Kroatien Geographie Fläche: 56 538 km² Einwohner Kroatiens: 4

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Kroatien
Geographie
Fläche: 56 538 km²
Einwohner Kroatiens: 4 495 000
Hauptstadt: Zagreb (706 770 Einwohner)
Wichtige Städte: Split (189 388 Ew.)
Rijeka (167 964 Ew.)
Osijek (104 761 Ew.)
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner pro km²
Wachstumsrate
-0,1 Prozent
Bevölkerungsverteilung
Stadt
64,4 Prozent (1995 geschätzt)
Land
35,6 Prozent (1995 geschätzt)
Die lang gestreckte Westgrenze Kroatiens wird von der
Küste des Adriatischen Meeres gebildet. Im Norden grenzt
das Land an Slowenien und Ungarn, im Osten an die
Republik Jugoslawien und im Osten und Süden an BosnienHerzegowina
Kroatien weist eine abwechslungsreiche Topographie auf.
Im Landesinneren erstreckt sich eine große Ebene, die
durch ein Gebirge getrennt wird. Die sich 1 778 km
hinziehenden Küste hat viele vorgelagerte Inseln.Das
Pannonische Becken im Osten ist eine tief liegende,
fruchtbare Landwirtschaftsregion, die von den Flüssen Drau
und Save entwässert wird. Beide münden in die Donau, die
eine der wichtigsten Wasserstraßen Europas ist. Ein
kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten
Wintern herrscht im Binnenland. Das Küstenland wird von
mediterranem Klima mit milden, regnerischen Wintern und
trockenen Sommern begünstigt.
Bevölkerung
Durchschnittliche Lebenserwartung
Bei Männern 71 Jahre
Bei Frauen 76 Jahre
Alphabetisierungsgrad:
Insgesamt 98 Prozent
Frauen 97 Prozent
Männer 98 Prozent
In Kroatien besteht Religionsfreiheit. Die meisten Kroaten
sind Katholiken, während die Serben mehrheitlich dem
Christentum der orthodoxen Kirche angehören. Daneben
gibt es noch eine kleine Minderheit von Muslimen. Die
Religion hat schon immer eine wichtige Rolle im Leben der
Kroaten gespielt. Seit dem Niedergang des Kommunismus
besitzt die katholische Kirche wieder einen verstärkten
gesellschaftlichen und politischen Einfluss.
Ethnische Gruppen
Kroaten78 Prozent
Serben12 Prozent
Andere10 Prozent
Sprachen
Kroatisch 96Prozent
Andere 4Prozent
Sprache
Kroatisch ist die Amtssprache und gehört zu den
slawischen Sprachen. Seit dem 14. Jahrhundert wird das
lateinische Alphabet verwendet. Weitere gesprochene
Sprachen sind Serbisch, Italienisch, Ungarisch,
Tschechisch, Slowakisch, Albanisch und Slowenisch. Ab
dem 10. Lebensjahr können Schüler als Fremdsprachen
Englisch, Französisch, Deutsch und Italienisch erlernen.
