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Informationen zur Raumentwicklung
Heft 6/7.2008
353
Anpassung und Planungshandeln im Licht
des Klimawandels
1 Einleitung
Das zwischenstaatliche Sachverständigengremium der Vereinten Nationen zum
Klimawandel (IPCC)1 verfolgt zur Bewältigung des Klimawandels und dessen Folgen
zwei Handlungsstränge. Minderungsmaßnahmen (Mitigation) zur Senkung der Treibhausgase sind weiter ein unverzichtbares
Mittel, um langfristig die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden.
Aber auch wenn es gelingt, die Emissionen
zu stabilisieren bzw. zu reduzieren, wird der
Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten weiter voranschreiten. Dies bedeutet,
dass sich sozio-ökonomische und auch
Ökosysteme anpassen müssen. Anpassung
(Adaptation) hat sehr unterschiedliche
Dimensionen. Während der Mensch seine Lebensumwelt – nicht immer positiv –
aktiv transformiert, sind Ökosysteme in
bestimmten Grenzen zu einer autonomen
Anpassung an veränderte Umweltbedingungen fähig.2 Anpassung an veränderte
Umweltbedingungen war und ist eine Notwendigkeit, anderenfalls hätten weder die
Menschheit noch die Ökosysteme in den
vergangenen Jahrtausenden überlebt, denn
historisch gesehen befand sich die Erde in
einem stetigen Wandel mit teilweise abrupten und starken Klimaumschwüngen. Die
Reaktion des Menschen auf solche Änderungen erfolgte aber meist reaktiv, d. h. z. B.
durch die Verlagerung von Siedlungen infolge häufiger Überflutungen. Die besonderen
Herausforderungen für die Gegenwart ergeben sich jedoch daraus, dass der menschgemachte Klimawandel in nur 100 Jahren eine
Größenordnung erreichen könnte, die ähnlich derjenigen ist, die das Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12 000 bis 14 000 Jahren
markierte. Allerdings spielte sich der nacheiszeitliche Wandel in ca. 5 000 Jahren ab
(Abb. 1). Infolgedessen können wir globale
Mitteltemperaturen erreichen, die so hoch
sind wie seit einer Million Jahren nicht, also
jenseits der Erfahrung von Homo sapiens
sapiens liegen. Um sich diesen Gefahren
zu stellen, ist eine vorausschauende Anpassung notwendig. Da die globale Wirtschaftsdynamik und der schleppende Fortschritt
Jürgen P. Kropp
Achim Daschkeit
des Kyoto-Prozesses Zweifel darüber aufkommen lassen, ob notwendige und ehrgeizige Minderungsziele erreicht werden,
muss neben den weiteren Anstrengungen
zur Reduktion der Treibhausgase ein Prozess stehen, in dem wir lernen, das Unvermeidliche zu managen. Management heißt
Problemlösungskompetenz und -strategien
aufzubauen und bereitzuhalten, also proaktiv im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen tätig zu sein. Trotz dieser Erkenntnis
ist die heutige Planungspraxis allerdings
immer noch eher rückwärtsgewandt, d. h.
Anpassung erfolgt als Antwort auf Katastrophen.3 Zudem wird unter Entscheidungsträgern Anpassung häufig als ein Instrument
zur Bewahrung des Status quo verstanden.
Das heißt, der (ökonomische) Nutzen in
oder von einer Region soll möglichst auch
in der Zukunft konstant bleiben oder sogar
noch gesteigert werden. Dies wird in vielen
Regionen nicht mehr oder nur noch unter
enormen Kosten möglich sein. Ein Rückzug
aus überflutungs-, dürre- oder aus durch
Massenbewegungen gefährdeten Gebieten
wird vielfach die einzige Option sein und
vielleicht zukünftig Millionen von Umweltflüchtlingen induzieren.4
Vor allem die Entwicklungsländer werden
am meisten unter dem Klimawandel zu
leiden haben. Insofern bestehen hier Anpassungserfordernisse, die über diejenigen
in Europa hinausgehen. Unter dem Aspekt
der internationalen Gerechtigkeit kann
die Notwendigkeit der Unterstützung von
Entwicklungsländern nicht ausgeblendet
werden. Der in Bali im Dezember 2007 auf
den Weg gebrachte Anpassungsfonds ist ein
erster Schritt in diese Richtung. Allerdings
ist er nicht ausreichend, denn zurzeit existiert noch keine institutionelle Struktur, die
die Verteilung und den Einsatz von Mitteln
auf subnationalen Ebenen regelt und überwacht. Zudem besteht in vielen Entwicklungsländern auf der lokalen Ebene noch
kein adäquates Problembewusstsein hinsichtlich der Gefahren des Klimawandels.
Beides wäre aber eine notwendige, wenn
auch nicht hinreichende Voraussetzung für
adäquates Handeln.
