was glaubst du eigentlich?

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Glaube und Religion als Unterrichtsthema
WAS GLAUBST DU EIGENTLICH?
BNE-Kit – ein Service für die Schule
Didaktische Impulse zu Bildung
für Nachhaltige Entwicklung
Unterrichtsvorschlag für den Zyklus 2
RELIGIÖSE SYMBOLE IN UNSEREM ALLTAG
Bezüge zum LP21
NMG.12.1 Die Schülerinnen und Schüler können religiöse Spuren in Umgebung und Alltag erkennen und
erschliessen.
NMG.12.5 Die Schülerinnen und Schüler können sich in
der Vielfalt religiöser Traditionen und Weltanschauungen orientieren und verschiedenen Überzeugungen
respektvoll begegnen.
Ziele
•Die Welt der wichtigsten Religionen anhand ihrer
Gebräuche, Symbole und Rituale kennen lernen;
Unterschiede und Ähnlichkeiten entdecken.
•Religiöse Spuren und Symbole in der alltäglichen
Umgebung erkennen.
Dauer
2 Lektionen + Zeit für Erkundungen in der Umgebung
Material
Poster und Karten des BNE-Kit «365 BNE-Perspektiven»;
farbige Post-it; Smartphone, Tablet oder Digitalkamera;
Plan des Quartiers bzw. Dorfes.
1
Die Schüler/-innen und/oder die Lehrperson präsentieren der Klasse persönliche Gegenstände (oder Gegenstände aus ihrer Familie), die zu einer Religion bzw. zu
einem Glauben in Beziehung stehen. Der Klasse wird erklärt, wie der Gegenstand heisst, wozu er dient, wem er
gehört, woher er kommt, ob er regelmässig benutzt wird
oder nicht etc.
2
Auf dem Poster Bilder ausfindig machen, welche zu
unterschiedlichen Religionen einen Bezug haben und diese
mit einem farbigen Post-it markieren (jeweils eine andere
Farbe für jede Religion/Glaubensrichtung). Diese Bilder
können religiöse Rituale, Feste, Gebäude, Kultgegenstände,
Texte, Symbole etc. darstellen. Die Schüler/-innen erklären,
weshalb sie die jeweiligen Bilder ausgewählt haben. Falls
einige davon nicht oder nicht eindeutig einer Religion zugeordnet werden können, erklären die Schüler/-innen, was
sie dazu bewogen hat, diese trotzdem auszuwählen.
schiedenen Religionen erkennen können. Vorschlagen, die
Bildersammlungen durch eine Bildrecherche im Internet zu
ergänzen. Falls Schritt 1 durchgeführt wurde, die präsentierten Objekte zu den entsprechenden Bildersammlungen
dazulegen.
4
Die Schüler/-innen fragen, ob sie die auf den Bildern dargestellten religiösen Symbole und Praktiken bereits
beobachtet haben. War das in ihrer Umgebung, sonst irgendwo in der Schweiz, oder vielleicht in einem anderen
Land, in welchem sie Ferien verbracht, oder in welchem sie
gelebt haben?
5
Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es unter den
gefundenen Bildern auch solche, die Gebäude darstellen,
welche religiösen Zwecken dienen. Die Schüler/-innen fragen, ob sie die Bezeichnung dieser Bauwerke kennen (Kirche, Kathedrale, Moschee, Synagoge, Tempel, Pagode …) und
in welchen Weltgegenden diese hauptsächlich vorkommen.
6
Die Schüler/-innen erstellen mit Hilfe ihres Smartphone (Tablet/Digitalkamera) eine Fotoreportage religiöser
Gebäude, Symbole, Einrichtungen etc. in ihrer jeweiligen
Umgebung (Quartier, Dorf). Die Lehrperson kann die
Reportagen gegebenenfalls mit Bildern ergänzen, die sie
selbst gefunden oder gemacht hat.
7
Die aufgenommenen Bilder auf einer Karte des
Quartiers (Dorfs) verorten und folgende Fragen beantworten: Von welcher Religion finden sich die meisten Spuren?
