaccharid
(LPS)
in
einer
Konzentration von 100 ng/ml stimuliert.
Carbonat/ Bicarbonat Puffer: 0.1 M Carbonat pH 9.5
R10 Medium: 1640 RPMI, 1 % Penicillin, 1 % Streptomycin, 1 % L-Glutamin, 1
% Non essential Amino- acid, 1 % Na-Pyruvate, 10 % inaktiviertes FCS
2.5.2. Proliferationsassay
Zur Analyse der T-Zell Proliferation wurde 10-12 Tage nach Immunisierung mit
200 µg MOG 35-55 die Milz und die inguinalen Lymphknoten präpariert. Nach
Gewinnen einer Zellsuspension wurden insgesamt 250.000 Zellen pro
Vertiefung in einer 96 Well Platte ausgesät. Es erfolgte eine spezifische Antigen
Stimulation mit MOG 35-55 in einer Konzentration von 20 µg/ml sowie eine
polyklonale Stimulation mit dem Lektin Concavalin A (1.25 µg/ml) Als
Negativkontrolle wurden die Zellen unstimuliert in Medium belassen. TriplikatAnsätze wurden in einem Brutschrank mit 5 % CO2 für 56 Stunden inkubiert,
dann mit 0.2 µCi/well Tritium markiertem Thymidin gepulst und nach 16
Stunden geerntet. Die Zellen wurden mit Hilfe eines 96 Well Harvester auf
- 26 -
einem Fiberglas Filterpapier überführt und die Radioaktivität wurde in einem 96
Well Betaplate Szintillator gemessen.
2.6.
Molekularbiologische Methoden
2.6.1. DNA Isolierung aus Mausschwänzen
Für die Genotypisierung der hier verwendeten genetisch veränderten C57/BL6
Mäuse wurde zunächst im Alter von ca. 4 Wochen 3-5 mm des Schwanzes
biopsiert. Es erfolgte die Protein-Verdauung mit 20 µl Proteinase K bei 60º im
Heizblock für ca. 7 Stunden. Zum Stoppen des Prozesses wurde die Probe für
5 Minuten bei 90º aufgekocht. Zum Abtrennen des Zelldetritus wurde die Probe
bei 14.000 rpm für 5 Minuten zentrifugiert. Die Fällung der DNA erfolgte mit
Isopropanol. Es erfolgte eine erneute Zentrifugation mit 14.000 rpm. Der
Isopropanol Überstand wurde vorsichtig abgenommen und die Probe wurde mit
70 % Ethanol gewaschen und Luft getrocknet. Je nach gewünschter
Konzentration
wurden
zwischen
100-200
µl
DNAase
freies
Wasser
hinzugegeben und die Probe bei 40º inkubiert, so dass sich die DNA lösen
könnte. Die Proben wurde bei 4º gelagert.
Lysis Puffer: 100 mM TRIS pH 8.5 , 5 mM EDTA , 200 mM NaCl, 0.2 % SDS
(w/v)
2.6.2. Polymerasekettenreaktion (PCR, Standardprotokoll einer
Genotypisierung)
Die grundlegenden Prinzipien der PCR wurden erstmalig von Kjell Kleppe 1971
beschrieben und 12 Jahre später von Carl Mullis umgesetzt (Mullis and
Faloona, 1987). Mit der Entdeckung der aus dem thermostabilen Bakterium
Thermus
aquaticus
gewonnenen
Taq-Polymerase
wurde
die
Technik
entscheidend verbessert (Saiki et al., 1988). Die PCR ist im Stande, in vitro eine
mittels Primern genau definierte DNA Sequenz zu vervielfältigen. Ein PCR
Protokoll
besteht
normalerweise
aus
insgesamt
30-35
Zyklen.
Nach
Denaturierung des DNA Stranges bei 95° erfolgt das Annealing der Primer, das
sequenzspezifisch ist und zumeist bei einer Temperatur zwischen 55-65°
erfolgt. Hieran schließt sich die Elongation bzw. die Amplifikation mittels der
- 27 -
Taq-Polymerase an. Zur Genotypisierung der Mäuse wurde die aus den
Schwanzbiopsien gewonnene DNA verwendet. Der DNA wurden dNTP (2-10
mM,) die Primer (25 pmol) sowie 10 x Taq Puffer und vereinzelt Mg2+
hinzugegeben und die Probe mit H2O auf das gewünschte Volumen (25 µl)
gebracht. Zuletzt wurde die Taq Polymerase hinzugefügt. Die PCR Reaktion
fand in einem Thermocycler der Firma Eppendorf statt.
Tab. 2: Sequenzen der zur Genotypisierung verwendeten Primer
lysMCre
Mlys 1
5´CTT GGG CTG CCA GAA TTT CTC 3´
Mlys 2
5´TTA CAG TCG GCC AGG CTG AC 3´
Cre8
5´CCC AGA AAT GCC AGA TTA CG 3´
BDNF flox
BDNF 13
5´GTT GCG TAA GCT GTC TGT GCA CTG TGC 3´
BDNF 14
5´CAG ACT CAG AGG CGA CTT TGA TGG CTT G 3´
lckCre
OIMR 1084
5´GCG GTC TGG CAG TAA AAA CTA TC 3´
OIMR 1085
5´GTG AAA CAG CAT TGC TGT CAC TT 3´
Tab. 3: Bandengröße der PCR Produkte
lysMCre
WT
350 bp
lysMCre/lysMCre
1700 bp, 700 bp
lysMCre/+
1700 bp; 700 bp; 350 bp
BDNF flox
WT
600 bp
flox/+
600 bp, 700 bp
flox/flox
750 bp
- 28 -
lckCre
WT
100 bp
Tg
400 bp
2.6.3. Agarose Gelelektrophorese
Das gewonnene PCR Produkt wurde auf ein 2 % Agarosegel aufgetragen und
eine Gelelektrophorese durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine
molekularbiologische Methode, um DNA nach ihrer Größe zu trennen. 2 g
Agarose wurden mit 100 ml Wasser in einer Mikrowelle aufgekocht und nach
dem Aufkochen 3 µl Ethidiumbromid hinzugefügt. Daraufhin wurde das noch
flüssige und heiße Gel in eine Gelkammer gegossen und ein Kamm zur Bildung
der so genannten Taschen gesteckt. Nach dem Entfernen des Kammes wurde
TBE Puffer in die Kammer gegossen. Nach Beladung der Geltaschen mit DNA
Proben, zu dem im Volumenverhältnis von 1:6 Loading Dye hinzugefügt worden
war, wurde an den Enden der Gelkammer eine Spannung von ca. 100 Volt
angelegt und für ca 30 Minuten beibehalten. In dem so entstandenen
elektrischen Feld wanderte die negativ geladene DNA in Richtung Anode. Mit
Hilfe einer mit aufgetragenen DNA Leiter konnte dann die Größe der
aufgetrennten DNA Fragmente bestimmt werden.