Dr. Jürgen P. Kropp
Potsdam Institut für Klimafolgenforschung
Nord-Süd Schwerpunkt &
Anpassung
Telegraphenberg A31
14412 Potsdam
E-Mail:
[email protected]
PD Dr. Achim Daschkeit
Umweltbundesamt
Kompetenzzentrum Klimafolgen
und Anpassung
Wörlitzer Platz 1
06844 Dessau-Roßlau
E-Mail:
[email protected]
Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit:
Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels
354
Die folgenden Ausführungen fokussieren
auf unterschiedliche Aspekte der Anpassung
und sollen verdeutlichen, dass die Möglichkeiten proaktiver Planung angesichts des
Klimawandels nicht nur in Deutschland
noch nicht umfassend vorhanden sind bzw.
eingesetzt werden. Gründe hierfür sind einerseits ein unzureichendes Planungsrecht,
andererseits noch nicht sehr weit verbreitete Kenntnisse über natürliche Zusammenhänge, die zukünftig auf die Menschheit
zukommen. Wesentlich ist zudem, dass in
Planungsverfahren die Komplexität und
Vernetztheit des Problems Klimawandel
nicht angemessen verankert sind.
atmosph. CO2-Konzentration (ppm)
Abbildung 1
Rekonstruktion der atmosphärischen CO2-Konzentration (oben) und der
globalen Mitteltemperatur (unten) für die letzten 400 000 Jahre (Vostok
Eisbohrung)
400
Heute
350
300
250
200
5
Eem
Temperaturänderung
Holozän
2
Würm (Weichsel)
0
-2
-5
-10
0
50
100
150
200
250
Jahre vor heute (x 1000)
300
450
400
Dargestellt ist die enge Kopplung zwischen der atmosphärischen Konzentration des Kohlendioxids und der globalen Mitteltemperatur, die auf langen Zeitskalen durch Schwankungen
der Erdachse und in der Sonnenumlaufbahn verursacht wird. Auf der langen Zeitskala besteht
also eine enge Rückkopplung zwischen Temperatur und atmosphärischer CO2-Konzentration
(für weiterführende Erläugerungen siehe z. B. Rahmstorf, S.; Schellnhuber, H.J.: Der Klimawandel. – München 2007). Nach der Würm(Weichsel)-Kaltzeit setzte vor ca. 13 000 Jahren
eine langsame Erwärmung ein, die innerhalb von 5 000 Jahren einen Temperaturanstieg von
8 °C verursachte. In der Warmzeit des Holozäns, in der wir jetzt leben, gab es bis heute mehrere Temperaturoptima, während derer es bis zu 2 °C wärmer war (siehe unten). Der magentafarbene Abschnitt der oberen Kurve repräsentiert den Zeitraum seit Beginn der Industrialisierung. In dieser Zeitspanne haben wir die Konzentration des Treibhausgases CO2 um ca.
35 % über das für jahrhunderttausende gültige Mittel für Warmzeiten von 280 ppm auf jetzt
385 ppm erhöht. Wie leicht zu erkennen ist, steht die Antwort der Temperatur auf dieses
Signal noch aus.
Quelle: Petit, J.R.; Jouzel, J.; Raynaud, D.; Barkov, N.I.; Barnola, J.M. et al.: Climate and
Atmospheric History of the past 420,000 years from the Vostok Ice Core, Antarctica.
Nature 399 (1999), S. 429–436, ergänzt um Daten der letzten 150 Jahre
2 Zeitskalen von Anpassung und
Planungshemmnisse
Proaktive Anpassung ist insbesondere deswegen planungsrelevant, weil in Planungsprozessen künftige Raumnutzungsfunktionen angesprochen werden. Die intendierte
Nutzung eines Raums ist ein bereits seit Jahrhunderten eingeführtes Konzept. So haben
die Mayas auf der Halbinsel Yukatan im
ersten Jahrtausend ein außerordentlich
effizientes Bewässerungssystem angelegt,
um Landwirtschaft für ihre Bevölkerung
zu ermöglichen. Dass eine eindimensionale Sichtweise nicht immer ausreichend ist,
zeigt jedoch eindruckvoll die weitere Geschichte dieses Volkes. Es gehört zu den erst
kürzlich, mit Hilfe der Kombination von
klassischer Archäologie, Remote Sensing
und Sedimentanalysen aufgeklärten Zusammenhängen, dass der Zusammenbruch
der Maya-Kultur in der Zentralregion Yukatans (z. B. Petén) selbst verursacht war.5
Pollenanalysen zeigen, dass vor ca. 1 200
Jahren Pollen von Bäumen fast komplett
verschwunden waren und nur mehr Pollen
von Unkräutern auftraten. Dies bedeutet,
dass das Gebiet zu diesem Zeitpunkt fast
vollständig entwaldet war. Grund für diese
Entwaldung war der zunehmende Bedarf
an Ackerfläche, aber auch an Feuerholz
zum Kochen und zur Produktion von Baumaterialien wie Kalk und Gips.6 Zu diesem
Zeitpunkt betrug die Bevölkerungsdichte in
Yukatan ca. 200 bis 270 Einwohner/km2 in
ländlichen Regionen und ca. 700 bis 1 000
Einwohner/km2 in Siedlungen. Ohne den
Wald schritt die Bodenerosion schnell voran. Klimasimulationen zeigen zudem, dass
diese Veränderungen zu einer Temperaturerhöhung von bis zu 6 °C geführt haben.
Beides wiederum verstärkte die Evaporation, was Landwirtschaft noch schwieriger
machte. Das regionale Niederschlagsverhalten veränderte sich; langanhaltende
Trockenheiten von 760 bis 910 sind nachgewiesen. 7 Menschliche Knochenüberreste
aus dem Jahrhundert vor dem Kollaps zeigen Zeichen von Unterernährung, was auf
chronischen Nahrungs- und Wassermangel
hindeutet. Um ca. 950 führte dies zum Zusammenbruch der Zivilisation, in dessen
Verlauf ca. 90 bis 95 % der Menschen starben.8 Zwar hat sich der Regenwald in den
nachfolgenden Jahrhunderten wieder erholt, allerdings sind in den letzten 40 Jahren
durch „Slash and burn“-Praktiken bereits
Informationen zur Raumentwicklung
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wieder ca. 50 % Wald vernichtet worden.