Politik
Das Parlament von Kroatien ist ein Zweikammersystem,
bestehend aus dem Sabor, einem Repräsentantenhaus mit
138 Mitgliedern, und dem Komitatshaus mit
68 Mitgliedern. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der den
Regierungschef (Premierminister) ernennt. Die Verfassung
der neuen Republik wurde im Dezember 1991 erlassen. In
ihr sind Grundrechte wie Meinungs-, Versammlungs-,
Presse- und Religionsfreiheit verankert. In Kroatien liegt
das Wahlalter für Arbeitnehmer bei 16, für alle anderen bei
18 Jahren.
Wirtschaft
Währung
1 Kuna (HRK) = 100 Lipas
Ausgeführte Güter
Maschinen- und Fahrzeugteile, andere Fertigwaren,
Chemikalien, Lebensmittel und Vieh, Rohstoffe, Treib- und
Schmierstoffe
Eingeführte Güter
Maschinen- und Fahrzeugteile, Treib- und Schmierstoffe,
Lebensmittel und Vieh, Chemikalien, Fertigwaren,
Rohstoffe, Getränke, Tabak
Wichtigste Außenhandelspartner (Export)
Staaten der Europäischen Union (EU), Slowenien
Wichtigste Außenhandelspartner (Import)
Staaten der Europäischen Union (EU), Slowenien,
ehemalige sowjetische Republiken
Industrie
Chemikalien und chemische Erzeugnisse,
Werkzeugmaschinen, Metallprodukte, Elektronik,
Roheisen- und Walzstahlprodukte, Aluminiumhütten,
Papier, Holzprodukte (einschließlich Möbel), Baustoffe
(einschließlich Zement), Textilien, Schiffbau, Erdöl und
Erdölraffinerien, Lebensmittelverarbeitung, Getränke
Landwirtschaft
Kroatien produziert einen Überschuss an Nahrungsmitteln.
Der Großteil des Ackerlandes befindet sich im Privatbesitz
und konzentriert sich auf Distrikte in Slawonien und Istrien,
die überwiegend von Kroaten bewohnt sind; in Slawonien,
dessen Hauptanbauprodukte Weizen, Mais, Zuckerrüben,
Sonnenblumen, Luzerne und Klee sind, kann ein Großteil
des Ackerlandes wegen des Bürgerkrieges nicht genutzt
werden; das Hochland im zentralen Kroatien ist weniger
fruchtbar, erlaubt aber den Anbau von Getreide, Obst und
Wein, Viehzucht sowie Molkereiwirtschaft; in
Küstengebieten und auf küstennahen Inseln gedeihen
Oliven, Zitrusfrüchte und Gemüse.
Rohstoffe
Erdöl, Steinkohle, Bauxit, minderwertiges Eisenerz,
Calcium, Naturasphalt, Kieselerde, Glimmer, Lehm, Salz
Geschichte
Kroatische Truppen eroberten im August 1995 den
östlichen, früher von Serben bewohnten Teil der Krajina
und vertrieben alle Zivilisten und Militärs aus diesem
Gebiet. Ostslawonien bildet die letzte serbische Schutzzone
innerhalb von Kroatien. Slowenen, Ungarn und andere
kleine Gruppen bilden Minderheiten in der kroatisch
dominierten Bevölkerung. Viele Kroaten wohnen in
anderen europäischen Ländern als Gastarbeiter.
Innerhalb des Landes kommt es weiterhin zu Spannungen
zwischen Kroaten und anderen ethnischen
Bevölkerungsgruppen, die durch Auseinandersetzungen im
angrenzenden Bosnien-Herzegowina noch verstärkt
werden.
Grenzverläufe und Grenzkonflikte
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde Kroatien zur
Teilrepublik der Föderativen Republik Jugoslawien unter
dem Kommunisten Josip Broz Tito, einem
Widerstandskämpfer während des Krieges. Um nationale
Differenzen zu überdecken, übte Tito eine gewisse
Kontrolle über den Nationalismus der verschiedenen
Völkergruppen aus und führte den Föderalismus ein.
Nach Titos Tod im Jahr 1980 trat ein kollektiver
Präsidialrat mit rotierendem Vorsitzenden an die Spitze des
Staates. Dieser Rat war jedoch nicht in der Lage, die
ethnischen und nationalen Spannungen weiterhin zu
unterdrücken. Nach Slowenien stimmte im Mai 1991 auch
eine überwältigende Mehrheit der Kroaten für ihre
Unabhängigkeit, während die meisten Serben das
Referendum boykottierten. Im Juni erklärte Kroatien seine
Unabhängigkeit. Einen Monat später im Juli brach in der
Krajina im Osten von Kroatien, wo viele Serben lebten, ein
Bürgerkrieg aus. Während dieses Krieges wurden ganze
Städte zerstört, Tausende von Kroaten wurden zur
Migration gezwungen und rund ein Drittel des kroatischen
Territoriums wurde von den Serben besetzt. Die
Internationale Gemeinschaft erkannte Kroatien als Staat an
und die Vereinten Nationen (UN) vermittelten einen
Waffenstillstand. Im Jahr 1993 brachen erneut Kämpfe aus,
als Kroatien Knin zurückerobern und den südlichen Teil
von Dalmatien mit dem Rest des Landes wiedervereinigen
wollte. 1995 konnte Kroatien mit einer Großoffensive
gegen die Serben einen großen Teil der umkämpften
Krajina zurückgewinnen. Tausende Serben flohen nach
Serbien und in die serbische Schutzzone in Bosnien.