TBE Puffer: 90 mM TRIS, 90 mM. Borsäure, 2 mM EDTA, pH 8.0
2.6.4. RNA Isolierung
Die RNA Isolierung aus Hirngewebe, Peritonealmakrophagen und T-Zellen
erfolgte mit Hilfe des RNeasy System und wurde entsprechend den
Anweisungen des Herstellers ausgeführt. Dabei macht man sich die selektiven
Bindungseigenschaften von RNA an eine Silicagelmembran zu nutze. Nachdem
den
lysierten
und
in
Guanidinthioisocyanat
homogenisierten
Proben
Ethylalkohol hinzugefügt wurde, wurden die Proben auf die RNeasy SilicalgelSäulen aufgetragen. Guanidinthioisocyanat inaktiviert RNasen, währenddessen
das hinzugefügte Ethanol die Bindungsbedingungen optimieren soll. Die
Gesamt RNA bindet an der Silicagelmembran, während die übrigen Substanzen
effizient durch mehrere Waschschritte ausgewaschen werden und somit
- 29 -
abgetrennt werden. Zuletzt wurde die gebundene RNA in RNase freies Wasser
aufgenommen.
2.6.5. Real time PCR
Die
real
time
reverse
transcription
PCR
wird
zur
Bestimmung
der
Genexpression verschiedener Gene verwendet. Des Weiteren macht diese
Methode die Quantifizierung auf Genexpressionsbasis möglich. Unter Einsatz
des SYBR Green-Farbstoffes kann die Amplifikation der Proben sichtbar und
somit quantifizierbar gemacht werden. Dies ermöglicht, Informationen in
Echtzeit („real time“) zu erhalten (Bustin, 2000).
Für die reverse Transkription wurden 12 µl aufgereinigter RNA und 200 U
Superscript II reverse Transkriptase verwendet.
Die Quantifikation des Beta Aktins erfolgte mittels folgender Primer:
Beta-actin S2 (5´-ATTGCCGACAGGATGCAGAA-3´),
Beta-actin AS2 (5´-GCTGATCCACATCTGCTGGAA-3´), und
Beta-actin Son2 (5´-FAM-CAAGATCATTGCTCCTCCTGAGCGCA-TAMRA3´). Die Analyse der BDNF mRNA Expression erfolgte mit folgenden Primern:
mBDNF S (5´-GGGCCGGATGCTTCCTT-3`),
mBDNF AS (5´-GCAACCGAAGTATGAAATAACCATAG-3´), und
mBDNF Son (5´-TTCCACCAGGTGAGAAGAGTGATGACCAT-3´).
Alle PCR Reaktionen wurden in 4 fach Ansätzen in einem 7500 Real Time PCR
System durchgeführt. Mittels relativer Quantifizierung wurden die Daten in
relative Genexpression angegeben, wobei die Expression der wild-typ Mäuse
auf jeweils 100 % gesetzt wurde (Livak and Schmittgen, 2001).
2.
Mikroskopie und Datenanalyse
Die Rückenmarksschnitte wurden unter einem Lichtmikroskop ausgewertet. Die
Analyse erfolgte immer geblindet und schloss für alle Färbungen die
Auswertung 6 unabhängiger Schnitte einer Maus ein. Nur zur Analyse der
Demyelinisierung wurden 4 Schnitte pro Maus ausgewertet
Zur Quantifizierung der Axondichten wurden demyelinisierte Flächen und
homogenen Zellinfiltrate als Läsionen identifiziert. Das angrenzende Gewebe
mit geringerer Infiltration und diffuser Entmarkung wurde als Periläsion definiert
- 30 -
und das nach zentral anschließende Gewebe als normal erscheinende weiße
Substanz. Zusätzlich wurden anhand der gleichen Schnitte die axonale Dichte
in der grauen Substanz in definierten Arealen im lateralen Vorderhorn und
medialen
Hinterhorn
bestimmt
(Herrero-Herranz
et
al.,
2008).
Zur
Quantifizierung der Axone wurde ein speziell angefertigtes Zählgitter mit 100
µm Durchmesser (modifiziert nach (Bitsch et al., 1998) verwendet. Die
Resultate sind als relative axonale Dichte angegeben.
CD3 positive T-Zellen, Mac-3 positive Makrophagen/Mikroglia und APP
positive Profile wurden mit Hilfe eines Zählgitters (Fläche 0,0625mm2) gezählt
und die Infiltratdichte auf mm2 umgerechnet.
Die semiquantitative Analyse der Demyelinisierung erfolgte mittels Cell
D-Software und wurde als Anteil des entmarkten Areals an der gesamten
weißen Substanz angegeben.
Alle Daten wurden als Mittelwerte ± SEM angegeben. Die statistischen
Berechnungen wurden nach Untersuchung auf Normalverteilung mit dem
Mann-Whitney U Test durchgeführt (PRISM software, Graph Pad, San Diego,
CA, USA). Die Mortalität wurde mit dem Chi-Square Test untersucht
(http://www.physics.csbsju.edu/stats/). Die p Werte wurden als signifikant
definiert wenn * p < 0.05, ** p < 0.01, *** p < 0.001.
Die Abbildungen wurden mit Xact Chart publishing, SciLab Inh.,
Hamburg erstellt.
- 31 -
3.
Ergebnisse
3.1.
Generierung und Phänotypisierung konditionaler BDNF
knock-out Mäuse
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden nach dem unten abgebildeten
Verkreuzungsschema (Abb. 2) LF Mäuse, lckF Mäuse und LLF Mäuse
generiert. Einen offensichtlichen Phänotyp zeigten diese Mäuse nicht.
fl/fl
lysMCre/lysMCre
fl/fl
lckCre/lckCre
BDNF
fl/fl
lysMCre/lysMCre BDNF
BDNF
lckCre BDNF
fl/fl
fl/fl
lysMCre/lysMCre lckCre BDNF
Abb. 2: Verkreuzungsschema zur Generierung konditionaler BDNF knock-out
Mäuse in Immunzellen (Bildquelle: Jackson Laboratories, Maine, USA).
Im nächsten Schritt wurde mit Hilfe der real time-PCR die Effektivität der CreloxP
vermittelten
Deletion
des
BDNF
Gens
in
Gehirngewebe,
Peritonealmakrophagen und T-Zellen untersucht. Das Gehirngewebe diente
hierbei als Kontrolle der Gewebespezifität des konditionalen knock-outs, bei
dem die BDNF Expression selektiv in T-Zellen und Makrophagen/Mikroglia
erniedrigt sein sollte. Die relative BDNF Genexpression in Immunzellen von
lysMCre BDNFfl/fl (LF) Mäusen und lckCre BDNFfl/fl (lckF) Mäusen zeigte
deutliche Unterschiede zu den wild-typ Kontrollen. Hierbei fand sich sowohl in
T-Zellen als auch in den Peritonealmakrophagen eine spezifische Reduktion
der BDNF Genexpression, wohingegen die Genexpression im Gehirn keine
- 32 -
Unterschiede ergab. In den lysMCre lckCre BDNFfl/fl (LLF) war die mBDNF
Genexpression in Makrophagen und T-Zellen signifikant reduziert (Abb. 3). Die
Genexpression ist als relative Genexpression im Verhältnis zum jeweiligen wild-
realtive gene expression in % + SEM
typ Gewebe dargestellt, welches auf 100% gesetzt wurde.