Angetrieben wird dieser Prozess durch Subsistenzpraktiken der Bauern, die den Boden
nur drei bis fünf Jahre nutzen können und
dann weiterziehen (müssen). Schreitet die
Zerstörung fort, werden 2020 nur noch ca.
8 % des ursprünglichen Regenwalds intakt
sein. Die Frage, die sich hier anschließt, lautet: Haben wir nichts gelernt?
Ein Blick in die Gegenwart zeigt – offensichtlich noch nicht genug. Benidorm in Spanien ist eine der Tourismushochburgen am
Mittelmeer (Abb. 2 links). 350 000 Touristen
am Tag und 30 000 Swimmingpools in der
Region verbrauchen pro Jahr 22 Bio. l Wasser. Nur 50 % des benötigten Wassers kann
in der Region gewonnen werden, die restlichen Mengen werden über Hunderte von
Kilometern herangeführt oder Aquiferen
entnommen, die zwei- bis dreimal schneller entspeichert werden, als sie sich regenerieren können. In Südspanien wurden 2005
800 000 neue Wohneinheiten gebaut, mehr
als in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen. Allein in der Region Alicante, Murcia und Almeria existieren 35 Golfplätze, 40 weitere sind geplant.
Der Wasserbedarf eines Golfplatzes hängt
von dessen Größe ab. Reyes 9 hat einen Bedarf von 8 900 m3/ha und Jahr abgeschätzt
(Größe 1,9 ha/Loch). Vor 30 Jahren begann
man in der Wüste von Almería mit dem
Anbau von Gemüse (Abb. 2 rechts). Heute
liegen 350 km2 unter Plastikplanen (Mar de
Plástico) und es werden pro Jahr 3 Mio. to.
Gemüse produziert. Die Produktion von
1 kg Tomaten benötigt ca. 40 l Wasser, die
einer Melone ca. 400 l. Die Biozidnutzung
pro produzierter Einheit ist 7- bis 11-mal
höher als in der niederländischen Landwirtschaft, der Wasserverbrauch 4- bis
5-mal höher als der jährliche Regenfall.10
Auch hier werden fossile Wasserressourcen aus 150 bis 600 m Tiefe genutzt. Die
naturräumlichen Bedingungen sind weder
in Benidorm noch in Almería für Massentourismus oder die momentan praktizierte
Art der Landwirtschaft geeignet. Die Folgen
sind evident: Der Grundwasserspiegel sinkt,
was an der Küste die Versalzung der Aquifere nach sich zieht, Flüsse trocknen aus, das
Niederschlagsverhalten ändert sich, Dörfer
werden aufgegeben. �����������������������
Wegen des ständig steigenden Wasserbedarfs verabschiedete Spanien 2001 einen nationalen hydrologischen
Plan, der den Bau von 180 Dämmen und ca.
20 Installationen zur großräumigen Wasserumleitung vorsah und die Heranführung
von Wasser aus weit entfernten Regionen
ermöglichen sollte. Da trotzdem der Wasserbedarf nicht gedeckt werden kann, versucht man seit 2004 nachhaltige Lösungen
zu entwickeln (Meerwasserentsalzung/Recycling). Dennoch ist es sehr gut möglich,
dass die Natur – unter anderem noch beschleunigt durch den Klimawandel – in wenigen Jahren einen Schlussstrich unter diese Aktivitäten zieht, denn die Verwüstung in
Südspanien schreitet rasend schnell voran.
Beide Fälle zeigen exemplarisch, dass
Entscheidungsträgern die Kenntnis über
Mensch-Natur-Wechselwirkungen und den
weiteren Zusammenhang mit dem Klimawandel (noch) zu fehlen scheint – oder aber
trotz vorhandener Kenntnisse bewusst Entscheidungen getroffen werden, die die na-
Abbildung 2
Skyline von Benidorm/Spanien – nur in New York
ist eine ähnliche Hochhausdichte zu finden
Quelle: Wikipedia
Almería/Mar de Plástico 1974 und 2004
Quelle: One Planet Many People Atlas, UNEP
Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit:
Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels
356
Relative Wahrscheinlichkeit
Relative Wahrscheinlichkeit
Abbildung 3
Änderung der mittleren globalen Oberflächentemperatur für die beiden Antriebsszenarien B 1 und A 2
2020-2029
2,5
2020-2029
2
2090-2099
Notwendige Emissionsreduktion
> 70% (Bezug 1990)
1,5
1
2090-2099
0,5
B1
0
2,5
2020-2029
2
1,5
1
2090-2099
0,5
0
A2
-1
0
1
2
3
4
5
6
Temperaturveränderung
7
8
0
0,5 1 1,5 2
2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6
Temperaturveränderung
6,5 7 7,5
Links ist ein Vergleich der Projektionen für die im IPCC Report 2007 verwendeten Modelle dargestellt, d. h. die Prognose der Temperatur für die Dekaden
2020–2029 und 2090–2099. Der jeweils linke Balken zeigt den Temperaturanstieg für die Dekade 2020–2029, der in beiden Fällen ca. 0,8 ºC beträgt. Dieser
Anstieg ist unvermeidlich, da sich die dafür verantwortlichen Treibhausgase längst in Atmosphäre befinden. Im Fall des B1-Szenarios wäre es möglich,
bei entsprechenden Reduktionsverpflichtungen, die Erderwärmung auf ca. 2 ºC zu beschränken, allerdings ist die im 20. Jahrhundert bereits gemessene
Erhöhung von ca. 0,7 ºC hinzuzurechnen. Im Fall des A2-Szenarios kann die Erwärmung deutlich über 3 ºC hinausgehen. Rechts wird ein Eindruck über
die regionale Verteilung der Temperaturänderungen vermittelt, wobei die Erwärmung über den Landmassen insgesamt größer ist und im arktischen und
subarktischen Bereich die mittlere globale Änderung deutlich übersteigt (nach IPCC: Climate change 2007 – The physical science basis. Cambridge 2007,
siehe links).
türlichen Prozesse nicht berücksichtigen.
