Was jeder tun kann, um Gewalthandlungen an Frauen zu beenden. Hören Sie den Frauen zu… und lernen Sie von ihnen Alles beginnt mit Verständnis und Verständnis beginnt mit Zuhören. Wer könnte besser über die Gewalt an Frauen sprechen, als die Frauen, die diese Erfahrung machen mussten? In der Schweiz wird eine von fünf Frauen Opfer der körperlichen oder sexuellen Gewalt in einer Beziehung. Wenn Sie einmal die Frage gestellt haben, lehnen Sie sich zurück und hören Sie zu. Unterbrechen Sie Ihre Gesprächspartnerin nicht, durch Anzweifeln der Details oder durch lautes Nachdenken darüber, ob sie sich dadurch bedroht fühlen darf oder nicht. Ihre Aufgabe ist es, zuzuhören. Wenn die Frau ihnen erzählt, dass etwas sie verletzt hat, dann hat sie dies verletzt. Informieren Sie sich über das Thema Gewalt, indem Sie eine Frau fragen, mit der Sie eine Vertrauensbeziehung haben. Lassen Sie sich erklären, welche Konsequenzen die Gewalt in ihrem Leben hatte. Fragen Sie Ihre Frau, Ihre Freundin, Ihre Schwester, Ihre Mutter, eine Freundin... Sie können sich auch bei den Frauen in OpferhilfeZentren, Frauenhäusern oder im weiblichen Betriebsrat für Frauenfragen (wenn es das an Ihrer Arbeitstelle gibt) erkundigen. Frauen die dort arbeiten, haben sehr viel Erfahrung und Wissen gesammelt. Lesen Sie, was sie veröffentlicht haben. Informieren Sie sich über ihre Arbeit. Unterstützen Sie sie mit einer Spende. Lernen Sie von Ihnen. Kommunizieren Sie mit ihnen. Seien Sie nicht überrascht, wenn sie nicht darüber sprechen möchte, und bestehen Sie vor allem nicht darauf. Über 20% der Frauen, die Erfahrungen mit Gewalt gemacht haben, haben noch nie mit jemandem darüber gesprochen. Wie kann ich die Art und das Ausmass dieses Problems verstehen? Gewalt gegen Frauen nimmt viele verschiedene Formen an, von körperlicher und sexueller Aggression über sexuelle Belästigung zu psychologischer und emotionaler Misshandlung. Eine Aggression muss keine sichtbaren Spuren hinterlassen, um Gewalt zu sein. Zum Beispiel, ständige demütigende Witzeleien, herrschsüchtiges Verhalten, unerwünschte Annäherungsversuche stören das psychologische und affektive Gleichgewicht. Einige Formen von Gewalt haben schwerwiegendere körperliche oder seelische Folgen als andere. Alle Formen führen jedoch zu Angst und Leid, die Frauen in unserer Gesellschaft als traurige Realität erleben und erleiden. Wussten Sie, dass in Ihrem Stadtviertel 3 von 4 Frauen Angst davor haben, öffentliche Transportmittel nach Einbruch der Dunkelheit zu benutzen? Dass nur 2 von 5 Frauen sich in Sicherheit fühlen, wenn sie in der Dunkelheit durch ihr eigenes Wohnviertel gehen? Gehen, wann und wohin man will, ist eine Selbstverständlichkeit für Männer, aber die Frauen in der Schweiz sind nicht so frei. Was aber noch schlimmer ist: der Ort, an dem Frauen die meiste Angst haben, ist ihr eigenes Heim. Man denkt im Allgemeinen, dass Frauen von unbekannten Männern angegriffen werden, aber tatsächlich kommt die grösste Gefahr von denen, die sie kennen: Ehemann, Freund, Vater, Verwandte, Vorgesetzte, Arzt.... Die meisten Männer lieben Frauen und sorgen sich um ihr Wohlergehen. Und trotzdem ist es so, dass eine von 5 Frauen zwischen 20 und 60 sagt, sie sei bereits Opfer von Gewalt durch ihren Partner geworden. Gewalt gegen Frauen zwischen 15 und 44 verursacht mehr Todesfälle als Krebs, Malaria, Verkehrsunfälle und Aids. Es kommt bei den Reichen, den Armen und der Mittelschicht vor, bei allen Nationalitäten, Religionen und Ethnien. Wir sind alle von diesem Problem betroffen. Warum sind manche Männer gewalttätig? Männer sind nicht von Geburt an gewalttätig. Es hat Gesellschaften gegeben, in denen Gewalt völlig oder nahezu inexistent war. Seit einem Jahrhundert werden Studien gemacht, die zeigen, dass bei der Hälfte der traditionellen Gesellschaften (Stammesverbände) Gewalt gegen Frauen und Kinder völlig oder fast völlig unbekannt ist. Heutzutage ist die Mehrheit der Männer nie oder sehr selten gewalttätig. Das Niveau der 1 Gewalt schwankt sehr viel von einem Land zum anderen. Frauenorganisationen haben wiederholt vor allem auf das Problem der Gewalt gegen Kinder hingewiesen, die sowohl von Männern als auch von Frauen begangen wird (wobei allerdings sexueller Missbrauch von Kindern nahezu ausschließlich