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
WT, n=3 LLF, n=2 WT, n=3 LLF, n=2 WT, n=3 LLF, n=2
Gehirn
Makrophagen
T-Zellen
Abb. 3: Signifikant reduzierte mBDNF Genexpression in Makrophagen und TZellen in LLF Tieren (blau) im Vergleich zu den wild-typ Tieren (rot),
(Makrophagen p < 0.0123; T-Zellen p < 0.0381).
3.2.
Analyse der frühen Erkrankungsphase
3.2.1. Klinischer Verlauf der MOG-EAE
Im Anschluss der Phänotypisierung wurden die konditionalen BDNF knock-out
Mäuse mit MOG 35-55 immunisiert und der Krankheitsverlauf mit wild-typ
Mäusen verglichen. In ersten Kontrollexperimente ergaben sich im Vergleich
von lysMCre Mäusen, lckCre und lysMCre lckCre Mäusen, sowie BDNFfl/fl
Mäusen mit wild-typ Mäusen keine signifikanten Unterschiede (Abb. 4). Daher
wurden im Verlauf wild-typ Mäuse als Kontrolltiere verwendet. In Mäusen mit
einer selektiven BDNF Defizienz in myeloiden Zellen (lysMCre BDNFfl/fl) zeigte
sich insgesamt kein signifikanter Unterschied im Vergleich zu wild-typ
Kontrollen. Einzig am Maximum der Erkrankung (Tag 14-20 p.i.) entstand der
Eindruck, dass die LF Tiere etwas leichter erkrankt waren und sich in Relation
- 33 -
zu den wild-typ Mäusen weniger gut erholten, ohne dass dieser Unterschied
signifikant war (p < 0.4566 an Tag 17; Abb. 5). Der Krankheitsverlauf der MOGEAE in Tieren mit einer selektiven Defizienz in T-Zellen zeigte über den ganzen
Krankheitsverlauf keinen Unterschied zu den wild-typ Tieren (Abb. 6).
mean clinical score + SEM
10
8
WT, n=31
6
lysMcre lckCre, n=7
lysMCre, n=7
BDNFfl/fl, n=12
4
lckCre, n=7
2
0
0
5
10
15
20
25
30
35
days p.i.
Abb. 4: MOG-EAE in lysMCre lckCre Mäusen (blau), lysMCre Mäuse (grün),
lckCre Mäusen (braun) und BDNFfl/fl Mäusen (hellblau) im Vergleich zu wild-typ
Kontrolltieren (rot). Pool aus insgesamt 4 Experimenten.
mean clinical score + SEM
8
7
6
5
4
3
2
WT, n=10
1
lysMCre BDNFfl/fl, n=10
0
0
10
20
30
40
50
days p.i.
Abb. 5: MOG-EAE in lysMCre BDNFfl/fl, (blau) gegenüber wild-typ Kontrolltieren
(rot). Die Daten sind aus zwei unabhängigen Experimenten mit je 10 Mäusen
pro Gruppe gepoolt (Tag 17, p < 0.4566).
- 34 -
mean clinical score + SEM
8
7
6
5
4
3
2
WT, n=9
1
lckCre BDNFfl/fl, n=8
0
0
5
10
15
20
25
30
35
days p.i.
Abb. 6: MOG-EAE in lckCre BDNFfl/fl (blau) gegenüber wild-typ Kontrolltieren
(rot). Die Daten sind aus zwei unabhängigen Experimenten mit 9 wild-typ und 8
lckCre BDNFfl/fl Mäusen gepoolt.
Demgegenüber entwickelten lysMCre lckCre BDNFfl/fl (im Folgenden auch als
LLF Mäuse bezeichnet) mit einer kombinierten Defizienz von BDNF in T-Zellen
und myeloiden Zellen in der frühen Erkrankungsphase im Vergleich zu wild-typ
Kontrollen einen signifikant abgeschwächten Krankheitsverlauf mit einer nur
leichten Paraparese, während die wild-typ Tiere im Mittel eine ausgeprägte
Paraparese bis zur beginnenden Tetraparese entwickelten (Abb. 7). Hinsichtlich
der Mortalität zeigten sich ebenfalls signifikante Unterschiede. Während bei den
LLF Mäusen nur 1 von 34 Tieren verstarb, mussten in der wild-typ Gruppe 13
von 38 Mäusen entsprechend den Tierschutzrichtlinien aus dem Experiment
genommen wurden (signifikant entsprechend dem chi-square Test; p = 0.004).
Der Erkrankungsbeginn und die Inzidenz der Erkrankung zeigten keine
Unterschiede zwischen beiden Gruppen.
- 35 -
9
mean clinical score + SEM
8
7
6
5
4
3
2
WT, n=38
1
LysMCre lckCre BDNFfl/fl, n=34
0
0
5
10
15
20
25
days p.i.
Abb. 7: MOG-EAE in LLF Tieren (blau) gegenüber wild-typ Kontrolltieren (rot).
LLF Mäuse zeigen einen signifikant abgeschwächten Erkrankungsverlauf (p <
0.0001). Daten sind aus 5 unabhängigen Experimenten gepoolt.
3.2.2. Histologische Analyse in der frühen Erkrankungsphase
Während der MOG-EAE wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten der
Erkrankung Experimente histologisch aufgearbeitet. Eine erste Analyse erfolgte
am Maximum der Erkrankung; hierfür wurde der Tag 14 p.i. gewählt.
3.2.2.1. Analyse der Entzündungsreaktion
Zur Analyse der Entzündungsreaktion wurden an Rückenmarksquerschnitten
immunhistochemische
Färbungen
für
Makrophagen/Mikroglia (Mac-3 Färbung)
T-Zellen
(CD3
Färbung)
und
durchgeführt. Die Anzahl der
infiltrierenden T-Zellen und Makrophagen/Mikroglia wurde in je 6 ausgeprägten,
unabhängigen
Läsionen
pro
Gruppen
in
einer
verblindeten
Analyse
ausgewertet. Am Tag 14 p.i. zeigte sich in den LLF Mäusen eine signifikante
Reduktion von CD3 positiven T-Zellen und Mac-3 positiver Makrophagen und
Mikroglia (Abb. 8A,B).