Es ist offensichtlich, dass die Übernutzung
des Naturraums nicht nur lokale Folgen
hat, sondern über Rückkopplungsschleifen
auf unterschiedlichen Skalen auch Klimawirkungen entfalten kann. Zudem wird der
Klimawandel in diesem Jahrhundert die
Rahmenbedingungen für die Naturnutzung
– auch in Europa – weiter einschränken.
Wichtiger ist in diesem Zusammenhang
jedoch, dass proaktive Anpassung einer
längeren Zeitskala bedarf, als sie bisher im
Planungsrecht üblich ist, denn der Klimawandel selbst ist ein langfristiger Prozess.
Das heißt, wir diskutieren nicht nur über
Planungszeiträume von ca. 10 bis 20 Jahren,
sondern auch über Zeiträume bis zum Ende
des Jahrhunderts und z. T. darüber hinaus.
Allerdings existieren im Anpassungsprozess
eine Reihe von Hemmnissen, die die Umsetzung geeigneter Maßnahmen erschweren. Kürzlich abgeschlossene Projekte zur
Anpassung verdeutlichen, dass Entscheidungsträger häufig auf genauere und kleinräumigere Klimaszenarien warten. Implizit
wird durch ein solches Argument das proaktive Denken wiederum reaktiv, d. h. reagiert
wird nur auf Informationen mit hinreichender Sicherheit, obwohl z. B. der Umgang mit
Unsicherheit in der Politik eine Realität ist.
Hier muss angemerkt werden, dass Klimaszenarien – auch lokal – immer eine inhärente Unsicherheit haben werden. Diese
hängt damit zusammen, das die atmosphärische Konzentration der Treibhausgase natürlich vom Entwicklungspfad der Menschheit in den nächsten 100 Jahren abhängt
(Abb. 3). Im Vergleich dazu ist die Physik
des Klimasystems sehr gut verstanden und
dieses Wissen ist seit mehr als 120 Jahren
Gemeingut der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Da diese Pfade nicht exakt vorhergesagt
werden können, gibt es gerade die Szenarien des IPCC 11, der damit entsprechend
konsistente Pfade vorzeichnet (siehe nebenstehende Beispiele). Mit anderen Worten:
Das Klima der Zukunft hängt von unseren
Entscheidungen heute ab. Dies impliziert,
dass es zu einem Paradigmenwechsel im
Denken von Entscheidungsträgern kommen muss. Dieses muss eher in Bandbreiten statt entlang exakt definierbarer Entwicklungen erfolgen.12
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 6/7.2008
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Zwei Beispiele für Antriebsszenarien
Während man A 2 als durchaus repräsentativ für die momentane Entwicklung bezeichnen kann, stellt
B 1 ein nachhaltiges Szenarium dar.
A 2: Dieses Szenario geht von einer sich sehr heterogen entwickelnden Welt aus. Die Bevölkerung
wird auf ca. 15 Mrd. Menschen im Jahr 2100 anwachsen. Das ökonomische Wachstum wird regional
sehr unterschiedlich verlaufen und führt in Richtung einer Manifestation unterschiedlicher ökonomischer Regionen. Die Einkommensunterschiede zwischen industrialisierten Nationen und Entwicklungsländern sind erheblich und die Wohlfahrtslücke wird nicht geschlossen. Mit diesem Szenario
wird 2100 eine atmosphärische CO2-Konzentration erreicht, die mindestens der Verdreifachung (~
960 ppm) des vorindustriellen Wertes entspricht.
B 1: Dieses Szenario strebt eine konvergente Welt an, wobei ein schneller Übergang zu einer globalen Service- und Dienstleistungsökonomie erfolgt. Die Materialintensität in Produktionsprozessen wird
gesenkt und neue und ressourceneffiziente Technologien werden schnell eingeführt. Die Bevölkerung
stabilisiert sich 2100 bei ca. 7 Mrd. Menschen und die Wohlfahrtlücke zwischen armen und reichen
Nationen wird erheblich verkleinert. Dieses Szenario führt zunächst zu einer Stabilisierung der atmosphärischen CO2-Konzentration bei ca. 450 ppm im Jahre 2050 und dann in etwa zu Verdopplung
des vorindustriellen Wertes im Jahre 2100.
3 Analyse der Verwundbarkeit
als Basis für Anpassung?
Kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte zur Anpassung (z. B. ASTRA13, AMICA14,
ARMONIA15, SCENARIO16), in deren Verlauf Entscheidungsträger zu Klimarisiken
und ihren potenziellen Antworten darauf
befragt bzw. eng in die Projektarbeit eingebunden wurden, verdeutlichen, dass
Entscheidungsträger Probleme haben, den
Gegenstandsbereich entsprechend einzugrenzen und Handlungsstrategien zu entwickeln. Gründe hierfür sind zum einen die
hohe Zahl möglicher Handlungsoptionen,
zum anderen aber auch Skalenproblematiken – d. h. Klima- und Impaktinformationen liegen nach Sichtweise der Planer auf
zu groben Raumskalen vor, um darauf eine
vernünftige Planung aufbauen zu können.
Folglich fragen Entscheidungsträger oft
nach einem „Handbuch zur Anpassung“
oder nach Informationsvermittlungsstellen,
um sich mit deren Hilfe selbst ein Bild zu
machen. Deshalb wurde in den letzten Jahren eine Reihe von sog. Best- und Bad-Practice-Datenbanken entwickelt.17 Die Frage
aber ist: Sind solche Handbücher/Datenbanken möglich oder sinnvoll und welche
Informationen können sie bereitstellen?
Ergebnis unserer Forschungen ist, dass es
vielerorts ähnliche Antworten auf ähnliche Problemstellungen gibt. Bis zu einem
gewissen Grad sollte es also möglich sein,
Verallgemeinerungen zu treffen. Dies wird
allerdings nicht so weit gehen können, wie
es Entscheidungsträger häufig wünschen.
Immerhin aber wird es möglich sein, einen
Möglichkeitsraum potenzieller Handlungen
aufzuspannen, d. h. einen Satz von Optionen anzugeben, die geeignet sind, auf die
Gefahren des Klimawandels zu antworten.
Die Gründe hierfür sind evident: Erstens ist
und bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der
Klimaentwicklung systemimmanent. Und
zweitens variieren die naturräumlichen
und anthropogeographischen Bedingungen
oftmals sehr kleinräumig, so dass die Übertragbarkeit eingeschränkt ist. Somit können
die vorhandenen Bedarfe nicht vollständig
erfüllt werden. Hinzu kommt, dass weitere Konzepte zur Bewertung eines (Klima-)
Risikos (z. B. durch eine Kosten-Nutzen
Analyse im Rahmen von § 7 Bundeshaushaltsordnung) notwendig sind, die ebenfalls
räumlich differenziert durchgeführt werden
müssten. Fazit ist, dass nicht die Klimaforschung, sondern nur der Planer bzw. Entscheidungsträger die endgültige Risikobewertung einer Handlung vornehmen kann
und muss.
Die Darstellung der sektoralen/räumlichen
Verwundbarkeit (Vulnerabilität) kann aufzeigen, welche Regionen gegenüber einem
Klimastimulus verwundbar sind, und macht
damit deutlich, wo Planungshandeln in Zukunft notwendig werden könnte (Abb. 4).
Für das Beispiel des Forstsektors in Nordrhein-Westfalen wird deutlich, dass ein indikatorbasiertes Verfahren durchaus potenzielle Risikogebiete identifizieren kann.18
Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit:
Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels
358
Abbildung 4
Erhebung der Sturmschäden des Orkans Kyrill
im Januar 2007
Quelle: Landesbetrieb Wald
und Holz NRW
Regionales Muster der Verwundbarkeit des Forstsektors
in Nordrhein-Westfalen gegenüber Wetterextremen – für
1998 basierend auf Baumarten, Hangneigung und
Sturmhäufigkeit
(eigene Darstellung nach Kropp/
Block/Reusswig et al.: Semiquantitative Assessment of Regional
Climate Vulnerability: The NRW
Study. Climatic Change 76
(2006), S. 265–290) genaue
Seitenzahl?
Nordrhein-Westfalen
N
Münster
Bielefeld
Dortmund
Düsseldorf
Aachen
Köln
Verwundbarkeits-Analyse
“Forstsektor 1999”
sehr niedrig
niedrig
mittel
hoch
sehr hoch
0
10
20
Kilometer
Die Verwundbarkeit (Vulnerabilität) eines
„Systems“ gegenüber nachteiligen Effekten des Klimawandels ist eine Funktion
des Charakters, der Größenordnung und
der Rate der Klimavariation, der ein System
ausgesetzt ist, sowie der Sensitivität des Systems (Grad der Beeinträchtigung) und der
Möglichkeit sich anzupassen (Anpassungskapazität). Das Vulnerabilitätskonzept ist in
mehreren wissenschaftlichen Disziplinen
unabhängig voneinander entwickelt worden und aus diesen Gründen gibt es auch
immer wieder Verständnisprobleme zwischen Wissenschaft und Entscheidungsträ-
gern.19 Während die Klimaimpaktforschung
die langfristige Entwicklung betrachtet
und die zeitliche Veränderlichkeit sowie
die Anpassungskapazität eines betroffenen
Teilsystems mit berücksichtigt (prozessbezogener Ansatz), ist in der Katastrophenforschung dieser Begriff mit der Risikoterminologie verknüpft und ereignisbezogen
(z. B. Schutz vor konkreten Extremereignissen). Dies führt in der Diskussion oft zu Verwirrungen, vor allem, weil auch noch eine
sich überschneidende Terminologie für
den Begriff der Anpassung verwendet wird
(Adaptation = Nachhaltige Mitigation). Die
Frage ist, ob eine Verwundbarkeitsanalyse
ausreichend ist, um Planungshandeln in
Zukunft abzusichern. Die Antwort ist nein.
