Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7.2008 353 Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels 1 Einleitung Das zwischenstaatliche Sachverständigengremium der Vereinten Nationen zum Klimawandel (IPCC)1 verfolgt zur Bewältigung des Klimawandels und dessen Folgen zwei Handlungsstränge. Minderungsmaßnahmen (Mitigation) zur Senkung der Treibhausgase sind weiter ein unverzichtbares Mittel, um langfristig die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abzuwenden. Aber auch wenn es gelingt, die Emissionen zu stabilisieren bzw. zu reduzieren, wird der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten weiter voranschreiten. Dies bedeutet, dass sich sozio-ökonomische und auch Ökosysteme anpassen müssen. Anpassung (Adaptation) hat sehr unterschiedliche Dimensionen. Während der Mensch seine Lebensumwelt – nicht immer positiv – aktiv transformiert, sind Ökosysteme in bestimmten Grenzen zu einer autonomen Anpassung an veränderte Umweltbedingungen fähig.2 Anpassung an veränderte Umweltbedingungen war und ist eine Notwendigkeit, anderenfalls hätten weder die Menschheit noch die Ökosysteme in den vergangenen Jahrtausenden überlebt, denn historisch gesehen befand sich die Erde in einem stetigen Wandel mit teilweise abrupten und starken Klimaumschwüngen. Die Reaktion des Menschen auf solche Änderungen erfolgte aber meist reaktiv, d. h. z. B. durch die Verlagerung von Siedlungen infolge häufiger Überflutungen. Die besonderen Herausforderungen für die Gegenwart ergeben sich jedoch daraus, dass der menschgemachte Klimawandel in nur 100 Jahren eine Größenordnung erreichen könnte, die ähnlich derjenigen ist, die das Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12 000 bis 14 000 Jahren markierte. Allerdings spielte sich der nacheiszeitliche Wandel in ca. 5 000 Jahren ab (Abb. 1). Infolgedessen können wir globale Mitteltemperaturen erreichen, die so hoch sind wie seit einer Million Jahren nicht, also jenseits der Erfahrung von Homo sapiens sapiens liegen. Um sich diesen Gefahren zu stellen, ist eine vorausschauende Anpassung notwendig. Da die globale Wirtschaftsdynamik und der schleppende Fortschritt Jürgen P. Kropp Achim Daschkeit des Kyoto-Prozesses Zweifel darüber aufkommen lassen, ob notwendige und ehrgeizige Minderungsziele erreicht werden, muss neben den weiteren Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgase ein Prozess stehen, in dem wir lernen, das Unvermeidliche zu managen. Management heißt Problemlösungskompetenz und -strategien aufzubauen und bereitzuhalten, also proaktiv im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen tätig zu sein. Trotz dieser Erkenntnis ist die heutige Planungspraxis allerdings immer noch eher rückwärtsgewandt, d. h. Anpassung erfolgt als Antwort auf Katastrophen.3 Zudem wird unter Entscheidungsträgern Anpassung häufig als ein Instrument zur Bewahrung des Status quo verstanden. Das heißt, der (ökonomische) Nutzen in oder von einer Region soll möglichst auch in der Zukunft konstant bleiben oder sogar noch gesteigert werden. Dies wird in vielen Regionen nicht mehr oder nur noch unter enormen Kosten möglich sein. Ein Rückzug aus überflutungs-, dürre- oder aus durch Massenbewegungen gefährdeten Gebieten wird vielfach die einzige Option sein und vielleicht zukünftig Millionen von Umweltflüchtlingen induzieren.4 Vor allem die Entwicklungsländer werden am meisten unter dem Klimawandel zu leiden haben. Insofern bestehen hier Anpassungserfordernisse, die über diejenigen in Europa hinausgehen. Unter dem Aspekt der internationalen Gerechtigkeit kann die Notwendigkeit der Unterstützung von Entwicklungsländern nicht ausgeblendet werden. Der in Bali im Dezember 2007 auf den Weg gebrachte Anpassungsfonds ist ein erster Schritt in diese Richtung. Allerdings ist er nicht ausreichend, denn zurzeit existiert noch keine institutionelle Struktur, die die Verteilung und den Einsatz von Mitteln auf subnationalen Ebenen regelt und überwacht. Zudem besteht in vielen Entwicklungsländern auf der lokalen Ebene noch kein adäquates Problembewusstsein hinsichtlich der Gefahren des Klimawandels. Beides wäre aber eine notwendige, wenn auch nicht hinreichende Voraussetzung für adäquates Handeln. Dr. Jürgen P. Kropp Potsdam Institut für Klimafolgenforschung Nord-Süd Schwerpunkt & Anpassung Telegraphenberg A31 14412 Potsdam E-Mail: [email protected] PD Dr. Achim Daschkeit Umweltbundesamt Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-Roßlau E-Mail: [email protected] Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit: Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels 