Die menschliche Natur Jesus konnte kranke Menschen heilen. Vielleicht denken Sie bei sich selbst: Das möchte ich erst mit eigenen Augen sehen, dann glaub ich es. Es muss etwas Faszinierendes sein, wenn man mit eigenen Augen sehen kann, wie ein praktisch unheilbarer Mensch plötzlich geheilt wird. Aber verhilft das tatsächlich dazu, dass dann Menschen an Gott glauben? Im Markusevangelium wird von einem Mann erzählt, der eine abgestorbene Hand hatte. Mit dem Wissen, dass Jesus heilen kann, beobachteten die religiösen Führer Jesus. Nicht aber um sich ihres Glaubens zu vergewissern oder zu stärken, sondern um Jesus eine Falle zu stellen. Würde Jesus die Dreistigkeit besitzen an einem Sabbat zu heilen, an der jede Art von Arbeit verboten ist? Jesus stellt daraufhin die Gesetzeslehrer zur Rede, um ihnen zu verdeutlichen, dass man auch an Feiertagen sich nicht davon abhalten lassen sollte Gutes zu tun. Kurz danach heilt er diesen Mann vor den Augen aller. Daraufhin ziehen sich diese weisen Männer zurück, nicht etwa um über das Erlebte und Gehörte nachzudenken, sondern um gemeinsam den Beschluss zu fassen, Jesus umzubringen. Merken Sie, was hier passiert? Jesus vollbringt eine unglaubliche Heilung und bei der religiösen Elite ist keine Freude, kein Mitgefühl, kein Staunen zu erkennen. Was man bei diesen Menschen höchstens vermuten kann, ist Neid, ein unglaublicher Neid, der so intensiv ist, dass sie weder auf Recht und Ordnung schauen, sondern nur der eine Gedanke bleibt, wie kann man diesen Menschen ausradieren. Diese Geschichte zeigt eigentlich auf, wie es um das menschliche Herz bestellt ist. Es ist eine Mördergrube. Außergewöhnliche Wunder, außergewöhnliche Taten oder Wörter reichen nicht aus, um die Wesensart eines Menschen zu verändern. Ich bin der festen Überzeugung, dass derjenige der das nicht nachvollziehen kann, sich selbst noch nicht richtig durchschaut hat. Diese Boshaftigkeit ist bei allen Menschen da, bei Reichen wie bei Armen, bei Gebildeten wie Ungebildeten, bei Begabten wie bei Unbegabten. Der Einzige Unterschied besteht im Grad, wie sehr ein Mensch sich seiner Bosheit überführen lässt. Wahre Christen wissen um diese Boshaftigkeit in ihrem Herzen und sie hoffen und erwarten in erster Linie von Gott, dass er ihnen hilft das Böse im eignen Herzen zu überwinden. Und sie leben ständig davon, dass Jesus ihnen ihre Boshaftigkeit immer wieder vergibt. Dies ist möglich geworden, weil Jesus für unsere Schuld und Sünde, für unsere Boshaftigkeit am Kreuz gestorben ist. Er tat dies um uns mit Gott zu versöhnen. Es ist an der Zeit, dass auch Sie sich von der Boshaftigkeit ihres Herzens überführen lassen und Ihr Leben Jesus Christus ausliefern. Helmut Schilke