In vielen Fällen werden ausschliesslich christliche Kirchen,
Friedhöfe, Symbole etc. auffindbar sein. Die Schüler/-innen
auffordern, darüber nachzudenken, weshalb dies so ist. Und
wie praktizieren Angehörige anderer Glaubensgemeinschaften ihr religiöses Leben unter diesen Umständen?
Weitere Unterrichtsvorschläge für den Zyklus 2 sowie Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie zum Download
auf unserer Website: www.education21.ch/bne-kit
3
Den ausgewählten Bildern die Karten aus dem Kartenset zuordnen, welche einen Aspekt derselben Religion
darstellen. Die Schüler/-innen fragen, ob sie auf den Bildern
Ähnlichkeiten und/oder Unterschiede zwischen den ver-
Was ist das BNE-Kit?
Das BNE-Kit soll Sie dabei unterstützen, Bildung für Nachhaltige
Entwicklung (BNE) in den Unterricht zu integrieren.
Es bezieht sich dabei auf die Kompetenzen des Lehrplan21.
Das BNE-Kit besteht aus einem Poster in Format A0, einem
Set von 36 Bildkarten und einer ganzen Serie von Unterrichtssequenzen, welche wir Ihnen im Laufe des Schuljahres
anbieten. Auf diesen Seiten finden Sie jeweils einen
Unterrichtsimpuls zu allen Zyklen. Die vollständigen Unterrichtsvorschläge stehen auf unserer Website gratis
zum Download für Sie bereit: www.education21.ch/bne-kit
Unterrichtsvorschlag für den Zyklus 3
WAS GLAUBEN DIE LEUTE?
Bezüge zum Lehrplan 21
ERG 3.1 Die Schülerinnen und Schüler können religiöse
Motive im Alltag und in kulturellen Werken erkennen
und einschätzen, wie Religionen in Medien dargestellt
werden.
ERG 4.2 Die Schülerinnen und Schüler können religiöse
Praxis im lebensweltlichen Kontext erläutern.
RZG 6.1 Die Schülerinnen und Schüler können die
Geschichte vom Beginn der Neuzeit bis heute in ausgewählten Längsschnitten erzählen.
Ziele
• Untersuchen, wo und wann die verschiedenen Religionen entstanden sind.
• Durch eine Umfrage religiöse Bräuche und Rituale kennenlernen.
Dauer
2 Lektionen plus Umfrage
Material
Karten und Poster (Bilder mit den folgenden Koordinaten:
A6, A11, B12, B13, B14 B18, C8, D6, D11, E2, E18, F7, F11,
H4, H11, I9, I13, J5, J16, K2, K9, K11, K12, K16, L3, L5,
L14, L18, M2, M7, M19, N2, N14, O54, O7, O9, O18, P17,
Q2, Q7, Q16, S5, S11, S18, T7, T14); Internetzugang;
Smartphones/Tablets
1
Anhand des Posters und der Bild-Karten fragen sich
die Schüler/-innen, was wohl die Symbole der verschiedenen Religionen (Kreuz, Kippa, Gebetsteppich, usw.) bedeuten und stellen Hypothesen dazu an.
2
Zu jeder der 5 Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus) wird eine Gruppe gebildet (nach Religionszugehörigkeit, Interesse oder Zufall). Eine
zusätzliche sechste Gruppe macht eine Internetrecherche für
alle Religionen: https://de.wikipedia.org/wiki/Portal:Religion
3
Jede Gruppe erarbeitet gemeinsam einen Fragebogen zu «ihrer» Religion für eine Umfrage im Bekanntenkreis (Vater, Mutter, Grossvater, Grossmutter, Freund/innen, Schulkolleg/-innen, religiös Praktizierende, usw.).