354 Die folgenden Ausführungen fokussieren auf unterschiedliche Aspekte der Anpassung und sollen verdeutlichen, dass die Möglichkeiten proaktiver Planung angesichts des Klimawandels nicht nur in Deutschland noch nicht umfassend vorhanden sind bzw. eingesetzt werden. Gründe hierfür sind einerseits ein unzureichendes Planungsrecht, andererseits noch nicht sehr weit verbreitete Kenntnisse über natürliche Zusammenhänge, die zukünftig auf die Menschheit zukommen. Wesentlich ist zudem, dass in Planungsverfahren die Komplexität und Vernetztheit des Problems Klimawandel nicht angemessen verankert sind. atmosph. CO2-Konzentration (ppm) Abbildung 1 Rekonstruktion der atmosphärischen CO2-Konzentration (oben) und der globalen Mitteltemperatur (unten) für die letzten 400 000 Jahre (Vostok Eisbohrung) 400 Heute 350 300 250 200 5 Eem Temperaturänderung Holozän 2 Würm (Weichsel) 0 -2 -5 -10 0 50 100 150 200 250 Jahre vor heute (x 1000) 300 450 400 Dargestellt ist die enge Kopplung zwischen der atmosphärischen Konzentration des Kohlendioxids und der globalen Mitteltemperatur, die auf langen Zeitskalen durch Schwankungen der Erdachse und in der Sonnenumlaufbahn verursacht wird. Auf der langen Zeitskala besteht also eine enge Rückkopplung zwischen Temperatur und atmosphärischer CO2-Konzentration (für weiterführende Erläugerungen siehe z. B. Rahmstorf, S.; Schellnhuber, H.J.: Der Klimawandel. – München 2007). Nach der Würm(Weichsel)-Kaltzeit setzte vor ca. 13 000 Jahren eine langsame Erwärmung ein, die innerhalb von 5 000 Jahren einen Temperaturanstieg von 8 °C verursachte. In der Warmzeit des Holozäns, in der wir jetzt leben, gab es bis heute mehrere Temperaturoptima, während derer es bis zu 2 °C wärmer war (siehe unten). Der magentafarbene Abschnitt der oberen Kurve repräsentiert den Zeitraum seit Beginn der Industrialisierung. In dieser Zeitspanne haben wir die Konzentration des Treibhausgases CO2 um ca. 35 % über das für jahrhunderttausende gültige Mittel für Warmzeiten von 280 ppm auf jetzt 385 ppm erhöht. Wie leicht zu erkennen ist, steht die Antwort der Temperatur auf dieses Signal noch aus. Quelle: Petit, J.R.; Jouzel, J.; Raynaud, D.; Barkov, N.I.; Barnola, J.M. et al.: Climate and Atmospheric History of the past 420,000 years from the Vostok Ice Core, Antarctica. Nature 399 (1999), S. 429–436, ergänzt um Daten der letzten 150 Jahre 2 Zeitskalen von Anpassung und Planungshemmnisse Proaktive Anpassung ist insbesondere deswegen planungsrelevant, weil in Planungsprozessen künftige Raumnutzungsfunktionen angesprochen werden. Die intendierte Nutzung eines Raums ist ein bereits seit Jahrhunderten eingeführtes Konzept. So haben die Mayas auf der Halbinsel Yukatan im ersten Jahrtausend ein außerordentlich effizientes Bewässerungssystem angelegt, um Landwirtschaft für ihre Bevölkerung zu ermöglichen. Dass eine eindimensionale Sichtweise nicht immer ausreichend ist, zeigt jedoch eindruckvoll die weitere Geschichte dieses Volkes. Es gehört zu den erst kürzlich, mit Hilfe der Kombination von klassischer Archäologie, Remote Sensing und Sedimentanalysen aufgeklärten Zusammenhängen, dass der Zusammenbruch der Maya-Kultur in der Zentralregion Yukatans (z. B. Petén) selbst verursacht war.5 Pollenanalysen zeigen, dass vor ca. 1 200 Jahren Pollen von Bäumen fast komplett verschwunden waren und nur mehr Pollen von Unkräutern auftraten. Dies bedeutet, dass das Gebiet zu diesem Zeitpunkt fast vollständig entwaldet war. Grund für diese Entwaldung war der zunehmende Bedarf an Ackerfläche, aber auch an Feuerholz zum Kochen und zur Produktion von Baumaterialien wie Kalk und Gips.6 Zu diesem Zeitpunkt betrug die Bevölkerungsdichte in Yukatan ca. 200 bis 270 Einwohner/km2 in ländlichen Regionen und ca. 700 bis 1 000 Einwohner/km2 in Siedlungen. Ohne den Wald schritt die Bodenerosion schnell voran. Klimasimulationen zeigen zudem, dass diese Veränderungen zu einer Temperaturerhöhung von bis zu 6 °C geführt haben. Beides wiederum verstärkte die Evaporation, was Landwirtschaft noch schwieriger machte. Das regionale Niederschlagsverhalten veränderte sich; langanhaltende Trockenheiten von 760 bis 910 sind nachgewiesen. 