Sexuelle Übergriffe durch Kinder im Vor- und Grundschulalter Ursula Enders Illustrationen: Dorothee Wolters Meiningen den 06. 04. 2016 Zartbitter 2016 Das ist kein Spiel! • Bagatellisierung • Dramatisierung • Polarisierung Zartbitter 2016 Ursachen der Dynamik • unterschiedlicher Wissensstand über Sexualverhalten von Kindern • unterschiedliche Normen und Werte • unterschiedliche Einschätzung und Bewertung auffälligen Sexualverhaltens von Kindern Zartbitter 2016 Ursachen der Dynamik • unterschiedlicher Wissensstand über Folgen für die Opfer sexueller Übergriffe durch Kinder • unterschiedliche Einschätzung der Notwendigkeit spezieller Hilfen für sexuell übergriffige Kinder im Vor- und Grundschulalter Zartbitter 2016 Zartbitter 2016 Fakten Sexuell übergriffiges Verhalten von Kindern im Vor- und Grundschulalter Zartbitter 2016 Folgen für Opfer vergleichbar mit Folgen sexuellen Missbrauchs durch Erwachsene und Jugendliche (Peter Mosser 2012) Zartbitter 2016 DJI-Befragung von Schulen Helming u.a. (2011) Vermutung sexueller Gewalt durch Kinder und Jugendliche fünf Mal häufiger als Vermutung sexueller Gewalt durch Erwachsene Zartbitter 2016 Gefahren für übergriffige Kinder • Anfälligkeit für dysfunktionale menschliche Erfahrungen • ausgeprägte sexuelle Auffälligkeiten = Hinweis auf Vorliegen einer psychopathologischen Belastung (Peter Mosser 2012) Zartbitter 2016 TVBZ (männl., deutsch) nach Altersgruppen Zeitreihe 1989-2009 – Sexueller Kindesmissbrauch 76,6 80 70 60 50 35,8 40 25,8 30 20 16,8 10 19 89 19 90 19 91 19 92 19 93 19 94 19 95 19 96 19 97 19 98 19 99 20 00 20 01 20 02 20 03 20 04 20 05 20 06 20 07 20 08 20 09 0 8 bis unter 14 Jahre Quelle: PKS-Zeitreihen 14 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 21 Jahre - KrimZ 2010 - ab 21 Jahre Polizeiliche Kriminalstatistik Gruppe der strafunmündigen Tatverdächtigen der Altersgruppe zwischen 8 und 14 Jahren im Vergleich doppelt so groß wie die Gruppe der erwachsenen Tatverdächtigen Zartbitter 2016 Zunahme der Fallzahlen Zartbitter Köln: etwa 50% der Beratungsanfragen Zartbitter 2016 Zunahme der Fallzahlen • größeres Problembewusstsein • mediale Einflüsse • Verlust an Intimität • stärkere Sexualisierung im Vor- und Grundschulalter • (unkontrollierter) Zugang zum Netz Zartbitter 2016 Bedeutung neuer Technologien • Kinder nutzen bereits im Vorschulalter Medien • Konfrontation mit (sexuell) grenzverletzende Aufnahmen • von Kindern • Pornographie • Grusel- und Ekelbilder Zartbitter 2016 wissentliche Zustimmung • Verstehen des Vorschlags • Wissen um gesellschaftliche Standards „Das tut man (nicht)!“ • Einschätzung möglicher Konsequenzen und Alternativen „Wenn … dann… !“ Zartbitter 2016 wissentliche Zustimmung • Annahme, dass Zustimmung und Ablehnung gleichermaßen akzeptiert werden keine Angst um Freundschaft oder Stellung in der Gruppe • willentliche Entscheidung bewusstes JA oder NEIN • ausreichende kognitive Kompetenz Zartbitter 2016 auffälliges Verhalten: ja oder nein? • öffentliches Zeigen der eigenen Genitalien? • Genitalien anderer Kinder berühren? • Selbstbefriedigung an Objekten? • Kuss- und Knutschspiele? Zartbitter 2016 „normale“ Grenzverletzungen • einmalig/selten • Empathie mit dem betroffenen Kind • Kindergruppe • spricht darüber • beschwert sich • können durch pädagogische Maßnahmen gestoppt werden Zartbitter 2016 Kennzeichen sexueller Übergriffe • massiv und/oder wiederholt • unfreiwillig – keine