Ma 12E (CON) 4. Kursarbeit Aufgabe 1 25.04.2016 Name: ____________________________ Eine Firma stellt "günstige" Lichterketten her. Bei der Herstellung der Lämpchen für die Ketten entstehen erfahrungsgemäß 10% Ausschuss. Die unkontrollierten Lämpchen werden zu 20iger-Lichterketten zusammengebaut und in Kartons mit jeweils 50 Lichterketten abgepackt. 1. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass in einer Lichterkette a) genau ein Lämpchen defekt ist. b) mehr als ein Lämpchen defekt ist. c) drei oder vier Lämpchen defekt sind. 2. Wie viele defekte Lämpchen erwartet man pro Lichterkette? Zeichnen Sie ein Histogramm oder Stabdiagramm der Zufallsgröße X: "Anzahl defekter Birnchen bei Lichterkette". Markieren Sie in ihrem Diagramm das so genannt -Intervall und berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit für dieses Intervall. 3. Wie viele defekte Lämpchen kann man in einem Karton erwarten? Wie groß ist die Standardabweichung der Zufallsgröße Y: "Anzahl defekter Birnchen in einem Karton". 4. Wie müsste sich die Ausschusswahrscheinlichkeit verändern, damit mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 95% in einer 20iger-Lichterkette keines der Lämpchen defekt ist. Unter den 20 Lämpchen einer Lichterkette befinden sich 2 defekte. 5. Begründen Sie: Es gibt 190 unterschiedliche Arten, wie man die 18 intakten und 2 defekten Birnchen zu einer Lichterkette zusammenbauen kann. 6. Wie viele Möglichkeiten sind es noch, wenn die beiden defekten Birnchen nicht direkt nebeneinander liegen sollen? Auf Grund der Vielzahl der Reklamationen erhält ein Elektrogeschäft eine Nachsendung von 20 Ersatzbirnchen. Darunter befinden sich allerdings wiederum 5 defekte Birnchen. Vor dem Verkauf testet der Chef die Birnchen auf Funktionalität. 7. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das vierte getestete Birnchen das dritte intakte ist? Aufgabe 2 Ein Skat-Kartenspiel besteht aus 32 Karten, unterteilt in vier Farben zu je acht Werten. Die Karten werden gemischt und mit der Rückseite nach oben gelegt. 1. Nacheinander werden drei Karten zufällig gezogen. Betrachtet werden die Ereignisse "A" und "B": A: „Die drei gezogenen Karten sind von gleicher Farbe.“ B: „Die drei gezogenen Karten weisen den gleichen Wert (z.B. drei Könige) auf.“ Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeiten dieser Ereignisse. (Rechenweg muss nachvollziehbar angegeben sein!!! Ergebnisse zur Kontrolle: p(A) = und : p(B) = ) 1/5 Ma 12E (CON) 4. Kursarbeit 25.04.2016 2. Die in Teilaufgabe 1. beschriebenen Ereignisse A und B bilden die Grundlage für ein Spiel mit folgendem Auszahlungsplan: Der Einsatz beträgt 0,50 €. Tritt das Ereignis A ein, so erhält der Spieler 5,-€, für das Eintreten von B erhält er 11,-€. Der Einsatz geht in jedem Fall verloren. Die Zufallsgröße X beschreibe den Gewinn bei diesem Spiel. a) Geben Sie eine Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X an und untersuchen Sie, ob ein Spieler bei diesem Spiel auf lange Sicht Gewinn oder Verlust macht. b) Ein faires Spiel ist dadurch gekennzeichnet, dass sich auf lange Sicht Gewinn und Verlust ausgleichen. Ermitteln Sie bei sonst gleichem Auszahlungsplan einen Auszahlungsbetrag für das Eintreten des Ereignisses A, so dass das Spiel fair ist. c) Ein Spieler setzt seine Hoffnungen in das Eintreten des Ereignisses B bei der wiederholten Durchführung des Spiels. Berechnen Sie diejenige Anzahl der Spiele, bei der das Ereignis B mindestens einmal mit mindestens 10%iger Wahrscheinlichkeit eintritt. X P(X) Aufgabe 3 Ein Investor plant, in einer Gemeinde, die aus den Orten Oberberg und Niederberg besteht, eine Windkraftanlage zu errichten. Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie die Einwohner zu diesem Vorhaben stehen, beschließt der Gemeinderat, eine Umfrage unter den Wahlberechtigten der Gemeinde durchzuführen. In Niederberg werden 1722, in Oberberg 258 Einwohner befragt. 