7 Menschliche Knochenüberreste aus dem Jahrhundert vor dem Kollaps zeigen Zeichen von Unterernährung, was auf chronischen Nahrungs- und Wassermangel hindeutet. Um ca. 950 führte dies zum Zusammenbruch der Zivilisation, in dessen Verlauf ca. 90 bis 95 % der Menschen starben.8 Zwar hat sich der Regenwald in den nachfolgenden Jahrhunderten wieder erholt, allerdings sind in den letzten 40 Jahren durch „Slash and burn“-Praktiken bereits Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7.2008 355 wieder ca. 50 % Wald vernichtet worden. Angetrieben wird dieser Prozess durch Subsistenzpraktiken der Bauern, die den Boden nur drei bis fünf Jahre nutzen können und dann weiterziehen (müssen). Schreitet die Zerstörung fort, werden 2020 nur noch ca. 8 % des ursprünglichen Regenwalds intakt sein. Die Frage, die sich hier anschließt, lautet: Haben wir nichts gelernt? Ein Blick in die Gegenwart zeigt – offensichtlich noch nicht genug. Benidorm in Spanien ist eine der Tourismushochburgen am Mittelmeer (Abb. 2 links). 350 000 Touristen am Tag und 30 000 Swimmingpools in der Region verbrauchen pro Jahr 22 Bio. l Wasser. Nur 50 % des benötigten Wassers kann in der Region gewonnen werden, die restlichen Mengen werden über Hunderte von Kilometern herangeführt oder Aquiferen entnommen, die zwei- bis dreimal schneller entspeichert werden, als sie sich regenerieren können. In Südspanien wurden 2005 800 000 neue Wohneinheiten gebaut, mehr als in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen. Allein in der Region Alicante, Murcia und Almeria existieren 35 Golfplätze, 40 weitere sind geplant. Der Wasserbedarf eines Golfplatzes hängt von dessen Größe ab. Reyes 9 hat einen Bedarf von 8 900 m3/ha und Jahr abgeschätzt (Größe 1,9 ha/Loch). Vor 30 Jahren begann man in der Wüste von Almería mit dem Anbau von Gemüse (Abb. 2 rechts). Heute liegen 350 km2 unter Plastikplanen (Mar de Plástico) und es werden pro Jahr 3 Mio. to. Gemüse produziert. Die Produktion von 1 kg Tomaten benötigt ca. 40 l Wasser, die einer Melone ca. 400 l. Die Biozidnutzung pro produzierter Einheit ist 7- bis 11-mal höher als in der niederländischen Landwirtschaft, der Wasserverbrauch 4- bis 5-mal höher als der jährliche Regenfall.10 Auch hier werden fossile Wasserressourcen aus 150 bis 600 m Tiefe genutzt. Die naturräumlichen Bedingungen sind weder in Benidorm noch in Almería für Massentourismus oder die momentan praktizierte Art der Landwirtschaft geeignet. Die Folgen sind evident: Der Grundwasserspiegel sinkt, was an der Küste die Versalzung der Aquifere nach sich zieht, Flüsse trocknen aus, das Niederschlagsverhalten ändert sich, Dörfer werden aufgegeben. ����������������������� Wegen des ständig steigenden Wasserbedarfs verabschiedete Spanien 2001 einen nationalen hydrologischen Plan, der den Bau von 180 Dämmen und ca. 20 Installationen zur großräumigen Wasserumleitung vorsah und die Heranführung von Wasser aus weit entfernten Regionen ermöglichen sollte. Da trotzdem der Wasserbedarf nicht gedeckt werden kann, versucht man seit 2004 nachhaltige Lösungen zu entwickeln (Meerwasserentsalzung/Recycling). Dennoch ist es sehr gut möglich, dass die Natur – unter anderem noch beschleunigt durch den Klimawandel – in wenigen Jahren einen Schlussstrich unter diese Aktivitäten zieht, denn die Verwüstung in Südspanien schreitet rasend schnell voran. Beide Fälle zeigen exemplarisch, dass Entscheidungsträgern die Kenntnis über Mensch-Natur-Wechselwirkungen und den weiteren Zusammenhang mit dem Klimawandel (noch) zu fehlen scheint – oder aber trotz vorhandener Kenntnisse bewusst Entscheidungen getroffen werden, die die na- Abbildung 2 Skyline von Benidorm/Spanien – nur in New York ist eine ähnliche Hochhausdichte zu finden Quelle: Wikipedia Almería/Mar de Plástico 1974 und 2004 Quelle: One Planet Many People Atlas, UNEP Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit: Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels 356 Relative Wahrscheinlichkeit Relative Wahrscheinlichkeit Abbildung 3 Änderung der mittleren globalen Oberflächentemperatur für die beiden Antriebsszenarien B 1 und A 2 2020-2029 2,5 2020-2029 2 2090-2099 Notwendige Emissionsreduktion > 70% (Bezug 1990) 1,5 1 2090-2099 0,5 B1 0 2,5 2020-2029 2 1,5 1 2090-2099 0,5 0 A2 -1 0 1 2 3 4 5 6 Temperaturveränderung 7 8 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 5,5 6 Temperaturveränderung 6,5 7 7,5 Links ist ein Vergleich der Projektionen für die im IPCC Report 2007 verwendeten Modelle dargestellt, d. h. die Prognose der Temperatur für die Dekaden 2020–2029 und 2090–2099. Der jeweils linke Balken zeigt den Temperaturanstieg für die Dekade 2020–2029, der in beiden Fällen ca. 0,8 ºC beträgt. Dieser Anstieg ist unvermeidlich, da sich die dafür verantwortlichen Treibhausgase längst in Atmosphäre befinden. Im Fall des B1-Szenarios wäre es möglich, bei entsprechenden Reduktionsverpflichtungen, die Erderwärmung auf ca. 2 ºC zu beschränken, allerdings ist die im 20. Jahrhundert bereits gemessene Erhöhung