Verwundbarkeitsanalysen sind notwendige und wertvolle, aber nicht hinreichende
Grundlagen für die flexiblere Gestaltung
des Planungshandelns angesichts des Klimawandels. Da in der Raum- und Regionalplanung räumlich spezifische Aussagen
gemacht werden müssen, wäre eine Integration verfügbaren Wissens zum regionalen
Klimawandel sowie der Erkenntnisse über
regionale Impakte und erfolgreiche Anpassungsoptionen ein äußerst wertvoller Fortschritt. Dieser Bedarf wurde auch auf einem
Workshop zum Thema Anpassung, der vom
Europarat in Strasbourg 2007 organisiert
wurde und an dem viele Vertreter von regionalen Institutionen teilnahmen, eindeutig
definiert.20
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 6/7.2008
4 Anforderungen für eine nachhaltige
Anpassung und Klimaschutz
Im Vorangegangenen wurde die Klimaproblematik vom Standpunkt der Anpassung
diskutiert. Jedoch sind Adaptation und Mitigation komplementäre Bestandteile der Planung. Während einer Minderung von Treibhausgasen politische Entscheidungen auf
(inter)nationaler Ebene vorausgehen müssen und für die Umsetzung CO2-freie oder
-einsparende Technologien zum Einsatz
kommen müssen, ist Anpassung mit (un)
mittelbarer Gefahrenabwehr für Bewohner
verbunden. Eine intelligente und nachhaltige Raumplanung für die Zukunft muss zwei
Dinge erfüllen:
(1) eine klimabewusste Planung. Das heißt:
Planungsaktivitäten müssen künftig ihre
Klimawirksamkeit berücksichtigen, sowohl
in Richtung Auswirkungen auf das Schutzgut Klima selbst als auch im Hinblick auf
die Anpassung an die Folgen eines Klimawandels.
(2) Die Entwicklung und der Einsatz robuster Infrastruktur ist Daseinsvorsorge
und obliegt generell der Verantwortung des
Staates, vor allem angesichts sehr wahrscheinlich zunehmender Extremereignisse
(Intensität und Frequenz 21).
Dabei muss man sich aber auch bewusst
sein, das eine hundertprozentige Sicherheit,
z. B. gegenüber Fluten, niemals garantiert
werden kann und auch Klimaschutzkonzepte wie eine Null-Emissions-Stadt nicht
zu verwirklichen sind. Schutzziele sind
Größen, die approximativ ein Maximum an
Schutz unter Kosten-Nutzen-Erwägungen
oder anderen Optimierungszielen zu erreichen suchen. Ziel muss es zukünftig sein, je
nach Raumfunktion die Sicherheit zu maximieren und die Emissionen zu minimieren,
so dass Klimafolgen bewältigbar bleiben
und der Klimawandel eingeschränkt begrenzt werden kann.
Dies lässt sich nur unter einer zunehmenden Flexibilisierung von Planungsinstrumenten erreichen. Nur dann kann zeitnah und effektiver auf neue Erkenntnisse
reagiert werden. Zum Beispiel sollte an
die Stelle einer statischen Zuweisung von
Raumfunktionen eine dynamische Raumentwicklung mit reversiblen Raumfunktionen und Kompensationssystemen treten.
Kompensationssysteme sind wichtig, weil
Planungsrecht in seinen Entscheidungen
359
Rechtsfolgen zwischen Staat und Bürger
setzt. Konkret bedeutet dies, dass Einzelne
sich auf staatliche Entscheidungen, z. B. hinsichtlich einer Baugenehmigung, verlassen
können müssen. Sollte später festgestellt
werden, dass die Entscheidung für eine Bebauung in einem zunehmend überflutungsgefährdeten Gebiet zurückgenommen werden muss, muss das mit einer möglichen
Kompensation zugunsten ursprünglicher
Eigentümer verbunden sein. Sollte dennoch
ein Bestandschutz für Hochrisikoregionen
bestehen, sollten Versicherungsinstrumente
obligatorisch werden. Denn die öffentliche
Hand allein wird Schäden zukünftig nicht
mehr abdecken können. Kompensationsinstrumente haben auch international – z. B.
in der EU – eine politiksteuernde Funktion.
Sie können beispielsweise dazu eingesetzt
werden, um in Risikogebieten eine Anpassung an den Klimawandel zu initialisieren,
indem ein Schadensausgleich nur erfolgt,
wenn gleichzeitig implementierte Anpassungskonzepte nachgewiesen werden. Insofern sollte auf europäischer Ebene dringend über die Implementierung solcher
Instrumente nachgedacht werden.
Nationale und regionale Anpassungspläne, wie sie z. B. in Deutschland in Vorbereitung sind, helfen ebenso Politikziele für
die Zukunft zu setzen. Allerdings sind diese Instrumente sehr allgemein und bislang
vorwiegend durch einen Top-down-Ansatz
charakterisiert. Unter Berücksichtigung
der oben diskutierten Schwierigkeiten und
Probleme ist die Frage offen, welcher Informationshintergrund einem lokalen Entscheidungsträger als Basis für zu treffende
Entscheidungen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Planungshoheit und somit
auch die wesentliche Verantwortlichkeit im
Bereich der Klimaanpassung liegt häufig in
der Region. Diese regionale Fokussierung
hat auch Nachteile. Der Klimawandel und
dessen Folgen machen nicht an administrativen Grenzen halt; insofern verstellt der
Blick auf die Region möglicherweise den
übergeordneten Problemzusammenhang.
