K i s s e l e w , Über d. Transpiration welkender Sonnen- u. Schattenblätter. 205 der Transpiration beim Sonnen- und Schattenblatt fast gleich. Die größte Abnahme der Transpiration wird bei den Sonnen­ blättern von Syringa beobachtet, am wenigsten fällt die Tran­ spiration bei Ampélopsis. Die Schattenblätter setzten ihre Tran­ spiration im allgemeinen bedeutend weniger herab als die Sonnen­ blätter. Wenn wir die Zahlenwerte der Transpiration beim Ab­ schluß des Versuches mit dem Wasserverlust, der in Prozenten des anfänglichen Wassergehaltes ausgedrückt wird, zusammen­ heilen, so können wir einen wesentlichen Unterschied zwischen Syringa und den drei übrigen Pflanzen wahrnehmen. So verloren die Schattenblätter der Tilia und des Ampélopsis während der Versuchsdauer ein kleineres Prozent von Wasser als die Sonnen­ blätter, daher nahm auch ihre Transpiration zum Abschluß des Versuches im Vergleich zu Sonnenblättern weniger ab. Die Ab­ nahme der Intensität der Transpiration der beiden Blätter war » XIV. T a b e l l e . Pflanzen Syringa vulg. . Tilia parv. . . Ampélopsis hed. Acer plat. . . . Oaragana arb. . Transpiration zum Abschluß des Versuches Wasserverlust in Wassergehalt in Prozent, 3. Abschluß Prozent, 3. Abschluß des Versuches des Versuches Sonnen­ blätter Schatten­ blätter Sonnent>lätter Schatten­ blätter Sonnen­ blätter Schatten­ blätter 27 32 43 33 36 54 52 57 34 27 74 48 46,7 72 46 66 51,7 70 71 18 26 51 53 28 54 34 48 29.5 29 82 vom Wasserverluste abhängig. Beim Ahorn ist der Wasserverlust und die Abnahme der Transpiration bei beiden Blättern gleich. Bei Syringa sehen wir ein ganz anderes Bild. Bei dieser Pflanze wurde die Transpiration bei Sonnenblättern auch mehr herabgesetzt als bei den Schattenblättern, doch war der Wasser­ verlust während derselben Zeit bei Sonnenblättern kleiner als bei den Schattenblättern. Schattenblätter transpirierten noch bei einem Wassergehalt von 66 % ziemlich intensiv, während die Sonnenblätter schon beim Wassergehalt von 74 % die Tran­ spiration bedeutend herabsetzten. Was die A k a z i e anbetrifft, so ist hier der Unterschied zwischen Sonnen- und Schattenblättern sowohl nach der Ge­ schwindigkeit als auch nach dem Grad des Welkens und nach der Transpirationsgröße ungefähr der gleiche, der auch beim Syringa beobachtet wird. Doch wird aus der letzten Tabelle ein solches Verhältnis zwischen der Transpirationsabnahme und dem Wasserverlust nicht beobachtet. Die Ursache scheint hier darin zu liegen, daß die Schattenblätter ein zu großes Prozent von Wasser verloren hatten, in vielen Versuchen trockneten sie ein, deshalb