von ca. 0,7 ºC hinzuzurechnen. Im Fall des A2-Szenarios kann die Erwärmung deutlich über 3 ºC hinausgehen. Rechts wird ein Eindruck über die regionale Verteilung der Temperaturänderungen vermittelt, wobei die Erwärmung über den Landmassen insgesamt größer ist und im arktischen und subarktischen Bereich die mittlere globale Änderung deutlich übersteigt (nach IPCC: Climate change 2007 – The physical science basis. Cambridge 2007, siehe links). türlichen Prozesse nicht berücksichtigen. Es ist offensichtlich, dass die Übernutzung des Naturraums nicht nur lokale Folgen hat, sondern über Rückkopplungsschleifen auf unterschiedlichen Skalen auch Klimawirkungen entfalten kann. Zudem wird der Klimawandel in diesem Jahrhundert die Rahmenbedingungen für die Naturnutzung – auch in Europa – weiter einschränken. Wichtiger ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass proaktive Anpassung einer längeren Zeitskala bedarf, als sie bisher im Planungsrecht üblich ist, denn der Klimawandel selbst ist ein langfristiger Prozess. Das heißt, wir diskutieren nicht nur über Planungszeiträume von ca. 10 bis 20 Jahren, sondern auch über Zeiträume bis zum Ende des Jahrhunderts und z. T. darüber hinaus. Allerdings existieren im Anpassungsprozess eine Reihe von Hemmnissen, die die Umsetzung geeigneter Maßnahmen erschweren. Kürzlich abgeschlossene Projekte zur Anpassung verdeutlichen, dass Entscheidungsträger häufig auf genauere und kleinräumigere Klimaszenarien warten. Implizit wird durch ein solches Argument das proaktive Denken wiederum reaktiv, d. h. reagiert wird nur auf Informationen mit hinreichender Sicherheit, obwohl z. B. der Umgang mit Unsicherheit in der Politik eine Realität ist. Hier muss angemerkt werden, dass Klimaszenarien – auch lokal – immer eine inhärente Unsicherheit haben werden. Diese hängt damit zusammen, das die atmosphärische Konzentration der Treibhausgase natürlich vom Entwicklungspfad der Menschheit in den nächsten 100 Jahren abhängt (Abb. 3). Im Vergleich dazu ist die Physik des Klimasystems sehr gut verstanden und dieses Wissen ist seit mehr als 120 Jahren Gemeingut der wissenschaftlichen Gemeinschaft. Da diese Pfade nicht exakt vorhergesagt werden können, gibt es gerade die Szenarien des IPCC 11, der damit entsprechend konsistente Pfade vorzeichnet (siehe nebenstehende Beispiele). Mit anderen Worten: Das Klima der Zukunft hängt von unseren Entscheidungen heute ab. Dies impliziert, dass es zu einem Paradigmenwechsel im Denken von Entscheidungsträgern kommen muss. Dieses muss eher in Bandbreiten statt entlang exakt definierbarer Entwicklungen erfolgen.12 Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7.2008 357 Zwei Beispiele für Antriebsszenarien Während man A 2 als durchaus repräsentativ für die momentane Entwicklung bezeichnen kann, stellt B 1 ein nachhaltiges Szenarium dar. A 2: Dieses Szenario geht von einer sich sehr heterogen entwickelnden Welt aus. Die Bevölkerung wird auf ca. 15 Mrd. Menschen im Jahr 2100 anwachsen. Das ökonomische Wachstum wird regional sehr unterschiedlich verlaufen und führt in Richtung einer Manifestation unterschiedlicher ökonomischer Regionen. Die Einkommensunterschiede zwischen industrialisierten Nationen und Entwicklungsländern sind erheblich und die Wohlfahrtslücke wird nicht geschlossen. Mit diesem Szenario wird 2100 eine atmosphärische CO2-Konzentration erreicht, die mindestens der Verdreifachung (~ 960 ppm) des vorindustriellen Wertes entspricht. B 1: Dieses Szenario strebt eine konvergente Welt an, wobei ein schneller Übergang zu einer globalen Service- und Dienstleistungsökonomie erfolgt. Die Materialintensität in Produktionsprozessen wird gesenkt und neue und ressourceneffiziente Technologien werden schnell eingeführt. Die Bevölkerung stabilisiert sich 2100 bei ca. 7 Mrd. Menschen und die Wohlfahrtlücke zwischen armen und reichen Nationen wird erheblich verkleinert. Dieses Szenario führt zunächst zu einer Stabilisierung der atmosphärischen CO2-Konzentration bei ca. 450 ppm im Jahre 2050 und dann in etwa zu Verdopplung des vorindustriellen Wertes im Jahre 2100. 