Dieser Nachteil könnte durch eine intelligente Informationsplattform aufgehoben
werden, die Informationen zu lokalen Klimaänderungen, -wirkungen und Infrastruktur intelligent verknüpft darstellt. Das
in Abbildung 5 gezeigte Beispiel einer solchen Plattform macht deutlich, dass die reine Information über den Anstieg des Mee-
360
Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit:
Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels
Abbildung 5
Beispiel für eine georeferenzierte Informationsplattform zum Klimawandel
und zur Anpassung
müsste es in der EU für Risikoregionen verpflichtend werden, ein nachhaltiges und
klimaangepasstes Nutzungskonzept für
die Regionen umzusetzen, um im Wandel
bestehen zu können. Würde dies effektiv
umgesetzt, könnte ein europäischer Anpassungsfonds ein Anreizinstrument für eine
zukünftige Regionalentwicklung in besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen sein.
5 Fazit
Der Kartenausschnitt stellt diejenigen Regionen in Oberitalien dar (rot), die bei einem Meeresspiegelanstieg von 1 m durch Überflutung bedroht wären. Die Überlagerung von Karteninformationen kann transparent gestaltet werden, so dass bspw. lokale Infrastruktur sichtbar
bleibt. Die Karten sind beliebig skalierbar, d. h. es kann in die Risikoregionen hingezoomt
werden. Ein solches Informationssystem kann alle Funktionen der „Google Maps“ verwenden
und integriert zusätzliche Informationen mittels sog. PlugIns. Hier wurden ein Höhenmodell
(SRTM90) und ein Meeresspiegelanstiegsszenario A2/Climber-PIK mit Google Karteninformationen verknüpft. Weitere Informationen, wie z. B. detailliertere Landnutzungsdaten, KostenNutzen-Kalkulationen oder auch exemplarische Anpassungsmaßnahmen sind durch sog.
GeoTags (Web2.0) implementiert
Quelle: Kropp, J.P.; Costa Carvalho, L.: Impacts and Costs of Sea Level Rise in Europe. –
Potsdam: PIK 2008 (in Vorbereitung)
resspiegels für Planungshandeln noch nicht
hinreichend ist. Durch eine Kombination
von Informationen über existierende Infrastruktur zum Küstenschutz, Kenntnisse über
die Werte und Landnutzung in einer Region sowie innovative Bewertungsverfahren 22 können regionen- und impaktspezifische Handlungsoptionen abgeleitet werden.
Aber auch in diesem Fall ist ein Paradigmenwechsel in den Planungswissenschaften unvermeidlich, d. h. im Hinblick auf
eine längere Zeitskala und auf den Umgang
mit inhärenter Unsicherheit. Wie die oben
erläuterten Beispiele von Almería und Benidorm implizieren, ist zu erwarten, dass
notwendige Adaptation in Zukunft zudem
zu erheblichen Kosten führen wird. Im
Sinne eines gerechten „burden sharings“
Die Ausführungen haben deutlich gemacht,
dass erste Voraussetzung für Anpassung
an den Klimawandel die Herstellung eines
Problembewusstseins ist. Dies geschieht
zunehmend durch politische Rahmensetzungen auf unterschiedlichen Ebenen 23, ist
für die konkrete Problembewältigung – insbesondere für eine proaktive Anpassung
– aber noch nicht hinreichend. So zeigen
Beispiele wie New Orleans, wie schwierig
es sein kann, trotz Kenntnis eines Problemzusammenhangs daraus entsprechende
Schlüsse zu ziehen.24 Zudem wird auf nationalen und internationalen Konferenzen
durch Praktiker und Entscheidungsträger
immer wieder ein Defizit im Anpassungsbereich thematisiert: die selten praxisrelevant
umsetzbaren und häufig nur normativen
Dokumente. Hier ist ein Fortschritt nur zu
erzielen, wenn notwendige Klima- und Impaktinformationen sowie Erfahrungswissen
über erfolgreiche Anpassung strukturiert
und systematisiert aufbereitet und leicht
verständlich und jederzeit zugreifbar zur
Verfügung gestellt werden. Ein solches Instrument kann im Planungs-Anpassungsprozess einen problembezogenen Lernprozess
initialisieren und dadurch die Übertragbarkeit von Strategien unterstützen. Ein derartiges Informationssystem fehlt bisher in
Europa wie auch in Deutschland. Wesentliche Gründe hierfür sind nicht nur institutionelle, politische, sondern teilweise auch
wissenschaftliche Partikularinteressen.
Hinweis: Der Mitautor Achim Daschkeit gibt in diesem
Artikel seine persönliche Sicht und nicht unbedingt
die Meinung des Umweltbundesamtes wieder.