- 36 -
700
CD 3 pos. cells/mm2 + SEM
Mac 3 pos. cells/mm2 + SEM
1.000
800
600
400
200
600
500
400
300
200
100
0
BD
N
Ff
l /f
l,
5
ly
sM
C
re
lc
kC
re
n=
W
T,
B
ly
sM
C
re
lc
k
W
T,
A
Cr
e
n=
5
BD
N
F fl/
n
=5
,fl n
=5
0
Abb. 8: Signifikant weniger Mac-3 positive Zellen (A) sowie CD3 positive Zellen
(B) (p < 0.0001) in den LLF Mäusen (blau, p < 0.0289) im Vergleich zu wild-typ
Kontrollen (rot).
3.2.2.2. Analyse von Demyelinisierung und axonalem Schaden
Im nächsten Schritt erfolgte an Serienschnitten die verblindete Auswertung der
entmarkten Fläche nach LFB Färbung (Abb. 9A) sowie die Quantifizierung der
axonalen Dichten in entmarkten Läsionen, der Periläsion sowie auch in der
NAWM und der grauen Substanz (Abb. 9B). Neben der reduzierten
Inflammation zeigten sich in LLF Mäusen auch ein Trend zur geringeren
Demyelinisierung sowie ein geringer ausgeprägter axonaler Schaden in
Läsionen und der Periläsion. Korrelierend dazu ließen sich tendenziell mehr
APP positive Profile in der LLF Gruppe nachweisen, wobei der Unterschied
nicht signifikant war (Abb. 9C). In der Analyse der Axondichten in NAWM und
grauer Substanz ergaben sich keine Unterschiede zwischen LLF Mäusen und
wild-typ Mäusen.
- 37 -
5
20
axonal density + SEM
25
4
3
2
1
15
10
5
LLF GM
WT GM
LLF NAWM
WT NAWM
LLF perilesion
ly
sM
C
B
WT perilesion
lc
kC
re
,
re
T,
n=
5
W
A
LLF lesion
WT lesion
0
0
n=
4
demyelination (% of white matter) + SEM
6
APP positive profiles/mm2 + SEM
500
400
300
200
100
BD
N
F fl/
,f n
=4
l
lc
kC
re
ly
sM
Cr
e
C
W
T,
n=
5
0
Abb. 9 A-C: Luxol Fast Blue Färbung (A), Bielschowsky Silberimprägnation (B),
APP Färbung (C) am Tag 14 p.i. Tendenziell geringere Demyelinisierung und
axonaler Schaden in der Läsion in LLF Mäusen (blau).
- 38 -
3.2.3. Immunologische Untersuchungen
3.2.3.1 Analyse der Zytokinexpression
Um die Ursachen der verminderten inflammatorischen Infiltration in LLF
Mäusen am Tag 14 p.i. zu untersuchen, wurde die Produktion von „Th1“ und
„Th17“ Zytokinen im Überstand von primären Milzzellkulturen aus MOG
immunisierten Mäusen analysiert. Nach Re-Stimulation mit MOG 35-55 in vitro
wurden proinflammatorische Zytokine wie IFN-γ, IL-6, IL-12/IL-23 p40 und IL-17
in einer ELISA Analyse gemessen (Abb. 10). Die Produktion von IL-1β wurde im
Überstand von Peritonealmakrophagen mit und ohne Stimulation mit LPS (100
ng/ml) untersucht. Die IFN-γ Produktion wie auch die IL-6 Sekretion war in LLF
Mäusen im Gegensatz zu wild-typ Kontrollen deutlich erniedrigt (Abb. 10A,B). In
den weiteren durchgeführten Messungen zeigte sich neben einer deutlich
reduzierten
IL-17
Produktion
auch
geringere
Werte
für
das
proinflammatorischen Zyotkin IL-12/IL23 p40 (Abb. 10C,D). Des Weiteren fand
sich in den Kulturüberständen von LLF Mäusen nach Restimulation mit
MOG35-55 eine reduzierte IL-2 Produktion (s.u.) und auch die LPS-vermittelte
Induktion des proinflammatorische Zytokins IL-1β war in Überständen von
Peritonealmakrophagen aus LLF Tieren im Vergleich zu wild-typ Kontrollen
deutlich reduziert (Abb. 10E).
- 39 -
C
N
F fl/
,fl
n=
4
10.000
4.000
8.000
0
D
- 40 -
BD
B
lc
k
C
re
=4
BD
N
F fl/
T,
n
fl
,
4
=4
n=
BD
NF
fl/
,fl n
0
ly
sM
Cr
e
W
lc
kC
re
4
IL12/IL23 p40 (pg/ml) + SEM
20.000
lc
kC
re
re
n=
40.000
re
5.000
IL-17 (pg/ml) + SEM
C
lys
M
W
T,
interferon gamma (pg/ml) + SEM
60.000
M
C
=4
=4
1.000
T,
n
BD
N
F fl/
,fl n
2.000
W
lc
kC
re
3.000
lys
re
n=
4
A
ly
sM
C
W
T,
IL-6 (pg/ml) + SEM
80.000
300
250
200
150
100
50
0
6.000
4.000
2.000
0
IL-1ß fold induction + SEM
50
40
30
20
10
E
lck
Cr
e
ly
sM
C
re
W
T,
n
=4
BD
N
F fl/
,fln
=
4
0
Abb. 10: Signifikante Reduktion aller Zytokine (A-D) in den LLF Tieren (blau, p
< 0.05). Nicht signifikant verminderte IL-1β Produktion in LLF Mäusen (E).
3.2.3.2. Analyse der T-Zellproliferation
Die verminderte Zytokinproduktion kann Ausdruck einer selektiven Störung der
Th1/Th17 Differenzierung sein oder durch eine gestörte T-Zellexpansion zu
erklären sein, wobei die defiziente IL-2 Produktion in LLF Mäusen nach MOG
Stimulation bereits auf eine gestörte T-Zellproliferation hinweist (Abb. 11B). Zur
weiteren Einordnung dieses Befundes erfolgte daher die Analyse der T
Zellproliferation in einem radioaktiven Assay nach 3H Thymidineinbau. In LLF
Tieren zeigte sich eine signifikant erniedrigte Proliferationsrate nach Antigenspezifischer MOG Stimulation mit MOG, aber auch nach polyklonaler
Stimulation mit Concanavalin A (Con A) (Abb. 11A). Im Gegensatz dazu zeigten
sich in den einfach-konditionalen BDNF knock-out Mäusen mit BDNF Defizienz
nur in T-Zellen bzw. nur in Makrophagen/Mikroglia keine Unterschiede zu wildtyp Kontrollen (Abb. 12).