Männern anzulasten ist). Frauen können auch gewalttätig gegenüber Männern und anderen Frauen sein, das ist aber im Vergleich zur männlichen Gewalt weitaus seltener. Manche Männer lernen, gewalttätig zu sein. Gewalt von Männern ist die Folge von der Art, wie man ihnen beibringt, ihre Männlichkeit in ihren Beziehungen mit Frauen, Kindern und anderen Männern auszudrücken. Diese Männer haben gelernt, dass Macht in der Fähigkeit beruht, Andere und ihre Umwelt zu dominieren und zu kontrollieren. Selbst wenn die Mehrheit der Männer nicht gewalttätig ist, wird Gewalt in dieser Weltanschauung akzeptabel. Alkoholmissbrauch spielt bei 40 % aller Gewalttaten eine Rolle. Dieser Prozentsatz ist noch höher, wenn der Mann die Frau kennt. Man kann dies vielleicht dadurch erklären, dass durch den Alkohol Gefühle von Angst, Zorn und Unsicherheit freiwerden, womit Männer, die ansonsten ihre Gefühle unterdrücken, nicht umgehen können. Die meisten Gewalttaten, die von Männern begangen werden, sind nur armselige Versuche, ihre Macht über Frauen, Kinder oder andere Männer zu bezeugen. Paradoxalerweise sind diese Gewalthandlungen Zeichen von Schwäche, Unsicherheit und geringem Selbstvertrauen bei Männern, die sie mit der körperlichen oder verbalen Dominanz versuchen, auszugleichen. Sie haben das Gefühl, dass sie überlegen sind und «Herren» der Situation bleiben müssen. Frauen begehen ebenso Alkohol ruft keine Gewalt hervor. Die Erbanlagen ebenfalls nicht. Gewalt findet schlussendlich statt, wenn Männer versuchen, Frauen zu dominieren, wenn Erwachsene versuchen, Kinder zu dominieren und wenn Männer versuchen, andere Männer oder Männergruppen zu dominieren. Gewalt ist ein Mittel, um seine Macht, seine Privilegien und seine Überlegenheit zu demonstrieren. Gewalttaten. Tragen Sie eine weisse Schleife (Stecknadel) als Zeichen Ihres Engagements, weder Gewalt an Frauen auszuüben, noch zu dulden, noch schweigend zuzusehen Die Veränderungen, die wir uns wünschen, werden nur dann stattfinden, wenn wir unsere persönliche Verantwortung dafür übernehmen. Anders gesagt, als Männer, die sich für das Wohlergehen der Frauen einsetzen, haben wir die aktive Verantwortung für ein Land, in dem Frauen ohne Angst leben können und keine Gewalt mehr herrscht. eine weisse Schleife zu tragen und Gespräche darüber zu halten. Die weisse Schleife verpflichtet Sie dazu, nicht zu schweigen und die Männer um Sie herum dazu zu bringen, etwas zu tun, um Gewalt zu beenden. Das Tragen der Schleife führt zu Diskussionen und dazu, dass Männern in unserer Umgebung über ihre Einstellung nachdenken. Die weisse Schleife fördert den Meinungsaustausch und treibt Veränderungen voran. Das Tragen der weissen Schleife drückt Ihr Engagement aus, niemals eine Gewalttat an einer Frau zu begehen, nicht die Augen vor Gewalttaten Anderer zu verschliessen, die Taten nicht zu rechtfertigen, und nicht zu denken, dass eine Frau « es verdient » hat. Jedes Jahr fordern wir Männer und Frauen auf, während 16 Tage (Beginn am 25. November (Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bis 10. Dezember, Tag der Menschenrechte) Wie kann ich sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz, in der Schule und im Familienkreis erkennen und meine Ablehnung zum Ausdruck bringen? Männer können sich mit den Frauen zusammentun, um sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren, indem sie sich Initiativen anschliessen, die in Beruf und Ausbildungsinstitutionen die Menschen sensibilisieren und eine gesunde und produktive Umwelt schaffen. Unter «sexueller Belästigung » versteht man unpassende und unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche, sexuell orientierten Bemerkungen und Handlungen durch eine andere Person. Sexuelle Belästigung ist zwar keine körperliche Verletzung, vergiftet aber das Klima. Belästigung ist grundsätzlich eine Frage der ungleichen Machtverhältnisse. Wenn dieselbe Handlung von einer Frau ausgeübt wird, so stört dies Männer in den meisten Fällen nicht, da in unserer Gesellschaft im Allgemeinen Männer mehr Macht über Frauen haben als umgekehrt. Dies trifft für alle Bereiche zu, Beruf, Schule oder in der Gemeinschaft. In manchen Ländern Die «Belästigung» ist ein «unerwünschtes und wiederholtes Verhalten». Es ist nicht Schlimmes daran, zu