3 Analyse der Verwundbarkeit als Basis für Anpassung? Kürzlich abgeschlossene Forschungsprojekte zur Anpassung (z. B. ASTRA13, AMICA14, ARMONIA15, SCENARIO16), in deren Verlauf Entscheidungsträger zu Klimarisiken und ihren potenziellen Antworten darauf befragt bzw. eng in die Projektarbeit eingebunden wurden, verdeutlichen, dass Entscheidungsträger Probleme haben, den Gegenstandsbereich entsprechend einzugrenzen und Handlungsstrategien zu entwickeln. Gründe hierfür sind zum einen die hohe Zahl möglicher Handlungsoptionen, zum anderen aber auch Skalenproblematiken – d. h. Klima- und Impaktinformationen liegen nach Sichtweise der Planer auf zu groben Raumskalen vor, um darauf eine vernünftige Planung aufbauen zu können. Folglich fragen Entscheidungsträger oft nach einem „Handbuch zur Anpassung“ oder nach Informationsvermittlungsstellen, um sich mit deren Hilfe selbst ein Bild zu machen. Deshalb wurde in den letzten Jahren eine Reihe von sog. Best- und Bad-Practice-Datenbanken entwickelt.17 Die Frage aber ist: Sind solche Handbücher/Datenbanken möglich oder sinnvoll und welche Informationen können sie bereitstellen? Ergebnis unserer Forschungen ist, dass es vielerorts ähnliche Antworten auf ähnliche Problemstellungen gibt. Bis zu einem gewissen Grad sollte es also möglich sein, Verallgemeinerungen zu treffen. Dies wird allerdings nicht so weit gehen können, wie es Entscheidungsträger häufig wünschen. Immerhin aber wird es möglich sein, einen Möglichkeitsraum potenzieller Handlungen aufzuspannen, d. h. einen Satz von Optionen anzugeben, die geeignet sind, auf die Gefahren des Klimawandels zu antworten. Die Gründe hierfür sind evident: Erstens ist und bleibt die Unsicherheit hinsichtlich der Klimaentwicklung systemimmanent. Und zweitens variieren die naturräumlichen und anthropogeographischen Bedingungen oftmals sehr kleinräumig, so dass die Übertragbarkeit eingeschränkt ist. Somit können die vorhandenen Bedarfe nicht vollständig erfüllt werden. Hinzu kommt, dass weitere Konzepte zur Bewertung eines (Klima-) Risikos (z. B. durch eine Kosten-Nutzen Analyse im Rahmen von § 7 Bundeshaushaltsordnung) notwendig sind, die ebenfalls räumlich differenziert durchgeführt werden müssten. Fazit ist, dass nicht die Klimaforschung, sondern nur der Planer bzw. Entscheidungsträger die endgültige Risikobewertung einer Handlung vornehmen kann und muss. Die Darstellung der sektoralen/räumlichen Verwundbarkeit (Vulnerabilität) kann aufzeigen, welche Regionen gegenüber einem Klimastimulus verwundbar sind, und macht damit deutlich, wo Planungshandeln in Zukunft notwendig werden könnte (Abb. 4). Für das Beispiel des Forstsektors in Nordrhein-Westfalen wird deutlich, dass ein indikatorbasiertes Verfahren durchaus potenzielle Risikogebiete identifizieren kann.18 Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit: Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels 358 Abbildung 4 Erhebung der Sturmschäden des Orkans Kyrill im Januar 2007 Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW Regionales Muster der Verwundbarkeit des Forstsektors in Nordrhein-Westfalen gegenüber Wetterextremen – für 1998 basierend auf Baumarten, Hangneigung und Sturmhäufigkeit (eigene Darstellung nach Kropp/ Block/Reusswig et al.: Semiquantitative Assessment of Regional Climate Vulnerability: The NRW Study. Climatic Change 76 (2006), S. 265–290) genaue Seitenzahl? Nordrhein-Westfalen N Münster Bielefeld Dortmund Düsseldorf Aachen Köln Verwundbarkeits-Analyse “Forstsektor 1999” sehr niedrig niedrig mittel hoch sehr hoch 0 10 20 Kilometer Die Verwundbarkeit (Vulnerabilität) eines „Systems“ gegenüber nachteiligen Effekten des Klimawandels ist eine Funktion des Charakters, der Größenordnung und der Rate der Klimavariation, der ein System ausgesetzt ist, sowie der Sensitivität des Systems (Grad der Beeinträchtigung) und der Möglichkeit sich anzupassen (Anpassungskapazität). Das Vulnerabilitätskonzept ist in mehreren wissenschaftlichen Disziplinen unabhängig voneinander entwickelt worden und aus diesen Gründen gibt es auch immer wieder Verständnisprobleme zwischen Wissenschaft und Entscheidungsträ- gern.19 Während die Klimaimpaktforschung die langfristige Entwicklung betrachtet und die zeitliche Veränderlichkeit sowie die Anpassungskapazität eines betroffenen Teilsystems mit berücksichtigt (prozessbezogener Ansatz), ist in der Katastrophenforschung dieser Begriff mit der Risikoterminologie verknüpft und ereignisbezogen (z. B. Schutz vor konkreten Extremereignissen). Dies führt in der Diskussion oft zu Verwirrungen, vor allem, weil auch noch eine sich überschneidende Terminologie für den Begriff der Anpassung verwendet wird (Adaptation = Nachhaltige Mitigation). Die Frage ist, ob eine Verwundbarkeitsanalyse ausreichend ist, um Planungshandeln in Zukunft abzusichern. Die Antwort ist nein. Verwundbarkeitsanalysen sind notwendige und wertvolle, aber nicht hinreichende Grundlagen für die flexiblere Gestaltung des Planungshandelns angesichts des Klimawandels. Da in der Raum- und Regionalplanung räumlich spezifische Aussagen gemacht werden