- 41 -
2.000
IL-2 (pg/ml) + SEM
1.500
1.000
150
100
50
500
0
0
LLF
WT
WT
MOG 35-55
LLF
Con A
lc
kC
C
re
ly
sM
B
W
A
re
T,
n
=4
medium
LLF
4
WT
BD
NF
fl/
,fln
=
3 H thymidine incorporation (cpm) + SEM
200
2.500
Abb. 11: Verminderte T-Zell Proliferation in LLF Tieren (p = 0.002) (A) und Con
A Stimulation (p = 0.007). Verringerte IL-2 Produktion in LLF Mäusen (p = 0.04)
3 H thymidine incorporation (cpm) + SEM
(B). Daten aus zwei Experimenten mit jeweils 8 Tieren.
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
WT
LF
LckF WT
medium
LF
LckF WT
MOG 35-55
LF
LckF
Con A
Abb. 12: In LF (lysMCre BDNFfl/fl, blau) und LckF (lckCre BDNFfl/fl, hellblau)
Tiere zeigen sich keine Unterschiede in der T-Zell Proliferation zu den wild-typ
Kontrollen (rot) nach Aktivierung mit MOG oder Con A.
- 42 -
Zusammengefasst zeigt sich in der frühen Phase der MOG-EAE in Mäusen
mit einer kombiniert-konditionalen Defizienz von BDNF in myeloiden Zellen und
T-Zellen ein abgeschwächter klinischer Verlauf. Dieser geht mit einer
verminderten
entzündlichen
Infiltration,
einer
reduzierten
Produktion
proinflammatorischer Zytokine sowie einer eingeschränkten T-Zellproliferation
einher.
3.3.
Analyse der chronischen Phase der EAE in konditionalen
BDNF knock-out Mäusen
3.3.1. Klinischer Verlauf der MOG-EAE
Zur Analyse eventueller neuroprotektiver Effekte von Immunzell-BDNF in der
MOG-EAE
wurde
in
den
nächsten
Experimenten
die
chronische
Erkrankungsphase untersucht, in der die entzündliche Infiltration deutlich
abnimmt, aber die degenerativen Veränderungen weiter zunehmen (HerreroHerranz et al., 2008). LLF Mäuse entwickelten im Verlauf der MOG-EAE bis zur
chronischen
Erkrankungsphase
eine
stärkere
Behinderung
mit
Verschlechterung der Paraparese, während sich die wild-typ Kontrollen nach
dem ersten Krankheitsmaximum leicht erholten und in der chronischen
Erkrankungsphase eine sich weiter bessernde, leichte Paraparese zeigten
(Abb. 13). In Relation zum Erkrankungsmaximum an Tag 20 p.i. kam es in LLF
Mäusen also zu einer zunehmenden Behinderung, währenddessen sich die
wild-typ Mäuse im Verlauf leicht besserten (Abb. 14). Am Tag 71 p.i. waren die
LLF Mäusen in dieser Analyse im Mittel 2.5 Scorepunkte kränker als die wildtyp Kontrollen.
- 43 -
mean clinical score + SEM
8
7
6
5
4
3
2
WT, n=27
1
lysMCre lckCre BDNFfl/fl, n=25
0
0
10
20
30
40
50
60
70
days p.i.
Abb. 13: Abgeschwächte akute Erkrankungsphase in LLF Tieren (blau), mit
zunehmender Behinderung. Stärkere akute Erkrankungsphase in wild-typ
Delta mean clinical score + SEM
Mäusen (rot) mit Teilremission. Daten zeigen Pool aus vier Experimenten.
2,0
WT, n=27
1,5
lysMCre lckCre BDNFfl/fl, n=25
1,0
0,5
0,0
-0,5
-1,0
-1,5
-2,0
20
30
40
50
60
70
days p.i.
Abb. 14: Differenz der Scorewerte im Vergleich zu Tag 20 p.i. mit Zunahme der
Behinderung in LLF Mäusen (blau) (Tag 71; p = 0.0003). Pool aus vier
unabhängigen Experimenten (Datensatz wie in Abb. 13).
- 44 -
3.3.2. Histologische Analyse in der chronischen Erkrankungsphase (Tag
54 p.i.)
Analog zu den histologischen Untersuchungen in der frühen Phase der MOGEAE wurden Färbungen für T-Zellen und Makrophagen/Mikroglia sowie eine
Markscheidenfärbung
und
eine
Analyse
der
Axondichten
nach
Silberimprägnation in der chronischen Erkrankungsphase (Tag 54 p.i.) und in
der späten chronischen Erkrankungsphase (Tag 71 p.i.) durchgeführt.
3.3.2.1.
Analyse der Entzündungsreaktion
In der verblindeten Quantifizierung der Mac-3 positiver Makrophagen und
Mikroglia (Abb. 15A) sowie CD3 positiver Zellen (Abb. 15B) am Tag 54 p.i.
zeigte sich wie am 14 Tag p.i. erneut eine signifikant reduzierte Infiltration der
Entzündungszellen in Rückenmarksquerschnitten von LLF Mäusen.
800
CD 3 pos. cells/mm2 + SEM
Mac 3 pos. cells/mm2 + SEM
1.000
800
600
400
200
700
600
500
400
300
200
100
0
BD
N
F fl/
=7
lc
kC
re
T,
n
lys
M
Cr
e
W
re
lck
C
B
ly
sM
C
re
A
W
T,
n
=7
BD
N
F fl/
fl
,fl n
,n
=7
=7
0
Abb. 15: Signifikant weniger Mac-3 (A) positive Zellen (p < 0.005) in LLF
Mäusen sowie signifikant reduzierte Anzahl von CD3 (B) positiven Zellen (p <
0.0005).
- 45 -
3.3.2.2. Analyse von axonalem Schaden und Demyelinisierung an Tag 54
p.i.
Die Auswertung der entmarkten Flächen am Tag 54 p.i. zeigte eine signifikant
geringere Entmarkung in den LLF Mäusen im Vergleich zu wild-typ Kontrollieren
(Abb. 16A). Im Vergleich zum angedeutet geringeren axonalen Verlust in den
LLF Tieren am Tag 14 p.i., ergab die Analyse der Axondichten in entmarkten
Läsionen nun aber einen signifikant größeren axonalen Verlust in den LLF
Tieren im Vergleich zu wild-typ Mäusen (Abb. 16B), was gut mit dem in dieser
Erkrankungsphase schwereren klinischen Verlauf der MOG-EAE in den LLF
Mäusen korreliert. Dagegen fanden sich keine Unterschiede in der axonalen
Integrität in der Periläsion, NAWM und in der GM. Abb. 17 zeigt eine
representative Bielschowsky Silber Färbung von Läsionen im Bereich der
Seitenstränge des thorakalen Rückenmarkes an Tag 54 p.i. mit reduzierter
25
10
20
axonal density + SEM
12
8
6
4
2
15
10
5
Abb. 16: Luxol Fast Blue Färbung (A) und Silber Färbung (B) mit signifikant
geringerer Demyelinisierung (p = 0.02) sowie signifikant erhöhtem axonalen
Verlust (p = 0.02) in LLF Mäusen (blau); wild-typ Kontrollen (rot).