Informationen zur Raumentwicklung
Heft 6/7.2008
361
Anmerkungen
(1)
Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC,
WG I: Climate change 2007: The Physical Science
Basis. – Cambridge 2007
(11)
Intergovernmental Panel on Cimate Change – IPCC:
Special Report on Emissions Scenarions. Edited by
Nebosja Nakicenovic. – Cambridge 2000
(2)
Eisenack, K.; Tekken, V; Kropp, J.P.: Stakeholders
perception on climate change in the Baltics. Coast������
line Reports 8 (2007), S. 245–255; Council of Europe
(Hrsg.); Kropp, J.P.: Building Adaptive Capacity in Local
and Regional Authorities. Resolution of the Council of
Europe, Spring Session 2008/Malaga, Strasbourg 2008
(https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=CG(14)33REP&L
anguage=lanEnglish&Ver=original&Site=Congress&Bac
kColorInternet=e0cee1&BackColorIntranet=e0cee1&Ba
ckColorLogged=FFC679)
(12)
Reusswig, F.; Kropp, J.; Welp, M.: Vom Nutzen der Unsicherheit: Wie wir trotz Unsicherheit handeln können
und sollen. Umwelt & Bildung 1 (2004), S. 19 –21
(3)
Z. B. Elbeflut 2002: Petrow, T.; Thieken, A.H.; Kreibich,
H.; Bahlburg, C.H.; Merz, B.: Improvements on flood
alleviation in Germany: lessons learned from the Elbe
flood in August 2002. Environmental Management 38
(2006) 5, S. 717–32; Hurrikan Katrina 2005: Kates, R.W.;
Colten, C.E.; Laska, S.; Leatherman, S.P.: Reconstruction of New Orleans after Hurricane Katrina: A research
perspective. PNAS 103 (2006) 40, S. 14653 –14660
(4)
Z�����������������������������������������������������
. B. Rajan, S.C.: Climate Migrants in South Asia: estimates and solutions. Blue Alert Report of the Indian
Institute of Technology, Chennai (2008; on demand of
Greenpeace India)
(5)
Ray, D.K.; Nair, U.S.; Welch, R.M.; Lawton, R.O.;
Oglesby, R.J.; Pielke, R.A.; Sever, T.A.; Irwin, D.: The
Role of Deforestation in the Collapse of Classic Maya
Civilization: Lessons for the Current Land Use Management in Northern Mesoamerica. Eos Trans. AGU 86
(2005) 52, Fall Meet. Suppl., B33F-07; Saturno, W.;
Sever, T.L.; Irwin, D.E.; Howell, B.F.; Garrison, T.G.:
Putting Us on the Map: Remote Sensing Investigation
of the Ancient Maya Landscape. In: Remote Sensing
in Archaeology. Hrsg.: J. Wiseman; F. El-Baz. – Berlin
2007, S. 137–160
(6)
Abrams, E.M.; Rue, D.J.: The Causes and Consequences of Deforestation Among the Prehistoric Maya.
Human Ecology 16 (1988) 4, S. 377–395
(7)
Haug, G.H.; Günther, D.; Peterson, L.C.; Sigman,
S.M.; Hughen, K.H.; Aeschlimann, B.: Climate and
the collapse of Maya civilization. Science 299 (2003),
S. 1731–1735
(8)
Vgl. Ray, D.K. et al.: The Role of Defosteration, a. a. O.
(Anm. 5)
(9)
Reyes, A.: Water use within the Golf sector in the southeast of Spain. Master Thesis, Cranfield University 2007
(10)
Carvalho, S.M.P.: Water availability in Almería. In:
Greenhouse horticulture in Almería (Spain). Hrsg.: J.M.
Costa; E. Heuvelink. – Wageningen 2000
(13)
http://www.astra-project.org
(14)
http://www.amica-climate.net
(15)
http://www.armoniaproject.net
(16)
http://www.scenarioproject.eu
(17)
Beispiele:
http://maindb.unfcc.int/public/adaptation_planning/
http://www.ukcip.org.uk/
http://www.amica-climate.net/adaptation_tool.html
http://www.undp.org/gef/adaptation/climate_change/
APF.htm
http://www.weadapt.org/
(18)
Kropp, J.P.; Block, A.; Reusswig, F. et al.: Semiquantitative Assessment of Regional Climate Vulnerability:
The North-Rhine Westphalia Study. Climatic Change 76
(2006), S. 265 – 290
(19)
Birkmann, J.: Measuring Vulnerability to Natural Hazards: Towards Disasater Resilient Societies (Kap. 1, 2).
– Tokyo 2006
(20)
Council of Europe (Hrsg.); Kropp, J.P.: Building Adaptive
Capacity, a. a. O. (Anm. 2)
(21)
Vgl. z. B. Bättig M.B.; Wild, M.; Imboden, D.M.: A climate
change index: Where climate change may be most
prominent in the 21st century. Geophysical Research
Letters 34 (2007), L01705; Diffenbaugh N.S.; Pal, J.S.;
Giorgi, F.; Gao, Y.: Heat stress intensification in the
Mediterranean climate change hotspot. Geophysical
Research Letters 34 (2007), L11706
(22)
Z.B. Kropp, J.P.; Scheffran, J.: Advanced Methods for
Risk Management and Decision Making in Sustainability Science. – New York 2007
(23)
Vgl. auch Fleischhauer, M.; Bornefeld, B.: Klimawandel
und Raumplanung. Raumforschung u. Raumordnung
64 (2006) 3, S. 161–171
(24)
Vgl. Fischetti, M.: Drowning New Orleans. Scien������
tific American (2001) October, S. 78-85; Kates, R.W.;
Colten, C.E.; Laska, S.; Leatherman, S.P.: Reconstruction of New Orleans, a. a. O. (Anm. 3)
Weitere Literatur
European Union: Adapting to climate change in Europe – options for EU action. Green Paper from the European
Commission to the European Parliament, Brussels, COM (2007) 354
Kropp, J.P.: Klimawandel: Verwundbarkeit, Bewältigung von Folgen und Anpassung. In: Raumentwicklungsstrategien
im Klimawandel. Dokumentation der Fachtagung am 30. Oktober 2007 im Umweltforum Berlin. Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. – Bonn 2008. = BBROnline-Publikation 11/08, S. 11–13
Rahmstorf, S.; Schellnhuber, H.J.: Der Klimawandel. – München 2007
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