müssen, wäre eine Integration verfügbaren Wissens zum regionalen Klimawandel sowie der Erkenntnisse über regionale Impakte und erfolgreiche Anpassungsoptionen ein äußerst wertvoller Fortschritt. Dieser Bedarf wurde auch auf einem Workshop zum Thema Anpassung, der vom Europarat in Strasbourg 2007 organisiert wurde und an dem viele Vertreter von regionalen Institutionen teilnahmen, eindeutig definiert.20 Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7.2008 4 Anforderungen für eine nachhaltige Anpassung und Klimaschutz Im Vorangegangenen wurde die Klimaproblematik vom Standpunkt der Anpassung diskutiert. Jedoch sind Adaptation und Mitigation komplementäre Bestandteile der Planung. Während einer Minderung von Treibhausgasen politische Entscheidungen auf (inter)nationaler Ebene vorausgehen müssen und für die Umsetzung CO2-freie oder -einsparende Technologien zum Einsatz kommen müssen, ist Anpassung mit (un) mittelbarer Gefahrenabwehr für Bewohner verbunden. Eine intelligente und nachhaltige Raumplanung für die Zukunft muss zwei Dinge erfüllen: (1) eine klimabewusste Planung. Das heißt: Planungsaktivitäten müssen künftig ihre Klimawirksamkeit berücksichtigen, sowohl in Richtung Auswirkungen auf das Schutzgut Klima selbst als auch im Hinblick auf die Anpassung an die Folgen eines Klimawandels. (2) Die Entwicklung und der Einsatz robuster Infrastruktur ist Daseinsvorsorge und obliegt generell der Verantwortung des Staates, vor allem angesichts sehr wahrscheinlich zunehmender Extremereignisse (Intensität und Frequenz 21). Dabei muss man sich aber auch bewusst sein, das eine hundertprozentige Sicherheit, z. B. gegenüber Fluten, niemals garantiert werden kann und auch Klimaschutzkonzepte wie eine Null-Emissions-Stadt nicht zu verwirklichen sind. Schutzziele sind Größen, die approximativ ein Maximum an Schutz unter Kosten-Nutzen-Erwägungen oder anderen Optimierungszielen zu erreichen suchen. Ziel muss es zukünftig sein, je nach Raumfunktion die Sicherheit zu maximieren und die Emissionen zu minimieren, so dass Klimafolgen bewältigbar bleiben und der Klimawandel eingeschränkt begrenzt werden kann. Dies lässt sich nur unter einer zunehmenden Flexibilisierung von Planungsinstrumenten erreichen. Nur dann kann zeitnah und effektiver auf neue Erkenntnisse reagiert werden. Zum Beispiel sollte an die Stelle einer statischen Zuweisung von Raumfunktionen eine dynamische Raumentwicklung mit reversiblen Raumfunktionen und Kompensationssystemen treten. Kompensationssysteme sind wichtig, weil Planungsrecht in seinen Entscheidungen 359 Rechtsfolgen zwischen Staat und Bürger setzt. Konkret bedeutet dies, dass Einzelne sich auf staatliche Entscheidungen, z. B. hinsichtlich einer Baugenehmigung, verlassen können müssen. Sollte später festgestellt werden, dass die Entscheidung für eine Bebauung in einem zunehmend überflutungsgefährdeten Gebiet zurückgenommen werden muss, muss das mit einer möglichen Kompensation zugunsten ursprünglicher Eigentümer verbunden sein. Sollte dennoch ein Bestandschutz für Hochrisikoregionen bestehen, sollten Versicherungsinstrumente obligatorisch werden. Denn die öffentliche Hand allein wird Schäden zukünftig nicht mehr abdecken können. Kompensationsinstrumente haben auch international – z. B. in der EU – eine politiksteuernde Funktion. Sie können beispielsweise dazu eingesetzt werden, um in Risikogebieten eine Anpassung an den Klimawandel zu initialisieren, indem ein Schadensausgleich nur erfolgt, wenn gleichzeitig implementierte Anpassungskonzepte nachgewiesen werden. Insofern sollte auf europäischer Ebene dringend über die Implementierung solcher Instrumente nachgedacht werden. Nationale und regionale Anpassungspläne, wie sie z. B. in Deutschland in Vorbereitung sind, helfen ebenso Politikziele für die Zukunft zu setzen. Allerdings sind diese Instrumente sehr allgemein und bislang vorwiegend durch einen Top-down-Ansatz charakterisiert. Unter Berücksichtigung der oben diskutierten Schwierigkeiten und Probleme ist die Frage offen, welcher Informationshintergrund einem lokalen Entscheidungsträger als Basis für zu treffende Entscheidungen zur Verfügung gestellt werden kann. Die Planungshoheit und somit auch die wesentliche Verantwortlichkeit im Bereich der Klimaanpassung liegt häufig in der Region. Diese regionale Fokussierung hat auch Nachteile. Der Klimawandel und dessen Folgen machen nicht an administrativen Grenzen halt; insofern verstellt der Blick auf die Region möglicherweise den übergeordneten Problemzusammenhang. Dieser Nachteil könnte durch eine intelligente Informationsplattform aufgehoben