- 46 -
LLF GM
WT GM
LLF NAWM
WT NAWM
LLF perilesion
WT perilesion
fl/
,fl
NF
BD
B
ly
s
M
C
re
lc
kC
re
W
T,
n=
6
A
LLF lesion
WT lesion
0
0
n=
7
Demyelination (% of white matter) + SEM
Dichte der Axone in LLF Tieren.
Abb. 17: Silber Färbung von spinalen Läsionen an Tag 54 p.i. mit deutlich
reduzierter Dichte von Axonen in der Läsion aus einer LLF Maus (B) und einer
wild-typ Maus (A). Balken = 20 µm im Detail, 100 μm in der Übersicht.
3.3.3. Histologische Analyse in der späten Erkrankungsphase (Tag 71 p.i.)
3.3.3.1. Analyse der Entzündungsreaktion
In der späten chronischen Phase (Tag 71 p.i.) wurde die letzte histologische
Aufarbeitung durchgeführt. Im Gegensatz zum Tag 54 p.i. zeigten sich nun
keine signifikanten Unterschiede mehr zwischen LLF Mäusen und wild-typ
Kontrolltieren bezüglich der Infiltration CD3 positiver T-Zellen und Mac-3
positiver Makrophagen/Mikroglia (Abb. 18A,B).
- 47 -
400
700
CD 3 pos. cells / mm2 + SEM
Mac 3 pos. cells/mm2 + SEM
800
600
500
400
300
200
100
300
200
100
0
BD
=5
lc
kC
re
T,
n
M
Cr
e
B
lys
A
ly
s
M
C
re
W
lc
W
kC
r
T,
n
e
=5
BD
N
N
F fl/
fl
,
n=
F fl/
=fl 7
7
0
Abb. 18: Kein signifikanter Unterschied in der Mac-3 Färbung (A) und in der
CD3 Färbung (B) am Tag 71 p.i. zwischen den LLF Tieren (blau) und wild-typ
Kontrollen (rot).
3.3.3.2. Analyse von axonalen Schaden und Demyelinisierung
Am Tag 71 p.i. ergab die Auswertung der entmarkten Flächen in der LFB
Färbung keinen Unterschied zwischen LLF Mäusen und wild-typ Kontrolltieren
(Abb. 19A). Wie schon am Tag 54 p.i. zeigte sich in demyelinisierten Läsionen
von LLF Mäusen erneut ein signifikant erhöhter axonaler Verlust. Ebenso
konnte eine zwar nur leicht, aber signifikant verminderte axonale Dichte in der
grauen Substanz der LLF Mäuse festgestellt werden. Demgegenüber waren die
Axondichten in der Periläsion, sowie der normal erscheinenden weißen
Substanz in beiden Gruppen nicht unterschiedlich (Abb. 19B).
- 48 -
axonal density + SEM
15
10
5
15
10
5
LLF GM
WT GM
LLF NAWM
WT NAWM
LLF perilesion
WT perilesion
LLF lesion
WT lesion
fl
F fl/
BD
N
C
re
n=
5
ly
sM
C
re
lc
k
W
T,
A
20
0
0
,n
=7
demyelination (% of white matter) + SEM
25
20
B
Abb. 19: Kein Unterschied in Demyelinisierung, LLF Mäusen (blau) wild-typ
Kontrollen (rot). Silber Färbung (B) mit höherem axonalen Verlust in Läsionen in
LLF Mäusen (p < 0.0001), ebenso in der grauen Substanz (p = 0.002).
Zusammengefasst findet sich in der späten, chronischen Phase der MOG-EAE
ein schwerer Erkrankungsverlauf mit zunehmender Behinderung in LLF
Mäusen, der mit einem vermehrten axonalen Verlust speziell in entmarkten
Läsionen, nicht aber mit einer verstärkten Entzündungsreaktion einhergeht.
- 49 -
4.
Diskussion
In der vorliegenden Arbeit wird die Bedeutung von endogenem BDNF in
Immunzellen für den Verlauf autoimmuner Entmarkung im ZNS untersucht. Die
Analysen in konditionalen knock-out Mäusen mit selektiver Defizienz von BDNF
in Immunzellen zeigen eine duale Rolle von BDNF in der der MOG-EAE,
nämlich:
(1) eine Bedeutung von BDNF für das axonale Überleben
(2) eine Rolle von BDNF für die zelluläre und humorale Immunantwort
4.2.
Effekte von Immunzell-BDNF auf axonales Überleben
In der späten Phase der MOG-EAE zeigten sich die Axondichten in Läsionen
von LLF Mäusen deutlich reduziert. Diese Daten sprechen dafür, dass
endogenem, von Immunzellen produziertem BDNF eine protektive Rolle in der
MOG EAE zukommt. Dieser protektive Effekt spiegelt sich hauptsächlich im
Erhalt der Axone und nicht im Erhalt von Markscheiden wieder. Demgegenüber
konnten
in
Modellen
traumatischer
Rückenmarksschädigung
direkt
myelinoprotektive Effekte für BDNF beobachtet werden (Ikeda et al., 2002;
McTigue et al., 1998).
Die LLF Maus zeigte nur direkt in entmarkten Läsionen einen axonalen
Verlust. Offensichtlich wirkt sich ein Fehlen von BDNF in Läsionen nur direkt an
der Stelle aus, wo es von Immunzellen produziert wird und vermittelt keine
Effekte über größere Distanzen. Dies weist auf einen unmittelbar parakrinen
Mechanismus der BDNF vermittelten Axonprotektion hin.
Die Axon protektiven Effekte von BDNF zeigten sich nur in Mäusen mit
kombinierter Defizienz von BDNF in T-Zellen und Makrophagen, nicht aber in
mono-konditionalen LF und lckF Mäusen. Dies kann dadurch erklärt sein, dass
für eindrücklich nachweisbare Effekte in den Läsionen nur die Summe des von
T-Zellen und Makrophagen produzierten BDNF ausreichend ist, während dies in
den monokonditionalen BDNF knock-outs durch die Rest-BDNF Produktion in
den Läsionen noch kompensiert wird.
Ein Einwand gegen den definitiven Nachweis der funktionellen
Bedeutung von Immunzell-BDNF für die Axon Protektion in der LLF Maus
besteht darin, dass durch die abgeschwächte Entzündungsreaktion in der
- 50 -
frühen Erkrankungsphase auch mögliche andere protektive Mediatoren (wie
zum Beispiel glial derived neurotrophic facor (GDNF), NT3 oder auch leukemia
inhibitory factor (LIF), die alle von Immunzellen produziert werden (Besser and
Wank, 1999; Vanderlocht et al., 2006) in geringerem Maße in Läsionen
gelangen. Dies schwächt die Spezifität der erhobenen Befunde theoretisch ab.
