Komponieren ist keine Hexerei Der Komponist Stefan Heucke gab Unterricht an der Niels-Stensen-Schule in Schwerin Schwerin (mi). Wenn die NielsStensen Schule Gäste in den Musikunterricht einlädt, dann gibt es Außerordentliches zu erleben. Jetzt lüftete erstmals ein Komponist das Geheimnis seiner Kunst. Musik von Bach und Mozart haben die Mädchen und Jungen der fünften Klasse der Niels-StensenSchule in Schwerin im Musikunterricht schon häufiger besprochen. Aber selbst mit den Komponisten über ihre Musik zu sprechen, ging nicht. Beide sind schon tot. Stefan Heucke aber nicht. Der Komponist nahm sich Zeit, um mit den Schülern über das Komponieren und das Leben als Komponist zu sprechen: „Unser Konzertbetrieb ist weitgehend museal. Von daher ist es so gut wie unmöglich für Schüler, mit lebenden Komponisten in Kontakt zu kommen. Deshalb sage ich auch allen Schulklassen zu, wenn ich das einrichten kann. Denn so können die Schüler mit Sachverstand, Ruhe und gutem Geschmack in Konzerte gehen.“ Vor wenigen Tagen wurde Heuckes Werk, die Komposition zu Oscar Wildes Märchen „Der selbstsüchtige Riese“ in Schwerin uraufgeführt: in der Neufassung für Kammerorchester und Sprecher. Und diese Musik hatte er gemeinsam mit der Mecklenburgischen Staatskapelle ins Klassenzimmer der katholischen Schule mitgebracht: „Ich habe dieses Märchen für Kinder und Jugendliche geschrieben. Der Stoff gibt sehr viele Möglichkeiten zur Tonmalerei, und er hat eine spirituelle und geistige Dimension. Das ist es, was Musik sehr deutlich herausbringen kann. Von daher ist der ‚Riese’ nicht nur hörbar, sondern sehr anschaulich“, erklärte Heucke. Die Musikstunde wurde zum Stefan Heucke zeigt Schweriner Schülern, wie sich seine musikalische Gedanken auf dem Papier wiederfinden lassen. Foto: Martin Innemann lebendigen Austausch zwischen den Schülern und dem Komponisten. Die Mädchen und Jungen führten ihre ersten kleinen Kompositionen auf wie beispielsweise das Stimmungsbild: Wie hört sich der Winter an. Stefan Heucke zeigte und erklärte ihnen, wie er seine Musik in Noten fasst. „Die Kinder sollen lernen: Musik hat eine geistige Dimension, die über das Materielle hinausgeht.“ Nach gut einer Stunde Musikunterricht war der Komponist zufrieden, aber auch etwas geschafft. Die Noten kann ich doch viel besser beieinander halten als so eine Klasse voll Schüler, meinte er. Aber die Mädchen und Jungen der fünften Klasse waren begeistert und so mancher hat Geschmack aufs Komponieren bekommen.