Methoden der Gewässerüberwachung ÖKOTOXIKOLOGIE Daphnien – Kurzzeittest Der Daphnientest ist ein Testverfahren, um die nicht akute Toxizität von Wasserproben zu untersuchen. Der Test wird nach der DIN 38 412 Teil 11 durchgeführt. Als Maß für die toxische Wirkung von Wasserinhaltsstoffen dient der Verlust der Mobilität (Schwimmfähigkeit) der Daphnien nach 24 h. Daphnien-Zucht In mehreren Becken werden etwa 100 ausgewachsene Tiere in etwa 2 l Wasser gehalten. Sie werden täglich mit Grünalgen gefüttert. Bei etwa 20 °C, einem 16 h – Tag und 600 - 1000 Lux vermehren sich die Daphnien fast täglich. Diese Lebensverhältnisse entsprechen dem Dauersommerzustand und sind nur mit Hilfe eines Brutschrankes ganzjährig möglich. In ihm werden auch gleichzeitig die Futteralgen für die Daphnien gezüchtet. Grünalgenzucht Daphnia magna Straus, 1820 gehört innerhalb der Klasse der Krebstiere (Crustacea) zu den Blattfußkrebsen (Phyllopoda). Die 2–6 mm großen Krebse gehören zum Zooplankton stehender Gewässer. Als Filtrierer ernähren sie sich von Algen und sonstigen Schwebstoffen. In der Nahrungspyramide nehmen sie eine mittlere Stellung zwischen den Produzenten (Algen) und den größeren Konsumenten (Fische) ein. Daphnienzucht Testdurchführung Überwachungsprogramm In jedes Kristallisierschälchen werden 10 max. 24h alte Daphnien eingesetzt, d.h. bei einem Doppelansatz werden pro Verdünnungsstufe 20 Daphnien verwendet. Daphnien Kristallisierschälchen Der Daphnientest wird überwiegend zur Kläranlagenüberwachung, also im Bereich Abwasser eingesetzt, in Oberflächengewässern ist er Teil des Messnetzes der Internationalen Kommissionen zum Schutze der Mosel und Saar (IKSMS), deren saarländische Stationen auch im Zuge der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie untersucht werden. Literatur Nach 24 h im Dunkeln und ohne Futterzugabe wird die Zahl der schwimmunfähigen Daphnien festgestellt, dazu wird die Flüssigkeit in leichte Bewegung versetzt. Als toxisch gilt eine Probe, wenn sich mehr als eine von zehn eingesetzten Daphnien als schwimmunfähig erweist. Je größer die Verdünnungsstufe bei der schwimmunfähige Daphnien festgestellt werden, desto toxischer ist die Probe. •DIN 38 412 Deutsche Einheitsverfahren zur Wasser-, Abwasserund Schlammuntersuchung - Testverfahren mit Wasserorganismen (Gruppe L) - Bestimmung der Wirkung von Wasserinhaltsstoffen auf Kleinkrebse (Daphnien-Kurzzeittest)(L 11), Ausgabedatum: 1982-10 •IKSMS <online> http://www.iksms-cipms.org Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz Don Bosco-Str. 1 66119 Saarbrücken Geschäftsbereich 2 Wasser, Fachbereich 2.5 Gewässerökologie