flirten, anzügliche Witze zu erzählen und Bemerkungen zu machen oder erotische Photos zu zeigen, wenn die Beteiligten damit einverstanden sind. 2 und Institutionen wurden Regelungen erlassen, die gegen Belästigung vorgehen oder sie ausdrücklich im Personenrecht unterbindet. Diese Regeln gehen davon aus, dass jeder weiss, was sexuelle Belästigung ist. Und hier wie in anderen Bereichen gilt, « Unkenntnis des Gesetzes schützt vor Strafe nicht ». Unterstützen Sie Frauenhäuser in Ihrer Umgebung und Programme zum Schutz von Frauen In der ganzen Schweiz arbeiten viele engagierte Frauen daran, Frauen, die Gewalt der Männer überleben, Hilfe zu gewähren. So wurden Frauenhäuser für Opfer körperlicher und sexueller Gewalt eröffnet, die als unmittelbare und Übergangslösung dienen. Weil diese Zentren unersetzliche Dienste für Frauen die vor Gewalt flüchten, leisten, haben sie unsere moralische und finanzielle Unterstützung verdient. Deswegen rufen wir zur Gründung von Komitees auf, die Geldmittel sammeln, um diese Programme für Frauen zu unterstützen. Überdenken Sie Ihr eigenes Verhalten. Kann es sein, dass Sie zu dem Problem beitragen? Wenn Sie jemals gewalttätig mit einer Frau umgegangen sind, sexuelle Gewalt angewendet haben, wenn Sie Ihre Frau oder Freundin gestossen, bedroht oder geschlagen haben, dann haben Sie zu dem Problem beigetragen. Falls es lange her ist, geben Sie zu, dass Sie falsch gehandelt haben und versuchen sie, soweit die Umstände es zulassen, diesen Fehler wieder gut zu machen. Sollte jedoch die geringste Möglichkeit bestehen, dass Sie in Zukunft wieder gewalttätig werden, möchten wir Sie anregen, so schnell wie möglich Hilfe zu suchen, um den Grund des Problems zu erforschen. Warten Sie nicht, bis es zu einem weiteren Zwischenfall kommt. Handeln Sie sofort! Die Mehrheit der Männer ist nicht gewalttätig. Trotzdem sollten wir alle darüber nachdenken, welche Mittel Männer einsetzen, um Frauen zu kontrollieren. Haben wir das Bedürfnis, in Unterhaltungen den Ton anzugeben? Dringen wir in den Privatraum der Frauen um uns ein? Demütigen wir sie manchmal? Man kann nicht alle Männer für die Gewalthandlungen einiger verantwortlich machen. Aber alle Männer müssen einen Teil der Verantwortung für die Beseitigung aller Formen der Gewalt übernehmen. Planen Sie Langzeitlösungen Echte Lösungen können nur Langzeitlösungen sein. Diese Gewalt wurzelt in der Ungleichheit zwischen Männer und Frauen, und in der Art, wie Männer lernen, «Männer» zu sein. zwischen Männer und Frauen fördern, in Frage stellen. Wir müssen eine bewusste Anstrengung machen, um in unseren Beziehungen mit Frauen, Kindern und anderen Männern positive Veränderungen zu erleben. Gewalttaten werden gleichermassen im privaten und im öffentlichen Bereich verfolgt. Nach dem Schweizer Strafgesetzbuch sind folgende Gewalttaten strafbar: körperliche Gewalt (art.123), Drohung (art.180) Zwang (art.181), einzelne oder wiederholt ausgeübte Gewalttaten (art.126), sexuelle Nötigung (art.189) und Vergewaltigung (art.190) Haltung, Verhalten, Institutionen werden sich nicht von einem Tag auf den anderen ändern. Deshalb ist es notwendig, über die Erziehung der kommenden Generationen nachzudenken. Wir müssen unseren Kindern beibringen, in dem wir es ihnen vorleben, dass Gewalt nicht akzeptabel ist, und dass kleine Jungs, um Männer zu werden, nicht gezwungen sind, Frauen, Kinder oder andere Männer zu kontrollieren. Gesetze genügen jedoch nicht. Wir müssen gemeinsam unsere Haltung und unser Verhalten ändern. Wir müssen solche Institutionen, die die Ungleichheit Nehmen Sie an der Kampagne teil Die Weisse Schleife Kampagne vereint Männer und Frauen um ein gemeinsames Ziel, das Ende der Gewalt an Frauen. Sie wurde von einer Bewegung in Kanada inspiriert. In anderen Ländern wurden ebenfalls ähnliche Initiativen gegründet. Die Schweizer Kampagne wurde am 14. Februar 2009 (Valentinstag) ins Leben gerufen. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Stiftung - WWSF Women’s World Summit Foundation / Weltfrauen-Gipfel-Stiftung www.woman.ch (Rev. Okt. 2013) Weisse Schleife – Kampagne Schweiz, c/o WWSF – Women’s World Summit Foundation 11 av. de la Paix - CH-1202 Genf - Schweiz - Tel.: +41 (0) 22 738 66 19 Email: [email protected] - http://www.weisse-schleife.ch 3