Hier könnten Ansätze mit therapeutischer Gabe von BDNF oder auch weitere
konditionale knock-out Modelle weiterführende Befunde liefern, zum Beispiel
die EAE Analyse in Mäusen, die nach konditionaler Deletion neuronal oder
astrozytär kein BDNF exprimieren. Bisherige Ansätze zur systemischen
therapeutischen Gabe von BDNF schlugen aufgrund der fehlenden BDNF
Akkumulation in Läsionen fehlt (Dittrich et al., 1996). Eine experimentelle
Möglichkeit exogenes BDNF in eine Läsion zu bringen, könnte durch MOG
spezifische T-Zellen bewerkstelligt werden, die in die Läsionen einwandern
können (sog. „Homing“) und dort BDNF (z.B. durch lentivirale Infektion)
sezernieren. Dadurch ließe sich die Axon protektive Funktion von BDNF im
experimentellen Modell weiter untersuchen.
Die im Rahmen dieser Arbeit herausgearbeitete Axon protektive
Bedeutung von BDNF eröffnen die Möglichkeit einer therapeutischen Nutzung
von BDNF zur protektiven oder gar reparativen Therapie bei chronischentzündlichen ZNS Erkrankungen. Dies wäre allem bei chronisch-progredienten
Erkrankungsverläufen von Interesse, bei denen die therapeutischen Optionen
immer noch limitiert sind. Vorangegangene Studien berichten über die
erfolgreiche Verabreichung von BDNF in einem motoneuronal degenerativen
Mausmodell (Mitsumoto et al., 1994). Allerdings enttäuschte das therapeutische
Konzept bei der Übertragung auf den Menschen 1999, was unter Umständen
auf der limitierten Verfügbarkeit von systemisch oder auch intrathekal
gegebenen
BDNF
im
ZNS
beruhen
könnte
(Dittrich
et
al.,
1996).
Dementsprechend zeigte die exogene Verabreichung von freiem BDNF im
Modell der experimentellen autoimmunen Neuritis (EAN) ebenfalls keine
Wirksamkeit (Felts et al., 2002).
Zwischenzeitlich wurden Therapieansätze in der Multiplen Sklerose
gefunden, für die auch neuroprotektive Effekte diskutiert werden. Die zur
Behandlung der schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose zugelassene
Substanz Glatirameracetat führt zur vermehrten Produktion von BDNF in
- 51 -
Glatirameracetat spezifischen T-Zellen (Aharoni et al., 2003), insbesondere in
Th2-Zellen (Ziemssen and Schrempf, 2007). Bisher konnten in der Behandlung
chronisch progredienter MS Verläufe mit Glatirameracetat aber leider keine
durchschlagenden Erfolge erzielt werden.
Zusammenfassend spricht der axonale Schutz durch Immunzell-BDNF in
EAE Läsionen für das Konzept der neuroprotektiven Autoimmunität, das durch
die beobachteten Effekte in den LLF Mäusen weiter gestützt wird. Insgesamt
rückt durch diese Daten BDNF in den Fokus des Interesses und ist auch für
therapeutische Möglichkeiten ein sehr reizvoller Ansatz.
4.2.
In
Effekte von Immunzell-BDNF auf die Immunantwort
der
frühen
Phase
der
MOG-EAE
zeigten
sich
in
LLF
Mäusen
überraschenderweise deutliche immunologische Effekte mit einer verminderten
entzündlichen Infiltration, einer gestörten Th1/Th17 Antwort und einer
verminderten T-Zell Proliferation. Hier können sowohl parakrine als auch
autokrine Wirkungen von BDNF zum Tragen kommen. Ein immunologischer
Effekt von BDNF konnte schon auf eosinophile Granulozyten und in der
Entwicklung von B-Zellen gezeigt werden (Nassenstein et al., 2003;
Schuhmann et al., 2005). Im Modell der LLF Maus zeigt sich nun auch eine
Bedeutung von BDNF für die T-Zellantwort, die zuvor nicht beschrieben wurde.
Primär beeinflusst BDNF dabei die IL-2 Expression. IL-2 ist ein zentraler
Wachstumsfaktor für T-Zellen, so dass auf diese Weise über BDNF vermittelte
Mechanismen die Expansion von Antigen spezifischen T-Zellen reguliert wird.
Sekundär ist dann in der LLF Maus aufgrund der eingeschränkten T
Zellproliferation die Th1/Th17 Antwort und dann auch die T-Zell- und
Makrophageninfiltrarion abgeschwächt, was sich letztlich in einem schwächeren
Krankheitsverlauf in der frühen Krankheitsphase der MOG-EAE auswirkt.
Im Immunsystem wird die Wirkung von BDNF über den hochaffinen TrkB
Rezeptors vermittelt, der sich auf T-Zellen, und neben niederaffinen p75
Rezeptoren auch auf Antigen präsentierenden Zellen findet (Kruse et al., 2007;
Laurenzi et al., 1994). Während der T-Zell Aktivierung könnte BDNF über
Signalwege wirken, die den Transkriptionsfaktor „c-AMP responsive element
binding protein“ (CREB) einschließen. Eine BDNF abhängige Aktivierung von
CREB wurde bereits in Neuronen gezeigt, wo dieser Faktor eine Rolle bei der
- 52 -
Gedächtnisbildung im Rahmen der sog. Langzeitpotenzierung spielt (Dash et
al., 1990). CREB kommt aber auch eine Rolle in der Regulation von Zytokin
Genen wie zum Beispiel dem IL-2 Gen zu das Bindestellen für CREB in seinen
regulatorischen Gen Elementen besitzt (Butscher et al., 1998). Die funktionelle
Bedeutung von CREB im Immunsystem konnte bereits vor einiger Zeit in
Mäusen gezeigt werden, die eine dominant negative CREB Mutation
exprimieren. In diesem Modell findet sich eine deutlich reduzierte IL-2
Produktion und eine eingeschränkte Thymozytenproliferation (Barton et al.,
1996). Die Untersuchung der Aktivierung von CREB und auch seinem
Regulator CREM in der LLF Maus bedarf weiterer Untersuchungen.
Die Rolle neurotropher Faktoren im Immunsystem wurde schon für den
„leukemia inhibitory factor“ (LIF), einem neurotrophen Zytokin (Vanderlocht et
al., 2006), und für das Neurotrophin „nerve growth factor“ (NGF) beschrieben.
In LIF knock-out Mäsuen zeigt sich in der späteren Erkrankungsphase eine
schwächere
MOG-EAE,
was
vermutlich
durch
die
Akkumulation
von
neutrophilen Granulozyten in Läsionen bewirkt wird, die die Entzündung
modulieren (Linker et al., 2008).
NGF führt in aktivierten T-Zellen zu einer sog. immediate early gene
response“. Auf diese Weise wurde für NGF im Immunsystem eine Bedeutung
für die B-Zell Proliferation und in der Regulation der Immunzell-Apoptose
gezeigt (Otten et al., 1989). In EAE Modellen in der Ratte und dem
Weissbüschelaffen führte die Gabe von NGF zu einer abgeschwächten EAE
(Villoslada et al., 2000), was am ehesten durch einen Einfluss auf die
Monozytenmigration vermittelt wird (Flugel et al., 2001).