wissentliche Zustimmung • oftmals durch „normale“ pädagogische Reaktion nicht zu stoppen Zartbitter 2016 Beispiele: eindeutig auffälliges Verhalten • Versuch, Frauen an die Brust zu packen • Versuch, Genitalien einer Frau/eines Mannes zu berühren • Versuch, einen Erwachsenen dazu zu bringen, die eigenen Genitalien zu berühren • intime Umarmung fremder Menschen Zartbitter 2016 ritualisierte Formen sexueller Übergriffe • Mutproben • Aufnahmerituale dienen der Abklärung der Gruppenhierarchie Zartbitter 2016 Formen der Erwachsenensexualität sind immer als sexueller Übergriff zu bewerten! Zartbitter 2016 Unterschiede Mädchen/Jungen • Mädchen: verstärkt Probleme mit Grenzen • Jungen: eigene Geschlechtsorgane darbieten sexuell aufdringliches Verhalten Zartbitter 2016 Unterschiede Mädchen/Jungen Jungen und Mädchen unterscheiden sich nicht: • • in der Anzahl ihrer Opfer begehen sexuelle Übergriffe sowohl gegenüber Mädchen als auch Jungen Zartbitter 2016 Leitfragen zur Einschätzung • Verhalten altersentsprechend? • Ungleichgewicht i.S. von Machtgefälle? • Handlungen wechselseitig oder erzwungen? Zartbitter 2016 Leitfragen zur Einschätzung • Erwartung/Druck zur Geheimhaltung? • Verhalten zwanghaft/vom Kind nicht steuerbar? • Reagiert Kind auf Grenzsetzungen durch Erwachsene? Zartbitter 2016 Ursachen sexuell grenzverletzendes Verhalten im Vor- und Grundschulalter Zartbitter 2016 Folge von Missbrauchserlebnissen? • 60 – 90% kindlicher Opfer zeigen keine sexuellen Verhaltensauffälligkeiten • 10 - 40% kindlicher Opfer zeigen sexuelle Verhaltensauffälligkeit (z. B. exzessive Selbstbefriedigung) • nur 0,5 bis 1 % sexuell missbrauchter Kinder zeigen sexuell übergriffiges Verhalten Zartbitter 2016 Folge von Missbrauchserlebnissen? • je jünger übergriffige Kinder sind, umso häufiger: – Opfer von Missbrauch – Zeuge/Zeugin häuslicher Gewalt – umso mehr Jungen mit Opfererfahrungen • hoher Anteil von Müttern und Vätern mit eigener Missbrauchs-/Gewalterfahrung Zartbitter 2016 Ursachen meist mehrere Faktoren z.B.: • Vernachlässigung • Zeugenschaft von sexueller /häuslicher Gewalt • körperliche Gewalterfahrungen • Missbrauchserfahrungen durch Jugendliche und Erwachsene • Erlebnisse sexueller Übergriffe durch andere Jungen und Mädchen Zartbitter 2016 Ursachen • wiederholte Bindungsabbrüche • sexualisierte Gruppennormen • Lebenswelten, in denen – Kinder ungeschützt mit massiver Erwachsenensexualität überflutet werden – sexuelle Grenzen diffus oder instabil sind – Sexualität regelmäßig mit Aggressionen verbunden ist – Beziehungen über Sexualität reguliert werden Zartbitter 2016 Ursachen Mobbing/Bullying Verteidiger/innen Verstärker Bully Außenseiter Assistent BullyVictim Opfer Darstellung nach Scheidthauer et. Al., 2003, S.35 Zartbitter 2016 Auffälligkeit = Folge von Missbrauch? • nicht wenige Opfer sexuellen Missbrauchs entwickeln sexuelle Verhaltensauffälligkeiten. • nicht wenige sexuell auffällige Kinder sind Opfer sexuellen Missbrauchs. im Blick behalten … • sexuelle Auffälligkeiten oftmals Folge anderer Belastungen Zartbitter 2016 manchmal … Hinweis auf Missbrauch durch Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen aus Institutionen Zartbitter 2016 einrichtungsinterne Ursachen • konzeptionelle Fehler (Prävention sexuellen Missbrauchs, Sexualpädagogik) • Vernachlässigung des Schutzes der Gruppe bei Sexualisierung durch einzelne Kinder • Missbrauch durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Zartbitter 