Studienseminar Koblenz

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Studienseminar Koblenz
Allgemeines Seminar
Lernziele, Intentionen - Hilfen bei der Planung, Durchführung
und Evaluation von Unterricht
Beispiele aus verschiedenen Fachseminaren
Deutsch
Gotthold Ephraim Lessing. Emilia Galotti
Thema der Stunde
„Wer über gewisse Dinge den Verstand nicht verliert, der hat keinen zu verlieren:
Die Gräfin Orsina- eine Gestalt der Aufklärung ?“
Intention der Stunde:
Die Schülerinnen und Schüler profilieren den vielschichtigen Charakter der Gräfin Orsina in seinem
Spannungsfeld von Verstand und Wahnwitz.
Einzelintentionen
Die Schülerinnen und Schüler
– wählen aus eine Reihe von Schauspielerinnenporträts das Bild derjenigen aus, die sie als Darstellerin der Orsina bevorzugen würden, und begründen ihre Entscheidung durch eine vorläufige Charakterisierung dieser Figur ( Hysterikerin, Intrigantin, alternde Mätresse, emanzipierte, selbstbewusste Frau, u.ä.)
– untersuchen arbeitsteilig die relevanten Textstellen (I, 4; I, 6;IV, 3; IV, 5; IV, 7;) und halten fest, auf
welche Persönlichkeitsmerkmale sie schließen (I, 4: aus der Sicht Contis kalt, hart, hochfahrend ;
I, 6: unglückliche Liebe zum Prinzen, Fähigkeit zur kritischen Reflexion; IV ,3 – 5: klarsichtig, intellektuell autonom, will Öffentlichkeit über Missstände am Hof aufklären,…),
– setzen ihre Beobachtungen zueinander in Bezug und erstellen so ein umfassendes Charakterbild
der Orsina
– ordnen dieses in den gedanklichen Horizont der Aufklärungsprogrammatik ein (Repräsentantin
der Aufklärung, bedient sich ihres Verstandes, “lesendes Frauenzimmer“..)
– erkennen, dass die Figur der Gräfin den Leitgedanken des „sapere aude“ verkörpert, darüber hinaus aber bereits eine Überwindung des einseitig rationalistischen Aufklärungskonzepts anzeigt (
Wissen um Ungenügen der Verstandesgläubigkeit, Bejahung des Gefühls).
Katholische Religion
Thema der Stunde: Jesus, der Christus - Auslegung der Emmaus-Perikope Lk 24, 13-35
Übergeordnete Intention
Sch. vollziehen anhand der Emmaus-Geschichte den Erkenntnisprozess der Jünger nach, die nach
Ostern begreifen, dass Jesus von Nazareth wirklich der Christus ist.
Einzelintentionen
kognitive Intentionen:
1. Sch. entdecken, dass die Schriftauslegung Jesu auf dem Weg bei den Emmausjüngern einen
Wandel ihrer Vorstellung vom Messias bewirkt.
2. Sch. vergleichen den leidenden Gottesknecht aus Jes 53 mit dem in der vergangenen Stunde
erarbeiteten Messiasbild des starken Herrschers und Friedensfürsten und äußern, dass Jesus
dem leidenden Gottesknecht ähnlicher ist als dem messianischen Herrscher, wie er in Jes 9 verheißen ist.
3. Sch. analysieren den Wandlungsprozess der Gefühle und der Erkenntnisse der Jünger auf dem
Weg nach Emmaus (Blindheit, Traurigkeit und Enttäuschung, Befremden über den unwissenden
Fremden, erstes Umdenken durch Schriftauslegung, Wunsch des Zusammenbleibens mit dem
Fremden, Öffnung der Augen durch das Erkennungszeichen des Brotbrechens, Rückwirkende Erkenntnis: „Brannte uns nicht das Herz..?“, Freude und Energie zum sofortigen Aufbruch nach Jerusalem und zur dortigen Verkündigung der Osterbotschaft).
4. Sch. nennen Schriftauslegung und Brotbrechen als die beiden Hauptauslöser des
Wandlungsprozesses der Jünger.
affektive Intention:
5. Sch. sehen sich aufgefordert, die Enttäuschung der Jünger nachzuvollziehen, deren Glaube, dass
Jesus der erhoffte Messias sei, nach seinem Kreuzestod erschüttert
methodische Intention:
6. Sch. übertragen ihre Erkenntnisse aus der Textanalyse schlagwortartig in eine Skizze des Weges
zwischen Jerusalem und Emmaus.
Mathematik
Thema der Unterrichtsstunde: Die Vokalverteilung bei unterschiedlichen Sprachen – eine Anwendung
des Empirischen Gesetzes der Großen Zahlen
Groblernziel:
IDie Schülerinnen und Schüler sollen mithilfe des Empirischen Gesetzes der Großen Zahlen die Vo
kalverteilungen unterschiedlicher Sprachen bestimmen und zwei verschlüsselten Texten ihre Sprache
begründet zuordnen.
Feinlernziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ...
1. ... anhand zweier verschlüsselter Texte Vermutungen darüber anstellen, wie Rückschlüsse auf
ihre Sprache gezogen werden können.
2. ... das prinzipielle Vorgehen bei der Anwendung des Empirischen Gesetzes der Großen Zahlen
erläutern.
3. ... das Empirische Gesetz der Großen Zahlen anwenden, indem sie für unterschiedliche Sprachen
die Vokalverteilungen durch Auftretenschancen beschreiben.
4. ... in Gruppenarbeit für eine Sprache anhand ausgewählter literarischer Texte die absoluten und
relativen Häufigkeiten der Vokale auszählen, letztere berechnen und in einem Diagramm einzeichnen.
5. ... die Stabilisierung der relativen Häufigkeiten als Abbruchkriterium für die Vokalauszählung erkennen.
6. ... die Auftretenschancen der Vokale als für die jeweilige Sprache charakteristisch feststellen.
7. ... mithilfe der Vokalverteilungen Rückschlüsse auf den sprachlichen Ursprung der codierten Texte
ziehen und dabei mithilfe der Auftretenschancen argumentieren.
Physik
Thema der Unterrichtsstunde: Strahlenverlauf am optischen Prisma
Groblernziel:
Die Schülerinnen und Schüler sollen den Strahlenverlauf des Lichts am optischen Prisma mithilfe der
Brechung und der Totalreflexion erklären.
Feinlernziele:
Die Schülerinnen und Schüler sollen ...
1. ... Experimente zum Strahlenverlauf am optischen Prisma durchführen.
2. ... an einem ausgewählten Beispiel den Strahlenverlauf mithilfe ihrer Kenntnisse über die Brechung und die Totalreflexion begründen.
3. ... den Einsatz von Prismen in optischen Geräten am Beispiel des Fernglases kennen lernen.
4. ... ihre Ergebnisse aus der Partnerarbeit vor der Klasse präsentieren
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