Die Fragen sollen es ermöglichen, die Hypothesen aus
Punkt 1 zu überprüfen und mit Hilfe der Karten und Bilder
Aufschluss über die Bräuche und Traditionen der Religion
zu erhalten (z.B. Wann und warum betet man? Was bedeutet die Pilgerreise, wann und wo findet sie statt? Weshalb
trägt man eine Kippa oder ein Kreuz? Auf welche Ereignisse
beziehen sich die grossen religiösen Feste? Gibt es Kleidervorschriften oder verbotene und obligatorische Lebensmittel, aus welchem Grund?)
4
Die Schüler/-innen fotografieren mit der Erlaubnis
der befragten Personen religiöse Objekte, heilige Stätten, usw.
5
Zurück von ihrer Erkundung begeben sich die
Schüler/-innen wieder in ihre Gruppen. Sie erstellen für
«ihre» Religion eine Tabelle nach der Vorlage in Impuls 1
und ergänzen sie um zusätzliche Spalten gemäss ihrem Fragebogen (Bräuche und Rituale, Verbote, Kleidervorschriften,
Essensregeln usw.). Sie füllen zusammen die Tabelle aus,
und zwar mit zwei verschiedenen Farben: eine für die Ergebnisse der Umfrage, eine andere für die Resultate aus der
Internetrecherche, welche die sechste Gruppe gemacht hat.
6
Jede Gruppe bereitet zu «ihrer» Religion eine oder
mehrere Powerpoint-Folien vor und präsentiert sie im Plenum.
Vertiefungsmöglichkeit: Plakat
Für jede Religion ein Plakat im Format A2 mit den wichtigsten Informationen, Fotos usw. gestalten. Entweder im Klassenzimmer aufhängen oder eine Ausstellung im Schulhaus
organisieren.
Weitere Unterrichtsvorschläge für den Zyklus 3 sowie Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie zum Download auf
unserer Website: www.education21.ch/bne-kit
POSTER UND KARTENSETS BESTELLEN
Poster und Kartensets benötigen Sie, um die Unterrichtsimpulse
in Ihrer Klasse vollständig umsetzen zu können. Diese Zusatz­
materialien benötigen Sie nur einmal. Sie können sie gleich mit
der beigehefteten Karte bestellen und anschliessend mit allen
folgenden Impulsen verwenden. Das Poster erhalten Sie gratis,
die Karten kosten pro Set Fr. 6.00.
Unterrichtsvorschlag für die Sekundarstufe II
RELIGIONEN: QUELLE DES FRIEDENS, DES KRIEGES?
Ziele
•Anhand der Fotos und Texte Kriterien für eine friedensfördernde oder kriegsstiftende Rolle der Religionen
benennen.
•Zu dieser Rolle oder diesem Gebrauch von Religionen
Stellung beziehen.
Auszüge aus dem Koran
Dauer
2 Lektionen
aus ihren Wohnstätten vertrieben wurden, nur weil sie sagen:
Material
Karten des BNE-Kit (B14, K11, K16, M2, Q2, Q7), Poster,
Texte
«Es gibt keinen Zwang im Glauben.» (Sure 2, Vers 256)
«Und wenn dein Herr wollte, würden fürwahr alle auf der Erde
zusammen gläubig werden. Willst du etwa die Menschen dazu
zwingen, gläubig zu werden?» (Sure 10, Vers 99)
«Erlaubnis (zum Kampf) ist denjenigen gegeben, die zu Unrecht
Unser Herr ist Allah.» (Sure 22, Vers 39–40)
«Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten (…): dass sie allesamt getötet oder gekreuzigt
werden, oder dass ihnen Hände und Füsse wechselseitig abgehackt werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden.»
(Sure 5, Vers 33)
Zum Einstieg auf dem Poster Symbole für den Frieden (z.B.
Händedruck) und für Krieg (z.B. Totenschädel) suchen.
Kennen die Schüler/-innen noch andere Symbole? Was verbindet die unterschiedlichen Friedenssymbole, welche
gemeinsamen Eigenschaften zeichnen die Kriegssymbole
aus? Die Lehrperson hält die Resultate fest.
Auszüge aus dem Alten Testament
«Aber in den Städten dieser Völker, die der Herr, dein Gott, dir
zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem
hat.» (5. Mose, 20.16)
«Krieg Jahwes (Gott) gegen Amalek in jeder Generation!»