1089 aller Befragten äußern keine Einwände gegen die Windkraftanlage, darunter sind allerdings nur 27 Einwohner von Oberberg. Die übrigen befragten Personen sprechen sich gegen die Windkraftanlage aus. 1. Bestimmen Sie jeweils den prozentualen Anteil der Gegner der Windkraftanlage unter den Befragten von Niederberg und unter den Befragten von Oberberg. Aus allen Befragten wird zufällig eine Person ausgewählt. 2. Ermitteln Sie a) die Wahrscheinlichkeit p1 dafür, dass die ausgewählte Person in Oberberg wohnt und sich gegen die Windkraftanlage aussprach. b) die Wahrscheinlichkeit p2 dafür, dass die ausgewählte Person in Oberberg wohnt, wenn bekannt ist, dass sie sich gegen die Windkraftanlage aussprach. 3. Begründen Sie, dass kein Ergebnis der Umfrage denkbar ist, bei dem p 1 > p2 ist. 100% 2/5 Ma 12E (CON) 4. Kursarbeit 25.04.2016 Lösungsvorschläge Aufgabe 1 Lichterkette besteht aus 20 Lämpchen (n=20), welche mit einer Wahrscheinlichkeit von p = 0,1 defekt sind. Bernoulli-Kette mit n = 20 und p = 0,1 1. a) P(X = 1) = In einer Lichterkette ist genau ein Lämpchen mit etwa 27% defekt. 1. b) P(X>1) = 1 – [P(X=0) + P(X=1)] = 1 – (0,1216 + 0,2701) = 1 – 39,17% 60,83% 20 NR: P(X=0) = 0,9 0,1216 In einer Lichterkette sind mehr als ein Lämpchen mit etwa 60,83% defekt. 1. c) P(3 X 4) = P(X=3) + P(X=4) 19,01% + 8,98% = 27,99% In einer Lichterkette sind drei oder vier Lämpchen mit etwa 28% defekt. 2. E(X) = n p = 20 0,1 = 2 (Man erwartet bei sehr vielen Lichterketten im Mittel zwei defekte Lämpchen.) X P(X) 0 1 2 3 12,16% 27,02% 28,52% 19,01% 4 5 6 7 8 9 10 … 19 20 8,98% 3,19% 0,89% 0,20% 0,04% 0,01% 0,00% … 0,00% 0,00% Tipp: Tabelle der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X: "Anzahl der defekten Lämpchen" mit Hilfe der Tabellenfunktion des Taschenrechners erstellen lassen und die Ergebnisse zur Beantwortung auch des ersten Aufgabenteils verwenden. VAR(X) = n p q = 20 0,1 0,9 = 1,8 1,34 Lämpchen - Intervall: [E(X) - ; E(X) + ] = [ 2 – 1,34 ; 2 + 1,34] = [0,66 ; 3,34] gerundet [ 1 ; 3 ] P([ 1 ; 3 ]) = P(X=1) + P(X=2) + P(X=3) = 27,02% + 28,52% + 19,01% = 74,55% 3. Karton enthält 50 Lichterketten zu 20 Lämpchen, also insgesamt 1000 Lämpchen. E(X) = 1000 0,1 = 100 Lämpchen VAR(X) = 1000 0,1 0,9 = 90 9,49 Lämpchen 4. p unbekannt. n = 20, P(X=0) 95% ( p("defekt") kleiner als 0,26%) 3/5 Ma 12E (CON) 5. 4. Kursarbeit Eine Lichterkette besteht aus 20 Birnchen, 2 davon defekt. Die defekten Birnchen können sich an 2 von insgesamt 20 Plätzen befinden: 6. 25.04.2016 Möglichkeiten. Nicht direkt nebeneinander: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Von den 190 Möglichkeiten sind die 19 dargestellten Fälle abzuziehen: 171 Möglichkeiten bleiben noch. 7. 5 von 20 Birnchen sind defekt: p = 0,25 (defekt) Es werden vier Birnchen überprüft, davon sind eins defekt und drei intakt, insbesondere das Vierte ist intakt: Drei Möglichkeiten: (d, i, i, i) (i, d, i, i) (i, i, d, i) (i: intakt, d: defekt) p = 3 0,25 0,75 31,64% 3 Aufgabe 2 1. Erklärung z.B. mit Baumdiagramm oder aufschreiben der entsprechenden Rechnungen… p(A) = p("3 x gleiche Farbe") = p(B) = p("3 x gleicher Wert") = 8 2. a) Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zufallsgröße X (Gewinn) Zur Beachtung: Gewinn = Auszahlungsbetrag - Einsatz X -0,50 € 4,50 € 10,50 € P(X) Auf lange Sicht macht man durchschnittlich pro Spiel ca. 20 ct Verlust. 2. b) a = 9 neuer Gewinn 9,- € neuer Auszahlungsbetrag: 9,50 € 4/5 Ma 12E (CON) 2. c) 4. Kursarbeit pB = q= 25.04.2016 n unbekannt Der Spieler muss das Spiel mindestens 17 mal durchführen, damit das Ereignis B mindestens einmal mit mindestens 10%iger Wahrscheinlichkeit eintrifft. Aufgabe 3 dafür "+" dagegen "-" Oberberg Niederberg 27 1062 231 258 1. "+" "-" Hinweis: Baumdiagramm(e) können auch weiterhelfen!!! 2. a) Oberberg und dagegen: 231 von 1980: 11,67% P( O "-" ) 2. b) Leute dagegen: 891. 231 von 891: 25,9% P"-" ( O ) = P( O "-" ) Hinweis: Auch Berechnung mit Formeln der bedingten W. möglich. p2 = 55% 11,67% 33,33% 45% 13,03% 86,97% 100% In Oberberg sind 231 von 258 Leuten dagegen: 89,5% p1 = p(O "-") 53,64% 1980 In Niederberg sind 660 von 1722 Leuten dagegen: 38,3% 3. 1,36% dagegen 891 1722 Niederberg dafür 1089 660 Oberberg 5/5