werden, die Informationen zu lokalen Klimaänderungen, -wirkungen und Infrastruktur intelligent verknüpft darstellt. Das in Abbildung 5 gezeigte Beispiel einer solchen Plattform macht deutlich, dass die reine Information über den Anstieg des Mee- 360 Jürgen P. Kropp, Achim Daschkeit: Anpassung und Planungshandeln im Licht des Klimawandels Abbildung 5 Beispiel für eine georeferenzierte Informationsplattform zum Klimawandel und zur Anpassung müsste es in der EU für Risikoregionen verpflichtend werden, ein nachhaltiges und klimaangepasstes Nutzungskonzept für die Regionen umzusetzen, um im Wandel bestehen zu können. Würde dies effektiv umgesetzt, könnte ein europäischer Anpassungsfonds ein Anreizinstrument für eine zukünftige Regionalentwicklung in besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen sein. 5 Fazit Der Kartenausschnitt stellt diejenigen Regionen in Oberitalien dar (rot), die bei einem Meeresspiegelanstieg von 1 m durch Überflutung bedroht wären. Die Überlagerung von Karteninformationen kann transparent gestaltet werden, so dass bspw. lokale Infrastruktur sichtbar bleibt. Die Karten sind beliebig skalierbar, d. h. es kann in die Risikoregionen hingezoomt werden. Ein solches Informationssystem kann alle Funktionen der „Google Maps“ verwenden und integriert zusätzliche Informationen mittels sog. PlugIns. Hier wurden ein Höhenmodell (SRTM90) und ein Meeresspiegelanstiegsszenario A2/Climber-PIK mit Google Karteninformationen verknüpft. Weitere Informationen, wie z. B. detailliertere Landnutzungsdaten, KostenNutzen-Kalkulationen oder auch exemplarische Anpassungsmaßnahmen sind durch sog. GeoTags (Web2.0) implementiert Quelle: Kropp, J.P.; Costa Carvalho, L.: Impacts and Costs of Sea Level Rise in Europe. – Potsdam: PIK 2008 (in Vorbereitung) resspiegels für Planungshandeln noch nicht hinreichend ist. Durch eine Kombination von Informationen über existierende Infrastruktur zum Küstenschutz, Kenntnisse über die Werte und Landnutzung in einer Region sowie innovative Bewertungsverfahren 22 können regionen- und impaktspezifische Handlungsoptionen abgeleitet werden. Aber auch in diesem Fall ist ein Paradigmenwechsel in den Planungswissenschaften unvermeidlich, d. h. im Hinblick auf eine längere Zeitskala und auf den Umgang mit inhärenter Unsicherheit. Wie die oben erläuterten Beispiele von Almería und Benidorm implizieren, ist zu erwarten, dass notwendige Adaptation in Zukunft zudem zu erheblichen Kosten führen wird. Im Sinne eines gerechten „burden sharings“ Die Ausführungen haben deutlich gemacht, dass erste Voraussetzung für Anpassung an den Klimawandel die Herstellung eines Problembewusstseins ist. Dies geschieht zunehmend durch politische Rahmensetzungen auf unterschiedlichen Ebenen 23, ist für die konkrete Problembewältigung – insbesondere für eine proaktive Anpassung – aber noch nicht hinreichend. So zeigen Beispiele wie New Orleans, wie schwierig es sein kann, trotz Kenntnis eines Problemzusammenhangs daraus entsprechende Schlüsse zu ziehen.24 Zudem wird auf nationalen und internationalen Konferenzen durch Praktiker und Entscheidungsträger immer wieder ein Defizit im Anpassungsbereich thematisiert: die selten praxisrelevant umsetzbaren und häufig nur normativen Dokumente. Hier ist ein Fortschritt nur zu erzielen, wenn notwendige Klima- und Impaktinformationen sowie Erfahrungswissen über erfolgreiche Anpassung strukturiert und systematisiert aufbereitet und leicht verständlich und jederzeit zugreifbar zur Verfügung gestellt werden. Ein solches Instrument kann im Planungs-Anpassungsprozess einen problembezogenen Lernprozess initialisieren und dadurch die Übertragbarkeit von Strategien unterstützen. Ein derartiges Informationssystem fehlt bisher in Europa wie auch in Deutschland. Wesentliche Gründe hierfür sind nicht nur institutionelle, politische, sondern teilweise auch wissenschaftliche Partikularinteressen. Hinweis: Der Mitautor Achim Daschkeit gibt in diesem Artikel seine persönliche Sicht und nicht unbedingt die Meinung des Umweltbundesamtes wieder. Informationen zur Raumentwicklung Heft 6/7.2008 361 Anmerkungen (1) Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC, WG I: Climate change 2007: The Physical Science Basis. – Cambridge 2007 (11) Intergovernmental Panel on Cimate Change – IPCC: Special Report on Emissions Scenarions. Edited by Nebosja Nakicenovic. – Cambridge 2000 (2) Eisenack, K.; Tekken, V; Kropp, J.P.: Stakeholders perception on climate change in the Baltics. Coast������ line Reports 8 (2007), S. 245–255; Council of Europe (Hrsg.); Kropp, J.P.: Building Adaptive