2016 Ursula Enders (Hrsg.): Grenzen achten! Schutz vor sexuellen Übergriffen und Missbrauch in Institutionen Kiwi 2012 Peter Mosser: Sexuell grenzverletzende Kinder. Praxisansätze und ihre empirische Grundlage. Eine Expertise für das IzKK Zum Downloaden: www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesamt.pdf Zartbitter 2016 Zartbitter 2016 Ganz „normale“ kindliche Sexualität oder sexuelle Übergriffe? Ursula Enders Illustrationen: Dorothee Wolters Meiningen 06.04.2016 Zartbitter 2016 Sexuelles Verhalten von Kindern • mehr Aktivität als die meisten Eltern und päd. Fachkräfte vermuten • große Bandbreite • hauptsächlich außerhalb der Familie mit Peers - weniger Geschwister • hauptsächlich „geheim“ – ohne Beobachtung durch Eltern Zartbitter 2016 Kategorien sexuellen Verhaltens bei Kindern unter 12 Jahren Zartbitter 2016 I. altersgerechtes Sexualverhalten Kennzeichen: • • • • • • • Erkundung des eigenen Körpers gegenseitiges Entdecken des Körpers Erfahrung eigener sexueller Erregung Neugierverhalten spontanes, aufgewühltes, manchmal albernes Spiel ohne Scham und Furcht Zartbitter 2016 I. altersgerechtes Sexualverhalten • ausprobieren der Geschlechtsrollen • gleiches Alter/gleicher Entwicklungsstand • eher unter Freundinnen und Freunden als unter Geschwistern • im Vorschulalter eher gemischtgeschlechtlich • Freiwilligkeit • bei Grenzsetzungen durch Erwachsene vermindert sich das Verhalten, taucht evtl. später auf einer anderen Entwicklungsstufe wieder auf Zartbitter 2016 I. altersgerechtes Sexualverhalten Beispiele: • gegenseitig begucken, betasten, untersuchen • eigene Genitalien zeigen • einmalig/selten Gegenstände in Genitalien stecken • knutschen • eigenen Genitalien berühren oder reiben • führt manchmal zu unbeabsichtigten Verletzungen!! Zartbitter 2016 II. sexuell auffälliges Verhalten als Folge unzureichender Grenzsetzung und unklarer Normen Zartbitter 2016 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen oftmals Folge einer: • nicht erfolgten/mangelhaften Sexualaufklärung • falsch verstandenen "freien" Erziehung: – Orientierungslosigkeit – Vernachlässigung der Grenzen zwischen den Generationen • Sexualisierung des Alltags von Kindern • Bagatellisierung grenzverletzenden Verhaltens Zartbitter 2016 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen Kennzeichen: • grenzverletzendes Sexualverhalten gilt als „normal“ • Kinder sind bei Grenzsetzungen durch andere Mädchen, Jungen oder Erwachsene irritiert • Kindergruppe nimmt Grenzsetzungen durch Erwachsene nicht ernst • einzelne sexuell auffällige Mädchen und Jungen prägen die Normen der Kindergruppe Zartbitter 2016 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen Beispiele: • sexualisierte Verhaltensweisen als Mittel, Erwachsene zu provozieren • Sexualisierung des Alltags: sexualisierte Sprache, Gesten, Zeichnungen ... Zartbitter 2016 II. unzureichende Grenzsetzung und Normen Beispiele: • öffentliche Präsentation der eigenen Geschlechtsteile • grenzverletzende Doktorspiele mit unbedarften Mädchen und Jungen • Selbstbefriedigung in der Anwesenheit Dritter Zartbitter 2016 III. sexuelle Verhaltensauffälligkeiten als Reaktion auf eine nicht altersangemessene, überfordernde Konfrontation mit Erwachsenensexualität Zartbitter 2016 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität oftmals Folge von: • überfordernde Konfrontation mit Erwachsenensexualität/Pornographie • selbsterlebte sexuelle Übergriffe • Zeugenschaft von sexualisierter Gewalt • Überforderung durch Eltern, die eigene Opfererfahrungen gemacht haben und diese im Kontakt mit dem Kind verbalisieren Zartbitter 2016 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität Kennzeichen: • dem Alter nicht entsprechendes verstärkt auftretendes Sexualverhalten • sexuelles Verhalten verbunden mit Scham, Schuldgefühlen und Ängstlichkeit • spontanes, impulsives Verhalten • stärkeres Interesse an Sexualität als an anderen Lebensbereichen Zartbitter 2016 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität Beispiele: • exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung • subtile und offene sexuelle Grenzverletzungen gegenüber Erwachsenen (z.B. sich an Erwachsenen reiben, an die Brust fassen) • wiederholtes Zeigen der eigenen Genitalien in der Öffentlichkeit • über Details des Sexualaktes reden Zartbitter 2016 III. Reaktion auf Erwachsenensexualität Beispiele: • exzessive und öffentliche Selbstbefriedigung • wiederholt Gegenstände in die eigenen Genitalien und die anderer Kinder einführen – auch wenn es schmerzt Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch, Kontakte/Beziehungen zu anderen Kindern aufzubauen Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen oftmals Folge von: • Zeugenschaft sexueller Gewalt Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen oftmals Folge von: • selbst erlebter sexueller Gewalt Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen oftmals Folge von: • Mobbing • Kindesvernachlässigung • Zeugenschaft häuslicher Gewalt Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen Kennzeichen: • nicht altersgerechtes Sexualverhalten • Kontaktaufnahme zu anderen (fremden) Kindern über Sexualität • Handlungen der Erwachsenensexualität Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen Kennzeichen: • Versuch der Geheimhaltung • Versuch, andere Kinder zu überreden, ohne physische und psychische Gewalt • wenig Affekte: – kaum Scham, Schuld, Wut und Aggression – keine spielerische Lust und Leichtigkeit Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen Intervention: • Aufklärung über Unterschiede von Kinder- und Erwachsenensexualität • langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu befriedigen Zartbitter 2016 IV. sexuelle Handlungen als Versuch Kontakt/Beziehungen aufzubauen Intervention: • therapeutisches Angebot zur Verarbeitung belastender/traumatischer Vorerfahrungen • Beratung der Eltern über altersgerechte Sexualerziehung und notwendige Grenzsetzungen innerhalb und außerhalb der Familie • ggf. Herausnahme der Kinder Zartbitter 2016 V. sexuelle Übergriffe auf andere Kinder mit Zwang und Nötigung Zartbitter 2016 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung oftmals Folge von: • selbst erlebten sexuellen Übergriffe durch Erwachsene, Jugendliche oder Kinder (-gruppen) • Mobbing • Kindesvernachlässigung • körperlicher Misshandlung • Zeugenschaft sexueller oder häuslicher Gewalt Zartbitter 2016 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung Beispiele: • orale, anale, vaginale Sexualpraktiken • gewaltsames Einführen von Gegenständen • sexuelle Handlungen mit physischer oder psychischer Gewalt (z.B. würgen oder Drohung „Wenn… , dann...