(2. Mose, 17.16)
1
Hypothesen aufstellen: Inwiefern können Kriegsoder Friedenssituationen mit Religion begründet oder in
Verbindung gebracht werden?
«Ich will nicht tun nach meines Zornes Glut … denn ich bin
Gott und nicht ein Mensch … und komme nicht in grimmigem
Zorn.» (Hosea, 11.9)
«[Gott sprach] und das Werk der Gerechtigkeit wird Friede
2
Vier Gruppen bilden. Jede Gruppe liest die Textauszüge, die sich auf eine Religion beziehen, und hält die Elemente fest, die Gewalt oder Frieden begünstigen.
3
Die unter Punkt 2 aufgestellten Hypothesen mit den
im Text gefundenen Elementen ergänzen.
sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit Ruhe und Sicherheit auf
ewig.» (Jesaja, 32.17)
Auszüge aus dem Neuen Testament
«Kurz bevor die Juden ihr Passafest feierten, ging Jesus nach
Jerusalem hinauf. Im Vorhof des Tempels stiess er auf die Händler, die ihre Rinder, Schafe und Tauben zum Verkauf anboten,
4
Zuerst zu zweit, dann im Plenum den folgenden Satz
kommentieren: «Die religiösen Institutionen haben sowohl
ein Friedens- als auch ein Kriegspotential. Sie können den
Frieden fördern. Aber sie können auch benutzt werden, um
den Krieg zu rechtfertigen.» (www.irenees.net/bdf_ficheanalyse-108_fr.html). Es ist wichtig in der Diskussion zu
betonen, dass es sich um ein Potential handelt und nicht um
Fakten. Die Religionen werden für bestimmte Zwecke
benutzt, es gibt jedoch keinen kausalen Zusammenhang.
und auf die Geldwechsler, die an ihren Tischen sassen. Da
machte er sich aus Stricken eine Peitsche und trieb sie alle mit
ihren Schafen und Rindern aus dem Tempelbezirk hinaus. Er
schüttete das Geld der Wechsler auf den Boden und stiess ihre
Tische um, und den Taubenverkäufern befahl er: ‹Schafft das
alles weg! Macht aus dem Haus meines Vaters kein Kaufhaus!›»
(Johannes, 2.13–16)
«Die Zeit des Gesetzes und der Propheten ist mit Johannes zu
Ende gegangen. Seitdem wird die Botschaft vom Reich Gottes
verkündet, und jeder versucht mit aller Gewalt, hineinzukom-
Weitere Unterrichtsvorschläge für die Sekundarstufe II sowie
Hintergrundinformationen zum Thema finden Sie zum Download auf unserer Website: www.education21.ch/bne-kit
men.» (Lukas, 16.16)
«Das Erste und Wichtigste, wozu ich die Gemeinde auffordere, ist das Gebet (…) insbesondere für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit
wir ungestört und in Frieden ein Leben führen können …»
Impressum
(1. Thimoteus, 2.1–2)
Autorin/Autor Nicole Awais und Pierre Gigon
Übersetzung und Redaktion Marianne Gujer, Dorothee Lanz, Urs Fankhauser
Gestaltungskonzept pooldesign.ch | Layout Kinga Kostyàl
Bildnachweis Titelseite: CC-BY-SA Urs Fankhauser | Seite 3: CC-BY Allie Caulfield,
CC-BY Ali Mansuri, CC-BY-SA Urs Fankhauser.
Eine Publikation von éducation21, Februar 2017 | CC-BY-NC-ND
«Als sie an die Stelle kamen, die ‹Schädel› genannt wird, kreuzig-
éducation21 | Monbijoustrasse 31 | 3001 Bern
Tel. 031 321 00 22 | [email protected] | www.education21.ch
ten die Soldaten ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts
und den anderen links von ihm. Jesus aber sagte: ‹Vater, vergib
ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun›.» (Lukas, 23.33–34)
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