Capacity in Local and Regional Authorities. Resolution of the Council of Europe, Spring Session 2008/Malaga, Strasbourg 2008 (https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?Ref=CG(14)33REP&L anguage=lanEnglish&Ver=original&Site=Congress&Bac kColorInternet=e0cee1&BackColorIntranet=e0cee1&Ba ckColorLogged=FFC679) (12) Reusswig, F.; Kropp, J.; Welp, M.: Vom Nutzen der Unsicherheit: Wie wir trotz Unsicherheit handeln können und sollen. Umwelt & Bildung 1 (2004), S. 19 –21 (3) Z. B. Elbeflut 2002: Petrow, T.; Thieken, A.H.; Kreibich, H.; Bahlburg, C.H.; Merz, B.: Improvements on flood alleviation in Germany: lessons learned from the Elbe flood in August 2002. Environmental Management 38 (2006) 5, S. 717–32; Hurrikan Katrina 2005: Kates, R.W.; Colten, C.E.; Laska, S.; Leatherman, S.P.: Reconstruction of New Orleans after Hurricane Katrina: A research perspective. PNAS 103 (2006) 40, S. 14653 –14660 (4) Z����������������������������������������������������� . B. Rajan, S.C.: Climate Migrants in South Asia: estimates and solutions. Blue Alert Report of the Indian Institute of Technology, Chennai (2008; on demand of Greenpeace India) (5) Ray, D.K.; Nair, U.S.; Welch, R.M.; Lawton, R.O.; Oglesby, R.J.; Pielke, R.A.; Sever, T.A.; Irwin, D.: The Role of Deforestation in the Collapse of Classic Maya Civilization: Lessons for the Current Land Use Management in Northern Mesoamerica. Eos Trans. AGU 86 (2005) 52, Fall Meet. Suppl., B33F-07; Saturno, W.; Sever, T.L.; Irwin, D.E.; Howell, B.F.; Garrison, T.G.: Putting Us on the Map: Remote Sensing Investigation of the Ancient Maya Landscape. In: Remote Sensing in Archaeology. Hrsg.: J. Wiseman; F. El-Baz. – Berlin 2007, S. 137–160 (6) Abrams, E.M.; Rue, D.J.: The Causes and Consequences of Deforestation Among the Prehistoric Maya. Human Ecology 16 (1988) 4, S. 377–395 (7) Haug, G.H.; Günther, D.; Peterson, L.C.; Sigman, S.M.; Hughen, K.H.; Aeschlimann, B.: Climate and the collapse of Maya civilization. Science 299 (2003), S. 1731–1735 (8) Vgl. Ray, D.K. et al.: The Role of Defosteration, a. a. O. (Anm. 5) (9) Reyes, A.: Water use within the Golf sector in the southeast of Spain. Master Thesis, Cranfield University 2007 (10) Carvalho, S.M.P.: Water availability in Almería. In: Greenhouse horticulture in Almería (Spain). Hrsg.: J.M. Costa; E. Heuvelink. – Wageningen 2000 (13) http://www.astra-project.org (14) http://www.amica-climate.net (15) http://www.armoniaproject.net (16) http://www.scenarioproject.eu (17) Beispiele: http://maindb.unfcc.int/public/adaptation_planning/ http://www.ukcip.org.uk/ http://www.amica-climate.net/adaptation_tool.html http://www.undp.org/gef/adaptation/climate_change/ APF.htm http://www.weadapt.org/ (18) Kropp, J.P.; Block, A.; Reusswig, F. et al.: Semiquantitative Assessment of Regional Climate Vulnerability: The North-Rhine Westphalia Study. Climatic Change 76 (2006), S. 265 – 290 (19) Birkmann, J.: Measuring Vulnerability to Natural Hazards: Towards Disasater Resilient Societies (Kap. 1, 2). – Tokyo 2006 (20) Council of Europe (Hrsg.); Kropp, J.P.: Building Adaptive Capacity, a. a. O. (Anm. 2) (21) Vgl. z. B. Bättig M.B.; Wild, M.; Imboden, D.M.: A climate change index: Where climate change may be most prominent in the 21st century. Geophysical Research Letters 34 (2007), L01705; Diffenbaugh N.S.; Pal, J.S.; Giorgi, F.; Gao, Y.: Heat stress intensification in the Mediterranean climate change hotspot. Geophysical Research Letters 34 (2007), L11706 (22) Z.B. Kropp, J.P.; Scheffran, J.: Advanced Methods for Risk Management and Decision Making in Sustainability Science. – New York 2007 (23) Vgl. auch Fleischhauer, M.; Bornefeld, B.: Klimawandel und Raumplanung. Raumforschung u. Raumordnung 64 (2006) 3, S. 161–171 (24) Vgl. Fischetti, M.: Drowning New Orleans. Scien������ tific American (2001) October, S. 78-85; Kates, R.W.; Colten, C.E.; Laska, S.; Leatherman, S.P.: Reconstruction of New Orleans, a. a. O. (Anm. 3) Weitere Literatur European Union: Adapting to climate change in Europe – options for EU action. Green Paper from the European Commission to the European Parliament, Brussels, COM (2007) 354 Kropp, J.P.: Klimawandel: Verwundbarkeit, Bewältigung von Folgen und Anpassung. In: Raumentwicklungsstrategien im Klimawandel. Dokumentation der Fachtagung am 30. Oktober 2007 im Umweltforum Berlin. Hrsg.: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung; Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung. – Bonn 2008. = BBROnline-Publikation 11/08, S. 11–13 Rahmstorf, S.; Schellnhuber, H.J.: Der Klimawandel. – München 2007