“) • Sexualpraktiken mit Tieren Zartbitter 2016 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung Beispiele: • trotz Strafandrohung: Unterwäsche schnüffeln, klauen … • wiederholte Schmierereien mit Fäkalien und Urin • Toilette wiederholt mit Handtüchern verstopfen Zartbitter 2016 V. sexuelle Übergriffe mit Zwang und Nötigung Intervention: • Intensives langfristiges, therapeutisches Angebote für Kind und Eltern • Abklärung der Notwendigkeit einer stationären Unterbringung • langfristige Bindung an grenzachtende Erwachsene, damit das Kind lernen kann, eigene Bedürfnisse ohne Sexualisierung zu befriedigen Zartbitter 2016 Fachartikel über Hilfen für kindliche Opfer sexueller Gewalt und Informationen über Möglichkeiten der Prävention unter www.zartbitter.de www.sichere-orte-schaffen.de Zartbitter 2016 Ursula Enders (Hrsg.): Grenzen achten! Schutz vor sexuellen Übergriffen und Missbrauch in Institutionen Kiwi 2012 Peter Mosser: Sexuell grenzverletzende Kinder. Praxisansätze und ihre empirische Grundlage. Eine Expertise für das IzKK Zum Downloaden: www.dji.de/izkk/MosserExpertiseDJIGesa mt.pdf Zartbitter 2016 Sexuelle Übergriffe durch Kinder und institutionelle Strukturen Ursula Enders Zartbitter Köln 2016 mit Illustrationen von Dorothee Wolters Zartbitter 2016 Übergriffe und institutionelle Strukturen Risikofaktoren: • unklare oder autoritäre Leitungsstrukturen • schlechte/geringe Kooperation mit anderen Institutionen • schlechte/geringe Kooperation mit Müttern und Vätern • unzureichendes Beschwerdemanagement • unzureichende Trennung zwischen privaten und beruflichen Kontakten Zartbitter 2016 Übergriffe und Übergriffe und institutionelle Strukturen Risikofaktoren: • Missachtung der Grenzen zwischen den Generationen • konzeptionelle Mängel – traditionelle Mädchen- und Jungenbilder – rigide oder persönliche Grenzen missachtende Sexualerziehung – keine/ kaum Prävention gegen sexualisierte Gewalt • rigide oder diffuse institutionelle Regeln • Vernachlässigung des Opferschutzes bei sexuellen Übergriffen Zartbitter 2016 klare Strukturen Zartbitter 2016 diffuse Strukturen Zartbitter 2016 autoritäre Strukturen Zartbitter 2016 verwahrloste Strukturen Zartbitter 2016 Rollenbilder Risikofaktor: traditionelle Rollenbilder Zartbitter 2016 Rollenbilder Risikofaktor: Festschreibung traditioneller Rollenbilder durch Vernachlässigung von Grenzsetzung sowie geschlechtsspezifischer Förderung Zartbitter 2016 Kooperation mit Müttern und Vätern Risikofaktor: Vernachlässigung der Ansprache von/Kooperation mit Vätern Zartbitter 2016 Grenzen zwischen private und berufliche Kontakte Risikofaktor: Vermengung von beruflichen und privaten Kontakten (z.B. Flirten zwischen Eltern und päd. Fachkräften) Zartbitter 2016 Grenzverletzungen unter Kindern Schutzfaktoren: Präventionsarbeit, Sexualpädagogik, klare Regeln Zartbitter 2016 Grenzverletzungen unter Kindern Risikofaktor: nicht ganz eindeutige institutionelle Regeln Zartbitter 2016 Grenzverletzungen unter Kindern Risikofaktoren: rigide Regeln und Sexualpädagogik, unqualifizierte/keine Präventionsarbeit (z.B.: Warnung vor Fremdtätern) Zartbitter 2016 Grenzverletzungen unter Kindern Risikofaktoren: „Laissez faire“ und falsch verstandene „freie“ Sexualerziehung Präventionsarbeit „nach Belieben“ Zartbitter 2016 Ursachen Mangel an Beaufsichtigung und Achtung persönlicher Grenzen ermöglicht sich selbst verstärkende Lernprozesse, in dem sexuell aggressive Kinder zu der Einschätzung gelangen, ihr Verhalten sei „normal“. vgl. auch Peter Mosser 2012 Zartbitter 2016 Pause www.zartbitter.de Zartbitter 2016