Kroatien beteiligte sich unterdessen an den Kämpfen
zwischen Muslimen, Serben und Kroaten wegen der
Teilung von Bosnien-Herzegowina.
Im März 1996 einigten sich Kroatien, BosnienHerzegowina und Serbien auf die Umsetzung des DaytonFriedensabkommens, das den Krieg in BosnienHerzegowina beendet hatte. Kroatien nahm im September
1996 diplomatische Beziehungen mit der Föderativen
Republik Jugoslawien (Serbien und Montenegro) auf. Die
beiden Staaten, die der jugoslawischen Föderation bis zum
Austritt Kroatiens 1991 angehört hatten, einigten sich
darauf, die internationalen Grenzen von Kroatien
anzuerkennen, die Rückkehr von Flüchtlingen zu
erleichtern und die Zivilbevölkerung beider Länder zu
schützen.
Dubrovniks Strände
Titos Form des Sozialismus gestand sowohl bestimmten
Regionen als auch einzelnen Unternehmen erhebliche
Machtbefugnisse zu. In Kroatien, einer der wirtschaftlich
erfolgreichsten Republiken Jugoslawiens, entwickelten sich
eine ganze Reihe von Industrien, wie z. B. der Schiffsbau,
die Pharmaindustrie und die Elektrotechnik. In den
sechziger Jahren kamen die ersten Touristen nach
Jugoslawien, von denen insbesondere Kroatien (mit seiner
langen Küste) profitierte.
Der Krieg und der Zerfall der Föderation hatten
verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft in Kroatien,
die noch durch die Ankunft Tausender Flüchtlinge aus
Bosnien-Herzegowina verstärkt wurden.
Marktwirtschaftliche Reformen sollten die Wirtschaft
wiederbeleben, doch das Bruttoinlandsprodukt sank in den
Jahren 1991 und 1992 um 25 Prozent und die Inflation stieg
auf über 1 200 Prozent. Ein im Oktober 1993 eingeführtes
Stabilisierungsprogramm konnte die Inflation bremsen und
1995 betrug sie nur noch weniger als 4 Prozent. Während
des Krieges stieg die Arbeitslosenquote unaufhörlich und
erreichte 17 Prozent, bevor sie zum Stillstand kam. Der
Krieg in Kroatien hatte besonders starke Auswirkungen auf
den Tourismus, gefolgt von Industrie und Landwirtschaft.
Auch die Infrastruktur des Landes wurde zerstört.
Kroatien konnte sich nur langsam mit Hilfe von Geldern
aus dem Ausland von den Auswirkungen des Krieges
erholen. Viele der im Krieg zerstörten Industrien konnten
wieder aufgebaut werden und der Tourismus nahm wieder
zu, insbesondere nachdem Kroatien das Gebiet der Krajina
in der Nähe der dalmatinischen Küste zurückerobert hatte.
Im Mai 1996 konnte die Autobahn zwischen Zagreb und
Belgrad wieder eröffnet werden. Diese Straße, die seit dem
Krieg zwischen Kroatien und Serbien im Jahre 1991
gesperrt gewesen war, diente einst als wichtige
Handelsverbindung zwischen Westeuropa und Vorderasien.
Des Weiteren wurde eine Erdöl-Pipeline zwischen der
kroatischen Hafenstadt Rijeka und Belgrad wieder eröffnet.
+: Gut aufgebautes Referat mit historischen Erklärungen
und den wichtigsten Aspekten einer Länderkunde.
-: Kein Literaturverzeichnis.
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