Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) Hochschule für Technik Institut für Geistes- und Naturwissenschaft Arbeit 3 (Pascal’sches Dreieck) Dozent: Roger Burkhardt Klasse: Brückenkurs 2010 Büro: 4.613 Semester: - Modul: Mathematik Datum: 2010 Bemerkung: Für diese Arbeit haben Sie eine Woche Zeit. Die Resultate sind zu dokumentieren (1-4 Seiten) und abzugeben. Die Arbeit kann auch in Kleingruppen (max. 5 Personen) gelöst werden. Die beste Lösung wird kopiert und der Klasse abgegeben. Die Zahlen im Pascal’schen Dreieck nennt man Binomialkoeffizienten. Um die Zahlen einzeln zu benennen führt man einen Zeilen- und einen Spaltenindex ein. Den Binomialkoeffizient 15 in der 6-ten Zeile und 2-ten Spalte bezeichnet man mit dem Symbol 6 = 15 2 (gesprochen: Sechs tief Zwei). Man kann die Binomialkoeffizienten einfach bestimmen, indem man das Pascal’sche Dreieck nach folgenden Regeln aufbaut: • Jede Zeile beginnt und endet mit einer Eins: n n = =1 0 n • Jeder ander (innere) Binomialkoeffizient erhält man als Summe der beiden Koeffizienten die unmittelbar oberhalb der gesuchten Zahl stehen: n n−1 n−1 = + k k−1 k • Das Pascal’sche Dreieck ist symmetrisch: n n = k n−k Mathematik Arbeit 3 (Pascal’sches Dreieck) 2010 Mit diesen Regeln kann man zwar jeden Binomialkoeffizienten bestimmen, doch für Koeffizienten mit einem grossen Zeilenindex ist dies sehr aufwendig. Es gibt auch eine direkte Berechnungsvorschrift: n ∗ (n − 1) ∗ (n − 2) ∗ ... ∗ (n − k + 1) n! n = = k k! (n − k)! 1 ∗ 2 ∗ 3 ∗ ... ∗ k So gilt zum Beispiel: 6! 1∗2∗3∗4∗5∗6 5∗6 6 = = = = 15 2 2! ∗ (6 − 2)! 1∗2∗1∗2∗3∗4 1∗2 Im weiteren kann die n-te Zeile des Pascal’schen Dreiecks mit folgendem Verfahren bestimmt werden: → ∗ n1 1 → n ∗ n−1 2 n(n−1) 2 n(n−1)(n−2) 2∗3 → ∗ n−2 3 ... → ... ∗ n1 1 Z. B. für die 6-te Zeile: 1 → ∗ 61 6 → ∗ 52 → ∗ 43 15 → ∗ 34 20 15 1. Bestimme die folgenden Binomialkoeffizienten: 10 = 5 99 = 97 17 = 0 200 = 5 → ∗ 52 6 → ∗ 16 1 ? ? ? ? 2. Vereinfache: n 4 7 k n k n 3 6 k n+2 k + − + = ? = ? = ? Die binom’sche Formel Es gilt die allgemeine binom’sche Formel: n X n n n n n n n 0 n−1 1 n−2 2 0 n (a + b) = a b+ a b+ a b +...+ ab = an−k bk 0 1 2 n k k=0 Seite 2 / 4 Mathematik Arbeit 3 (Pascal’sches Dreieck) 2010 3. Bestimme: (1 + x)5 = ? (2 − x)4 = ? 6 x2 − x = ? Ausgehend von der Formel: n (1 + x) = 1 + n 1 x+ n 2 x2 + ... + xn findet man für sehr kleine x Werte die Näherungsformel (1 + x)n ≈ 1 + n ∗ x 4. Wieso dürfen in der Näherungsformel für kleine x Werte die weiteren Summanden vernachlässigt werden? Bestimme mittels Näherungsformel den Wert 1.00510 und vergleiche das Resultat mit dem exakten Wert. Auswahl ohne Wiederholung Wenn aus n verschiedenen Objekten k Objekte ohne Berücksichtigung der Reihenn folge gezogen werden sollen, so gibt es Wahlmöglichkeiten. Eine solche Ausk wahl erfolgt auch beim Schweizer-Zahlenlotto, wo aus 45 Kugeln 6 gezogen werden. Bei einer Ziehung kommt also eine Variante der 45 ∗ 44 ∗ 43 ∗ 42 ∗ 41 ∗ 40 45 = 8145060 = 6 1∗2∗3∗4∗5∗6 Möglichkeiten. 5. Untersuche die Möglichkeiten bei den ”Euro Millions”. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit die richtige Kombination auszuwählen? Zahlenfolgen Neben den oben aufgeführten ”nützlichen” Anwendungen finden man noch viele Spielereien im Pascal’schen Dreieck. So findet man viele wichtige Zahlenfolgen bzw. Zahlenreihen (summierte Zahlenfolge). Dazu betrachten wir noch folgendes Gesetz: Summiert man alle Zahlen einer bestimmten Spalte bis zu einer Zeile, so steht die Summe in der nächsten Zeile und nächsten Spalte. So finden wir z.B. in der ersten Spalte die natürlichen Zahlen 1, 2, 3, .... Möchte man nun die Summe 1+2+3+4+5+ 11 ... + 10 bestimmen, so ist die Summe der Binomialkoeffizient = 11∗10 = 55. 1∗2 2 6. Finde eine allgemeine Summenformel: 1 + 2 + 3 + ... + n = 12 + 22 + 32 + ... + n2 = n X k=0 n X k=0 Seite 3 / 4 k =? k 2 =? Mathematik Arbeit 3 (Pascal’sches Dreieck) 2010 7. Eine der bekanntesten Zahlenfolgen ist die Folge der Fibonacci-Zahlen 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, ... welche sich nach folgender rekursiver Vorschrift bestimmt: f0 = f1 = 1 fn = fn−1 + fn−2 Finde die Fibonacci-Zahlen im Pascal’schen Dreieck. Fraktale 8. Was versteht man unter einem Fraktal? 9. Erstelle ein Pascal’sches Dreieck mit mindestens 50 Zeilen (z.B. in Excel) und hebe alle Zahlen farbig hervor, die durch • 2 teilbar sind • 3 teilbar sind • 4 teilbar sind • 5 teilbar sind. Seite 4 / 4