Zusammengefasst zeigt die Analyse der MOG-EAE in der LLF Maus
einen Axon protektiven Effekt von BDNF, aber auch eine bisher nicht
beschriebene Bedeutung von BDNF in der IL-2 abhängigen T-Zell Expansion.
Somit besitzt BDNF eine duale Rolle in Nervensystem und Immunsystem und
stellt ein (molekulares) Bindeglied in der Funktion dieser beiden komplexen
Organsysteme
dar.
Eine
solche
Redundanz
in
der
Funktion
von
Signalmolekülen in Nervensystem und Immunsystem wurde auch für viele
andere Zytokine, Mediatoren und auch Hormone, wie z.B. für TNF-α, IL-6,
Platelet acitvating factor (PAF), Neuropeptid Y, Substanz P, ADP, und
Steroidhormone beschrieben (Druker et al., 2006).
- 53 -
In den letzten Jahren wurden auch weitere mögliche Funktionen von
BDNF außerhalb des Nervensystems untersucht. So wurde kürzlich eine
Expression von BDNF und seinem Rezeptor TrkB in der Prostata (Dalal and
Djakiew, 1997) und für den BDNF Rezeptor TrkB eine Expression auch im
Thymus beschrieben, was die Möglichkeit einer weiter reichenden Bedeutung
dieses Faktors im Körper eröffnet (Berzi et al., 2008; Maroder et al., 1996).
5.
Zusammenfassung
Das Neurotrophin “brain derived neurotrophic factor” (BDNF) spielt eine
entscheidende Rolle für das neuronale Überleben, neuronale Differenzierung
und Plastizität. In neurobiologischen Modellen konnten auch Axon protektive
Effekte gezeigt werden. Während im ZNS bioaktives BDNF überwiegend von
Neuronen produziert wird konnte eine Expression von BDNF auch in
Immunzellen in vitro und Läsionen der experimentellen autoimmunen
Enzephalomyelitis (EAE) sowie bei Multipler Sklerose (MS) nachgewiesen
werden. Angesichts dieser Beobachtungen vermutete man, dass Immunzellen
nicht zwangsläufig nur Gewebe schädigende, sondern auch neuroprotektive
Effekte via BDNF vermitteln können. In dieser Arbeit wurde die funktionelle
Rolle von BDNF in der Myelin Oligodendrozyten Glykoprotein (MOG)
induzierten EAE untersucht, welche viele Ähnlichkeiten mit der MS besitzt.
Mäuse mit selektiver BDNF Defizienz in T-Zellen und Makrophagen/Mikroglia
zeigen eine abgeschwächte Immunantwort in der frühen Erkrankungsphase, die
maßgeblich durch eine eingeschränkte IL-2 abhängige T-Zellproliferation
bedingt ist. Allerdings zeigten die Mutanten im weiteren Erkrankungsverlauf
eine zunehmende Behinderung und einen im Vergleich zur Kontrollgruppe
ausgeprägteren axonalen Verlust in der späten chronischen Phase der EAE.
Zusammenfassend
zeigt
diese
Arbeit,
dass
BDNF
bei
autoimmuner
Entmarkung im ZNS eine bifunktionale Rolle spielt und zum einen die T-Zell
Antwort beeinflusst zum anderen aber auch Axon protektive Eigenschaften
besitzt. Diese Ergebnisse bestätigen die funktionelle Relevanz des Konzepts
der neuroprotektiven Autoimmunität und rücken BDNF in Zentrum als
mögliches neues Therapieziel bei chronisch-entzündlichen ZNS Erkrankungen.
- 54 -
6.
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Danksagung
Zu guter Letzt möchte ich mich für all die Hilfe bedanken, die mir im Laufe der
Arbeit zu teil geworden ist.
Den größten Anteil an dieser Arbeit trägt Dr. med. Ralf Linker, der mich seit
dem Beginn des Projektes beraten hatte und mir zu jeder Zeit tatkräftig zur
Seite gestanden hat.
Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. Ralf Gold als Leiter der
Neurologischen Abteilung des St. Josefs Hospitals für die Überlassung des
Themas und für die hervorragenden Arbeitsbedingungen, die die Arbeit sehr
erleichtert haben.
Auch bei Herrn PD Dr. rer. nat. Fred Lühder möchte ich mich für die vielen und
lehrreichen Diskussionen bedanken.
Ohne die Hilfe von Dr. rer. nat. Niels Kruse wäre so mancher Teil der Arbeit
deutlich schwerer zu Stande gekommen.
Bedanken möchte ich mich auch bei Frau Silvia Seubert, die eine
hervorragende technische Assisstentin ist. Eine bessere technische
Assisstentin kann man sich nicht wünschen.
Ebenso gilt mein Dank Frau Alexandra Bohl, die mit ihrer Unterstützung auch
das Projekt vorangetrieben hat.
Lebenslauf
Persönliche Daten:
Name
Geburtsdatum
Geburtsort
Konfession
De-Hyung Lee
28. Februar 1974
Frankfurt am Main
katholisch
Schulausbildung
08/1980 - 07/1984
08/1984 - 06/1993
06/1993
Gruneliusschule Grund- und Hauptschule
Frankfurt
Carl- Schurz- Gymnasium Frankfurt
Abitur
Zivildienst
12/1993 - 02/1995
Therapeutische Nachsorge
Wohngemeinschaften im Stadtgebiet Frankfurt
(Drogenberatung)
Hochschulausbildung
11/1995 - 07/1997
11/1997 - 03/2001
04/2001 - 02/2003
Vorklinisches Studium an der Universität
Würzburg
Klinisches Studium an der Universität Würzburg
Praktisches Jahr
20.08.1997
27.08.1998
20.03.2001
04.06.2002
Ärztliche Vorprüfung
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
Ärztliche Prüfung
14.02.2004
Approbation
Arbeitgeber/ Dienststelle
01.08.2002-31.01.2004
01.02.2004- 30.11.2006
Arzt im Praktikum, Neurologische
Universitätsklinik Würzburg
Wissenschaftlicher Assistent im Institut für
Multiple Sklerose Forschung Göttingen und
01.10.2004-15.05.2006
16.05.2006-31.12.2006
1.12.2006-
gemeinnützige Hertie Stiftung (Leitung Prof.
Gold) und Mitbetreuung der MS- Ambulanz der
Neurologischen Universitätsklinik Göttingen
(UKG) (Leitung Prof. Bähr)
Notaufnahme und Stroke Unit UKG
Neurologische Intensivstation UKG
Wissenschaftlicher Assistent und Assistenzarzt
der Neurologischen Klinik der Ruhr Universität
St. Josef Hospital Bochum
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